Daten
Kommune
Pulheim
Größe
78 kB
Datum
30.06.2009
Erstellt
23.07.09, 21:26
Aktualisiert
23.07.09, 21:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage B – Generelle Baubeschreibung zum Pfllichtenheft Neubau Hallenbad mit Sauna PulheimStommeln
6.1. Allgemeines
Grundlage für die Ausarbeitungen sind die Richtlinien für den Bäderbau
(Koordinierungskreis Bäder) in der neusten Fassung sowie die technischen und öffentlich-rechtlichen Vorschriften.
Insbesondere sind dies:
Relevante GUV-Vorschriften
Vorgaben der UVV
Relevante DIN-Normen u.a. DIN 19 643 I und II bzw. EN DIN 15288_1
EnEV 2009
Die Belange der wirtschaftlichen Planung unter Berücksichtigung des
aktuellen Standes der Technik sind zu beachten.
Ein angemessenes Verhältnis von Trocken- zu Wasserflächen ist zu berücksichtigen.
Zur Information ohne bindenden Charakter dient die Machbarkeitsstudie
GMF, welche in der Anlage beigefügt ist.
Bei der Konzeption der funktionalen Abläufe sind die Interessen und Anforderungen der Nutzer mit den Interessen und Anforderungen aus betrieblicher Sicht in Einklang zu bringen.
Für den behindertengerechten Betrieb nach DIN 18024 wird für die
Baumaßnahme berücksichtigt:
-
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Rampe im Bereich Vorplatz/Haupteingang (wenn
erforderlich)
Beh. Umkleide / WC/Dusche
Rollstuhlplatz
Aufzug (wenn erforderlich)
kraftbetätigte Türen Windfänge Foyer und Hallenbad
Gruppentüren im Rahmen des Kassensystems
Steckhülsen für Behindertenlifter im Beckenumgang
Stufen im Bade- und Saunabereich sind zu vermeiden
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6.2. Hülle, Fassade, Wände & Becken
Dach
Das Dach wird als Flachdach mit Abdichtung, Wärmedämmung und
Dampfsperre auf Trapezblech ausgeführt.
Becken
wettkampftaugliches Schwimmerbecken: 6 Bahnen á 2,50 m Breite, 25,0
m Länge, entspricht 375 m² Wasserfläche mit Sprunganlage (1 m Brett /
3 m Plattform); Wassertiefe durchgängig 1,80 m mit Fußraste und
Sprunggrube mit min. 3,40 m Wassertiefe; sechs Startblöcken und seitlichem Treppeneinstieg bis auf 1,35 m
Lehrschwimmbecken mit Wassergewöhnungstreppe von 0,00 auf 0,90
m; Becken abfallend auf 1,35 m max. Tiefe (8,0 m x 12,5 m, entspricht
100 m² Wasserfläche)
räumlich und akustisch von der eigentlichen Badehalle getrenntem Therapiebecken für Kursprogramme aller Art mit Hubboden von 0,4 m bis
1,80 m absenkbar und variabler Leiter (8,0 m x 12,5 m, entspricht 100 m²
Wasserfläche)
Kinderplanschbecken mit ca. 25 m² in Fantasieform; Wassertiefe von
0,00 m bis 0,40 m
Alle Becken werden in wasserundurchlässigen Beton, gem. DIN 1045,
hergestellt. Alle Beckenkonstruktionen werden als freitragende Konstruktion erstellt und sind durch Gleitfugen und Dehnfugen vom restlichen
Bauwerk getrennt.
Die Becken werden mit Fliesen bekleidet. Auf begehbaren Beckenböden wird eine Non - Slip Fliese, Modul 12,5 x 25 cm eingebaut. Die umlaufende Raststufe wird abgerundet. Die Schwimmstreifen werden in
schwarzen Non-Slip Fliesen hergestellt. Die Beckenwände werden mit
einer glasierten Steinzeugfliese, im Modul 12,5 / 25,0 cm belegt. Alle Rinnenroste werden in hochschlagfestem Kunststoff ausgeführt.
