Daten
Kommune
Pulheim
Größe
32 kB
Datum
17.06.2010
Erstellt
10.06.10, 11:01
Aktualisiert
10.06.10, 11:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Deutscher
Kinderschutzbund
Ortsverband Pulheim e. V.
Bericht an den Jugendhilfeausschuss
Adolph-von-Menzel-Str. 48
50259 Pulheim
Tel: 02238-478544
Fax: 02238-4616999
info@kinderschutzbund-pulheim.de
www.kinderschutzbund-pulheim.de
10. Jun. 2010
Frühe Hilfen – Baustein Baby-Willkommensbesuche
Seit Juni 2008 führt der DKSB als verantwortlicher freier Träger der Jugendhilfe
ehrenamtlich die Baby-Willkomensbesuche durch. Das Angebot wurde in enger
Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Frühe Förderung weitergeführt. Dabei konnten
die zuvor gemachten Erfahrungen des Jugendamtes berücksichtigt werden. Die Konzeption
entsprach der des Netzwerks Frühe Förderung (NeFF). Inzwischen decken die Frühen Hilfen
ein breiteres Spektrum in der Prävention ab und bringen aus fachlicher Sicht die
Notwendigkeit mit sich nach der zweijährigen Pilotphase die Konzeption fortzuschreiben.
Ein Hilfsangebot – keine Kontrolle
Die Hausbesuche dienen dazu, als Präventionsmaßnahme sicherzustellen, dass grundsätzlich
allen Eltern die notwendigen aber auch interessanten Informationen rund um das Baby
schnellstmöglich zur Verfügung stehen und dass in einer evtl. Überforderungssituation oder
auch Notsituation Ansprechpartner direkt mit der Telefonnummer greifbar sind.
Die Besuche sollen wertschätzend sein und bei Bedarf weitere Informationen und Hilfen
vermittelt werden.
Eltern frühzeitig zu erreichen und in ein Netzwerk örtlicher Angebote einzubinden, dient dem
Kinderschutz.
Vernetzung mit allen Familienzentren
Das Projekt setzt am Lebensort der Familie im Stadtteil an und möchte Zugang zu den
Familien herstellen. Bei vielen Familienzentren sind eigene Mitarbeiterinnen ehrenamtlich
tätig. Gemeinsam wird die Aufgabe von Mitgliedern des DKSB und der Familienzentren in
einem Team wahrgenommen.
Ergänzt wird das Angebot in den Familienzentren u.a. durch offene Sprechstunden des
DKSB.
BANKVERBINDUNG Kreissparkasse Köln • Konto 0157276567 • BLZ 370 502 99
Baby-Begrüßer/innen mit viel Kompetenz
Im Durchschnitt16 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen aus pädagogischen oder medizinischen
Berufen besuchen die Eltern mit großem Engagement und Einfühlungsvermögen. Die
anspruchsvolle Aufgabe bereitet ihnen viel Freude.
Zur Qualitätssicherung findet alle 6 – 8 Wochen ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch
zusammen mit dem Jugendamt statt und eine Fachkraft des DKSB stand regelmäßig als
Ansprechpartnerin den Baby-Begrüßern zur Verfügung. Während der zweijährigen Pilotphase
wurden alle Familienzentren besucht, so dass sich ein Bild von dem Angebot gemacht werden
konnte.
Wie sieht das Babybegrüßungspaket aus?
Das Babybegrüßungspaket wird vom Jugendamt zusammengestellt. In einem Stoffbeutel mit
der Aufschrift „Willkommen im Leben“ finden sich ein Elternbegleitbuch, das insbesondere
wichtige Fragen zu gesundheitlichen Aspekten beantwortet, eine spezielle Broschüre für
Pulheimer Babys und Familien sowie verschiedene Flyer und Übersichten zu Spielgruppen,
Spielplätzen usw. Neben den Informationen gibt es Gutscheine der städtischen Bücherei und
von Dinger´s Gartencenter. Ein Rauchmelder der Firma Knauber und ein Baby-Tastsäckchen
des DKSB ergänzen als Präsente das Paket.
Was ist für die Eltern von besonderem Interesse?
Bei fast allen Besuchen reagieren die Eltern sehr positiv. Die Eltern sagen auch konkret, dass
sie die Willkommensbesuche gut, wichtig und richtig finden. Inzwischen ist das Projekt so
gut angenommen worden in der Bevölkerung, dass Eltern den Besuch schon erwarten oder
sogar extra beim Jugendamt nachfragen.
Von besonderem Interesse sind die Angebote der Familienzentren und die
Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.
Welche Erkenntnisse gibt es zum Ende der Pilotphase?
Die enge Vernetzung von Jugendamt, Familienzentren und DKSB hat sich bewährt.
Die Weiterentwicklung von NeFF zu den Frühen Hilfen ist eine ganzheitliche Aufgabe des
Jugendamtes, in der u.a. Jugendhilfe und Gesundheitshilfe zusammengeführt werden und die
Schnittstellen zum Kinderschutz sicher gestellt werden müssen. In der Praxis wurde bereits
die Kinderschutzfachkraft des Jugendamtes verstärkt als Ansprechpartnerin der BabyBegrüßer/innen wahrgenommen. Trotz der sehr guten Zusammenarbeit zwischen DKSB und
Familienzentren kann der DKSB i.R. des § 8a SGB VIII letztlich nicht die Verantwortung für
die Mitarbeiterinnen der Familienzentren übernehmen. Gleichermaßen schwierig ist es, eine
ausreichende Anzahl ehrenamtlich tätiger Fachkräfte zu gewährleisten. Vor diesem
Hintergrund wird empfohlen, ab 1.6.2010 die Gesamtverantwortung für die Besuche dem
Jugendamt zu übertragen einschließlich der fachlichen wie auch der administrativen
Zuständigkeit.
Die ehrenamtlichen Kräfte des DKSB und der Familienzentren nehmen ihre Aufgabe
unverändert wahr.
gez. Marion Lindberg-Portig
Vorsitzende