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Beschlussvorlage (Anlage 3 zur Beschlussvorlage 251/2009)

Daten

Kommune
Pulheim
Größe
792 kB
Datum
30.06.2009
Erstellt
30.06.09, 22:14
Aktualisiert
30.06.09, 22:14

Inhalt der Datei

„Stadtkontur und Zwischenstadt“ E i n e H e r a u s f o r d e r u n g f ü r d e n S t a d t u m b a u We s t Modelltitel Regionale 2010 Metropolregion Köln/Bonn Stand: 14. November 2008 1 „ S t a d t ko n t u r u n d Z w i s ch e n s t a d t “ ein e H e ra u s f o r d e r u n g f ü r d e n S t a d t u m b a u We st Modelltitel Regionale 2010 Die Metropolregion Köln/Bonn wächst. In der Stadtregion und ihrem Umland im Rechts- und Linksrheinischen nimmt die Bevölkerung und der Verbrauch von Freiraum zu. Neben den innerstädtischen Veränderungen • verwischen sich die Stadtgrenzen – Stadtkonturen gehen verloren, • wachsen Städte in Korridoren und trittsteinartig in das Umland – mehr Zwischenstädte entstehen, • gehen wichtige Klimaschneisen zwischen Stadt und Umland verloren – der Klimawandel wird die Städte weiter aufheizen – und • vergrößern sich Mobilitätsachsen zwischen Stadt und Land – der Verbrauch teurer Energie nimmt zu. Gerade in prosperierenden Stadtregionen kommt dem intakten „Ineinander von Stadt und Umland“ eine große Bedeutung zu. Sie benötigen daher ein raumübergreifendes planerisches Netzwerk. Das gilt für die Metropolregion Köln/Bonn ebenso wie z.B. für München, das Rhein-Main-Gebiet oder Stuttgart. Diese räumliche Entwicklung zwischen Stadt und Land mit Blick auf die Stadtkontur und die Zwischenstädte hat daher auch für den Stadtumbau West eine große Bedeutung, zumal diese Entwicklungsplanungen nur durch eine umfassende stadtregionale Kooperation der Kommunen und weiterer Partner erfolgreich umgesetzt werden können. Dieses Ziel hat sich die Regionale 2010 gesetzt. Die Städte und die Stadtregionen werden die Zukunft Deutschlands maßgeblich mitbestimmen. Die Bundesregierung führt dazu aus (BMVBS 2007, S.13): „Die Städte und Stadtregionen in Deutschland stehen in einem gleichermaßen chancenreichen wie risikobehafteten Spannungsfeld. Der historisch bewertend, aktuell fortentwickelten Selbstverwaltung mit ihren Kompetenzen und Potentialen stehen Risiken und Gefährdungen aus verschärften finanziellen, ökonomischen, sozialen und ökologischen Problemen gegenüber.“ „Die Städte in Deutschland stehen bisher ja bei weiterhin für das Modell der europäischen Stadt: Damit verbunden sind Attribute wie kompakt, sozial, vielfältig und grün. Bei allen Veränderungen ist der historische Stadtgrundriss in den meisten Städten, zumindest in den Kernbereichen, erhalten geblieben. Er ist der Fingerabdruck der Stadt. Im öffentlichen Raum entsteht bei großen politischen, kulturellen, kommerziellen und sportlichen Raum entsteht bei großen politischen, kulturellen, kommerziellen und sportlichen Ereignissen ein Selbstbild der Zivilgesellschaft.“ 2 „Darüber hinaus sind die Städte in Deutschland Zentren für Arbeit und Wissen, Standorte größerer und mittlerer Unternehmen, zentraler Verbände und Vereinigungen, großer Universitäten und Forschungsinstitutionen. Sie alle sind auf ein urbanes Umfeld angewiesen.