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Beschlussvorlage (3. Anlage zur Beschlussvorlage 165/2006)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
118 kB
Datum
21.03.2006
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00

Inhalt der Datei

Ganztagsangebot der Theodor-Heuss-Hauptschule Vorwort: Die Ausgestaltung des Ganztages an der Theodor-Heuss-Hauptschule orientiert sich an den allgemeinen Zielen von „Gebundenen Ganztagshauptschulen“, wie sie im Runderlass zum Ganztagserlass (RdErl. vom 23.1.2006 53-6..03.13-35734-2) dargelegt sind. Verantwortliche für Kinder- und Jugendarbeit sehen sich in den letzten Jahren immer größeren Herausforderungen gegenübergestellt. Ursachen hierfür sind in der veränderten Lebenssituation zu finden. Die sich wandelnden und wechselnden Familienstrukturen, die Zunahme von Einzelkindern, der berechtigte Anspruch der Frauen auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein kinderfeindliches Wohn- und Lebensumfeld und nicht zuletzt der wachsende Einfluss der unterschiedlichen Medien führen zu erhöhtem Betreuungs- und Erziehungsbedarf. Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, gestörtes Sozialverhalten, Schulangst, Unlust und Aggressivität machen es pädagogischen Fachkräften immer schwerer, ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag zu erfüllen. Auf diese Situation reagierend sehen wir unsere Aufgabe insbesondere darin, jenen Kindern, welche eine besondere Unterstützung aus sozialen und pädagogischen Gründen bedürfen, eine lebensweltorientierte ganzheitliche Förderung und Betreuung zu geben. Ein Schwerpunkt soll sein, Kindern und Familien, die sich in einer besonders belastenden Lebenssituation befinden, geeignete Hilfen und Unterstützung zu bieten. Diese Hilfe ermöglicht, dass die Eltern soviel Unterstützung erhalten, dass kontinuierliche Betreuung über den Tag gesichert ist, dass Probleme überwunden werden können. Die materielle und emotionale Versorgung in der Familie muss gewährleistet sein. Dabei ist oberster Grundsatz- Hilfe zur Selbsthilfe. Die pädagogische Betreuung in unserer Schule soll die in der Familie begonnene Erziehung unterstützen und ergänzen. Voraussetzung dazu ist ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit den Eltern als Chance einer Übereinstimmung des Erziehungsstils, worin wir eine wesentliche Grundlage für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung des Kindes sehen. Aus dem Zusammenleben von Kindern unterschiedlicher Entwicklungs- und Leistungsvoraussetzungen und individueller Eigenarten entsteht eine Vielfalt sozialer Erfahrungsmöglichkeiten. Sie fördert den Kontakt und das Verständnis untereinander. Es geht dabei um die Unterstützung von Familien in schwierigen Lebens- und Alltagssituationen, um die Förderung von Kindern in ihrer Entwicklung und u.a. grundsätzlich um das Erlernen von Methoden und Strategien, um Alltags-Anforderungen und Konflikten angemessen begegnen zu können und diese letztendlich zu lösen. Aus diesen Gründen bietet die Theodor-Heuss-Hauptschule seit 1992 ein freiwilliges Ganztagsangebot an (siehe auch die Anträge auf Umwandlung in eine Ganztagsschule vom 19.12 1991, 08.02.93 und 10.12.96). Die Schulleitung und das Lehrerkollegium haben frühzeitig erkannt, dass wir, um der Lebenssituation der Kinder und Familien gerecht zu werden, den SchülerInnen eine verstärkte Förderung im Schulalltag zu kommen lassen müssen. Deshalb bieten wir seit 1992 den Schülern und Schülerinnen (der Klassenstufen 5 – 7 bis 1999, 5 – 6 bis heute) an drei Tagen in der Woche Nachmittagsunterricht an, der für diese SchülerInnen verpflichtend ist. Der Unterrichtstag ist natürlich rhythmisiert, d.h. Förder1 stunden, Hausaufgabenstunden aber auch Kernfächer finden am Nachmittag statt. In der Mittagspause (eine Zeitstunde) besteht für die Kinder die Möglichkeit, ein warmes Essen zu sich zu nehmen. Der gesamte Unterricht wird von Lehrern und Lehrerinnen geleistet. 13+ Leute unterstützen die Lehrer und Lehrerinnen zusätzlich. Dies alles war und ist nur möglich aufgrund des persönlichen Engagements der einzelnen Kolleginnen und Kollegen und durch organisatorische Maßnahmen. Die SchülerInnen unserer Schule haben diesen Schulalltag sehr positiv aufgenommen und dies zeigt sich auch in ihren schulischen Leistungen. Unser Integrationskonzept und unser Förderkonzept 5/6 zeigen in Verbindung mit dem Nachmittagsunterricht und der damit verbundenen Rhythmisierung von Unterricht die angestrebten Wirkungen der gebundenen Ganztagsschule. Deshalb möchten wir eine gebundene Ganztagsschule werden, um unseren Schülerinnen und Schülern noch bessere Voraussetzungen für ihre Zukunft zu schaffen. Das hier dargestellte Konzept wird teilweise schon seit Jahren praktiziert. So arbeiten wir mit außerschulischen Partnern im sozialen Netzwerk und bei der Elternarbeit eng zusammen. Das Förderkonzept für die Jahrgänge 5 - 7 wird bereits durchgeführt und die Kontakte zu den ansässigen Sportvereinen sind geknüpft. Nicht zuletzt aufgrund dieses Konzepts können wir in unserer Schule gute Abschlüsse testieren und haben wenige Abbrecher. 1. Zentrale Ziele Zentrale Ziele sind • • • • 2. die Schaffung verbesserter Bildungs- und Abschlusschancen durch individuelle Förderung der Stärken und durch den Ausgleich von Lernrückständen insbesondere von Lernschwächeren der Ausgleich von Benachteiligungen von SchülerInnen aus bildungsfernen Milieus die Verbesserung der Chancen beim Übergang in Ausbildung und Beruf nach Abschluss der Sekundarstufe I die Förderung der Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familienarbeit durch verlässliche Unterrichts- und Betreuungszeiten am Vormittag und am Nachmittag. Beschluss der Schulkonferenz Schulkonferenzbeschluss vom 13.02.06: 3. Pädagogische Situation der Schule • • • Sozialräumliche Gegebenheiten: Kleinstadt im ländlichen Raum mit Anbindung an Köln, d.h. Probleme der Großstadt Köln (Familien mit sozial schwachem Hintergrund, mangelnde Deutschkenntnisse, Arbeitslosigkeit der Eltern, Drogenprobleme, Gewaltbereitschaft usw.) spielen auch bei uns eine Rolle Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund: 116 : 385 Schüler/innen entspricht 30% Anteil alleinerziehender Eltern ca. 45% 2 • • Übergangsquote aus Grundschulen und anderen SI-Schulformen, Schülerzahlen, stabiler Bestand: Übergangsquote aus Grundschulen 13%, Rückläufer aus anderen SI-Schulformen: 40 Schüler/innen entspricht 10,4% Anteil der Schüler mit individuellem Förderbedarf: ca. 50% o Klassenwiederholungen: 12 Schüler/innen o Abgänge nach 9 / ohne Schulabschluss: 11 Schüler/innen o Schülerzahlen 10A/10B: 10A 48 Schüler/innen, 10B 28 Schüler/innen o Hilfen zur Erziehung: ca. 30% der Eltern 4. Organisation des Ganztags 4.1 Zeitliche Verteilung des Unterrichts 4.1.1 Klassen 5,6,7 Mo - Do 1.Std. 8.00 – 8.45 2.Std. 8.50 – 9.35 Pause 9.35 – 9.50 3.Std. 9.50 – 10.35 4.Std. 10.40 – 11.25 Pause 11.25 – 11.40 5.Std. 11.40 – 12.25 6.Std.Mittagspause 12.25 – 13.25 7.Std. 13.25 – 14.10 8.Stdt. 14.15 – 15.00 9.Std. 15.00 – 15.45 Fr 8.00 – 8.45 8.50 – 9.35 9.35 – 9.50 9.50 – 10.35 10.40 – 11.25 11.25 – 11.40 11.40 – 12.25 12.25 – 13.25 13.25 – 14.10 14.15 – 15.00 4.1.2 Klassen 8,9,10 Mo, Di, Do 1.Std. 8.00 – 8.45 2.Std. 8.50 – 9.35 Pause 9.35 – 9.50 3.Std. 9.50 – 10.35 4.Std. 10.40 – 11.25 Pause 11.25 – 11.40 5.Std. 11.40 – 12.25 6.Std.Mittagspause 12.25 – 13.25 7.Std. 13.25 – 14.10 8.Stdt. 14.15 – 15.00 9.Std. 15.00 – 15.45 Mi, Fr 8.00 – 8.45 8.50 – 9.35 9.35 – 9.50 9.50 – 10.35 10.40 – 11.25 11.25 – 11.40 11.40 – 12.25 12.25 – 13.10 3 4.2 Stundentafel Klasse Deutsch GPE Mathematik Biologie Physik/Chemie Englisch Kunst Musik Textilgestaltung Religion Sport Arbeitslehre Wirtschaft Arbeitslehre Technik/Hauswirtschaft Wahlpflichtunterricht Förderunterricht Arbeitsstunde AG Gesamtstundenzahl 4.3. 