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Beschlussvorlage (Anlage)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
194 kB
Datum
30.06.2009
Erstellt
29.06.09, 07:19
Aktualisiert
29.06.09, 07:19
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Inhalt der Datei

Gutachten „Entwicklungsperspektiven der Bäderlandschaft für die Stadt Erftstadt“: Präsentation des Zwischenergebnisses im Stadtrat Erftstadt am 30. Juni 2009, Vorlage zur Sitzung (Zusammenfassung) 1. Ausgangssituation Die con.pro GmbH Kommunalberatung (Nürnberg) wurde vom Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft der Stadt Erftstadt beauftragt, unter Berücksichtigung der vorliegenden Untersuchungen sowie eigener Recherchen mögliche Entwicklungsperspektiven des kommunalen Bäderangebots in Erftstadt aufzuzeigen. Dabei werden auf Basis einer Situationsanalyse und einer Markt- und Nachfrageanalyse (mit Benchmark und Untersuchung der Konkurrenzsituation im Einzugsgebiet) folgende Szenarien entwickelt und hinsichtlich ihrer Folgekosten für den Zeitraum der nächsten zehn Jahre untersucht: ƒ Bestandserhaltung im Status quo: alle Bäderstandorte werden durch Minimalsanierungsmaßnahmen dauerhaft gesichert. ƒ Optimierung im Bestand: marktorientierte Positionierung und Angebotsausrichtung des Bäderangebots, ggf. Aufgabe von Standorten, deren Sanierungsaufwand und die Folgekosten wirtschaftlich nicht vertretbar sind. ƒ Optimierung des Bäderangebots mit Errichtung eines Kombibades am Standort Freibad Lechenich. ƒ Optimierung des Bäderangebots mit Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort. ƒ Optimierung des Bäderangebots mit Neubau eines Freizeitbades (Kombibad mit Saunaanlage) an einem neuen Standort. 2. Bewertung der derzeitigen Situation (Angebot und Betriebsorganisation) Tabelle: Übersicht des Bäderangebots in Erftstadt Standort Zustand baulich Zustand technisch Hallenbad Liblar in Ordnung (Sanierung Fliesen und Sanitär) Sanierungsbedarf Deckenkonstruktion/ Wandverkleidung nicht DIN-gerecht in Ordnung mittelfristig Sanierung erforderlich nicht DIN-gerecht nicht DIN-gerecht Schulhallenbad Lechenich Lehrschwimmbecken Erp Lehrschwimmbecken Bliesheim Freibad Lechenich Freibad Kierdorf Sanierungsaufwand Standort ausbaufähig ? ca. 0,6 Mio. € nein ca. 1,0 Mio. € nein ca. 0,8 Mio. € nein nicht DIN-gerecht ca. 0,7 Mio. € nein Beckensanierung erforderlich Techniksanierung z. T. erfolgt ca. 2,5-3,5 Mio. € ja Beckensanierung erforderlich mittelfristig Sanierung erforderlich ca. 1,8-2,7 Mio. € nein ƒ Extrem niedrige Eintrittspreise, weit entfernt von Kostendeckung (vor allem erämßigte Tarife). ƒ Intensive Nutzung durch Vereine reduziert Potential für öffentlichen Badebetrieb. ƒ Sehr geringer Personalaufwand, Bäder werden mit Minimalaufwand betrieben und daher „auf Verschleiß gefahren“. ƒ „Verdeckte Kosten“ v. a. bei Lehrschwimmbecken sind zu berücksichtigen. ƒ Angebot ist im Hallenbadsegment ist auf kommunale Daseinsvorsorge ausgerichtet, nicht zeitgemäß und nicht marktgerecht, Sauna- und Wellnessangebote fehlen. ƒ Anlagen entsprechen teilweise nicht den geltenden Normen (Nichterfüllung DIN EN 19643 und DIN EN 15288-II) und Standards. ƒ Sanierungsstau in mehreren Anlagen, mit Havarien ist mittelfristig zu rechnen, Investitionsbedarf zur reinen Bestandssicherung (geschätzt, ohne Attraktivierung) ca. 7,4 bis 9,3 Mio. €. ƒ Ausbaufähig ist lediglich ein Standort (Freibad Lechenich mit angrenzendem Sportplatz). ƒ Die Besucherzahlen im Hallenbad Liblar und in den Freibädern liegen deutlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer Bäder in NRW. Dies deutet darauf hin, dass es wegen mangelnder Attraktivität der Anlagen zu Abwanderungsbewegungen in benachbarte Bäder kommt. ƒ Der Bedarf aus dem öffentlichen Badebetrieb (=Individualgäste ohne Schulen und Vereine) rechtfertigt in Erftstadt lediglich den Betrieb eines Hallenbades und eines Freibades. ƒ Für das Schul- und Vereinsschwimmen im derzeitigen umfänglichen Maße und in Kombination mit einem differenzierten und attraktiven öffentlichen Badebetrieb ist ein Hallenbad in Erftstadt nicht bzw. nur bei sehr straffer Organisation des Badebetriebs und mit Abstrichen an das derzeitige Angebot für Schulen und Vereine ausreichend. Die Freibäder spielen für den Schul- und Vereinssport eine untergeordnete Rolle. Konkurrenzsituation im Einzugsgebiet ƒ Bereits im Status quo hohe Dichte an überregionalen Bäderangeboten im Einzugsgebiet von Erftstadt. ƒ Konkurrenzsituation wird sich