Daten
Kommune
Pulheim
Größe
1,3 MB
Datum
20.11.2008
Erstellt
13.03.09, 23:19
Aktualisiert
13.03.09, 23:19
Stichworte
Inhalt der Datei
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Familienbericht
der Stadt Pulheim
für die Jahre 2006 / 2007
10. Fortschreibung
Stand: Oktober 2008
0
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Impressum:
Stadt Pulheim
Der Bürgermeister
Postfach 1345
50241 Pulheim
Federführendes Fachamt:
Jugendamt
Jugendhilfeplanung
Frau Andrea Ollig
Rathauscenter
Alte Kölner Str. 26
50259 Pulheim
Tel.: 02238 / 808360
Fax.: 02238 / 808455
E-mail: Andrea.Ollig@pulheim.de
1
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Familienbericht
der Stadt Pulheim
für die Jahre 2006 / 2007
Inhalt
0.
Vorbemerkung
Seite
3
1.
1.1.
1.2.
1.3.
1.4.
1.5.
1.6.
1.7.
1.7.1.
1.7.2.
1.8.
1.9.
1.10.
Strukturdaten
Bevölkerungsentwicklung
Altersstruktur
Haushalte mit Kindern
Alleinerziehende
Ausländer
Allgemein bildende Schulen
Arbeitslosigkeit
Bestand an Arbeitslosen
Jugendarbeitslosigkeit
Sozialhilfebezug – Leistungen SGB II
Gesundheitsberichterstattung
Wohnsituation
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
4
4
8
13
16
18
20
26
26
27
29
32
36
2.
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
2.5.
2.6.
2.7.
Jugendhilfe nach Ortsteilen
Brauweiler
Dansweiler
Geyen
Pulheim - Kerngebiet
Sinnersdorf
Sinthern
Stommeln
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
Seite
37
41
47
51
55
61
64
71
3.
3.1.
3.2.
3.3.
Individuelle Hilfen
Hilfen zur Erziehung
Andere Aufgaben der Jugendhilfe
Statistische Entwicklung der Ausgaben für Erziehungshilfen
Seite
Seite
Seite
Seite
76
78
85
90
4.
4.1.
4.2.
Jugendgerichtshilfe
Angaben zu den Angeschuldigten
Angaben zu den Straftaten
Seite 96
Seite 97
Seite 110
5.
Resümee
Seite 119
6.
Ausblick
Seite 121
Anhang
Seite 125
2
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Vorbemerkung zum Familienbericht 2006 / 2007
Dies ist der zehnte Jugendhilfe- und Familienbericht des Jugendamtes der Stadt Pulheim. Er
setzt die kontinuierliche Berichterstattung seit dem Jahr 1996 fort und strebt die Fortschreibung des vorliegenden Familienberichts 2005 an. Vor diesem Hintergrund entsprechen die
Dokumentationsform und das Analyseverfahren der empirischen Entwicklung innerhalb der
Kinder- und Jugendhilfe weitgehend der Berichterstattung der Vergleichsjahre.
Der Familienbericht erfasst mit Hilfe geeigneter Strukturdaten soziale und quantitativ messbare Lebensverhältnisse und stellt diese dar. Vorrangig konstatiert er Daten zur Lebenssituation der Pulheimer Kinder, Jugendlichen und Familien. Der Familienbericht informiert
über die aktuellen Leistungen und Angebote der Jugendhilfe in den Jahren 2006 und 2007.
Als Fortschreibung des Jugendhilfeberichts 2005 stellt er Veränderungen im Vergleich dar
und bietet die Möglichkeit, Bestand und Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe in vielen
Bereichen und Arbeitsfeldern in der Stadt Pulheim nachzuvollziehen.
Der Bericht konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte und gibt nur einen groben Überblick über die von freien Trägern und Jugendamt geleistete Arbeit.
Der Familienbericht gliedert sich in sechs Kapitel.
Während das erste Kapitel Informationen zur Bevölkerungs- und Sozialstruktur auf gesamtstädtischer und Rhein-Erft-Kreis-Ebene darstellt, werden im zweiten Kapitel die Angebote
der Jugendhilfe kleinräumig, das heißt bezogen auf die einzelnen Ortsteile, vorgestellt. Das
dritte Kapitel beschreibt die individuellen Hilfen des Jugendamtes der Stadt Pulheim in den
Jahren 2006 und 2007. Das vierte Kapitel liefert eine detaillierte Auswertung der
Jugendgerichtshilfestatistik, die sich auf alle in den Jahren 2006 und 2007 abgeschlossenen
Fälle bezieht. Im Resümee werden die hervorzuhebenden Merkmale der Stadtteile
dargestellt sowie ein Vergleich der Pulheimer HzE-Daten mit gleichartigen Jugendamtstypen
gezogen. Den Abschluss bildet ein Ausblick, der sich auf die Maßnahmenplanung der Jahre
2008 und 2009 bezieht.
Die verarbeiteten Daten stammen fast ausschließlich aus den Jahren 2006 und 2007. Lediglich für Teilbereiche standen Daten aus dem Jahr 2005 zur Verfügung. Als Datenquellen
dienten die Agentur für Arbeit Brühl, die Arbeitsgemeinschaft Rhein-Erft (ARGE), das
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS), die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur (KDVZ), das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises, die
internen Statistiken des Schulverwaltungsamtes, des Jugend- und des Sozialamtes der Stadt
Pulheim. Auf weitere genutzte Datenquellen wird an der entsprechenden Stelle hingewiesen.
3
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.
Strukturdaten
1.1. Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung der Stadt Pulheim betrug laut Landesamt für Datenverarbeitung und
Statistik Nordrhein-Westfalen am 31.12.2005 53.694 und am 31.12.2006 53.645 Einwohner/innen.
Im Vergleich zum Berichtsjahr 2005 mit Stand 31.12.2004, lässt sich eine Abnahme um 190
bzw. 239 Einwohner/innen feststellen. Diese setzt sich zusammen aus
•
einem Sterbefallüberschuss von 43 (2005) sowie 25 (2006) Einwohner/innen, davon:
31.12.2005 Geborene:
31.12.2006 Geborene:
•
382 Personen
393 Personen
Gestorbene: 425 Personen
Gestorbene: 418 Personen
einer negativen Wanderungsbewegung von 148 (2005) und 24 (2006) Einwohner/innen,
davon:
31.12.2005 Zugezogene:
31.12.2006 Zugezogene:
2.517 Personen
2.2470 Personen
Fortgezogene:
Fortgezogene:
2.665 Personen
2.494 Personen
Entwicklung des Geburtenüberschusses in der Stadt Pulheim
Überschuss
Anzahl absolut
zum 31.12.2004
Geborene
Gestorbene
423
405
18
Anzahl absolut
zum 31.12.2005
Geborene
Gestorbene
382
425
43
Anzahl absolut
zum 31.12.2006
Geborene
Gestorbene
393
418
25
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
Der von Bevölkerungswissenschaftlern prognostizierte Bevölkerungsrückgang infolge eines
Sterbefallüberschusses beginnt sich nun auch in Pulheim zu bestätigen.
„In Pulheim wird sich die Bevölkerung unter natürlichen Bedingungen verringern, da ein
natürlicher Geburtenüberschuss mit dem Ablauf des Jahres 2004 nicht mehr besteht/ bestehen wird. Eine Entwicklung bzw. Stabilisierung der Entwicklung kann nur auf der Basis
der Zuwanderung erfolgen.“
Planquadrat Dortmund, Dr. Hans Werner Bonny, Pulheim. Demographischer Wandel und Stadtentwicklungsmarkt. 2006, S. 17 f
4
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Entwicklung des Wanderungsgewinns in der Stadt Pulheim
Anzahl absolut zum
31.12.2004
ZugeFortzogene
gezogene
2.771
2.624
Überschuss
Anzahl absolut zum
31.12.2005
ZuFortgezogene
gezogene
2.517
2.665
147
Anzahl absolut zum
31.12.2006
Fort
Zugezogene
gezogene
2.470
2.494
148
24
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
Der bis zum Jahr 2004 zu verzeichnende positive Wanderungsgewinn hat sich im Jahr 2005
in gleicher Höhe ins Gegenteil verkehrt. 2006 lässt sich ebenfalls ein Rückgang verzeichnen,
der Wanderungsverlust liegt hier aber mit 24 Personen deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Auch wenn der Effekt des Bevölkerungsrückgangs früher eintritt als durch die Prognosen
erwartet, weist Dr. Bonny von Planquadrat Dortmund in seiner Untersuchung schon auf den
Rückgang der Zuwanderung hin:
„Die Untersuchung konnte zeigen, dass der Wachstumspol Köln aller Voraussicht nach in
den beiden nächsten Jahrzehnten stabil bleiben wird. Er wird aber nicht mehr in der Lage
sein, die erforderlichen zusätzlichen Einwohner für ein Wachstum im bisherigen Umfang „zu
liefern.“
Planquadrat Dortmund, Dr. Hans Werner Bonny, Pulheim Demographischer Wandel und Stadtentwicklung markt.
2006, S. 36
Bevölkerungswachstum in der Stadt Pulheim zum 31.12.
600
394
283
400
251
165
200
-27
0
-49
-200
-190
-400
2000
2001
2002
2003
2004
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
5
2005
2006
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Das Bevölkerungswachstum ist infolge des Sterbefallüberschuss und der negativen Wanderungsbewegungen in den Jahren 2005 und 2006 stark zurückgegangen. Im Jahr 2005 ist
ein Verlust von 190 Personen und im Jahr 2006 ein weiterer Verlust von 49 Personen zu
verzeichnen.
Laut Angabe des Landesamtes ist die Bevölkerungszahl in Nordrhein-Westfalen im Vergleich
zum vorherigen Berichtsjahr um 17.430 Personen gesunken. Am 31.12.2005 zählte das bevölkerungsreichste Bundesland 18.058.105 Einwohner-/innen. 2006 sank die Bevölkerungszahl nochmals um 29.420. Der Sterbefallüberschuss von rund 33.000 in beiden Jahren wird
mit nur einem geringen Teil von Zuwanderung ausgeglichen: rund 16.000 (2005) und rund
4.000 (2006). Im Rhein-Erft-Kreis ergibt sich ein anderes Bild: Hier wächst die Anzahl der
Bevölkerung auch weiterhin, wenn auch deutlich geringer als in den Vorjahren. Nach einem
geringen Verlust von 11 Personen im Jahr 2005, steigt die Bevölkerung im Jahr 2006 im
Rhein-Erft-Kreis wieder um 285 Personen auf 463.147 Einwohner/ innen.
Die folgende Tabelle stellt die Bevölkerungsentwicklung der Kommunen des Rhein-ErftKreises dar.
Bevölkerungszahl zum
31.12.
31.12.2005
31.12.2006
GesamtGesamtÜberschuss
verändeveränderung
rung
Gebur- WanGebur- Wanzum
zum
ten
derung
ten
derung
Vorjahr
Vorjahr
Überschuss
2004
2005
2006
Bedburg
24.861
24.937
24.926
-91
153
76
-87
76
-11
Bergheim
63.509
63.015
62.897
-35
-447
-494
-97
-23
-118
Brühl
44.010
44.349
44.503
-104
459
339
-107
261
154
Elsdorf
21.799
21.674
21.552
2
-124
-125
-22
-100
-122
Erftstadt
51.201
51.122
51.082
-111
25
-79
-84
44
-40
Frechen
48.654
48.965
49.164
-41
365
311
-79
278
199
Hürth
55.001
55.169
55.593
-111
331
168
-169
594
424
Kerpen
64.095
64.348
64.425
50
226
253
61
16
77
Pulheim
53.884
53.694
53.645
-23
-148
-190
-25
-24
-49
35.859 35.589 35.360
Wesseling
Rhein-Erft462.873 462.862 463.147
Kreis
14
-278
-270
-44
-185
-229
-450
562
-11
-653
937
285
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
Lag in den meisten Kommunen die Anzahl der Geburten unter der Zahl der Sterbefälle, so
konnte der Wanderungsgewinn den Bevölkerungsverlust im Rhein-Erft-Kreis insgesamt ausgleichen.
6
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im kommunalen Vergleich des Rhein-Erft-Kreises, bezogen auf die Bevölkerungsentwicklung, weist sich die Stadt Pulheim
Im Jahr 2005
•
wie in den Vorjahren nach Kerpen, Bergheim und Hürth als viertgrößte Kommune aus.
•
nach Kerpen, Wesseling und Elsdorf, die jeweilig einen Geburtenüberschuss haben, als
die Kommune mit dem geringsten Geburtenverlust aus. Zur Erinnerung: Noch im Familienbericht 2005 wurde die Stadt Pulheim als die Kommune mit dem dritthöchsten
Geburtenüberschuss geführt.
•
nach Bergheim und Wesseling als die Kommune mit dem dritthöchsten Wanderungsverlust und insgesamt dem dritthöchsten Bevölkerungsverlust aus. Zur Erinnerung: Noch
im Familienbericht 2005 wurde die Stadt Pulheim als die Kommune mit dem vierthöchsten Wanderungsgewinn geführt.
Im Jahr 2006
•
wie in 2005 nach Kerpen, Bergheim und Hürth als viertgrößte Kommune aus.
•
nach Kerpen und Elsdorf als die Kommune mit dem geringsten Geburtenverlust aus,
wobei Kerpen sogar einen Geburtenüberschuss vorweisen kann.
•
nach Wesseling und Bergheim als die Kommune mit dem dritthöchsten Wanderungsverlust und insgesamt dem dritthöchsten Bevölkerungsverlust aus.
•
nach Wesseling, Bergheim und Elsdorf als die Kommune mit dem vierthöchsten Bevölkerungsverlust aus.
7
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.2. Altersstruktur
„Aufgrund der niedrigen Geburtenrate, der ansteigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Wanderungsgewinne wird sich der Altersaufbau der Bevölkerung weiter erheblich
verändern. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Alter von unter 15 Jahren wird von 2,8
Millionen im Jahr 2005 bis 2020 auf rd. 2,3 Millionen zurückgehen. (AdA.: Die Zahlen beziehen sich auf gesamt Nordrhein-Westfalen). Auch die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
von 15 bis unter 65 Jahren wird weniger, ihre Zahl sinkt von 11,9 Millionen auf 11,1 Millionen. Die Zahl der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren hingegen wird von 3,3 Millionen auf 4,2 Millionen ansteigen. […]
Diese Vorausberechnung zeigt, dass – mehr noch als der Bevölkerungsrückgang – der
Alterungsprozess und das sich verschiebende Verhältnis von junger und ältere Bevölkerung
zur erwerbsfähigen Bevölkerung die zentralen Herausforderungen der zu erwartenden
demografischen Entwicklung sein werden.“
Quelle: Sozialbericht NRW 2007. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 74f
Die Altersstruktur der Stadt Pulheim stellt sich folgendermaßen dar:
Anteil an Gesamtbevölkerung in % Durchschnitt Rhein-Erft-Kreis in %
zum 31.12.
zum 31.12.
2004
unter 6 Jahre
2005
2006
2004
2005
2006
5,4%
5,2%
5,1%
5,6%
5,4%
5,3%
6 bis unter 18 Jahre
12,7%
12,7%
12,8%
13,1%
13,0%
12,9%
18 bis unter 25 Jahre
6,9%
6,9%
6,7%
7,6%
7,6%
7,6%
25 bis unter 30 Jahre
4,3%
4,2%
4,2%
5,3%
5,3%
5,3%
30 bis unter 50 Jahre
31,1%
30,7%
30,1%
31,6%
31,4%
31,0%
50 bis unter 65 Jahre
21,5%
21,2%
20,9%
19,4%
19,2%
19,2%
65 Jahre und mehr
18,1%
19,2%
20,1%
17,5%
18,2%
18,7%
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
Der Vergleich der Altersstruktur der Bevölkerungszahlen der Stadt Pulheim mit der des Vorjahres zeigt, dass die Stadt Pulheim in den Altersklassen bis unter 50 Jahre unter dem
Durchschnittswert des Rhein-Erft-Kreises liegt. Unverändert zeigt sich folgender Trend: Eine
stetig rückläufige Tendenz der Altersgruppe der unter 6-Jährigen bei gleichzeitigem
kontinuierlichen Anstieg des Anteils der über 65-Jährigen an der Bevölkerung. Zur
Erinnerung: Im Jugendhilfebericht von 1998 lag der Vergleichswert der über 65-Jährigen bei
12,0 Prozentpunkten. Bis 2002 stieg der Anteil auf 16,0 Prozent und liegt nun bei 20,1
Prozent. Durchschnittlich steigt der Anteil jährlich um 1 Prozent.
Der Anteil der unter 25-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in der Stadt Pulheim liegt mit
24,8 (2005) und 24,6 (2006) Prozent jeweils 1,2 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt des
8
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Rhein-Erft-Kreises. Obwohl der Anteil der unter 25-Jährigen mit je 0,2 Prozentpunkten unter
dem jeweiligen Vorjahresniveau liegt, ist unverändert annähernd jede/r vierte Einwohner/in
der Stadt Pulheim ein Kind oder ein Jugendlicher unter 25 Jahren.
Das Gutachten der Universität Dortmund „Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs auf die
Kinder- und Jugendhilfe im Rheinland bis zum Jahr 2010“ prognostiziert als Ergebnis der
demographischen Entwicklung der nächsten Jahrzehnte, neben einem Rückgang im
Gesamtbestand der für die Jugendhilfe relevanten Altersgruppe, deutliche Schwankungen in
den Altersklassifizierungen. Die Jugendhilfe hat eine grundsätzliche Zuständigkeit bis zur
Vollendung des 27. Lebensjahres. Maßnahmen oder Erziehungshilfen enden aber in der
Regel mit Vollendung des 21. Lebensjahres. Vor diesem Hintergrund beziehen sich alle
weiteren Auswertungen auf die Altersgruppe der unter 21-Jährigen Bürger/innen der Stadt
Pulheim.
Der vorhergesagte Rückgang im Gesamtbestand der Altersgruppe der unter 21-Jährigen in
der Stadt Pulheim ist eingetreten. Mit Stand Dezember 2006 lebten 11.372 Personen unter
21 Jahren in der Stadt Pulheim, mit Stand Dezember 2007 waren es 11.2264 Personen. Die
Gruppe der unter 21-Jährigen ist im Vergleich zum Berichtsjahr 2005 um 168 Personen
gesunken, dabei entfielen 60 auf das Jahr 2006 und weitere 108 auf das Jahr 2007. Im
Vergleich zu den vorherigen Berichtjahren hat der Bevölkerungsstand der unter 21-Jährigen
in 2007 seinen Tiefststand erreicht.
Bevölkerungsentwicklung der unter 21-Jährigen in der Stadt Pulheim jeweils zum 31.12.
11.600
11.546
11.500
11.428
11.421
11.432
11.381
11.400
11.372
11.264
11.300
11.200
11.100
2001
2002
2003
2004
Quelle: KDVZ
9
2005
2006
2007
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, wie sich der Anstieg und Rückgang der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den einzelnen Altersklassen vollzogen hat.
Anzahl absolut Stichtag 31.12.
Alter
2005
2006
Diff./ Vorjahr
2007
Diff./ Vorjahr
18 bis unter 21 Jahre
1.673
1.653
-20
1.654
1
16 bis unter 18 Jahre
1.085
1.133
48
1.176
43
14 bis unter 16 Jahre
1.183
1.172
-11
1.188
16
12 bis unter 14 Jahre
1.176
1.200
24
1.177
-23
10 bis unter 12 Jahre
1.163
1.206
43
1.196
-10
6 bis unter 10 Jahre
2.321
2.226
-95
2.200
-26
3 bis unter 6 Jahre
1.522
1.488
-34
1.444
-44
unter 3 Jahre
1.309
1.294
-15
1.229
-65
11.432
11.372
-60
11.264
-108
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2005, 31.12.2006
Bezogen auf die Entwicklung der unter 21-Jährigen in der Stadt Pulheim zeigt ein Vergleich
der absoluten Zahlen der einzelnen Altersklassen keine lineare Tendenz: Im Vergleich zum
Vorjahr zeigt die Altersgruppe der unter 21-Jährigen insgesamt einen Verlust von 60
Personen bei gleichzeitigem Anstieg der Altersgruppe der 10- bis unter 14-Jährigen um 57
Personen und Rückgang der unter 6-Jährigen um 144 Kinder.
Die nachfolgende Grafik zeigt den Anstieg und Rückgang der Bevölkerungszahlen der unter
21-Jährigen in den einzelnen Altersklassen im Vergleich zum Vorjahr.
-20
18<21 J
1
48
16<18 J
43
-11
14<16 J
16
24
12<14 J
-23
43
10<12 J
6<10 J
-10
-95
-26
3<6J
2007
-15
<3J
-120
2006
-34
-44
-65
-100
-80
-60
-40
-20
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
10
0
20
40
60
80
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die Grafik verdeutlicht das Auswachsen der einzelnen Altersklassen. Die Altersklasse der 6bis unter 10-Jährigen zeigt 2006 mit gesamt 95 Personen den höchsten Rückgang. Ebenfalls
2006 findet sich der höchste Anstieg mit gesamt 48 Jugendlichen in der Altersgruppe der 16bis unter 18-Jährigen. Insgesamt sinkende Tendenzen sind 2006 in den Gruppen der 0- bis
unter 10-Jährigen und 2007 sogar der 0- bis unter 14-Jährigen feststellbar.
Die detaillierte Klassifizierung der Altersgruppe der unter 21-Jährigen in Korrelation zur Gesamtbevölkerung der Stadt Pulheim ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Altersklassifizierung der unter 21-Jährigen und Anteil an der Gesamtbevölkerung
Anzahl absolut
Stichtag 31.12.
Alter
in % der Gesamtbevölkerung
Stichtag 31.12.
2005
2006
2007
2005
2006
2007
Bevölkerung gesamt
53.694
53.645
53.752
100%
100%
100%
18 bis unter 21 Jahre
1.673
1.653
1.654
3,1%
3,1%
3,1%
16 bis unter 18 Jahre
1.085
1.133
1.176
2,0%
2,1%
2,2%
14 bis unter 16 Jahre
1.183
1.172
1.188
2,2%
2,2%
2,2%
12 bis unter 14 Jahre
1.176
1.200
1.177
2,2%
2,2%
2,2%
10 bis unter 12 Jahre
1.163
1.206
1.196
2,2%
2,2%
2,2%
6 bis unter 10 Jahre
2.321
2.226
2.200
4,3%
4,1%
4,1%
3 bis unter 6 Jahre
1.522
1.488
1.444
2,8%
2,8%
2,7%
unter 3 Jahre
1.309
1.294
1.229
2,4%
2,4%
2,3%
11.432
11.372
11.264
21,3%
21,2%
21,0%
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2005, 31.12.2006 und 31.12.2007
Mit Stand Dezember 2006 waren 21,2 Prozent und mit Stand Dezember 2007 21,0 Prozent
der Einwohner/innen der Stadt Pulheim jünger als 21 Jahre. Dies entspricht mit einer
Differenz von nur 0,1 Prozent dem Prozentpunkt des jeweiligen Vorjahres. Die Gruppe der 6bis unter 10-Jährigen macht in beiden Berichtsjahren mit 4,1 Prozent unverändert den
größten Anteil der Gesamtbevölkerung aus.
11
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die Klassifizierung der Personen unter 21 Jahren nach Geschlecht
31.12.2006
31.12.2007
Anzahl absolut
weiblich in %
18 bis unter 21 Jahre
1.653
49%
1.654
49%
16 bis unter 18 Jahre
1.133
49%
1.176
51%
14 bis unter 16 Jahre
1.172
49%
1.188
49%
12 bis unter 14 Jahre
1.200
51%
1.177
51%
10 bis unter 12 Jahre
1.206
50%
1.196
49%
6 bis unter 10 Jahre
2.226
49%
2.200
49%
3 bis unter 6 Jahre
1.488
50%
1.444
50%
0 bis unter 3 Jahre
1.294
47%
1.229
46%
im Durchschnitt
50%
Anzahl absolut
weiblich in %
50%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006 und 31.12.2007
Die Verteilung nach Geschlechtern zeigt sowohl in den einzelnen Klassifizierungsgruppen
als auch im Gesamtdurchschnitt ein annähernd ausgewogenes Verhältnis: 50 Prozent der 3
bis unter 21-Jährigen sind weiblich. Nur die Kategorie der 0 bis unter 3-Jährigen zeigt eine
Abweichung auf. Gab es 2005 noch einen Anteil von 49 Prozent Mädchen, so sinkt der Anteil
2006 auf 47 Prozent und 2007 sogar auf 46 Prozent.
12
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.3. Haushalte mit Kindern
Amtliche Statistiken verstehen unter einem Haushalt eine Gemeinschaft von Personen, die
zusammenwohnen und eine wirtschaftliche Einheit bilden oder eine Einzelperson, die allein
lebt und wirtschaftet.
Aus der bevölkerungswissenschaftlichen Forschung weiß man, dass sich der gegenwärtige
Strukturwandel der Familienform auch in der Entwicklung der Haushalte zeigt. Während die
Anzahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte kontinuierlich steigt, verringert sich der Anteil
der Haushalte, in denen drei und mehr Personen zusammenwohnen und wirtschaften.
Der Sozialbericht NRW 2007 sagt dazu:
„In der deutschen Familienforschung wird seit etwa 20 Jahren eine „Pluralisierung der
Lebensformen“ konstatiert. Gemeint ist damit die Vorstellung, dass es einen Trend weg von
der traditionellen Familie (Mutter, Vater, zwei Kinder) hin zu einer größeren Vielfalt der
Lebensformen gegeben hat. Einige Demografen sprechen in diesem Zusammenhang von
„einem zweiten demografischen Übergang“ (Peukert 2002). Erklärt wird dies oft durch eine
zunehmende Individualisierung, bedingt durch eine abnehmende Orientierung der Individuen
an gesellschaftlich vorgegebenen Werten und Normen. In direkter Konkurrenz hierzu steht
die Annahme, dass sich Individuen nach wie vor an Werten orientieren, diese sich aber im
Laufe der Zeit gewandelt haben.“
Quelle: Sozialbericht NRW 2007. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 76
Die folgende Tabelle vergleicht die Entwicklung der Lebensformen in Nordrhein-Westfalen
zwischen 1996 und 2005.
Lebensformen in Nordrhein-Westfalen 1996 und 2005
Lebensform
1996
2005
1.000
Veränderung 2005
gegenüber 1996
1.000
%
134
4,3
155
6,5
Alleinlebende
Paargemeinschaft ohne Kind
3.136
2.377
3.270
2.532
%
38,2
29,6
Paargemeinschaft mit Kind(ern)
2.347
2.232
26,1
-115
-4,9
1.745
1.684
19,7
-61
-3,5
434
524
6,1
90
20,7
245
320
3,7
75
30,6
8.294
8.558
100
264
3,2
darunter mit Kind(ern) im Alter
von unter 18 Jahren
Alleinerziehende
darunter mit Kind(ern) im Alter
von unter 18 Jahren
insgesamt
Quelle: Sozialbericht NRW 2007. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 76
13
- Familienbericht 2006 / 2007 -
„Zu beachten ist, dass die Gesamtzahl der ermittelten Lebensformen (8.558.000) nicht ganz
der Anzahl der ermittelten Haushalte (8.317.000) entspricht, da in Einzelfällen in einem
Haushalt auch mehrere Lebensformen nebeneinander auftreten können.“
Quelle: Sozialbericht NRW 2007. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 76
Das Statistische Bundesamt stellt die bundesweite Entwicklung der Familienhaushalte dar:
„Der Anteil der in Familien lebenden Bevölkerung (Eltern, Elternteile, Kinder) lag im Jahr
2006 bei 52,0 Prozent und damit 4,6 Prozentpunkte niedriger als noch zehn Jahre zuvor. Im
gleichen Zeitraum stiegen die Anteile der in Paargemeinschaften ohne Kinder lebenden Bevölkerung und der alleinstehenden Bevölkerung um 1,9 bzw. 2,7 Prozentpunkte. Besonders
stark war der Rückgang des in Familien lebenden Bevölkerungsanteils in Ostdeutschland.
Dieser fiel zwischen 1996 und 2005 um neun Prozentpunkte auf 49 Prozent.
Parallel zu dem Rückgang des Anteils der in Familien lebenden Bevölkerung ist auch die absolute Zahl der Familien zurückgegangen. Im Jahr 2006 gab es knapp 8,8 Millionen Familien
in Deutschland. Im April 1996 waren es noch gut 9,4 Millionen. Damit sank die Zahl der
Familien innerhalb von zehn Jahren um etwa 7 Prozent. Mit Ausnahme des Jahres 1997 ist
die Zahl der Familien seit 1996 kontinuierlich zurückgegangen.“
Quelle: Statistisches Bundesamt: Leben in Deutschland, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, 2007
Konzentrieren wir uns auf die von der KDVZ erfassten Haushalte in der Stadt Pulheim mit
Kindern unter 18 Jahren, so ist zu erkennen, dass 2006 in Pulheim 9.549 Kinder in 5.916
Haushalten und 2007 in Pulheim 9.397 Kinder in 5.849 Haushalten lebten. Zur Erinnerung:
2005 lebten in Pulheim 9.610 Kinder in 5.954 Haushalten. Damit ist die Anzahl der Haushalte
mit Kindern innerhalb der zwei Berichtsjahre um insgesamt 105 Haushalte zurückgegangen.
Die Zahl der Kinder in Haushalten verringerte sich um 213 Kinder.
Prozentuale Verteilung der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in der Stadt Pulheim
60%
50,0%
50,4%
50%
40,6%
40,4%
40%
30%
20%
7,7%
10%
7,6%
1,7%
1,6%
2006
2007
0%
1 Kind
2 Kinder
3 Kinder
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006 und 31.12.2007
14
4 Kinder und mehr
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der Vergleich der prozentualen Verteilung der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in der
Stadt Pulheim mit der des Vorjahres zeigt ein Anwachsen der Einkindfamilie um 0,4 Prozent.
Die Zweikindfamilie verringerte sich 0,2 Prozent, während die übrigen Mehr-Kind-Haushalte
einen Rückgang von 0,1 Prozentpunkte zu verzeichnen haben. Im Vergleich zum Berichtsjahr 2005 haben die Einkindfamilien einen Zuwachs von 0,6 Prozentpunkten und die Zweikindfamilien einen Verlust von 0,6 Prozentpunkten zu verzeichnen.
Sieht Prof. Dr. Bertram, Vorsitzender der Kommission des siebten Familienberichtes der
Bundesregierung (August 2005), das eigentliche Problem in Deutschland nicht in der Kinder
losigkeit, sondern in der geringen Quote an Mehrkindfamilien, die die Kinderlosigkeit ausgleichen könnten (wie beispielsweise in Finnland), so beschreibt der Familienreport 2005
entgegen der Vermutung, dass die meisten Kinder als Einzelkinder aufwachsen, dass fast
die Hälfte (47 Prozent) aller minderjähriger Kinder ein Geschwisterteil hat.
Obwohl ein leichtes Ansteigen der Einkindfamilie und ein leichter Verlust bei der Zweikindfamilie zu verzeichnen ist, wird diese Tendenz in der Stadt Pulheim übertroffen. Den 2.949
Haushalten (2006) und 2.947 Haushalten (2007) mit einem Kind standen 2006 exakt 2.957
Haushalte und 2007 exakt 2.902 Haushalte mit insgesamt 6.590 bzw. 6.450 Kindern gegenüber. Demzufolge wachsen, wie auch im Berichtsjahr 2005, 31 Prozent aller Kinder unter 18
Jahren in der Stadt Pulheim ohne ein Geschwisterteil auf. Demgegenüber wachsen insgesamt 69 Prozent aller Kinder in Pulheim mit mindestens einem Geschwisterkind auf, davon
nimmt der Anteil der Kinder, die in Zweikindfamilien aufwachsen, mit 50 Prozent den
höchsten Platz ein.
Anzahl der Kinder mit Geschwistern in Prozent in der Stadt Pulheim
4
Geschw ister
und mehr
0,8%
0,6%
3
Geschw ister
3,7%
3,6%
2
Geschw ister
14,3%
14,2%
1
Geschw ister
50,3%
50,3%
2006
31,0%
31,4%
Einzelkind
0,0%
10,0%
20,0%
30,0%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006 und 31.12.2007
15
2007
40,0%
50,0%
60,0%
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.4. Alleinerziehende
Die Haushalte, in denen Kinder leben, gründen auf unterschiedliche Familienformen.