5 5 4 5 2 1 5 2 2 6 5 4 5 2 1 5 2 2 2 3 2 3 3 3 2 39 3 3 2 39 7 4 3 4 2 2 4 2 1 2 2 2 1 2 3 3 2 39 8 4 3 4 2 2 4 1 1 9 4 3 4 2 2 4 1 1 10A 5 3 5 2 2 3 1 1 10B 5 4 5 2 2 4 1 1 2 2 2 2 2 2 3 2 2 2 2 2 2 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 36 36 36 36 Rhythmisierung des Tages und der Woche Die sinnvolle rhythmisierte Verteilung von Lernzeiten auf den Vormittag und den Nachmittag unterstützt das erfolgreiche Lernen. Die Angebote des Ganztags verzahnen sich im Tages- wie im Wochenverlauf mit dem übrigen fachlichen Unterricht zu einer pädagogischen und organisatorischen Einheit, die je nach Ausprägung der Differenzierung zu einer jahrgangsspezifischen Struktur führt. Die Verzahnung der Ganztagsangebote mit der Jahrgangsstundentafel ermöglicht insbesondere für die Jahrgänge 5,6 und 7 abgesicherte verlässliche Schulzeiten. Stundenpläne Kl. 5 1. 2. P 3. 4. P 5. M 6. 7. 8. 8.00 – 8.45 8.50 – 9.35 9.35 – 9.50 9.50 – 10.35 10.40 – 11.25 11.25 – 11.40 11.40 – 12.25 12.25 – 13.25 13.25 – 14.10 14.15 – 15.00 15.00 – 15.45 Montag Förderstunde Deutsch Dienstag Mathematik Englisch Mittwoch Biologie Mathematik Donnerstag Englisch Mathematik Freitag Deutsch Musik GPE Mathematik Schwimmen GPE Sport Sport Förderstunde Deutsch Arbeitsstunde Mathematik Englisch Physik Deutsch Musik Englisch Biologie Kunst Kunst Deutsch Religion Arbeitsstunde Englisch Förderstunde GPE GPE Arbeitsstunde Religion AG AG Konferenzen 4 Kl.8 1. 2. P 3. 4. P 5. M 6. 7. 8. 8.00 – 8.45 8.50 – 9.35 9.35 – 9.50 9.50 – 10.35 10.40 – 11.25 11.25 – 11.40 11.40 – 12.25 12.25 – 13.25 13.25 – 14.10 14.15 – 15.00 15.00 – 15.45 Montag Arbeitsstunde Deutsch Dienstag Mathematik Biologie Mittwoch Religion Englisch Donnerstag Deutsch GPE Freitag Englisch Mathematik Mathematik Religion Physik Deutsch Deutsch GPE GPE Englisch Sport Sport Englisch Arbeitsstunde Mathematik Arbeitsstunde AW Kunst Förderstunde Biologie AT / AH AT / AH AW WPU WPU Physik Musik Förderstunde Kl. 9 1. 2. P 3. 4. P 5. M 6. 7. 8. 5. 8.00 – 8.45 8.50 – 9.35 9.35 – 9.50 9.50 – 10.35 10.40–11.25 11.25–11.40 11.40–12.25 12.25–13.25 13.25–14.10 14.15–15.00 15.00–15.45 Montag Arbeitsstunde Deutsch Dienstag Mathematik Englisch Mittwoch AW Mathematik Donnerstag Deutsch Englisch Freitag Englisch Deutsch Mathematik Englisch Biologie Religion Arbeitsstunde GPE Sport Sport GPE Biologie GPE Physik Physik Religion Mathematik WPF Kunst WPF Kunst AW WPU WPU Deutsch Förderunterricht Förderunterricht Arbeitsstunde AH / AT AH / AT Verbindliche Ganztagsveranstaltungen 5.1. Arbeitsstunden Arbeitsstunden fördern und fordern das selbstgesteuerte Lernen der SchülerInnen. In den Arbeitsstunden wird den SchülerInnen ein Zeitkontingent zur Verfügung gestellt, in dem sie Übungs- und Hausaufgaben aus (Kern-)Fächern in selbstständiger Arbeitsorganisation erledigen. Sie werden also als Übungsphasen für die Haupt- und Nebenfächer genutzt und sollen den größten Teil der Hausaufgaben ersetzen. Gelerntes wird unter Anleitung der KlassenlehrerIn geübt und vertieft. SchülerInnen haben in diesen Stunden die Möglichkeit, Langzeitaufgaben zu bearbeiten, die von ihnen ein altersgemäßes eigenständiges Recherchieren, Zusammenstellen und Wiedergeben von Informationen erfordern. Dieses selbst-gesteuerte Lernen gibt den SchülerInnen Gelegenheit, sich in ihrer Zeiteinteilung zu üben und selbständig zu lernen. Diese Stunden beinhalten auch ein fächerübergreifendes Angebot zum Methodenlernen und sozialen Lernen im Klassenverband, das im Rahmen der Jahrgangsabsprachen von der Klassenleitung verantwortet wird. Unterrichtsinhalte sind z.B. 5 • • • • das Erlernen verschiedener Lern- und Arbeitsmethoden, (Methodenkonzept für Klasse ist im Anhang beigefügt) Strategien zur Konfliktbewältigung in schulischen Alltagssituationen, geschlechtspezifische Rollenmuster, die Planung von Klassenprojekten, Wandertagen und Klassenfahrten. 5.2 Förder- und Forderstunden Das Förderkonzept beinhaltet sowohl Maßnahmen zur individuellen Förderung, zur Verbesserung des Lernklimas und der sozialen Kompetenz, als auch zur Verbesserung der Chancen beim Übergang in Ausbildung und Beruf. 5.2.1 Klasse 5,6,7 Die Förderkurse werden in differenzierten Kursen jahrgangsübergreifend unterrichtet. Sie dienen dazu, vorhandene Lücken - derzeit vor allem in den Bereichen Rechtschreibung und Rechnen - aufzuarbeiten. In den Förder- und Forderstunden können die im regulären Unterricht vermittelten Wissensbestände, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der SchülerInnen wiederholt, verfestigt, intensiviert und vertieft werden. SchülerInnen mit Migrationshintergrund oder mit deutlichen sprachlichen wie mathematischen Defiziten aus verschiedenen Jahrgängen erhalten so ein spezielles Angebot in Kleingruppen. Die z. T. eklatanten Mängel der Schülerinnen besonders in den Bereichen Rechtschreibung, Grammatik, Lesefertigkeit, Sprach- und Ausdrucksfähigkeit können gezielt aufgearbeitet werden. Dadurch wird besonders den schwächeren Schülerinnen eine Chance eingeräumt, ihre Lücken zu schließen, um ihnen in Folge ein solides Mitarbeiten im Unterricht zu ermöglichen. Besonders SchülerInnen mit Migrationshintergrund, ausländische SchülerInnen, die aufgrund mangelnder Deutschleistungen in der Grundschule negative Erfahrungen gemacht haben, erhalten die Gelegenheit Erfolgserlebnisse zu haben, was sich insgesamt auf die Motivation und Lernfreude der SchülerInnen durch positives Feed- back konstruktiv auswirkt. In den Forderkursen wird auf besondere sprachliche oder mathematische Stärken aufgebaut und der Lernstoff erweitert. Die Förderstunden werden in Bändern unterrichtet. • alle Stunden liegen parallel, • die SchülerInnen werden individuell nach Förderbedarf zugewiesen. Das kann auch jahrgangsübergreifend erfolgen. • die Zuweisung der SchülerInnen kann jederzeit, nach Absprache mit KollegInnen, geändert werden. Die individuelle Förderung des Einzelnen steht im Vordergrund. Da die Förderung jahrgangsübergreifend stattfindet, können jüngere SchülerInnen von älteren lernen, was das Lernklima verbessert und die soziale Kompetenz fördert. Förderkurse Deutsch • Konzentrationstraining • LRS-Förderung • Rechtschreibkurse mit unterschiedlichen Schwerpunkten 6 • • • • • Projekt „e-Fit“ computergesteuertes Lernprogramm der Schulbuchverlage Cornelsen und Schroedel „Deutsch als Zielsprache“ für SchülerInnen, die dem allgemeinen Unterricht nicht folgen können Schreibwerkstatt Weitere erprobte und ausgearbeitete Aspekte des Deutsch Förderunterrichts befinden sich im Anhang. ..... Förderkurse Mathematik • Grundrechenarten mit kleinen Zahlen • Grundrechenarten mit großen Zahlen • Dezimalzahlen • Geometrische Formen • ..... 