Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
36 kB
Datum
17.12.2009
Erstellt
24.12.09, 06:51
Aktualisiert
24.12.09, 06:51
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1
Anlage 1
V 563/2009
Erläuterungsbericht zu den Wirtschaftsplänen 2010
der Stadtwerke Erftstadt
-Betriebszweige Hallenbad und Freibäder-
I.
Allgemeines
Nach § 15 der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 01.01.2005
sind für jeden Eigenbetrieb Wirtschaftspläne zu erstellen. Diese sind dabei gem. §§15 ff. in
Erfolgs- (Gewinn- und Verlustrechnungen) sowie Vermögensplan zu gliedern. Die EigVO sieht
in § 18 weiterhin für Eigenbetriebe eine Finanzplanung vor, die eine Übersicht über die
voraussichtliche Entwicklung der Ausgaben und auch der Deckungsmittel für die nächsten
fünf Jahre enthält.
Dieser Finanzplan ist neben dem Erfolgs- und Vermögensplan sowie der Stellenübersicht diesem Wirtschaftsplan beigefügt (§ 14 EigVO).
Während diese Erläuterungen beide Betriebszweige zusammenfassen, wird das Zahlenwerk
des Erfolgs- und Vermögensplanes nach Betriebszweigen einzeln erstellt.
Infolge der Diskussion um die Errichtung eines zentralen Kombibades, wurden Überlegungen
angestellt, evtl. einige Bäder zu schließen. Dies führte dazu, dass sich die „Freibadinitiative
Kierdorf“ gegründet hat, welche den „Weiterbetrieb“ des Freibades als Verein plant. Derzeit
liegt der Betriebsleitung jedoch nur eine Absichtsbekundung des Vereines vor, so dass der
Wirtschaftsplan zunächst so aufgestellt wird, als wenn beide Freibäder im Jahr 2010 unter der
Betriebsführung der Stadtwerke blieben. Sollten sich das Angebot der Initiative konkretisieren,
wäre dies für den Wirtschaftsplan „Freibäder“ nur bedingt von Bedeutung.
II.
Erläuterungen zur Erfolgsplanung
(Gewinn- und Verlustrechnung)
Umsatzerlöse
Die Wirtschaftsplanung 2010 geht davon aus, dass die Besucherzahlen im Bereich des
Hallenbades zur Zeit konstant bleiben.
Im Jahr 2010 wird –wie auch bereits im Jahr 2009- der Betrieb des Freibades Lechenich
wieder unter der Federführung der Stadtwerke erfolgen. Insofern ergeben sich auch
hinsichtlich der Umsatzerlöse bei den Eintrittsgeldern höhere Zahlen als im Vergleich zu den
Vorjahren. Dafür fällt auf der Einnahmenseite der „Pachtertrag“ vom Freibad Lechenich weg.
Dafür erhalten die Stadtwerke wieder den vollen Anteil der Aufwandserstattung für das
Schulschwimmen.
Die Besucherprognose hat auf die Wirtschaftsplanung darüber hinaus keinen nennenswerten
Einfluss. Bei besserem Besuch würden zwar die (geringen) Einnahmen aus Eintrittsgeldern
steigen, gleichzeitig ist aber auch der Aufwand für Personal (Aushilfskräfte) und Wasseraufbereitung entsprechend höher.
Die steuerlich vorgeschriebene Kostenerstattung der Stadt für die Vereins- und Schulbelegung bleibt unverändert bei insgesamt 248.000 € (Hallenbad 242.000 € und Freibäder
6.000€).
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Anlage 1
V 563/2009
Sonstige betriebliche Erträge
Diese werden entsprechend der laufenden Entwicklung verändert bzw. beibehalten.
Materialaufwand
Der Materialaufwand über alle Bäder gesehen, wird sich im Wesentlichen aufgrund von allgemeinen Preissteigerungen verändern. Insbesondere die Kosten für Strom und Heizung schlagen als größte Posten durch. Auch die allgemein gestiegenen Kosten der Ver- und Entsorgung werden sich bei dem Aufwand für Materialien bemerkbar machen. Nachdem im Jahr
2008 im Freibad Kierdorf die Duschen saniert wurden, besteht dort zunächst kein zwingender
Investitionsbedarf. Wohlwissend, dass sich dieser infolge Totalausfalls einer Anlage schnell
ergeben kann, hat die Betriebsleitung für beide Freibäder einen pauschalen
Investitionsansatz in Höhe von 20.000 Euro vorgesehen.