Amtliche Statistiken unterscheiden zwischen den verheirateten Eltern eines Kindes, einer
nichtehelichen Lebensgemeinschaft mit Kind und dem Aufwachsen des Kindes bei einem
allein erziehenden Elternteil. Zum Stand der Kinder, die in einem Haushalt eines allein
erziehenden Elternteils erfasst sind, ist Folgendes anzumerken: Der Begriff „allein erziehend“
kennzeichnet in der Sprache der Bevölkerungswissenschaft Familien, in deren Haushalt kein
zusammenlebendes Ehepaar, sondern nur ein Elternteil zu finden ist. Als Alleinerziehende
gelten ledige, verheiratet getrennt lebende, geschiedene oder verwitwete Mütter und Väter,
die mit ihren minder- oder volljährigen Kindern zusammenleben. Es ist bei dieser Definition
unerheblich, ob außer dem allein erziehenden Elternteil und den Kindern noch weitere
Personen im Haushalt leben. Familien „allein Erziehender“ sind keineswegs immer Familien,
in denen ein Elternteil das Kind faktisch alleine erzieht.
Aus der familiensoziologischen Forschung weiß man, dass Armut häufig in einem engen
Zusammenhang zu bestimmten Familienformen steht. Zu den besonderen Risikogruppen
gehören Kinder und Jugendliche aus Familien mit drei und mehr Kindern und Kinder von
Alleinerziehenden. Paare mit Kindern weisen im Vergleich zu kinderlosen Paaren benachteiligte Lebenslagen auf.
Der Sozialbericht NRW 2007 sagt dazu:
„Die Unterschiede in den Armutsrisikoquoten und relativen Einkommenspositionen machen
deutlich, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen in besonderem Maße von Armut bedroht
sind. Zu den Risikofaktoren zählen Erwerbslosigkeit, minderjährige Kinder im Haushalt –
insbesondere in Ein-Eltern-Familien und kinderreichen Familien – und Migrationshintergrund.“
Quelle: Sozialbericht NRW 2007. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Seite 128
Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung kennzeichnen und bedingen zwei
Besonderheiten die Höhe des Haushaltseinkommens familialer Haushaltstypen:
„Zum einen ist das Haushaltseinkommen desto höher, je älter die Kinder sind. Dies verweist
darauf, dass die Erwerbsmöglichkeiten für beide Elternteile zunehmen, sobald der Betreuungsaufwand abnimmt.
Zum anderen ist das Haushaltseinkommen in Haushalten niedriger, in denen nur ein Erwachsener lebt und somit allein für die Erwirtschaftung des Unterhaltsbedarfs verantwortlich
ist. Ebenso wie bei Paarhaushalten mit Kindern steigen aber auch in Haushalten Alleiner-
16
- Familienbericht 2006 / 2007 -
ziehender die Möglichkeiten eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen und nachzugehen, sobald
die Kinder älter werden und damit der Betreuungsbedarf abnimmt.“
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Monatliches Haushaltseinkommen pro Kopf nach Haushaltstyp, 2006
Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in allein erziehenden Haushalten für die Stadt Pulheim
jeweils zum 31.12.
Haushalte
mit Kindern
absolut
in %
Kinder in
allein erziehend
Haushalten
allein erziehenden
Haushalten
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
5.916
5.849
1.070
1.087
9.549
9.397
1.477
1.484
18%
19%
15%
16%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006 und 31.12.2007
Für das gesamte Stadtgebiet Pulheim ermittelte die KDVZ 2006 exakt 1.070 und 2007 exakt
1.087 allein erziehende Elternteile und 1.477 bzw. 1.484 Kinder, die bei einem allein
erziehenden Elternteil leben. Entspricht der prozentuale Anteil im Jahr 2006 sowohl der
alleinerziehenden Haushalte als auch der Kinder, die bei einem alleinerziehenden Elternteil
leben, dem Prozentpunkt des vorherigen Berichtsjahres, so stieg der jeweilige prozentuale
Anteil im Jahr 2007 um je einen Prozentpunkt auf 19 Prozent (Haushalte) bzw. 16 Prozent
(Kinder) an.
17
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.5. Ausländer
Ausländeranteil der Personen unter 21 Jahren
Anzahl absolut zum 31.12.
Anteil Ausländer in % zum 31.12.
2005
2006
2007
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
1.673
1.653
1.654
7%
7%
7%
16 bis unter 18 Jahre
1.085
1.133
1.176
7%
7%
7%
14 bis unter 16 Jahre
1.183
1.172
1.188
8%
6%
5%
12 bis unter 14 Jahre
1.176
1.200
1.177
5%
6%
6%
10 bis unter 12 Jahre
1.163
1.206
1.196
6%
5%
5%
6 bis unter 10 Jahre
2.321
2.226
2.200
6%
5%
5%
3 bis unter 6 Jahre
1.522
1.488
1.444
3%
3%
3%
0 bis unter 3 Jahre
1.309
1.294
1.229
3%
2%
3%
Summe / Durchschnitt
11.432
11.372
11.264
6%
5%
5%
Quelle: KDVZ, Stand 31.12.2005, Stand 31.12.2006, Stand 31.12.2007
Der Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher unter 21 Jahren im gesamten Stadtgebiet
sank im Jahr 2006 mit 1 Prozentpunkt auf 5 Prozent. Die Entwicklung blieb 2007 konstant.
Die Verteilung in den einzelnen Klassifizierungsgruppen zeigt kein ausgewogenes Verhältnis
zum Gesamtdurchschnitt: In den Jahren 2006 und 2007 verschiebt sich der Überhang der
Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen in 2005 folgerichtig nun auf die Altersgruppe der 16 bis
unter 21-Jährigen. Der Rückgang des prozentualen Anteils der ausländischen Kinder in den
jüngeren Altersklassen der unter 6-Jährigen auf 3 Prozent ist seit 2005 konstant geblieben.
Anteil Ausländer/innen der Altersgruppe bis 21 Jahre nach Stadtteilen
Personen bis
21 Jahre
gesamt
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Brauweiler
1.740
1.692
1.667
1.623
96%
96%
73
69
4%
4%
Dansweiler
710
708
669
668
94%
94%
41
40
6%
6%
Geyen
517
491
502
479
97%
98%
15
12
3%
2%
Pulheim Kerngeb.
4.493
4.489
4.192
4.204
93%
94%
301
285
7%
6%
Sinnersdorf
1.205
1.161
1.155
1.122
96%
97%
50
39
4%
3%
769
813
734
774
95%
95%
35
39
5%
5%
1.938
1.910
1.852
1.836
96%
96%
86
74
4%
4%
11.372
11.264
10.771
10.706
601
558
5%
5%
Sinthern
Stommeln,
Stadtgebiet abs.
Deutsche
absolut
Stadtgebiet in %
Deutsche
in %
95%
Quelle: KDVZ, Stand 31.12.2005, Stand 31.12.2006, Stand 31.12.2007
18
95%
Ausländer
absolut
Ausländer
in %
2006 2007
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Kongruenz zeigt der Vergleich der prozentualen Verteilung des Ausländeranteils der unter
21-Jährigen in den einzelnen Stadtteilen mit dem Familienbericht 2005. Unverändert weist
die Differenzierung des Anteils ausländischer Kinder und Jugendlicher in den einzelnen
Stadtteilen den Hauptort Pulheim mit 7 bzw. 6 Prozent als den Stadtteil mit dem höchsten
Ausländeranteil sowie Geyen und Manstedten mit 3 bzw. 2 Prozent als die Stadtteile mit dem
niedrigsten Anteil im jeweiligen Berichtsjahr aus.
19
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.6. Allgemein bildende Schulen
Der Schüler/innenbestand in den allgemein bildenden Schulen der Stadt Pulheim stellt sich
folgendermaßen dar:
Schulform
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium
Förderschule
gesamt
Anzahl
Schulen 01.10.2005
9
1
2
2
1
Schüler/innenbestand insgesamt
01.10.2006
2.399
462
1.226
2.532
92
6.711
2.298
419
1.212
2.546
95
6.570
Diff./
Vorjahr
-101
-43
-14
14
3
-141
01.10.2007
2.216
368
1.204
2.641
100
6.529
Diff./
Vorjahr
-82
-51
-8
95
5
-41
Quelle: Schulverwaltungsamt der Stadt Pulheim, Stand: 01.10.2005, 01.10.2006 und 01.10.2007
Verteilung der Sekundarstufe-I-Schüler/innen
Schuljahr 2006/2007
Förderschule
2%
Gymnasium
60%
Schuljahr 2007/2008
Förderschule
2%
Hauptschule
10%
Realschule
28%
Gymnasium
61%
Hauptschule
9%
Realschule
28%
Quelle: Schulverwaltungsamt der Stadt Pulheim, Stand: 01.10.2004, 01.10.2005
Die Hauptstatistik des Schulverwaltungsamtes der Stadt Pulheim weist für das Schuljahr
2006/2007 eine Gesamtschülerzahl von 6.570 Schüler/innen aus und liegt damit mit 141
Schüler/innen unter der des vergangenen Schuljahres (6.711 Schüler/innen). Im Schuljahr
2007/2008 sank die Anzahl der Schüler/innen nochmals um 41, so dass ein Gesamtrückgang von 182 Schüler/innen für beide Berichtsjahre festzustellen ist.
20
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Primarbereich ist analog zu den Prognosen der demographischen Entwicklung ein
Rückgang der Schülerzahl um 101 Schüler/innen auf 2.298 Schüler/innen im Schuljahr
2006/2007 und um weitere 82 Schüler/innen auf 2.216 Schüler/innen im Schuljahr
2007/2008 zu verzeichnen.
Der Rückgang der Schülerzahl in der Hauptschule setzt sich weiter fort. Zur Erinnerung: Die
Hauptschule wies mit 462 Schüler/innen im Schuljahr 2005/2006 ihren bisherigen Tiefstand
seit dem Schuljahr 1980/1981 auf. Im Schuljahr 2006/2007 sank die Zahl um 43 auf 419
Schüler/innen und im Schuljahr 2007/2008 sank die Zahl um weitere 51 auf 368
Schüler/innen
An den Realschulen weicht die Zahl mit 1.212 bzw. 1.204 Schüler/innen nur geringfügig von
der des jeweiligen Vorjahres ab (1.226 Schüler/innen im Schuljahr 2005/2006).
An beiden Gymnasien lässt sich im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 2.532
Schüler/innen erneut ein Zuwachs um insgesamt 109 Schüler/innen auf 2.641 Schüler/innen
im Schuljahr 2007/2008 feststellen, davon entfällt ein Zuwachs von 14 Schüler/innen
Schuljahr 2006/2007 und ein Zuwachs von 95 Schüler/innen Schuljahr 2007/2008.
Die Anzahl der Schüler/innen, die die Förderschule besuchen, weicht nur geringfügig von der
Schülerzahl des Vorjahres ab. Im Schuljahr 2006/2007 ist ein Zuwachs von 5 Schüler/innen
und im Schuljahr 2007/2008 ein Zuwachs von 3 Schüler/innen zu verzeichnen.
Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik feststellt, sind die Schülerzahlen in
Nordrhein-Westfalen im Schuljahr 2007/2008 um 1,5 % zum Vorjahr gesunken. Rückläufige
Tendenzen sind insbesondere in den Hauptschulen - Rückgang von 6,6 % -, aber auch in
den Grundschulen - Rückgang von 2,9 % - zu beobachten. In den Realschulen fällt der
Rückgang mit 1,3 % geringer aus. Trotz insgesamt rückläufiger Tendenzen, verzeichnen die
Gymnasien einen Zuwachs von 1,6 %. Damit haben die Gymnasien mit 32,7 % zwischenzeitlich den größten Anteil aller Schüler/innen in der Sekundarstufe 1, gefolgt von der
Realschule mit 26,6 % und der Hauptschule mit 19 %.
Der Landesdurchschnitt von 32,7 % an den Gymnasien wird im Rhein-Erft-Kreis um 13,6 %
übertroffen: 46,3 % der Sekundarstufe-I-Schüler/innen besuchen ein Gymnasium. Die Hauptschüler/innen sind mit 16,9 % an der Gesamtschülerschaft vertreten, bilden somit eine
weniger starke Gruppe wie die gut 19 % landesweit. Annähernd im Landesdurchschnitt liegt
lediglich der Anteil der Realschüler/innen im Rhein-Erft-Kreis mit 25,8 %.
Der kommunale Vergleich des Rhein-Erft-Kreises, bezogen auf die Schülerverteilung der
Sekundarstufe-I-Schüler/innen, weist die Stadt Pulheim als die Kommune mit
• dem höchsten Anteil an Gymnasiasten am Gesamtschülerbestand der Kommune aus.
21
- Familienbericht 2006 / 2007 -
• der höchsten Anzahl an Schüler/innen, die ein Gymnasium besuchen aus.
• der höchsten Schüler/innenzahl an Realschulen aus (zusammen mit Brühl).
• dem niedrigsten Anteil Hauptschüler/innen am Gesamtschülerbestand der Kommune
aus.
• dem zweitniedrigsten Anteil Schüler/innen, die eine Hauptschule besuchen (nach
Elsdorf).
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
Im Primarbereich wurden im Schuljahr 2007/2008 an zwei weiteren Schulen Plätze im
Rahmen der Offenen Ganztagsschule geschaffen, so dass das Angebot der Offenen
Ganztagsschule nun an acht Schulen besteht.
Schule
2006/07
2007/08
Gruppen
Plätze
Gruppen
Plätze
2
54
2
46
2
57
2
56
2
54
2
60
3
79
4
93
2
55
4
80
2
53
2
59
2
58
3
59
2
61
3
36
24
550
GGS Sinnersdorf
"Horionschule"
KGS Stommeln
"Kopfbuche"
GGS Stommeln
"Christinaschule"
EGS Pulheim
"Dietrich-Bonhoeffer-Schule"
KGS Pulheim
"Schule am Wäldchen / Buschweg"
GGS Dansweiler
"Wolfhelmschule"
GGS Sinthern/Geyen
Am Fronhof
GGS Brauweiler
"Richezaschule"
Förderschule Brauweiler
"Schule an der Jahnstr."
Gesamt:
15
410
Quelle: Schulverwaltungsamt der Stadt Pulheim, Schuljahr 2006/2007, 2007/2008
Erläuterung zu den nachfolgenden Tabellen:
Im Schuljahr 2005/2006 wurde die Schuleingangsphase eingeführt. Die Schülerinnen und
Schüler werden in dieser Phase entweder nach Jahrgängen oder in jahrgangsübergreifenden Gruppen unterrichtet.
Die Schulen sind verpflichtet, die Klassen 1 und 2 als Schuleingangsphase zu führen. Die
Klassen 3 und 4 können durch Beschluss der Schulkonferenz, auf der Grundlage eines
pädagogischen Konzeptes, mit der Schuleingangsphase verbunden werden.
22
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Schuljahr
2006/07
Stand
01.10.2006
KGS
Bachstraße
EGS
Pulheim
KGS
F.-Ebert-Str.
GGS
Brauweiler
GGS
Dansweiler
GGS
Sinth/Gey
GGS
Stommeln
KGS
Stommeln
GGS
Sinnersdorf
Summe
Grundschulen
Eingangsstufen
GHS
Pulheim
1
2
3
4
Eingangsstufe
65 79 85 79
6
3
3
78 92 84 91
12
57 44 60 59
4
2
2
45 64 71 89
2
3
3
3
57 48 46 46
4
2
2
58 88 77 56
5
3
2
55 57 62 41
2
2
2
2
45 55 47 70
6
3
49 52 76 71
2
2
3
3
Klassenzahlen
5
6
7
8
9
10
11
12
13
308
12
345
12
220
8
269
11
197
8
279
10
215
8
217
9
248
10
509 579 608 602
6
7
18
Schüler/
Klassen
Gesamt
2298
20
41
2
53
2
68
3
79
3
78 100
3
5
51
37
419
18
41
53
68
79
78 100
419
schulen
Realschule
Pulheim
Realschule
Brauweiler
2
2
3
3
3
5
108 106 116 113 106 125
4
4
4
4
4
5
91 86 85 93 83 100
3
3
3
3
3
4
18
674
25
538
19
Gesamt-
199 192 201 206 189 225
1212
realschulen
Gymnasium
Pulheim
Gymnasium
Brauweiler
7
7
7
7
7
9
178 157 186 166 130 166 110 103 137
6
6
7
6
5
6
150 149 147 140 140 130 134 123 100
5
5
5
5
5
5
44
1333
36
1213
30
Gesamt-
328 306 333 306 270 296 244 226 237
2546
37
Haupt-
gymnasien
Förderschule
Brauweiler
Schüler
Klassen
Eingangsstufen
11
12
13
11
13
12
3
11
13
10
25
11
19
5
509 592 608 614 568 564 602 604 562 640 244 226 237
6
9 18
37
20
20
20
22
21
Quelle: Schulverwaltungsamt der Stadt Pulheim, Schuljahr 2006/2007
23
20
25
66
95
8
6570
181
37
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Schuljahr
2007/08
Stand
01.10.2007
KGS
Bachstraße
EGS
Pulheim
KGS
F.-Ebert-Str.
GGS
Brauweiler
GGS
Dansweiler
GGS
Sinth/Gey
GGS
Stommeln
KGS
Stommeln
GGS
Sinnersdorf
Summe
Schüler- und Klassenzahlen
E1 E2 E3 E4
Eingangsstufe
84 71
7
6
88 88 87 85
16
61 54
4
1
2
3
4
71
3
83
3
48
2
61
3
48
2
88
3
48
2
59
2
69
3
40
2
80
3
53
2
61
2
70
3
316
12
348
16
222
8
228
10
196
8
280
10
215
8
179
8
232
9
433 424 143 131 101 105 425 454
2216
50
2
51
2
61
48
2
57
2
51
4
54
60
4
34
50
49
5
6
7
8
9
10
11
12
13
46
8
51
50
4
Grundschulen
4
4
17
18
Gesamt
34
2
41
2
66
3
77
3
76
3
74
3
43
46
368
16
34
41
66
77
76
74
368
schulen
Realschule
Pulheim
Realschule
Brauweiler
2
2
3
3
3
108 109 116 115 112
4
4
4
4
4
113 95 89 93 80
4
3
3
3
3
3
95
4
79
3
16
655
24
549
19
Gesamt-
221 204 205 208 192 174
1204
realschulen
Gymnasium
Pulheim
Gymnasium
Brauweiler
8
7
7
7
7
7
200 181 142 189 161 128 150 122 100
7
6
5
7
6
5
172 152 145 138 144 133 138 130 116
6
5
5
5
5
5
43
1373
36
1268
31
Gesamtgymnasien
Förderschule
Brauweiler
372 333 287 327 305 261 288 252 216
13 11 10 12 11 10
15
12
19 15 25
5
2641
433 424 157 131 101 105 425 469 627 590 558 631 588 534 288 252 216
6529
Eingangsstufen
GHS
Pulheim
46
Haupt-
Schüler
Klassen
Eingangsstufen
14
3
4
4
20
18
23
46
Quelle: Schulverwaltungsamt der Stadt Pulheim, Schuljahr 2007/2008
24
20
20
22
21
20
67
100
8
172
46
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.7. Arbeitslosigkeit
1.7.1. Bestand an Arbeitslosen
Die Arbeitsagentur für Arbeit Brühl weist im Arbeitsmarktreport Dezember 2007 auf ein
Absinken der Arbeitslosenzahlen hin. 20.887 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt gegenüber
25.946 im Jahr 2006. Die Arbeitslosenzahlen sind somit im Jahresdurchschnitt um 5.059
oder 19,5 Prozent zurückgegangen. Am Jahresende 2007 waren im Rhein-Erft-Kreis insgesamt 18.769 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Dies bedeutet ein Absinken um
4.4996 Arbeitslose oder 19,3 Prozent gegenüber Dezember 2006. Die positive Entwicklung
auf dem Arbeitsmarkt ist laut Bundesagentur für Arbeit vor allem auf den wirtschaftlichen
Aufschwung und der damit verbundenen Personalnachfrage zurückzuführen.
Bestand an Arbeitslosen und Arbeitslosenquote im Vergleich zum Rhein-Erft-Kreis
Pulheim
Rhein-Erft-Kreis
Anteil im Rhein-Erft-Kreis
31.12.2005
31.12.2006
31.12.2007
2.101
1.771
1.422
26.062
23.270
18.769
8,1%
7,6%
7,6%
Quelle: Agentur für Arbeit Brühl, 31.12.2006 und 31.12.2007
In den Jahren 2006 und 2007 wohnten 7,6 Prozent der im Rhein-Erft-Kreis registrierten
Arbeitslosen in der Stadt Pulheim. Die absolute Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Pulheim ist
in diesem Zeitraum um insgesamt 679 Personen gesunken: 330 Personen im Jahr 2006 und
349 Personen im Jahr 2007. Analog sank die Anzahl der registrierten Arbeitslosen im Erftkreis um insgesamt 7.293 Personen.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller Erwerbspersonen sank im Rhein-Erft-Kreis im
Dezember 2006 auf 10,1 Prozent und im Dezember 2007 auf 8,1 Prozent. Im Dezember
2005 lag die Arbeitslosenquote bei 11,5 %, womit ein Absinken der Quote um insgesamt 4,4
Prozentpunkte zu verzeichnen ist - 2,4 Prozentpunkte in 2006 und 2 Prozentpunkte in 2007.
Arbeitslosen-Bestandszahlen Stand Dezember 2006 und 2007
Dezember 2006
gesamt
absolut
Pulheim
Rhein-Erft-Kreis
Anteil
Frauen
Dezember 2007
Anteil
Ausländer
gesamt
absolut
Anteil
Frauen
Anteil
Ausländer
1.771
50 %
14 %
1.422
50 %
15 %
23.270
46 %
20 %
18.769
48 %
22 %
Quelle : Agentur für Arbeit, Dezember 2006 und Dezember 2007
25
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Ein Vergleich der statistischen Arbeitsmarktindikatoren mit dem Vorjahr zeigt eine stetige
Erhöhung des Anteils weiblicher Arbeitsloser im Rhein-Erft-Kreis (2006 um 3 Prozentpunkte
und 2007 nochmals um 2 Prozentpunkte). In Pulheim haben sich die Abweichungen der
Vorjahre auf einen Gleichstand eingependelt.
Der Anteil ausländischer Arbeitsloser in Pulheim ist um 1 Prozentpunkt im Jahr 2006 gesunken und hat im Jahr 2007 mit 15 Prozent wieder den Wert aus 2005 angenommen. Im
Rhein-Erft-Kreis blieb der Anteil in 2006 konstant und stieg in 2007 um 2 % an.
Arbeitslosen-Bestandszahlen Stand Dezember 2006 und 2007
31.12.2006
31.12.2007
unter
55
Lang- schwerunter
55
Lang- schwergesamt
gesamt
25
Jahre
zeitbehin25
Jahre
zeitbehinabsolut
absolut
Jahre u. älter arbeitsl.
dert
Jahre u. älter arbeitsl.
dert
Pulheim
RheinErft-Kreis
1.771
8%
21 %
55 %
5%
1.422
9%
16 %
44 %
5%
23.270
10 %
17 %
56 %
5%
18.769
9%
15 %
50 %
5%
Quelle : Agentur für Arbeit, Datenstand: Dezember 2006 und 2007
Die Lage der Langzeitarbeitslosen ist auch in der Jahren 2006 und 2007 stark angespannt
Nach einem Anstieg in Pulheim um 16 Prozentpunkte im Jahr 2006 sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen zwar wieder um 6 Prozentpunkte im Jahr 2007, erreichte aber nicht mehr
das Niveau von 2005 mit 39 Prozent bzw. 2004 mit 36 %. Auch der Rhein-Erft-Kreis hat im
Sektor der Langzeitarbeitslosen einen starken Anstieg zu verzeichnen. Nach einem Anstieg
um ebenfalls 16 Prozentpunkte im Jahr 2006 sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen zwar
wieder um 6 Prozentpunkte im Jahr 2007, erreichte aber auch hier nicht mehr das Niveau
von 2004 und 2005 mit jeweilig 40 Prozent.
Der Anteil der unter-25-jährigen an der Gesamtarbeitslosenzahl weicht im Jahresvergleich
nur geringfügig ab. Im Bereich der über-55-jährigen ist hingegen eine positive Entwicklung zu
erkennen. Während der Anteil im Jahr 2006 nochmals geringfügig angestiegen ist – in
Pulheim um 2 Prozentpunkte und im Rhein-Erft-Kreis um 1 Prozentpunkt – sank der Anteil
im Jahr 2007 in Pulheim um 5 Prozentpunkte und im Rhein-Erft-Kreis um 2 Prozentpunkte.
Laut Arbeitsmarktreport Dezember 2007 profitieren die über-50-jährigen deutlich vom
Aufschwung am regionalen Arbeitsmarkt, da viele Betriebe die Arbeitskraft und das
Fachwissen älterer Mitarbeiter als wichtige Erfolgsfaktoren erkannt hätten.
26
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.7.2. Jugendarbeitslosigkeit
Nach dem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen in der Gruppe der unter-25-jährigen bei
Einführung des SGB II im Jahr 2005, ging die Zahl der registrierten jungen Arbeitslosen im
Rhein-Erft-Kreis um insgesamt 846 Personen zurück.
Bestand an Arbeitslosen unter 25 Jahren im Vergleich zu dem Rhein-Erft-Kreis
Dezember 2005
Dezember 2006
Dezember 2007
198
139
127
Rhein-Erft-Kreis
2.611
2.283
1.765
Anteil im Rhein-Erft-Kreis
7,6 %
6,1 %
7,2 %
Pulheim
Quelle: Agentur für Arbeit Brühl, Datenstand: Dezember 2005, 2006 und 2007
Die Arbeitslosenzahlen in der Gruppe der unter-25-jährigen sanken laut Statistik der Agentur
für Arbeit Brühl im Dezember 2007 auf 1.765. Das sind 328 oder 12,5 Prozent weniger als im
Dezember 2005 und 517 oder 22,7 Prozent weniger als im Dezember 2006. Im Jahresdurchschnitt lag der Bestand an Arbeitslosen unter 25 Jahren 2006 bei 2.806 und 2007 bei 2.050.
Der Jahresdurchschnitt ist somit um 756 Arbeitslose oder um 26,9 Prozent zurückgegangen.
62,1 Prozent der registrierten arbeitslosen jungen Menschen bezogen im Dezember 2006
Arbeitslosengeld II. Der Anteil belief sich im Dezember 2007 auf 64,4 Prozent.
In Pulheim zeigt die Statistik analog einen Rückgang um insgesamt 71 junge Arbeitslose auf,
2006 um 59 oder 29,8 Prozent und 2007 um weitere 12 junge Arbeitslose oder 8,6 Prozent.
Von den im Rhein-Erft-Kreis registrierten Arbeitslosen unter 25 Jahren lebten 2006 6,1
Prozent und 2007 7,2 Prozent in der Stadt Pulheim.
Anteil an Arbeitslosen unter 25 Jahren am Gesamtbestand in der Stadt Pulheim
Dezember 2005
Gesamtbestand Arbeitslose absolut
Dezember 2006
Dezember 2007
2.101
1.771
1.422
198
139
127
9,4%
7,8%
8,9%
davon unter 25 Jahre absolut
Anteil unter 25 Jahre in %
Quelle: Agentur für Arbeit Brühl, Datenstand: Dezember 2005, 2006 und 2007
Die Zahl der arbeitslos registrierten jungen Menschen in der Stadt Pulheim sank im Vergleich
zum Vorjahr Ende 2006 um 330 auf 1.771 Personen und 2007 um weitere 349 auf 1.422.
Der Verlauf beim Anteil der unter-25-jährigen verlief hier nicht parallel. Im Jahr 2006 sank der
Anteil vorerst um 1,6 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent und stieg im Jahr 2007 wieder um 1,1
Prozentpunkte auf 8,9 Prozent.
27
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die folgende Tabelle vergleicht die Anzahl der in der Stadt Pulheim lebenden, als arbeitslos
registrierten Personen unter 25 Jahren, mit denen des Rhein-Erft-Kreises insgesamt.
unter 25 Jahren
Dezember 2005
Rhein-ErftPulheim
Kreis
198
2.611
Dezember 2006
Rhein-ErftPulheim
Kreis
139
2.283
Dezember 2007
Rhein-ErftPulheim
Kreis
127
1.765
20 bis 25 Jahren
153
2.108
105
1.805
94
1.381
unter 20 Jahren
45
503
34
478
33
384
Quelle: Agentur für Arbeit Brühl, Datenstand: Dezember 2005, 2006 und 2007
Ist im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der in der Stadt Pulheim registrierten Arbeitslosen
unter 25 Jahren im Jahr 2006 um insgesamt 29,8 Prozent gesunken (Rhein-Erft-Kreis 12,6
Prozent), so sank analog die Gruppe der Arbeitslosen unter 20-Jährigen um 24,4 Prozent
(Rhein-Erft-Kreis 12,3 Prozent). In 2007 sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen unter 25
Jahren um 8,6 Prozent (Rhein-Erft-Kreis 22,6 Prozent), davon waren 2,9 Prozent unter 20
Jahren (Rhein-Erft-Kreis 19,7 Prozent). 2006 und 2007 war jeder vierte Arbeitslose unter 25
Jahren in der Stadt Pulheim ein Jugendlicher im Alter bis 20 Jahre.
Anteil an weiblichen Arbeitslosen unter 25 Jahren
unter 25 Jahren
20 bis 25 Jahren
unter 20 Jahren
Dezember 2006
weiblich
männlich
56
40%
83
60%
43
41%
62
59%
13
38%
21
62%
31.12.2007
weiblich
männlich
54
43%
73
57%
42
45%
52
55%
12
36%
21
64%
Quelle: Agentur für Arbeit Brühl, Datenstand: Dezember 2006 und 2007
Von den in Pulheim registrierten Arbeitslosen unter 25 Jahren ist die Mehrzahl männlich.
Männliche junge Erwachsene unter 20 Jahren stellten 2006 mit 62 Prozent und 2007 mit 64
Prozent den größten Anteil an der Gruppe der Arbeitslosen.
28
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.8. Sozialhilfebezug – Leistungen SGB II
Mit der Einführung des neuen Sozialgesetzbuches II (SGB II), der Zusammenführung von
Arbeitslosen- und Sozialhilfe, haben sich die Voraussetzungen zum Bezug von Sozialhilfeleistungen verändert. Arbeitslosengeld II erhalten alle ehemaligen erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger/innen und alle Personen, die bis Ende 2004 Arbeitslosenhilfe erhalten haben.
Sozialhilfe oder Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten nur noch bedürftige erwerbsgeminderte
Personen, also Personen, die dauerhaft oder für einen begrenzten Zeitraum nicht erwerbsfähig sind.
Im Bereich „Hilfe zum Lebensunterhalt“ haben sich nur geringfügige Veränderungen ergeben. Das Sozialamt der Stadt Pulheim führte am 31.12.2007 im gesamten Stadtgebiet 10
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren sowie 24 Personen über 25
Jahren mit einem Sozialhilfebezug (ohne Leistungen nach dem Grundsicherungsgesetz und
dem Asylbewerberleistungsgesetz). Zur Erinnerung: Am 31.12.2005 wurden 8 Kinder und
Jugendliche unter 21 Jahren im Bereich „Hilfe zum Lebensunterhalt“ geführt.
Quelle: Sozialamt der Stadt Pulheim, Arbeitsgemeinschaft Rhein-Erft
Im Rechtskreis des SGB II ist ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen. Im
Jahresdurchschnitt 2006 lag der Bestand an Arbeitslosen nach dem SGB II im Rhein-ErftKreis bei 16.374 Arbeitslosen. Im Jahr 2007 ist der Bestand auf 13.911 abgesunken und
somit um 2.763 Personen oder 15 Prozent zurückgegangen. Insgesamt waren im Dezember
2007 rund 70 Prozent Arbeitslose in den Arbeitsgemeinschaften des Rhein-Erft-Kreises
gemeldet.