5.2.2 Klassen 8,9,10 Im Förderkonzept der 8., 9., 10. Klassen steht die Verbesserung der Chancen beim Übergang in Ausbildung und Beruf, Gesundheitserziehung, und Konfliktmanagment und damit auch die Persönlichkeitsbildung im Vordergrund. • die Stunden liegen im Jahrgang parallel • es werden unterschiedliche thematische Schwerpunkte angeboten • an den angebotenen Kursen nehmen wechselnde Schülergruppen teil • Kurse können von außerschulischen Partnern angeboten werden • die sozialpädagogische Fachkraft wird eingebunden Förderkurse • Einführung des Berufwahlpasses • Bewerbungsschreiben • Einstellungstests • Bewerbungstraining • Praktika im Nachmittagsbereich • Lebensplanung • Berufsbilder kennen lernen • Betriebserkundung: vorbereiten – durchführen – nachbereiten • Anforderungen in Berufen • Erkundung des Arbeitsmarktes • Berufswegplanung • Berufliche und schulische Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten • Gesundheitserziehung • Geschlechtsspezifische Projekte • Konfliktbewältigung Das Förderkonzept Berufswahlplanung für die Klassen 8-10 und das Problemfeld Ausbildung und Beruf, das im Stoffverteilungsplan für das Fach Arbeitslehre/Wirtschaft Klasse 9 /10 verankert ist, ist im Anhang beigefügt. 5.2.3. Aufbauklasse Siehe Konzept der Förderklasse im Anhang 7 6. Wählbare Ganztagsveranstaltungen 6.1. Arbeitsgemeinschaften Entsprechend der Zielsetzung von Ganztagsangeboten erweitern die Arbeitsgemeinschaften das Bildungsangebot der Schule. Sie werden von den SchülerInnen der Jahrgänge 5 bis 7 offen angewählt. Zu Beginn des Schuljahres können sich die SchülerInnen an einem Schnuppertag über die verschiedenen AGs informieren. Die Wahlentscheidung der SchülerInnen ist für ein Schulhalbjahr verbindlich. Die Anmeldung erfolgt über die KlassenlehrerIn. Das breite Angebot der Arbeitsgemeinschaften wird durch eine große Zahl außerschulischer Partner aus der Elternschaft und den örtlichen Vereinen mitgetragen. • Sport- und Spielangebote o Selbstverteidigung für Mädchen, für Jungen oder auch gemischte Gruppen o Tanz / Bewegung Dance Mix: (Jazzdance, HipHop, Streetdance, Videoclip-Dancing) o Schwimmförderung, o Hockey o Basketball o Badminton (AG) Handball o Gesundheitsförderung, Prophylaxe ƒ Rückenschule / Wirbelsäulengymnastik ƒ Angebot für adipöse Kinder (in Kombination mit Ernährungsberatung) ƒ spezielle Gymnastik aus dem Sonderturnbereich • kreative Kurse o Video-Produktionen • technisch-praktische Arbeiten • Schulgarten • Kochen und Backen – gesunde Gerichte 6.2 Mittagsfreizeit Während der 60-minütigen Pause am Mittag haben die SchülerInnen die Möglichkeit ihre Pause individuell zu gestalten und sinnvoll zu nutzen. Dies verhindert Langeweile und beugt somit der Gewalt im Schulalltag vor. Hier ist u.a. der Schulsozialpädagoge besonderer Ansprechpartner. 6.2.1 Offene Angebote Während der 60-minütigen Mittagspause sollen die SchülerInnen die Möglichkeit haben, Ruhe und Entspannung zu finden. Hierzu bieten sich an: • Lesen in der Bücherei • der stille Klassenraum • die Spielestation mit Kartenspiel, Gesellschaftsspielen,… • das Bistro Schüler mit Bewegungsdrang finden auf dem Schulhof: • ein Raumnetz • eine Skateranlage • Basketballkörbe 8 • Tischtennisplatten • ein Fußballfeld mit Toren • die Spieleausgabe für Outdoor Spiele Ergänzt wird dieses Angebot durch den Billard- und Kickerraum. 6.2.2 Mittagsstationen Mittagsstationen sind eine wesentliche Ergänzung zum freien Spiel auf dem Außengelände der Schule. Hier können SchülerInnen - ähnlich den Arbeitsgemeinschaften, nur ohne den längerfristigen Verbindlichkeitscharakter - eigenen Interessen nachgehen. SchülerInnen können zwischen folgenden Möglichkeiten wählen: • sportliche Angebote o in der Sporthalle • Aerobic • Gymnastik mit Musik • Ballspiele für Kids • Fußball o im Schwimmbad/Hallenbad • Freies Schwimmen o auf dem Sportplatz/Schlosspark • Powerwalking, Nordic Walking • Autogenes Training, Meditationen • Antiaggressionstraining • Internet – Recherchemöglichkeit • Gemeinsames Lesen, Malen, Schreiben, Spielen in der Bücherei • Kunst im Kunstraum • Werken im Technikraum • Versuche in Physik und Chemie • Musik im Musikraum o Singen (Gospels, Blues, Spirituals) o Musizieren (Rhythmus-Instrumente) • Jungengruppe • Mädchengruppe • Streitschlichtung 7. Fachbezogene und fächerübergreifende Lernangebote im Ganztag 7.1 Fachbezogene Lernangebote In den Förderstunden, den Angeboten der fachlich orientierten Mittagsstationen und den Arbeitsgemeinschaften werden fachliche Angebote vertieft. So liegen neben Deutsch, Mathematik und der Berufswahl besondere Schwerpunkte im sportlichen Bereich, der Medienerziehung (z.B. Video-Produktion), der Gesundheitserziehung, im gestalterischen und handwerklichen Bereich. Der unter anderem im WP- und WPFUnterricht verankerte musisch-künstlerische Bereich mit der Musikband und dem Theaterspiel wird besonders unterstützt. 7.2.2 Fächerübergreifende Lernangebote 9 In den Arbeitsstunden und den Angeboten der Mittagsstationen wird das Interesse der SchülerInnen durch fächerübergreifende Lernangebote gefördert. Besonders zu nennen sind hier die Bücherei und die Möglichkeit der Internet-Recherche. Einen besonderen Stellenwert nimmt das soziale Lernen und das Methodenlernen ein. 8. Selbstgesteuertes Lernen im Ganztag Die Arbeitsstunden fördern und fordern das selbstgesteuerte Lernen der SchülerInnen. In allen Jahrgängen berät die Klassenleitung in den Zeiten des selbstgesteuerten Lernens durch fachliche und methodische Hinweise. Insgesamt reflektiert sie mit den SchülerInnen das gezeigte Arbeitsverhalten. Es ist ergänzt durch wenige Langzeitaufgaben, die von den SchülerInnen ein altersgemäßes eigenständiges Recherchieren, Zusammenstellen und Wiedergeben von Informationen erwarten. Solche Arbeiten geben den SchülerInnen Gelegenheit, sich in ihrer Zeiteinteilung zu üben. In den Jahrgängen 8 bis 10 wird von den SchülerInnen erwartetet, dass sie eigenständig entscheiden, für welche der in den Fächern gestellten (Haus-)Aufgaben sie die Arbeitsstunde in der Schule und für welche sie die häusliche Umgebung nutzen. 9. Verbesserung des Lernklimas Das Förder- und Forderkonzept, das Arbeiten in Kleingruppen und das jahrgangsübergreifende Arbeiten verbessert das Lernklima. SchülerInnen lernen miteinander und von einander, ältere Schüler helfen jüngeren. 10. Persönlichkeitsbildung Bei der „Beratung im Netzwerk“ steht die Persönlichkeitsbildung im Vordergrund. Ziel der pädagogischen Arbeit mit den SchülerInnen soll es sein, ihnen bei der Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls, einer stabilen, aber offenen Identität, eines auf die Grundwerte unserer Gesellschaft aufgebauten Norm- und Werteverständnisses und eines realistischen Fähigkeitskonzepts beizustehen, sie zu unterstützen, zu beraten und Vorbildarbeit zu leisten. Besonders in diesem Bereich arbeiten wir mit außerschulischen Partnern zusammen. • • • • Christoph Polke, Dipl.