“ Die Metropolregionen in Deutschland stehen im Sinne des ‚Memorandums zur Nationalen Stadtentwicklungspolitik’ einer perspektivische Gestaltungs- und Raumentwicklungsverpflichtung gegenüber. Vor diesem Hintergrund treten Aspekte der Sicherung und Entwicklung stadträumlicher und stadtregionaler Qualitäten als Handlungsaufgabe zunehmend auf. Durch den verstärkten Druck auf die Zentren bei weiterem Wachstum bzw. der Stabilisierung der Bevölkerungszahlen kommt es zu weiteren starken Flächeninanspruchnahme insbesondere für das Vorhalten hochwertiger Wohnstandorte. In vielen Fällen hat diese gleichbleibend hohe Flächeninanspruchnahme insbesondere an der Rheinschiene zu einem Verlust von Raumidentität und damit auch kultureller, sozialer und ökologischer Qualität sowohl im engeren Bereich der Stadt, als auch im Bereich der Offenlandschaft und vor allen Dingen im Bereich „dazwischen“ geführt – der Zwischenstadt. Im Memorandum des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung „Auf dem Weg zu einer nationalen Stadtentwicklungspolitik“ heißt es in der Präambel: • „Welche Strategien fördern wettbewerbsfähige, starke Städte, die durch Ausstrahlung und Zusammenarbeit auch Verantwortung für ihre Stadtregion und die ländlichen Räume übernehmen?“ • „Wie kann ein breites Bündnis der verantwortlichen Akteure gefestigt und damit die kommunale Selbstverwaltung gestärkt werden?“ • „Welche neuen Partner lassen sich für langfristige Stadtentwicklungsstrategien gewinnen?“ (BMVBS/BBR 2007 S.9) Die hier angesprochenen thematischen Komplexe spielen insbesondere für die mittelfristige Raumperspektive im Stadt-Umlandverhältnis bzw. in stadtregionalen Raumkulissen eine gravierende Rolle für eine qualitätvolle Raumentwicklung der Metropolregionen. Von den Metropolregionen in Deutschland wird im besonderen Maße erwartet, dass sie die räumlichen Konsequenzen der Zentrenfunktionen qualitativ hochwertig organisieren. Dabei stehen die Qualität von Umlandkulissen und stadträumlichen Lagen mit im Vordergrund. 3 Dem steht insbesondere im Verdichtungsraum der Metropolregionen allzu häufig ein räumlich ungestaltetes „Auseinanderfließen“ des Siedlungsraumes gegenüber. Eine vorbeugende und perspektivisch gestaltete Stadtkontur in einer Metropolregion ist dabei nur durch die mittelfristige Strategiefähigkeit der Akteure sowohl auf städtischer, als auch auf regionaler Ebene gegeben. Hierfür sind neue Konsortialbildungen der regionalen Akteure – insbesondere der verbindlichen interkommunalen Kooperation - von Nöten. 4 Metropolregion Köln/Bonn Die Region Köln/Bonn formt sich aktuell zu einer eigenständigen Metropolregion Köln/Bonn und firmiert im Initiativkreis der Metropolregionen (IKM) bereits als eigene Raumkulisse. In der Region Köln/Bonn kooperieren seit 1992 die drei kreisfreien Städte Köln, Bonn und Leverkusen, der Rhein-ErftKreis, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Oberbergischer Kreis sowie 50 kreisangehörige Kommunen. Diese Region sieht sich zunehmend in ihren Kooperationsstrukturen und in ihren Projekten bzw. raumkooperativen Strategien in einer Situation, in der sie offensiv mit den gestalterischen Aufgaben umgehen muss, will sie im Wettbewerb mit anderen Regionen bestehen. Wuppertal Kreis Mettmann Märkischer Kreis Remscheid Solingen nchengladbach Rhein-Kreis Neuss Kreis Olpe Kreis Düren Brühl Kreis Altenkirchen Swisttal Kreis Euskirchen Kreis Neuwied Kreis Ahrweiler Das Bevölkerungswachstum hat in der Region in den letzten 30 Jahren zu einem enormen städtischen Flächenverbrauch geführt, der sich fortsetzen wird, wenn nicht eine regionale Strategie der Kooperation und der Neudefinition von mittelfristigen stadtraumübergreifenden Zielen verfolgt wird. Diese extrem starken Zersiedelungstendenzen haben in der Region Köln/Bonn für die Menschen