Die Arbeitslosenzahlen im Rechtskreis des SGB II für die Stadt Pulheim werden in folgender
Tabelle dargestellt:
Dezember 2006
absolut
unter 25 Jahre
Dezember 2007
Prozent
absolut
Prozent
65
7%
86
10%
25 bis unter 55 Jahre
736
81%
690
81%
55 Jahre und älter
110
12%
79
9%
gesamt
911
100%
855
100%
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Januar 2006 bis September 2008
29
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Mit Stand Dezember 2006 führte die Arbeitsgemeinschaft Rhein-Erft (ARGE) im Stadtgebiet
Pulheim insgesamt 911 Personen, die im Rechtskreis des SGB-II mit dem Status arbeitslos
geführt waren, im Dezember 2007 waren es 855 Personen. Somit ist ein Rückgang von 56
arbeitslos registrierten Personen oder 6 Prozent zu verzeichnen. Während der Anteil der
unter 25-Jährigen von 2006 auf 2007 um 3 Prozent gestiegen ist, sank der Anteil der über
55-Jährigen um 3 Prozent.
Die arbeitslos registrierten Personen bilden nur einen Teil der Bedürftigen ab, die im SGBIILeistungsbezug stehen. Daneben gibt es außer den Kindern und Jugendlichen unter 15
Jahren einen weiteren Teil von Personen, die aus verschiedenen Gründen, wie Teilnahme
an einer Maßnahme oder Arbeitsgelegenheit, Elternzeit, Arbeitsunfähigkeit, etc., nicht den
Status „arbeitslos“ führen. Auch Personen, die Einkommen aus Erwerbstätigkeit beziehen,
das zur Sicherung des Lebensunterhaltes nicht ausreicht, aber höher als 400 € ist, werden
nicht als „Arbeitslose“ geführt.
Die nachfolgende Tabelle stellt den Anteil der Personen dar, die im SGB II-Leistungsbezug
stehen:
Dezember 2006
absolut
Dezember 2007
Prozent
absolut
Prozent
unter 15 Jahre
543
27%
541
26%
15 bis unter 20 Jahre
166
8%
194
9%
20 bis unter 25 Jahre
95
5%
104
5%
25 bis unter 55 Jahre
1.033
51%
1.028
49%
55 bis unter 65 Jahre
175
9%
222
11%
2.012
100%
2.089
100%
gesamt
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand: 17.042008
Im Vergleich zwischen beiden Berichtsjahren weichen die Zahlen nur geringfügig voneinander ab. Der Anteil der Altersgruppe der unter 25-Jährigen beläuft sich in beiden Berichtsjahren auf insgesamt 40 Prozent. In der Altersgruppe der 55 bis unter 65-Jährigen ist ein
Anstieg von 2 Prozent zu verzeichnen, wohingegen der Anteil der 25 bis unter 55-Jährigen
um 2 Prozent rückläufig ist. Vergleicht man die Altersgruppen miteinander, stellt sich die
Altersgruppe der 25 bis unter 55-Jährigen mit 1.033 Personen oder 51 Prozent im Jahr 2006
bzw. 1.028 Personen 49 Prozent im Jahr 2007 als die stärkste Altersgruppe dar, gefolgt von
der Altersgruppe der unter 15-Jährigen mit 543 Personen oder 27 Prozent im Jahr 2006 bzw.
541 Personen oder 26 Prozent im Jahr 2007.
30
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Personen im SGB II-Leistungsbezug nach Geschlecht und Herkunft
Dezember 2006
Dezember 2007
Personen gesamt
2.012
2.089
davon prozentualer Anteil von Frauen
51%
52%
davon prozentualer Anteil von Ausländern
19%
19%
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Stand: 17.042008
Die Geschlechterverteilung ist in beiden Berichtsjahren annähernd äquivalent. Der Ausländeranteil ist allerdings überdurchschnittlich hoch im Verhältnis zum Ausländeranteil der
Gesamtbevölkerung Pulheims. Während der Ausländeranteil der Gesamtbevölkerung in der
Stadt Pulheim 5 Prozent beträgt, zeigt sich der Ausländeranteil bei den Personen im SGBIILeistungsbezug mit 19 Prozent in beiden Berichtsjahren fast viermal so hoch.
31
- Familienbericht 2006 / 2007 -
1.9 Gesundheitsberichterstattung
Im Rahmen der Familienberichterstattung gilt es, den Gesundheitszustand zu betrachten, da
hier ein deutlicher Zusammenhang zur sozioökonomischen Lage besteht.
Der Sozialbericht NRW 2007 schreibt zum Thema „Gesundheit und soziale Ungleichheit“
„Die Lebenslage einer Person ist stark von ihrem gesundheitlichen Zustand geprägt. Lang
andauernde Beeinträchtigungen der Gesundheit durch Krankheiten oder Behinderung
können die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Verwirklichungschancen eines
Menschen stark beeinträchtigen.“
Quelle: Sozialbericht NRW 2007, Armuts- und Reichtumsbericht, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen, S. 233
Der Zusammenhang von Armut und Gesundheit ist seit langem hergestellt und als Faktoren,
die arme Kinder krank machen, sind u.a. bekannt:
•
schlechterer Zugang zum Gesundheitswesen
•
ungünstige Lebensbedingungen
•
mangelnde Gesundheitsvorsorge
•
gesundheitsschädliche Verhaltensweisen (schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung,
Substanzkonsum z.B. Rauchen, Alkohol)
•
stärkere psychosoziale Belastung
•
schwächere soziale Unterstützung.
In Pulheim wurden die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung des Gesundheitsamtes
des Rhein-Erft-Kreises der Pulheimer Grundschüler/innen zur Beschreibung des Gesundheitszustandes herangezogen, da es sich hier um eine Untersuchung handelt, an der alle
Kinder einer Altersgruppe teilnehmen.
Im Folgenden werden die vom Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises zur Verfügung
gestellten Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung in der Stadt Pulheim in den
Familienbericht eingefügt.
Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen Pulheim 2006
Es werden zusammengefasst Ergebnisse berichtet.
Einschulungspopulation
Es wurden 289 Jungen und 261 Mädchen insgesamt untersucht.
32
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Von diesen waren 87,7 % der Kinder deutsch (absolut: 485); die Kinder mit Migrationshintergrund haben einen Anteil von 12,1 (absolut: 67) und sind überwiegend in Deutschland
geboren; lediglich 9 der Kinder sind im Ausland geboren. [% zu 100= fehlende Werte]
Ergebnisse Befunde
Befundart
Befundanzahl absolut
(Befund mit Arztüberweisung, in Behandlung,
Befund ohne Arztüberweisung) *
Sprachstörungen
203
Koordinationsstörungen
109
Sehen
103
Haltungsschwäche
71
Sprachbeherrschung deutsch
(kein deutsch, radebrechend, flüssig, aber mit 59
erheblichen Fehlern)
Endokrines System (Übergewicht)
39
Verhaltensauffälligkeiten
35
Hören
29 (4,3 %)
•
es werden Ergebnisse berichtet mit einem Prozentsatz >5, außer bei Hören.
Interpretation: Im Vergleich zu anderen Gemeinden sind in Pulheim tendenziell weniger
organische Befunde feststellbar. Die Reihenfolge der feststellbaren Befunde ist aber auch
hier : Sprachstörungen, Koordinationsstörungen und Sehstörungen.
Maßnahmenempfehlungen
Art der Maßnahme
... wurde Kindern empfohlen (Anzahl absolut)
Kompensatorischer Sport
164
Zurückstellung wegen Unreife
44
Förderschule
13
Sprachbehandlung
12
Fachberatung
3
Interpretation: Kompensatorischer Sport führt die ‚Hitliste’ der Maßnahmen an; auffällig für
Pulheim ist die prozentual relativ hohe Zahl der Empfehlung einer Zurückstellung vom
Schulbesuch wegen Unreife (8%) .
33
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Impfungen
Impfung
Hepatitis
Pertussis
Röteln
Mumps
Masern
Polio
Diphterie
Tetanus
Gesamt fehlende
Impfdosen
unvollständig REK
gesamt absolut
371
287
174
165
149
88
55
43
unvollständig
REK gesamt %
8
6,2
3,8
3,6
3,2
1,9
1,2
0,9
unvollständig
Pulheim absolut
66
28
28
23
19
13
9
6
unvollständig
Pulheim %
12
5,1
5,1
4,2
3,4
2,4
1,6
1,1
192
Interpretation: Pulheim liegt – außer bei Pertussis – jeweils bei allen anderen Impfungen
über dem Durchschnitt Rhein-Erft-Kreis bezüglich nicht vollständig durchgeführter
Impfungen.
Früherkennungsuntersuchungen U1 – U9
Fehlende Früherkennung Pulheim 2006
14
% der untersuchten Kinder
12
10
8
fehlend REK
Puhlhei m
6
4
2
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
U1 - U9
Interpretation: Die Früherkennungsuntersuchungen werden in Pulheim prozentual deutlich
höher wahrgenommen als im Kreisdurchschnitt. Dabei ergibt sich ein abweichendes
Verlaufsmuster bezüglich der U4 – U6, wo die Nichtanspruchsrate gleich bleibt resp., bei der
U6 noch einmal sinkt. Der Anstieg zur U7 auf fast das 2 ½-fache, ein erneutes Sinken bei der
U8, sowie fast die Verdoppelung der Nichtanspruchnahme der U9 im Vergleich zur U8
verweist auf einen stabilen Prozentsatz von nicht-untersuchten Babies um durchschnittlich
rund 2 % bis zur U6, um sich dann mehr als zu Verdoppeln bei der U7-U9 auf
durchschnittlich 5,1 %.
34
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Untersuchungsergebnisse Impfungen und Früherkennung nach Ethnie
Bei der Betrachtung des Zusammenhanges von Impfungen mit Ethnie gibt es keine signifikanten Unterschiede: tendenziell absolut betrachtet sind deutsche Kinder weniger durchgeimpft als ausländische Kinder.
Anders sieht es bei den Früherkennungsuntersuchungen aus: hier sind ausländische Kinder
signifikant weniger untersucht worden. Infolge der kleinen Fallzahlen wird auf das Berichten
von Prozentzahlen verzichtet.
Quelle: Soppart-Liese, Susanne, Gesundheitsamt Rhein-Erft-Kreis, 2006
Ausgewählte Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen Pulheim 2007
Es werden zusammengefasst Ergebnisse berichtet.
Einschulungspopulation
Es wurden insgesamt 521 Kinder untersucht.
Impfungen
Es wird hier über die Impfungen berichtet aus aktuellem Anlass.
Von den 521 Untersuchten haben 94,6 % (= 493 absolut) das Impfheft bei der Einschulungsuntersuchung vorgelegt.
Mit nur 77,7 % komplett geimpften Kindern bildet Pulheim das ‚Schlusslicht’ bei Betrachtung
aller Kommunen im Rhein-Erft-Kreis. (89,6 – 77,7%)
Bezogen auf das Geschlecht, sind 79,4 % der Mädchen, aber nur 76,1 % der Jungen
komplett geimpft.
Früherkennungsuntersuchungen U1 – U9
Pulheimer Einschulungskinder legen mit dem höchsten Prozentsatz die Früherkennungsuntersuchungshefte vor.
Die Untersuchungen werden auch – gemessen am Kreisdurchschnitt – in einem hohen
Maße wahrgenommen, obwohl auch in Pulheim eine Tendenz zur Abnahme im Verlauf von
U1 (97,4%) mit 89,6% bei der U9 festzustellen ist.
Maßnahmevorschläge
Kompensatorischer Sport wird für 97 PulheimerInnen vorgeschlagen, die Rate von 18,6% ist
die niedrigste im Kreisgebiet. (höchste Rate: 39,2%)
Bei der sonderpädagogischen Förderung liegt Pulheim mit 2,1% am niedrigsten im Kreisgebiet.
Die zweithöchste Rate im Kreisgebiet mit 4,4 % liegt bei der Zurückstellung wegen Unreife.
35
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Gewichtsprobleme
Es ist auffällig, dass bei den Einschulungsuntersuchungen 10% der PulheimerInnen
Untergewicht vorweisen. (2,7 % deutlich untergewichtig, 7,3 % untergewichtig). Damit
verzeichnet Pulheim die höchste Rate im Kreisgebiet.
Bei den übergewichtigen und adipösen Kindern liegt Pulheim mit 4,2 % bzw. 2,7% adipöser
Kinder auf dem letzten Rang im Kreisgebiet.
Nach Geschlecht betrachtet, sind mehr Mädchen als Jungen untergewichtig. Deutlich untergewichtig sind doppelt so viele Mädchen (3,7%) wie Jungen (1,8 %).
Fazit:
Es werden einige ausgewählte Daten berichtet. Danach fallen in Pulheim zwei Punkte auf:
die relativ niedrige Impfquote und ein relativ hoher Prozentsatz bei Untergewicht.
Es ergeben sich relativ niedrige Raten bei den Maßnahmen: kompensatorischer Sport sowie
absolut geringen Raten bei Sprachförderung, psychologische Beratung und sozialpädagogische Fachberatung .
Quelle: Soppart-Liese, Susanne, Gesundheitsamt Rhein-Erft-Kreis, 2007
1.10. Wohnsituation
Zur Wohnsituation liegen keine neuen Daten für die Jahre 2006 und 2007 vor.
36
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2. Jugendhilfe nach Ortsteilen
Im zweiten Teil des Berichtes werden Daten zur Kinder- und Jugendhilfe kleinräumig vorgestellt. Eine Gegenüberstellung der Situation der Kinder und Jugendlichen unter 21 Jahren
und das für sie zur Verfügung stehende Angebot der Jugendhilfe erfolgt für jeden Ortsteil.
Für die nachfolgende Ausführung gilt:
•
Eine Zusammenfassung der Stadtteile wurde folgendermaßen vorgenommen: Der Stadtteil Orr wurde dem Stadtteil Pulheim-Zentrum, der Stadtteil Freimersdorf dem Stadtteil
Brauweiler, der Stadtteil Manstedten dem Stadtteil Geyen und die Stadtteile Ingendorf
und Stommelerbusch dem Stadtteil Stommeln zugeordnet. Vor diesem Hintergrund ist
eine Vergleichbarkeit und Fortschreibung der vorliegenden Jugendhilfe- und Familienberichte möglich.
•
Das Jugendamt Pulheim trägt seit dem Jahr 2001 die Gesamtverantwortung für die im
Stadtgebiet befindlichen öffentlich zugänglichen Spielflächen. Teilaufgabe dieses Bereiches ist die Planung von neuen Spielflächen als auch die Neuausstattung bestehender
Spielflächen unter Beteiligung der anwohnenden Kinder und Bürger. Des Weiteren
werden hier alle Thematiken aus dem peripheren Umfeld der Spielflächenthematik
bearbeitet.
In den Jahren 2006 und 2007 wurden im Pulheimer Zentralort drei Spielflächen umgestaltet und im Zuge neu angelegter Baugebiete vier neue Spielflächen für die dort lebenden Kinder eingerichtet.
Mit Stand 31.12.2007 wurden 70 Spielflächen durch insgesamt 51 Spielplatzpaten/innen
betreut. Das Spielplatzpatenkonzept bewährt sich seit seiner Einführung durch schnelle
Rückmeldungen seitens der Paten über den Zustand und die Nutzung der jeweiligen
Fläche.
Im Jahr 2006 wurde 1 Spielplatzfest und im Jahr 2007 wurden 6 Spielplatzfeste unter
pädagogischer Anleitung durchgeführt.
•
Die Kindertagesbetreuung unterliegt der Gesamtverantwortung des Jugendamtes. Entsprechend der Vorgaben des Kinder- und Jugendhilfegesetzes und des Kinderbildungsgesetzes NRW ist auf der Grundlage einer Bedarfsplanung ein ausreichendes Angebot
an Plätzen in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege abzusichern. Im Detail
wird dies im Teilfachplan „Kindertagesbetreuung“ abgebildet und dem JHA zur Beschlussfassung vorgelegt.
37
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Jahr 2006 (Stichtag 01.08.2006) wurden im Stadtgebiet Pulheim in 27 Tageseinrichtungen 1.618 Plätze angeboten, davon 440 Ganztagsplätze. 220 Plätze wurden in der
sogenannten Blocköffnungszeit von 7.00 bis 14.00 Uhr angeboten. Im Jahr 2006
(Stichtag 01.08.2007) wurden in 27 Tageseinrichtungen 1.1590 Plätze angeboten, davon
waren 477 Ganztagsplätze und 175 in Blocköffnungszeit. In beiden Berichtsjahren
wurden 4 integrative Gruppen mit insgesamt 20 Plätzen für behinderte oder von Behinderung bedrohten Kindern bereitgehalten.
Von den insgesamt 1.618 (1590) belegten Kindergartenplätzen wurden 798 (815) in freier
Trägerschaft und 820 (775) in Trägerschaft der Stadt Pulheim geführt.
•
Im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland begleiteten Modellprojektes „NEFF“
(Netzwerk frühe Förderung) wurden in der Stadt Pulheim in den Berichtsjahren insgesamt drei Familienzentren ins Leben gerufen. Familienzentren sind erste Anlaufstelle für
Eltern, Kinder. Jugendliche und Familien bezüglich aller Fragen rund um ihre Lebenssituation. Ein Netzwerk von unterschiedlichen Kooperationspartnern bieten Familien ein
breites Angebot an Information, Beratung, Vermittlung von weitergehender Betreuung
und Hilfestellung in besonderen Situationen und Raum für Austausch, an.
Im Jahr 2006 wurde die erste Kindertagesstätte in Pulheim Zentrum in ein Familienzentrum umgewandelt. Träger des Familienzentrums ist der Caritasverband für den
Rhein-Erft-Kreis e.V.. Im Jahr 2007 wurden drei weitere Kindertagesstätten in Pulheim
Zentrum und in Sinthern/ Geyen in ein Familienzentrum umgewandelt. Träger des Familienzentrums in Pulheim Zentrum ist der Arbeitskreis Behindertenhilfe „Hand in Hand“
e.V., Träger des katholischen Familienzentrums ist St. Kosmas und Damian. Das
Familienzentrum in Sinthern/ Geyen befindet sich in städtischer Trägerschaft.
•
In Pulheim werden pädagogisch geleitete Spielgruppen für unter 3-Jährige vorgehalten
Träger dieses Betreuungsangebotes sind die Kirchen, Wohlfahrtsverbände und qualifizierte, pädagogisch ausgebildete Privatpersonen.
Im Rahmen der Eltern-Kind-Gruppen werden Kinder bis zum zweiten Lebensjahr in
pädagogisch angeleiteten Gruppen in Anwesenheit mindestens eines Elternteils betreut.
Die Spielgruppen ohne Elternbeteiligung richten sich in erster Linie an Kinder, die das
zweite Lebensjahr bereits vollendet haben und werden von zwei pädagogisch
ausgebildeten Fachkräfte ohne die Teilnahme der Eltern betreut.
Das Spielgruppenangebot unterliegt der Fachaufsicht des Landesjugendamtes, welches
die Mindeststandards bezüglich Raumausstattung und Ausbildung der Fachkräfte festlegt
und überwacht. Die pädagogische Begleitung und Beratung, zwei Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr sowie die finanzielle Bezuschussung werden vom Jugendamt der
Stadt Pulheim organisiert.
38
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Berichtsjahr 2006 gab es im gesamten Stadtgebiet 66 pädagogisch geleitete Spielgruppen, in denen insgesamt 674 Kinder betreut wurden. Davon waren 45 Eltern-KindGruppen und 21 Spielgruppen ohne Eltern. Im Berichtsjahr 2007 gab es im gesamten
Stadtgebiet 63 pädagogisch geleitete Spielgruppen, in denen insgesamt 569 Kinder betreut wurden. Davon waren 42 Eltern-Kind-Gruppen und 21 Spielgruppen ohne Eltern.
•
Die Programme "Schule von acht bis eins" und „Dreizehn Plus“ wurden nach und nach
durch die Installation der Offenen Ganztagsschule abgelöst. Im Schuljahr 2006/ 2007
gingen die Grundschulen „Dietrich Bonhoeffer-Schule“ und „Schule am Buschweg“ in
Pulheim sowie die „Wolfhelmschule“ in Dansweiler und die „Gemeinschaftsgrundschule
Sinthern/Geyen“ mit dem Angebot der offenen Ganztagsschule an den Start, womit es in
diesem Schuljahr an insgesamt sieben Schulen ein entsprechendes Betreuungsprogramm gab. Im Schuljahr 2007/ 2008 folgten die „Richezaschule“ sowie die „Förderschule Jahnstr.“ Mit den Betreuungsangeboten an 8 Grundschulen wurde ein flächendeckendes Angebot geschaffen. Damit ist das vorläufige Ausbauziel der offenen Ganztagsschule in Pulheim erreicht. Träger der sogenannten „außerunterrichtlichen“ Angebote
ist der Verein Ganztag in Pulheim e.V. (GiP e.V.).
Für die Offenen Ganztagsgrundschulen wird ein Qualitätszirkel auf Schulebene geführt.
Das Jugendamt stellt die pädagogische Fachberatung nach Bedarf sicher.
•
Das Gesetz zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreuungsausbaugesetz - TAG), wurde zum 01.01.2005 in Kraft gesetzt. Es sieht einen bedarfsgerechten
stufenweisen Ausbau der Angebote für unter Dreijährige bis zum Jahr 2010 vor. In
Pulheim wurden die Ausbaustufen nach § 24 a Abs. 2 KJHG (TAG) am 24.11.2005 vom
Jugendhilfeausschuss verabschiedet. Ziel ist eine Ausbauquote von 28 % im Jahr 2010,
die entsprechend nachfolgender Tabelle stufenweise aufgebaut wird.
Ausbauplan zur Kindertagesbetreuung für unter Dreijährige
20 % in Einrichtungen
8 % in Kindertagespflege
und sonstigen Angeboten
Basis: 3 Geburtenjahrgänge zum 01.08.
Ausbausplan zum
%
Plätze
%
Plätze
1. August 2006
8%
104
2%
26
1. August 2007
10 %
132
4%
53
1. August 2008
12 %
164
6%
82
1. August 2009
15 %
201
8%
107
1. August 2010
20 %
263
8%
105
39
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Jahr 2006 (2007) wurden im Jugendamt insgesamt 26 Kindertagespflegestellen mit
maximal 123 Tagespflegeplätzen geführt. Das Aufgabengebiet des Jugendamtes umfasst: Die Beratung des Sorgeberechtigten, die Vermittlung und fachliche Beratung von
Tagespflegeverhältnissen, die Qualifizierung der Tagespflegepersonen und die Bearbeitung von Fragen rund um das Betreuungsverhältnis. Ebenso prüft das Jugendamt vorab
die Eignung der Tagespflegeperson, beispielsweise durch Hausbesuche und Gespräche.
Im Kindergartenjahr 2006/2007 (2007/2008) wurden entsprechend der Bedarfsplanung
vom 24.11.2005 bis zu 26 (53) Tagespflegeplätze aus Mitteln der Stadt gefördert.
•
Im Stadtgebiet Pulheim gab es in beiden Berichtsjahren insgesamt 5 Einrichtungen der
offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie lagen ausschließlich in freier Trägerschaft. Vier
Einrichtungen wurden vom Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis und eine Einrichtung
vom Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Rhein-Erft-Kreis geführt. Der Caritasverband
war zudem Träger der Mobilen Jugendarbeit, die mit einer Fachkraftstelle besetzt ist. Das
Jugendamt war im pädagogischen Bereich beratend und begleitend tätig. Im verwaltungstechnischen Bereich stand es als Ansprechpartner, zum Beispiel bei Fragen der
Bezuschussung, unterstützend zur Seite.
Am 06. November 2007 wurde der Teilfachplan „offene Kinder- und Jugendarbeit“ vom
Rat der Stadt Pulheim verabschiedet. Der Teilfachplan wurde auf der Grundlage des
Kinder- und Jugendfördergesetzes gestaltet und hat eine Gültigkeit bis Ende 2010. Im
Rahmen des Teilfachplanes erarbeiteten das Jugendamt und die Einrichtungsträger ein
vierstufiges Verfahren zur Weiterentwicklung des örtlichen Wirksamkeitsdialoges, das
aus einem Evaluations- und einem Planungsteil besteht. Das Konzept wurde als verbindlicher Bestandteil in den Teilfachplan aufgenommen. Die für das Wirksamkeitsdialogsverfahren entwickelten Evaluationsbögen dienen der Qualitätsentwicklung. Sie konzentrieren sich auf ausgewählte Arbeitsschwerpunkte und berücksichtigen die festgesetzten
Ziele und aktuelle Fachthemen.
•
Die Kinder- und Jugendarbeit der Jugendverbände wurde ebenso vom Jugendamt
beratend und bezuschussend unterstützt. Im Stadtgebiet Pulheim gab es 15 beim
Jugendamt gemeldete Jugendverbände mit 1.186 Mitgliedern.
40
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.1. Brauweiler
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Brauweiler und Freimersdorf lebten am 31.12.2006 insgesamt 8.167 und am
31.12.2007 8.121 Personen. Im vorherigen Berichtsjahr waren es noch 8.310 Personen.
Damit ist ein Rückgang um insgesamt 189 Personen zu verzeichnen. Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren in Brauweiler ist ebenfalls leicht rückläufig. Sie sank in beiden
Berichtsjahren um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Anteil
der unter 21-Jährigen ist im Vergleich zum Jahr 2005 um insgesamt 115 Personen auf 1.692
Kinder und Jugendliche gesunken. Unverändert ist annähernd jede/r fünfte Einwohner/in im
Stadtteil Brauweiler und Freimersdorf ein Kind oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Die Geschlechterverteilung ist mit einem 48-prozentigen Anteil Mädchen annähernd äquivalent. Der
Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher ist ebenfalls gesunken. Er liegt unter der 5
Prozentmarke und kann somit aus Gründen des Datenschutzes nicht mehr konkret benannt
werden.
Einwohner der Ortsteile Brauweiler und Freimersdorf nach Altersklassen
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
8.167
8.121
51%
52%
6%
6%
21 Jahre und älter
6.427
6.429
52%
53%
6%
6%
18 bis unter 21 Jahre
292
295
48%
50%
5%
*
16 bis unter 18 Jahre
200
197
51%
51%
5%
6%
14 bis unter 16 Jahre
193
187
44%
45%
*
*
12 bis unter 14 Jahre
185
180
47%
47%
*
*
10 bis unter 12 Jahre
190
191
51%
52%
*
*
6 bis unter 10 Jahre
312
294
50%
49%
5%
*
3 bis unter 6 Jahre
196
194
45%
44%
*
*
0 bis unter 3 Jahre
172
154
42%
47%
*
*
1.740
1.692
47%
48%
*
*
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht eine rückläufige Tendenz der Bevölkerungszahl der
unter 21-Jährigen (um insgesamt 115 Kinder) im Stadtteil Brauweiler und Freimersdorf, 67
Personen im Jahr 2006 und 48 Personen im Jahr 2007. Im Vergleich zum vorherigen
Berichtsjahr 2005 zeigt die Altersgruppe der 6 bis unter 10-Jährigen den stärksten Rückgang
um 60 Personen, gefolgt von den Altersgruppe der 18 bis unter 21-Jährigen, Rückgang um
41
- Familienbericht 2006 / 2007 -
26 junge Menschen, und der Altersgruppe der unter 3-Jährigen, Rückgang um 25 Kinder.
Die Altersgruppe der 10- bis unter 18-Jährigen ist mit einem geringfügigen Rückgang um 2
Personen annähernd äquivalent.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
Alter
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
279
321
292
295
Gesamtdiff.
zu 2005
-26
16 bis unter 18 Jahre
208
187
200
197
10
14 bis unter 16 Jahre
205
201
193
187
-6
12 bis unter 14 Jahre
201
182
185
180
-2
10 bis unter 12 Jahre
184
187
190
191
4
6 bis unter 10 Jahre
365
354
312
294
-60
3 bis unter 6 Jahre
196
196
196
194
-2
167
179
172
154
-25
1.805
1.807
1.740
1.692
-115
unter 3 Jahre
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
In Brauweiler und Freimersdorf lebten in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 1.425 bzw.
1.372 Kinder unter 18 Jahren in insgesamt 886 bzw. 851 Haushalten. Davon lebten 175 bzw.
176 Kinder in 240 bzw. 237 allein erziehenden Haushalten. Während die Anzahl der Haushalte im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr um insgesamt 71 Haushalte gesunken ist,
2006 um 36 und 2007 um 35, ist die Anzahl der allein erziehenden Haushalte in Brauweiler
um 3 % gestiegen. In Bezug auf das gesamte Stadtgebiet ist der Anteil äquivalent.
Der Anteil der Kinder, die in allein erziehenden Haushalten aufwachsen, ist ebenfalls sowohl
n Brauweiler selbst als auch in Bezug zum Stadtgebiet sinkende Tendenz. Fanden sich im
Vorjahr im Stadtteil Brauweiler 17 Prozent aller allein erziehend aufwachsenden Kinder der
Stadt Pulheim, so waren es im Jahr 2005 noch 16 Prozent.
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
Haushalte mit Kindern
Kinder in Haushalten
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
886
851
175
176
20%
21%
16%
16%
1.425
1.372
240
237
17%
17%
16%
16%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
42
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Brauweiler und
Freimersdorf mit denen des Berichtsjahres 2005 zeigt,
•
dass die Anzahl der Haushalte mit 851 Haushalten um insgesamt 71 Haushalte unter
dem Niveau des vorherigen Berichtsjahres liegt (8 Prozent).
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 175 bzw. 176 Haushalte in den
letzten drei Jahren annähernd konstant blieb.
Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Brauweiler
1200
986
993
951
1000
922
886
851
800
600
400
176
200
185
168
176
175
176
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
Im Stadtteil Brauweiler wurden insgesamt 12 pädagogisch geleitete Spielgruppen angeboten. Davon waren in beiden Berichtsjahren 8 Eltern-Kind-Gruppen und 4 Spielgruppen ohne
Eltern.
Spielplätze
In Brauweiler befanden sich 12 Spielplätze:
•
Am Klosterhof
Spielplatz
•
August-Bebel-Straße
Spielplatz
•
Röntgenstraße
Spielplatz
•
Koepchenstraße
Spielplatz
•
Karl-Zörgiebel-Straße
Spielplatz
•
Richezastraße
Spielplatz
43
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
Tomburgstraße
Spielplatz
•
Alfred-Brehm-Straße
Spielplatz
•
Tilsiter Straße
Spielplatz
•
Berliner Straße
Spielplatz
•
Alte Glessener Straße
Spiel-Skate-Straße
•
Zahnrad, Donatusstraße
Spielplatz
Im Stadtteil Brauweiler betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 18.717 m2. Auf der
Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Brauweiler ergab sich eine rein rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 13,26 m2 (2006) und 13,71 m2 (2007) je Kind.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Brauweiler gab es 5 Tageseinrichtungen für Kinder mit insgesamt 11 Gruppen.
Einrichtung
Kindergarten "Krabbe" e.V.
Brauweiler,
Mathildenstr. 20a
Evangelische
Kindertagesstätte
Brauweiler, Friedhofsweg 4
Katholischer Kindergarten
Brauweiler, Friedhofsweg 24
Städtische Kindertagesstätte
Brauweiler,
Helmholtzstraße
Leiterin
Telefon
Frau
02234 /
Hackenbroich 83326
Plätze
25 Plätze
Frau Esser
02234 /
986069
35 Plätze, davon 10
Ganztagsplätze
Frau Michely
02234 /
81952
02234 /
81166
Städtische Kindertagesstätte
Brauweiler,
Karl-Zörgiebel-Straße 40
Frau
Höhse-Wald
70 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
65 Plätze, davon 15
Ganztagsplätze und 25
Blockplätze*
1 integrative Gruppe
45 Plätze, davon 10
Ganztagsplätze
Frau Mehlem
02234 /
801700
* Blocköffnungszeit von 7.00-14.00 Uhr
In beiden Berichtsjahren standen im Stadtteil Brauweiler insgesamt 231 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 55 Ganztagsplätze und 25 Blockplätze.
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die Gemeinschaftsgrundschule Richezaschule wurde im Schuljahr 2007/2008 offene
Ganztagsgrundschule und betreute 61 Kinder in zwei Gruppen.
44
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
Die Förderschule An der Jahnstraße wurde ebenfalls im Schuljahr 2007/2008 offene
Ganztagsgrundschule und betreute 36 Kinder in drei Gruppen. Parallel hielt die Förderschule in beiden Berichtsjahren das Programm „13plus“ für eine Gruppe á 15 Kinder vor.