- Psychologe des Caritasverbandes Erftstadt, Petra Strack, Sozialarbeiterin des Mobile, Erftstadt Lechenich, Dr. Schulze, Frauenarzt, Erftstadt Liblar, Dr. Erpenbach, prakt. Arzt ( Urologe), Erftstadt Liblar, Das gesamte Beratungskonzept ist im Anhang beigefügt. Die Jungen- und Mädchengruppen treffen sich in der Mittagsfreizeit. Die Streitschlichter werden im Rahmen des WP-Unterrichts in der 8. Klasse von Frau Henneböhl und dem Schulsozialarbeiter Herrn Cremer ausgebildet. Die ausgebildeten Streitschlichter arbeiten in den nächsten Schuljahren als Streit-schlichter und 10 sind dann vor allem in den Pausen und der Mittagsfreizeit Ansprechpartner. Herr Cremer unterstützt hier begleitend. Das Konzept ist im Anhang beigefügt. 11. Zusammenarbeit von Schule, Elternhaus und Beratungsstellen Seit 1990 besteht an der Theodor-Heuss-Schule in Lechenich ein spezielles Beratungsangebot für Schüler und Eltern. Für eine möglichst erfolgreiche Beratungsarbeit hat sich die Kooperation mit den einzelnen Abteilungen des Jugendamtes im Sinne der Jugendhilfe, mit der ortsansässigen Caritasstelle, der Drogenberatung, dem Kommissariat Vorbeugen und mit einigen pädagogischen und medizinischen Fachstellen als sehr positiv erwiesen. Die Inhalte der Beratungsarbeit umfassen die folgenden Bereiche: • • • • • • • • • 12. Gesprächsführung Einzelfallberatung Systemberatung Schullaufbahnberatung Diagnose und Intervention bei Störungen des Verhaltens und Erlebens Diagnose und Intervention bei sozialen Konflikten in Schule und Elternhaus Kooperation mit Fachdiensten der Beratung Kooperation mit KollegInnen bezüglich der jeweiligen Beratungssituation Durchführung von Testverfahren Mittagessen Die Essensausgabe erfolgt wie bisher im Essraum der Schulküche, zeitlich nach Jahrgangsstufen getrennt. Im Bistro, das mit Tischen und Sitzmöglichkeiten ausgestattet werden soll, haben die SchülerInnen die Möglichkeit Snacks, Brötchen, Getränken, Obst, Joghurt,… zu kaufen. 13. Personal im Ganztag Die verschiedenen Angebote im Ganztag der Theodor-Heuss Schule werden durch folgende Personenkreise abgedeckt: • • • • • • Lehrerinnen und Lehrer, die sozialpädagogische Fachkraft den Mitarbeiterinnen der Essenausgabe und des Bistros Eine Ökotrophologin möchte im Bereich Ernährung, Gesunderhaltung und Gesundheitsvorsorge arbeiten eine Liste von weiteren MitarbeiterInnen, die Interesse an der Mitarbeit haben, wurde bereits angelegt Sportvereine 11 o Die ortsansässigen Sportvereine (HVE, SGE, VfB) haben sich schon bereit erklärt die Sport-Arbeitsgemeinschaften und die angeleiteten sportlichen Veranstaltungen der Mittagsstationen zu erteilen. Weiter außerschulische Partner, mit denen Kontakt aufgenommen werden wird bzw. wo der Kontakt bereits besteht: • Mobile Jugendzentrum • Studenten • VfB Erftstadt (Herr Acker) • SGE (Herr Buschwald) • ortsansässige Künstler • Therapeuten • Agentur für Arbeit • Eltern • HWK • IHK • Rotes Kreuz • Landschaftsverband Rheinland • AWO 14. Raumplanung Folgende zusätzliche Räume werden benötigt: • Stiller Aufenthaltsraum für Rückzugsmöglichkeiten und Entspannungsübungen • 2 Räume für Selbstlernzentren • Billard- und Kickerraum • Spieleraum • Arbeitsräume für LehrerInnen • Bistro mit Sitzmöglichkeiten Die vorhandene Küche mit dem Essraum muss renoviert werden. Fachräume Chemie und Physik sowie Technik müssen ebenfalls renoviert werden, da diese in der Mittagsbetreuung eine große Rolle spielen. 15. Ferienangebote Während der Sommerferien bietet die Szene 93 (eingetragener Verein für Jugendund Kulturarbeit in Erftstadt) dreiwöchige Ferienspiele in der Schule an. 12 Anhang Aspekte des Förderunterrichts für das Fach Deutsch in der der Theodor- Heuss- Hauptschule Deutsch als Aufgabe aller Schulfächer „Die Förderung in der deutschen Sprache ist Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern. Häufige Verstöße gegen die sprachliche Richtigkeit in der deutschen Sprache müssen bei der Festlegung de Note angemessen berücksichtigt werden. Dabei sind insbesondere das Alter, der Ausbildungsstand und die Muttersprache der Schülerinnen und Schüler zu beachten.“ ( AO – SI, § 7 Abs. 4 ) In Anlehnung an die Empfehlungen zur „Förderung in der deutschen Sprache als Aufgabe des Unterrichts in allen Fächern“, verstehen alle Lehrer des Systems ihren Unterricht auch als Deutschunterricht und leisten damit einen grundlegenden Beitrag zur Förderung im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der deutschen Sprache. Durch die gemeinsame, kollegiale Arbeit aller Lehrpersonen am sprachlichen Aspekt wird der explizite Deutschunterricht auf eine breitere Basis gestellt, die Bedeutung der deutschen Sprache allen Schülerinnen und Schülern verstärkt vermittelt, der Unterricht insgesamt u.a. unter den Gesichtspunkten von Verständnis, Verständigung, Normanwendung, Richtigkeit von schriftlichen Texten verbessert, was sich auf die Leistungsfähigkeit der SchülerInnen im Fachunterricht positiv auswirkt. Dies bedeutet im Fachunterricht, dass die Lehrpersonen • SchülerInnen auf Fehler aufmerksam machen • Möglichkeiten einräumen, die sprachliche Richtigkeit konkret zu üben • Die unterschiedlichsten Textproduktionen wie Klassenarbeiten, Referate, Berichte, Ausstellungen, z. B. über das Betriebspraktikum kritisch mit den SchülerInnen reflektieren. • Die Herabsetzung der Gesamtnote bei grober Fehlerhaftigkeit ( Orthographie, Grammatik ) um eine Notenstufe wird jedoch für die Hauptschüler als problematisch angesehen, der inhaltliche Aspekt besitzt Priorität, wobei aber darauf geachtet wird, Fehler zu verbessern, die adäquaten Fachtermini korrekt schreiben zu können. Förderung in den Förder- und Forderstunden Im Förder- und Forderunterricht können die im regulären Unterricht vermittelten Wissensbestände, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der SchülerInnen wiederholt, verfestigt, intensiviert und vertieft werden. Die z. T. eklatanten Mängel der Schülerinnen besonders in de Bereichen Rechtschreibung, Grammatik, Lesefertigkeit, Sprach- und Ausdrucksfähigkeit können gezielt aufgearbeitet werden. Dadurch wird besonders den schwächeren SchülerIn-nen eine Chance eingeräumt, ihre Lücken zu schließen, um ihnen in Folge ein solides Mitarbeiten im Unterricht zu ermöglichen. Besonders ausländische SchülerInnen, die aufgrund mangelnder Deutschleistungen in der Grundschule negative Erfahrungen gemacht haben, erhalten die Gelegenheit Erfolgserlebnisse zu machen, was sich insgesamt auf die Motivation und Lernfreude der SchülerInnen durch das positive Feedback konstruktiv auswirkt. 