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Beschlussvorlage (Anlage zur Beschlussvorlage 115/2010_Gelsenkirchen_4)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
3,8 MB
Datum
28.04.2010
Erstellt
28.04.10, 19:38
Aktualisiert
28.04.10, 19:38

Inhalt der Datei

WETTBEWERB KOMMUNALER KLIMASCHUTZ 2009 Bewerbung der Stadt Gelsenkirchen Das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen und die gemeinsame Marketingaktion Ansprechpartner im Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen Uwe Behrendt, Goldbergstraße 84, 45875 Gelsenkirchen Tel.: 0209/169-4600 E-Mail: uwe.behrendt@gelsenkirchen.de Website: www.gelsenkirchen.de oder www.solar-gedacht.de Inhalt: Einleitung/Zusammenfassung Das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen Anforderungsprofil, Zielsetzungen Technische Grundlagen und Berechnungsverfahren Datenbasis Gelsenkirchen Bedienung und Funktionsweise der Website Herkunft von Eigentümerdaten, Datenschutz Treibhausgas – Einsparpotenziale, Erfolgskriterien für die Zielerreichung Die gemeinsame Marketingaktion SolarGEdacht Idee Ansprache der überregionalen Partner und der Gelsenkirchener Wirtschaft Gemeinsame Zielsetzungen Motivation der Gelsenkirchener Bevölkerung Modell und Vorbildfunktion Anlagen 2 Einleitung/Zusammenfassung Mit modernen Produktionsstätten für Solarzellen und -module sowie für Solarkollektoren etabliert sich Gelsenkirchen bereits seit Anfang der 1990´er Jahre als Standort für Solar- und Zukunftsenergien. Mit weiteren Produktionsanlagen für Wärmepumpen, Biogasanlagen, Komponenten von Windkraftanlagen und Brennstoffzellensystemen wurden bereits jetzt mehr als 1000 Arbeitsplätze in zukunftsweisenden Segmenten geschaffen. Das auszubauen ist ein zentrales Ziel der Akteure in Gelsenkirchen. Solarprojekte prägen bereits heute das Stadtbild an vielen Stellen. Einzigartige Solarkraftwerke wie der Solarbunker und drei Solarsiedlungen, eine davon mit der derzeit größten Solarstromanlage Deutschlands (ca. 800 kWp) in einer Wohnsiedlung sind nur einige Beispiele. Um die vielfältigen Aktivitäten zu bündeln, wurde 2004 in Private-Public Partnership der Förderverein „Solarstadt Gelsenkirchen e. V.“ gegründet. Als zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle der Solarstadt Gelsenkirchen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen bietet er regelmäßige Veranstaltungen, vielfältige Informationen und ein offenes Ohr für innovative Projektideen. Als aktuell sehr erfolgreich umgesetztes Resultat der Zusammenarbeit von Verwaltung und lokaler Wirtschaft, hat Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, im Mai des vergangenen Jahres der Öffentlichkeit ein innovatives, zukunftsorientiertes Projekt zum Ausbau der solaren Nutzung geeigneter Dachflächen im städtischen Raum vorgestellt. Durch so genannte Laserscan-Daten, die bei Luftbild-Befliegungen gewonnen werden, können Dachflächen von Gebäuden erkannt und im Internet nach ihrer unterschiedlichen Solareignung farblich hervorgehoben werden. Die Darstellung erfolgt auf der Internetseite (www.solar-gedacht.de) ähnlich wie in einem Stadtplan, allerdings interaktiv. Dachflächen können je nach Solareignung ein- oder ausgeblendet werden. Durch Mausklick auf eine geeignete Dachfläche erhält man Auskunft über das Solarpotenzial oder über die mögliche CO2 – Einsparung durch den Betrieb einer Solaranlage auf dem entsprechenden Gebäudedach. Gelsenkirchen ist nach Osnabrück die zweite Stadt Deutschlands, die ein solches Angebot im Internet bereitstellt. Unter Federführung der Stadt nehmen in der Stadt angesiedelte Hersteller von Solaranlagen, Handwerker, Planungsbüros und Banken das Solardachkataster zum Anlass, um gemeinsam qualitativ hochwertige Informations- und Beratungsangebote und vorteilhafte Konditionen für Gelsenkirchener bereitzustellen. In Kooperation zwischen Stadtverwaltung, dem Förderverein „Solarstadt Gelsenkirchen e. V.“ und den beteiligten Unternehmen sollen so möglichst optimale Voraussetzungen zur Nutzung solarer Energie für alle geschaffen werden, die in Gelsenkirchen ein geeignetes Gebäudedach für eine Solaranlage haben. Als sinnvolle Ergänzung zum Solardachkataster Gelsenkirchen wurde zu diesem Zweck die gemeinsame Aktion „SolarGEdacht“ ins Leben gerufen. Die Stadtverwaltung Gelsenkirchen koordiniert die Aktion SolarGEdacht. Sie nutzt das Solardachkataster, um Hausbesitzer mit geeigneten Gebäudedächern aktiv anzusprechen und auf die solare Eignung des Daches aufmerksam zu machen. Hauseigentümer werden ermutigt, eine qualifizierte Beratung einzuholen. Die an „SolarGEdacht“ beteiligten Unternehmen