Daten
Kommune
Pulheim
Größe
17 kB
Datum
06.07.2010
Erstellt
06.07.10, 11:04
Aktualisiert
06.07.10, 11:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Pulheim
Der Bürgermeister
V o r l a g e Nr:
Zur Beratung/Beschlussfassung an:
Gremium
Umwelt- und Planungsausschuss
Rat
IV/003
Termin
ö. S.
16.06.2010
X
06.07.2010
X
Frau Dr.
Cassens-Sasse
(Verfasser/in)
(Amt/Aktenzeichen)
229/2010
nö. S. TOP
28.05.2010
(Datum)
BETREFF:
Deklaration "Biologische Vielfalt in Kommunen"
VERANLASSER/IN
ANTRAGSTELLER/IN:
NABU Rhein-Erft e.V.
HAUSHALTS- / PERSONALWIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN:
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x
nein
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x
nein
wenn ja:
Finanzierungsbedarf (ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten) gesamt:
€
davon:
- im Haushalt des laufenden Jahres:
€
- in den Haushalten der folgenden Jahre:
Jahr:
Jahr:
Jahr:
€
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
ja
nein
wenn nein:
Finanzierungsvorschlag:
BESCHLUSSVORSCHLAG:
Der Umwelt- und Planungsausschuss empfiehlt, der Rat beschließt:
Die Stadt Pulheim unterstützt grundsätzlich die Inhalte der Deklaration. Aus den in den Erläuterungen dargestellten Gründen wird auf eine Unterzeichnung der Deklaration verzichtet.
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ERLÄUTERUNGEN:
Mit Schreiben vom Mai 2010, eingegangen bei der Stadt am 04.05 2010 weist der NABU RheinErft e.V. auf die Bedeutung des Themas biologische Vielfalt hin (s. Anlage 1).
Das Jahr 2010 ist das internationale Jahr der biologischen Vielfalt.
Im Rahmen eines Dialogforums „Biologische Vielfalt in Kommunen“ haben am 03.02.2010 das
Bundesamt für Naturschutz, die Deutsche Umwelthilfe und 30 Kommunen in Bonn diskutiert, wie
Städte und Gemeinden ihren Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt verbessern können.
Bei dieser Veranstaltung wurde gemeinsam ein Text für eine Deklaration erarbeitet mit der die unterzeichnenden Kommunen ihren Willen bekunden, sich für die biologische Vielfalt in Deutschland
einzusetzen.
Mit dem Schreiben des NABU werden jetzt alle Kommunen aufgefordert, die Deklaration zu unterzeichnen und dem zu gründenden Bündnis für biologische Vielfalt beizutreten.
Die Deklaration ist ebenfalls in Anlage 1 beigefügt.
Neben einem in das Thema „biologische Vielfalt“ einführenden Text enthält die Deklaration die vier
Handlungsfelder „Grün- und Freiflächen, Arten- und Biotopschutz, Nachhaltige Nutzung sowie Bewusstseinsbildung und Kooperation“. Innerhalb dieser Handlungsfelder wird eine Vielzahl von
Maßnahmen aufgelistet, zu deren Durchführung sich die Kommunen mit der Unterzeichnung der
Deklaration verpflichten.
Ein Teil dieser Vorschläge wird bereits seit vielen Jahren in Pulheim berücksichtigt oder umgesetzt. Allerdings gibt es auch Punkte, zu deren Durchführung sich die Stadt erst verpflichten kann,
wenn eine Finanzierung sicher gestellt ist. In der Deklaration gibt es lediglich einen Hinweis auf
das Hinwirken auf die Schaffung der notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen, die durch
Bund und Land geleistet werden soll. Ein solcher Hinweis reicht jedoch aus Sicht der Verwaltung
insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage von Bund, Land und Stadt nicht
aus, um verbindliche Erklärungen abzugeben.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Umsetzung von Maßnahmen nach einem Beschluss in
den politischen Gremien von interessierten Teilen der Bevölkerung eingefordert wird und Hinweise
auf Mittelknappheit in der Regel nicht akzeptiert werden.
Beispielhaft zu erwähnen ist die Verpflichtung, ein kommunales Artenschutzprogramm aufzustellen. Für eine solche Aufgabe stehen bei der Stadt weder finanzielle noch personelle Kapazitäten
zur Verfügung.
Daneben wird von der Verwaltung auf einen Widerspruch in den Zielsetzungen hingewiesen:
Bei dem Handlungsfeld „Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich“ gibt es einerseits die Aufforderung, Brachflächen unter Berücksichtigung ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung zu reaktivieren, um das Siedlungswachstum „auf der grünen Wiese“ zu begrenzen. Andererseits sollen im
folgenden Punkt im Siedlungsbereich naturnahe Flächen und Naturerlebnisräume entwickelt werden. Dieses Freihalten von Flächen widerspricht dem oben genannten Ziel der Nachverdichtung.
Der Rhein-Erft-Kreis wurde ebenfalls vom NABU Rhein Erft e.V. angeschrieben und hat daraufhin
bei allen kreisangehörigen Kommunen nachgefragt, ob beabsichtigt ist, die Deklaration zu unterzeichnen. Bisher liegen die Rückmeldungen von Wesseling und Kerpen vor. Beide Kommunen
lehnen eine Unterzeichnung der Deklaration ab.
Auch wenn die Verwaltung die meisten der in der Deklaration angesprochenen Punkte inhaltlich
unterstützt und in vielfältiger Form bereits umsetzt, wird aus oben genannten Gründen ein Verzicht
auf die Unterzeichnung der Deklaration empfohlen.
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