zu einem spür- und sichtbaren Verlust von Raumidentität und der individuellen Orts-Spezifika geführt. Dies gilt insbesondere für die gestalterische Raumzone zwischen Stadt und Offenland. Diese Stadt- bzw. suburbanen Randzonen sind stark „ineinander geflossen“ und haben an Kontur verloren. Nicht umsonst wurde in der Region Köln/Bonn das Bild 5 und der Terminus der „Zwischenstadt“ erfunden. Das damit einhergehende Defizit von raumfunktionalen Zuordnungen und Eindeutigkeiten in Bezug auf Stadt und Land stellt an der Rheinschiene ein aktuelles und perspektivisches Raumdefizit dar. Siedlungsbild 1975 Siedlungsbild 2001 Die Metropolregion Köln/Bonn braucht eine eigene regionale Strategie um im wirtschaftlichen Strukturwandel Lebensqualität mittelfristig zu sichern und dabei kulturelle, stadträumliche sowie landschaftliche Faktoren qualitätvoll zu entwickeln. Zu den Entwicklungszielen gehört u.a.: • • • • die Inanspruchnahme von Freiraum zu begrenzen, die Raumidentität zu stärken, die Siedlungsränder und Zwischenstädte zukunftsfähig zu formen, die Übergänge zwischen Stadt und Land (Siedlung und Freiraum) generell in eine vernetzte Planung zu bringen sowie • die einzelnen raumfunktionalen Strukturen im regionalen Kontext deutlicher zu profilieren. 6 Das Thema Zwischenstadt, Stadtrand bzw. Übergang von Stadt und Umland hat für die Metropolregion Köln/Bonn schon deswegen auch eine herausragende Bedeutung, weil es hier einen sehr großen Anteil an ökologisch bedeutsamen Flächen gibt, die als Scharnier und als „Grüner Kranz“ zwischen Stadt und Umland funktionieren. Bei einer Addition der FFH-Gebiete innerhalb dieses Agglomerationsraumes kommt die Region auf eine Flächenbilanz, die in der Größe vergleichbar ist mit dem Nationalpark Harz. Insofern gibt es hier auch im Kontext der Metropolregionen eine einmalige europäische Konstellation zu meistern, die am Anfang des 21. Jahrhunderts den entsprechenden Mix einer Lebensqualität aus wirtschaftlich prosperierender kreativer Ökonomie, einem hohen kulturellen Verfügbarkeitsfaktor sowie einer hohen ökologischen und ästhetischen Attraktivität der Raumkulisse in Einklang bringt. Die Devise der Region Köln/Bonn muss also sein, Wachstum zu lenken und ein qualitatives Wachstum zu stimulieren mit der Konsequenz, dass ein neuer, modellhafter Ansatz bei der Raumordnung bzw. bei der konkreten Raumgestaltung verfolgt werden muss. Es geht mit dem Blick auf das enge Ineinandergreifen von Stadt und Umland (Zwischenstadt) zum einen um die perspektivische Sicherung der verbleibenden Freiraumressourcen - z.B. Klima-, Wasser- und Energiehaushalt, Erholung und Gesundheit – und zum anderen um eine deutliche Profilierung der einzelnen Siedlungsbereiche innerhalb der Region. Darüber hinaus kommt es entscheidend auf eine Bewusstseinsbildung über die tatsächliche Situation, der Notwendigkeit der weiteren und zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen im Licht regionaler bzw. nationaler demographischer Entwicklungen an. Konkret ergibt sich aus dem Ansatz eine räumliche und intensiv effizient verbesserte Situation der Wohnverhältnisse inklusive der damit zusammenhängenden Grundfunktionen der Nah- und Unmittelbarerholung, sowie der damit verbundenen Bewegungs-möglichkeiten der Bevölkerung. Es geht zusätzlich um eine raumästhetische Verbesserung der Siedlungs- und Landschafts-raumgestaltung, sowie der nachprüfbare kurz- und mittelfristige Verbesserung der Umweltsituation insbesondere im Raumverschnitt mit dem Rhein und seinen zubringenden Fließgewässern als strukturierende Kernelemente der Region. 