Daten
Kommune
Pulheim
Größe
22 kB
Datum
04.02.2009
Erstellt
16.03.09, 21:55
Aktualisiert
16.03.09, 21:55
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Pulheim
Der Bürgermeister
V o r l a g e Nr:
Zur Beratung/Beschlussfassung an:
Gremium
Ausschuss für Tiefbau und Verkehr
IV/660
Termin
ö. S.
04.02.2009
X
Herr Engelhardt /
Herr Kleine-Erwig
(Verfasser/in)
(Amt/Aktenzeichen)
13/2009
nö. S. TOP
6
09.01.2009
(Datum)
BETREFF:
Innovatives Konzept für eine energieeffiziente Stadtbeleuchtung und Beteiligung am Bundeswettbewerb energieeffiziente Stadtbeleuchtung
VERANLASSER/IN
ANTRAGSTELLER/IN:
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen
HAUSHALTS- / PERSONALWIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN:
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x
nein
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
x
nein
wenn ja:
Finanzierungsbedarf (ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten) gesamt:
*
davon:
- im Haushalt des laufenden Jahres:
€
- in den Haushalten der folgenden Jahre:
Jahr:
Jahr:
Jahr:
€
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
ja
nein
wenn nein:
Finanzierungsvorschlag:
*
Aus dem Beschlussvorschlag der Verwaltung ergeben
sich keine Auswirkungen auf den Haushalt
BESCHLUSSVORSCHLAG:
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen beantragt mit Schreiben vom 10.11.2008:
„Die Stadt Pulheim entwickelt ein innovatives Konzept für eine energieeffieziente Stadtbeleuchtung und beteiligt sich am Bundeswettbewerb „Energieefiziente Stadtbeleuchtung“
Die Verwaltung schlägt vor:
1. Der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr nimmt das vorhandene Straßenbeleuchtungskonzept zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der weiteren Umsetzung.
-1-
2. Der TVA lehnt eine Beteiligung am Bundeswettbewerb energieeffiziente Stadtbeleuchtung ab, da die Beteiligung zurzeit nicht sinnvoll ist.
ERLÄUTERUNGEN:
Die Stadtverwaltung Pulheim verfolgt bereits seit mehreren Jahren konsequent das Ziel, den Energiebedarf und somit die Kosten für die Straßenbeleuchtung zu senken. Technisch stellt die flächendeckende Umrüstung der Quecksilberdampfleuchtmittel (weißes Licht) auf Natriumdampfleuchtmittel (gelbliches Licht) derzeit die wirtschaftlichste und technisch beste Lösung dar, Energie
und somit Kohlendioxid einzusparen. Durch die technisch ausgereifte Methode kann der Strombedarf effektiv reduziert und gleichzeitig der Beleuchtungsstandard aufrecht erhalten werden. Die
Investitionen amortisieren sich dabei bereits nach wenigen Jahren durch die Einsparungen bei den
Stromkosten. Das Beleuchtungskonzept der Verwaltung besteht folglich darin, die vorhandenen
Leuchten möglichst schnell umzurüsten und bei neuen Leuchten ausschließlich die sparsamen
Natriumdampfleuchtmittel zu verwenden.
Im Stadtgebiet Pulheim wurden daher in den vergangenen Jahren viele Leuchten, bei denen dies
wirtschaftlich sinnvoll ist, komplett mit neuen Vorschaltgeräten und separaten Zündgeräten, umgerüstet. Dies betrifft sowohl die Vertragsgebiete von RWE, wie auch das von der Stadt betriebene
Teilnetz Pulheim. Seit dem Jahr 2005 wurden in der Summe über 3.900 Leuchten umgerüstet oder
ausgetauscht, so dass insgesamt nunmehr ca. 60% des Leuchtenbestandes mit energiesparenden
Natriumdampf-Leuchtmitteln ausgerüstet ist. Durch diese Maßnahmen konnte der Energieverbrauch für den Strom der Straßenbeleuchtung um etwa 450.000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden (dies entspricht einer Senkung des Stromverbrauchs um ca. 17% im Vergleich zum
Verbrauch von 2003). Dies konnte erreicht werden, obwohl das Beleuchtungsnetz gleichzeitig immer weiter ausgebaut wurde. In vielen Bereichen wurde die Ausleuchtung der Verkehrswege sogar verbessert. Als Folge dieser Maßnahmen erscheinen viele Straßenzüge inzwischen in gelblichem Licht.
