Daten
Kommune
Pulheim
Größe
12 kB
Datum
24.06.2009
Erstellt
15.06.09, 14:59
Aktualisiert
15.06.09, 14:59
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Pulheim
Der Bürgermeister
V o r l a g e Nr:
Zur Beratung/Beschlussfassung an:
Gremium
Ausschuss für Tiefbau und Verkehr
IV / 661
(Amt/Aktenzeichen)
Termin
24.06.2009
ö. S.
X
Herr Rademann
(Verfasser/in)
230/2009
nö. S. TOP
28.05.2009
(Datum)
BETREFF:
Informationen zum Benchmarking Abwasser Nordrhein-Westfalen –
Abschlussdokumentation für Erhebungsjahr 2006
MITTEILUNG:
Die aquabench GmbH und die Kommunal- und Abwasserberatung NRW haben im Auftrag der
deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), der NordrheinWestfälischen kommunalen Spitzenverbände und der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände eine Umfrage zur aktuellen Gebührensituation und zum Stand der Abwasserentsorgung
durchgeführt. Ziel war es, das Branchenbild der Wasserwirtschaft mit diesen Daten anzureichern
und den Dialog zwischen Wasserwirtschaft, Verbänden, Politik und Öffentlichkeit zu fördern. Auf
Anregung der CDU-Ratsfraktion hat sich die Stadt Pulheim neben etwa 100 weiteren Betreibern
von Abwasseranlagen an dem Benchmarkingprojekt beteiligt.
Benchmarking ist eine vergleichende Analyse mit einem festgelegten Referenzwert. Benchmarking
wird in vielen unterschiedlichen Methoden und Zielen angewendet. Es ist ein systematischer und
kontinuierlicher Prozess des Vergleichens (Benchmark = Vergleichswert) von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen im eigenen Unternehmen. Der Vergleich mit branchengleichen Prozessen dient der gezielten Verbesserung der eigenen Leistungen. Das „Benchmarking Abwasser
Nordrhein-Westfalen“ enthält konkrete Antworten für folgende Fragen der Abwasserbeseitigung:
•
Wo steht die Kommune im Vergleich zu den anderen?
•
Welcher Bereich (Kläranlage, Kanalnetz, etc.) muss genauer untersucht werden?
•
Was sind die Ursachen für die Positionierung?
•
Was kann aus der Positionierung gelernt werden?
Die Kosten für die Teilnahme am Benchmarking für einen Betreiber in der Größenordnung der
Stadt Pulheim betrugen etwa 3.400 Euro.
Die Ergebisse wurden für jeden Teilnehmer individuell aufbereitet und in einem Individualbericht
sowie in einer ausführlichen Detailanalyse dargestellt. Dabei wurden die Daten der Teilnehmer
denen der anderen Teilnehmer gegenübergestellt und interpretiert. Der Individualbericht ist als
Anlage abgedruckt und wurde allen Fraktionen in gebundener, farbiger Ausfertigung zur Verfügung
gestellt. Zusätzlich haben die Fraktionen den Individualbericht sowie die 96-seitige Detailanalse als
Datei erhalten.
Zentraler Punkt der Analyse sind Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit. Eine Gegenüberstellung der
Kenndaten der Stadt Pulheim mit denen der anderen Teilnehmer findet sich in den Abbildungen 6
und 7 des Individualberichtes. Die Werte der Stadt Pulheim sind dabei unter dem Kürzel 9704 dargestellt.
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Demnach liegt der spezifische Gesamtaufwand je Einwohnerwert für die Abwasserbeseitigung der
Stadt Pulheim mit 110,26 €/E unter dem Median der Vergleichsgruppe. Diese Postitionierung bestätigt sich auch bei der Betrachtung des Betriebsaufwandes Abwasserbeseitigung, dieser liegt mit
33,55 €/E sogar im unteren Bereich. Dabei ist auch der Energieverbrauch der stadt Pulheim trotz
der vielen Pumpwerke und Sonderbauwerke insgesamt gering und der Anteil der im BHKW der
Zentralkläranlage eigen erzeugte Energie hoch. Die spezifischen Kapitalkosten der Abwasserbeseitigung, bestehend aus Abschreibungen und Zinsen, liegen in Summe bei 76,7 €/E und sind damit im Bereich des Median.
Weiterhin kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass rein statistisch betrachtet zwar der Anteil der
sanierungsbedürftigen Kanäle gemäß Abbildung 9 des Individualberichtes im Bereich des Median
liegt, jedoch die jährliche Kanalerneuerungsrate als gering erscheint. Dies ist jedoch dadurch zu
erklären, dass sich die statistischen Zahlen auf das Erhebungsjahr 2006 beschränken. Ein Jahr in
dem, insbesondere im Vergleich zu vorangegengenen und folgenden Jahren, sehr wenige Kanalerneuerungsmaßnahmen zum Abschluss kamen.
Die Investitionen im Bereich der Abwasserableitung für Bestandsinvestitionen liegen zudem über
dem Median. Dies dürfte darin begründet sein, dass der Bau neuer, größerer Kanäle zur hydraulischen Sanierung bei den Kanalerneuerungsmaßnahmen nicht berücksichtigt wurden. Da einerseits auch in den kommenden Jahren ein sehr hoher Investitionsbedarfs im Bererich der hydraulischen Kanalsanierung sowie der Niederschlagswasserbehandlung besteht und andererseits der
Zustand der Kanäle aufgrund der nicht-investiven Sanierungsmaßnahmen befriedigend ist, ist aus
Sicht der Verwaltung eine Ausweitung der reinen baulichen Kanalerneuerung erst mittelfristig erforderlich und finanziell möglich.
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