Fassade
Ein Wärmedämmverbundsystem gestaltet die Fassade. Die verglasten
Flächen basieren auf einem Alu – Pfosten - Riegel - System, das bei Bedarf mit Sonnenschutz-Verglasung ausgerüstet wird (Vorandonisierte und
pulverbeschichtete – Profil - Rahmenkonstruktion). Im Kinder- und Lehrschwimmbeckenbereich sind zusammenhängende Alu-Fenster angeordnet. In den übrigen Fassadenbereichen werden einzelne Alu-GlasFenster vorgesehen.
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Wände
Die tragenden Wände des Gebäudes werden gemäß statischen Vorgaben in Beton bzw. Mauerwerk erstellt.
Nicht tragende Innenwände werden, aufgrund der hohen Feuchtigkeitsbelastung im Bad ebenfalls in Mauerwerk bzw. Aqua Paneel ausgeführt.
Die Wände in den Kellerbereichen, sowie die Wasserbehälter werden in
WU - Beton als weiße Wanne ausgebildet, um auf weitere Abdichtungsmaßnahmen verzichten zu können.
Alle Außenwände / Kellerwände werden mit extrudierter Dämmung
nach dem Bauteilkatalog des Bauphysikers belegt.
6.3. Ausbau
Eingangsanlage / kraftbetätigte Türen / Windfang
Ein Windfang und kraftbetätigte Tür wird wo notwendig eingesetzt.
(v.a. Haupteingang, Freibadübergang Foyer, Freibadübergang Hallenbad, Übergang Saunaaußenbereich)
Beschilderung
Gästeführung Innenbeschilderung – 80 Schilder (satiniertes Plexiglas mit
farblicher Beschriftung / Beklebung), 100 Aufkleber (Piktogramme) sind
vorzusehen inkl. Montagematerial und Trägerelement (wenn notwendig)
Raumbeschilderung – 40 Raumschilder sind vorzusehen
Fluchtwegebeschilderung – gemäß Standardvorgaben
Gästeführung Außenbeschilderung – 20 Schilder sind vorzusehen (Aluminium mit einseitiger Beschichtung und Beschriftung) inkl. Montagematerial und Trägerelement (wenn notwendig).
Badbereich
Innenputzarbeiten
Kalkzementputz: Alle Wände mit Fliesen oder Anstrich
Estricharbeiten
schwimmender Estrich: Foyer m. Windfang, Kassen, Rollstuhlplatz, WC
Foyer, Beh. UK , -WC und –Dusche
Verbundestrich: restliche Flächen
Kein Estrich: Kellergeschoß
Fliesen- und Plattenarbeiten
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Abdichtung
Verbundabdichtung: alle gefliesten Böden und Wände, inkl. Becken
Bodenfliesen
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett: Becken (Notwendigkeit der
Rutschhemmung in Abhängigkeit zur Wassertiefe); Kinderbecken zusätzlich partielle Ausgestaltung mit Kleinkeramik
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, rutschhemmend Barfuß ‚B’: Umkleiden, WC’s in UK-Bereich, Pumi, Fundsachen, Sanitäter, Schwimmmeister,
Föne
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, rutschhemmend Barfuß ‚C’: Zugänge / Flure Schwimmhalle, Duschen, Beckenumgänge, Geräte
Feinsteinzeug, Format 30 x 45, Dünnbett: Foyer m. Windfang, Kassen,
Rollstuhlplatz, Treppen OG (wenn vorhanden)
Allgemein Bodenfliesen: Sockel aus Bodenfliesen an nicht geflieste
Wänden und an die Sockel von Umkleideschränken: h=30 cm.
Wandfliesen:
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett: Becken
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, raumhoch: Duschen
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, h=1,50 m: WC’s
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, h=80 cm: Umkleiden, Zugänge zur
Halle, Wände Schwimmhalle, Säulen
Allgemein Fliesenarbeiten:
Trennschienen Edelstahl bei Belagswechsel, Epoxidharzverfugung der
Boden- und Wandfliesen. Sauberlaufzone im Windfang.
Einbauwände
Umkleidekabinen, Garderobenschränke, Schließfächer
Kabinen(Umkleide / Sammelumkleide): bestehend aus 13mm HPL- Vollkunststoffplatten, Füße: Edelstahl, Olivenschloss sowie Rot-/Grünanzeige
Garderobenschrank mit Sockel aus Beton/Mauerwerk: Wände aus
4,0mm HPL- Vollkunststoffplatten, Türen aus 13mm HPL- Vollkunststoffplatten, Ausstattung: Kleider- und Bügelhaken, ohne Schlösser (über Kassenanlage).