7 Modellansatz Regionale 2010 Raumstrategie für Stadtkontur im regionalen Kulturlandschaftsnetzwerk Die Regionale 2010 ist ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Landesregierung ermöglicht Regionen in Nordrhein-Westfalen die Ausrichtung einer Regionalen. Damit verbunden sind modellhafte Ansätze zur Verbesserung der Lebensqualität von Stadt und Umland. Die Regionale 2010 findet in der Raumkulisse der Region Köln/Bonn statt. Als Kerninterventionsbereich der Regionale 2010 hat sich die konkrete Gestaltung der Transformation von Städten, Stadträndern, Zwischenstädten und deren Umland heraus kristallisiert. Die Regionale 2010 fungiert als kooperativer, kommunikativer, motivierender aber auch als planungslenkender und investiver Rahmen, um für die Metropolregion Köln/Bonn und ihr Umland eine mittelfristige bis langfristige Strategie nicht nur zu erarbeiten, sondern diese auch in der Umsetzung zu begleiten. Die raumordnerischen und –gestalterischen Ziele innerhalb einer Metropolregion im Spannungsfeld von Stadt und Umland lassen sich nicht mehr im klassischen Sinne nur durch kommunale hoheitliche Planung oder durch regionalplanerische Vorgaben definieren, auch nicht durch sektorale Planung. Die Entwicklungsdynamik gerade in einer prosperierenden Metropolregion verlangt, die gestaltenden Akteure z.B. über eine dynamische Masterplanung auf gemeinsame, teilräumliche Perspektiven und Zielkonzepte zu vereinigen, die auf den Zeitraum von 15 bis 20 Jahren ausgerichtet sind und die in hohem Maße dynamisch arbeiten können. Insbesondere durch die Zusammenführung von territorialen Zuschnitten mehrerer Kommunen ergibt sich ein Bewusstsein für ein wichtiges Handlungsfeld der Metropolregionen, nämlich den Übergang zwischen Siedlungsraum der Stadtregionen und der offenen Landschaft. Erst dadurch werden eine raumordnerische Definition von Freiraum und Zwischenstädten bzw. Siedlungsrändern und die Integration von sektoralen Planungen möglich. Der Unterschied zur klassischen Planung besteht darin, dass die raumgestaltenden Akteure gemeinsam eine Zielperspektive als Rahmen definieren und dann mit ihren Maßnahmen diese auch intensiv bei der Realisierung verfolgen. Ziel ist dabei die funktionsräumliche Eindeutigkeit in Bezug auf den Siedlungsraum, den Freiraum am Siedlungsrand, in den Zwischenstädten (Übergangszone) und dem Offenland (Umland). Integrationsanforderungen erge8 ben sich insbesondere aus sektoralen Vorgaben der Wasserwirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes, aber auch in Bezug auf die vorausschauende Nutzbarkeit für Freizeit und Erholung (Sport). Insofern geht es um eine qualitätvolle, gemeinschaftlich definierte Vernetzung von Funktionen im Raum, die dann im Rahmen von tatsächlichen, raumordnerischen investiven Maßnahmen verfolgt und umgesetzt werden. Hierfür verfolgt die Region Köln/Bonn große Anstrengungen bei den Konsortien und bei der Konsortialbildung vor Ort. Es hat sich hier erwiesen, dass der Betrachtungsmaßstab sich sehr stark entlang von Raumeinheiten orientiert, die auf der Maßstabsebene zwischen einer Kommune und der Region Köln/ Bonn liegen. 