und Institutionen stehen Interessenten dabei als Ansprechpartner zur Verfügung. Interessenten erhalten durch die an „SolarGEdacht“ teilnehmenden Partner lückenlose, aufeinander abgestimmte Informationen zu Technik, Förderung und Finanzierung von Solaranlagen. Bei weitergehendem Interesse können Angebote erstellt und Aufträge über die Abwicklung von Förderanträgen, Finanzierung und Montage, bis zur vollständigen Inbetriebnahme, durch die Partner aus der lokalen Wirtschaft abgewickelt werden. Die Stadt steht allen Beteiligten als neutraler Ansprechpartner zur Verfügung. Im Rahmen von „SolarGEdacht“ wurden Flyer und ein Merkblatt entwickelt, es werden gemeinschaftliche Aktionen wie zum Beispiel ein gemeinsamer Messestand oder Informationsveranstaltungen organisiert. Daneben wird eine Solardachbörse aufgebaut, durch die poten3 zielle Investoren und Anbieter geeigneter Dachflächen zur Vermietung zusammengeführt werden. Zielgruppen der Aktionen sind private Einfamilienhausbesitzer, die Wohnungswirtschaft und Gewerbebetriebe, die über geeignete Dachflächen verfügen. Das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen und die Aktion SolarGEdacht haben bereits jetzt ein bemerkenswert lebhaftes Interesse sowohl bei den Medien, wie auch bei etlichen anderen Kommunen hervorgerufen. Durch viele in Gelsenkirchen auflaufende Anfragen ist bekannt, dass es schon jetzt erste Nachahmungseffekte von Kommunen gibt, die sich im Hinblick auf Solardachkataster und SolarGEdacht am Leitbild Gelsenkirchen orientieren. Einige Beratungs- und Ingenieurbüros arbeiten daran, Konzepte zu entwickeln, durch die Kommunen und Kreisen Dienstleistungen angeboten werden können, mit dem Ziel, ein eigenes interaktives Solardachkataster aufzubauen und in Verbindung damit die Bevölkerung gezielt auf solare Potenziale von Dachflächen aufmerksam zu machen. Diese Aktivitäten haben natürlich Auswirkungen auf produzierendes Gewerbe (Hersteller) und lokal auf Beratungsunternehmen, Handwerker und Finanzinstitute. Die weitere Verbreitung zu fördern erscheint verlockend, sowohl im Hinblick auf Einsparpotenziale von Treibhausgasen, wie auch hinsichtlich der positiven Auswirkungen auf mehrere Wirtschaftszweige und auf die Motivation der Bevölkerung, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auf den folgenden Seiten werden die Entstehung und die Funktionsweise des interaktiven Solardachkatasters Gelsenkirchen und die mit der Aktion SolarGEdacht verbundenen Strategien und Treibhausgas – Einsparpotenziale detailliert erläutert. 4 Das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen Anforderungsprofil, Zielsetzungen Anlass das Thema aufzugreifen, war ein Wunsch der lokalen Politik. Das solare Dachflächenpotenzial der gesamten Bebauung im Stadtgebiet von Gelsenkirchen sollte untersucht, soweit unter Berücksichtigung von Kostenaspekten sinnvoll möglich quantitativ erfasst und die Ergebnisse so aufbereitet werden, dass einem breiten Publikum leicht zugängliche Informationen zur Nutzung solarer Dachflächenpotenziale bereitgestellt werden können. Eine für diesen Zweck geeignete Plattform ist selbstverständlich das Internet. Die Darstellung solarer Nutzungspotenziale von Dachflächen sollte daher durch eine Internetpräsentation, ähnlich wie in einem Stadtplan erfolgen, allerdings interaktiv. Dachflächen sollten je nach Solareignung farblich unterschiedlich gekennzeichnet sein und, ebenfalls in Abhängigkeit ihrer Eignung, ein- oder ausgeblendet werden können. Durch Mausklick auf eine geeignete Dachfläche sollten Auskünfte über das Solarpotenzial und über die mögliche CO2 – Einsparung eingeblendet werden. Ergänzend sollten auf der Website Informationen zur Nutzung von Solarenergie auf dem eigenen Gebäudedach bereitgestellt werden. Wege zur eigenen Solaranlage sollten beschrieben und schematisch verdeutlicht werden. Durch einen Ansprechpartner bei der Stadt sollte die ggf. zusätzlich erforderliche persönliche Unterstützung und die Koordinierung gemeinsamer Aktionen sichergestellt werden. Bei der Suche nach Verfahren, mit denen die genannten Anforderungen umgesetzt werden können, wurde das interdisziplinäre Forschungsprojekt SUN-AREA an der Fachhochschule Osnabrück gefunden und ein Kontakt hergestellt. Technische Grundlagen und Berechnungsverfahren des Projektes SUN-AREA Recherchen der Stadtverwaltung im November 2007 haben die Aufmerksamkeit auf das zum damaligen Zeitpunkt gerade kurz vor dem Abschluss stehende, interdisziplinäre Forschungsprojekt „SUN-AREA“ gelenkt. Unter Leitung von Frau Prof. Dr. Martina Klärle wurde im Rahmen dieses Forschungsprojektes an der Fachhochschule Osnabrück ein Berechnungsverfahren entwickelt, mit dem auf der Basis von sogenannten Laserscan-Daten Dachflächen von Gebäuden hinsichtlich ihres solaren Potenzials quantitativ ausgewertet werden können. Laserscandaten werden bei Befliegungen (ähnlich Luftbildbefliegungen) gewonnen. Funktionsprinzip (schematisch): Geländemerkmale werden bei Befliegungen mit einem Laserscanner an Bord des Flugzeuges erfasst. Vegetation wird ebenfalls erkannt. 