Daten
Kommune
Pulheim
Größe
20 kB
Datum
17.06.2010
Erstellt
10.06.10, 11:01
Aktualisiert
10.06.10, 11:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Pulheim
Der Bürgermeister
V o r l a g e Nr:
Zur Beratung/Beschlussfassung an:
Gremium
Jugendhilfeausschuss
II/51
(Amt/Aktenzeichen)
Termin
ö. S.
17.06.2010 X
Andrea Ollig
Astrid Keßler
(Verfasser/in)
211/2010
nö. S. TOP
19.05.2010
(Datum)
BETREFF:
Gesamtkonzeption Netzwerk Frühe Förderung
- Projekt Frühe Hilfen - Umsetzung Arbeitspaket 1 + 2
Veranlasser:
JHA
MITTEILUNG:
Einleitung
Die Verwaltung wurde beauftragt, aufbauend auf dem Ansatz Netzwerk frühe Förderung,
konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung der schon vorhandenen Präventionskette zu
erarbeiten (Vorlage 197/2009). Hierzu wurde eine abteilungsübergreifende Projektgruppe im
Jugendamt installiert.
In einem ersten Arbeitschritt wurden Projektziele, eine Projektstruktur und Meilensteine/Zeitplan erarbeitet (Vorlage 535/2009)
Um den Ausbau und die Weiterentwicklung einer Präventionskette „Frühe Hilfen“ mit konkreten armutssensiblen Maßnahmen zielgerichtet und passgenau zu entwickeln, bedarf es zu
Beginn einer ausführlichen Ist-Standerhebung der bereits bestehenden Angebote in diesem
Bereich (siehe Vorlage 535/2009 Umsetzung Arbeitspaket 1 und 2).
Neben den bereits beschriebenen Arbeitsschritten werden bereits existierende Bausteine der
Präventionskette, wie z.B. das Babywillkommenspaket, Angebote der Familienzentren etc.,
umgesetzt und weiterentwickelt.
1. Vorgehensweise – Bestandserhebung
Durch die Steuerungsgruppe Frühe Hilfen wurden in einem ersten Schritt alle internen Angebote im Bereich der frühen Hilfen erhoben.
In einem zweiten Schritt sollte ein Überblick zu allen Angeboten im Bereich früher Hilfen der
freien Träger, der Schulen, der Kultur- und Bildungseinrichtungen und weiterer öffentlicher
Träger gewonnen werden.
Die Erhebung der Angebote ist ein umfassender Vorgang, da sich die Angebote selbst in
Struktur, Ausmaß, Zielgruppe und Intention z. T. stark unterscheiden. Um den Überblick
überschaubar zu halten, haben wir uns entschieden, nur vergleichbare Daten abzufragen.
Wir beschränkten uns auf Name und Art des Angebotes, die Zielgruppe sowie die ggf. entstehenden Kosten für die Zielgruppe und entwickelten entsprechende Fragebögen, getrennt
für die Systeme Gesundheitswesen sowie Jugendhilfe und Bildung (siehe Anlage 2).
Für die Erhebung aller Angebote ist ein einheitliches Verständnis des Begriffes „Frühe Hilfen“
unumgänglich. Daher wurde in der Steuerungsgruppe eine Begriffsbestimmung beschlossen,
die der Erhebung zugrunde gelegt wurde. Diese wurde in das Trägeranschreiben aufgenommen. Siehe hierzu Anlage 1.
Es wurden 57 Träger aus den Systemen Jugendhilfe und Bildung sowie 30 Träger aus dem
System Gesundheitswesen angeschrieben und gebeten, uns ihre Angebote mitzuteilen.
Hierbei wurden große Träger, wie Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden, Schulträger etc.
gebeten, die Fragebögen intern zu verteilen, da hiermit die Möglichkeit, kleinere Angebote zu
übersehen, möglichst gering gehalten werden sollte.
Von 37 Trägern aus den Systemen Jugendhilfe und Bildung sowie 16 Trägern aus dem System Gesundheitswesen erhielten wir Fragebögen zu insgesamt 191 Angeboten zurück. Dies
entspricht einer Rücklaufquote von 61 %. Das Jugendamt selbst bietet 39 Angebote im Bereich Frühe Hilfen an.
