Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
105 kB
Datum
16.10.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Stellungnahme
105 zur Verwaltungsvorlage
49112007
Kinderbetreuung
für unter 3-Jährige in Erftstadt
Der vorliegende Beschlussentwurf der Verwaltung sieht zwar erste wichtige konkrete Maßnahmen in
Punkt 4. (Weiterfiihrung der 3. Groppe der kath. Kirchengemeinde St. Barbara) und 5. (Fördermittel
rur den Ausbau des städtischen Kindergartens Bliesheim um eine Gruppe) zum Ausbau der
Kinderbetreuung rur unter 3-Jährige vor, diese beiden Vorhaben reichen aber für die Deckung des
tatsächliche Bedarfs an 280 Betreuungsplätzen* bei Weitem nicht aus. Sie bewirken, dass zum
01.08.2008 ca. 12-13 zusätzliche Plätze rur unter 3-Jährige in Liblar (wo sie am stärksten nachgefragt
werden) geschaffen werden und - allerdings erst mittelfristig - weitere 12-13 Plätze durch die
Erweiterung des Kindergartens in Bliesheim. Insgesamt ständen damit unter Anrechnung der
vorhandenen 56 Plätze Mitte 2008 ca. 68 Plätze und in ca. 2 Jahren insgesamt 81 Plätze rur unter 3Jährige in Tageseinrichtungen zur Verfijgung.
68 Plätze in Tageseinrichtungen in 2008 und 81 Plätze in 2009 decken den derzeitigen Elternbedarf,
der in der Befragung im März 2007 erhoben wurde, aber nicht. Denn aus Verwaltungssicht sind 130
Plätze in Tageseinrichtungen als Bedarf anzuerkennen (laut Elternwunsch sind es gar 180 Plätze in
Tageseinrichtungen rur Kinder unter drei Jahren, s. 17412007 Umfrageergebnisse, S. 24).
Zudem sollen zusätzliche Plätze in Tagesptlege (40 in 2008 und 60 in 2009) zur Versorgung unter 3Jähriger geschaffen werden. Bis zu 90 Plätzen sollen in Spielgruppen geringeren Betreuungsbedarf
(von z.B. 2 bis 3 Vormittagen) abdecken. Offen bleibt, ob das Spielgruppenangebot sich etabliert und
mittelfristig tatsächlich dazu beiträgt, den Betreuungsbedarf von berufstätigen Eltern in relevantem
Umfang abzudecken.
Insgesamt stehen damit nach den bisher vorliegenden Planungen dem Bedarfvon 280 Plätzen* für
unter 3-Jährige nur ca. 108 Plätze (68 in Tageseinrichtungen + 40 in Tagesptlege) zum 01.08.2008
gegenüber, in 2009 sind es unter Einbeziehung des Ausbaus Bliesheim ca.141 Plätze (81 in
Tageseinrichtungen + 60 in Tagespflege). Zwar kann ggf. ein gewisser Betreuungsbedarfnoch durch
Spielgruppen abgedeckt werden, dennoch bleibt eine erhebliche Betreuungslücke von 150 bis zu
180 Plätzen in 2008 und unter Anrechnung des Ausbaus Bliesheim eine Lücke von 120 bis 150
Plätzen in 2009. Dabei ist für 2009 ein möglicherweise weiter gestiegener Ehernbedarf auf der
Grundlage der nächsten Ehernbefragung im März 2008 noch nicht berücksichtigt.
Der Frauenbeirat weist in seinem Antrag zurecht daraufhin, dass die Ehern von Kleinkindern ietzt
bzw. kurzfristig Betreuung benötigen und daher unverzüglich eine bedarfsdeckende Planung und
deren Umsetzung erforderlich ist. Mütter und Väter mit Kleinkindern, die Berufund Familie
vereinbaren wollen, brauchen Planungssicherheit und können nicht auf später vertröstet werden.
Eigenständige Existenzsicherung von Frauen durch Berufstätigkeit ist eine unverzichtbare
Voraussetzung rur die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Zudem ist die Steigerung der
Frauenerwerbstätigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie rur Frauen und Männer
zunehmend eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit. Wenn sich Erftstadt als
familienfTeundlich** profilieren will, muss die Kommune ganz wesentlich die Betreuungsquoten der
unter 3-Jährigen erhöhen und die Frauenerwerbstätigkeit fördern.
Daher muss die Ausbauplanung der unter 3-Jährigen-Betreuung bereits für 2008 weitere 150 bis 180
Betreuungsplätze umfassen. Hierfür sind die erforderlichen Mittel im Haushaltsjahr 2008 und rur die
Folgejabre bedarfsgerecht bereitzustellen, so dass alle Eltern mit Betreuungsbedarfrur ihre
Kleinkinder mit qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen versorgt werden können.
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Edith Abel-Huhn, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
* Im Antrag des Frauenbeirats ist ein Bedarf von 290 Plätzen genannt, der sich auf die Elternangaben der
Befragung im März 2007 bezieht (s. S. 24, Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-Jährigen
174/2007 ), der aber von der Verwaltung auf 280 reduziert wurde.
** vgl. Kriterien des vom Bundesministerium ftir Familie in Auftrag gegebenen Familienatlas
www.bmfsfi.de oder www.prognos.comlfamilienatlas