5 Die Laserscanndaten werden mit ALKGebäudeumrissen „verschnitten“. Standortfaktoren wie Exposition, Neigung, Verschattung und Globalstrahlung fließen in das Berechnungsverfahren ein. Als Ergebnis resultiert das Energiepotenzial von Dachflächen und zwar numerisch (Datenbank) und in Form einer Kartendarstellung. Die aus den Berechnungen resultierenden Daten und die Kartendarstellung sind nach entsprechender Aufbereitung für die gewünschte Visualisierung im Rahmen einer Internetpräsentation ideal geeignet. Datenbasis Gelsenkirchen In Nordrhein-Westfalen werden Laserscandaten Kommunen seitens der Bezirksregierung Köln, Abtl. Geobasis NRW, in einer bestimmten Qualität kostenlos zur Verfügung gestellt. Zum Zeitpunkt der Entscheidung über die Erstellung eines interaktiven Solardachkatasters für Gelsenkirchen lagen aus dieser Quelle für ca. 40 % des Stadtgebietes aktuelle Laserscandaten (Datenbasis 2006) in ausreichender Qualität vor (markierte Fläche in der Karte). Für diesen Teil des Stadtgebietes wurde das Solardachkataster berechnet. Aktuelle Laserscandaten für das gesamte Stadtgebiet Gelsenkirchen sind voraussichtlich ab dem Sommer 2009 verfügbar. Es ist geplant, das Solardachkataster Gelsenkirchen in diesem Jahr auf die Gesamtstadt auszudehnen. 6 Bedienung und Funktionsweise der Website Beim Seitenaufruf www.solar-GEdacht.de erscheint im Zentrum der Website eine Kartenübersicht, auf der die Stadtfläche in der Gesamtansicht zu sehen ist. Die bereits vom Solardachkataster erfasste Fläche ist farblich markiert. Am rechten Rand oben befinden sich Schaltflächen, mit denen Dachflächen je nach Solareignung ein- oder ausgeblendet werden können. Rechts unten befinden sich Navigationsschaltflächen. Durch Anklicken öffnen sich neue Fenster mit Erläuterungen zum Solardachkataster und zu Solaranlagen allgemein. Links der Karte befinden sich Werkzeuge, durch deren Anklicken die Maus ihre Funktion ändert. Beim Zoomen in die Karte werden Details sichtbar. Die unterschiedliche Solareignung der Dachflächen wird durch deren farblich differenzierte Darstellung auf einen Blick deutlich gemacht. Alternativ zum Zoomen kann in ein Suchfeld auch ein Straßennahme und eine Hausnummer eingegeben werden. Die Karte zoomt dann automatisch zum eingegebenen Standort. Beim Anklicken einer Dachfläche wird ein Textfenster über die Karte gelegt. In dem geöffneten Fenster werden textliche und numerische Daten zum solaren Potenzial des Daches aufgeführt. Dazu gehören Daten zum voraussichtlichen Stromertrag in kWh/a und zur voraussichtlichen CO2 – Einsparung. 7 Herkunft von Eigentümerdaten, Datenschutz Es ist erforderlich, jede in der Karte dargestellte Liegenschaft mit einer Anschrift zu verbinden. Als Grundlage dazu ist die automatisierte Liegenschaftskarte geeignet. Um die jeweilige Liegenschaft außerdem dem (oder den) Eigentümer(n) zuordnen zu können, mussten zwei Datenbänke miteinander verbunden werden. Für die Verwaltung der Grundsteuer stehen Kommunalverwaltungen Namen und Anschriften von Grundstückseigentümern in einer gesonderten Datenbank zur Verfügung. Beide Datenbanken konnten miteinander verbunden werden. Der Stadtverwaltung ist es dadurch möglich, jedes im Solardachkataster Gelsenkirchen erfasste Gebäude einem Eigentümer zuzuordnen. Die Zulässigkeit der Verbindung (und späteren Verwendung) von Anschriften (nicht Steuerdaten) aus der Grundsteuerdatei mit einer anderen Datenbank wurde datenschutzrechtlich geprüft. Treibhausgas - Einsparpotenziale und Erfolgskriterien für die Zielerreichung In dem bisher vom interaktiven Solardachkataster Gelsenkirchen erfassten Teil des Stadtgebietes liegen über 14.000 gut oder sehr gut für eine solare Nutzung geeignete Dachflächen. In der Summe können mit diesen vom Solardachkataster erfassten gut oder sehr gut geeigneten Dachflächen rechnerisch über 64 Mio. kWh elektrischer Energie pro Jahr erzeugt werden. Das entspricht bei der Annahme eines durchschnittlichen Stromverbrauchs von 4.000 kWh/a und pro Haushalt dem Stromverbrauch von über 16.000 Haushalten. Das CO2 - Einsparpotenzial liegt bei über 33.000 t/a. Für das gesamte Stadtgebiet Gelsenkirchen kann auf der Basis der vorliegenden Erkenntnisse qualifiziert geschätzt werden, dass durch die solare Nutzung aller vorhandenen geeigneten Dachflächen ein rechnerisches CO2 - Einsparpotenzial von mindestens ca. 70.000 t/a möglich wäre. Installierte PV-Leistung in Gelsenkirchen 4000 3500 3000 [kWp] Es ist naheliegend davon auszugehen, dass nur ein Teil der rechnerischen Potenziale tatsächlich realisierbar ist. Um Fortschritte erkennbar zu machen, finden Monitorings in den Bereichen Photovoltaik (PV) und Solarthermie (ST) statt. 