Ablagen (Badehalle / Sauna) aus HPL- Vollkunststoffplatten
Helm-/Wertfächer aus HPL- Vollkunststoffplatten
WC Trennwende, Schamwände Pissoirs, Duschtrennwände aus 13mm
HPL- Vollkunststoffplatten, Füße: Edelstahl
Abgehängte Decken
In der Halle kommen schwimmbadtaugliche, schall - absorbierende
Akustikdecken zur Ausführung.
In Dusch- und WC - Räumen werden aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit Alu – Lamellendecken eingebaut.
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Die Unterkonstruktion der Decken müssen in den Räumen mit Chlorid
angereicherte Luft höherwertig ausgeführt werden. Die Unterkonstruktion erhält eine zusätzliche Lackierung. Ebenfalls sind alle Schnittkanten örtlich zu lackieren.
Türen und Zargen
Alle Türen zu Feuchträumen werden als beschichtete Vollkunststofftür
ausgeführt und im Tritt - und Bänderbereich verstärkt.
Die Beschläge sind von der Fa. HEWI (oder gleichwertig) mit Edelstahlstiften. Türen in den Pfosten - Riegelfassaden werden aus PUR beschichteten und wärmegedämmten Aluminiumprofilen erstellt.
Innenliegende Türen für den vorbeugenden Brandschutz werden
gemäß dem Brandschutzkonzept festgelegt.
Alle Zargen werden in Edelstahl V4a oder Alu eingebaut und erhalten einen Anstrich auf Epoxydharzbasis.
Alle Stahltüren erhalten einen Anstrich auf Epoxydharzbasis.
Schließanlage
Zentrale Schließanlage Hallenbad / Sauna / Freibad
Maler- und Tapezierarbeiten
Mineralischer Wandanstrich: WC’s oberhalb 1,50 m, Föne, Stiefelgang,
Fundsachen, Pumi, Umkleiden und Zugänge Schwimmhalle / Säulen ab
oberhalb h = 0,80m, Geräteräume, sonstige (Verwaltung / Personal).
Mineralischer dekorativer Anstrich: Foyer
Mineralischer Deckenanstrich: Flur Zugang Schwimmhalle.
Technische Betriebseinrichtungen
Ausstattung Becken gemäß KOK-Richtlinien für den Bäderbau.
2 St. Einstiegsleitern je in Kurs- und Lehrschwimmbecken zusätzlich 1 St.
Scherentreppe in Kursbecken, Hubboden Kursbecken (0,4 m – 1, 8 m)
1. Hilfe Ausstattung Bademeister, Trennleinen inkl. Spindel und Steckhülsen;
Kinderattraktionen: 2 x Figuren, 1 x Wasserrad, 1 x Wasserspeier, Rutschelefant (Katalog Roigk).
Möblierung
60 Ruheliegen pulverbeschichtetes Aluminium mit textiler Bespannung;
stapelbar.
3 Bänke (Holz/Alu) Foyer.
Regale in den Putzmittelräumen.
Möbel Schwimmaufsicht (Arbeitstisch, Regal).
Theken: Eingangstheke Rezeption/Shop, L=ca.7,00m mit Doppelboden
und Staufächern, 1 x Vitrine Shopbedarf
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Wärmebänke
Die Wärmebänke werden in Stahlbeton hergestellt und mit Fliesen
belegt. Die Kanten werden mit Radialsteinen belegt.
Alle Wärmebänke erhalten Heizschleifen.
Saunabereich/Verwaltung
Ausstattung und Qualitäten Sauna/Verwaltung vgl. Badbereich.
Zusätzlich ist folgendes zu beachten:
Bodenfliesen
Feinsteinzeug, Format 20 x 20, Dünnbett: Flur Personal, Flur Besprechungen, Aufenthalt Personal, Kopierer.
Feinsteinzeug, Format 15 / 30, rutschhemmend entspr. GUV, Barfuß B / C:
Ablagen, Ruheräume, alle Gänge und Zuwege, Saunakabinen (Holz)
innen und Saunahaus außen, Bereich Kamin.