weiter verschärfen durch Attraktivierungsmaßnahmen Monte mare Kreuzau, Neubau Monte mare Bedburg, Neubau Allwetterbad Euskirchen, langfristig evtl. Neubau eines Indoor-Wasserparks im Phantasialand. ƒ Erftstadt ist prinzipiell zwar ein attraktiver Makrostandort mit guter Potentialerwartung. Aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks ist jedoch eine deutliche Reduzierung des theoretischen Besucherpotentials vorzunehmen (ca. 180.000 Besucher per anno). Die Anlage müsste daher sehr attraktiv sein, um das prognostizierte Potential zu erreichen oder gar zu übertreffen (= hoher Investitionsaufwand). Die Schaffung eines überregional bedeutsamen Bäderangebots am Standort Erftstadt ist daher mit hohen Risiken verbunden. Abbildung: Wesentliche Mitbewerber für das Bäderangebot in Erftstadt Monte mare Bedburg fresh open Frechen Hallenbad Kerpen „De Aggua Troisdorf Bütt“ Hürth Phantasialand Aquapark (?) Monte mare Kreuzau Erftstadt Karlsbad Brühl Hallenfreizeitbad Bornheim Allwetterbad Euskirchen Monte mare Rheinbach schwarz = bestehende Anlagen mit überreg. Einzugsgebiet, grau = geplante Anlagen 4. Vorläufiges Zwischenergebnis Bei Betrachtung der verschiedenen Szenarien gehen wir von folgenden Annahmen aus (die jeweils noch bezogen auf Erhalt und Schließung einzelner Einrichtungen modifiziert werden können): 1. Bestandserhaltung durch Minimalsanierung Alle Standorte werden langfristig durch minimale Sanierungsaufwendungen so weit gesichert, dass ein Betrieb normgerecht und ohne drohende Havarien erfolgen kann. Nachfragegerechte Attraktivierungen finden nicht statt. 2. Optimierung im Bestand Alle wirtschaftlich vertretbaren Standorte werden langfristig durch minimale Sanierungsaufwendungen so weit gesichert, dass ein Betrieb normgerecht und ohne drohende Havarien erfolgen kann. Nachfragegerechte Attraktivierungen finden nicht statt. Das Lehrschwimmbecken in Erp wird ohne weitere Investitionsmaßnahmen so lange weiter betrieben wie möglich, das Lehrschwimmbecken in Bliesheim wird wegen des nicht normgerechten Zustandes geschlossen. Das Freibad in Kierdorf wird langfristig ebenfalls geschlossen (da Bedarf in Erftstadt nur für ein Freibad vorhanden). 3. Ergänzung des Freibads Lechenich um ein Hallenbad (= künftiges Kombibad) Das Freibad in Lechenich wird durch Anbau eines Hallenbades (als Ersatzmaßnahme für das bestehende Schulhallenbad und unter Einbeziehung von Teilflächen aus dem aufgelösten Sportplatzgelände) optimiert. Die Lehrschwimmbecken in Bliesheim und Erp werden geschlossen. Das Freibad in Kierdorf wird langfristig ebenfalls geschlossen. 4. Neubau eines Sporthallenbades an einem neuen Standort Bei dieser Variante erfolgt der Neubau eines Sporthallenbades für Schulen, Vereine und öffentliches Schwimmen an einem neuen Standort. Die bestehenden Lehrschwimmbecken und Hallenbäder werden geschlossen. 5. Neubau eines Freizeitbades mit Sauna an einem anderen Standort in Erftstadt Bei dieser Variante werden alle bestehenden Bäderanlagen geschlossen und durch ein marktgerechtes Freizeitbad mit Hallen- und Freibad und Saunaanlage an einem neuen Standort ersetzt. Aufgrund des Konkurrenzdrucks durch bestehende attraktive Anlagen im Einzugsgebiet ist mit einem erhöhten Investitionsbedarf zu rechnen, um die prognostizierten Besucherzahlen zu erreichen. Tabelle: Gegenüberstellung der Szenarien Maßnahme Investition Minimum Investition Maximum Bestandserhaltung durch Minimalsanierung Optimierung im Bestand 7,4 Mio. € 9,3 Mio. € 4,1 Mio. € Ergänzung FB Lechenich durch HB Neubau eines Sporthallenbades an einem anderen Standort Neubau eines Freizeitbades mit Sauna an einem anderen Standort Zuschussbedarf auf 10 Jahre (worst case) wird derzeit ermittelt Zuschussbedarf auf 10 Jahre (best case) wird derzeit ermittelt 5,1 Mio. € wird derzeit ermittelt wird derzeit ermittelt 11,1 Mio. €, davon 8,0 Mio. € für Neubau und 3,1 Mio. € für Sanierungen 5,8 Mio. € 14,1 Mio. €, davon 10,0 Mio. € für Neubau und 4,1 Mio. € für Sanierungen 7,8 Mio. € wird derzeit ermittelt wird derzeit ermittelt wird derzeit ermittelt wird derzeit ermittelt 18,0 Mio. € (bei Schließung aller anderen Standorte) 22,0 Mio. € (bei Schließung aller anderen Standorte) wird derzeit ermittelt wird derzeit ermittelt Die zu erwartenden Folgekosten aus Investition und Betrieb (= erforderlicher jährlicher Betriebskostenzuschuss) für die verschiedenen Szenarien werden derzeit ermittelt und bei der Stadtratssitzung am 30. Juni 2009 vorgestellt und erläutert.