9 Masterplanung Regionale 2010 Für die oben genannten Herausforderungen und Ziele wurde in den Jahren 2003 bis 2006 mit dem Masterplan 2.0 der Regionale 2010 ein aktivierender und dynamischer Rahmen geschaffen, der vor allen Dingen die Zusammenführung der Akteure – den Raumgestaltern bzw. den tatsächlich im Raum wirkenden Kräften - Ziele, Zielqualitäten und Handlungswege vorgibt. Der Masterpan 2.0 beschreibt das Gesamtbild, mit dem die Region zukünftig konfrontiert sein will bzw. welches sie aktiv anstrebt. Insofern ist es ein besonderes Anliegen dieser Masterplanung für die Region, die Qualitätsdefinition zwischen den Akteuren auszuhandeln und dabei viele sektorale und interkommunale Belange zu einem Gesamtbild eines zukünftigen Sollzustandes von Stadt und Landschaft bzw. Stadtlandschaft zusammen zu führen. Der Masterplan 2.0 baut in den Kulturlandschaften ein raumbezogenes Netzwerk auf, das die Städte, Stadtränder und Zwischenstädte der Metropolregion Köln/Bonn mit dem Umland verknüpft. Die verschiedenen urbanen und ländlichen Kulturlandschaften der Region Köln/Bonn mit wertvollen urbanen Kernbereichen z.B. in Köln und Bonn oder ländlichen Kernbereichen z.B. im Siebengebirge und Homburger Ländchen werden über Freiraum-, Wald- bzw. Gewässerkorridore miteinander verbunden. So verzahnt sich das Umland mit der Stadt und umgekehrt. Eine zentrale Bedeutung in diesem Netzwerk hat der Rhein. Den Korridoren des Netzwerks kommen einerseits wichtige Funktionen zur Sicherung der Umweltgrundgüter zu. Hierzu gehört mit dem bevorstehenden Klimawandel die Sicherung vor allem eines gesunden Stadtklimas in der Metropolregion. Hierzu gehört ferner die Wiederherstellung der ökologischen Güte der urbanen und ländlichen Fließgewässer, die nachhaltige Sicherung des Wasserhaushalts und des Trinkwassers. Hinzu kommt, dass das Offenhalten dieser Korridore als urbane Klimaschneise und als Lebensader des Wassers ein wichtiger Beitrag zum sparsamen Umgang mit Energien ist. Andererseits sind diese offenen, „grünen und blauen Korridore“ bedeutsam für die Gesundheits- und Wohlfahrtsfürsorge der Menschen der Metropolregion Köln/Bonn. Sie werden eine wichtige Funktion für die zukünftige Naherholung und Unmittelbarerholung haben. Vor allem aber wird das Kulturlandschaftsnetzwerk ein wichtiges Instrument zur Neugestaltung der Stadtränder und damit der Stadtkonturen sein. Es kann den weiteren Flächenverbrauch sinnvoll steuern, das Wachstum der Zwischenstädte lenken und letztlich eine neue Einheit aus Stadt und Land schaffen. 10 Mit dem Kulturlandschaftsnetzwerk kann die Region Köln/Bonn auf modellhafte Ansätze zurückgreifen. Das Grundgepräge für diesen Rahmen ergibt sich in Anlehnung an die konzeptionellen Arbeiten der 1920er Jahre in Köln mit dem Grüngürtelsystem, welches unter Konrad Adenauer als Oberbürgermeister von Schumacher entworfen wurde und die Stadtstruktur von Köln und die „Verzahnung Kölns mit dem Umland“, insbesondere in Bezug auf das Lenken der Siedlungsentwicklung und Freiraumdefinition bis heute prägt. Im Rahmen der Erarbeitung des Masterplans 2.0 wurde mit dem Kulturlandschaftnetzwerk eine Definition der Kulturlandschafsbereiche von Stadt und Umland sowie mittelfristige Strategieansätze zur Lenkung von Raumfunktionen und Raumgestaltung erreicht. Dabei wurde neben einer Genese der verschiedenen urbanen und ländlichen Kulturlandschaftsbereiche, der Ist-Zustand erarbeitet und eine Risikoeinschätzung in Bezug auf zukünftige Entwicklungen (s.o.) im Sinne einer „SWOT-Analyse für den Raum“ vorgenommen. 