1. Die SchülerInnern der Jahrgänge 5 und 6 nehmen am Projekt E- Fit der Schulbuchverlage Westermann und Schroedel teil. 13 2. Dadurch wird auf der Grundlage eines computergestützten Lernprogramms eine gezielt individuelle Förderung der SchülerInnen ermöglicht. Schülerinnen mit nicht- deutscher Muttersprache oder andere SchülerInnen, deren Kenntnisse so gering sind, dass sie im allgemeinen Unterricht nicht folgen können, wird eine Fördermaßnahme „Deutsch als Zielsprache“ von einer Fachlehrkraft Fach durchgeführt. Inhalte des Förderunterrichts in der Erprobungsstufe Als basale Förderschwerpunkte haben sich in der Unterrichtspraxis herausgestellt: • Sauberes Schreiben, eine leserliche Schrift entwickeln, individuelle Schrift ausprägen • Texte übersichtlich anordnen • Ordentliche Heftführung, Mappenführung, Beachtung von Formalia • Angemessener Umgang mit Schreibmaterialien A. • • • • Die Förderung im Bereich des mündlichen Sprachgebrauchs konzentriert sich u.a. auf folgende Aufgabenschwerpunkte: einander erzählen, zuhören Gespräche führen Texte auswendig vortragen andere befragen, interviewen B. • • • • • • Förderung der Lesekompetenz Umgang mit dem Buch, Besuch der Schülerbücherei, Stadtbibliothek Lesefreude wecken Texte lesen, vorlesen über Texte sprechen Sinnentnehmendes Lesen fördern kreativer Umgang mit Texten C. Reflexion über Sprache, mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch, Sprachaufbau Bedeutungen klären, Begriffe aufbauen, Wortschatz weiterentwickeln, Wortfeldbildung, Fachausdrücken erwerben, anwenden. • Nomen, Fallbildung • Verben, Zeitenbildung • Adjektive, Steigerung • Pronomen • Präposition • Satzglieder erkennen • Satzarten erkennen, Sätze bilden • Zeichensetzung • Adressatenbezogenes Schreiben und Sprechen D. • • • Texte herstellen Informationen sammeln Formulierungen probieren Texte allein und gemeinsam entwickeln, überarbeiten, herstellen 14 E. • • • • Rechtschreibförderung Wörter für den Rechtschreib – und Grundwortschatz sammeln und sichern Grundlegende Regelungen anwenden Abschreiben als Lerntechnik entwickeln Hilfsmittel benutzen F. • • • Methodentraining, Arbeitstechniken erlernen, Umgang mit Texten Unterstreichen, Markieren relevanter Textpassagen Mit Wörterbüchern arbeiten Informationen beschaffen, verarbeiten G. • Einübung, Vertiefung unterschiedlicher Organisationsformen Partnerarbeit, Gruppenarbeit 15 Berufswahlplanung Klassen 8-10 Berufswahl und Berufswegplanung Berufe von Eltern und Bekannten Berufswahl als Prozess Vorstellungswelten der Schüler/-innen Persönliche Voraussetzungen für die Berufswahl Berufliche und schulische Aus- und Weiterbildungsmöglich-keiten - Arbeitsplätze von Eltern und Bekannten kennen lernen - Experten und Schulabgänger der eigenen Schule nach ihren beruflichen Entscheidungen befragen - sich und andere über die Berufe von Eltern und Bekannten informieren - Informationen über Problemberufe sammeln (z.B. fehlende Zukunftsperspektiven, drohende Arbeitslosigkeit) - Berufswahl als längeren Informationsprozess beschreiben - Einmaligkeit von Berufswahl in Frage stellen - berufliche Veränderungen von Eltern oder anderen Erwachsenen beschreiben und vergleichen - Erwartungen an den späteren Beruf beschreiben - eigene Erwartungen mit denen der Mitschüler/-innen vergleichen - ursprüngliche und realisierte Erwartungen von Jugendlichen und Erwachsenen untersuchen - die grundlegende Bedeutung der persönlichen Voraussetzungen für die Berufswahl erkennen - die wichtigsten persönlichen Voraussetzungen wie Neigungen, Interessen, Fähigkeiten, Konstitution benennen - eigene Voraussetzungen prüfen und einschätzen - den ersten Berufswunsch überprüfen und alternative Berufswegplanungen entwickeln - Beruf und Job unterscheiden - den hohen Stellenwert einer Berufsausbildung erkennen - den Stellenwert der schulischen Grund- und Weiterbildung für die Wahl bestimmter Berufe erkennen Praxis 7/8, S.141163 16 - Berufsfelder gegeneinander abgrenzen - die Berufe nach Tätigkeiten ordnen - Übersichten über Ausbildungsberufe erstellen (Berufsbilder) - eigene Wünsche den erarbeiteten Systemen zuordnen - in einem Berufsinformationszentrum Berufswegplanungen miteinander vergleichen - in Gruppenberatungen Informationen über angewählte Berufsfelder sammeln - einen ersten Berufswegplan erstellen Stoffverteilungsplan für das Fach Arbeitslehre/Wirtschaft Klasse 9 /10 Grundlage: Richtlinien Wirtschaft, Lernbereich Arbeitslehre, Hauptschule Schulbuch Arbeitslehre/Wirtschaft, Praxis 9/10, Westermann-Verlag Problemfeld Inhalte Ausbildung Anforderungen und Beruf einzelner Berufe Ziele - Anforderungen bestimmter Berufe beschreiben - Arbeitsplätze/Arbeitssituationen erkunden und deren spezifische Anforderungen erkennen - eigenen Vorstellungen mit objektiven Anforderungen vergleichen und Wunschberuf überprüfen Berufsausbildung - Ausbildungsmöglichkeiten in in der Region verschiedenen Berufsfeldern kennen lernen - Beschäftigungsmöglichkeiten nach der Berufsausbildung prüfen - Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in Nachbarkreisen/-regionen untersuchen - überbetriebliche und betriebliche Testverfahren zur Berufseignung kennen lernen - Struktur von Bewerbungsgesprächen kennen lernen und auf örtliche Bedingungen be- Anmerkungen Praxis 9 /10, S. 2352 Material vom Arbeitsamt: Mach’s richtig Materialien der Innungen, Handwerkskammern etc. Besuch der entsprechenden Messen Vertreter der AOK/BEK Einladen zum Thema Bewerbung, straining, Testverfahren … 17 Ausbildung im Wandel Grenzen und Probleme beruflicher Bildung ziehen - Wege der Informationsbeschaffung und –auswertung entwickeln und erproben - das duale System als Regelsystem beschreiben und seine Grenzen aufzeigen - neue Ausbildungsordnungen mit bereichsübergreifender Grundausbildung untersuchen - bereichübergreifende Grundbildung als Möglichkeit zur Vermeidung zukünftiger Arbeitslosigkeit erkennen - außerbetriebliche und überbetriebliche Ausbildungstätten kennen lernen - vollzeitschulische Ausbildungsgänge kennen lernen - Zusammenhänge des allgemeinen Arbeitsmarktes mit dem Ausbildungsplatzangebot unter besonderer Berücksichtigung von Jugendarbeitslosigkeit herstellen - Wahleinschränkungen durch Angebotsstruktur aufzeigen - Bereitschaft zum ständigen Weiterlernen als eine wesentliche Grundlage beruflicher Mobilität erkennen - eine Fixierung auf „Modeberufe“ als Risiko erkennen - Gründe für die Benachteiligung von Mädchen bei der Berufswahl und Berufsausübung darstellen In Klasse 9 und 10 nimmt jeweils die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Betriebspraktikums einen breiten Raum ein, s. hierzu auch Praxis Wirtschaft, S. 99-109. Entsprechend sind die gesetzlichen Bestimmungen z.B. zum Jugendarbeitsschutz einzufügen. Schulische Fördermaßnahmen für ausgesiedelte und ausländische Kinder und Jugendliche 1. Schulische Fördermaßnahmen 18 Ein Konzept schulischer Sprachförderung für Schüler mit Migrationshintergrund setzt das Erlernen der deutschen Sprache als der gemeinsamen Schul- und Verkehrssprache an die erste Stelle. Ziel eines solchen Konzeptes ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler am Ende der Sekundarstufe I den sprachlichen Anforderungen schriftlich, mündlich und in der Lesekompetenz gewachsen sind, die für eine qualifizierte Allgemein- und Berufsausbildung oder für den Übergang in die Gymnasiale Oberstufe nötig sind. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler aus dem Einzugsgebiet unserer Schule sind nicht deutscher Nationalität. Sie verfügen über unterschiedliche Kenntnisse der deutschen Sprache, was unter Umständen zu Schwierigkeiten im Unterricht und bei der Integration in den Schulalltag führen kann. Darüber hinaus sind die Deutschkenntnisse an sich die Basis für die Weiterbildung und das berufliche Leben nach der Schule. Vor diesem Hintergrund hat die Theodor-Heuss-Hauptschule ein weit greifendes Integrationskonzept entwickelt. Alle fremdsprachigen Schülerinnen und Schüler mit keinen oder nur geringen Deutschkenntnissen werden entgegen dem Prinzip der Jahrgangsklassen, unabhängig von ihrem Alter, zuerst in einer Auffangklasse unterrichtet, wo sie durch Binnendifferenzierung eine individuelle Förderung erfahren. Die Auffangklasse begründet sich durch die Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Nationalitäten eines gemeinsam haben: sie sollen sich in den deutschsprachigen Lebensraum integrieren und benötigen daher eine intensive Förderung in der deutschen Sprache. Das Fach Deutsch als Fremdsprache macht einen Großteil der Wochenstunden in dieser Klasse aus. Zusätzlich werden Mathematik, Physik und einige andere Fächer unterrichtet. Im Rahmen des Fachunterrichts sollen die SchülerInnen mit lokalen, landeskundlichen und gesellschaftlichen Bedingungen ihrer neuen Umwelt vertraut gemacht werden. Dazu gehören Wanderungen, Radtouren und geeignete Projekte genauso wie die theoretische Unterweisung und der tätige Umgang mit Institutionen, Behörden und kulturellen Einrichtungen. Um den Schülerinnen und Schülern den späteren Übergang in die Regelklasse zu erleichtern, nehmen sie von Anfang an in einem Fach (z.B. Sport) auch am Unterricht einer regulären Klasse teil. Besitzen die SchülerInnen bereits bei Eintritt in die Schule genügende Deutschkenntnisse oder haben diese durch den Unterricht in der Förderklasse erworben, so gehen sie in die ihrem Alter entsprechende Regelklasse über. Um die soziale Integration der SchülerInnen zu fördern, wird großer Wert auf interkulturelles Lernen gelegt. So soll das Miteinander-Lernen, das Kennenlernen des Mitschülers und seiner Biografie durch gemeinsame Aktivitäten, wie beispielsweise Projekte, Spiele, Ausflüge und interne Schulveranstaltungen erleichtert werden. So soll die Aufklärung über bisher Fremdes zu größerer Toleranz führen. Zu den Aufgaben der Auffangklasse gehört nicht nur der Erwerb der deutschen Sprache, sondern auch soziale Integration, Kompensation der Entwurzelung, Gewaltprävention, Berufswahlvorbereitung. Der Förderzeitraum beträgt zwei Jahre. Nach drei Monaten werden die SchülerInnen auf ihre ersten erworbenen Sprachkenntnisse geprüft, nach dem 1. Schuljahr werden die Sprachkenntnisse erneut überprüft. Im zweiten Förderjahr nehmen die SchülerInnen zeitweise am Unterricht der Regelklasse teil und werden weiterhin in Deutsch gefördert. Im ersten Förderungsjahr haben die Seiteneinsteiger bis zu 30 Wochenstunden Unterricht, überwiegend Deutsch, aber auch Mathematik, Physik, Sport, Politik, Erdkunde, Geschichte. 19 Die Klasse besteht aus maximal 15 SchülerInnen. Die Seiteneinsteiger nehmen an allen Schulveranstaltungen teil. Ein Ziel unserer pädagogischen Arbeit kann folgendermaßen formuliert werden: Die Vermittlung von Basiswissen steht gleichrangig neben dem Erwerb von Verhaltensweisen zu tolerantem Leben - auch in Hinblick auf das Kennenlernen verschiedener Kulturen - und im Eintreten für den Schwächeren, so wie in der gegenseitigen Achtung der Persönlichkeitsrechte. Das Einüben und Einhalten bestimmter Regeln und Umgangsformen wie Pünktlichkeit, Höflichkeit und rücksichtsvolles Verhalten sind notwendig, damit sich das Zusammenleben für alle positiv gestaltet. 1.1 Bei der Entwicklung von Sprachförderkonzepten sind folgende Aspekte zu beachten: • • • Förderung in Deutsch als Zweitsprache ist für Migrantenkinder von besonderer Bedeutung und sollte möglichst während der gesamten Schulzeit von der Schule fachgerecht umgesetzt werden. Der Spracherwerb ist sowohl im Mündlichen als auch im Schriftlichen stark regelgeleitet und erfordert eine deutliche Orientierung an Sprachstrukturen und Regeln (z. B. Morphologie, Syntax). Sprachförderung ist auch und vor allem Grammatikunterricht! Im Wissen darum, dass Schulsprache stark an Schriftlichkeit orientiert ist, müssen das Textverständnis und die Fähigkeit zur Textproduktion besonders trainiert werden. Schulische Sprachlernkonzepte müssen systematisch und integrativ angelegt sein, sich am Lehrplan Deutsch orientieren und zu den Rahmenbedingungen der jeweiligen Schule passen. Eine fachlich-pädagogische Kooperation zwischen Deutschunterricht und anderen sprachintensiven Fächern ist notwendig, damit sich die sprachliche Fördermaßnahmen wechselseitig verstärken können. Sprachlernkonzepte müssen den Zeitfaktor beachten, der für den schulischen Unterricht zur Verfügung steht. Ganztagsangebote helfen hierbei. An Schulen mit Ganztagsangeboten hat für Migrantenkinder die sprachliche Förderung Vorrang gegenüber den alternativen Ganztagsangeboten. 20 Sprachförderkonzepte enthalten verpflichtend folgende Elemente: • • • • • • • • Diagnose des Sprachförderbedarfs/Bestandsaufnahme, Sprachstandserhebung und Fehleranalyse: z. B. „Hamburger Verfahren zur Sprachstandserhebung (HAVAS 5)“, „CITO-Test Zweisprachigkeit“, Festlegung von Lern- und Entwicklungszielen, Verabredung von fach- und lernbereichsübergreifenden Prinzipien der Sprachförderung, Verknüpfung der Sprachförderung mit weiteren Förderangeboten der Schule, Entwicklung eines Sprachenportfolios Deutsch, das sich an vorhandenen Sprachkompetenzen des einzelnen Kindes orientiert und seine individuelle Sprachentwicklung dokumentiert, Kooperation mit Beratungs- und Unterstützungssystemen z. B. mit den örtlichen RAA (Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien), Methoden und Instrumente des Controlling, d. h. der Überprüfung, ob und wie Qualitätsindikatoren sich verändert haben, Dokumentation der zusätzlichen personellen und sächlichen Aufwendungen für die Sprachförderung. Diese Elemente sind zugleich auch Qualitätsindikatoren für Wirksamkeit der Integrations- und Fördermaßnahmen einer gelungenen Sprachförderung. 1.2 Qualitätsindikatoren für ein Sprachförderkonzept Als Qualitätsindikatoren für ein Sprachförderkonzept haben sich verschiedene Aspekte als sinnvoll erwiesen: a) Leitkriterien • • • • • • • • langfristig fachgebunden / fachorientiert - Vernetzung erfasst (alle) Fächer nimmt (alle) Kollegen mit in die Verantwortung Gesamt-Sprachlernkonzept für (alle) Fächer (aber insbesondere für D, Fremdsprachen), z. B. im Hinblick auf Wortschatzarbeit, Texterschließung, Lesetechnik, Sprachenportfolio Förderung und Forderung (Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Erstsprache bei geringen Fähigkeiten im Bereich Sprache und Sprach-verwendung, Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Erstsprache bei hohen Fähigkeiten im Bereich Sprache und Sprachverwendung) Einbeziehen von Rechtschreibförderung Feedback-Kultur für Schüler, Eltern und Lehrer b) Weitere begünstigende Aspekte • • Erschließung von Ressourcen in Form von Stundenkapazität, Kompetenz bei Lehrern, Engagement von Eltern und Schülern, Zusammenarbeit mit Beratungs- und Unterstützungspartnern organisatorischer Rahmen (deutlich als Förderung ausgewiesen, aber im Ganztag möglichst rhythmisiert eingebunden) 21 • • • Evaluation Freiraum zur Weiterentwicklung Einbeziehung von Eltern und Schülern 2. Anfangsbeschulung Die Eingangserhebung soll die Startbedingungen der Kinder erfassen - also ihre sprachlichen Fähigkeiten zu Beginn der Förderung. Das betrifft sowohl ihre sprachliche Kompetenz im Deutschen als auch in ihrer Erstsprache. Für die Programmevaluation ist das der Ankerpunkt, von dem aus eine Beurteilung der späteren Forschritte erst möglich wird. Weitere Beurteilungskriterien zur Einschätzung der Sprachstände und -fortschritte liefern der Grundintelligenztest (CFT) und Kontextvariablen, die mit einem Elternfragebogen erhoben