Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
21 kB
Datum
12.12.2006
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 736/2006
Az.:
Amt: - 100 BeschlAusf.: - 100 Datum: 26.10.2006
Beratungsfolge
Hauptausschuss
Betrifft:
Termin
12.12.2006
Bemerkungen
Erfahrungsbericht über den bisherigen Einsatz des Sitzungsdienstprogrammes
"SDNet"
Finanzielle Auswirkungen:
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 26.10.2006
Beschlussentwurf:
Der Bericht über den bisherigen Einsatz des Sitzungsdienstprogrammes „SDNet“ bei der
Stadtverwaltung Erftstadt wird zur Kenntnis genommen.
Begründung:
Am 01.01.2006 wurde das Sitzungsdienstprogramm „SDNet“ in der Stadtverwaltung Erftstadt
eingeführt. Derzeit sind 110 Arbeitsplätze in der Verwaltung an das Sitzungsdienstprogramm
angeschlossen. Verantwortlich für die Einführung und Systemadministration ist das Ratsbüro der
Stadt Erftstadt.
1. Ziele der Einführung des Sitzungsdienstprogrammes waren
für die Verwaltung:
- die Verwaltungsabläufe zu optimieren und Mehrfachbearbeitung zu vermeiden
- . kürzere Bearbeitungszeiten bei der Beantwortung von Antragen und Anfragen sowie bei der
Erstellung von Vorlagen, Einladungen und Niederschriften zu erreichen und
- den Nachversand von Sitzungsunterlagen auf ein Minimum zu reduzieren.
- alle Ausschuss- und Ratsunterlagen für die Verwaltung zentral zu hinterlegen und zugänglich
zu machen
- die Abrechnung von Aufwandsentschädigung, Sitzungsgeldern etc. zu vereinfachen und zu
beschleunigen
- Kostenreduzierung durch Optimierung der Abläufe in der Verwaltung und Vermeidung von
Doppel- bzw. Mehrfachbearbeitungen
- Informationssystem für Verwaltungsspitze, Amts- und Betriebsleiter über die Beschlussausführung und den Bearbeitungsstand von Vorgängen, den aktuellen Beratungsstand in den
zuständigen Gremien sowie zeit- und ortsunabhängiger Zugriff auf die archivierten Vorgänge
für die Rats- und Ausschussmitglieder
- Verringerung des Zeitaufwandes für die Arbeit in Ausschüssen und Rat durch die digitale
Bereitstellung der Informationen (Einladungen, Niederschriften, Vorlagen einschl. Anlagen und
die Möglichkeit der Beschlussverfolgung)
- orts- und zeitunabhängige Recherche durch die Bereitstellung der Informationen via Internet
- Zugriff auf das entstehende digitale Archiv und Verringerung des Rechercheaufwandes und der
Archivierung des Papiergutes
- Terminübersicht, die jederzeit einsehbar ist und ständig aktualisiert zur Verfügung steht
- Übersicht über die von der Verwaltung gezahlten Entschädigungen (nur für Ratsmitglieder)
für die Bürgerinnen und Bürger
- Einsicht in die Rats- und Ausschussarbeit orts- und zeitunabhängig ermöglichen, da das
Sitzungsdienstprogramm via Internet als Bürgerinformationssystem zur Verfügung steht
- die Arbeit in den Ausschüssen und im Rat transparent zu machen
2. Bisherige Umsetzung der angestrebten Ziele
innerhalb der Verwaltung
Alle Informationen, die bis zum 31.12.2005, lediglich in Papierform und in der Zuständigkeit und
Obhut der einzelnen Verwaltungseinheit bzw. oftmals aufgeteilt bei mehreren Verwaltungseinheiten verfügbar waren, stehen seit der Einführung des Sitzungsdienstprogrammes auf einer
zentralen Plattform allen Zugriffsberechtigten in digitaler Form zur Verfügung.
Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung sind 817 Vorgänge im Sitzungsdienst enthalten. Alle
Vorgänge sind recherchierbar und als Gesamtvorgang (Vorlage einschl. Anlagen, Termin der
Behandlung in den zuständigen Gremien, Ergebnis der Beratung in der Niederschrift bzw. den
Niederschriften und Beschluss als Einzeldokument) abrufbar.
Die Erfassung und Bearbeitung wird durch die im System bereitgestellten einheitlichen Vordrucke
erleichtert und beschleunigt.
Am Beispiel eines Antrages einer Fraktion kann dies verdeutlicht werden:
Bis zum 31.12.2005 wurden eingehende Anträge
- durch den Bürgermeister dem Ratsbüro zugeleitet und hier nummerisch erfasst,
- mit einem gedruckten Vordruck der am PC des Ratsbüro ausgefüllt wurde versehen
- im Journal handschriftlich eingetragen mit Festlegung des zuständigen Amtes (bei
Mehrfachzuständigkeiten wurden Kopien für die zu beteilgenden Ämter gefertigt)
- anschließend wurde per Hauspost der Vorgang der Ämter zugeleitet
Bei der Vorbereitung der Sitzung des jeweiligen zuständigen Gremiums wurde dann der
betreffende Vorgang aus dem Journal herausgesucht und die zuständigen Schriftführer auf die
anstehenden Punkte für die Tagesordnung hingewiesen.
Während der Bearbeitung des Vorganges war es zur Bildung einer einheitlichen Verwaltungsmeinung erforderlich, den Antrag in Kopie oder im Original an die beteiligten Ämter bzw. Sachbearbeiter mittels Hauspost oder Boten weiterzuleiten. Für die verantwortlichen Amts- bzw.
Werkleiter war der Aufwand für die Abstimmung untereinander und mit Dezernent und
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Bürgermeister zeitaufwendig. Der Transport zwischen den Verwaltungsgebäuden, besonders bei
erforderlichen Korrekturen, war zeitraubend.
Seit der Einführung des Sitzungsdienstprogrammes werden beim Bürgermeister eingehende
Anträge an das Ratsbüro weitergeleitet. Das Ratsbüro legt die Zuständigkeit in der Verwaltung
sowie den zuständigen Ausschuss fest , erfasst den Vorgang im Sitzungsdienstprogramm, scannt
den Antrag als Anlage ein und benachrichtigt den für die Bearbeitung zuständigen Amts- bzw.
Werkleiter per E-Mail. Duch die Erfassung im Sitzungsdienstprogramm wird gleichzeitig der Antrag
bereits für die Tagesordnung der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses angezeigt.
Die Bearbeitung innerhalb des Ratsbüros reduziert sich im Normalfall auf wenige Minuten. Für die
zuständigen Bearbeiter stehen ab Erfassung die hinterlegten Masken zum Ausfüllen im Sitzungsdienstprogramm bereit, sodass eine unmittelbare Bearbeitung beginnen kann.
Die Erstellung von Niederschriften und Einladung wird durch das Programm halbautomatisch
erzeugt, d.h. die Schriftführer/innen rufen die anstehende Sitzung auf, fügen aus der Datenbank
die bereits hinterlegten Vorgänge zusammen und das Programm erstellt automatisch die
Einladung der Sitzung.
Für Niederschriften ist der Menüpunkt Niederschriften aufzurufen, die Eingabe der Anwesenden
erfolgt aus dem hinterlegten Untermenu und anschließend kann die Niederschrift aus dem
Programm heraus erzeugt werden. Alle hinterlegten Beschlüsse und Vorberatungsergebnisse
werden aus dem Programm eigenständig in die Niederschrift übertragen. Zur abschließenden
Bearbeitung sind noch Diskussionsverlauf bzw. Protokollerklärungen und die Beschlussfassung zu
Anträgen und Anregungen einzugeben.
Die Bearbeitung von Einladungen und Niederschriften reduziert sich damit für die Schriftführer/innen um ein Vielfaches.