11 Die formale Verankerung und verbindliche Integration in die bestehenden Planungshierarchien wird durch die Verankerung dieser Gebietskulissen im Kontext der laufenden Überarbeitung des Landesent-wicklungsplans Nordrhein-Westfalen (durch das MWME NRW) 1:1 berücksichtigt. Darüber hinaus ist der Masterplan 2.0 als Qualitätsgrundlage für die Gestaltung von Stadt und Landschaft in der Region Köln/Bonn in seiner Beschlussfähigkeit den 53 Kommunen und den vier Kreistagen zugegangen. Diese Qualitätsnorm muss von den Kommunen vor der Umsetzung als Grundlage für weitere Planungen politisch ratifiziert werden. Ansonsten gelten Maßnahmen als nicht förderfähig. Diese zwingende Qualitätsnorm für interkommunale bzw. intersektorale, teilräumliche Planungen wird von den Projektträgern in der Region aktiv aufgegriffen. In der Regel erfolgen die Zusammenführung von raumgestalterischen Akteuren und die darauf basierende, gemeinsame Definition von Siedlungsrändern, Zwischenstädten und Stadt- sowie Landschaftskontur über die räumliche Zusammenführung von sektoralen Planungen. 12 So ergibt sich für die Metropolregion Köln/Bonn und ihr Umland ein reales, gestaltendes Werk aus mittlerweile rund 20 Projektkonsortien, die sich dieser Arbeit über den Zeitraum von 20 Jahren verbindlich widmen und dabei konkrete Maßnahmentiefe erreichen. Es handelt sich um 20 Projektkonsortien in den Projekten: • Grünes C • RegioGrün Korridor Nord I Am Alten Rhein Korridor Nordwest I Zu neuen Energien Korridor West I Zwischen schnellen Wegen Korridor Südwest I Zu den Villeseen Korridor Süd I Die Rheinischen Gärten Korridor Nordost I Kultur- und Landschaftsachse Strunder Bach • Grüner Fächer Leverkusen • Wasserquinett • Dhünn_Korridor • terra nova • WupperWandel • Natur und Kultur quer zur Sieg • gesamtperspektive Siebengebirge • Kulturlandschaft Homburger Ländchen • Agger_Sülz_Korridor • Dhünnhochfläche • Königsforst _Wahner Heide 13 stadtentwicklung beiderseits des Rheins_Köln | Köln innenstadtperspektive wesseling | Wesseling/REK stadt zum Rhein_Bonn | Bonn gesamtperspektive Königwinter_Drachenfels | Königswinter/RSK wohnen am strom | Köln stadtentwicklung beiderseits des Rheins_Köln | Köln innenstadtperspektive wesseling | Wesseling/REK stadt zum Rhein_Bonn | Bonn gesamtperspektive Königwinter_Drachenfels | Königswinter/RSK stadt :impuls gummersbach | Gummersbach/OBK neue bahn stadt :opladen | Leverkusen stadt :gestalten | Bergisch Gladbach/RBK Archäologische Zone | Köln perspektive altenberg | Odenthal/RBK Schloss Homburg | Nümbrecht/OBK gesamtperspektive Klosterlandschaft Heisterbach | Königswinter/RSK Agrippa-Straße Köln-Trier (Erlebnisraum Römerstraße) | Erftstadt/REK Schiffsbrücke Wuppermündung | LEV Fischereimuseum Bergheim | Troisdorf/RSK mühlen links und rechts des Rheins | Region Köln/Bonn Flughafen Butzweilerhof | Köln Kreis Düren Mönchengladbach 0 1 2 3 4 5 6 7 Odysseum | Köln agrohort | Rheinbach, Meckenheim/RSK chemtech | Wesseling/REK envihab | Köln metabolon | Lindlar, Engelskirchen/OBK terra nova | Bergheim, Bedburg, Elsdorf/REK chemergie | Hürth/REK aqualon | RBK :gärten der technik 1 Grünes C | Bonn, Alfter, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf, Sankt Augustin/RSK 2 Dhünnkorridor | Leverkusen, Odenthal, Burscheid, Wermelskirchen, Kürten/RBK 3 RegioGrün | Köln, Bonn, Bergheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth, Kerpen, Pulheim, Wesseling/REK, Bornheim/RSK, Bergisch Gladbach/RBK 4 Gesamtperspektive Siebengebirge | Königswinter/RSK 5 terra nova | Bergheim, Bedburg, Elsdorf/REK 6 Wasserquintett | Radevormwald, Hückeswagen, Wipperfürth, Marienheide/OBK 7 WupperWandel | Leverkusen, Leichlingen/RBK 8 Grüner Fächer | Leverkusen 