Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
14 kB
Datum
09.05.2006
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
B 158/2006
Az.: 40-401 Lie
Amt: - 40 BeschlAusf.: - 40 Datum: 24.04.2006
Beratungsfolge
Ausschuss für Kultur und
Partnerschaft
Betrifft:
Termin
Bemerkungen
09.05.2006
Anregung von Frau Grunwald, Am Ziegelacker 21, Erftstadt, bzgl. Dokumentation der
Geschichte der Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen auf dem Gebiet der Stadt
Erftstadt
Finanzielle Auswirkungen:
keine
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 31.01.2006
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Initiative von Frau Grunwald ist seitens des Stadtarchivs zu begrüßen. Dabei ist
festzustellen, dass erste Forschungsarbeiten durch das Stadtarchiv Erftstadt bereits
geleistet wurden, die im Anschluss kurz zusammengefasst werden:
Der Arbeitskreis der Archivare/innen im Rhein-Erft-Kreis hat dieses Thema für den RheinErft-Kreis – im Rahmen der Entschädigungsleistungen der im Jahre 2000 gegründeten
Stiftung „Erinnerung – Verantwortung – Zukunft „ – aufgearbeitet.
Produkt dieser Forschungarbeiten ist die Wanderausstellung „Gezwungenermaßen.
Zwangsarbeit in der Region Rhein-Erft-Rur“ sowie eine gleichnamige Publikation.
Das Stadtarchiv Erftstadt beteiligt sich seit 2001 mit der Zulieferung von Quellenmaterial
aus den Beständen des Archivs für die Ausstellungstafeln. Es lieferte ein erstes
Quelleninventar für die Publikation und präsentierte die Ausstellung im November 2002 im
Rathaus mit zusätzlichen auf Erftstadt bezogenen Exponaten und Schautafeln (siehe
damalige
Presseberichterstattung).
Außerdem
erschien
als
Resultat
der
Recherchearbeiten ein Aufsatz von Herrn Müller (Stadtarchivar) über Zwangsarbeit auf
dem Gebiet der Erftstadt im Jahrbuch 2002.
Darüber hinaus besuchte ein ehemaliger Zwangsarbeiter, Herr Vasily Gonscharov, im
Frühjahr 2002 Erftstadt. Herr Gonscharov war zwischen 1943 und 1945 als
Zwangsarbeiter auf einem Hof in Friesheim (Frohn) beschäftigt und untergebracht. Herr
Müller recherchierte auf Wunsch von Herrn Gonscharov die Nachfahren des Friesheimer
Ortspolizisten Christian Kurth in Gummersbach und organisierte einen Besuch mit Herrn
Gonscharov in Gummersbach. Außerdem hatte Herr Gonscharov die Gelegenheit, die
o.g. Ausstellung in Wesseling zu besuchen. Nach seiner Rückreise in die Ukraine blieb der
Kontakt zum Stadtarchiv erhalten.
Zur Zeit wird vom Arbeitskreis, basierend auf der o.g. Publikation, eine Präsentation über
das Internetportal „historicum.net“ vorbereitet. Hierfür wurde das Erftstädter Inventar über
Zwangsarbeit umfassend ergänzt. Gleichzeitig beabsichtigt das Stadtarchiv in Verbindung
mit dem Geschichtsverein Erftstadt, dieses Inventar auf alle Archivalien im Stadtarchiv
Erftstadt mit Laufzeitbeginn 1933 auszudehnen und nach Fertigstellung zu veröffentlichen.
Für die Umsetzung des Antrages von Frau Grundwald schlägt die Verwaltung folgende
Vorgehensweise vor:
1. Feststellung und Auflistung (z.B. in einer Exel-Datei) von Namen ehemaliger
Zwangsarbeiter anhand der im Stadtarchiv und anderen Archiven vorhandenen
Quellen.
2. Anschließend, anhand der o.g. Liste, die Feststellung noch lebender ehem.
Zwangsarbeiter und Kontaktaufnahme durch die Antragstellerin oder anderer
interessierter Bürger. Beratung über Kontaktstellen im In- und Ausland durch Herrn
Prof. Dr. Matzerath, ehemaliger Leiter des NS-Dokumentationszentrums Köln
(Anmerk.: im NS-Dok. gibt es schon seit einigen Jahren ein Besuchsprogramm für
den genannten Personenkreis) und dem Stadtarchiv Erftstadt.
In Vertretung
(Erner)
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