2500 2000 1500 1000 500 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Daten zur Beobachtung der Entwicklung werden bezüglich PV durch den lokalen Stromanbieter (ELE) im Zusammenhang mit der Erstattung der Einspeisevergütung nach dem EEG erhoben und der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt. In 2008 wurden 57 PV Anlagen in Gelsenkirchen in Betrieb genommen, mit einer Gesamtleistung von 1365 kWp. In ähnlicher Weise wird aus vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) geführten Datenbeständen der Ausbau solarthermischer Anlagen in Gelsenkirchen verfolgt. 8 Auf der Basis dieser Daten kann die Entwicklung der solaren Energiegewinnung innerhalb einer beliebigen Region (in diesem Fall im Stadtgebiet Gelsenkirchen) sowohl hinsichtlich der Strom-, wie auch der Wärmeerzeugung sehr genau verfolgt werden. Geförderte Solarkollektoranlagen in Gelsenkirchen 1400 1200 1000 800 Anzahl ges. 600 Fläche ges. 400 Problematischer ist es, denjenigen Einfluss zu bestim200 men, den das Soladachka0 taster Gelsenkirchen und die 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 gemeinsame Marketingaktion SolarGEdacht auf die Entwicklung haben. Im Konzept wurden verschiedene Vorkehrungen vorgesehen, mit denen dieser Einfluss nachvollzogen werden soll. Hauseigentümer, die in direkten Anschreiben über solare Dachnutzungspotenziale informiert werden, können beigelegte Vordrucke als Rückantworten an die Stadtverwaltung verwenden. Bei diesem Verfahren ist noch nicht einschätzbar, ob und in welchem Umfang dieses Mittel von den Zielgruppen auch tatsächlich genutzt wird. Es gehört aber auch zur Strategie, Unternehmen und die Wohnungswirtschaft durch Informationsveranstaltungen anzusprechen. Projekte, die dadurch initiiert werden und zu Solaranlagen führen, unterliegen durch die Koordinierungsfunktion der Stadt der unmittelbaren Beobachtung und sind sehr genau messbar. In ähnlicher Weise ist vorgesehen, die Anwohner von Siedlungsstrukturen (Einfamilienhäuser) zu Informationsabenden einzuladen und koordinierte Aktionen in Gang zu setzen. Auch dabei ist ein genaues Monitoring der Entwicklung durch die unmittelbare Begleitung der Stadt sichergestellt. Vorgesehen ist daneben, den Verlauf der Entwicklung von installierter Solarleistung in Gelsenkirchen mit Städten im passenden Umfeld zu vergleichen, die keine derartigen Aktionen oder ein Solardachkataster anbieten. Letztlich wird natürlich auch die Platzierung in der Solarbundesliga zeigen, ob gegenüber anderen Kommunen ein Vorsprung erzielt werden kann. Von vorneherein sind alle an der Aktion SolarGEdacht beteiligten Partner jedoch davon ausgegangen, dass sich Erfolge deutlich und signifikant erst frühestens zwei bis drei Jahre nach Beginn der Marketingaktionen messen lassen werden. Da das gesamte Verfahren völlig neu ist und der Aufbau des Netzwerkes aus Wirtschaftspartnern und überregionalen Partner sowie deren Koordinierung nur neben der Erarbeitung des interaktiven Solardachkatasters erfolgen konnte, wurden erste Aktionen erst vor wenigen Monaten, im Oktober 2008 eingeleitet. Mit der in den folgenden Kapiteln beschriebenen gemeinsamen Marketingstrategie unter dem Logo die von Stadt, lokaler Wirtschaft und überregionalen Partnern gemeinsam ins Leben gerufen wurde, um das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen in sinnvoller Weise zu nutzen und zu ergänzen, wird aktiv und koordiniert angestrebt, den realistisch erreichbaren Anteil des CO2 – Einsparpotenzials durch die Nutzung solarer Dachpotenziale mittel- bis langfristig 9 möglichst effektiv umzusetzen. Mindestens eine dem Äquivalent von etwa „3000 Dächern“ (bei angenommenen 4 kWp installierter PV Leistung / Dachfläche), entsprechende Gesamtleistung von 12 MWp und somit also etwa 10 Mio. kWh (unter der vorsichtigen Annahme eines Solarertrages von 850 kWh pro Jahr und kWp) erzeugter elektrischer Energie pro Jahr wird bis 2011 als gemeinsames Ziel angestrebt. Dies entspricht bei derzeitigen Preisen (3.600,- € pro kWp bei PV Anlagen) einer der lokalen Wirtschaft zu Gute kommenden Investitionssumme