Wandfliesen:
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, h=1,50: WC Personal
Steinzeug, Format 10 x 10, Dünnbett, h=1,00: Aufenthalt Personal
Steinzeug, Format 30 x 60 , Natursteinoptik, Dünnbett: Kaltwasserbereich.
Bodenbelagsarbeiten
Nadelvlies, Bahnenware inkl. Sockel: Verwaltung.
Möblierung
30 Ruheliegen pulverbeschichtetes Aluminium mit textiler Bespannung;
stapelbar.
Bänke (Holz/Alu).
Regale in den Putzmittelräumen.
Einrichtung Verwaltung: 1xTisch, 1xBürostuhl, 1 x Regal
Einrichtung Personal-Aufenthaltsraum: 1xTisch, 8 Stühle
Solarium Betreiberseitig
Sonnenschutz
Innenliegende Sonnenschutzanlage als Rollobehang mit manueller Bedienung - Ruheraum
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Saunaanlagen
Finnische Sauna innen
Grundausstattung in Fichte (Wände / Decken), Sitzbänke Abachi, Vollglastür, Event-Saunaofen, Grundausstattung
Bio(Soft)-Sauna
Grundausstattung mit Hemlock-Pannelen (Wände / Decken), Sitzbänke
Abachi, Vollglastür, Unterbausaunaofen, Grundausstattung , Dampferzeuger zur Luftbefeuchtung mit Farblicht.
Dampfbad
Komplett verfliest (z. B. Jasba M2 Mosaik und V & B Fliesen)
Faseroptischer Sternenhimmel, ca. 140 Lichtpunkte, elektrische Sitzbankheizung, Dampferzeuger zur Luftbefeuchtung.
Wärmebankanlage mit 4 Stück Fußbecken ca. 4 m lang
Komplett verfliest (z. B. Jasba M2 Mosaik und V & B Fliesen)
Elektrische Sitzbankheizung, 4 Stück keramische Fußbecken
und 2 Stück Zapfstellen auf revisionierbarem Edelstahlsockelfuss.
Erlebnisduschbereich
2 Schneckenduschen, Komplett verfliest (z. B. Jasba M2 Mosaik und V &
B Fliesen)
Erlebnisduschhimmel mit warmen Tropenregen und kaltem Eisnebel
Attraktionenduschen bestehen aus Kübel, Schwall, Kneipp, Stachel
Kelo-Sauna außen
Saunakabine mit Vorraum auf Betonbodenplatte in Holz-Ständer Bauweise, Wände beplankt mit KELO-Schwarten und KELO-Planken, Decke
Fichte, Saunabänke Abachi, Grundausstattung, inkl. mittigem freistehendem Saunaofen, ummauert mit Naturstein und dazugehöriger
Schaltgerätetechnik, Vollglastür.
Sonstiges
Aufgeständertes Saunatauchbecken im Innen- und Außenbereich aus
Kunststoff – vorkonfektioniert; Vol. je ca. 2 qm mit Überlaufrinne und lokaler Wasseraufbereitung inkl. Einstiegsleiter, 1 UW Spot; Verkleidung mit
Aquapannelen und Belag der jeweiligen Umgebung entsprechend –
kein Winterbetrieb im Außenbereich
Frostsicherer Außenduschbereich (2 Duschen) – Standard Roigk inkl. innenliegendem Heizband
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6.4. Außenanlage
Saunagarten
Betonplatten grau d=5cm auf frostsicherem Unterbau im Sandbett
verlegt. Im Bereich des Saunagartens kommt partiell eine Fußbodenheizung zur Ausführung. Fußreflexzonenparcours mit 4 unterschiedlichen Bodenbelägen.
Vorplatz/Haupteingang
Betonplatten grau d=5cm auf frostsicherem Unterbau im Sandbett
verlegt, die Stufenausbildungen werden in dem gleichen Material
hergestellt.
Gehwegbereich/Fahrräder
Betonplatten grau d=5cm auf frostsicherem Unterbau im Sandbett
verlegt.
Allgemein
Randeinfassungen mit Betonhoch- bzw. Tiefbordsteinen nach Erfordernis.
Grünanlagen
Grünflächen erhalten eine Raseneinsaat.
Weiterhin: Bäume, Büsche in geringer Anzahl.
