Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
141 kB
Datum
30.06.2009
Erstellt
04.08.09, 06:37
Aktualisiert
04.08.09, 06:37
Stichworte
Inhalt der Datei
SPD-Fraktion im Rat der Stadt Erftstadt
SPD-Fraktion
·
Bahnhofstraße
38.50374
Erftstadt
Herrn Bürgermeister
Ernst-Dieter Bösche
Rathaus im Einkaufszentrum
Holzdamm
Bernd Bohlen
Lambertusstraße
69
7,
50374 Erftstadt
63 Tel. (02235) 46 30 05
1 4. MAI 200 9
50374 Erftstadt
63
12. Mai 2009
Antrag
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
namens der SPD-Fraktion bitte ich Sie, den folgenden Antrag den zuständigen Gremien des
Rates zuzuleiten:
Die Stadtverwaltung
wird beauftragt, ein Sanierungskonzept
für die Erftstädter Bäder zu
erstellen.
Begründung:
Nach bisherigen Angaben der Stadtverwaltung belaufen sich die Sanierungskosten für die vier
Hallen- und zwei Freibäder auf insgesamt 6 bis 7 Mio. Euro. Das ist höchstens halb so teuer
wie der Bau eines neuen zentralen Kombibades im WirtschaftsPark in Lechenich. In Bedburg,
wo derzeit ein vergleichbares Bad von einem privaten Investor gebaut wird, belaufen sich die
bisherigen Schätzungen auf rd. 17,5 Mio. Euro. Die Stadt Erftstadt wird in den nächsten Jahren
nicht in der Lage sein, eine solche Summe zu schultern.
Neben dem Kostenargument spricht vor allem die derzeitige Nutzung der vorhandenen Bäder
gegen die Schließung einzelner Bäder zugunsten eines solchen zentralen Kombibades. Die
durch die Schließung einzelner, Bäder wegfallenden
aufgefangen
werden.
Das
zeigt
auch
der
am
Kapazitäten können keineswegs alle
11. Mai
vorgelegte
Bericht
des
Stadtsportverbandes.
Die Hallenbäder und die Lehrschwimmbecken sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Schulund Vereinsschwimmens.
SPD-Bürgerbüro.
Die Schließung der beiden Lehrschwimmbecken in Bliesheim und
Bahnhofstraße 38 . 50374 Erftstadt. Telefon (02235) 46 30 03
2
Erp trifft in erster Linie die Schulen und die Vereine. Die Lehrschwimmbecken
werden
wochentags täglich intensiv genutzt. Die Schulen schätzen die kleinen Bäder wegen ihrer
Übersichtlichkeit.
Bei einer Schließung der beiden Bäder fallen wöchentlich rund 70 bis 80
Stunden an Schul- und Vereinsschwimmen weg. Diese Stunden können im Hallenbad in Liblar
und im größeren Schulbecken in Lechenich nicht zusätzlich eingeplant werden. Auch dort sind
keine
Kapazitäten
mehr frei.
Eine weitere
Einschränkung
der Öffnungszeiten
für die
Öffentlichkeit im Hallenbad in Liblar kann nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden.
Die SPD-Fraktion teilt die Meinung der Erftstädter Schulleiterinnen und Schulleiter zu den
Lehrschwimmbecken. Demnach befürchten die Lehrerinnen und Lehrer, dass mit der geplanten
Errichtung eines zentralen Bades und der damit verbundenen Schließung der bisherigen
dezentralen Einrichtungen, die jetzt schon knapp bemessenen Schwimmstunden, die für den
schulischen Sportunterricht zu Verfügung stehen, weiter reduziert werden.
Außerdem fallen
Transportzeiten an, die letztlich wieder zu Lasten der Unterrichtszeit gehen und zusätzliche
Kosten
verursachen.
Ziel
der
Grundschule
ist es, dass
möglichst
alle
Kinder
ihre
Grundschulzeit als Schwimmer beenden. Derzeit sind 40 bis 50 Prozent der Schulneulinge
Nichtschwimmer.
Tendenz
Lehrschwimmbecken
steigend.
Gerade
für den Anfangsunterricht
für
Schulanfänger
bieten
die
kleinen
aus pädagogischer Sicht gute Bedingungen.
Sie sind einerseits überschaubar und durch die kontinuierlich ansteigende Wasserhöhe ist eine
Wassergewöhnung
gefahrlos
möglich.
Des
Weiteren
gibt
es
keine
Ablenkung
und
Beeinträchtigung durch andere Gruppen im Raum.
Die Begründung, das Lehrschwimmbecken in Bliesheim verursacht zu hohe Betriebskosten und
muss deshalb geschlossen werden, zielt ins Leere. Die Betriebskosten sind in der Tat mit
70.000 Euro
pro
Jahr
sehr
hoch.
Das
Gros
der
Kosten
entsteht
allerdings
durch
außergewöhnlich hohe Wasser- und Abwasserkosten (40.000 Euro und mehr), weil aufgrund
einer seit Jahren überfälligen Sanierung das Wasser im Becken laufend erneuert werden muss.
Die Betriebskosten würden nach einer erfolgreichen Sanierung auf rund 20.000 Euro jährlich
zurückgehen. Die Sanierung könnte also
-
und dies seit Jahren schon - durch eingesparte
Betriebskosten finanziert werden.
Im März 2009 berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger (20.03.2009) über einen Empfang des
Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister (BDS) im Wesselinger" Rheinforum, bei dem der
Verband mehr Geld für die städtischen Bäder gefordert hat. Der Kölner Stadt-Anzeiger zitiert
den Präsidenten des Verbandes, Paul Bröcher, mit den Worten: "Was nützen die besten
Bemühungen des BDS, das Fachpersonal weiter zu qualifizieren, was nützen die warnenden
Rufe der wassersporttreibenden Verbände und der Wasserrettungsorganisationen,
die PISA-Studie,
wenn kurzsichtige Volksvertreter
was nützt
meinen, mit Bäderschließungen
ihren
3
maroden
Haushalt sanieren zu können?" Bröcher beklagte, dass rund ein Viertel der
Bevölkerung
gar nicht oder nur schlecht schwimmen
könne. Dass immer mehr Bäder
geschlossen
würden, wirke sich negativ auf die Schwimmfähigkeiten
der gegenwärtigen
Schülergeneration aus.
In
ihrer
Haltung
bestätigt
fühlt
sich
die
SPD-Fraktion
auch
durch
die
vielen
Unterschriftenaktionen, die in den verschiedenen Ortsteilen in den letzten Wochen durchgeführt
wurden. So sind in Kierdorf weit über 3.000 Unterschriften für den Erhalt des Freibades in
Kierdorf gesammelt worden. Die Grundschule in Erp und die SPD haben weit über 1.500
Unterschriften
für
Jugendabteilung
den
des
Erhalt
des
BC Bliesheim
Lehrschwimmbeckens
rund
1.000
in Erp gesammelt
Unterschriften
Lehrschwimmbeckens in Bliesheim.
~~.
.../6r.
Fraktionsvorsitzender
/Franz-Geor
ips
SPD-Bürgermeisterkandidat
für
den
und die
Erhalt
des