Im Freibad Lechenich wird ebenfalls zunächst kein zusätzlicher Finanzmittelbedarf gesehen.
Ein Großteil der Instandhaltungsaufwendungen sind seit jeher im Jahr des Anfalls zu
finanzieren und mithin in die Verluste mit einzubeziehen. Insofern wird auch im Freibad
Lechenich zwar weiter mit steigendem Instandhaltungsaufwand gerechnet, wobei nötigenfalls
dringende Investitionen über außerplanmäßige Bereitstellung von Mitteln finanziert werden
müssten. Grundsätzlich soll vorrangig nur dann investiert werden, wenn sich die Investition
durch Einsparungen bei den Aufwendungen innerhalb von fünf Jahren refinanziert. Hierdurch
soll einer zusätzlichen Belastung des städtischen Haushaltes durch erhöhten Verlustausgleich
vorgebeugt werden.
Personalaufwand
Im Jahr 2009 erfolgte eine personelle Verstärkung des Bäderpersonals. Durch den, nunmehr
wieder unter der Regie der Stadtwerke stattfindenden, Badebetrieb im Freibad Lechenich,
musste der derzeit reduzierte Personalanteil wieder erhöht werden.
Abschreibungen auf Sachanlagen
Keine Veränderungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Auch hier ergeben sich keine gravierenden Verschiebungen bei den Bädern.
Zinsen und ähnliche Erträge
Es wird mit keinen Erträgen gerechnet.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Aufwendungen für Zinsen ergeben sich in der veranschlagten Höhe .
Sollte eine Investition im veranschlagten Rahmen erforderlich werden, wird dieses über
Darlehen finanziert und es fallen entsprechende Zinsen an.
Jahresergebnis
Die Aufwendungen für das Hallenbad übersteigen die zu erwartenden Einnahmen um rd.
371.000,- €. Bei den Freibädern wird ein ähnlicher Verlust in Höhe von 370.000 € erwartet.
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Anlage 1
V 563/2009
Insgesamt bewegen sich die Verluste damit über denen der Vorjahre, was überwiegend auf
die allgemeinen Kostensteigerungen bei Energie u.ä zurückzuführen ist. Durch die
Übernahme des Betriebes des Freibades Lechenich ergibt sich kein wesentlicher Einfluss auf
das Ergebnis im Vergleich zu den Vorjahren. Dies liegt daran, dass die seinerzeitige
Betreiberin einen 100% tigen Kostenzuschuss erhielt, welcher sich aus den langjährigen
mittleren Aufwendungen für das Freibad Lechenich errechnete.
III. Vermögensplan - Einnahmen
Abschreibungen
Die Beträge werden aus dem Erfolgsplan übernommen.
Ausgleichszahlungen Stadt und Zahlungen der Wasserversorgung
Für den Bereich des Hallenbades wird durch die Stadt keine laufende Verlustabdeckung gezahlt. Ein Verlust, der jedoch noch nach Ablauf von 5 Jahren besteht, ist aus Haushaltsmitteln
der Gemeinde auszugleichen.
Jahr
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
Verlust
Hallenbad
Kapitalausgleich
EUR
-290.298,38
-303.916,62
-332.527,34
-301.620,93
-307.434,01
-316.817,35
-370.067,31
EUR
290.298,38
197.583,64
165.974,20
198.914,99
206.126,44
210.096,59
210.096,59
Verlustvortrag
Hallenbad
EUR
0,00
-106.332,98
-166.553,14
-102.705,94
-101.307,57
-106.720,76
-159.970,72
Verlust
Freibad
EUR
-283.717,15
-272.011,82
-414.179,45
-389.888,37
-276.060,68
-295.178,13
-320.977,49
EigenkapitalabzuVerlustGesamter
verstärkung Stadt
decken
vortrag Freibad Verlust- vortrag
für Freibad
im Jahr
EUR
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
225.020,00
EUR
-58.697,15
-46.991,82
-189.159,45
-164.868,37
-51.040,68
-70.158,13
-95.957,49
EUR
-58.697,15
-153.324,80
-355.712,59
-267.574,31
-152.348,25
-176.878,89
-255.928,21
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Die Aufwendungen für das Hallenbad übersteigen die zu erwartenden Einnahmen um
371.000,- €. Es ist beabsichtigt, das Eigenkapital aus dem Bereich der Wasserversorgung um
229.979,- € zu verstärken. Es verbleibt dennoch ein ungedeckter Verlustvortrag i.H.v.