Sonderausstattungen
-
3 Stück Fahnenmasten
-
0 Stück Fahrradständer (vorhanden Freibad)
-
10 Stück Papiereimer
-
5 Stück Bänke
-
1 Infoschaukasten beleuchtet
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6.5. Technische Ausbaugewerke
Die technischen Anlagenteile der Gewerke:
- Heizungstechnik
- Lüftungstechnik
- Sanitärtechnik
- Badewassertechnik
- Mess-, Steuer- und Regeltechnik
- Kassenanlage
werden entsprechend den Kurzbeschreibungen sowie den gültigen
Normen und Richtlinien vorgesehen.
Bei der Planung sollte aus wirtschaftlichen Gründen die Zusammenfassung der für die verschiedenen technischen Einrichtungen erforderlichen
Räume in günstiger Lage zu den Verbrauchsstellen berücksichtigt werden.
In der Planung sollten ausreichende Flächen für die aufzubauenden
Großteile wie Lüftungs- und Filteranlagen vorgesehen werden. Ausreichende Technikflächen, die im späteren Betrieb die ungehinderte Zugänglichkeit für Wartung und Reparatur ermöglichen, sollten ausgewiesen werden.
Schwimmbäder haben einen weit überdurchschnittlichen Wärme-,
Strom- und Wasserverbrauch. Daher sollten in den Anlagegruppen
Raumluft-, Badewasser-, Sanitär- und Elektrotechnik Maßnahmen zum
rationellen Umgang mit Energie und Wasser vorgesehen werden. Techniken zur Energieeinsparung (z.B. Wärmerückgewinnung) oder regenerative Energien sollen bei gegebener Wirtschaftlichkeit zum Einsatz kommen. Auch dem erhöhten Stromverbrauch in Bädern ist Rechnung zu
tragen.
Für das Projekt ist ein ganzheitlicher Planungsansatz für niedrige Energieund Betriebskosten erwünscht.
Heizungstechnik
Die Ausstattung der Energiezentrale sollte nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Ein Gasanschluss liegt am bestehenden Freibad an.
Ziel des zu erstellenden Energiekonzeptes ist eine Reduzierung des Energiebedarfs, z.B. durch Wärmerückgewinnung, Wärmeschutz, Nutzung
von Abwärme sowie sinnvolle Anordnung der verglasten Fassadenflächen.
Für die Festlegung der Wärmeerzeugung können alternative Varianten
vorgeschlagen werden.
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Den Wechselbeziehungen zwischen Klimatisierung, Licht / Beleuchtung
und Bauphysik sollen sowohl in ökonomischer als auch in ökologischer
Hinsicht Rechnung getragen werden. Ein Hauptziel ist es, die Betriebskosten des Bades zu minimieren.
Lüftungstechnik
Bei der Planung und Dimensionierung der lüftungstechnischen Anlagen
ist darauf zu achten, dass anhand von Simulationsberechnungen unter
Berücksichtigung der Gleichzeitigkeitsfaktoren eine optimale Dimensionierung erreicht wird. Die Planung eines geeigneten und angemessenen
Verfahrens zur Wärmerückgewinnung erfolgt vor dem Hintergrund eines
wirtschaftlichen Betriebes für die Dauer des Lebenszyklus des Gebäudes.
Sanitärtechnik
Die Sanitärtechnik sollte so geplant werden, dass der Wasserverbrauch
möglichst reduziert wird. Die Anlage sollte wartungsfreundlich sein und
eine automatische thermische Desinfektion sowie Zirkulationsleitungen,
insbesondere zur Legionellenbekämpfung, vorsehen. Auf eine geringe
Aerosolbildung ist zu achten. Unter Berücksichtigung realistischer Gleichzeitigkeitsfaktoren ist das Rohrleitungsnetz praxisgerecht zu dimensionieren. Stagnationen und Todleitungen sollten vermieden werden.
Die städtischen Versorgungsleitung zum bestehenden Freibad ist auf
eine ausreichende Dimensionierung und Druckverhältnisse zu überprüfen. Alternativen wie die Einrichtung eines Tiefbrunnens sind aufzuzeigen
und wirtschaftlich darzustellen.