von ca. 43 Mio. € und einem CO2 - Einsparpotenzial von ca. 5.740 t/a (Basiswert ist die vom lokalen Energieversorger ELE angegebene CO2 – Emission von 574 g/kWh erzeugter elektrischer Energie). Erreicht werden soll dies sowohl durch die gezielte Ansprache der im nächsten Abschnitt benannten Zielgruppen und durch Marketingmaßnahmen und Aktionen allgemeiner Natur (Messen, Plakate, Flyer, Medien). Mindestens genau so wesentlich wie die über das Projekt angestrebten unmittelbaren Klimagas Einsparpotenziale, ist nach Auffassung der Stadt Gelsenkirchen aber auch der in Gang gesetzte Umdenkungsprozess. Die mit dem Projekt verbundene Pressearbeit hat ein bemerkenswert lebhaftes Interesse sowohl von Einzelpersonen und Gruppen, Verbänden, Unternehmen aus Gelsenkirchen, wie auch von anderen Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet hervorgerufen. In Verbindung mit diesem Prozess werden bei den Beteiligten weitergehende Überlegungen angestoßen, Treibhausgase einzusparen und diese Möglichkeit mit eigenem ideellen und materiellen Gewinn zu verbinden. Die gemeinsame Marketingaktion Idee Zusammen mit der Entscheidung, der Öffentlichkeit ein interaktives Solardachkataster zur Verfügung zu stellen, wurden Überlegungen dazu angestellt, welche Gruppen sowohl aus Sicht der Konsumenten, wie auch aus Sicht von Produzenten, Beratern, Handwerkern und des Finanzsektors Interesse an der Nutzung eines solchen Werkzeuges haben könnten. Diese Frage wurde unter Aspekten wie: • zielgruppenspezifischer Informationsbedarf der Konsumenten und den • zielgruppenspezifischen Interessen von o o o o Produzenten Beratern Handwerkern und Finanzierern erörtert. Als übergeordnet wurde das öffentliche Interesse an Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler Ebene allen Überlegungen vorangestellt. Dieses wurde jedoch – wo es möglich war – mit den ideellen und wirtschaftlichen Interessen aller Zielgruppen (Konsumenten und Wirtschaft) verbunden. Daneben sollte das Konzept die Finanzierung des interaktiven Solardachkatasters Gelsenkirchen zumindest insoweit sicherstellen, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kommunalem Engagement und dem Engagement der eingebundenen wirtschaftlich tätigen Gruppen sichergestellt wird. 10 Auf der Basis dieser Überlegungen wurden folgende Zielgruppen sichtbar: • Auf Konsumentenebene o o o • Einfamilienhausbesitzer Wohnungsbaugesellschaften und –genossenschaften Wirtschaftsbetriebe mit großen Dachflächen (Werkstätten usw.) Auf der Ebene der lokalen Wirtschaft sowie der überregional aktiven Partner o o o o o o o Verbraucherzentrale NRW EnergieAgentur.NRW In Gelsenkirchen ansässige Hersteller von Solaranlagen Beratungsunternehmen und Einzelberater mit Sitz in Gelsenkirchen Gelsenkirchener Handwerksbetriebe Finanzinstitute mit Sitz in Gelsenkirchen Lokaler Stromlieferant (ELE) Ansprache der überregionalen Partner und der Gelsenkirchener Wirtschaft Je nach Größe und individuellen Möglichkeiten wurden Ansprechpartner aus der Zielgruppe „Wirtschaftsunternehmen/überregionale Partner“ entweder direkt im Unternehmen / in der Institution oder in den Dachverbänden (Handwerkskammer, Innungsmeister) gesucht. In persönlichen Gesprächen wurden das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen und die damit verbundenen Möglichkeiten (direkte Ansprache von Konsumenten durch die Verwaltung in jeweils geeigneter Form, Organisation gemeinsamer Aktionen, Messestände usw. durch die Stadt) beschrieben. Es wurde vorgeschlagen, eine Partnerschaft zwischen allen Beteiligten so zu gestalten, dass bei entsprechender Vorgehensweise ein möglichst optimales Umfeld für diejenigen geschaffen wird, die sich für eine Solaranlage als Energiequelle auf dem eigenen Gebäudedach interessieren. Es wurde in Aussicht gestellt, dass die Verwaltung das Solardachkataster nutzt, um zielgruppenspezifisch aktiv auf diejenigen zuzugehen, die über Gebäude mit geeigneten Dachflächen verfügen. Diese Zielgruppen sollten über das solare Potenzial ihrer Dachflächen informiert und ermutigt werden, sich genauere Informationen einzuholen und sich individuell beraten zu lassen. Die auf Seiten der Wirtschaft beteiligten Partner sollten (als Gruppe mit nachgewiesener Kenntnis und mit Erfahrungen im Bereich Solaranlagen) als mögliche Ansprechpartner für Beratungssuchende bekannt gemacht werden. Bedingungen für die Zulassung als Partner waren: • • • Eine Betriebsstätte mit Sitz in Gelsenkirchen Nachweis bestimmter Qualifikationen (Solarchecker, Solarteur, Gebäudeenergieberater oder damit vergleichbare Qualifikationen bzw. Erfahrungen/Referenzen) Angemessene finanzielle Beteiligung an den Kosten des Solardachkatasters und an Kosten für gemeinsame Marketingaktionen (Selbsteinschätzung der Unternehmen) Das Vorhaben wurde ausnahmslos positiv eingestuft. Die Bereitschaft als Partner der Aktion teilzunehmen, die Qualifikationen zu benennen und sich in einem dem Betrieb / der Institution angemessenen Umfang an den Kosten zu beteiligen war hoch. Einer der Partner hat angeboten, im eigenen Hause ein Logo für die gemeinsame Aktion zu entwickeln. Nach den Einzelgesprächen wurde eine Besprechung mit allen potenziellen Partnern anberaumt. 