2. Ergebnisse
Die Auswertung erfolgte getrennt nach den Systemen Jugendhilfe/Bildung und dem Gesundheitswesen. Im Folgenden wird dargestellt, wie viele Angebote der jeweiligen Angebotsart sich an eine bestimmte Zielgruppe richtet. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ein
Angebot sich an mehrere Zielgruppen richten kann und somit durchaus mehrfach erfasst ist.
Die Angebote selbst werden in der Anlage 3, sortiert nach den Systemen Jugendhilfe und
Bildung sowie Gesundheitswesen aufgeführt. Sie sind alphabetisch nach Trägern geordnet.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden sie hier zusammengefasst dargestellt. Art und
Ausgestaltung der jeweiligen Angebote liegen für die weitere Planung in den Auswertungsbögen vor.
Angebote für die Systeme Jugendhilfe und Bildung
0-2 Jahre
3-6 Jahre
7-10 Jahre
11-14 Jahre
15-18 Jahre
Eltern/ Erziehungsber.
gesamt
Anteil Angebote
Information
39
55
37
39
36
87
293
27%
Beratung
22
39
29
28
29
70
217
20%
Prävention
37
62
64
53
42
79
337
32%
Betreuung
20
41
50
42
27
41
221
21%
gesamt
118
197
180
162
134
277
1068
100%
Anteil Angebote für
jeweilige Zielgruppe
11%
18%
17%
15%
13%
26%
100%
Angebote für das System Gesundheitswesen
0-2 Jahre
3-6 Jahre
7-10 Jahre
11-14 Jahre
15-18 Jahre
Eltern/ Erziehungsber.
gesamt
Anteil Angebote
Information
17
18
15
15
13
20
98
30%
Beratung
12
13
13
13
11
17
79
24%
Prävention
10
11
12
13
11
14
71
22%
Betreuung
14
13
11
12
10
16
76
23%
gesamt
53
55
51
53
45
67
324
100%
16%
17%
17%
16%
14%
21%
100%
Anteil Angebote für
jeweilige Zielgruppe
3. Fazit
Die Bestandserhebung hat gezeigt, dass in Pulheim eine Vielzahl unterschiedlichster Angebote im
Bereich Frühe Hilfen existieren. Die Auswertung erfolgte hierbei ohne Bewertung des Inhaltes und
der Struktur.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich im System der Jugendhilfe und Bildung die präventiven
Angebote mit einem Anteil von 32 % leicht abheben. Dies kann auch für jede Zielgruppe separat
bestätigt werden. Des Weiteren ist erkennbar, dass für die Zielgruppe Eltern und Erziehungsberechtigte die meisten Angebote (26 %) vorgehalten werden. Die wenigsten Angebote gibt es für die
Zielgruppe der 0-2-Jährigen (11 %).
Im System Gesundheitswesen werden die meisten Angebote (21 %) für Eltern und Erziehungsberechtigte vorgehalten. Es überwiegen hier die Informationsangebote mit 30 %, die sich insbesondere an Eltern und Erziehungsberechtigte von 3-6-Jährigen richten. Die wenigsten Angebote gibt
es für die Zielgruppe der 15-18-Jährigen (14 %).
Zur Ermittlung des Bedarfes an zielorientierten Hilfen (Arbeitspaket 3) und den Transfer der Ergebnisse ins Leitungsteam und als Vorlage in den JHA (Arbeitspaket 4) ist eine geeignete Herangehensweise unabdingbar und muss zielgerichtet geplant werden.
Eine möglicher methodischer Ansatz hierzu könnte die Installierung eines Workshops mit internen
und externen Fachkräften sein mit dem Ziel, gemeinsam mögliche Angebotslücken zu identifizieren und bestehende Netzwerkknotenpunkte wie die Pulheimer Familienzentren mit einzubeziehen.
Die konkrete personelle Zusammensetzung dieses Workshops sowie die fachliche Ausgestaltung
dieser Arbeitsform sind noch weiter zu definieren. Aus Sicht der Verwaltung sollte eine federführende Verortung mit Blick auf den Ausbau und der Weiterentwicklung einer gesamtstädtischen
Präventionskette und einer hieraus resultierenden Netzwerksteuerung im Jugendamt sein.
Im Namen der Verwaltung bedanken wir uns nochmals ganz herzlich bei allen Angebotsträgern für
ihre Mithilfe!
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