Badewassertechnik
Die Anlage ist für den späteren Betrieb und die Instandhaltung so zu
konzipieren, dass die Folgekosten möglichst gering sind. Die Anlage muss
einen hygienisch wie technisch einwandfreien Betrieb ermöglichen. Dabei ist die Anlage so optimiert zu planen, dass die Verbräuche an Chemikalien, Desinfektionsmitteln und Wasser möglichst gering sind. Maßgeblich ist die DIN 19643. Abweichende Verfahren können vorgeschlagen werden, sofern sie in der Gesamtbetrachtung eine wirtschaftliche
Lösung darstellen. Die Bemessung des erforderlichen umbauten Raumes
ist ggf. mit einzubeziehen.
Zu beachten ist, dass die gesamte Badewassertechnik Freibad mit im
Technikkeller des Neubaus mit vorzusehen ist.
Von Seiten des Auftraggebers wird die Nutzung von Anschwemmfiltern
präferiert. Dies ist zu prüfen und ggf. zu beachten.
Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
Aufgrund des hohen Bedarfs an elektrischer Energie für Schwimmbäder
und vergleichbare Anlagen ist im Rahmen der MSR Planung eine Minimierung des Energieverbrauchs anzustreben. Dies kann erreicht werden
z.B. durch Teillastbetrieb der Umwälzpumpen und Lüftungsgeräte sowie
eine optimierte Steuerung der Wasserattraktionen.
Die Regelung, Steuerung und Energieoptimierung der Technischen Gebäudeausrüstung erfolgt über ein DDC-Regelsystem. Zur zentralen
Überwachung und Betriebsführung werden die DDC-Zentralen auf einen
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Gebäudeleittechnikrechner aufgeschaltet, der unter anderem Störmeldungen ausgibt.
Es sind einzelne Verbrauchszähler für die Bereiche Hallenbad, Freibad,
Sauna und Vereine vorzusehen.
Kassenanlage
Kassensystem: elektronisches Kassensystem mit Transponder (Hallenbad
/ Sauna) und Barcode (Freibad). Als Schlosssystem für die Garderobenschränke Hallenbad und Sauna (inkl. Helm-/Wertfächer) sind batteriebetriebene elektronische Schlösser vorzusehen. Abweichend davon werden die Schlösser in den Gruppen-/Personalumkleiden als mechanische
Schlösser mit Generalschlüsselsystem vorgesehen.
2 Eingangs- und Ausgangdrehkreuz Hallenbad inkl. 1 motorische Gruppentür und Ein-/Ausgangskontrolle (Kontrolle / Einzug Transponder)
1 Eingangs- und Ausgangdrehkreuz Freibad inkl. 1 motorische Gruppentür und Eingangskontrolle
1 Ausgangdrehkreuz Freibad freidrehend inkl. 1 mechanische Gruppentür
1 Eingangs- und Ausgangdrehkreuz Saunaübergang inkl. 1 motorische
Gruppentür und Ein-/Ausgangskontrolle + Nachbuchungsfunktion
1 Eingangs- und Ausgangdrehkreuz Übergang Hallenbad / Freibad inkl.
1 motorische Gruppentür und Ein-/Ausgangskontrolle
1 Kassenautomat als Verkaufsautomat in der Eingangshalle
2 Systemkassen (komplett) für Verkauf und Nachzahlung im Rezeptionstresen incl. Barcodeleser, Barcodeticketdrucker
1 Server / 1 Back-Up Server
1 Solariumsteuerung inkl. Buchungsterminal
Bedienterminal (Installation Rezeption) zur manuellen Betätigung der
Hardware
240 elektronische Schlösser
Erstausstattung Bänder inkl. Transponder
Software: Basissoftware Stammdaten, Administration, Statistik, Stammgäste, zusätzlich Gutschein, Lagerhaltung.
Allgemein
Darüber hinaus werden sämtliche Gewerke auf eine übergeordnete
Gebäudeleittechnik auflaufen, um dem Betreiber somit sicherzustellen,
dass Betriebs - und Störmeldungen jederzeit an zentraler Stelle abrufbar
sind bzw. automatisch erscheinen und protokolliert bzw. archiviert werden.
Die Badewassertechnik und die Wasseraufbereitungsanlagen erhalten
einen eigenen Schaltschrank für den automatischen Ablauf der erforderlichen Funktionen. Dabei ist darauf zu achten, dass auf Grund der
Hochwassergefahr bereits mehrfach im Altgebäude die Kellerräume
unter Wasser standen.
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