•
Das Kinder- und Jugendhaus Zahnrad stellte für 18 Schüler/innen der Sekundarstufe I
der Arthur-Koepchen-Realschule und des Abtei-Gymnasiums ein Betreuungsangebot
von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr zur Verfügung.
Kinder- und Jugendeinrichtung
Für Kinder und Jugendliche stand im Ortsteil Brauweiler das Kinder- und Jugendhaus Zahnrad zur Verfügung.
Kinder- und Jugendhaus
Zahnrad
Donatusstr. 43
50259 Pulheim-Brauweiler
Tel.: 02234/801882
Fax: 02234/801085
E-mail: zahnrad@drk-erftkreis.de
Öffnungszeit:
Montag – Freitag
13.00–19.00 Uhr
Halbjährlich erscheinendes Programmheft.
Die meisten Kurse und Projekte, alle
Kindertheaterstücke nur mit vorheriger
Anmeldung.
Träger:
DRK, Kreisverband Rhein-Erft-Kreis
Offene Angebote für Jugendliche.
Spiel- und Krabbelgruppen der AWO im
Vormittagsbereich.
Pädagogische Mitarbeiter/innen:
Christoph Hähnel
Beatrix Schulte-Uebbing
19,25 Fachkraftstunden, die
bedarfsorientiert eingesetzt werden
Café im ZAHNRAD
Tel.: 02234/69055
Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 9:30 – 19:00 Uhr
Angebote: (u.a.)
Kindertanz, Seidenmalerei, Kinderkunst-Atelier, Steinbildhauerei,
Jazztanz, Flamenco, Kinderzirkus,
Kinder- und Teeniediscos, InlineSkating, Weben, Familien-Inlinen,
Kinderflohmarkt, Kinderfilme,
Bewegungsspiele für Eltern und
Kleinkinder, Kindertheater,
Figurentheater, Holz-Werkstatt,
HipHopttanz, Klettern, Einrad,
Selbstverteidigungskurs für Mädchen,
Billard, Kicker, Tischtennis,
Gesellschaftsspiele, Eltern-KindKreativangebote, DJ-Training.
In der Biergartensaison:
Mo bis Sa 9:30 – 22:00 Uhr
So 14:00- 22:00 Uhr
Raummiete:
Möglichkeit der Anmietung von
Räumlichkeiten für private Feiern.
Im Außenbereich Streetball, AllwetterTischtennis, Beach-Volleyball,
Spielplatz mit Wasser-Matsch-Bereich
45
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Das Kinder- und Jugendhaus Zahnrad war im Jahr 2006 an 282 Tagen und im Jahr 2007 an
284 Tagen für Kinder und Jugendliche geöffnet. Die Anzahl der Besucherinnen pro
Öffnungstag korrelierte mit den Angeboten und schwankte zwischen 30 und 400 Kindern und
Jugendlichen, abhängig von den jeweiligen Tagesangeboten. Im „üblichen Programmangebot“ liegt der Anteil der Besucher mit Migrationshintergrund bei ca. 5 Prozent. Der Anteil
ausländischer Besucher/innen an den Discoveranstaltungen machte hingegen bis zu 25
Prozent der Gesamtbesucherzahl aus.
Jugendverbände
In Brauweiler waren die folgenden Jugendverbände tätig:
•
KJG/ Messdiener
170 Mitglieder
Angaben zum Anteil ausländischer Mitglieder liegen nicht vor.
46
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.2. Dansweiler
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Brauweiler und Freimersdorf lebten am 31.12.2006 insgesamt 2.989 und am
31.12.2007 2.992 Personen. Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren machte in
Dansweiler unverändert 24 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Der Anteil der unter 21Jährigen ist im Vergleich zum Jahr 2005 um 8 bzw. 10 Personen auf 718 Kinder und
Jugendliche gesunken. Unverändert ist annähernd jede/r vierte Einwohner/in im Stadtteil
Dansweiler ein Kind oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Der Vergleich aller Stadtteile weist
Dansweiler neben Sinthern als den Stadtteil mit dem höchsten prozentualen Anteil an
Jugendlichen unter 21 Jahren bezogen auf die Grundgesamtheit aus. Der Anteil der
Mädchen an den Einwohner/innen unter 21 Jahren ist um einen Prozentpunkt auf 51 Prozent
gestiegen. Der Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher lag mit 6 Prozentpunkten einen
Prozentpunkt über dem Durchschnitt des Ausländeranteils des gesamten Stadtgebiets.
Einwohner des Ortsteils Dansweiler unter 21 Jahren nach Altersklassen
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
2.989
2.992
52%
53%
6%
6%
21 Jahre und älter
2.279
2.284
53%
53%
6%
6%
18 bis unter 21 Jahre
108
104
54%
50%
5%
7%
16 bis unter 18 Jahre
78
84
40%
45%
5%
*
14 bis unter 16 Jahre
87
88
51%
51%
6%
9%
12 bis unter 14 Jahre
76
70
55%
56%
9%
6%
10 bis unter 12 Jahre
73
60
53%
53%
*
5%
6 bis unter 10 Jahre
127
140
52%
54%
6%
5%
3 bis unter 6 Jahre
90
82
58%
54%
9%
7%
0 bis unter 3 Jahre
71
80
49%
44%
*
*
710
708
52%
51%
6%
6%
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, dass sich nach einem Rückgang im Jahr 2004 die
Anzahl der unter 21-Jährigen im Stadtteil Dansweiler nahezu konstant zeigt. Im Vergleich
zum vorherigen Berichtsjahr zeigt die Altersgruppe der unter 21-Jährigen insgesamt einen
leichten Rückgang um 10 Personen. Der Anstieg bzw. Rückgang in den einzelnen Altersgruppen zeigt sich in Wellenbewegungen. Während in den Altersgruppen der unter 3- bis
47
- Familienbericht 2006 / 2007 -
unter 6-Jährigen (12 Kinder) und der 10- bis unter 16-Jährigen (35 Kinder und Jugendliche)
ein stärkerer Rückgang zu verzeichnen ist, wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen
durch den Anstieg in den Altersgruppen der unter 3Jährigen (9 Kinder) 6- bis unter 10Jährigen (18 Kinder) und 16- bis unter 18-Jährigen (13 Jugendliche) nahezu ausgeglichen.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
Alter
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
103
107
108
104
Gesamtdiff.
zu 2005
-3
16 bis unter 18 Jahre
71
71
78
84
13
14 bis unter 16 Jahre
83
91
87
88
-3
12 bis unter 14 Jahre
91
92
76
70
-22
10 bis unter 12 Jahre
82
70
73
60
-10
6 bis unter 10 Jahre
136
122
127
140
18
3 bis unter 6 Jahre
94
94
90
82
-12
73
71
71
80
9
733
718
710
708
-10
unter 3 Jahre
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
In Dansweiler lebten in den Berichtsjahren 591 bzw. 592 Kinder unter 18 Jahren in insgesamt 368 bzw. 372 Haushalten. Davon lebten 111 bzw. 109 Kinder in 79 bzw. 81 allein erziehenden Haushalten. Zwar fanden sich hier nur 8 bzw. 7 Prozent aller allein erziehenden
Haushalte des gesamten Stadtgebiets, dennoch war, bezogen auf den Stadtteil Dansweiler,
mehr als jeder fünfte Haushalt (21 bzw. 22 Prozent) allein erziehend. Damit stellt Dansweiler
den höchsten Anteil allein erziehender Haushalte im Stadtteil und liegt mit je 3 Prozentpunkten über dem Durchschnittswert des gesamten Stadtgebiets (18 bzw. 19 Prozent).
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Haushalte mit Kindern
368
372
79
81
21%
22%
7%
7%
Kinder in Haushalten
591
592
111
109
19%
18%
8%
7%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
48
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Dansweiler mit denen
des Berichtsjahres 2005 zeigt,
•
dass die Anzahl der Haushalte, in denen Kinder unter 18 Jahren aufwachsen, mit 372
Haushalten um nur 8 Haushalte unter dem Niveau des Jahres 2005 liegt (2 Prozent).
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 81 Haushalten um 3 Haushalte
unter dem Niveau des Jahres 2005 liegt (4 Prozent).
Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Dansweiler
500
395
405
386
400
380
372
368
300
200
80
100
87
73
84
79
81
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils zum 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
Im Stadtteil Dansweiler wurden in beiden Berichtsjahren 2 pädagogisch geleitete Spielgruppen angeboten. Es handelte sich hierbei um Eltern-Kind-Gruppen.
Spielplätze
In Dansweiler befanden sich 5 Spielplätze:
•
Liethenstraße
Spielplatz
•
Volchemsweg
Spielplatz
•
An der Maar
Spiel-/Bolzplatz
•
Zum Sonnenberg
Spielplatz
•
Franz-Wenzeler-Straße
Spielplatz
49
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Stadtteil Dansweiler betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 6.323 m2. Auf der
Basis der Anzahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren im Stadtteil Dansweiler ergab
sich für beide Berichtsjahre eine rein rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 10,5 m2 je Kind.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Dansweiler gibt es 2 Tageseinrichtungen für Kinder mit insgesamt vier Gruppen.
Einrichtungen
Städtische
Kindertagesstätte Dansweiler,
Vochemsgasse 5a
Katholischer Kindergarten
Dansweiler, Lindenplatz 7
Leiterin
Frau
Vercoulen
Telefon
02234 /
801979
Plätze
45 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
Frau
Dohmen
02234 /
82710
50 Plätze
In beiden Berichtsjahren standen im Stadtteil Dansweiler insgesamt 95 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 20 Ganztagsplätze.
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die Gemeinschaftsgrundschule Wolfhelmschule wurde im Schuljahr 2006/2007 offene
Ganztagsgrundschule und betreute 53 (Schuljahr 2006/2007) bzw. 59 Kinder (Schuljahr
2007/2008) in zwei Gruppen
50
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.3. Geyen
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Geyen und Manstedten lebten am 31.12.2006 insgesamt 2.989 und am
31.12.2007 2.992 Personen. Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren machte im
Jahr 2006 in Geyen und Manstedten 20 Prozent der Gesamtbevölkerung und sank im Jahr
2007 auf 19 Prozent ab. Der Anteil der unter 21-Jährigen ist im Vergleich zum vorherigen
Berichtsjahr um insgesamt 18 Personen auf 491 Kinder und Jugendliche gesunken.
Unverändert ist fast jede/r fünfte Einwohner/in im Stadtteil Geyen und Manstedten ein Kind
oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Die Geschlechterverteilung ist mit einem 47-prozentigen
Anteil Mädchen um einen Prozentpunkt gesunken. Der Anteil ausländischer Kinder und
Jugendlicher lag so niedrig, dass er aus Datenschutzgründen nicht mehr dargestellt werden
kann. Kein anderer Stadtteil weist einen solch geringen Anteil ausländischer Kinder und
Jugendlicher bezogen auf die Grundgesamtheit der altersgleichen Bevölkerung aus.
Einwohner der Ortsteile Geyen und Manstedten
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
2.581
2.564
51%
51%
*
*
21 Jahre und älter
2.064
2.073
52%
51%
5%
5%
18 bis unter 21 Jahre
84
66
50%
53%
5%
*
16 bis unter 18 Jahre
51
43
49%
56%
*
*
14 bis unter 16 Jahre
41
54
44%
33%
*
*
12 bis unter 14 Jahre
50
42
52%
57%
*
*
10 bis unter 12 Jahre
50
53
46%
43%
*
*
6 bis unter 10 Jahre
106
101
51%
54%
*
*
3 bis unter 6 Jahre
67
64
46%
50%
*
*
0 bis unter 3 Jahre
68
68
38%
32%
*
*
517
491
47%
47%
*
*
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, dass sich die im Jugendhilfebericht 2005 festgestellte
rückläufige Tendenz der Bevölkerungszahl der unter 21-Jährigen (um 5 Kinder) im Stadtteil
Geyen im den vorliegenden Berichtsjahren weiter fortgesetzt. Die Altersgruppe der unter 21Jährigen weist einen Rückgang um insgesamt 18 Personen auf, welcher sich nicht gleichförmig in den einzelnen Altersklassen vollzogen hat. Der höchste Rückgang findet sich mit
insgesamt 26 Personen in der Altersgruppe der 3- bis unter 10-Jährigen, sowie der
51
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Altersgruppe der 18- bis unter 21-Jährigen mit insgesamt 11 Personen. Die Altersgruppe der
10- bis unter 12-Jährigen 10- bis unter 12-Jährigen mit insgesamt 16 Personen konnte den
höchsten Zuwachs verzeichnen, direkt gefolgt von der Altersgruppe der 14- bis unter 16Jährigen mit insgesamt 10 Personen.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
Alter
Gesamtdiff.
zu 2005
-11
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
91
77
84
66
16 bis unter 18 Jahre
42
50
51
43
-7
14 bis unter 16 Jahre
48
44
41
54
10
12 bis unter 14 Jahre
37
44
50
42
-2
10 bis unter 12 Jahre
47
37
50
53
16
6 bis unter 10 Jahre
108
113
106
101
-12
3 bis unter 6 Jahre
86
78
67
64
-14
62
66
68
68
2
521
509
517
491
-18
unter 3 Jahre
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
In Geyen und Manstedten lebten in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 424 bzw. 414
Kinder unter 18 Jahren in insgesamt 267 bzw. 264 Haushalten. Davon lebten 68 bzw. 66
Kinder in 49 allein erziehenden Haushalten. Zwar fanden sich hier nur 5 Prozent aller allein
erziehenden Haushalte des gesamten Stadtgebiets, dennoch war, bezogen auf den Stadtteil,
annähernd jeder fünfte Haushalt (18 bzw. 19 Prozent) allein erziehend.
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Haushalte mit Kindern
267
264
49
49
18%
19%
5%
5%
Kinder in Haushalten
424
414
68
66
16%
16%
5%
4%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Geyen/Manstedten mit
denen des Berichtsjahres 2005 zeigt,
52
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
dass die Anzahl der Haushalte, in denen Kindern unter 18 Jahren aufwachsen, mit
insgesamt 264 Haushalten um 5 Haushalte unter dem Niveau des Jahres 2005 liegt
(2 Prozent).
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 49 Haushalte um nur einen
Haushalt unter dem unter dem Niveau des Jahres 2005 liegt (2 Prozent).
Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Geyen / Manstedten
400
312
301
284
300
269
267
264
200
100
57
61
57
50
49
49
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils zum 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
In Geyen und Manstedten wurde im Jahr 2006 eine pädagogisch geleitete Spielgruppe
angeboten. Es handelte sich hierbei um eine Eltern-Kind-Gruppe.
Spielplätze
In den Ortsteilen Geyen und Manstedten befanden sich 6 Spielplätze:
•
An der Eismaar
Spielplatz
•
von-Harff-Straße
Spielplatz
•
Pfarrer-Schlick-Straße
Spielplatz
•
Mohnweg
Spielplatz
•
Fasanen Weg
Spielplatz
•
Sintherner Weg
Spielplatz
53
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Stadtteil Geyen betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 4.081 m2. Auf der
Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Geyen ergab sich eine rein rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 9,95 m2 (2006) und 10,15 m2 (2007) je Kind.
Im Stadtteil Manstedten betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 1.400 m2. Auf der
Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Manstedten ergab sich eine rein rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 60,87 m2 je Kind für beide Berichtsjahre.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Geyen gibt es eine Tageseinrichtung für Kinder mit drei Gruppen.
Einrichtung
Leiterin
Städtische Kindertagesstätte Frau
Geyen,
Mühlmann
von-Harff-Str. 1
Telefon
02238 / 54570
Plätze
70 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
In beiden Berichtsjahren standen im Stadtteil Geyen insgesamt 70 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 20 Ganztagsplätze.
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die Gemeinschaftsgrundschule Sinthern/Geyen wurde im Schuljahr 2006/2007 Offene
Ganztagsschule und betreute im Schuljahr 2006/2007 58 Kinder und im darauffolgenden Schuljahr ein Kind mehr in 2 bzw. 3 Gruppen.
Jugendverbände
Die folgenden Jugendverbände sind für die beiden Stadtteile Geyen und Sinthern tätig.
Obwohl sie ihren Sitz in Sinthern haben, werden sie auch an dieser Stelle aufgeführt:
•
Evangelische Jugend Geyen/Sinthern
39 Mitglieder
•
KJG/Messdiener Geyen/Sinthern
88 Mitglieder
Angaben zum Anteil ausländischer Mitglieder liegen nicht vor.
54
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.4. Pulheim-Kerngebiet
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Pulheim und Orr lebten am 31.12.2006 insgesamt 21.408 und am 31.12.2007
insgesamt 21.527 Personen. Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren machte in
Pulheim und Orr wie im Jahr 2005 21 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Der Anteil der
unter 21-Jährigen ist im Vergleich zum Jahr 2005 um insgesamt 56 Personen auf 4.489
Kinder und Jugendliche angestiegen. Unverändert ist annähernd jede/r fünfte Einwohner/in
im Stadtteil Pulheim und Orr ein Kind oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Die Geschlechterverteilung war mit einem 48-prozentigen Anteil Mädchen annähernd äquivalent. Der Anteil
ausländischer Kinder und Jugendlicher lag mit 7 bzw. 6 Prozentpunkten zwei bzw. einen
Prozentpunkt über dem Durchschnitt des Ausländeranteils des gesamten Stadtgebiets. In
keinem anderen Stadtteil ist der Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher, bezogen auf
die Grundgesamtheit der altersgleichen Bevölkerung im Stadtteil, höher. Es ist jedoch eine
rückläufige Tendenz in den jüngeren Jahrgängen zu erkennen, die jedoch aus Datenschutzgründen nicht mehr konkret ausgewiesen werden kann.
Einwohner der Ortsteile Pulheim und Orr unter 21 Jahren nach Altersklassen
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
21.408
21.527
51%
51%
8%
8%
21 Jahre und älter
16.915
17.038
52%
52%
8%
8%
18 bis unter 21 Jahre
624
624
47%
50%
10%
11%
16 bis unter 18 Jahre
405
444
47%
50%
10%
9%
14 bis unter 16 Jahre
433
444
47%
47%
9%
7%
12 bis unter 14 Jahre
455
432
50%
50%
8%
9%
10 bis unter 12 Jahre
457
451
51%
48%
7%
7%
6 bis unter 10 Jahre
880
903
46%
48%
7%
5%
3 bis unter 6 Jahre
649
640
49%
47%
*
*
0 bis unter 3 Jahre
590
551
48%
48%
*
*
4.493
4.489
48%
48%
7%
6%
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2006
Die positive Tendenz des Vergleichsjahres 2005 setzte sich auch im Berichtsjahr 2006 fort,
die Anzahl der unter 21-Jährigen in der Stadt Pulheim hatte mit 60 Personen den höchsten
Zugewinn zu verzeichnen. Im Jahre 2007 wird diese Tendenz jedoch leicht rückläufig, die
55
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Anzahl ging wieder um 4 Personen zurück. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht den Verlauf in den einzelnen Altersklassen, die Zunahme bzw. der Abstieg verläuft hier nicht linear.
Die deutlichste Steigerung vom Jahr 2005 bis zum Jahr 2007 um insgesamt 55 Personen
findet sich in der Altersklasse der 16- bis unter 19-Jährigen, gefolgt von der Altersgruppe der
6- bis unter 12-Jährigen mit einem Zugewinn um insgesamt 38 Kinder. Den höchsten Verlust
hat die Altersgruppe der unter 3-Jährigen mit insgesamt 25 Kindern und die Altersgruppe der
18 bis unter 21-Jährigen mit insgesamt 11 Kindern zu verzeichnen.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
Alter
Gesamtdiff.
zu 2005
-11
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
617
635
624
624
16 bis unter 18 Jahre
434
389
405
444
55
14 bis unter 16 Jahre
389
443
433
444
1
12 bis unter 14 Jahre
424
433
455
432
-1
10 bis unter 12 Jahre
436
432
457
451
19
6 bis unter 10 Jahre
872
884
880
903
19
3 bis unter 6 Jahre
646
641
649
640
-9
543
576
590
551
-25
4.361
4.433
4.493
4.489
56
unter 3 Jahre
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2006
In Pulheim und Orr lebten in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 3.800 bzw. 3.781 Kinder
unter 18 Jahren in insgesamt 2.364 bzw. 2.358 Haushalten. Davon lebten 539 bzw. 547
Kinder in 389 bzw. 403 allein erziehenden Haushalten. Unverändert befanden sich mehr als
ein Drittel aller allein erziehenden Haushalte des gesamten Stadtgebiets (36 bzw. 37
Prozent) im Stadtteil Pulheim-Zentrum.
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Haushalte mit Kindern
2.364
2.358
389
403
16%
17%
36%
37%
Kinder in Haushalten
3.800
3.781
539
547
14%
14%
36%
37%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2006
56
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Pulheim-Kerngebiet mit
denen des Vorjahres zeigt,
•
dass die Anzahl der Haushalte, in denen Kindern unter 18 Jahren aufwachsen, mit
2.358 Haushalte um insgesamt 33 Haushalte über dem Niveau des Jahres 2005 liegt
(1,4 Prozent).
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 403 Haushalte um 10 Haushalte über dem Niveau des Jahres 2005 liegt (2,5 Prozent).
Entwicklung der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Pulheim-Kerngebiet und Orr
3.000
2.500
2.338
2.386
2.265
2.364
2.325
2.358
2.000
1.500
1.000
500
398
399
374
393
389
403
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils zum 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
In Pulheim wurden im Jahr 2006 insgesamt 32 und im Jahr 2007 insgesamt 28 Spiel- und
Krabbelgruppen angeboten. Davon waren im Jahr 2006 22 und im Jahr 2007 18 ElternKind-Gruppen und 10 Spielgruppen ohne Eltern in beiden Berichtsjahren.
Spielplätze
In Pulheim-Zentrum befanden sich 39 Spielplätze:
•
•
•
•
•
Spielplatz
Skate-Anlage
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Auweiler Pfad
Peter-Kanters-Allee
Albrecht-Dürer-Straße
Ludwig-Richter-Straße
Paul-Klee-Straße
57
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Am Römerpfad
Am Angelsdorn
Nikolaus-Ehlen-Straße
Nordring
Marderweg
Luchsweg
Iltisweg
Lucas-Cranach-Straße
Beethovenstraße
Albrecht-Dürer-Straße
Am Kirchberg
Steinacker Straße
Oppelner Straße
Magdeburger Straße
Maria-Montessouri-Straße
von-Humboldt-Straße
Pletschmühlenweg
Rotdornweg
Am Kleekamp
Asternweg 1
Asternweg 3
Asternweg 4
Aurikelweg 1
Aurikelweg 2
Aurikelweg 3
Aurikelweg 4
Zur Alten Wassermühle
Mohnblumenweg
Rotkäppchenweg
Albert-Schweitzer-Straße
Hirschweg
Peter-Kanters-Allee
Stockholmer Straße
Maiglöckchenweg
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Bolzplatz
Spielplatz
Spielplatz (privat)
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz (teilweise privat)
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Bolzplatz
Spielplatz
Spielplatz
Im Stadtteil Pulheim-Kerngebiet betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 32.389
m2. Auf der Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Kerngebiet ergab sich eine rein rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 8,38 m2 je Kind für beide Berichtsjahre.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Pulheim-Zentrum gibt es 7 Tageseinrichtungen für Kinder mit insgesamt 27
Gruppen.
58
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Einrichtung
Katholische Kindertagesstätte,
Hackenbroicher Straße 7
Städtische Kindertagesstätte,
Gustav-Heinemann-Str. 23
Leiterin
Frau Rohde
Caritas Kindertagesstätte,
Nordring 13
Frau Becker 02238 /
7282
Städtische Kindertagesstätte,
Sinnersdorfer Straße 70
Frau Esser
Städtische Kindertagesstätte,
Anemonenweg 2
Kindertagesstätte
"Hand in Hand",
von-Bodelschwingh-Str. 25
Städtische Kindertagesstätte
Nelkenweg 8
Frau Axmann 02238 /
7860
Frau Ommer 02238 /
83565
Frau
Keßler
Frau
Streeck
Telefon
02238 /
50770
02238 /
54871
02238 /
54770
02238 /
470495
Plätze
95 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
85 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze und 25
Blockplätze**
95 (107)* Plätze, davon
40 (57)* Ganztagsplätze
95 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze und 25
Blockplätze**
95 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
55 Plätze, davon 30
Ganztagsplätze
2 integrative Gruppen
70 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
25 Blockplätze** (erst ab
2007/2008)
* Zahlen in Klammern gelten für das Kindergartenjahr 2007/2008
** Blocköffnungszeit von 7.00-14.00 Uhr
Im Kindergartenjahr 2006/2007 standen in Pulheim-Zentrum insgesamt 585 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 185 Ganztagsplätze und 50 Blockplätze. Im
Kindergartenjahr 2007/2008 waren es 602 Plätze in Kindertagesstätten, davon 202 Ganztagsplätze und 75 Blockplätze.
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die
Evangelische
Grundschule
Dietrich-Bonhoeffer-Schule
wurde
im
Schuljahr
2006/2007 Offene Ganztagsgrundschule und betreute im ersten Jahr 79 Kinder in drei
Gruppen und im Schuljahr 2006/2007 93 Kinder in vier Gruppen.
•
Die Katholische Grundschule am Wäldchen wurde ebenfalls im Schuljahr 2006/2007
Offene Ganztagsgrundschule und betreute im ersten Jahr 55 Kinder in zwei Gruppen und
im Schuljahr 2006/2007 80 Kinder in vier Gruppen.
•
Die Katholische Grundschule Barbaraschule hielt in beiden Berichtsjahren 3 Gruppen
des Programms „8:00 Uhr bis 13:00 Uhr“ vor und betreute 56 bzw. 60 Kinder.
•
Für die Marion-Dönhoff-Realschule und dem Geschwister-Scholl-Gymnasium für 2
Gruppen mit jeweils 20 Schüler/innen eine Nachmittagsbetreuung der Schüler/innen der
Sekundarstufe I angeboten.
•
Die Gemeinschaftshauptschule hielt in beiden Berichtsjahren 1 Gruppe des Programms
„13plus“ für 15 Kinder vor.
59
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Kinder- und Jugendeinrichtung
Für Kinder und Jugendliche stand im Ortsteil Pulheim-Zentrum eine Kinder- und
Jugendeinrichtung zur Verfügung.
Einrichtung/Träger
Öffnungszeiten
POGO
Zur Offenen Tür 10
50259 Pulheim
Tel.: 02238/55236
E-mail: pogo-pulheim @t-online.de
Mo:
Di:
Do:
Fr:
Besonderheiten
13.00-21.00 Uhr
13.00-21.00 Uhr
13.00-21.00 Uhr
13.00-24.00 Uhr
Träger:
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
Teeniedisco
Pädagogische Mitarbeiter/innen:
Hubert Neumaier
Judith Harrer
Phantasiespiel- und /oder
Netzwerkwochenenden
Open-Air Festival
Angebote:
Bewerbungstraining, Bewerbungshilfe
Cafébereich, Kicker, Billard, Tischtennis, Kreativtreff, Kochen, Dart,
Jungengruppe, Modern-Dance,
Fußballmannschaft, Film,
Hausaufgabenbetreuung, Turniere,
Konzertveranstaltungen, Proberäume,
Disco, tägl. Internetcafé, Netzwerkspiele
An Samstagen und Sonntagen kann die Einrichtung
von gemeinnützigen Gruppen
genutzt werden.
Jugendverbände
In Pulheim sind die folgenden Jugendverbände tätig :
•
Kolping Jugend Pulheim
22 Mitglieder
•
Evangelische Jugend Pulheim
78 Mitglieder
•
DPSG Pulheim
49 Mitglieder
•
DLRG Jugend Pulheim
322 Mitglieder
•
Jugendrotkreuz Pulheim
11 Mitglieder
•
Kinder- und Jugendchor Pulheim
87 Mitglieder
•
Jugendfeuerwehr
78 Mitglieder
Angaben zum Anteil ausländischer Mitglieder liegen nicht vor.
60
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.5. Sinnersdorf
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Sinnersdorf lebten am 31.12.2006 insgesamt 5.709 und am 31.12.2007 5.663
Personen. Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren machte in den Jahren 2006 und
2007 in Sinnersdorf 21 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Der Anteil der unter 21Jährigen ist im Vergleich zum Jahr 2005 um insgesamt 68 Personen auf 1.161 Kinder und
Jugendliche gesunken. Unverändert ist annähernd jede/r fünfte Einwohner/in im Stadtteil
Sinnersdorf ein Kind oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Die Geschlechterverteilung war mit
einem 51- bzw. 50-prozentigen Anteil Mädchen äquivalent. Der Anteil ausländischer Kinder
und Jugendlicher lag unter dem Durchschnitt des Ausländeranteils des gesamten Stadtgebiets, der jedoch aus Datenschutzgründen nicht mehr konkret ausgewiesen werden kann.
Einwohner des Ortsteils Sinnersdorf unter 21 Jahren nach Altersklassen
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
5.709
5.663
51%
51%
5%
5%
21 Jahre und älter
4.504
4.502
52%
52%
5%
5%
18 bis unter 21 Jahre
173
169
55%
51%
5%
*
16 bis unter 18 Jahre
122
115
50%
48%
6%
5%
14 bis unter 16 Jahre
117
127
51%
54%
*
*
12 bis unter 14 Jahre
125
120
55%
50%
*
*
10 bis unter 12 Jahre
134
145
49%
49%
6%
*
6 bis unter 10 Jahre
260
227
52%
52%
5%
*
3 bis unter 6 Jahre
152
150
47%
49%
*
*
0 bis unter 3 Jahre
122
108
46%
42%
*
*
1.205
1.161
51%
50%
*
*
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, dass sich die schon im Jahr 2005 festgestellte
rückläufige Tendenz der Bevölkerungszahl der unter 21-Jährigen (um insgesamt 47
Personen) im Stadtteil Sinnersdorf weiter fortsetzt. Im Jahr 2007 zeigt die Altersgruppe der
unter 21-Jährigen insgesamt einen Rückgang um 68 Personen auf. Der Vergleich der Stadtteile, bezogen auf die Bevölkerungsentwicklung der unter 21-Jährigen, weist Sinnersdorf als
den Stadtteil mit dem höchsten Rückgang an Kindern und Jugendlichen aus. Der Rückgang
der Anzahl der unter 21-Jährigen hat sich nicht linear in den einzelnen Altersklassen
61
- Familienbericht 2006 / 2007 -
vollzogen, zeigt sich jedoch besonders deutlich mit 82 Kindern in der Altersgruppe der unter
10-Jährigen.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Alter
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
186
174
173
169
-5
16 bis unter 18 Jahre
114
123
122
115
-8
14 bis unter 16 Jahre
128
112
117
127
15
12 bis unter 14 Jahre
119
130
125
120
-10
10 bis unter 12 Jahre
127
123
134
145
22
6 bis unter 10 Jahre
277
274
260
227
-47
3 bis unter 6 Jahre
177
167
152
150
-17
148
126
122
108
-18
1.276
1.229
1.205
1.161
-68
unter 3 Jahre
Summe
Diff./Vorjahr
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
In Sinnersdorf lebten in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 1.018 bzw. 968 Kinder unter
18 Jahren in insgesamt 632 bzw. 604 Haushalten. Davon lebten 150 bzw. 132 Kinder in 110
bzw. 96 allein erziehenden Haushalten. Hier fanden sich im Jahr 2006 unverändert 10
Prozent aller allein erziehenden Haushalte des gesamten Stadtgebiets, im Jahr 2007 waren
es 9 Prozent.
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
Haushalte mit Kindern
Kinder in Haushalten
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
632
604
110
96
17%
16%
10%
9%
1.018
968
150
132
15%
14%
10%
9%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Sinnersdorf mit denen
des Jahres 2005 zeigt,
•
dass die Anzahl der Haushalte, in denen Kindern unter 18 Jahren aufwachsen, mit
604 Haushalten um 38 Haushalte unter dem Niveau von 2005 liegen (6 Prozent).
62
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 96 Haushalten um 21 Haushalte unter dem Niveau des Jahres 2005 liegen (11 Prozent).
Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Sinnersdorf
800
712
685
667
700
642
632
604
600
500
400
300
200
99
107
98
108
110
96
100
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils zum 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
In Sinnersdorf wurden im Jahr 2006 insgesamt 4 pädagogisch geleitete Spielgruppen und im
Jahr 2007 insgesamt 3 pädagogisch geleitete Spielgruppen angeboten. Davon waren 2006
2 Eltern-Kind-Gruppen, 2007 gab es eine Eltern-Kind-Gruppe. In beiden Berichtsjahren gab
es jeweils 2 Spielgruppen ohne Eltern.
Spielplätze
In Sinnersdorf befanden sich 12 Spielplätze:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Föhrenweg
Mutzenrather Weg
Erftstraße
Johann-Hermanns-Weg
Sinnersdorfer Feld
Jordeweg
Am Eggershof
Karlstraße
Rurstraße
63
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
•
•
Spielplatz
Bolzplatz
Bolzplatz (privat)
Patriziusstraße
Am Randkanal
Am Zehnthof
Im Stadtteil Sinnersdorf betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 13.186 m2. Auf
der Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Sinnersdorf ergab sich eine rein
rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 12,78 m2 (2006) und 13,29 m2 (2007) je Kind.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Sinnersdorf gibt es drei Tageseinrichtungen für Kinder mit insgesamt 8 Gruppen.
Einrichtung
Städtischer Kindergarten,
Görreshofstraße 7 A
Kindergarten "Mach mit" e.V.,
Peter-Wolff-Straße 17 f
Städtische
Kindertagesstätte,
Kesselsgasse 4-6
Leiterin
Frau Demmer
Frau Giesen
Frau Naber
Telefon
02238 /
54483
02238 /
7157
02238 /
82840
Plätze
125 Plätze, davon 50
Bockplätze*
25 Plätze
40 Ganztagsplätze
* Blocköffnungszeit von 7.00-14.00 Uhr
In beiden Berichtsjahren standen im Stadtteil Sinnersdorf insgesamt 190 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 40 Ganztagsplätze und 50 Blockplätze.
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die Gemeinschaftsgrundschule Horionschule hält seit 2003 das Angebot der Offenen
Ganztagsschule vor. In zwei Gruppen wurden im Schuljahr 2006/2007 54 Kinder und im
darauffolgenden Schuljahr 46 Kinder betreut.
Kinder- und Jugendeinrichtung
Für Kinder und Jugendliche stand im Ortsteil Sinnersdorf eine Kinder- und Jugendeinrichtung
zur Verfügung.
64
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Einrichtung/Träger
Jugendtreff Sinnersdorf
Stommelner Str. 104
50259 Pulheim
Tel.: 02238/57703
E-mail: jugendtreff-sinnersdorff@web.de
Träger:
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
Pädagogische Mitarbeiterin:
Sabine Fechtner
Öffnungszeiten
Besonderheiten
Mo: 15:00 – 21:00 Uhr
Mi: 15.00 - 21.00 Uhr
Do: 15.00 – 21.00 Uhr
(Kochangebot)
Fr: 14.00 – 18.00 Uhr
(Kindertag)
Angebote:
Betreute Computerarbeit u. Internet, Gesellschaftsspiele, Billard, Kicker, Musik,
Zeitschriften, Kochgruppe, Spiele- und
Sportturniere, Videoabende, Ferienprogramme und Ferienausflüge, Kreativkurse,
Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfeunterricht, Jugendberatung, Playstation
Jugendtreff Sinnersdorf war im Jahr 2007 an 176 Tagen für Kinder und Jugendliche geöffnet.
Die Anzahl der Besucherinnen pro Öffnungstag lag durchschnittlich bei 16 Kindern und
Jugendlichen. Der Anteil der Besucher mit Migrationshintergrund lag bei ca. 56 Prozent.
Jugendverbände
In Sinnersdorf sind folgende Jugendverbände tätig:
•
Evangelische Jugend Sinnersdorf
10 Mitglieder
•
DPSG Sinnersdorf
51 Mitglieder
•
KJG Sinnersdorf
75 Mitglieder
Angaben zum Anteil ausländischer Mitglieder liegen nicht vor.
65
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.6. Sinthern
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Sinthern lebten am 31.12.2006 insgesamt 769 und am 31.12.2007 813 Personen.
Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren machte im Jahr 2006 in Sinthern 23
Prozent der Gesamtbevölkerung aus und stieg im Jahr 2007 auf 24 Prozent an. Der Anteil
der unter 21-Jährigen ist im Jahr 2006 um 44 Personen auf 813 Kinder und Jugendliche
angestiegen, nachdem im Jahr 2006 ein Verlust von 17 Kindern und Jugendlichen zu
verzeichnen war. Unverändert ist annähernd jede/r vierte Einwohner/in im Stadtteil Sinthern
ein Kind oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Damit weist der Vergleich aller Stadtteile
Sinthern neben Dansweiler als den Stadtteil mit dem höchsten prozentualen Anteil an
Jugendlichen unter 21 Jahren bezogen auf die Grundgesamtheit aus. Die Geschlechterverteilung war mit einem 50- bzw. 49-prozentigen Anteil Mädchen annähernd äquivalent. Der
Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher war mit 5 Prozentpunkten entsprechend dem
Durchschnitt des Ausländeranteils des gesamten Stadtgebiets.
Einwohner des Ortsteils Sinthern unter 21 Jahren nach Altersklassen
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
3.300
3.420
52%
51%
5%
5%
21 Jahre und älter
2.531
2.607
52%
52%
5%
6%
18 bis unter 21 Jahre
102
118
47%
48%
7%
*
16 bis unter 18 Jahre
83
87
52%
53%
7%
8%
14 bis unter 16 Jahre
86
80
52%
54%
5%
*
12 bis unter 14 Jahre
78
90
58%
56%
6%
8%
10 bis unter 12 Jahre
78
81
45%
42%
8%
6%
6 bis unter 10 Jahre
169
171
47%
46%
*
*
3 bis unter 6 Jahre
91
93
57%
55%
*
*
0 bis unter 3 Jahre
82
93
48%
46%
*
*
769
813
50%
49%
5%
5%
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, dass sich die im Jahr 2005 abgezeichnete Tendenz
einer steigenden Bevölkerungszahl der unter 21-Jährigen in Sinthern nach einem Rückgang
im Jahre 2006 im letzten Berichtsjahr 2007 wieder fortgesetzt. Die Altersgruppe der 18 bis
66
- Familienbericht 2006 / 2007 -
unter 21-Jährigen zeigt eine Steigerung um insgesamt 25 Personen, gefolgt von der Altersgruppe der unter 3-Jährigen um insgesamt 19 Personen. Ein Rückgang ist bei der Altersgruppe der 14 bis unter 16-Jährigen um 16 Kinder und der Altersgruppe der 3 bis unter 6Jährigen um 11 Kinder zu verzeichnen.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
Alter
Gesamtdiff.
zu 2005
25
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
91
93
102
118
16 bis unter 18 Jahre
70
79
83
87
8
14 bis unter 16 Jahre
85
96
86
80
-16
12 bis unter 14 Jahre
89
84
78
90
6
10 bis unter 12 Jahre
77
83
78
81
-2
6 bis unter 10 Jahre
147
173
169
171
-2
3 bis unter 6 Jahre
127
104
91
93
-11
82
74
82
93
19
768
786
769
813
27
unter 3 Jahre
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
In Sinthern lebten in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 662 bzw. 681 Kinder unter 18
Jahren in insgesamt 410 bzw. 428 Haushalten. Davon lebten 114 bzw. 117 Kinder in 84 bzw.
88 allein erziehenden Haushalten. Somit fanden sich in Sinthern zwar nur 8 Prozent aller
allein erziehenden Haushalte des gesamten Stadtgebiets, dennoch war jeder fünfte Haushalt
mit Kindern allein erziehend (20 Prozent).
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Haushalte mit Kindern
410
428
84
88
20%
21%
8%
8%
Kinder in Haushalten
662
681
114
117
17%
17%
8%
8%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
67
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Sinthern mit denen des
Jahres 2005 zeigt,
•
dass die Anzahl der Haushalte, in denen Kinder unter 18 Jahren aufwachsen, mit 428
Haushalten um 7 Haushalte über dem Niveau des Jahres 2005 liegt (2 Prozent).
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 88 Haushalten um 5 Haushalte
über dem Niveau des Jahres 2005 liegt (4 Prozent).
Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Sinthern
500
437
421
404
421
428
410
400
300
200
80
100
78
83
77
84
88
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils zum 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
In Sinthern wurden im Jahr 2006 insgesamt 6 und im Jahr 2007 10 pädagogisch geleitete
Spielgruppen angeboten. Davon waren 2006 4 und 2007 8 Eltern-Kind-Gruppen und in
beiden Berichtsjahren jeweils 2 Spielgruppen ohne Eltern.
Spielplätze
In Sinthern befanden sich 6 Spielplätze:
•
•
•
•
•
•
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz
Spielplatz – seit 2007
Quellenweg
Wacholderweg
Erlenweg
Kirchgasse
Dammstraße
Feldrosenweg
68
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Stadtteil Sinthern betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 5.073 m2. Auf der
Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Sinnersdorf ergab sich eine rein
rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 7,61 m2 (2006) und 7,31 m2 (2007) je Kind. In keinem
anderen Stadtteil ist die Spiel- und Bolzfläche pro Kind, bezogen auf die Anzahl der Kinder
unter 18 Jahren, niedriger.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Sinthern gibt es 3 Tageseinrichtungen für Kinder mit insgesamt 5 Gruppen.
Einrichtung
Städtische Kindertagesstätte
Sinthern,
Am Fronhof 12
Katholische
Kindertagesstätte Sinthern,
Brauweiler Str. 16
Kindergarten "Kinder Kinder" e.V.
Sinthern, Brauweiler Str. 31
Leiterin
Frau Dorn
Telefon
02238 /
840705
Frau Reichertz
02238 /
54721
Frau Albig
02238 /
81532
Plätze
90 Plätze, davon 40 (20)*
Ganztagsplätze und 25
(0)* Blockplätze**
35 Plätze, davon 10
Ganztagsplätze
25 Plätze
* Zahlen in Klammern gelten für das Kindergartenjahr 2007/2008
** Blocköffnungszeit von 7.00-14.00 Uhr
In beiden Berichtsjahren standen im Stadtteil Sinthern insgesamt 190 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 50 Ganztagsplätze und 25 Blockplätze im Kindergartenjahr 2006/2007 sowie 30 Ganztagsplätze im Kindergartenjahr 2007/2008
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die Gemeinschaftsgrundschule Sinthern/Geyen wurde im Schuljahr 2006/2007 Offene
Ganztagsschule und betreute im Schuljahr 2006/2007 58 Kinder und im darauffolgenden Schuljahr ein Kind mehr in 2 bzw. 3 Gruppen.
Kinder- und Jugendeinrichtung
Für Kinder und Jugendliche stand im Ortsteil Sinthern eine Kinder- und Jugendeinrichtung
zur Verfügung.
69
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Einrichtung/Träger
Öffnungszeiten
Besonderheiten
Café Exil
Brauweiler Str. 31
50259 Pulheim-Sinthern
Tel.: 02238/960844
Di: 13.00-20.30 Uhr
Mi: 13.00-20.30 Uhr
Do: 13.00-21.00 Uhr
1 x im Monat Disco
Ausflüge
Träger:
Caritasverband für den Erftkreis
Pädagogische Mitarbeiter:
Ralf Schmitter
Angela Berger –Honorarkraft 12 Wstd.
Angebote:
Kochen, Hausaufgabenbetreuung, Disco, Billard,
Kicker, Dart, Tischtennis, Gesellschaftsspiele,
Turniere, Videoabende, Zeitschriften, Playstation,
Computer und Internet
Jugendverbände
In Sinthern ist folgender Jugendverband tätig:
•
Evangelische Jugend Geyen/Sinthern
•
KJG Messdiener Geyen/Sinthern
39 Mitglieder
…88 Mitglieder
Angaben zum Anteil ausländischer Mitglieder liegen nicht vor.
70
- Familienbericht 2006 / 2007 -
2.7. Stommeln
Einwohner unter 21 Jahren
Im Ortsteil Stommeln, Stommelerbusch und Ingendorf lebten am 31.12.2006 insgesamt
9.154 und am 31.12.2007 9.181 Personen. Die Anzahl der Einwohner/innen unter 21 Jahren
machte in beiden Berichtsjahren in Stommeln, Stommelerbusch und Ingendorf 21 Prozent
der Gesamtbevölkerung aus. Nach dem Kerngebiet ist Stommeln/Stommelerbusch der
bevölkerungsreichste Stadtteil der Stadt Pulheim. Der Anteil der unter 21-Jährigen ist im
Vergleich zum Jahr 2005 um insgesamt 40 Personen auf 1.910 Kinder und Jugendliche
gesunken. Unverändert ist annähernd jede/r fünfte Einwohner/in im Stadtteil Stommeln,
Stommelerbusch und Ingendorf ein Kind oder Jugendlicher unter 21 Jahren. Dennoch zeigt
der Vergleich zu den anderen Stadtteilen in Stommeln erneut mit insgesamt 116 Kindern den
höchsten Nachlass der Altersgruppe der unter 12-Jährigen. Die Geschlechterverteilung war
annähernd äquivalent. Der Anteil ausländischer Kinder und Jugendlicher lag unter dem
Durchschnitt des Ausländeranteils des gesamten Stadtgebiets, der jedoch aus Datenschutzgründen nicht mehr konkret ausgewiesen werden kann.
Einwohner der Ortsteile Stommeln, Stommelerbusch und Ingendorf unter 21 Jahren nach
Altersklassen
Alter
insgesamt
davon weiblich
davon Ausländer
2006
2007
2006
2007
2006
2007
Gesamtbevölkerung
9.154
9.181
52%
52%
5%
5%
21 Jahre und älter
7.216
7.271
52%
53%
6%
6%
18 bis unter 21 Jahre
270
278
49%
44%
*
5%
16 bis unter 18 Jahre
194
206
53%
53%
7%
7%
14 bis unter 16 Jahre
215
208
54%
54%
5%
*
12 bis unter 14 Jahre
231
243
51%
51%
*
*
10 bis unter 12 Jahre
224
215
49%
49%
*
*
6 bis unter 10 Jahre
372
364
52%
49%
*
*
3 bis unter 6 Jahre
243
221
55%
58%
7%
*
0 bis unter 3 Jahre
189
175
52%
51%
*
*
1.938
1.910
52%
51%
*
*
Summe u-21-jährigen
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter fünf Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
71
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, dass sich eine sich verstärkende rückläufige Tendenz
der Bevölkerungszahl der unter 21-Jährigen im Stadtteil Stommeln und Stommelerbusch in
den vorliegenden Berichtsjahren abzeichnet. Insbesondere in der Altersgruppe der unter 12Jährigen zeigt ein Rückgang von insgesamt 116 Personen, der durch den Anstieg von insgesamt 76 Personen in der Altersgruppe der 12 bis unter 21-Jährigen nicht ausgeglichen
werden kann.
Entwicklung der Bevölkerungszahlen der unter 21-Jährigen in den Altersklassen
Anzahl absolut zum Stichtag 31.12.
Alter
Gesamtdiff.
zu 2005
12
2004
2005
2006
2007
18 bis unter 21 Jahre
238
266
270
278
16 bis unter 18 Jahre
183
186
194
206
20
14 bis unter 16 Jahre
184
196
215
208
12
12 bis unter 14 Jahre
205
211
231
243
32
10 bis unter 12 Jahre
220
231
224
215
-16
6 bis unter 10 Jahre
424
401
372
364
-37
3 bis unter 6 Jahre
261
242
243
221
-21
232
217
189
175
-42
1.947
1.950
1.938
1.910
-40
unter 3 Jahre
Summe
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006, 31.12.2007
In Stommeln, Stommelerbusch und Ingendorf lebten in den Jahren 2006 und 2007 insgesamt 1.629 bzw. 1.589 Kinder unter 18 Jahren in insgesamt 989 bzw. 972 Haushalten.
Davon lebten 255 bzw. 276 Kinder in 184 bzw. 194 allein erziehenden Haushalten. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der allein erziehenden Haushalte in Stommeln um
2 bzw. Prozentpunkte auf mit 19 bzw. 20 Prozent.
Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren und Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in
Haushalten
allein erziehend
gesamt
Haushalte mit Kindern
Kinder in Haushalten
absolut
in Bezug zum
Stadtgebiet
in %
2006
2007
2006
2007
2006
2007
2006
2007
989
972
184
194
19%
20%
17%
18%
1.629
1.589
255
276
16%
17%
17%
19%
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2005
72
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der Vergleich der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren im Stadtteil Stommeln/ Stommelerbusch mit denen des Vorjahres zeigt,
• dass die Anzahl der Haushalte, in denen Kinder unter 18 Jahren aufwachsen, mit 972
Haushalten um 23 Haushalte unter dem Niveau des Jahres 2005 liegt (2 Prozent).
•
dass die Anzahl der allein erziehenden Haushalte mit 194 Haushalten um 22 Haushalte über dem Niveau des Jahres 2005 liegt (13 Prozent).
Entwicklung der Anzahl der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren in Stommeln, Ingendorf
und Stommelerbusch
1.200
1.074
1.072
1.046
995
989
972
1.000
800
600
400
152
200
171
170
172
184
194
0
2002
2003
2004
2005
Anzahl Haushalte
2006
2007
davon alleinerziehend
Quelle: KDVZ, Stand: jeweils zum 31.12.
Spiel- und Krabbelgruppen
In Stommeln und Stommelerbusch wurden im Jahr 2006 insgesamt 9 Spielgruppen angeboten. Davon waren 6 Eltern-Kind-Gruppen und 3 Spielgruppen ohne Eltern. Im Jahr 2007
reduzierte sich die Anzahl der Eltern-Kind-Gruppen um 1 Gruppe auf 5 Gruppen. Die Anzahl
der Spielgruppen ohne Eltern blieb gleich.
Spielplätze
In Stommeln und Stommelerbusch befanden sich 8 Spielplätze:
•
•
•
Spiel-/Bolzplatz
Spielplatz
Spielplatz
Nordstraße
Brunostraße
Kirchtalsweg
73
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
•
•
•
•
Spielplatz
Spiel-/Bolzplatz
Spielplatz
Spiel-/Bolzplatz
Spielplatz
Rheidter Weg
Kölner Weg
Zu den Fußfällen
Kapellenweg
Dormagener Straße
Im Stadtteil Stommeln betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 14.576 m2. Auf der
Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Stommeln ergab sich eine rein
rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 8,74 m2 (2006) und 8,93 m2 (2007) je Kind.
Im Stadtteil Stommelerbusch betrug die Gesamtfläche der Spiel- und Bolzplätze 5.366 m2.
Auf der Basis der Anzahl Kinder unter 18 Jahren im Stadtteil Stommelerbusch ergab sich
eine rein rechnerische Spiel- und Bolzfläche von 28,39 m2 (2006) und 29,48 m2 (2007) je
Kind.
Kindertagesstätten
Im Stadtteil Stommeln gab es 6 Tageseinrichtungen für Kinder mit insgesamt 14 Gruppen.
Einrichtung
Kindergarten
"Alte Mühle" e.V.,
Christinastr. 3a
Städtische Kindertagesstätte
Zu den Fußfällen 28 a
Leiterin
Frau MüllerBonn
Telefon
02238 /
140120
Plätze
50 Plätze, davon 25
Blockplätze**
Frau Groh
02238 /
15845
Evangelische
Kindertagesstätte
Paul-Schneider-Straße 4
Katholische Kindertagesstätte
Christian-Klausmann-Straße
11
Katholische Kindertagesstätte
Stommelerbusch,
Kapellenweg
Naturkindergarten
„Eulennest
Frau Besser
02238 /
14770
65 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze und 0 (45)*
Blockplätze
45 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
Frau Scharrer 02238 /
14926
65 Plätze, davon 40 (20)
*Ganztagsplätze
Frau Effertz
02238 /
13444
45 Plätze, davon 20
Ganztagsplätze
Frau
Hoppe
0151/
54766230
18 Plätze
Zahlen in Klammern gelten für das Kindergartenjahr 2007/2008
** Blocköffnungszeit von 7.00-14.00 Uhr
Im Stadtteil Stommeln standen in beiden Berichtsjahren insgesamt 288 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung, davon waren 100 Ganztagsplätze sowie 25 Blockplätze im
Kindergartenjahr 2006/2007 und 70 Blockplätze im Kindergartenjahr 2007/2008
74
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Betreuungsangebote in Schulen
•
Die Gemeinschaftsgrundschule Christinaschule und die Katholische Grundschule an der
Kopfbuche haben jeweils für zwei Gruppen das Angebot der Offenen Ganztagsschule
eingeführt. Es wurden jeweils zwischen 54 und 60 Kinder betreut.
Kinder- und Jugendeinrichtung
Für Kinder und Jugendliche stand in den Ortsteilen Stommeln/Stommelerbusch eine Kinderund Jugendeinrichtung zur Verfügung.
Einrichtung/Träger
Jugendtreff Stommeln
Christinastr. 3
50259 Pulheim
Tel.: 02238/2317
E-mail: OT-stommeln@gmx.de
Öffnungszeiten
Besonderheiten
Di: 14.00 – 21.00 Uhr
Mi: 13.00 – 17.00 Uhr
Do: 14.00 – 21.00 Uhr
Fr: 14.00 – 21.00 Uhr
Schülercafé für 10 bis 15-Jährige
Rauchverbot in der Einrichtung!
(Hausaufgabenhilfe, Spiele)
Träger:
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
Pädagogische Mitarbeiter:
Tim Müller
Angebote:
Betreute Computer- und Internetarbeit,
Billard, Kicker, Dart, Tischtennis, Gesellschaftsspiele, Videoabende, Zeitschriften, Musik, Kochgruppe, Spielund Sportturniere, Feten, Konzerte,
Ferienprogramme
und
–ausflüge,
Kreativkurse, Jugendrat, Seifenkistengruppe
Jugendverbände
In Stommeln waren folgende Jugendverbände tätig:
• KJG Stommeln/Stommelerbusch
31 Mitglieder
•
Messdiener Stommeln
126 Mitglieder
Angaben zum Anteil ausländischer Mitglieder liegen nicht vor.
75
- Familienbericht 2006 / 2007 -
3. Individuelle Hilfen
Der dritte Teil des Berichtes stellt die in den Jahren 2006 und 2007 geleisteten individuellen
Hilfen des Jugendamtes der Stadt Pulheim vor.
Zur Erinnerung: Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 08.07.2005 einstimmig das Gesetz
zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (KICK) beschlossen. Das KICK ist am 01.
Oktober 2005 in Kraft getreten. Damit wurde das SGB VIII in einem zweiten Schritt
reformiert, nachdem das Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) bereits Anfang des Jahres
2005 in Kraft getreten ist.
„Das KICK enthält hauptsächlich Änderungen des SGB VIII und bezweckt in erster Linie eine
Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen bei Gefahren für ihr Wohl, die
Stärkung der Steuerungsverantwortung des Jugendamtes, die Verbesserung der Kinder- und
Jugendhilfestatistik sowie die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit durch Betonung des
Nachrangs der Kinder- und Jugendhilfe.“
Quelle: Landschaftsverband Rheinland, Rundschreiben 43/4/2005
Das Jugendamt ist als Jugendhilfeträger nach Maßgabe des Sozialgesetzbuches - Achtes
Sozialgesetzbuch (SGB III) - gesetzlich verpflichtet, eine Reihe individueller Hilfen zu
gewähren. Sie umfassen die Hilfen zur Erziehung für Minderjährige und junge Volljährige
sowie die Hilfen, die das Kinder- und Jugendhilfegesetz als andere Aufgaben definiert.
Die Zuständigkeit des Jugendamtes erstreckt sich sowohl auf die tatsächlichen fachlichen
Hilfen, als auch auf die Finanzierung der Maßnahmen. Diese sind an unterschiedliche
Voraussetzungen geknüpft.
Die individuellen Hilfen werden statistisch in kumulierter Form erhoben, so dass Aussagen
zu ihrer Häufigkeit möglich sind. Dabei wird ihre Inanspruchnahme zunächst auf Basis der
Erhebungsjahre 2006 und 2007 dargestellt. Für die Darstellung der Entwicklung wird aber
auch auf die Jahre 2002, 2003 und 2004 zurückgegriffen. Im Anschluss werden die Ausgaben für Erziehungshilfen (wirtschaftliche Jugendhilfe) für die Erhebungsjahre 2006 und 2007
dargestellt und ein interkommunaler Vergleich der Fallzahlen mit Kommunen des gleichen
Jugendamtstyps vorgenommen.
Es darf nicht vergessen werden, dass sich hinter diesen Daten und Fallzahlen sehr
individuelle Problemlagen und Lebenssituationen verbergen, die eine äußerst differenzierte
Vorgehensweise erfordern. Aus diesem Grund können die Daten nur einen groben Überblick
über den tatsächlichen Leistungsumfang geben.
76
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die wesentlichen im Kinder- und Jugendhilfegesetz definierten individuellen Hilfen.
Individuelle Hilfen
Hilfen zur Erziehung, Hilfen für junge
Volljährige §§ 27-41 KJHG
Andere Aufgaben §§ 42 - 60 KJHG
§ 27 Hilfe zur Erziehung
§ 42 Inobhutnahme
§ 28 Erziehungsberatung
§ 43 Erlaubnis zur Kindertagespflege
§ 29 Soziale Gruppenarbeit
§ 44 Erlaubnis zur Vollzeitpflege
§ 30 Erziehungsbeistandschaft/
Betreuungshelfer
§§ 45-48 Erlaubnis für den
Betrieb einer Einrichtung
§ 31 Sozialpädagogische
Familienhilfe
§ 50 Vormundschafts- und
Familiengerichtshilfe
§ 32 Erziehung in einer Tagesgruppe
§ 51 Beratung und Belehrung in
Adoptionsverfahren
§ 33 Vollzeitpflege
§ 52 Jugendgerichtshilfe
§ 34 Heimerziehung
§§ 53-58 Vormundschaftswesen /
Beistandschaften
§ 35 Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung
§§ 59-60 Beurkundungen
§ 35a Eingliederungshilfe für
seelisch behinderte Kinder
und Jugendliche
Die Tabelle im Anhang, Seite 125, liefert einen Überblick über die wesentlichen Aufgaben
der Jugendhilfe nach der Systematik des Kinder- und Jugendhilfegesetzes.
77
- Familienbericht 2006 / 2007 -
3.1. Hilfen zur Erziehung
Der Begriff Hilfen zur Erziehung stammt aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz, KJHG. Die
Hilfen zur Erziehung sind als ein gesetzlich verankertes Leistungsangebot für Familien konzipiert, die eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung ohne Hilfe nicht gewährleisten können. Für die Personensorgeberechtigten besteht gegebenenfalls ein einklagbarer
Rechtsanspruch auf diese Hilfen (§27 KJHG). Art und Umfang der Hilfen orientieren sich am
erzieherischen Bedarf des Einzelfalls. Das soziale Umfeld des Kindes oder des Jugendlichen, unter anderem die Familie, die Schule, die Nachbarschaft, und die hier problemverursachenden oder -verschärfenden Faktoren, sollen ebenfalls berücksichtigt werden. Die
verschiedenen Hilfeformen sind insbesondere in den Paragraphen 28 bis 35 des KJHG
festgeschrieben. Die Festschreibung der Hilfeformen ist jedoch nicht abschließend, das
heißt, grundsätzlich können auch andere pädagogische und therapeutische Maßnahmen
entwickelt und gewährt werden. Dabei nehmen die so genannten flexiblen Hilfen, die in der
Regel ein niederschwelliges, sehr individuelles Angebot beinhalten, einen immer breiteren
Raum ein. Die Entwicklung, Vermittlung und fachliche Begleitung dieser Hilfen ist für das
Jugendamt zeitaufwändiger, aber in entsprechenden Fällen oft effektiver als die
„klassischen“ Hilfen zur Erziehung. Ein weiterer Effekt ist, dass sie häufig kostengünstiger
sind, als die nach den Paragraphen 78 KJHG und folgende beschriebenen Leistungen der
Jugendhilfe.
Innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe stellen die Hilfen zur Erziehung nach der Kindertagesbetreuung das zweitgrößte Arbeitsfeld mit einer in den letzten Jahren immer noch steigenden
Tendenz dar. Der 2. Kinder- und Jugendhilfereport erklärt den Anstieg der Hilfen zur Erziehung als eine Antwort auf den gesellschaftlichen Erziehungsnotstand; die Verschiebung von
privater Erziehung hin zu einer zunehmenden Institutionalisierung des Aufwachsens als
Folge von sich wandelnden Lebensbedingungen von Familien. Folgt man dem Kinder- und
Jugendhilfereport, so ist zunehmend die Funktionsfähigkeit der Familie als verlässliches,
kontinuierliches Interaktionssystem nicht nur brüchig und verliert dadurch an Bedeutung für
das Aufwachsen junger Menschen, sondern sie kann immer häufiger das Wohl von Kindern
und Jugendlichen nicht mehr gewährleisten. Sowohl diese Ausführungen als auch das
folgende Zitat haben auch heute noch Gültigkeit.
„Somit nehmen empirisch nachvollziehbar in der Folge die Anteile institutionell organisierten
Aufwachsens und hier nicht zuletzt auch der Beitrag der Kinder- und Jugendhilfe zu. Der
Kinder- und Jugendhilfe als Sozialisationsagentur neben Familie und Schule kommt dem
Instrument der Hilfen zur Erziehung im Rahmen des gesellschaftlichen Wandels – und hier
leistet das Kinder- und Jugendhilfegesetz einen entscheidenden Beitrag – eine wichtige
Funktion zu.“
Quelle: Kinder- und Jugendhilfereport 2, Thomas Rauschenbach, Matthias Schilling, Dortmund 2005, Seite 85
78
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Der aktuelle HzE-Bericht 2008 der Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik bestätigt
diese Aussage: Er konstatiert, dass das Fallzahlenvolumen der Hilfen zur Erziehung für
Nordrhein-Westfalen analog zu dem langjährigen Trend auch im Berichtsjahr weiter angestiegen ist.
Der HzE-Bericht dokumentiert, „[…] dass bundesweit das Arbeitsfeld der Hilfen zur Erziehung zu den expandierenden innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe gehört, und das insbesondere auf Grund der Zunahme bei ambulanten Hilfeformen.“ Zwischen 2000 und 2005
entwickelte sich in Nordrhein-Westfalen eine Fallzahlenzunahme in Höhe von 41 % und ein
Anstieg der öffentlichen Ausgaben in Höhe von 27 %.
Quelle: HzE-Bericht 2008, Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik, Juli 2007, Seite 5
Die einzelnen Hilfeformen (§§ 28 bis 35 KJHG) sind als Hilfen mit jeweils eigenen fachlichen
sozialpädagogischen Wirkungsmöglichkeiten anzusehen und auf bestimmte familiäre und/
oder individuelle Problemkonstellationen ausgerichtet. Eine Rangfolge in dem Sinne, dass
eine intensivere Hilfe eine weniger intensive Hilfeform voraussetzt, gibt es nicht. Sie können
einander aber ergänzen oder miteinander verzahnt werden. Entscheidend ist, dass die
konkret gewählte Hilfe im Einzelfall pädagogisch geeignet und notwendig ist. Die Hilfen
werden als ambulante, stationäre oder teilstationäre Hilfen gewährt und unterscheiden sich
wiederum in familienunterstützende, familienergänzende und familienersetzende Hilfen.
Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht über die Kategorien der Hilfen zur Erziehung.
Hilfen zur Erziehung stationäre Hilfen
Heimerziehung
Intensive Sozialpädagogische
Einzelbetreuung
Vollzeitpflege
Betreutes Wohnen
(nur über Tag)
gemeinsame Wohnformen für
Mütter/ Väter und Kinder
Tagesgruppe/Familienpflege
Familienersetzende
Hilfen
Familienergänzende
Hilfen
ambulante Hilfen
Erziehungsberatung
Erziehungsbeistandschaft/
Betreuungshelfer
Familienunterstützende
Hilfen
Flexible Hilfen
Soziale Gruppenarbeit
Sozialpädagogische Familienhilfe
79
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Alle Hilfen zur Erziehung erfordern ein Hilfeplanverfahren. Im Rahmen dieses Verfahrens
verständigen sich alle Betroffenen (dies sind die Eltern, die Kinder, das Jugendamt und die
freien Träger) regelmäßig über Zielsetzung, Art und Umfang der Hilfe. Die Erziehungshilfe
wird als Dienstleistung verstanden, in der Familien, Kinder und Jugendliche als gleichberechtigte Partner bei der Realisierung von Leistungen anzusehen sind.