11 Das von einem der Partner entwickelte Logo in Verbindung mit dem Namen für die Aktion wurde vorgestellt. Es wurde über die bis dahin bereits geleistete, umfangreiche Pressearbeit berichtet und vorgeschlagen, Flyer und ein Merkblatt zu entwickeln. Das Konzept, Einfamilienhausbesitzer direkt anzuschreiben sowie für Wohnungsbaugesellschaften und für Wirtschaftsunternehmen mit großen (Hallen-) Dachflächen bedarfsgerechte Informationsveranstaltungen durchzuführen wurde vorgestellt. Es wurde besprochen, in welchen Schritten das erforderliche Budget aufgebaut werden soll und es wurde festgelegt, durch wen die Verwaltung des Budgets erfolgt. Es wurde festgestellt, dass die von der Wirtschaft bereitgestellten Geldmittel etwa die Kosten decken, die dem Betrag für die Herstellung des Solardachkatasters für die gesamte Stadtfläche entsprechen. Da ein Teil dieser Kosten von der Stadt selbst getragen wird, stehen ausreichende Mittel für gemeinsame Marketingaktionen zur Verfügung. Als Partner konnten insgesamt 47 Unternehmen und Institutionen gewonnen werden (siehe Flyer im Anhang). Gemeinsame Zielsetzungen Allgemeines gemeinsames Ziel der beteiligten Akteure ist es, die Verbreitung von Solaranlagen in Gelsenkirchen zu fördern und diesen Prozess zu beschleunigen. Das soll dadurch geschehen, dass mit Hilfe der Möglichkeiten des interaktiven Solardachkatasters Gelsenkirchen und der das Solardachkataster begleitenden und unterstützenden Aktion SolarGEdacht ein möglichst optimales Umfeld für jeden in Gelsenkirchen geschaffen wird, der sich für die Nutzung von Solarenergie interessiert und Informationen benötigt, die bei der Entscheidungsfindung weiterhelfen. Durch die Partner von SolarGEdacht wird ein qualitativ hochwertiges, aufeinander abgestimmtes Informations- und Beratungsangebot zu Technik, Förderung und Finanzierung von Solaranlagen bereitgestellt. Die Stadt koordiniert auf diesem Hintergrund aufbauend die gemeinsame Vorgehensweise. Konkretisiert werden können die Ziele für die nächsten 3 Jahre. Durch folgende Maßnahmen: • • • Ansprache von EFH Eigentümern Ansprache der Wohnungswirtschaft Ansprache von Unternehmen mit großen Dachflächen soll in den kommenden drei Jahren pro Jahr mindestens die Installation von 4.000 kWp elektrischer Leistung bewirkt werden. Die Maßnahmen, die dazu führen sollen, sind im Einzelnen: • Organisation von bis zu 6 Informationsabenden pro Jahr für EFH Eigentümer mit geeigneten Dachflächen in zusammenhängenden Wohngebieten / Siedlungen in Gelsenkirchen sowie die Begleitung und Koordinierung derjenigen, die sich für eine Solaranlage entscheiden. Durch Sammelbestellungen sollen Preisvorteile erzielt werden. Die Aktion SolarGEdacht wird u. a. genutzt, um aus dem Kreis der Partner Berater und Referenten zu technischen Fragen, zu Förderfragen und zu Finanzierungsfragen zu finden. Insbesondere die an SolarGEdacht beteiligten Handwerksbetriebe 12 stehen als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn Angebote erstellt werden sollen. Ziel: 150 Dachfächen a 4 kWp elektrischer Leistung pro Jahr Sachstand: Diese Aktionen werden vorbereitet. Start voraussichtlich im Juni. • Organisation von 4 Informationsveranstaltungen für die Wohnungswirtschaft nach Bereichen, in denen örtlich zusammenhängender Hausbesitz mehrer Wohnungsunternehmen vorhanden ist und die Dachflächen für eine solare Nutzung geeignet sind. Auch hier soll der Prozess einer gemeinsamen Installation von Solaranlagen zu Preisvorteilen führen. Die Stadt übernimmt eine koordinierende Funktion. An SolarGEdacht beteiligte Partner begleiten den Prozess von Anfang an und werden je nach Qualifikation einbezogen. Ziel: 1.400 kWp installierte elektrische Leistung pro Jahr Sachstand: Die erste Informationsveranstaltung mit 5 beteiligten Wohnungsbauunternehmen hat im Februar stattgefunden. Dabei wurde ein zusammenhängendes Wohngebiet mit geeigneten Dachflächen betrachtet. Die Gebäude befinden sich im Eigentum der beteiligten Wohnungsbauunternehmen. Alle Unternehmen sind sehr interessiert