Für die Amts- und Werkleiter bietet das Programm einen permanenten aktualisierten Überblick
über die zu bearbeitenden Vorgänge und über den Bearbeitungsstand.sowie die Beschlussausführung Mittels E-Mail kann der Vorgang weitergeleitet werden bzw. können erforderliche
Stellungnahmen eingeholt werden. Erforderliche Korrekturen können unabhängig vom
Erstellungsort eingearbeitet werden.
Die oben genannten Möglichkeiten reduzieren die Arbeiten für Sachbearbeiter, Schriftführer und
Amts- und Werkleitung erheblich. Kürzere Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten in der Verwaltung
seit der Einführung des Sitzungsdienstprogrammes sind das meßbare Ergebnis.
Erreicht wurde auch eine erhebliche Reduzierung des Rechercheaufwandes für das Ratsbüro
sowie die Mitarbeiter/innen der Verwaltung, da alle seit dem 01.01.2006 behandelten Vorgänge
sowie alle Einladungen und Niederschriften ab dem 01.01.2006 in digitaler Form zur Verfügung
stehen und auch mittels Suchfunktion abrufbar sind. Die Niederschriften des Hauptausschusses
sowie des Rates stehen ab Okober 2004 in digitaler Form zur Verfügung.
Innerhalb der Verwaltung hat sich der Umfang der zu druckenden Vorgänge bereits heute
reduziert, da die Sachbearbeiter die Unterlagen für ihre Akten aus dem System selektiert
ausdrucken können bzw. vielfach kann auf einen Ausdruck verzichtet werden, da die Vorgänge im
Archiv jederzeit abrufbar bleiben..
für die Rats-und Ausschussmitglieder
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Den Ausschussmitgliedern steht über die Homepage der Stadt Erftstadt der Zugang zum
Kommunalen Sitzungsdienst zur Verfügung. Alle öffentlichen Vorgänge sind hier ab dem
Versandtag des jeweiligen Ausschüsses einsehbar. Zudem bietet sich den sachkundigen
Bürgerinnen und Bürgern sowie den sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern die
Möglichkeit auch die Vorgänge aller anderen Ausschüsse sowie des Rates einzusehen.
Seit der Einführung des Sitzungsdienstprogrammes und der Einstellung ins Internet hat sich
die Zahl der Anfragen aus dem Kreis der sachkundigen Bürgerinnen und Bürger sowie der
sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohnern nach Unterlagen und zum Stand der Beratung
in anderen Ausschüssen bzw. der Beschlussfassung im Rat deutlich reduziert.
Diese messbare Tatsache sowie die in Gesprächen festgestellte Zufriedenheit der Nutzer zeigen,
dass das Sitzungdienstprogramm „SDNet“ als Informationsquelle sowie als Vorbereitungshilfe für
die Arbeit in den Gremien der Stadt Erftstadt genutzt wird.
Den Ratsmitgliedern und den Fraktionsbüros steht durch den Zugang zum kommunalen
Sitzungsdienst für Ratsmitglieder auch der nichtöffentliche Teil zur Verfügung. Im passwortgeschützen Bereich stehen neben den oben erwähnten Möglichkeiten weitere Recherche- und
Auswerteoptionen zur Verfügung.
Zu diesen Möglichkeiten zählt die Verfolgung der Beschlussausführung sowie die Option
bestimmte Vorgänge individuell zu kennzeichnen und sich täglich über den Ausführungsstand zu
informieren.
Zudem steht die Übersicht über die individuell erhalten Zahlungen von Aufwandsentschädignung,
Sitzungsgeld und Kilometergeld nach jeder erfolgten Zahlung aktualisiert zur Verfügung
Für jedes Ratsmitglied besteht die Möglichkeit auf den Sitzungskalender sowie auf seine
individuellen Rats- und Ausschusstermine in einer Terminliste zuzugreifen.
Integriert ist auch die Möglichkeit persönliche Mitteilungen innerhalb des Systems an einzelen
Personen oder auch Gruppen (z.B. alle Fraktionsmitglieder) zu versenden.