Im Folgenden werden die einzelnen Hilfen beschrieben und die Fallzahlen für die Stadt
Pulheim im Zeitreihenvergleich dargestellt.
Erziehungsberatung (§ 28 KJHG)
Die Erziehungsberatung gehört zu den zentralen Beratungsangeboten der Jugendhilfe. Sie
unterstützt Kinder, Jugendliche und Eltern bei der Klärung und Bewältigung individueller und
familienbezogener Probleme und bei der Lösung von Erziehungsfragen. Sie begleitet die
Eltern beim Prozess der Familienbildung, bei Problemen eines Kindes selbst, ebenso wie bei
Schwierigkeiten, die Eltern mit ihrem Kind haben. Erziehungsberatung rückt methodisch die
Interaktionen innerhalb der Familie in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Erziehungsberatung ist ein niederschwelliges Beratungsangebot und hat eine Komm-Struktur. Im Jahr
2006 wurden 345 Erziehungsberatungen und im Jahr 2007 384 Erziehungsberatungen im
Beratungszentrum der Stadt Pulheim durchgeführt. Damit ist die Fallzahl im Vergleich zu den
Vorjahren stark angestiegen.
Erziehungsberatung in den Jahren 2002 bis 2007
400
384
350
345
300
250
286
297
268
268
Jahr 2004
Jahr 2005
200
150
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2006
Jahr 2007
Erziehungsbeistandschaft (§ 30 KJHG)
Die Erziehungsbeistandschaft unterstützt Kinder oder Jugendliche bei der Bewältigung von
Entwicklungsproblemen und fördert unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie ihre Verselbständigung. Dabei wird das soziale Umfeld miteinbezogen. Erziehungsbeistandschaften
sind in der Regel längerfristig angelegt. Stehen bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
80
- Familienbericht 2006 / 2007 -
die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern bzw. Jugendlichen, schulische Probleme des
Kindes oder des Jugendlichen sowie andere soziale Bezüge der/des Minderjährigen,
beispielsweise der Freundeskreis, im Mittelpunkt der regelmäßigen Beratungs- und Betreuungskontakte, so zielt die Arbeit mit älteren Jugendlichen vorwiegend auf eine Verselbständigung ab. Im Jahr 2006 wurde eine Erziehungsbeistandschaft und im Jahr 2007 zwei
Erziehungsbeistandschaften in Anspruch genommen.
Erziehungsbeistandschaft in den Jahren 2002 bis 2007
4
3
3
3
2
2
2
1
1
1
Jahr 2005
Jahr 2006
0
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2007
Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG)
Die Sozialpädagogische Familienhilfe unterstützt Familien bei der Bewältigung von Alltagsproblemen und der Lösung von Konflikten und Krisen durch intensive Betreuung und Begleitung und fördert die Selbsthilfe. Sie ist in der Regel auf einen längeren Zeitraum angelegt
und erfordert die Mitarbeit der Familien. Die Sozialpädagogische Familienhilfe versteht sich
als eine sehr intensive Form der ambulanten Hilfen zur Erziehung. Sie fördert die ganze
Familie in ihrem Lebensalltag und vollzieht sich im alltäglichen Umfeld der Familie. Im Jahr
2006 haben 30 Familien und im Jahr 2007 34 Familien die Sozialpädagogische Familienhilfe
in Anspruch genommen. Somit lässt sich der Aufwärtstrend von 2005 nicht bestätigen.
Sozialpädagogische Familienhilfe in den Jahren 2002, 2003, 2004 und 2005
40
37
30
34
31
29
30
30
20
10
Jahr 2002 Jahr 2003 Jahr 2004 Jahr 2005 Jahr 2006 Jahr 2007
81
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Vollzeitpflege (§ 33 KJHG)
Die Vollzeitpflege ist eine Hilfe zur Erziehung in einer anderen Familie. Die Vollzeitpflege
ersetzt die Erziehung durch die Eltern. Sie kann eine zeitlich befristete Erziehungshilfe (Kurzzeitpflege) oder eine auf Dauer angelegte Lebensform (Dauerpflege) sein. Dies ist in enger
Kooperation mit den Eltern zu klären. Erfolgt die Vermittlung eines Kindes in eine Vollzeitpflegefamilie mit Rückkehroption zu den Eltern, sind die erforderlichen Voraussetzungen zur
Rückführung in die Herkunftsfamilie festzulegen und die Eltern in der Realisierung zu
unterstützen. Erfolgt die Vermittlung eines Kindes in eine Familie ohne Rückkehroption in die
Herkunftsfamilie, ist der Wunsch/die Möglichkeit der weiteren Kontakthaltung zu klären und
zu begleiten. Im Jahr 2006 befanden sich in der Stadt Pulheim insgesamt 30 Personen in
Pflegefamilien, im Jahr 2007 waren es 19 Personen.
Vollzeitpflege in den Jahren 2002 bis 2007
35
30
25
31
29
27
30
27
20
19
15
10
J a h r 2 00 2 J ah r 2 0 0 3 J a hr 2 00 4 J a h r 2 0 0 5 J a hr 2 00 6 J a h r 2 0 07
Die detaillierte Betrachtung der Vollzeitpflegen zeigt, dass im Jahr 2006 von den 30
Vollzeitpflegen 24 Vollzeitpflegefälle Kinder und Jugendliche und 6 Vollzeitpflegefälle junge
Volljährige waren, im Jahr 2007 waren es 16 Kinder und Jugendliche und 3 junge Volljährige.
Hier ergibt der Vergleich zum jeweiligen Vorjahr einen Rückgang der Anzahl der Kinder und
Jugendlichen um 4 bzw. 8 Personen bei einem Anstieg der Anzahl der jungen Volljährigen
um 3 im Jahr 2006, der im Jahr 2007 um wieder drei Personen zurück ging.
Vollzeitpflege in den Jahren 2002 bis 2007
35
3
30
25
20
3
1
2
26
25
6
26
28
24
3
15
16
10
J ahr 2002
J ahr 2003
J ahr 2004
Kinder/Jugendlic he
82
J ahr 2005
Jahr 2006
j unge Volljährige
J ahr 2007
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform (§ 34 KJHG)
Die Heimerziehung oder die Erziehung in einer betreuten Wohnform (z.B. pädagogische
Wohngruppe, Trainingswohnung) ist angezeigt, wenn die Erziehungskraft der Herkunftsfamilie durch andere Leistungen der Jugendhilfe nicht so gestärkt werden kann, dass eine
tragfähige Erziehungssituation gewährleistet ist. Ziel ist es, durch eine Verbindung von
Alltagsleben und therapeutischen Angeboten, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu
fördern und durch intensive Elternarbeit eine Verbesserung der Beziehung Eltern/Kind zu
bewirken, als auch die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie zu verbessern. Die
Hilfe kann je nach Alter des Kindes/Jugendlichen und der Problematik der Familie eine
Rückkehr in die Familie ermöglichen oder die Erziehung des Kindes in einer anderen Familie
vorbereiten oder eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf selbständiges
Leben vorbereiten, möglichst unter Aufrechterhaltung der Beziehung zur Herkunftsfamilie.
Die stationäre Erziehungshilfe bewirkt den tiefsten Einschnitt in eine Familie. Aus diesem
Grunde wird diese Hilfe nur dann gewährt, wenn ambulante und teilstationäre Hilfen nicht
ausreichen. Im Jahr 2006 erhielten 18 Kinder, Jugendliche oder junge Volljährige aus
Pulheim diese Hilfe zur Erziehung, im Jahr 2007 waren es 26. Im Jahr 2006 waren es 10
Personen weniger als im Vergleichsjahr 2005, im Jahr 2007 erhielten dann wieder 8
Personen mehr diese Hilfe.
Voll- und teilstationäre Hilfen zur Erziehung in den Jahren 2002 bis 2007
40
32
28
30
23
26
22
18
20
10
0
Jahr 2002
J ahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
J ahr 2006
Jahr 2007
Eine detaillierte Betrachtung der Heimunterbringungen einschließlich des Betreuten
Wohnens, (in der Regel durch das Beratungszentrum des Jugendamtes), der INSPE, der
Tagesgruppen in Heimen und der Internate zeigt, dass im Jahr 2006 von den 18 Unterbringungen 15 Heimunterbringungen nach § 32 und § 34 KJHG Kinder und Jugendliche und
3 Unterbringungen nach § 41 KJHG junge Volljährige betrafen, im Jahr 2007 waren es von
26 Unterbringungen 24 Heimunterbringungen nach § 32 und § 34 KJHG und 2 Unterbringungen nach § 41 KJHG. Das Diagramm stellt die Veränderung zu den Vorjahren dar
und verdeutlicht den deutlichen Anstieg der Unterbringungen nach § 41 KJHG.
83
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Heimerziehung in den Jahren 2002 bis 2007
35
3
30
25
20
15
7
4
3
19
19
21
29
2
3
24
15
10
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Kinder/Jugendliche
84
Jahr 2005
Jahr 2006
j unge Volljährige
Jahr 2007
- Familienbericht 2006 / 2007 -
3.2. Andere Aufgaben der Jugendhilfe
Inobhutnahmen (§ 42 KJHG)
Eine Inobhutnahme ist eine vorläufige Unterbringung eines Kindes oder Jugendlichen bei
einer geeigneten Person, in einer Einrichtung oder einer sonstigen betreuten Wohnform.
Eine Inobhutnahme hat zu erfolgen, wenn ein Kind oder Jugendlicher darum bittet. Sie ist als
Krisenintervention keine Hilfe zur Erziehung, geht dieser aber häufig voraus. Im Jahr 2006
wurden 13 Kinder oder Jugendliche in Obhut genommen, im Jahr 2007 waren es 14 Kinder
oder Jugendliche. Dies waren drei bzw. zwei Inobhutnahmen weniger als im Jahr 2005. Die
Inobhutnahmen dienen dem Kinderschutz. Aus diesem Grunde sind sie weder plan-, noch
vorhersehbar.
Inobhutnahmen in den Jahren 2002bis 2007
30
20
25
16
10
11
11
Jahr 2003
Jahr 2004
13
14
Jahr 2006
Jahr 2007
0
Jahr 2002
Jahr 2005
Familiengerichtshilfen (§ 50 KJHG)
Das Jugendamt ist bei Sorgerechts- und Umgangsrechtsregelungen mit minderjährigen
Kindern in strittigen Fällen am Familiengerichtsverfahren beteiligt. Im Jahr 2006 war das
Jugendamt der Stadt Pulheim an 140 Verfahren und im Jahr 2007 an 150 Verfahren beteiligt.
Dies waren insgesamt 20 Verfahren mehr als im Vorherigen Berichtsjahr. Damit setzte sich
die steigende Tendenz der letzten Jahre fort. Sie entspricht der Zunahme von Scheidungsfällen.
Familiengerichtshilfen in den Jahren 2002 bis 2007
160
150
150
140
140
130
130
120
119
110
100
110
111
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
85
Jahr 2005
Jahr 2006
Jahr 2007
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Beistandschaften (§ 55 KJHG)
Auf Antrag des Elternteils, in dessen Obhut sich das Kind befindet, ist das Jugendamt verpflichtet, eine Beistandschaft zu übernehmen. Der Beistand hat die Aufgabe, Unterhaltsansprüche geltend zu machen; bei Eltern, die nicht miteinander verheiratet sind auch die
Feststellung der Vaterschaft. Im Jahr 2006 übernahm das Jugendamt der Stadt Pulheim 290
Beistandschaften und im Jahr 2007 276 Beistandschaften. Schon im Berichtsjahr 2005
wurde die stetig steigende Tendenz der letzten Jahre unterbrochen und setzt sich in wellenförmigen Bewegungen fort. Die hohe Anzahl der Beistandschaften korreliert mit der Anzahl
der Trennungs- und Scheidungsfälle.
Beistandschaften in den Jahren 2002, 2003, 2004 und 2005
300
290
290
286
280
276
250
255
200
150
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2006
Jahr 2007
Kindertagespflege (§ 43 KJHG)
Zur Erinnerung: Bereits an anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, dass zum 01.01.2005
das neue Tagesbetreuungsgesetz (TAG) in Kraft gesetzt wurde (vgl. Seite 39).
Das TAG sieht vor, dass Kinder zur Entwicklungsförderung oder zur Betreuung an geeignete
Tagespflegepersonen vermittelt werden können. Das Jugendamt stellt diese Vermittlung
sicher, der konkrete Ausbauplan ist ebenfalls auf S. 39 aufgeführt. Die nachfolgende Tabelle
stellt die Umsetzung des Ausbauplanes dar.
Tagespflegefälle mit Kostenübernahme in den Jahren 2002 bis 2007
40
35
30
30
26
26
26
Jahr 2006
Jah r 2007
20
10
12
0
Jahr 2002
Jah r 2003
Ja hr 20 04
86
J ahr 20 05
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Jahr 2006 konnten auf 26 Plätzen insgesamt 30 Kinder gefördert werden. Im Jahr 2007
waren es 42 Kinder auf 26 Plätzen, da einige Kinder aufgrund ihres Alters in den Kindergarten kommen und somit der Tagespflegeplatz für ein neues Kind zur Verfügung steht.
Für die gesamte Stadt Pulheim standen 2006 13 Tagespflegepersonen mit 52 Plätzen zur
Verfügung. Im Jahr 2007 waren es 17 Tagespflegepersonen mit 65 Plätzen.
Scheidungs- und Trennungsberatung, Mediation (§ 17 KJHG)
Das Jugendamt bietet Beratung und Unterstützung für scheidungs- und trennungswillige
Eltern an, mit dem Ziel, die Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu mildern.
An Stelle einer Entscheidung des Familiengerichts über die elterliche Sorge ist für den
Regelfall das Angebot einer Beratung durch Einrichtungen der Jugendhilfe vorgesehen. Die
Zunahme der Scheidungszahlen in Deutschland lässt Trennung und Scheidung zu einem
zentralen und expandierenden Arbeitsfeld der Jugendhilfe werden. Im Jahr 2006 wurde die
Trennungs- und Scheidungsberatung in 191 Fällen und im Jahr 2007 in 194 Fällen in
Anspruch genommen. Hiervon wurden 6 (2006) bzw. 4 Fälle (2007) als Mediationen durchgeführt.
Scheidungs- und Trennungsberatung inklusive Mediationen in den Jahren 2002 bis 2007
200
198
191
180
194
181
160
166
140
139
120
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2005
Jahr 2006
Begleitetes Umgangsrecht (§ 18 KJHG)
Kinder haben nach einer Trennung ihrer Eltern ein Recht auf Umgang mit beiden Elternteilen. Der Umgang kann aus unterschiedlichen Gründen erschwert sein. Häufig wird dann
das begleitete Umgangsrecht vom Familiengericht beschlossen. Das Jugendamt erprobt,
sofern der Einzelfall dies erfordert, im Interesse des Kindes Konzepte zur Entwicklung eines
"Umgangs im Alltag" und trägt dazu bei, dass Kinder die für ihre seelische Entwicklung
förderlichen Kontakte zu beiden Elternteilen pflegen können. Bis zum 01.01.2005 wurde für
Kinder in Pulheim diese Leistung vom Beratungszentrum des Jugendamtes angeboten. Die
87
- Familienbericht 2006 / 2007 -
rückläufige Tendenz der Inanspruchnahme führte dazu, dass der begleitete Umgang nicht
mehr von der Erziehungsberatungsstelle, sondern vom Sozialdienst katholischer Frauen
Rhein-Erft-Kreis e.V. in der Villa Sprössling in Frechen angeboten wird.
Amtspflegschaften und Amtsvormundschaften (§ 53 KJHG)
Das Amtsgericht kann das Jugendamt als Amtspfleger oder Amtsvormund bestellen. Dies
geschieht nur in den durch das Bürgerliche Gesetzbuch vorgesehenen Fällen. Bei minderjährigen nicht verheirateten Müttern besteht eine gesetzliche Amtsvormundschaft für die
Kinder. Die Ausübung der Aufgaben des Pflegers oder des Vormunds überträgt das
Jugendamt den einzelnen Mitarbeiter/ innen. Sie sind dann gesetzliche/r Vertreter/in des
Kindes oder des Jugendlichen. Im Jahr 2006 wurden vom Jugendamt der Stadt Pulheim 3
Vormundschaften und 4 bestellte Pflegschaften und im Jahr 2007 5 Vormundschaften und 4
bestellte Pflegschaften, bezogen auf die Personensorge, geführt. Die Tendenz ist in der
letzten Jahren eher gleich bleibend.
Amtspflegschaften und Amtsvormundschaften in den Jahren 2002 bis 2007
12
10
10
8
6
6
6
6
6
4
5
4
2
3
3
4
4
3
0
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
V o r m u n d s c h h a fte n
Jahr 2006
Jahr 2007
P f le g s c h a f t e n
Der Allgemeine Soziale Dienst des Jugendamtes als möglicher Antragsteller und die Richter
des Familiengerichtes in Bergheim beschränken die Fälle des Entzugs der elterlichen Sorge
auf die Fälle, in denen Eltern eine Unterstützung zur Sicherung des Kindeswohls ablehnen.
In allen anderen Fällen werden Einzelvormünder oder Berufsvormünder bestellt.
Beurkundungen (§ 59 KJHG)
Auf Wunsch der Eltern nimmt das Jugendamt Beurkundungen vor, die sich auf das Kindschaftsrecht beziehen. Dies geschieht beispielsweise bei Vaterschaftsanerkennungen und
Unterhaltsverpflichtungen. Hinzu kommen Sorgeerklärungen für nicht miteinander verheiratete Eltern. Im Jahr 2006 wurden 133 Urkunden und im Jahr 2007 wurden 139 Urkunden
erstellt. Seit dem Jahr 2004 zeigt sich eine rückläufige Tendenz bei den Beurkundungen.
88
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Beurkundungen in den Jahren 2002 bis 2007
200
150
160
145
100
142
133
139
Jahr 2006
Jahr 2007
122
50
0
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Die Schwankungen lassen sich u.a. dadurch erklären, dass Eltern das Angebot einiger
Städte wahrnehmen, die Vaterschaftsanerkennung im Standesamt beurkunden zu lassen.
Bei der Beurkundung des Unterhalts für Kinder hängt die Häufigkeit davon ab, ob der
unterhaltspflichtige Elternteil diesen Weg wählt oder das Familiengericht den Unterhalt
festsetzen lässt.
Adoptionen (§ 51 KJHG)
Nach § 2 Abs.1 Adoptionsvermittlungsgesetz (AdVermiG) ist die Adoptionsvermittlung
Aufgabe des Jugendamtes und des Landesjugendamtes. Das Jugendamt hat entweder
allein oder gemeinsam mit benachbarten Jugendämtern eine Adoptionsvermittlungsstelle
einzurichten. Im Rhein-Erft-Kreis ist eine gemeinsame Adoptionsvermittlungsstelle für die 10
kreisangehörigen Kommunen zuständig. Adoptionen werden unterschieden nach Voll-,
Verwandten-, Stiefeltern- und Auslandsadoptionen. Aus Datenschutzgründen kann hier keine
differenzierte Darstellung erfolgen.
Adoptionen im Rhein-Erft-Kreis gesamt
Jahr 2006
Jahr 2007
abgeschlossene Adoptionen
31
15
laufende Verfahren
29
61
Adoptionsbewerber
63
63
Quelle: Adoptionsvermittlungsstelle des Rhein-Erft-Kreises, Rhein-Erft-Kreis, Jugendamt, 2006 und 2007
Der Anteil der Stadt Pulheim bei den abgeschlossenen Adoptionen belief sich im Jahr 2006
auf 23 Prozent bei den Adoptionsbewerbern auf 24 Prozent. Im Jahr 2007 war es ein Anteil
von 54 Prozent bei den abgeschlossenen Adoptionen und 17 Prozent bei den
Adoptionsbewerbern.
89
- Familienbericht 2006 / 2007 -
3.3. Statistische Entwicklung der Ausgaben für Erziehungshilfen
(wirtschaftliche Jugendhilfe) in der Stadt Pulheim
Die Ausgaben für Erziehungshilfen in der Stadt Pulheim haben sich in den zurückliegenden
Jahren wie folgt entwickelt:
Ausgaben in Euro für Erziehungshilfen
1.694.462
1.591.256
1.528.785
1.506.969
1.464.201
1.406.000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Quelle: Rechnungsergebnis Haushaltsbuch der Stadt Pulheim
Der Zeitreihenvergleich verdeutlicht die auffälligen Schwankungen der Ausgaben in den
letzten sechs Jahren. Diese Entwicklung weist auf die mangelnde Planbarkeit der Ausgaben
hin. Schon der Fort- oder Zuzug einer einzigen Familie, in der bereits eine Erziehungshilfe
vom bisher zuständigen Jugendamt gewährt wurde und fortzusetzen ist, wirkt sich auf die
Fallzahlen und damit auf die eingeplanten Haushaltsmittel aus.
In Anbetracht des Ausgabevolumens stellt sich die Frage nach der Vergleichbarkeit der
Ausgaben mit anderen Kommunen.
Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik an der Universität Dortmund veröffentlicht
im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland und Westfalen-Lippe jährlich einen Bericht
über die Inanspruchnahme und Gewährung von Hilfen zur Erziehung in Nordrhein-Westfalen
(HzE-Bericht). Um einen Vergleich des jeweiligen örtlichen Leistungsspektrums mit
ähnlichen Jugendämtern zu ermöglichen, werden diese neun verschiedenen Jugendamtstypen zugeordnet.
Die Typisierung besteht aus den Komponenten Struktur und sozioökonomische Belastung
der Lebenslagen.
o
Strukturell wird unterschieden zwischen Jugendämtern kreisfreier Städte, Kreisjugendämtern und Jugendämtern kreisangehöriger Städte. Die Letztgenannten
90
- Familienbericht 2006 / 2007 -
werden zusätzlich danach unterschieden, ob die jeweilige Stadt über oder unter
60.000 Einwohner hat.
o
Die sozioökonomische Belastung jedes Jugendamtes wird mittels eines Belastungsindex festgelegt. Es handelt sich um einen Index, der aus den Merkmalen Anteil der
Nicht-Deutschen an der Bevölkerung insgesamt, Sozialhilfedichte und Arbeitslosigkeit
gebildet wird.
Die Stadt Pulheim wird nach dieser Klassifizierung, wie derzeit weitere 37 Jugendämter, dem
Jugendamtstyp 7 zugeordnet: Der Jugendamtstyp 7 stellt die Jugendämter kreisangehöriger
Gemeinden dar, die weniger als 60.000 Einwohner haben und eine sehr geringe Belastung
der sozioökonomischen Lebenslagen (Belastungsklasse 4).
Zum Vergleich die Klassifizierung der Kommunen des Rhein-Erft-Kreises
Stadt
Wesseling
Brühl
Frechen
Hürth
Erftstadt
Pulheim
Bergheim
Kerpen
Jugendamtstyp
5
6
6
6
7
7
8
8
Belastungsklasse
2
3
3
3
4
4
2
2
Quelle: HzE-Bericht 2007 und 2008
Belastungsklasse 2 = mittlere bis hohe Belastung
Belastungsklasse 3 = geringe bis mittlere Belastung
Belastungsklasse 4 = sehr geringe Belastung
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass ein interkommunaler Vergleich der Fallzahlen
und Ausgaben nur dann Aussagekraft besitzt, wenn der Vergleich mit Kommunen des
gleichen Jugendamttyps mit gleichem Struktur- und Belastungsindex erfolgt.
Zur Berechnung der Ausgaben pro Einwohner unter 21 Jahren ermittelten die Statistiker die
Höhe der Ausgaben für Erziehungshilfen in allen 38 gleichartigen Kommunen. Sie beziehen
sich dabei hauptsächlich auf die Statistikbögen, die jährlich mit Stichtag 31.12. an das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrheinwestfalen (LDS) gehen. Die Statistiker
rechnen die absoluten Fallzahlen auf 10.000 Einwohner unter 21 Jahren um.
Der Mittelwert der Pro-Kopf-Ausgaben je unter 21-Jährigen der Vergleichsstädte lag im Jahr
2004 bei 215,- Euro und im Jahr 2005 bei 217,- Euro. Bezogen auf das Jahr 2004 wurde in
der Stadt Pulheim pro Einwohner/in unter 21 Jahren 133,90 Euro für Erziehungshilfen ausge
91
- Familienbericht 2006 / 2007 -
geben. Im Jahr 2005 sind die Ausgaben auf 148,70 Euro pro Einwohner/in unter 21 Jahren
gestiegen und im Jahr 2006 wieder auf 132,50 Euro gesunken. Die Grafik verdeutlicht die
Aussage, dass die Höhe der Ausgaben für die Hilfen zur Erziehung in der Stadt Pulheim
insgesamt niedrig ist. Ein Vergleich mit den anderen Kommunen ist nur in den Jahren 2002
bis 2005 möglich, da die Pro-Kopf-Ausgaben der Vergleichsstädte für die Jahre 2001 und
2006 nicht vorliegen.
Pro-Kopf-Ausgaben je unter 21-Jährige
250
200
150
217
215
204
184
137,8
128,1
133,9
123,5
148,8
132,5
100
50
0
2001
2002
2003
2004
Pulheim
2005
2006
Vergleichsstädte
Quelle: Rechnungsergebnis Haushaltsbuch der Stadt Pulheim, HzE-Berichte 2002 bis 2007
Im vorherigen Berichtsjahr konnte an dieser Stelle ein Vergleich zwischen der Pulheimer
HzE-Quote, und deren Aufschlüsselung in ambulante und stationäre Hilfen, mit der HzEQuote von Kommunen des gleichen Jugendamtstypen hergestellt werden. Dies ist in der
detaillierten Form nicht mehr möglich. Der HzE-Bericht 2006 sagt dazu:
„Auf Grund strengerer und mitunter auch veränderter Anonymisierungskriterien des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik kann […] der bisherige Differenzierungsgrad der
Jugendamtstabellen zur Inanspruchnahme von Leistungen der Hilfen zur Erziehung in dieser
und wohl auch der folgenden Ausgaben des HzE-Berichtes nicht weiter gewährleistet
werden. Dies gilt vor allem für die ambulanten Maßnahmen.“
Landschaftsverband Rheinland und Westfalen-Lippe (Hg.): Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik an der
Universität Dortmund: HzE-Bericht 2006. S. 6
Somit können im folgenden nur die HzE-Quoten der stationären Hilfen dargestellt werden.
Die HzE-Quote zu den stationären Hilfen gibt an, wie viele Kinder und Jugendliche unter 21
Jahren statistisch Hilfe in stationären Einrichtungen erhalten. Um die Vergleichbarkeit
zwischen den unterschiedlichen Kommunen zu ermöglichen, wird die absolute Zahl der
stationären Maßnahmen durch die Anzahl der Einwohner unter 21 Jahren geteilt. Das
Ergebnis wird mit 10.000 multipliziert.
92
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die differenzierte Betrachtung der HzE-Quoten der stationären Hilfen zeigt, dass die Stadt
Pulheim im Vergleich mit den anderen Kommunen des gleichen Jugendamtstyps insgesamt
im unteren Bereich liegt.
HzE-Quoten der stationären Hilfen Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik
Jahr
Stadt Pulheim
kleinster Wert
in
höchster Wert
in
Durchschnitt
2000
55,5
32,9
Kaarst
135,1
Geldern
67,0
2001
52,9
28,8
Sundern
138,5
Geldern
70,4
2002
52,6
34,4
Ibbenbüren
155,0
Geldern
72,8
2003
57,2
17,9
Sprockhövel
166,4
Geldern
75,3
2004
59,7
38,0
Sprockhövel
175,5
Geldern
80,3
2005
55,6
32,5
Borken
116,5
Geldern
76,0
2006
58,7
42,0
Willich
130,6
Geldern
77,5
Quelle: Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik
Die HzE-Quote der stationären Hilfen sagt für das Jahr 2004, dass in der Stadt Pulheim von
10.000 Kindern und Jugendlichen unter 21 Jahren 59,7 eine stationäre Erziehungshilfe
erhielten. Im Jahr 2005 waren es 55,5 von 10.000 und im Jahr 2006 58,7 Kinder und
Jugendliche unter 21 Jahren.
HzE-Quote stationäre Hilfen
Pulheim
Vergleichsstädte
80,3
70,4
59,7
57,2
52,9
2001
77,5
76
75,3
72,8
58,3
55,6
52,6
2002
2003
2004
2005
2006
Quelle: Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik
Die Grafik verdeutlicht den kontinuierlichen Anstieg der HzE-Quote der Vergleichsstädte bis
2004. Die Quote sinkt im Jahr 2005, um 2006 wieder anzusteigen. Die Quote der stationären
Hilfen in der Stadt Pulheim lehnt sich in den gleichen wellenförmigen Bewegungen an die
Quoten der Vergleichsstädte an, bleibt aber insgesamt deutlich unter dem Durchschnitt.
93
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Laut HzE-Bericht 2008 hat sich die Zunahme der Inanspruchnahme von Leistungen der
Hilfen zur Erziehung, wie vorne schon erwähnt, auch im Jahr 2006 weiter fortgesetzt Die
allgemeine HzE-Quote stieg von 167 im Jahr 2004 auf 182 im Jahr 2006 an.
Ein Vergleich der ambulanten und stationären Hilfen zeigt allerdings auf, dass die Fallzahlenzunahme nicht für alle Hilfesettings gleichermaßen zutrifft. So ist bei den ambulanten Hilfen
zwischen 200 und 2005 eine Fallzahlenzunahme von 41 % zu erkennen, „während die Zahl
der familienersetzenden Maßnahmen – also für die Vollzeitpflege, Heimerziehung sowie die
betreuten Wohnformen – lediglich um etwas mehr als 3 % gestiegen ist.“ Die HzE-Quote für
die ambulanten Hilfen stieg von 86,7 im Jahr 2004 auf 104,4 im Jahr 2006 an.
Landschaftsverband Rheinland und Westfalen-Lippe (Hg.): Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik an der
Universität Dortmund: HzE-Bericht 2007. S. 5
Die Entwicklung der ambulanten und stationären HzE-Quoten verdeutlicht, dass der langjährige Trend eines Anstiegs der Fallzahlen der Hilfen zur Erziehung in Nordrhein-Westfalen
sich sowohl in der Anzahl der ambulanten, als auch der stationären Hilfen widerspiegelt. Die
Annahme, dass der Ausbau der ambulanten Hilfen zwangsläufig den Rückgang der
stationären Hilfen nach sich zieht, wird widerlegt. Vielmehr müssen stationäre Maßnahmen
vor dem Hintergrund der Verschlechterung der Lebenslagen und der zunehmenden
Belastungen junger Menschen und deren Familien wieder mehr in den Fokus des sozialpädagogischen Handelns genommen werden.
Außerhalb des Vergleichs der „Standard-Hilfen“ sind die Kosten für individuelle Hilfen zur
Erziehung, die oft sehr niederschwellig sind, im Jahr 2006 in Pulheim wieder gesunken.
Ausgaben der sonstigen Hilfen zur Erziehung
119.631 €
91.893 €
71.309 €
75.919 €
81.843 €
59.567 €
Jahr 2001
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2006
Quelle: Rechnungsergebnis Haushaltsbuch der Stadt Pulheim
94
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die individuelle Gestaltung dieser der HzE-Form wird vom Allgemeinen Sozialen Dienst der
Stadt Pulheim intensiv genutzt. Das für den Bezirkssozialarbeiter und die Bezirkssozialarbeiterinnen zeitlich aufwändige Hilfeplan- und Koordinationsverfahren ermöglicht es, den zunehmenden HzE-Anträgen und „Wächteramtsfällen“ fachlich passgenau zu entsprechen. Um
eine Heimunterbringung zu vermeiden -insbesondere, wenn mehrere Kinder einer Familie
betroffen sind-, werden verschiedene Hilfen installiert, die sich am Bedarf der Kinder orientieren. Hinzu kommen Beratungs- und Unterstützungsangebote bzw. therapeutische Angebote
des Beratungszentrums des Jugendamtes.