9 Agger_Sülz_Korridor | Troisdorf, Lohmar/RSK, Rösrath, Overath/RBK 10 natur und kultur quer zur Sieg | Hennef, Eitorf, Windeck, RSK 11 Königsforst_Wahner Heide | Köln, Bergisch Gladbach, Rösrath/RBK, Troisdorf/RSK 12 Homburger Ländchen | Nümbrecht, Wiehl/OBK, Waldbröl 13 Dhünnhochflächen | Burscheid, Kürten, Odenthal, Wermelskirchen, RBK :grün 1 2 3 4 5 6 7 8 9 :kulturelles erbe 1 2 3 4 5 6 7 :stadt 1 2 3 4 5 :rhein Raumwirksame Projekte 14 5 Rhein-Kreis-Neuss Kreis Euskirchen 5 3 Brühl 6 9 1 Swisttal 5 1 6 8 2 6 Kreis Mettmann 1 O 7 3 7 2 11 Kreis Ahrweiler 7 3 Solingen 7 4 13 Remscheid Wuppertal 4 9 Kreis Neuwied 6 Ennepe-Ruhr-Kreis 4 10 km 10 20 km 3 12 5 Kreis Altenkirchen Märkischer Kreis 3 4 50 ~ 4.000 ~ 3.000.000 ~ 300.000 Kreis Olpe kreisfreie Städte [K, BN, LEV] Landkreise [RBK, OBK, RSK, REK] kreisangehörige Kommunen km2 Fläche Einwohner Unternehmen :region in zahlen Köln [K] Bonn [BN] Leverkusen [LEV] Rhein-Erft-Kreis [REK] Bedburg Bergheim Brühl Elsdorf Erftstadt Frechen Hürth Kerpen Pulheim Wesseling Rhein-Sieg-Kreis [RSK] Alfter Bad Honnef Bornheim Eitorf Hennef Königswinter Lohmar Meckenheim Much Niederkassel Neunkirchen-Seelscheid Rheinbach Ruppichteroth Sankt Augustin Siegburg Swisttal Troisdorf Wachtberg Windeck Rheinisch-Bergischer Kreis [RBK] Bergisch Gladbach Burscheid Kürten Leichlingen Odenthal Overath Rösrath Wermelskirchen Oberbergischer Kreis [OBK] Bergneustadt Engelskirchen Gummersbach Hückeswagen Lindlar Marienheide Morsbach Nümbrecht Radevormwald Reichshof Waldbröl Wiehl Wipperfürth Modellhaftigkeit Der Internationale Fachbeirat der Regionale 2010 hat diesem Ansatz auf nationaler Ebene, aber auch auf europäischer Ebene Modellhaftigkeit attestiert. Das gilt insbesondere für die Raumplanungen in der Metropolregion und den Problemen im Übergang von Stadt und Land. Das gilt aber auch für die neu entwickelte stadtregionale Kooperation. Modellhaft ist auch die Entwicklung der Projekte und der Projektverbünde auf Basis der Masterplanung. Die Definition der Projektverbünde und Partner im Rahmen der Regionale 2010 ist abgeschlossen, ebenso die qualifizierende Planung auf Basis der Qualitätsansprüche des Masterplans 2.0. Die Konsequenz ist, dass es für rund 20 Teilräume (s.o.) in der Region nunmehr verbindliche, auf Qualität angelegte Planungen und Maßnahmenpakete gibt, die insgesamt durch die Verzahnung von Aktivitäten einer Vielzahl von Akteuren gespeist werden und dabei effizient öffentliches Geld zum Ziele einer qualitätvollen, raumfunktionalen Stadtlandschaftsgestaltung in der Region Köln/Bonn miteinander verschränken. Hieran schließ auch die Möglichkeit, dieses modellhafte Vorgehen mittelfristig in ein Monitoring zu bringen und den Fortschritt der Umsetzung kontinuierlich im Sinne von Sachstandsberichte zu evaluieren. Die Region Köln/Bonn arbeitet z.Zt. nach der Version 2.0 des Masterplans an einer Version 3.0, um die Qualitätsansprüche um weitere Facetten zu ergänzen. Es wird erwartet, dass insbesondere die vorausschauenden Dimensionen der Verschränkung von sektoralen Planungen als auch die Frage der energetischen Verfügbarkeit von Raum in der Region Köln/Bonn eine höhere Rolle spielen werden als bisher. Literatur: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) (2007): Auf dem Weg zu einer Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Berlin/Bonn. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) (2007a): Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland. Berlin/Bonn. 15