werden. Die Sprachstandserhebung dieser Altersgruppe wird im Rahmen der Programmevaluation mit HAVAS 5 (Hamburger Verfahren zur Analyse des Sprachstandes von 5 - 7jährigen) durchgeführt. Sie soll im Deutschen und möglichst in der Erstsprache (soweit eine entsprechende Auswertungsversion und Lehrperson vorhanden ist) durchgeführt werden. Die HAVAS-Erhebung wird pro Kind als 5-10minütiges Einzelinterview durchgeführt. Das Gespräch wird mit einem akustischen Aufzeichnungsverfahren festgehalten. Ergänzend wird zu jedem Interview ein deskriptiver Erhebungsbogen angelegt. Zwischen der Erhebung im Deutschen und in der Erstsprache sollte optimal ein Zeitraum von etwa 8 Tagen liegen, auch ein kürzerer zeitlicher Abstand ist möglich, insbesondere wenn ein Wochenende dazwischen liegt. Für die Programmevaluation wird nur ein Ausschnitt des Grundintelligenztests CFT ("Cultural Fair Intelligence Test") verwendet. Der verwendete Untertest bildet für sich genommen keine ausreichende Basis für eine individuelle Diagnose der Grundintelligenz insgesamt. Er dient ausschließlich der fairen Einschätzung der Ergebnisse der Sprachstände und -fortschritte im Rahmen der statistischen Auswertung. Der empirische Zusammenhang zwischen sprachlichen Kompetenzen und kognitiven Fähigkeiten soll statistisch kontrolliert werden, um die Wirkung der sprachlichen Förderung gerechter beurteilen zu können. Für diesen Zweck ist der Untertest ausreichend. Mit dem Elternfragebogen werden Kontextvariablen erhoben. Sie beziehen sich auf den Sprachgebrauch, sprachlichen Unterricht, Leseverhalten, den sozioökonomischen Hintergrund und soziodemografische Angaben. Auch diese Informationen dienen der differenzierten Einschätzung von Sprachständen und -fortschritten. Das Ausfüllen des Fragebogens ist freiwillig. Weil es sich um wichtige Rahmendaten handelt, sollten möglichst viele Eltern zur Teilnahme motiviert werden. Der Elternfragebogen umfasst 28 Fragen. Der Fragebogen wird nach Möglichkeit den Eltern direkt übergeben (beim Abholen des Kindes aus der Schule, am Elternabend o. ä.). Andernfalls wird er den Kindern nach Hause mitgegeben. Er ist möglichst am nächsten Tag - von den Eltern ausgefüllt - wieder mitzubringen. 22 2.1 Aufnahme in Regelklassen Schülerinnen und Schüler, die über hinreichende Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, besuchen unsere Regelklassen. 2.1.1 Aufnahme in Auffangklassen als Förderklassen Schülerinnen und Schüler ohne oder mit nur geringen deutschen Sprachkenntnissen werden zunächst in unsere Auffangklasse als Förderklasse aufgenommen. Der Schwerpunkt der gesamten Unterrichtsarbeit liegt auf dem Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Der Deutschunterricht umfasst dreizehn Wochenstunden. Auch der sonstige Unterricht (Religion, Erdkunde, Biologie, Physik und Geschichte) dient vorrangig dem Erlernen der deutschen (Fach-)Sprache. Im Fach Mathematik (fünf Wochenstunden) sollen die oftmals guten mathematischen Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Als Ausgleich erhalten die Schülerinnen und Schüler drei Wochenstunden Sport. 2.2 Aufbau des Deutschunterrichts in der Auffangklasse Richtschnur der Unterrichtsarbeit sind die „Unterrichtsmaterialien zur Förderung ausländischer Schülerinnen und Schüler Teil I bis Teil III“ (Regierungspräsident Köln, Dezernat 45 – Lehrerfortbildung). Das vom Verwaltungsamt Köln herausgegebene zweisprachige Buch: „Kleiner Sprachführer für Russlanddeutsche“ war für den Anfangsunterricht über Jahre hinweg sehr hilfreich. Leider ist es wegen der jetzigen Zusammensetzung der Lerngruppe aus diversen Herkunftsländern nicht mehr einsetzbar bzw. nur im differenzierten Unterricht für die Russlanddeutschen einsetzbar. „Sprache kommt von Sprechen“ nach dieser Maxime legen wir großen Wert auf das Einüben einer genauen Aussprache, die für die Integration durch Abbau von Sprachhemmungen, beim schnelleren Verständnis von Sachverhalten und bei der Verbesserung der Rechtschreibleistung sehr hilfreich ist. Hierzu benutzen wir zusammengestellte Übungen zum genauen Nachsprechen wie z.B.: i ü für vier spülen spielen fühlen vielen usw. aus: „Sprechen – Hören – Sprechen“ Übungen zur deutschen Aussprache, Verlag für Deutsch. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die rasche Erweiterung des Wortschatzes über den Grundwortschatz hinaus. Dabei unterstützen, die bei früheren Fortbildungen dargereichten Hilfsmittel, z.B.: - Listen über den Fremdwortschatz (international) in jeder Sprache - Einsatz von Vor- und Nachsilben - Ableiten von Wortfamilien vom gleichen Stamm - Wortfelder: z.B. sprechen, sagen, erzählen Aufgrund des unterschiedlichen Alters der Schülerinnen und Schüler können nur gelegentlich Themen des Deutschbuchs der jeweiligen Jahrgangsstufe einbezogen werden, weswegen die Einführung eines jahrgangsübergreifenden Lehrbuchs für Deutsch wünschenswert wäre. 23 3. Weiterführende Förderung Jeweils am Ende des Schuljahres sowie des Schulhalbjahres befindet die Versetzungskonferenz der Schule auf der Grundlage der Zeugnisse aus dem Herkunftsland und der in der Auffangklasse erbrachten Leistungen über die weitere Förderung der Schülerinnen und Schüler der Auffangklassen. Die Erziehungsberechtigten werden entsprechend informiert und beraten. Schülerinnen und Schüler, die die Auffangklassen verlassen, erhalten über die Dauer des Besuchs dieser Klasse eine Bescheinigung. Sie weist den Leistungsstand in der deutschen Sprache aus, gibt Auskunft über die Lernentwicklung und das Arbeitsverhalten und enthält einen Vorschlag hinsichtlich des weiteren Bildungswegs. 3.1 Übergang in Regelklassen mit zeitweiligem Unterricht in einer Fördergruppe Die ausgesiedelten Schülerinnen und Schüler werden in den meisten Fächern zusammen mit den übrigen Schülern der Regelklassen unterrichtet. Sie werden jedoch in Deutsch noch ca. ein Jahr lang in einer besonderen Lerngruppe speziell gefördert. Die meisten ausgesiedelten Schülerinnen und Schüler besitzen eine überdurchschnittliche Intelligenz und viele von ihnen haben das Potenzial, den 10B-Abschluss (qualifizierter Sekundarabschluss I) zu erreichen. Von daher werden diese Schülerinnen und Schüler im achten und neunten Schuljahr weiter gefördert, um die Qualifikation für die 10B zu erreichen. Dafür bekommen die Schülerinnen und Schüler bis zu dreizehn Wochenstunden Deutschunterricht. Ein gleitender Übergang der Schülerinnen und Schüler in den Regelunterricht aller Fächer wird angestrebt. 