Der am jeweiligen Bedarf orientierte Einsatz der Hilfen bedingt die mangelnde Planbarkeit
der Hilfen, was auch die durch die auffälligen Schwankungen veranschaulicht wird.
95
- Familienbericht 2006 / 2007 -
4.
Jugendgerichtshilfe
Im vierten Teil des Jugendhilfe- und Familienberichtes werden Daten der Jugendgerichtshilfe
des Jugendamtes der Stadt Pulheim für die Jahre 2006 und 2007 vorgestellt.
Die Jugendgerichtshilfe ist eine im Paragraphen 52 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes
(KJHG) festgeschriebene Aufgabe des Jugendamtes. Das KJHG sieht die Mitwirkung des
Jugendamtes in Verfahren nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) vor. Dies umfasst
•
die Betreuung des Jugendlichen oder des jungen Volljährigen vor, während und nach
dem Verfahren.
•
die umgehende Unterrichtung des Staatsanwaltes oder des Richters, falls für den
Jugendlichen oder den jungen Volljährigen Leistungen der Jugendhilfe in Betracht
kommen oder bereits eine geeignete Leistung eingeleitet oder gewährt worden ist, mit
dem Ziel zu prüfen, ob diese Leistung ein Absehen von der Verfolgung oder eine
Einstellung des Verfahrens ermöglicht.
•
die frühzeitige Prüfung, ob für den Jugendlichen oder den jungen Volljährigen Leistungen
der Jugendhilfe in Betracht kommen.
Die vorliegende Auswertung der Jugendgerichtshilfestatistik bezieht sich auf alle im Jahr
2006 und 2007 abgeschlossenen Fälle der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes der Stadt
Pulheim. Als Datenquelle diente die DV-gestützte Datenerfassung der Jugendgerichtshilfe.
Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass Doppelzählungen von Personen enthalten sein können. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn von der gleichen Person im
jeweiligen Berichtsjahr mehr als ein Vergehen zu verschiedenen Zeitpunkten begangen
wurde. Die Auswertung ist insoweit nicht personenorientiert.
Für das Jahr 2006 wurden insgesamt 175 abgeschlossene Fälle gezählt und ausgewertet,
für das Jahr 2007 waren es 177 Fälle.
Abgeschlossene Fälle der Jugendgerichtshilfe in den Jahren 2002 bis 2007
180
160
175
177
Jahr 2006
Jahr 2007
140
120
125
100
122
110
80
80
60
Jahr 2002
Jahr 2003
Jahr 2004
96
Jahr 2005
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Demnach war die Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes der Stadt Pulheim im Jahr 2006
(2007) an 53 (2) abgeschlossenen Verfahren mehr beteiligt als im jeweiligen Vorjahr. Die
rückläufige Tendenz der letzten Jahre wurde damit unterbrochen. Hatte sich im Zeitraum der
Jahre 2002 bis 2004 die Anzahl der Fälle um ein Drittel verringert, so ist seit 2005 ein Anstieg um mehr als das Doppelte des Fallvolumens festzustellen. Es darf nicht vergessen
werden, dass sich hinter diesen Fällen 177 Vergehen und nicht 177 jugendliche Straftäter
verbergen.
Die Anzahl der durch die Jugendgerichthilfe durchgeführten Prophylaxemaßnahmen entspricht weitgehend der des Vergleichsjahres.
Prophylaxemaßnahmen der Jugendgerichtshilfe in den Jahren 2002 bis 2007
90
81
70
76
72
75
50
30
38
10
Jahr 2003
Jahr 2004
Jahr 2005
Jahr 2006
Jahr 2007
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
4.1. Angaben zu den Angeschuldigten
Geschlechterverteilung
Prozentuale Geschlechterverteilung der Angeschuldigten
100%
80%
74%
80%
60%
männlich
w eiblich
40%
26%
20%
20%
0%
2006
2007
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
97
- Familienbericht 2006 / 2007 -
In den 122 abgeschlossenen Verfahren waren 19 der Angeschuldigten weibliche und 103
männliche Jugendliche und Heranwachsende. Auch wenn der Wert der weiblichen Angeschuldigten mit 7 Prozent unter den Prozentpunkten des Anteils des Vergleichsjahres liegt,
ist zu berücksichtigen, dass sich die absolute Anzahl der weiblichen Angeschuldigten um
eine Person erhöht hat.
Altersstruktur
Die Einteilung der Altersgruppen orientiert sich an der Begriffsbestimmung von § 7 Kinderund Jugendhilfegesetz (KJHG) :
•
"Kinder" sind alle Personen unter 14 Jahren. Sie können nicht strafrechtlich belangt
werden, weil sie nicht strafmündig sind.
•
"Jugendliche" sind alle Personen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren, die als bedingt
strafmündig gelten und dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) unterliegen.
•
"Heranwachsende" sind alle Personen im Alter von 18 bis unter 21 Jahren, die
grundsätzlich als strafmündig gelten. Sie können allerdings, je nach individueller Entwicklung, im Zweifel nach dem Jugendstrafrecht belangt werden.
Die Jugendgerichtshilfe ist grundsätzlich zuständig für alle strafmündigen Angeschuldigten
im Alter von 14 bis unter 21 Jahren. Ausschlaggebend ist immer das Alter des Angeschuldigten zur Tatzeit. Erscheinen in der Altersklassifizierung der Angeschuldigten dennoch 21und 22-Jährige, so ist dies vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich die Auswertung auf alle
im Jahr 2005 abgeschlossenen Fälle der Jugendgerichtshilfe stützt. In diesen Fällen kann
davon ausgegangen werden, dass die Verfahren im 20. Lebensjahr des Angeschuldigten
begonnen, aber erst im 21. oder 22. Lebensjahr ihren Abschluss gefunden haben.
Alterklassifizierung der Angeschuldigten im Jahr 2006
Jugendliche
Alter
Anzahl
absolut
Anzahl
in %
Heranwachsende
14
Jahre
15
Jahre
16
Jahre
17
Jahre
18
Jahre
19
Jahre
20
Jahre
21
Jahre
22
Jahre +
älter
13
16
23
26
13
18
12
13
3
9,5 %
11,7 %
16,8 %
19,0 %
9,5 %
13,1 %
8,8%
9,5 %
2,2 %
Anzahl
absolut
78
59
Anzahl
in %
57 %
43 %
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006
98
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Alterklassifizierung der Angeschuldigten im Jahr 2007
Jugendliche
Alter
Anzahl
absolut
Anzahl
in %
Heranwachsende
14
Jahre
15
Jahre
16
Jahre
17
Jahre
18
Jahre
19
Jahre
20
Jahre
21
Jahre
22
Jahre +
älter
14
15
31
25
16
22
14
12
4
9,2 %
9,8 %
20,4 %
16,3 %
10,5 %
14,4 %
9,2%
7,8 %
2,6 %
Anzahl
absolut
85
68
Anzahl
in %
56 %
44 %
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2007
Der Vergleich der Altersklassifizierung der Angeschuldigten mit dem Jugendhilfebericht 2005
konstatiert einen Anstieg des Anteils der Jugendlichen um 23 bzw. 24 Prozentpunkte bei
gleichzeitigem Rückgang der Anzahl der Verfahren, die Heranwachsende betrafen, um 23
Verfahren 2006, die im Jahr 2007 wieder um 9 Verfahren anstiegen.
Altersklassifizierung der Angeschuldigten in Prozent in den Jahren 2005 bis 2007
25%
2007
2006
prozentualer Anteil
20%
2005
15%
10%
5%
0%
14 Jahre
15 Jahre
16 Jahre
17 Jahre
18 Jahre
19 Jahre
20 Jahre
21 Jahre
22 Jahre
+älter
Alter
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe 2005, 2006 und 2007
Das Liniendiagramm verdeutlicht die Entwicklung in den einzelnen Altersklassen. Im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr 2005 zeigt die Altersgruppe der 16-Jährigen Angeschuldigten einen deutlichen Anstieg um 7 bis 9 Prozentpunkte, direkt gefolgt von der Alters
99
- Familienbericht 2006 / 2007 -
gruppe und der 17-Jährigen mit einem Anstieg um 4 bis 7 Prozentpunkte. In der Altersgruppe der 18-Jährigen ist ein starker Rückgang der Verfahren um 8 bis 9 Prozentpunkte zu
verzeichnen, gefolgt von der Altersgruppe der 19-Jährigen mit einem Rückgang um 5 bis
Prozentpunkte.
Stellte im Jahr 2005 noch die Altersgruppe der 19-Jährigen mit 23 Prozent der Angeschuldigten die größte Gruppe dar, so waren die größte Gruppe im Jahr 2006 mit 19 Prozent
Altersgruppe der 17-Jährigen und im Jahr 2007 mit 20 Prozent die Altersgruppe der 16Jährigen.
Weist die Auswertung der abgeschlossenen Fälle der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes
der Stadt Pulheim die Gruppe der Jugendlichen mit 56 bzw. 57 Prozent als die größte
Gruppe der Angeschuldigten in der Stadt Pulheim aus, so zeigt die Jahresstatistik
Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen in ihrer Tendenz Kongruenz.
Altersklassifizierung der Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen
Tatverdächtige
Kinder unter 14 Jahren
Jugendliche 14 bis unter 18 Jahren
Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahren
unter 21 Jahren insgesamt
Erwachsene ab 21 Jahren
2006
23.329
60.907
50.053
134.289
334.392
2007
23.638
62.678
51.063
137.379
341.978
Anteil an der
Gesamtzahl der
Tatverdächtigen in %
2006
5,0%
13,0%
10,7%
28,7%
71,3%
2007
4,9%
13,1%
10,7%
28,7%
71,3%
Quelle: Kriminalstatistik 2007, Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, Seite 7
Die Tabelle verdeutlicht, dass sich der Anstieg der Tatverdächtigenzahl annähernd linear in
den einzelnen Altersklassen vollzogen hat. Die Anzahl der unter 21-Jährigen Tatverdächtigen nahm gegenüber dem Vorjahr um 3.090 oder 2,3 Prozent zu. Die Anzahl der tatverdächtigen Erwachsenen erhöhte sich um 7.586 ebenfalls um 2,3 Prozent. Die Gruppe der
Jugendlichen zeigt, wie auch in Pulheim, den höchsten Anteil an allen Tatverdächtigen unter
21 Jahren.
100
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Das folgende Diagramm stellt den Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren an den
ermittelten Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen in Prozent dar.
Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren an den Tatverdächtigen in NRW insgesamt
40
32 %
31 %
29,3 %
28,8 %
28,7 %
28,7 %
28,7 %
2003
2004
2005
2006
2007
30
20
10
0
2001
2002
Quelle: Kriminalstatistik 2007, Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen
Bereits im Jahr 2003 lag der Anteil der unter 21-Jährigen Tatverdächtigen erstmals wieder
nach acht Jahren unter der 30 Prozentmarke (1995: 29,1 Prozent). Dieser Trend setzte sich
auch in den Jahren 2006 und 2007 fort: Der Anteil der unter 21-jährigen Tatverdächtigen an
allen ermittelten Tatverdächtigen hat sich seit 2005 nicht verändert und betrug 28,7 Prozent.
Die Kriminalstatistik für Nordrhein-Westfalen meldet für das Jahr 2006 landesweit einen
Rückgang der polizeilich erfassten Straftaten um 0,8 Prozent und für das Jahr 2007 eine
Zunahme von 0,2 %. Im Jahr 2006 wurden in Nordrhein-Westfalen 468.681 und im Jahr
2007 479.357 tatverdächtige Personen ermittelt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies für
das Jahr 2006 eine Abnahme um 4.260 Personen oder 0,9 Prozent und für das Jahr 2007
eine Zunahme um 10.676 Personen oder 2,3 Prozent.
Laut Jahresstatistik der Kreispolizeibehörde Bergheim ist annähernd jeder dritte ermittelte
Tatverdächtige, 27,5 Prozent im Jahr 2006 und 28,8 Prozent im Jahr 2007, im Rhein-ErftKreis noch nicht 21 Jahre alt. Stellte im Jahr 2005 der Anteil der tatverdächtigen Kinder,
Jugendlicher und Heranwachsender noch 22,4 Prozent aller Tatverdächtigen, so stieg dieser
Anteil im Jahr 2006 um 5,1 Prozentpunkte und im Jahr 2007 nochmals um 1,3 Prozentpunkte.
101
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren an den Tatverdächtigen im Rhein-Erft-Kreis
insgesamt
Anteil an den Tatverdächtigen insgesamt
2006
2007
Bergheim
26,0%
29,6%
Bedburg-Elsdorf
31,9%
27,2%
Pulheim
27,5%
28,8%
Kerpen
30,0%
31,4%
Erftstadt
25,9%
28,1%
Frechen
27,7%
26,8%
Hürth
26,4%
28,4%
Brühl
28,8%
26,7%
Wesseling
28,2%
32,1%
Rhein-Erft-Kreis gesamt
28,0%
28,8%
Quelle: Jahresbericht 2006 (2007) zur Kriminalitätsentwicklung, Kreispolizeibehörde Bergheim
Die prozentualen Anteile der unter 21-jährigen Tatverdächtigen an allen ermittelten Tatverdächtigen in den einzelnen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises entsprechen den Anteilen des
Vorjahres. Der kommunale Vergleich des Rhein-Erft-Kreises, bezogen auf den Anteil der
unter 21-Jährigen, an den Tatverdächtigen in der entsprechenden Kommune insgesamt,
weist Pulheim nicht mehr als die Kommune mit dem niedrigsten Anteil aus. Pulheim steht in
beiden Berichtsjahren an vierter Stelle. Dennoch liegt Pulheim im Jahr 2006 mit 0,5 Prozentpunkten unter dem Rhein-Erft-Kreis-Niveau. Im Jahr 2007 liegen allerdings beide auf dem
gleichen Niveau
Für den Rhein-Erft-Kreis insgesamt wurden im Jahr 2006 von der Kreispolizeibehörde
Bergheim 3.605 Tatverdächtige unter 21 Jahren ermittelt. Dies waren 549 Personen mehr
als im Jahr 2005. Im Jahr 2007 wurden 3.823 Tatverdächtige unter 21 Jahren, womit ein
weiterer Anstieg um 218 Personen zu verzeichnen ist.
102
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Anteil deutscher und nichtdeutscher Angeschuldigter
Prozentuale Verteilung des Anteils deutscher und nichtdeutscher Angeschuldigter
100%
93%
85%
80%
60%
deutsch
ausländisch
40%
20%
15%
7%
0%
2006
2007
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
In den im Jahr 2006 insgesamt 175geschlossenen Fällen der Jugendgerichthilfe des
Jugendamtes der Stadt Pulheim waren 11 der Angeschuldigten nicht-deutscher Nationalität.
Lag der Ausländeranteil im Vergleichsjahr 2005 noch bei 11 Prozent der Angeschuldigten, so
lässt sich für das Jahr 2006 ein Rückgang um 4 Prozentpunkte auf 7 Prozent feststellen. Im
Jahr 2007 stieg der Anteil um mehr als das Doppelte auf 15 Prozent an. Der Anteil ausländischer Angeschuldigter unter 21 Jahren in der Stadt Pulheim ist in beiden Jahren als überdurchschnittlich hoch anzusehen. Zur Erinnerung: Der Ausländeranteil der gleichaltrigen
Einwohner/innen im gesamten Stadtgebiet der Stadt Pulheim lag durchschnittlich nur bei 5
Prozent. Im Jahr 2007 ist der Anteil der ausländischen Angeschuldigten sogar um ein dreifaches höher als der Ausländeranteil im Stadtgebiet.
Herkunft der Angeschuldigten nach Ortsteilen
In der Stadt Pulheim lebten im Jahr 2006 insgesamt 3.958 Jugendliche und
Heranwachsende im Alter von 14 bis 21 Jahren, im Jahr 2007 waren es 4.018 Jugendliche
und Heranwachsende. Dies waren 2007 insgesamt 77 Personen mehr als im Vergleichsjahr
2005. Diese steigende Tendenz hat sich linear in allen Stadtteilen vollzogen. Die nachfolgende Tabelle stellt die Grundgesamtheit der 14- bis 21-Jährigen und die Gruppe der
Angeschuldigten verteilt auf die Ortsteile dar.
103
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Abgeschlossene Fälle der Jugendgerichtshilfe nach Ortsteilen
14- bis 21-Jährige
Anteil abgeschlossener Fälle
2006
2007
2006
2007
Brauweiler
685
679
4%
3%
Dansweiler
273
276
5%
4%
Geyen
176
163
*
6%
1.462
1.512
5%
6%
Sinnersdorf
412
411
6%
*
Sinthern
271
285
4%
4%
Stommeln
679
692
3%
4%
3.958
4.018
4%
4%
Zentrum
gesamt
* Aus Gründen des Datenschutzes werden Werte unter drei Prozent nicht dargestellt
Quelle: KDVZ, Stand: 31.12.2006 und 31.12.2007, Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
Den insgesamt 3.958 (2006) bzw. 4.018 (2007) Jugendlichen und Heranwachsenden im
Alter von 14 bis 21 Jahren stehen 175 bzw. 177 abgeschlossene Fälle der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes der Stadt Pulheim gegenüber. Im Vergleich zum Jahr 2005 waren
dies 53 bzw. 55 Verfahren mehr bei gleichzeitigem Anstieg der Anzahl der Angeschuldigten
in fast allen Stadtteilen. Die Schlussfolgerung, dass es sich hierbei um 175 bzw. 177
Jugendliche, in der Stadt Pulheim lebende Straftäter handelt, ist aufgrund der Möglichkeit der
"Mehrfachtäterschaft" nicht zulässig.
Festzustellen ist, dass der prozentuale Anteil der abgeschlossenen Fälle an Jugendlichen
und Heranwachsenden zwischen 14 und 21 Jahren in den einzelnen Stadtteilen im Vergleich
der Berichtsjahre teilweise stark variiert. Während sich in Brauweiler und Sinthern der Anteil
der Angeklagten von Jahr zu Jahr zwischen 3 und 4 Prozent einpendelt, ist er in Pulheim
Zentrum und Stommeln seit dem Jahr 2005 jährlich um 1 Prozent gestiegen. In Dansweiler,
Geyen und Sinnersdorf wiederum lassen sich starke Abweichungen feststellen. Der Anteil
der Verfahren in Dansweiler ist von unter 3 Prozent auf 5 Prozent gestiegen und im Jahr
2007 wieder auf 4 Prozent gesunken. In Geyen sank der Anteil seit 2005 (4 Prozent) zuerst
auf unter 3 Prozent, um 2007 wieder auf 6 Prozent zu verdreifachen, während in Sinnersdorf
die Kurve konträr verläuft. Von 3 Prozent im Jahr 2005 stieg die Kurve um das Doppelte (6
Prozent) an, um im Jahr 2007 wieder sehr stark auf weit unter drei Prozent abzusinken.
104
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Tätigkeit zum Tatzeitpunkt
Das folgende Diagramm gibt Aufschluss über die Tätigkeit der Angeschuldigten zum Zeitpunkt des Vergehens. Eine Aussage zur Tätigkeit der Angeschuldigten zum Tatzeitpunkt ist
in im Jahr 2006 für 174 Verfahren und im Jahr 2007 für 164 Verfahren möglich.
Tätigkeit der Angeschuldigten zum Tatzeitpunkt
im Jahr 2006
Berufstätige/r
3%
Berufsvorbereitung
3%
Schüler/in
58%
Auszubildende/r
12%
Arbeitslose/r
24%
N = 174, Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006
Tätigkeit der Angeschuldigten zum Tatzeitpunkt
im Jahr 2007
Berufstätige/r
3%
Sonstige
4%
Berufsvorbereitung
4%
Auszubildende/r
15%
Schüler/in
56%
Arbeitslose/r
18%
N = 164, Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2007
In beiden Berichtsjahren besuchte mehr als jeder zweite Angeschuldigte zum Zeitpunkt
der Tat eine Schule. Jeder fünfte Angeschuldigte befand sich zum Zeitpunkt des
Vergehens entweder bereits im Berufsleben oder in der Berufsausbildung (18 bzw. 22
Prozent). Im Jahr 2006 war annähernd jeder vierte Angeschuldigte arbeitslos, im Jahr
2007 war es nur noch jeder fünfte.
105
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Schulabschluss
Das nachfolgende Diagramm zeigt, ob die Angeschuldigten zum Zeitpunkt des Vergehens
bereits im Besitz eines qualifizierten Schulabschlusses waren. Eine Aussage zum Schulabschluss der Angeschuldigten zum Tatzeitpunkt ist in beiden Berichtsjahren in 146 Verfahren
möglich. Von den insgesamt 146 Angeschuldigten ist jeder dritte, 29 Prozent in beiden
Berichtsjahren, im Besitz eines qualifizierten Schulabschlusses. Im Vergleich mit dem Jahr
2005 ist hier ein hoher Rückgang um 20 Prozent zu verzeichnen.
11 Prozent verfügten im Jahr 2006 zum Zeitpunkt des Vergehens über keinen Schulabschluss, im Jahr 2007 waren es 2 Prozent. Bei 28 Prozent (2006) bzw. bei 32 Prozent (2007)
der Angeschuldigten fehlt der Schulabschluss noch. Dies erklärt sich aus dem hohen Anteil
Schüler/ innen (56 bzw. 58 Prozent) zum Zeitpunkt des Vergehens, die voraussichtlich einen
Schulabschluss erwerben werden.
Vorhandensein eines Schulabschlusses
1%
Abitur
2006
2%
2007
2%
Fachabitur
0%
9%
Mittlere Reife
10%
16%
10a
10b
17%
2%
1%
13%
Abgang Klasse 9
12%
2%
Abgang Klasse 8
3%
1%
Sonderschulabschluß
4%
28%
fehlt noch
32%
keinen
0%
11%
2%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
Beide Berichtsjahre: N= 146, Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
106
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Schulbildung
Die Graphik stellt die Verteilung der besuchten Schulformen der Angeschuldigten dar.
Aussagen zur besuchten Schulform der Angeschuldigten sind im Jahr 2006 in 171 Verfahren
möglich und im Jahr 2007 in 161 Verfahren.
Besuchte Schulform
66%
Hauptschule
51%
9%
Realschule
23%
6%
Gymasium
6%
2%
Berufsschule
2%
6%
Förderschule
Handelsschule
sonstige
15%
2%
1%
4%
0%
Gesamtschule
0%
2006
4%
2007
2%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
N = 171 (2006), 161 (2007), Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
Die Betrachtung der Tabelle muss vor dem Hintergrund erfolgen, dass die Daten der
Angeschuldigten nicht deren aktuelle Tätigkeit wiedergeben, sondern Auskunft über die
besuchte Schulform. Demnach besucht mehr als die Hälfte aller Angeschuldigten die Hauptschule, 66 Prozent im Jahr 2006 und 51 Prozent im Jahr 2007. Nur 6 Prozent aller Angeschuldigten besuchen ein Gymnasium. Der Besuch einer Berufs- und Handelsschule oder
einer Gesamtschule ist mit nur geringen Prozentpunkten vertreten (1-4 Prozent), während
der Anteil beim Besuch einer Realschule oder einer Förderschule sehr stark schwankt.
107
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Familienverhältnisse
Die Graphik spiegelt den Aspekt der Wohn- und Haushaltssituation der Angeschuldigten
wieder. Aussagen zur Lebenssituation können im Jahr 2006 zu 173 Verfahren und im Jahr
2007 zu 161 Verfahren gemacht werden.
Prozentuale Verteilung der Wohn- und Haushaltssituation der Angeschuldigten
2006
24%
mit Mutter
2007
31%
6%
mit Vater
2%
9%
mit Mutter und Partner
5%
2%
mit Vater und Partnerin
0%
10%
alleine
7%
46%
mit Eltern
53%
3%
sonstige
1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
N = 173 (2006) und 161 (2007), Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
Zum Stand der Angeschuldigten, die in einem Haushalt eines allein erziehenden Elternteils
leben, ist folgendes anzumerken: Laut der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale RheinErft-Rur (KDVZ) wuchsen im Jahr 2006 in der Stadt Pulheim 15 Prozent und im Jahr 2007
16 Prozent aller Kinder unter 18 Jahren bei einem allein erziehenden Elternteil auf. Bezogen
auf die familiäre Situation der Angeschuldigten ist mit steigender Tendenz ein
unverhältnismäßig hoher Anteil an unvollständigen Familien festzustellen. Fast ein Drittel
aller im Jahr 2006 Angeschuldigten der Jugendgerichtshilfe der Stadt Pulheim lebte in einem
Haushalt eines allein erziehenden Elternteils (30 Prozent), im Jahr 2007 stieg der Anteil auf
33 Prozent an. Zur Erinnerung: Im Jahr 2005 lebte noch ein Anteil von 25 Prozent aller
Angeschuldigten im Haushalt eines alleinerziehenden Elternteils.
108
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Wiederholungstäter
Wie bereits erwähnt, bezieht sich die Auswertung der Jugendgerichtshilfestatistik auf alle
175 bzw. 177 im Jahr 2006 und 2007 abgeschlossenen Fälle der Jugendgerichtshilfe des
Jugendamtes der Stadt Pulheim.
Mehrfachtäterschaften im Jahr 2006 und 2007
70%
66%
66%
2006
2007
60%
50%
40%
30%
24%
26%
20%
9%
10%
8%
0%
Täter mit nur einer Tat im
Berichtsjahr
Täter mit Erst- und
Wiederholungstat im
Berichtsjahr
Täter mit mind. einer Tat in
den Vorjahren und einer im
Berichtsjahr
N= 110, Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe 2005
Eine personenorientierte Differenzierung der Vergehen, mit dem Ziel Doppelzählungen der
Angeschuldigten herauszufiltern, erbringt folgende Aussagen:
•
Die Vergehen der im Jahr 2006 und 2007 insgesamt abgeschlossenen Fälle der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes der Stadt Pulheim wurden im Jahr 2006 von 137 und im
Jahr 2007 von 153 Jugendlichen und Heranwachsenden begangen, die zur Tatzeit in der
Stadt Pulheim lebten. Zur Erinnerung: Dies waren 27 bzw. 43 Personen mehr als im
Vergleichsjahr 2005.
•
Die Mehrzahl der Angeschuldigten (66 Prozent in beiden Berichtsjahren), exakt 91
Personen im Jahr 2006 und 101 Personen im Jahr 2007, wurden in den vorliegenden
Berichtsjahren erstmals und im Verlauf des gleichen Jahres nicht für ein weiteres Vergehen angeschuldigt. Von den 93 Ersttätern ohne Wiederholungstat waren 27 Prozent
(2006) bzw. 30 Prozent (2007) der Angeschuldigten weibliche und 73 bzw. 70 Prozent
männliche Jugendliche und Heranwachsende. Damit ist mit 7 bzw. 10 Prozent ein starker
Anstieg der weiblichen Angeschuldigten gegenüber dem Jahr 2005 zu verzeichnen (20
Prozent)
109
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Prozentuale Geschlechterverteilung der Ersttäter ohne Wiederholungstat
in den Jahren 2006 und 2007
80%
73%
70%
70%
60%
50%
männlich
40%
w eiblich
30%
27%
30%
20%
10%
0%
2006
•
2007
34 Prozent der Angeschuldigten, exakt 46 Personen im Jahr 2006 und 52 Personen im
Jahr 2007, waren Wiederholungstäter. Damit stieg der Anteil der Wiederholungstäter um
mehr als das Doppelte gegenüber dem Jahr 2005 (15 Prozent). Von den Wiederholungstätern waren im Jahr 2006 4 Prozent weibliche Angeschuldigte, im Jahr 2007 stieg der
Anteil um knapp das Fünffache auf 19 Prozent weibliche Angeschuldigte.
•
Knapp ein Drittel der Wiederholungstäter (13 Angeschuldigte) hat sein Erst- und Wiederholungsvergehen im Jahr 2006 begangen, im Jahr 2007 waren es mit 12 Personen ein
Viertel aller Angeschuldigten. Dies bedeutet: Von den 46 bzw. 52 Wiederholungstätern
wurden 13 bzw. 12 der Angeschuldigten zum ersten Mal im Jahr 2006 oder 2007 straffällig und haben im gleichen Jahr zu einem anderen Zeitpunkt mindestens eine weitere
Straftat begangen.
•
Fast zwei Drittel aller Wiederholungstäter (33 Personen) ist mit einem Vergehen im Jahr
2006 als Wiederholungstäter in Erscheinung getreten, hat die erste Straftat aber vor dem
Jahr 2006 begangen. Im Jahr 2007 stieg der Anteil auf Dreiviertel aller Wiederholungstäter an (40 Personen).
Im Vergleich zum Jahr 2005 zeigt die Mehrfachtäterquote 2006 einen Anstieg von 15
Prozent um 19 Prozentpunkte auf 34 Prozent. Im Vergleich der Jahre 2006 und 2007 blieb
die Quote konstant.
110
- Familienbericht 2006 / 2007 -
4.2. Angaben zu den Straftaten
Die Anklagen der Angeschuldigten in der Stadt Pulheim verteilten sich auf die folgenden
Deliktgruppen:
Deliktgruppen
Verkehrsdelikt
Eigentumsdelikt
Rohheitsdelikt
Drogen
sonstiges
gesamt
Anklagen 2006
absolut
%
26
15%
85
49%
43
25%
9
5%
12
7%
175
100%
Anklagen 2007
absolut
%
36
20%
68
38%
53
30%
8
5%
12
7%
177
100%
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
Die einzelnen Delikte werden in so genannten Deliktgruppen zusammengefasst. Hier ist zu
berücksichtigen, dass unter den Deliktgruppen eine hohe Anzahl unterschiedlicher Straftatbestände subsumiert sind. So bündelt beispielsweise die Deliktgruppe der Eigentumsdelikte
unter anderem folgende strafbare Handlungen: Diebstahl, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Betrug. Die Vergehen Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Bedrohung, Nötigung und Sexualdelikte finden sich in der Deliktgruppe der Rohheitsdelikte
wieder.
Stellten im Jahr 2007 die Eigentumsdelikte mit 49 Prozent den höchsten Anteil an den zur
Anklage führenden Delikten, so bezog sich im Jahr 2006 die Mehrheit der Anklagen auf
einen Rohheitsdelikt (38 Prozent). Rückläufige Tendenzen lassen sich bezogen auf die
Anzahl der Anklagen in der Deliktgruppe der Drogen um 11,4 Prozentpunkte im Vergleich
mit dem Jahr 2005 feststellen.
Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass die Verteilung der Anklagen in den
zusammengefassten Deliktgruppen durch die Altersgruppen zum Teil erheblich gesteuert
wird. Die folgende Tabelle stellt die Verteilung der Anklagen und das Alter der Angeschuldigten dar.
111
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Verteilung der Anklagen und Alter der Angeschuldigten im Jahr 2006
Verkehrsdelikt
Eigentumsdelikt
Rohheitsdelikt
14 Jahre
10
7
15 Jahre
14
2
Alter
Drogen
sonstiges
gesamt
17
1
3
20
1
27
16 Jahre
3
16
7
17 Jahre
9
12
6
1
1
29
18 Jahre
2
13
7
2
1
25
19 Jahre
8
7
5
2
20 Jahre
2
8
4
älter 20 Jahre
2
5
5
gesamt
26
85
43
22
2
16
3
4
19
9
12
175
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006
Verteilung der Anklagen und Alter der Angeschuldigten im Jahr 2007
Verkehrsdelikt
Eigentumsdelikt
Rohheitsdelikt
14 Jahre
3
9
3
15 Jahre
4
4
6
1
15
16 Jahre
8
15
11
3
37
17 Jahre
4
13
8
4
29
18 Jahre
4
9
8
1
22
19 Jahre
4
7
10
4
3
28
20 Jahre
4
6
3
2
15
älter 20 Jahre
6
4
4
2
16
gesamt
37
67
53
8
Alter
Drogen
sonstiges
gesamt
15
12
177
In beiden Berichtsjahren richtete sich mehr als zwei Drittel der Anklagen aufgrund eines Rohheitsdeliktes gegen Jugendliche unter 18 Jahren (6 Prozent). Die Anklagen aufgrund eines
Eigentumsdeliktes richtete sich sogar um dreiviertel aller Anklagen gegen einen Jugendlichen unter 18 Jahren (75 Prozent bzw. 76 Prozent).