Im Ortsteil Pulheim kann die Umrüstung auf energiesparendes NAV-Licht noch in diesem Jahr
abgeschlossen werden. In den übrigen Stadtgebieten soll dies bis 2012 erreicht werden. Hier sind
gemäß einer Aufstellung von RWE noch ca. 1.540 Leuchten umzurüsten. Als Ergebnis können
dann weitere ca. 200.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr eingespart werden. Die weiterhin durchgeführte Erneuerung und Modernisierung der Straßenbeleuchtungsanlagen führt in der Regel nicht
nur zu einer Senkung des Energieverbrauchs, sondern zugleich zu einer Verbesserung des Beleuchtungsniveaus.
Über die Erfolge des Konzepts hat die Verwaltung den TVA zuletzt in seiner Sitzung vom
14.02.2008 schriftlich informiert. Im Rahmen der Sitzung des TVA wird die Verwaltung den derzeitigen Stand präsentieren und erläutern.
Der Wettbewerb „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gliedert sich in einen Technik- und einen Kommunenwettbewerb.
Der Technikwettbewerb ist mittlerweile abgeschlossen. Der Bewerbungsschluss für den Kommunenwettbewerb ist der 27. Februar 2009.
Ziel des Technikwettbewerbes war es, die effizientesten Lösungen für die Straßenbeleuchtung zu
ermitteln und darzustellen. Experten bemängeln allerdings, dass keine Prämierung der effizientesten Lösung vorgenommen und die angegebenen Werte auch nicht überprüft wurden, so dass
das Ergebnis nur eine Eigendarstellung der Hersteller darstellt. Insbesondere die Angaben bei
den besonders sparsamen LED-Lösungen müssten kritisch hinterfragt werden. Obwohl es offenbar weltweit zurzeit nur drei Hersteller gibt, die Hochleistungs-LED für Beleuchtung herstellen, so
dass alle Anbieter von LED-Leuchten Produkte dieser Hersteller einsetzen müssen, gibt es erhebliche Abweichungen bei der angegebenen Lebensdauer und Lichtausbeute. Es stellt sich folglich
die Frage, ob alle Leuchtenanbieter ausreichend getestet haben.
Ziel des Kommunenwettbewerbs ist es, den Einsatz energieeffizienter Stadtbeleuchtungstechnik
zu forcieren. Durch den Wettbewerb werden beispielhafte Projekte unterstützt, die eine sehr gute
Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit sowie eine hohe Qualität der Beleuchtungstechnik erreichen
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und als Vorbild für andere Kommunen dienen sollen. Die ausgezeichneten Kommunen können
Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums für die Umsetzung ihrer Konzepte erhalten.
Der Gegenstand des Kommunenwettbewerbs ist die Sanierung von Straßen- und Platzbeleuchtung. Zudem können besonders innovative Beiträge zum Neubau von Straßenbeleuchtung sowie
zur Sanierung einer Illumination eines Bauwerks oder Ensembles eingereicht werden. Die Wettbewerbssieger sollen im ersten Halbjahr 2009 bekannt gegeben werden. Wie hoch die Förderung
der prämierten Projekte ausfällt, ist nicht beschrieben.
Eine Kommune, die erfolgreich am Wettbewerb teilnehmen will, müsste voraussichtlich auf die
vermeintlich effizienteste Technik aus dem Technikwettbewerb – die LED-Technik – setzen, da
diese Leuchten gegenüber Natriumdampfleuchten einen um ca. 10 bis 15% geringeren Energieverbrauch aufweisen. Zudem kann – gemäß den Angaben der Hersteller – die höchste Nutzlebensdauer der Lampen erzielt und folglich der Abstand der Leuchtmittelwechsel erhöht werden.
Aus folgenden Gründen ist der Einsatz von LED Leuchten zurzeit aus Sicht der Verwaltung trotzdem nicht empfehlenswert:
•
Sie sind wesentlich teurer in der Anschaffung
•
Sie weisen eine geringere Leuchtkraft auf, sodass Lichtpunkthöhen größer 6 m zurzeit wohl
nicht realisierbar sind. Folglich werden kleinere Mastabstände und für dieselbe Verkehrsfläche
mehr Leuchtstellen benötigt.
•
Der Leuchtmittelersatz ist bisher ungelöst. Nach spätestens 10 - 15 Jahren sind die Leuchten
voraussichtlich komplett zu erneuern. Bis jetzt ist noch kein einheitlicher Großserienstandard
erkennbar. Die Technik ist noch nicht ausgereift.
Insgesamt betrachtet sind LED Leuchten folglich zurzeit im Vergleich zu Natriumdampfleuchten
noch völlig unwirtschaftlich und bergen erhebliche Betriebsrisiken.
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