141.021,- €.
Bei den Freibädern wird ein Jahresfehlbetrag von 371.000,- € erwartet. Diesem steht die Eigenkapitalverstärkung durch die Stadt i.H.v. 225.020 € gegenüber. Es verbleibt ein ungedeckter Verlustvortrag von 145.980,- €.
Diese Verlustvorträge sind im Jahre 2016 aus dem städtischen Haushalt zu erstatten.
Jahresverlust
Gerade der defizitäre Bereich der Bäder führt zwangsläufig zu Verlusten im Erfolgsplan. Diese
Verluste haben Auswirkungen auf die Vermögensentwicklung jedes Betriebszweiges und sind
in die Vermögensplanung aufzunehmen.
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Anlage 1
V 563/2009
Investitionen
Im Wesentlichen wurde zu den Investitionen bereits einiges unter der Rubrik Materialaufwand
erläutert. Demnach sind keine weitergehenden Investitionen in den Bädern geplant, wobei ein
pauschaler Ansatz von 20.000,- Euro zur Finanzierung evtl. notwendiger kleinerer
Investitionen für die Freibäder veranschlagt wird.
Im Hallenbad zeigt sich seit einiger Zeit, dass die um die Becken verlaufende Überlaufrinne
infolge von Rissen, undicht geworden ist. Es kommt dabei zu einem Wassereintritt in den
Beton. Dieser geht soweit, dass bereits Wasser in den Kellerbereich eindringt. Nach
mehrmaligen mehr oder weniger erfolglosen Sanierungsversuchen, wird es sich im Jahr 2010
nicht vermeiden lassen, eine ordnungsgemäße Reparatur vorzunehmen. Leider handelt es
sich bei den erforderlichen Arbeiten nicht um eine Standardreparatur. Es wird vielmehr so
sein, dass ein relativ kostspieliges Spezialverfahren zur Anwendung kommen wird. Evtl. wird
die Rinne sogar komplett neu zu bauen sein.
Insofern hat die Betriebsleitung zunächst einmal einen Betrag von 60.000 Euro in die
Investitionsplanung übernommen.
Die Beheizung des Freibades Lechenich wurde im Jahr 2009 über das Fernwärmenetz des
Schulzentrums vorgenommen. Ferner erfolgt seither die Warmwasseraufbereitung für die
Duschen nicht mehr über Durchlauferhitzer. Nachdem das Gesundheitsamt des Rhein
Erftkreises die Betriebserlaubnis für das Bad vom Einbau einer Chlordosierungsanlage
abhängig gemacht hatte, wurde auch diese im Jahr 2009 installiert. Insofern hofft die
Betriebsleitung für die Saison 2010 auf einen störungsfreien Betrieb ohne weitere
Investitionen.
Im Feibad Kierdorf wurden ebenfalls im Jahr 2009 die Duschen hinsichtlich der
Warmwasseraufbereitung und Armaturen saniert. Die Betriebsleitung hofft auch hier auf einen
störungsfreien Betrieb.
Es wird an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass beide Freibäder
einen erheblichen Sanierungsbedarf aufweisen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass
der dauerhafter Betrieb weder wirtschaftlich noch ökologisch ist. Es muss allen Beteiligten klar
sein, dass der zweifelsfrei gegebene Sanierungsaufwand eben nur durch den nicht
unerheblichen Mehraufwand bei der Unterhaltung der Freibäder kompensiert werden kann.
Dies schlägt insbesondere bei den Personal- und Materialkosten auf der Aufwandsseite durch
und belastet durch den Verlustausgleich nach fünf Jahren den städtischen Haushalt.