112
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Altersklassifizierung der Anklage aufgrund eines Rohheitsdeliktes
12
2006
2007
10
8
6
4
2
0
14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre 19 Jahre 20 Jahre 21 Jahre
Ist bei der Anzahl der Anklagen aufgrund eines Rohheitsdeliktes im Vergleich zum Vorjahr
ein Anstieg von insgesamt 10 Anklagen festzustellen, so verdeutlicht das Liniendiagramm,
dass im Vergleich zum Vorjahr die Altersgruppe der 15- und 16-Jährigen einen Anstieg um
jeweils 4 Anklagen zu verzeichnen hat, in der Altersgruppe der 19-Jährigen ist ein Anstieg
um 5 Anklagen festzustellen.
Altersklassifizierung der Anklage aufgrund eines Eigentumsdeliktes
20
2006
2007
15
10
5
0
14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre 19 Jahre 20 Jahre
älter
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe 2006 und 2007
Ist bei der Anzahl der Anklagen aufgrund eines Eigentumsdeliktes im Vergleich zum Vorjahr
ein Rückgang um insgesamt 18 Anklagen festzustellen, so verdeutlicht das Liniendiagramm,
dass sich dieser Rückgang in fast allen Altersgruppen weitgehend linear vollzogen hat. Eine
Ausnahme bildet hier die Altersgruppe der 16-Jährigen, dort zeigt sich ein Rückgang von 10
Anklagen:
113
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Nationalität und Anklage
Hinsichtlich der differenzierten Betrachtung der Anklagen nach Nationalitäten ist eine unproportionale Verteilung bei den Deliktgruppen festzustellen. Die Anklagen, die dem Bereich
der Eigentumsdelikte zuzuordnen sind, stellten bei den deutschen Angeschuldigten mit im
Jahr 2006 mit 74 Personen und in 2007 mit 63 Personen die größte Gruppe dar. Die Mehrzahl der ausländischen Angeschuldigten wurde mit 11 Personen im Jahr 2006 ebenfalls
aufgrund eines Eigentumsdeliktes angeschuldigt, im Jahr 2007 war die größte Gruppe bei
den Rohheitsdelikte aufzufinden (5 Personen).
Das folgende Diagramm stellt die Korrelation von Anklage und Nationalität dar.
Anklage und Nationalität
80
74
70
63
60
48
50
39
37
40
30
24
20
10
6
11
8
4
2
3
8
4
9
4
5
3
0
deutsche
nicht deutsche
deutsche
Anklagen 2006
Verkehrsdelikt
nicht deutsche
Anklagen 2007
Eigentumsdelikt
Rohheitsdelikt
Drogen
sonstiges
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
Geschlecht und Anklage
Die Betrachtung der Anklagen unter Berücksichtigung des Geschlechts zeigt eine proportionale Verteilung der Häufigkeiten. Die Anklagen, die dem Bereich der Eigentumsdelikte zuzuordnen sind, stellten sowohl bei den weiblichen, als auch bei den männlichen Angeschuldigten die größte Gruppe dar, gefolgt von den Rohheitsdelikten. Das folgende Diagramm stellt die Korrelation von Anklage und Geschlecht dar.
114
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Anklage und Geschlecht
80
68
70
60
48
50
40
33
30
36
24
19 17
17
20
10
33
10
9
2
11
4
1
7
4
1
8
0
w eiblich
männlich
w eiblich
Anklagen 2006
Verkehrsdelikt
männlich
Anklagen 2007
Eigentumsdelikt
Rohheitsdelikt
Drogen
sonstiges
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
Einzeltat oder Gruppentat
Hinsichtlich des Tatmotivs lässt sich auch für die vorliegenden Berichtsjahre feststellen, dass
sowohl bei den weiblichen als auch den männlichen Angeschuldigten die Mehrzahl der
Straftaten als Einzeltaten verübt wurde. Die folgende Graphik stellt das Verhältnis der Einzelund Gruppentaten dar.
Prozentuale Verteilung Einzel- und Gruppentat
70%
61%
60%
50%
61%
58%
53%
47%
42%
39%
40%
39%
30%
20%
10%
0%
weiblich
männlich
weiblich
2006
männlich
2007
Einzeltat
Guppentat
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006 und 2007
115
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Jugendstrafrecht oder Erwachsenenstrafrecht
Das Strafrecht sieht die Anwendung des Jugendstrafrechtes bei Jugendlichen ab Strafmündigkeit bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres zum Zeitpunkt der Straftat vor. Dennoch
kann bei Heranwachsenden im Einzelfall bereits das Erwachsenenstrafrecht Anwendung
finden. Im Jahr 2006 waren 43 Prozent der Angeschuldigten Heranwachsende, im Jahr 2007
waren es 44 Prozent. Von diesen 59 bzw. 68 Verfahren wurde 2006 in lediglich 4 Verfahren
und 2007 in lediglich 6 Verfahren nach dem Erwachsenenstrafrecht entschieden.
Ausgang der Verfahren
Je nach Ausgang des Verfahrens ist zu unterscheiden zwischen Abgeurteilten und
Verurteilten. Als Abgeurteilte gelten alle Personen, die vor Gericht gestellt wurden,
unabhängig vom Ausgang des Strafprozesses. Demzufolge werden als Abgeurteilte auch die
Angeklagten erfasst, die zum Prozessende freigesprochen oder deren Verfahren eingestellt
wurde.
Unter den Verurteilten werden alle Personen geführt, gegen die tatsächlich nach allgemeinem Strafrecht eine Geldstrafe, ein Strafarrest oder eine Freiheitsstrafe verhängt worden
ist. Gleiches gilt für die Angeschuldigten unter 21 Jahren, die zum Zeitpunkt der Straftat
strafmündig, das heißt 14 Jahre oder älter waren. Sind sie nach Jugendstrafrecht mit einer
Erziehungsmaßregel, einem Zuchtmittel oder einer Jugendstrafe belegt worden, so sind sie
als Verurteilte zu bezeichnen.
Nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) ist die Jugendstrafe die einzige Strafe. Somit hat sie
im Gegensatz zu den Zuchtmitteln und Erziehungsmaßregeln eine Rechtswirkung und führt
zu einem Eintrag ins Strafregister, es sei denn, sie ist zur Bewährung ausgesetzt. Der
Paragraph 13 des JGG legt als Zuchtmittel die Verwarnung, die Erteilung von Auflagen und
den Jugendarrest fest. Unter anderem zählen das Ableisten von Sozialstunden, die Betreuungsweisungen, der Täter-Opfer-Ausgleich und die Teilnahme an Verkehrs- oder sozialen
Trainingskursen zu den im Gesetz vorgesehenen Erziehungsmaßregeln.
Das Jugendgerichtsgesetz hat einen erzieherischen Auftrag, zur Erfüllung des Auftrages soll
die notwendige, aber zugleich die geringstmögliche prozessuale und materiellrechtliche
Reaktion gewählt werden. So kann ein Verfahren schon im Vorfeld abgebrochen und eine
Einstellung des Verfahrens durch den Staatsanwalt ausgesprochen werden. Dies nennt man
Diversion. Ebenso wie bei der Einstellung des Prozesses, kann eine Diversion ohne weitere
Sanktionen erfolgen oder eine Erziehungsmaßregel mit sich bringen. D.h., das Verfahren
wird eingestellt, sofern der oder die Jugendliche die entsprechende Auflage erfüllt. Erfüllt er
oder sie die Auflage nicht, wird das Verfahren wieder aufgerollt.
116
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Die folgende Graphik zeigt den Ausgang der Verfahren.
Ausgang der Verfahren
6%
Diversion
16%
4%
Diversion mit Erziehungsmaßregel
7%
27%
Einstellung
10%
21%
Einstellung mit Auflage
14%
21%
22%
Erziehungsmaßregel
8%
Erziehungsmaßregel mit Zuchtmittel
Jugendstrafe
Jugendstrafe auf Bew ährung
Zuchtmittel
15%
1%
3%
3%
2%
5%
6%
5%
4%
Sonstiges
0%
5%
10%
15%
2006
20%
25%
30%
2007
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe , 2006 und 2007
Im Jahr 2006 wurde die Mehrzahl aller Angeschuldigten, 22 Prozent, mit einer Erziehungsmaßregel belegt, weitere 15 Prozent erhielten eine Erziehungsmaßregel mit Zuchtmittel.
Jedes vierte Verfahren wurde eingestellt, davon waren 14 Prozent der Einstellungen mit
einer Auflage versehen.
Im Jahr 2007 wurde fast die Hälfte aller Verfahren, insgesamt 48 Prozent, eingestellt, davon
waren 21 % der Einstellungen mit einer Auflage versehen. Insgesamt 29 Prozent aller
Angeschuldigten wurden mit einer Erziehungsmaßregel belegt, davon enthielten 28 Prozent
ein Zuchtmittel.
Die folgende Tabelle stellt Korrelation von Anklage und Ausgang des Verfahrens, differenziert nach Art der Delikte und Art des Ausgangs dar.
117
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Korrelation von Anklage und Ausgang des Verfahrens für das Jahr 2006
Ausgang
Zuchtmittel
Jugendstrafe auf Bewährung
Jugendstrafe
Erziehungsmaßregel mit
Zuchtmittel
Erziehungsmaßregel
Einstellung mit Auflage
Einstellung
Diversion mit
Erziehungsmaßregel
Diversion
Sonstiges
gesamt
Verkehrsdelikt
1
Eigentumsdelikt
5
1
2
Anklage
RohheitsSonstiges
delikt
5
1
2
Drogen
gesamt
1
1
11
3
5
5
10
9
1
2
27
12
5
2
14
12
12
4
6
2
6
1
1
3
1
39
25
17
8
5
16
5
85
8
2
43
1
26
13
2
1
12
9
28
7
175
Drogen
gesamt
1
8
6
1
2
15
3
1
1
37
37
48
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2006
Korrelation von Anklage und Ausgang des Verfahrens für das Jahr 2007
Ausgang
Zuchtmittel
Jugendstrafe auf Bewährung
Jugendstrafe
Erziehungsmaßregel mit
Zuchtmittel
Erziehungsmaßregel
Einstellung mit Auflage
Einstellung
Diversion mit
Erziehungsmaßregel
Diversion
Sonstiges
gesamt
Anklage
Verkehrs- Eigentums- RohheitsSonstiges
delikt
delikt
delikt
2
4
2
5
1
3
4
6
4
9
14
14
11
21
15
9
10
3
4
1
36
5
5
68
1
7
2
7
3
51
2
2
14
8
10
8
177
Quelle: Statistik der Jugendgerichtshilfe, 2007
Die Anklagen, die ihren Ausgang in einer Erziehungsmaßregel fanden, entsprachen zu
einem Drittel der Deliktgruppe der Eigentumsdelikte (13 Anklagen). Die beiden Verfahren,
welche mit einer Jugendstrafe belegt wurden, waren der Deliktgruppe der Rohheitsdelikte
und den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz zuzuordnen.
118
- Familienbericht 2006 / 2007 -
5. Resümee
Der Vergleich der Stadtteile, bezogen auf die Bevölkerungsentwicklung, weist
•
Stommeln und Stommelerbusch mit 1.938 Einwohner/innen unter 21 Jahren im Jahr
2006 und 1.910 Einwohner/innen unter 21 Jahren im Jahr 2007 nach dem Stadtteil
Pulheim-Kerngebiet mit 4.433 (2006) bzw. 4.489 (2007) Personen als den größten
Stadtteil mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 21 Jahren aus .
•
Dansweiler und Sinthern als die Stadtteile mit dem höchsten prozentualen Anteil (24
Prozent) an Einwohner/innen unter 21 Jahren im Jahr 2007 bezogen auf die Grundgesamtheit aus. In beiden Stadtteilen ist annähernd jede/r vierte Einwohner/in ein Kind
oder ein Jugendlicher unter 21 Jahren.
•
Geyen als den Stadtteil mit dem niedrigsten Anteil an ausländischen Einwohner/innen
bezogen auf die Gesamtbevölkerung aus (3 Prozent im Jahr 2006 und 2 Prozent im
Jahr 2007).
•
Pulheim-Kerngebiet als den Stadtteil mit dem höchsten Zuwachs an Einwohner/innen
unter 21 Jahren im Jahr 2006 (+ 60 Personen) im Vergleich zum Vorjahr aus.
•
Sinthern als den Stadtteil mit dem höchsten Zuwachs an Einwohner/innen unter 21
Jahren im Jahr 2007 (+ 44 Personen) im Vergleich zum Vorjahr aus.
•
Brauweiler als den Stadtteil mit dem höchsten Rückgang an Einwohner/innen unter 21
Jahren ( insgesamt - 115 Personen) im Vergleich zum Jahr 2005 aus.
•
Sinthern als den Stadtteil mit dem höchsten Zuwachs an Kindern unter 3 Jahren
(insgesamt 19 Kinder) im Vergleich zum Jahr 2005 aus.
•
Stommeln als den Stadtteil mit dem höchsten Nachlass der Altersgruppe der unter 3Jährigen (insgesamt - 42 Kinder), gefolgt von Brauweiler und Pulheim-Kerngebiet mit
jeweils insgesamt – 25 Kindern im Vergleich zum Jahr 2005 aus.
•
Pulheim-Kerngebiet als den Stadtteil mit dem höchsten Anteil aller allein erziehenden
Haushalte des gesamten Stadtgebiets (36 Prozent im Jahr 2006 und 37 Prozent im
Jahr 2007), gefolgt von Stommeln mit 17 Prozent (2006) bzw. 18 Prozent (2007).
119
- Familienbericht 2006 / 2007 -
•
Dansweiler mit 21 Prozent (2006) bzw. 22 Prozent (2007) als den Stadtteil mit dem
höchsten Anteil allein erziehender Haushalte im Stadtteil ( jeweils 3 Prozent über dem
Durchschnittswert des gesamten Stadtgebiets mit 18 bzw. 19 Prozent). Damit ist in
Dansweiler mehr als jeder fünfte Haushalt allein erziehend.
•
Sinthern mit 7,61 m2 bzw. 7,31 m2 als den Stadtteil mit der geringsten rein rechnerisch
ermittelten Spiel- und Bolzplatzfläche pro Kind unter 18 Jahren aus.
Der Vergleich der Ausgaben und der HzE-Quote bei den stationären Hilfen der
Stadt Pulheim, mit denen der weiteren 37 Jugendämter des Vergleichsjugendamtstyps 7, weist die Stadt Pulheim
•
mit einer insgesamt niedrigen Pro-Kopf-Ausgabe je unter 21-jährigen (absolute Fallzahlen für die Hilfen zur Erziehung auf 10.000 Einwohner unter 21 Jahren) aus.
•
mit einem im allgemeinen Trend liegenden Rückgang der HzE-Quote der stationären
Hilfen aus.
120
- Familienbericht 2006 / 2007 -
6. Ausblick
• Der demographische Wandel wird in Pulheim ähnlich wie in vielen Städten nach und nach
zu einem tief greifenden und unumgänglichen Strukturwandel führen, der aktiv gestaltet
werden muss. Der Anteil der älteren Bevölkerung ist in den letzten Jahren gestiegen und
wird laut der Prognosen des Büros Planquadrat weiterhin steigen. Der Anteil der jüngeren
Bevölkerungsgruppen, im besonderen der unter 3-Jährigen, ist, wie prognostiziert, schon
gesunken und wird aufgrund des erkennbaren Geburtenrückgangs weiterhin absinken.
Die Beobachtung der Wanderungsbewegungen lassen einen Rückgang der Zuzüge erkennen, der ebenfalls Einfluss auf den Rückgang der Bevölkerung hat. Inwieweit zukünftig
ein Gewinn bei der Zuwanderung erzielt werden kann, hängt neben der regionalen
Entwicklung auch von kommunalen Handlungsstrategien ab. Der Umgang mit dem
demografischen Wandel erfordert eindeutige und teilweise neue, für die konkrete Situation
in Pulheim passende Schwerpunktsetzungen in der Kommunalpolitik. Dabei kommt neben
der Wohnungs- und Baulandpolitik einer aktiven querschnittsorientierten Familienpolitik
eine zentrale Rolle zu.
Mit Blick auf die Veränderung von kommunalen Handlungsstrategien beschloss der Rat
im August 2007 Leitziele und strategische Ziele zum Umgang mit dem demographischen
Wandel. Das daraufhin entwickelte Handlungskonzept beschreibt ein Verfahren, mit dem
die Fachämter die vom Rat beschlossenen Ziele umsetzen sollen. Ein Einstieg erfolgte im
September 2008. Die demographiegerechte Maßnahmenplanung für die Jugendhilfe wird
im Jahr 2009 fortgesetzt.
•
Seit März 2006 wird das Jugendamt der Stadt Pulheim durch die Teilnahme am Modellprojekt des Landschaftsverbandes Rheinland beim Aufbau des Netzwerkes zur Frühen
Förderung (NEFF) unterstützt. NeFF stellt einen neuen ganzheitlichen Ansatz der Jugendhilfe dar und ist zunächst auf drei Jahre angelegt.
Ein Netzwerk früher Förderung geht über ein soziales Frühwarnsystem hinaus und rückt
die Prävention im Kinderschutz in den Vordergrund. Somit soll ein Netzwerk früher Förderung alle Kinder und ihre Familien erreichen. Es beginnt mit der Förderung dort, wo Eltern
in ihrer Erziehungssituation überfordert sind und Unterstützung benötigen, damit sich
ungünstige Entwicklungsverläufe in der Familie nicht verfestigen.
Basis der Netzwerke bilden die Angebote der Kinderzentren, des Jugendamtes, der
Beratungsstellen, der Familienbildung, des Gesundheitswesens, der Schulen und anderer
sozialer Leistungsträger. Die Angebote der lokalen Netzwerke sollen die Lebensbedingungen von Kindern und ihren Familien verbessern. Hierzu wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertreter/innen des Rats eine Gesamtkonzeption entwickelt.
121
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Ein wichtiger Baustein der Gesamtkonzeption, das Babybegrüßungspaket, wurde bereits
umgesetzt. Mit dem Babybegrüßungspaket erhalten Eltern nützliche Informationen rund
um Erziehung, Betreuung und Gesundheit des Kindes. Zudem werden sie über konkrete
Angebote für Familien informiert. Viele dieser Angebote werden in Familienzentren angeboten. Familienzentren sind erste Anlaufstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche und
(werdende) Familien bezüglich aller Fragen und Anliegen rund um ihre Lebenssituation. In
den letzten zwei Jahren sind drei Familienzentrum zertifiziert worden (Näheres siehe S.
38). Weitere zwei Familienzentren sind in der Aufbauphase. In Pulheim ist die Netzwerkbildung verbunden mit dem Auftrag der Entwicklung von möglichst einem Familienzentrum in jedem Stadtteil.
Ein Netzwerk früher Förderung bedarf der Koordination. Zu diesem Zweck wurde im Juli
2008 eine neue Stelle geschaffen. Ziel dieser Stelle ist die Netzwerkarbeit und die
Steuerung und Begleitung von Netzwerkprozessen, die Fachberatung zum Kinderschutz
und die Koordination des Babybegrüßungspaketes. Zur Zielerreichung sind folgende
Punkte vorrangig: Verbesserung der Angebotstransparenz, verstärkte Koordination der
Angebote in den Familienzentren, konkrete Ausgestaltung des Begriffes „Frühe Hilfen“
und Klärung der Finanzierung von frühen Hilfen in Abgrenzung zu den Hilfen zur Erziehung.
•
Die Gesundheitsberichterstattung des Rhein-Erft-Kreises zeigt auf, dass eine relativ hohe
Anzahl von Empfehlungen ausgesprochen wurden, den Schulbesuch wegen Unreife
zurückzustellen (44 Empfehlungen im Jahr 2006 und 23 Empfehlungen im Jahr 2007).
Bei den Einschulungsuntersuchungen im Jahr 2007 fällt weiter auf, dass 10 Prozent aller
Kinder aus Pulheim Untergewicht aufweisen. Davon sind 2,7 Prozent deutlich untergewichtig und 7,3 Prozent untergewichtig. Daneben waren weiterhin 4,2 Prozent aller
Kinder im Einschulungsalter übergewichtig und 2,7 Prozent adipös.
Die Ergebnisse der Gesundheitsberichtserstattung fließen in den Planungsprozess der
Koordinierungsstelle NEFF ein. Ergänzend zu den bereits bestehenden spezialisierten
Angeboten der Sprachförderung, den gezielten Bewegungsangeboten in Kindertagesstätten sowie der Ernährungsberatung des Beratungszentrums durch beispielsweise die
Familienhelferinnen, kann der Themenkomplex Kindergesundheit, Prophylaxe, Früherkennung wesentlicher Bestandteil der Vernetzungsleistung eines sozialen Frühwarnsystems und eines Familienzentrums sein.
•
Das Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (GTK) wurde am 01. August 2008 vom
Kinderbildungsgesetz (KiBiz) abgelöst. Den Gesetzentwurf hatte die Landesregierung am
22. Mai 2007 verabschiedet und dem Landtag zugeleitet.
122
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Im Zentrum des Gesetzes stehen neben dem verstärkten Ausbau des Betreuungsangebotes für unter 3-Jährige insbesondere die frühe Bildung und Förderung von Kindern und
mehr Flexibilität für die Eltern bei der Nutzung des Angebotes.
Die Kernelemente des Gesetzes sind:
- die Stärkung des Bildungs- und Erziehungsauftrages im frühen Kindesalter
- ein umfassender Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren
- die Sicherung einer vielfältigen Angebotsstruktur
- die Orientierung der Betreuungszeiten am unterschiedlichen Bedarf der Familien
- die Sicherung der pädagogischen Qualität in den Tageseinrichtungen
- die Pauschalisierung des Finanzierungssystems
- die Aufnahme der Sprachförderung als gesetzliche Regelaufgabe
- die gesetzliche Verankerung der Familienzentren und
- die Aufwertung der Kindertagespflege als gleichwertige Alternative zu den Tageseinrichtungen
Die finanzielle Förderung der Kindertageseinrichtungen erfolgt zukünftig nach Gruppentypen, Höhe der Betreuungszeit sowie ggf. nach Sonderleistungen. Die Berücksichtigung
der Elternwünsche erfordert eine bedarfsgerechte und zielgenaue Planung. Um dies zu
gewährleisten wurde im Gesetz festgelegt, dass nur derjenige Träger Landesmittel
erhalten kann, dessen Angebot im Rahmen der kommunalen Jugendhilfeplanung
entsprechend aufgenommen wurde. Diese Verfahrensweise entspricht dem Grundprinzip
des KJHGs und der besonderen Verantwortung des örtlichen öffentlichen Trägers der
Kinder- und Jugendhilfe. Die Planung der Angebote muss dem Land bis zum 15. März
eines Jahres verbindlich mitgeteilt werden, um den pauschalierten Zuschuss für die
Angebote zu erhalten. In Pulheim wurde die Anmeldewoche für die Kindertagesstätten
von Januar auf den November vorverlegt, um das Angebot rechtzeitig und bedarfsgerecht gestalten zu können.
Das Gesetz zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung
und zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (Tagesbetreuungsausbaugesetz TAG) wird durch das KiBiz (Landesgesetz) und aktuell seit dem 26. September 2008
durch das KiföG (Bundesgesetz) weiterentwickelt. Das Kinderförderungsgesetz, das
noch der Zustimmung des Bundesrates bedarf, soll in erster Linie den Ausbau eines
qualitativ hochwertigen Betreuungsangebotes beschleunigen und so den Eltern echte
Wahlmöglichkeiten eröffnen.
Für die erste Phase bis 31. Juli 2013 werden, verglichen mit dem Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG), erweiterte, objektiv rechtliche Verpflichtungen für die Bereitstellung von
Plätzen eingeführt. Ziel sind vor allem die Kinder, die eine Betreuung für ihre persönliche
Entwicklung besonders brauchen. Zudem sollen nicht nur berufstätige Eltern einen ge
123
- Familienbericht 2006 / 2007 -
sicherten Betreuungsplatz bekommen, sondern auch schon die die Arbeit suchen. Ab
dem 1. August 2013, nach Abschluss der Ausbauphase, soll der Rechtsanspruch auf
einen Betreuungsplatz für alle Kinder vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten
Lebensjahr eingeführt werden. Die Bundesregierung setzt auf ein vielfältiges Betreuungsangebot und forciert die Profilierung der Kindertagespflege. Deshalb sollen 30 % der
neuen Plätze in diesem Bereich geschaffen werden. Dazu werden klare Standards festgesetzt.
•
Am 06. November 2007 wurde der Teilfachplan „offene Kinder- und Jugendarbeit“ vom
Rat der Stadt Pulheim verabschiedet. Der Teilfachplan basiert auf der Grundlage des
Kinder- und Jugendfördergesetzes und hat eine Gültigkeit bis Ende 2010. Im Rahmen
des Teilfachplanes erarbeiteten das Jugendamt und die Einrichtungsträger ein vierstufiges Verfahren zur Weiterentwicklung des örtlichen Wirksamkeitsdialoges, das aus
einem Evaluations- und einem Planungsteil besteht. Das Konzept wurde als verbindlicher
Bestandteil in den Teilfachplan aufgenommen. Die für das Wirksamkeitsdialogsverfahren
entwickelten Evaluationsbögen dienen der Qualitätsentwicklung. Sie konzentrieren sich
auf ausgewählte Arbeitsschwerpunkte und berücksichtigen die festgesetzten Ziele und
aktuelle Fachthemen.
Folgende Handlungsfelder wurden im Teilfachplan als zukünftig weiter zu entwickelnde
Handlungsbedarfe erkannt:
−
Verwirklichung des Kinderschutzauftrages gemäß § 8a SGB VIII
−
Ausbau der Ferienangebote / Kooperation mit weiteren Trägern
−
Mobile, aufsuchende Jugendarbeit
−
Kooperation Jugendhilfe und Schule
−
Sozialraumorientierung
−
Orientierung an Kindern und Jugendlichen in benachteiligten Lebenswelten
Weitere Bestandteile des Teilfachplanes waren die aktuellen Konzeptionen der Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie die im Jahr 2005 abgeschlossenen
Verträge zur Gestaltung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit incl. der Finanzierungsvereinbarung.
Die Konzeption zur Gestaltung des Wirksamkeitsdialoges sieht vor, die Arbeit in den
Jugendeinrichtungen zu evaluieren. Hierzu sind neben den vereinbarten Zielen Evaluationsbögen entwickelt worden, die der Jugendhilfeausschuss im März 2008 verabschiedet hat. In einem Workshop am Ende eines Jahres werden die Erfahrungen
ausgewertet und reflektiert, sowie zukünftige Handlungsziele festgelegt, die in einem mit
dem Dezernenten und den Trägervertretern verabschiedet werden. Der Jugendhilfeausschuss wird die Ziele letztendlich beschließen.
124
- Familienbericht
2006 / 2007 Anhang
Überblick über die wesentlichen im Kinder- und Jugendhilfegesetz
definierten Aufgaben der Jugendhilfe – Stand: 01.10.2005
Aufgaben nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz
Leistungen der Jugendhilfe §§ 11 - 41
Allgemeine
Förderung der
Erziehung in
der Familie
§ 16
Grundsätze
der Förderung
§ 22
Förderung der
Jugendverbände
§ 12
Jugendsozialarbeit
§ 13
Erzieherischer
Kinder- und
Jugendschutz
§ 14
Landesrechtsvorbehalt
§ 15
*
Beratung in
Fragen der
Partnerschaft,
Trennung und
Scheidung
§ 17
Beratung und
Unterstützung
bei der Ausübung der Personensorge
und des Umgangsrechts
§ 18
Gemeinsame
Wohnformen
für Mütter/
Väter und
Kinder § 19
Förderung in
Tageseinrichtungen
§ 22a
Förderung in
Kindertagespflege
§ 23
Inanspruchnahme von
Tageseinrichtungen
und Kindertagespflege
§ 24
Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung § 41
Jugendarbeit
§ 11
Hilfe zur
Erziehung,
Eingliederungshilfe für
seelisch
behinderte
Kinder und
Jugendliche,
Hilfe für junge
Volljährige
§§ 27 - 41
(s. Seite )
Gemeinsame Vorschriften §§ 36-40
Förderung
von Kindern
in Tageseinrichtungen
und in
Kindertagespflege
§§ 22 – 24a
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche § 35a
Förderung der
Erziehung in
der Familie
§§ 16 - 21
Hilfe zur Erziehung §§ 27-35
Jugendarbeit,
Jugendsozialarbeit,
Erzieherischer
Kinder- und
Jugendschutz
§§ 11 - 15
Andere Aufgaben der Jugendhilfe §§ 42 - 60
Vorläufige
Maßnahmen
zum Schutz
von Kindern
und
Jugendlichen
§ 42
Schutz von
Kindern und
Jugendlichen in
Kindertagespflege,
Vollzeitpflege und in
Einrichtungen
§§ 43 - 49
Mitwirkung in
gerichtlichen
Verfahren
§§ 50 - 52
Beistandschaften
Pflegschaften,
Vormundschaften für
Kinder und
Jugendliche,
Auskunft über
Nichtabgabe
von Sorgeerklärungen
§§ 52 - 58
Beurkundungen,
Beglaubigung,
vollstreckbare
Urkunden
§§ 59 - 60
Inobhutnahme von
Kindern und
Jugendlichen
§ 42
Erlaubnis
zur Kindertagespflege
§ 43
Mitwirkung in
Verfahren vor
den Vormundschafts- und
den Familiengerichten
§ 50
Beratung und
Unterstützung
bei Vaterschaftsfeststellungen
und Geltendmachung von
Unterhaltsansprüchen
§ 52a
Beurkundungen
und
Beglaubigungen
§ 59
Erlaubnis
zur Vollzeitpflege
§ 44
Beratung und
Belehrung in
Verfahren zur
Erlaubnis für Annahme als
den Betrieb Kind
§ 51
einer Einrichtung
Mitwirkung in
§ 45
Verfahren
nach dem
Örtliche
Prüfung
Jugend§ 46
gerichtsgesetz
§ 52
Meldepflicht
§ 47
Übergangsregelung für
die Ausgestaltung des
FörderungsBetreuung und angebots
Versorgung
§ 24a
des Kindes in
Notsituationen Unterstüt§ 20
zung selbst
Tätigkeitsuntersagung
§ 48
Beratung und
Unterstützung
von Pflegern und
Vormündern
§ 53
Erlaubnis zur
Übernahme von
Vereinsvormundschaften
§ 54
Beistandschaft,
Amtspflegschaft
und Amtsvormundschaft
§ 55 - 56
Sonstige
betreute
Wohnformen
§ 48a
organisierter
Unterstützung
Förderung
bei notwendivon Kindern
ger Unterbrin§ 25
gung zur Erfüllung der Schulpflicht
§ 21
Landesrechtsvorbehalt
§ 49
*
* die kursiv markierten Aufgaben liegen in der Zuständigkeit des Landesjugendamtes
125
Vollstreckbare
Urkunden
§ 60
- Familienbericht 2006 / 2007 -
Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und
Jugendliche, Hilfe für junge Volljährige §§ 27 - 41
Hilfe zur Erziehung §§ 27 - 35
Eingliederungshilfe für seelisch
behinderte Kinder und
Jugendliche
§ 35a
Gemeinsame Vorschriften für die Hilfe
zur Erziehung und die
Eingliederungshilfe für seelisch
behinderte Kinder und Jugendliche
§§ 36 - 40
Hilfe für junge Volljährige,
Nachbetreuung
§ 41
Hilfe zur Erziehung
§ 27
Eingliederungshilfe für seelisch
behinderte Kinder und
Jugendliche
§ 35a
Mitwirkung, Hilfeplan
§ 36
Hilfe für junge Volljährige,
Nachbetreuung
§ 41
Erziehungsberatung
§ 28
Soziale Gruppenarbeit
§ 29
Erziehungsbeistand, Betreuungshelfer
§ 30
Sozialpädagogische Familienhilfe
§ 31
Erziehung in einer Tagesgruppe
§ 32
Vollzeitpflege
§ 33
Steuerungsverantwortung,
Selbstbeschaffung
§ 36a
Zusammenarbeit bei Hilfen außerhalb
der eigenen Familie
§ 37
Vermittlung bei der Ausübung der
Personensorge
§ 38
Leistungen zum Unterhalt des Kindes
oder des Jugendlichen
§ 39
Krankenhilfe
§ 40
Heimerziehung, sonstige betreute
Wohnformen
§ 34
Intensive Sozialpädagogische
Einzelbetreuung
§ 35
126