daran, den eigenen Informationsstand bezüglich der Möglichkeiten solarer Nutzung von Dachflächen, insbesondere der Dachflächen im betrachteten Bereich zu vertiefen. Derzeit werden bei den Wohnungsbauunternehmen konkrete Angaben zu den infrage kommenden Dachflächen (Größe, Geschoss, Gauben, Antennen, andere Aufbauten, Statik usw.) abgefragt. Darauf aufbauend sollen die weiteren Schritte abgestimmt werden, mit dem Ziel, gemeinsam Angebote einzuholen. Hinweis: Bei den Gesprächen hat sich gezeigt, dass angesprochene Wohnungsbauunternehmen nun auch Informationen über die Möglichkeiten solarer Nutzung von Wohngebäuden aus dem weiteren Bestand haben möchten. • Organisation einer großen Informationsveranstaltung für ca. 50 Unternehmen, die über große Dachflächen in Gelsenkirchen verfügen. Im Rahmen der Veranstaltung sollen den Unternehmen detaillierte Informationen zu den solaren Potenzialen großer Dachflächen unterbreitet werden. Interessierte Unternehmen werden im weiteren Verlauf in persönlichen Gesprächen vertiefend informiert. Das Solardachkataster Gelsenkirchen und die Aktion SolarGEdacht werden bekannt gemacht und die Partner der Aktion stehen als Ansprechpartner für konkrete Fragen zur Verfügung. Ziel: 2.000 kWp installierte elektrische Leistung pro Jahr. Sachstand: Die Informationsveranstaltung wird vorbereitet. Es wird ein Termin vor Beginn der Ferienzeit anvisiert. • Gesamtes jährliches CO2 - Einsparpotenzial des in den nächsten drei Jahren geplanten Installationsumfangs Solaranlagen: 5.740 t/a • Allgemeine Marketingmaßnahmen Die intensive Öffentlichkeitsarbeit wird fortgesetzt. Insbesondere die Printmedien werden über alle Aktionen informiert, die mit SolarGedacht verbunden sind. Daneben wird in der sogenannten „Umweltecke“ des Wochenblatts „Stadtspiegel Gelsenkirchen“ immer wieder die Gelegenheit wahrgenommen, über die Entwicklung und die Möglichkeiten solarer Dachnutzung zu informieren. Zwei Partner von SolarGEdacht verfügen über einen Kundenkreis, der nahezu die gesamte Stadt erfasst. Beide berichten wiederkehrend in Ihren Kundenzeitschriften (und haben dies auch bereits getan) über das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen und die Aktion „SolarGEdacht“. Es wurde bereits ein gemeinsamer Messestand organisiert, an dem 10 Partner von 13 SolarGEdacht während der lokalen Gelsenkirchener Baumesse „GE|WOHNT|GUT“ einen zusammenhängenden Messestand genutzt haben. Während der Messe wurden zwei sehr gut besuchte Informationsveranstaltungen zu den Themen „Strom vom Dach“ und „Wärme vom Dach“ durchgeführt. Bei beiden Veranstaltungen waren je ca. 80 Interessenten im Publikum anwesend. Gemeinsamer Messestand mit 10 Partnerunternehmen der Aktion SolarGEdacht Alle Partner, die an dem Messestand beteiligt waren, sind mit den Resultaten ausdrücklich sehr zufrieden und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein. Ziel der allgemeinen Marketingmaßnahmen ist, neben den durch die oben beschriebenen, konkreten Aktionen bewirkten Effekten weitere Impulse zu setzen, die anvisierten Solarleistungen weiter auszubauen und insbesondere bei den Anwohnern der Stadt Gelsenkirchen das Bewusstsein für die sich bietenden Möglichkeiten moderner Energieerzeugung zu wecken und zu schärfen. Motivation der Gelsenkirchener Bevölkerung Die Maßnahmen, durch die Gelsenkirchener Bürger motiviert werden sollen, sich mit dem Thema Solarenergie eingehend zu befassen und die durch das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen und die Aktion SolarGEdacht bereitgestellten Informations- und Beratungsangebote zu nutzen und darauf aufbauend möglicherweise eine eigene Solaranlage auf dem geeigneten Gebäudedach zu installieren wurden weiter oben bereits detailliert dargestellt. Wegen der besseren Übersicht werden sie hier nochmals stichpunktartig aufgeführt: Direkte Ansprache nach Zielgruppen: • Zielgruppe Einfamilienhauseigentümer Direkte Ansprache durch einen „Bürgermeisterbrief“ (Anlagen). Daneben Einladung 14 der Eigentümer von Häusern mit für solare Nutzung geeigneten Dachflächen (Auswahl erfolgt durch die Stadt unter Nutzung des Solardachkatasters) in zusammenhängenden Wohngebieten / Siedlungsstrukturen zu Informationsveranstaltungen, verbunden mit dem Angebot, die gleichzeitige Installation von Solaranlagen auf mehreren Gebäuden zu koordinieren und dadurch Preisvorteile zu gewinnen. • Zielgruppe Wohnungswirtschaft: Auswahl von räumlich miteinander verbundenen Gebäuden mit für solare Nutzung geeigneten Dachflächen durch die Stadt, unter Nutzung des Solardachkatasters. Einladung der Eigentümer (Wohnungsbaugesellschaften) zu