Messbares Ergebnis der Nutzung ist die deutliche verringerte Anforderung von einzelnen
Vorgängen (Anträge, Vorlagen und Niederschriften) sowie die reduzierten Nachfragen bzgl. des
Beratungs- bzw. Ausführungsstandes von Ausschuss- und Ratsvorgängen.
Deutlich wurde dies auch in einer Vielzahl von Gesprächen mit den Nutzern des Programmes
sowie den bisher eingegangenen Verbesserungsvorschlägen bzw. Wünschen nach weiteren
Recherche-, Auswerte- und Mailfunktionen sowie der Schaffung einer Möglichkeit Äntrage im
Programm zu erzeugen und unmittelbar dem Bürgermeister zu übersenden.
Als besonders positiv wurde angeführt, dass es den Ratsmitgliedern nun möglich ist, zeit- und
ortsunabhängig via Internet die Rats- und Ausschussarbeit vorzubereiten bzw. Informationen
abzurufen und das alle Vorgänge seit dem 01.01.2006 digital zu Verfügung stehen, dauerhaft
erhalten bleiben und so das zeitaufwendige archivieren der Vorlagen (in Papierform) größtenteils
entfällt.
für die Bürgerinnen und Bürger
stehen die auch den sachkundigen Bürger/innen und sachkundigen Einwohner/innen zugänglichen
Informationen und Möglichkeiten zur Verfügung.
Eine Anzahl von Anrufen und E-Mails im Ratsbüro zeigen, dass die Informationsmöglichkeiten
genutzt werden. Die Möglichkeit sich aktuell und zeitnah zu informieren und auch das Ergenis der
Beratungen einsehen zu können wird seitens der Bürgerschaft besonders gelobt.
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Besonders betont wurde, dass nun die Möglichkeit besteht sich nicht nur in der jeweiligen Sitzung,
sondern auch vor und nach der Beratung ausführlich zu informieren.
.
3. Zukünftige Entwicklung
Die Wünsche der Nutzer aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft bzgl. verbesserter Rechercheund Auswertefunktionen werden auf ihre Realisierungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der
personellen Kapazitäten des Ratsbüros sowie der technischen Möglichkeiten in Zusammenarbeit
mit der KDVZ und der Herstellerfirma geprüft.
Denkbar ist als erster Schritt eine weitere Reduzierung der zu druckenden Unterlagen durch den
Verzicht auf den Versand der Unterlagen innerhalb der Verwaltung, da alle Vorgänge im System
abrufbar sind und – je nach Bedarf – individuell ausgedruckt werden können.
4. Fazit
Nach nun fast 12 Monaten Einsatz des Sitzungsdienstprogrammes „SDNet“ können die
nachstehenden Fragen
- Sind die Nutzer allgemein zufrieden mit dem Programm ?
- Findet das System ausreichende Akzeptanz ?
- Hat das Sitzungdienstprogramm die nachstehenden Ziele
-
Entlastung der Rats- und Ausschussmitglieder von zeitaufwendigen Recherchen
Verbesserung der Informationsbasis für Rat, Ausschüsse und Verwaltung
Transparenz der Arbeit der politischen Gremien
höhere Verwaltungseffizienz durch effektivere Datenerfassung und –bereitstellung
mehr Bürgernähe durch Bereitstellung des Ratsverwaltungsprogrammes als Bürgerinformationssystem via Internet
erfüllt ?
mit Ja beantwortet werden.
Die Einführung und der bisherige Einsatz des Sitzuungsdienstprogrammes und die Nutzung via
Internet als Bürgerinformatiosnsystem führten zu einer Steigerung der „Kundenzufriedenheit“
(Politik, Bürger und Verwaltung).
Der weitere Ausbau des Programmes und die Ergänzung um die bisher nur in Papierform zur
Verfügung stehenden Sitzungsunterlagen der Vergangenheit sind Ziele für die nächsten Jahre.
(Erner)
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