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Anfrage (Anfrage bzgl. Proteste in den Kitas der Stadt Erftstadt)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
26 kB
Datum
30.06.2009
Erstellt
29.06.09, 07:19
Aktualisiert
29.06.09, 07:19
Anfrage (Anfrage bzgl. Proteste in den Kitas der Stadt Erftstadt) Anfrage (Anfrage bzgl. Proteste in den Kitas der Stadt Erftstadt)

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Inhalt der Datei

. Stadtverwaltung ⋅ Postfach 2565 ⋅ 50359 Erftstadt Stadtverwaltung ⋅ Holzdamm 10 ⋅ 50374 Erftstadt Herrn StV Helmut Ockenfels Karl Arnold Str. 104 50374 Erftstadt . nachrichtlich allen Stadtverordneten Dienststelle Telefax 02235/409-505 Ansprechpartner/-in Telefon-Durchwahl Amt für Jugend, Familie u. Herr Brost Soziales 02235 / 409-218 Holzdamm 10 Mein Zeichen Ihr Zeichen Datum -51-Bt. 29.06.2009 Ihre Anfrage vom 06.05.2009 Rat Betrifft: F 262/2009 30.06.2009 Anfrage bzgl. Proteste in den Kitas der Stadt Erftstadt Sehr geehrter Herr Ockenfels, bitte entschuldigen Sie die verzögerte Antwort, aber die Umfrage war hier nicht bekannt und es mussten zuerst einmal Informationen eingeholt werden. Aus Erftstadt haben zwei Einrichtungen teilgenommen: die Elterninitiative An der Baumschule in Lechenich und der Waldorfkindergarten. Da die Befragung anonym war, sind Ergebnisse nicht bekannt. Ebenso ist nicht bekannt, ob und mit welchem Ergebnis sich Eltern dieser Einrichtungen beteiligt haben, denn von allen 9.700 Einrichtungen in NRW sind nach dem Zufallsprinzip 10 % ausgewählt worden. Von diesen sind dann zufällig einige Einrichtungen herausgefiltert worden, denen auch Elternfragebogen zugeleitet wurden. Die Auswertung dieser Befragung hat das Sozialpädagogische Institut (SPI) NRW der Fachhochschule Köln übernommen. Sie ist in Gänze noch nicht abgeschlossen. Eine kurze Zusammenfassung habe ich diesem Schreiben aber beigefügt. Vor diesem Hintergrund ist es mir leider nicht möglich, Ihre Fragen konkret und umfassend zu beantworten. Ich will aber gleichwohl auf die grundsätzliche Intention eingehen. Der Presse waren nach meiner Einschätzung vorschnelle Interpretationen aus einer Veranstaltung am 27.04.2009 zu entnehmen. So ziehe ich in Zweifel, dass der Krankenstand durch KiBiz erheblich gestiegen ist. Eine derartige Aussage setzt eine Analyse des Krankenstandes über einen längeren Zeitraum voraus, den es meines Wissens nirgendwo gibt. Es war auch von der Zunahme psychosomatischer Krankheiten die Rede. Eine derartige Feststellung nach nur 5 Monaten KiBiz-Praxis ist mehr als fahrlässig. Richtig ist aus meiner Sicht, dass die Belastungen des Personals zugenommen haben. Hier hat sich gegenüber dem alten GTK eine Verschlechterung in dem Anteil der sogenannten Vor- und Nachbereitungszeit ergeben. In der Personalbesmessung nach dem GTK ging man von 25 % aus, KiBiz rechnet nur noch mit 10 %. Allerdings nutzen viele Träger nicht den Personalschlüssel des KiBiz aus. Sie sparen Personal ein. Das ist dann ein Träger- und kein KiBiz-Problem. Wir fahren in den städtischen Kitas, durch die letzten Beschlüsse des JHA abgesichert, für das nächste Kindergartenjahr den vollen KiBizSchlüssel und haben Vorsorge geleistet für einen 100 %igen Mitarbeitereinsatz zum 01.08. durch das Einverständnis zu Dringlichkeitsentscheidungen bei notwendigen Neueinstellungen. Im laufenden Kita-Jahr hatten wir durch Umsetzungen innerhalb der städtischen Kitas immer wieder freie Stellen zu besetzen. Die gesamte Nachbesetzungsprozedur zog sich bis in den März hinein. Problematisch ist hierbei, dass der Arbeitsmarkt dem Bedarf kaum nachkommt. Innerhalb der städtischen Kitas gibt es keine Probleme bei den Ergänzungskräften. Zum einen waren häufig Erzieherinnen auf diesen Stellen bereits eingesetzt. Zum anderen können Ergänzungskräfte sich qualifizieren. Darüber hinaus können sie auch weiterhin in den alten „Regelkindergartengruppen“ eingesetzt bleiben. Gleichwohl war die Unruhe unter den Kinderpflegerinnen anfangs groß. Fachlich ist aber unbestritten, dass die frühkindliche Bildung qualifiziert werden muss. Die Zielrichtung muss und geht in Richtung „Fachhochschulstudium“. Richtig ist, dass es für Eltern schwierig ist, über mehr als ein Jahr im Voraus die Buchung für ihr Kind (25 oder 35 oder 45 Std.) verbindlich zu planen. Hier haben wir einerseits entgegen den Ergebnissen der Elternbefragung und zwar aus Kenntnis der Praktikerinnen in den Einrichtungen von vorne herein einen höheren Stundenbedarf einkalkuliert (per JHA-Beschluss) und andererseits selbstverständliche unterjährige Flexibilität bei nachgewiesenem Bedarf walten lassen. Angeführt sei hier die Möglichkeit, bei einer Buchung bis zu zwei Tagen wöchentlich ganztags trotzdem die 35 Std. zu wählen. Zweifelsohne ging diese Flexibilität zu Lasten der Erzieherinnen. Deren Probleme wurden aber gehört, ernst genommen und in Abstimmung mit dem Stadtelternrat wurde im JHA eine neue Regelung beschlossen. In der Umfrage habe ich keine Aussage zu Familienzentren gelesen. Möglicherweise sind gerade hier negative Ergebnisse erzielt worden. Doch auch hier haben wir in Erftstadt eine gute Lösung gefunden. Neben den 12.000 €, die das Land zahlt, zahlt die Stadt Erftstadt noch einmal 6.000 €. Diese 18.000 € entsprechen dem hälftigen Gehalt einer Erzieherin. Der höhere Personalbedarf, den ein Familienzentrum hat, kann durch diese Zuschüsse zumindest mit einer halben Stelle abgedeckt werden. So handeln aber nur wenige Familienzentren. Bei der Schaffung des ersten Familienzentrums in der Willy-Brandt-Straße haben wir sowohl eine ganze Stelle für eine Erzieherin als auch die erforderlichen Räumlichkeiten geschaffen, indem wir eine Gruppe geschlossen haben. Heute profitieren wir von dieser Entscheidung sowohl in der Vielfalt der Angebote wie auch im präventiven Bereich der Gemeinwesenarbeit. Erftstadt war bisher nicht in die Erzieher-Streiks einbezogen gewesen. Für den Fall, dass dies noch kommen sollte, leistet das Jugendamt Vorsorge, damit Kinder und Familien nicht betroffen sind. Ich hoffe, mit diesen Aussagen auf Ihre Fragen eingegangen zu sein. Mit freundlichen Grüßen (Erner) -2-