Informationsveranstaltungen, verbunden mit dem Angebot, die gleichzeitige Installation von Solaranlagen auf mehreren (in diesem Fall gewerblich vermieteten) Gebäuden zu koordinieren und dadurch Preisvorteile zu gewinnen. • Zielgruppe Unternehmen mit großen Dachflächen Organisation einer großen Informationsveranstaltung für ca. 50 Unternehmen, die über große, für Solaranlagen geeignete Dachflächen in Gelsenkirchen verfügen. Im Rahmen der Veranstaltung sollen den Unternehmen detaillierte Informationen zu den solaren Potenzialen großer Dachflächen unterbreitet werden. Interessierte Unternehmen werden im weiteren Verlauf in persönlichen Gesprächen vertiefend informiert. Das Solardachkataster Gelsenkirchen und die Aktion SolarGEdacht werden bekannt gemacht und die Partner der Aktion stehen als Ansprechpartner für konkrete Fragen zur Verfügung. Die Stadt koordiniert die weitere Vorgehensweise je nach spezifischer Situation. Allgemeine Maßnahmen: • Intensive Öffentlichkeitsarbeit über Printmedien (öffentliche und Kundenzeitschriften der Partner von SolarGEdacht), Internet, Radio und lokale Fernsehsender • Organisation von gemeinsamen Aktionen der Partner von SolarGEdacht, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Messestand auf geeigneten lokalen Messen oder die Teilnahme im Rahmen anderer sich bietender Möglichkeiten, zum Beispiel „Woche der Sonne“, lokaler Solarstammtisch usw. • Langfristig ist die Durchführung eines „Solarfestes“ beabsichtigt. Es sollen diejenigen eingeladen werden, die in Gelsenkirchen eine Solaranlage betreiben. Das Solarfest soll auch als Anlass genommen werden, die Presse zur weiteren ausführlichen Berichterstattung zu animieren und den Bekanntheitsgrad von SolarGEdacht weiter zu steigern. Modell- und Vorbildfunktion Gelsenkirchen stellt den Bürgern als eine der ersten Städte in Deutschland – nach wie vor als einzige Stadt in Nordrhein-Westfalen - ein interaktives Solardachkataster zur Verfügung. In Verbindung mit der Aktion „SolarGEdacht wurde ein Konzept entwickelt, das kommunale Interessen auf lokaler Ebene Klimaschutz zu betreiben, in idealer Weise verbindet mit ideellen und wirtschaftlichen Interessen sowohl von Unternehmen und Institutionen aus der in Gelsenkirchen ansässigen Wirtschaft, wie auch mit Interessen von Gelsenkirchener Bürgern, die Gebäude mit für eine solare Nutzung geeigneten Dachflächen besitzen. 15 Bei den Medien und bei zahlreichen Kommunen aus dem gesamten Bundesgebiet hat dieses Konzept wegen seines Vorbildcharakters überaus lebhaftes Interesse hervorgerufen. Printmedien haben regional, aber auch überregional (zum Beispiel Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, aktuell steht die Berichterstattung im IHK Wirtschaftsspiegel Ausgabe April bevor) berichtet (vergl. Anlagen). Der lokale Rundfunk weist bei Bedarf auf Veranstaltungen und Aktionen hin, die im Zusammenhang mit SolarGEdacht stehen. In der aktuellen Stunde des Fernsehsenders WDR 3 wurde vor einigen Wochen im Zusammenhang mit der Entwicklung solarer Potenziale im Ruhrgebiet über das interaktive Solardachkataster Gelsenkirchen und die Aktion SolarGEdacht ein Beitrag gesendet. Mindestens etwa 20 bis 30 Kommunen aus der Umgebung, aber auch aus dem gesamten Bundesgebiet von Flensburg über Potsdam, Hameln, Wetter, Mühlheim, Hünxe bis zu Städten im süddeutschen Raum haben sich telefonisch intensiv nach der Vorgehensweise in Gelsenkirchen erkundigt. Während der Messe KomCom in Karlsruhe, die traditionell dem Austausch zwischen Kommunen dient, steht am 28. / 29. April diesen Jahres, auf Einladung der Messeorganisatoren, ein Vortrag zu SolarGEdacht im Programm einer während der Messe laufenden Vortragsveranstaltung. Etliche Ingenieurbüros (Dienstleister für Kommunen) haben angerufen und Möglichkeiten eruiert, auf die Bestrebungen zur Verbreitung solarer Energieerzeugung zugeschnittene Angebote für Kommunen zu entwickeln, bei denen ein interaktives Solardachkataster und damit verbundene, begleitende Angebote nach dem Muster von SolarGEdacht als Basis dienen sollen. Das Interesse der o. g. Gruppen zeigt, wie groß der Informationsbedarf für das Segment „Nutzung solarer Potenziale von Gebäudedachflächen“ in der Bevölkerung, bei anderen Kommunen und bei Dienstleistungsunternehmen für den kommunalen Bereich ist. Die Auszeichnung durch einen Preis im Rahmen des Wettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz“ würde sehr zur weiteren Verbreitung dieser Informationen beitragen. Gelsenkirchen, den 27. März 2009 ___________________________________________ Dr. Gerhard Osadnik (Leiter des Referates Umwelt) 16