3.2 Evaluation - Arbeitsplanung Unsere Schule, die bereits seit einiger Zeit ein Sprachförderkonzept in ihrer Arbeit umsetzt, muss dieses fortlaufend evaluieren und weiterentwickeln. Dazu sollten immer wieder neue Zielvereinbarungen getroffen und überarbeitet werden. Hierbei können einerseits die Aspekte, die bereits genannt wurden, noch einmal hilfreich sein. Beim Schreiben und der Überarbeitung schuleigener Fördercurricula mit einem Bezug auf bestimmte Schulfächer sollten im Bereich DaZ (Deutsch als Zweitsprache) die folgenden Elemente im Rahmen einer Förderung unbedingt enthalten sein: • • Prinzipien der DaZ-Förderung (nach Heidi Rösch) o Pädagogisches Prinzip: Lernerorientierung o Didaktisches Prinzip: Mitteilungskompetenz stärken o Methodisches Prinzip: Sprachreflexion anregen Inhaltliche Elemente von Fördercurricula o Grammatik ƒ Konjugation von Verben und Stammformen, starke und schwache Verben ƒ Bildung des Präteritums und Perfekts 24 Bildung von Singular und Plural bei Nomen, Verwendung von bestimmtem und unbestimmtem Artikel, Genus ƒ Mitdeklination von Adjektiven ƒ Umgang mit trennbaren Verben ƒ Satzbaustrukturen Wortschatz ƒ ggf. Arbeit mit einem Grundwortschatz ƒ Erlernen von Strategien zum Erwerb und zur Festigung des Wortschatzes (Lernwörter, Führen eines Wörterbuches, Nachschlagetechniken, Benutzung des Duden, Benutzung von einund zweisprachigen Wörterbüchern) Sprechen Leseförderung Schreibförderung ƒ o o o o Im Bereich der Rechtschreibförderung sollte auf die Arbeit in den Bereichen mit Fehlerschwerpunkten geachtet werden. Zu einer Evaluation und Überarbeitung des eigenen Sprachförderkonzeptes sollte man unbedingt auch kompetente Kollegen von außen hinzuzuziehen, die z. B. von einer DaZ-Partnerschule stammen oder einem Netzwerk angehören. Oft erfolgen hier noch Anregungen, die aus der Schule selbst heraus so nicht gegeben werden können. Auch die Rückmeldungen von Lehrern, Schülern und Eltern müssen mit in den Prozess der Evaluation und Überarbeitung mit einbezogen werden. Hierzu können informelle und subjektive Befragungen, Konferenzen und Gespräche ebenso gehören wie die Sichtung und Auswertung von Testergebnissen. Am Ende des vereinbarten Zeitraumes sollten die bestehenden Zielvereinbarungen anhand der erreichten Ergebnisse überprüft werden. Neue Zielvereinbarungen sollen so getroffen werden, dass sie möglichst konkret und im angestrebten Zeitraum erreichbar sind. Außerdem sollten Möglichkeiten zur Vereinbarung der Sprachförderung in allen Fächern überprüft werden. Die Fördermaßnahmen sind dann erfolgreich, wenn die Schülerin/der Schüler im (Wiederholungs-) Sprachstandstest signifikante Lernfortschritte nachweisen. 4. Die Umsetzung des Förderkonzepts in Unterrichtsorganisation und umfang: Wir haben in diesem Schuljahr zwei Gruppen gebildet, die unterschiedliche Zielsetzungen haben (s.o.). 4.1 Die Auffangklasse: Die Auffangklasse wird von Frau Kausen geleitet. Die Schülerinnen und Schüler bilden für einen überschaubaren Zeitraum (ca. 1-2 Jahre) eine Klassengemeinschaft und arbeiten zusammen, um die deutsche Sprache zu erlernen. Die Klasse besteht aus 13 Schülerinnen und Schülern (6 Jungen und 7 Mädchen). Es gibt 7 Aussiedlerkinder, von denen 4 Mädchen sind. Dazu kommen 6 ausländische Kinder (3 Jungen und 3 Mädchen) aus Bosnien/Herzegowina, Polen, Kongo und Ka25 merun. Der Stundenplan sieht wie folgt aus: 13 Std. Deutsch, 5 Std. Mathematik, 3 Std. Sport, 1 Std. Religion, 1 Std. Erdkunde, 2 Std. Biologie, 2 Std. Physik und 1 Std. Geschichte. 4.2 Die zusätzliche Fördergruppe für die Klassen 8 und 9: Die Gruppe hat als Ansprechpartnerin Frau Van de Moortel. Die Gruppe besteht aus 12 Schülerinnen und Schülern (7 Jungen und 5 Mädchen). Es gibt 6 Aussiedlerkinder, von denen 2 Mädchen sind. Dazu kommen 6 ausländische Kinder (3 Jungen und 3 Mädchen) aus Bosnien/Herzegowina, Serbien/Montenegro und Polen. Die Schülerinnen und Schüler dieser Gruppe erhalten bis zu 13 Std. zusätzlichen Deutschunterricht in der Woche, je nach Lernstand der Schülerinnen und Schüler. 26 Beratung im Netzwerk Aus dem Aufgabenbereich "Pädagogische Konzepte" des Schulprogramms der Theodor –Heuss- Hauptschule hat sich nunmehr im Laufe der letzten Jahre in besonderer Weise der Aspekt II " Individuum " weiterentwickelt, der an dieser Stelle nun vorgestellt werden soll. Er soll künftig aufgrund seines besonderen Profils aus dem Bereich "Pädagogische Konzepte" herausgelöst werden und einen eigenen Status erhalten unter "Beratung im Netzwerk." A. Ziele Ziel der pädagogischen Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern soll es sein, ihnen bei der Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls, einer stabilen, aber offenen Identität, eines auf die Grundwerte unserer Gesellschaft aufgebauten Norm- und Werteverständnisses und eines realistischen Fähigkeitskonzepts beizustehen, sie zu unterstützen, zu beraten und Vorbildarbeit zu leisten. Dabei muss in angemessener Weise eine Intensivierung und Optimierung der Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrer gewährleistet werden. B. Umsetzung Um diese Ziele umzusetzen, hat sich folgendes konstruktives, interaktives Netzwerk bewährt, das allen Beteiligten einen "Raum der Kommunikation" eröffnet, der Hilfe und Orientierung in den verschiedensten Lebensbereichen des Alltags bieten kann. Die Beratungsarbeit realisiert sich auf den Ebenen humanistisch- psychologischer Schulen unter Einbeziehung sozial- pädagogischer Konzepte. Das Netzwerk ist weiterhin im Aufbau und wird in den unterschiedlichsten Facetten realisiert von: Brigitte Henneböhl, Konrektorin der Theodor-Heuss-Hauptschule Margarete Jülich, Beratungslehrerin der Theodor-Heuss-Hauptschule, Florian Cremer, Schulsozialarbeiter der Theodor-Heuss-Hauptschule, Christoph Polke, Dipl.- Psychologe des Caritasverbandes Erftstadt, Petra Strack, Sozialarbeiterin des Mobile, Erftstadt Lechenich, Dr. Schulze, Frauenarzt, Erftstadt Liblar, Dr. Erpenbach, prakt. Arzt ( Urologe), Erftstadt Liblar, Jugendamt Erftstadt. C. • • • • Perspektiven Streitschlichtung (Cremer, Henneböhl) Einrichtung einer Mädchengruppe (Jülich, Strack), Aufbau eines Krisen-Interventions-Konzeptes (Jülich, Polke), Zusammenarbeit mit den BeratungslehrerInnen der Schulen des Standorts Erftstadt Lechenich (Jülich) • Aktion gegen Rechts, Präventions-Programm der Kripo Köln (Jülich) • Aktion gegen Drogen, Präventions-Programme diverser Drogenberatungsstellen (Jülich) Die Koordinierung erfolgt durch die Beratungslehrerin, ein Großteil der Aktivitäten findet in den Räumen der Theodor-Heuss-Hauptschule statt. Jülich 27 Institutionalisierung der Beratung/ aktuelle Maßnahmen II. Gruppen/ Klassenberatung I. Einzelfallberatung ( intern ) (intern) • KlassenlehrerIn • KlassenlehrerIn • Beratungslehrerin • Beratungslehrerin • Sozialarbeiter • Sozialarbeiter • Psychologe • Psychologe (extern) • Jungengruppe • Beratungsstellen • Ärzte V. Sozialkompetenz IV. Gesundheitsmaßnahmen A. Aufklärung /Vorsorge A. Konflikttraining • Frauenarzt • Sozialarbeiter • Urologe • Beratungslehrerin B. Anti-Raucher-Training VIII. VI. Klassenübergreifend • KlassenlehrerIn, Krankenkasse C. Suchtprävention • Theaterbesuch (Themen "Sexuelle Ge• Beratungslehrerin walt) • Sozialarbeiter, Psychologe Beratungsstellen Institutionalisierung der Beratung/ geplante Maßnahmen IX. Gruppen/ Klassenberatung X. Sozialkompetenz (intern) A. Streitschlichtung ( Ausbildung ) B. Aktion gegen Rechts • • Mädchengruppe • Polizei (Präventionsprogramm) XII Krisen-Interventions-Konzept XIII Austausch mit BeratungslehrerInnen der Schulen des Standorts Erftstadt Lechenich III. Elternberatung ( intern ) • Klassenlehrerin • Beratungslehrerin • Sozialarbeiter • Psychologe (extern) • Beratungsstellen • Ärzte VII. Freizeitaktivitäten ( intern ) • Sozialarbeiter Regelmäßige Besprechungen aller am Netzwerk Beteiligten • Fallbesprechung, Supervision • Austausch, Absprachen XI. Gesundheitsmaßnahmen A. Aktion gegen Drogen Drogenberatungsstellen (Präventionsprogramm) Jülich 28 Streitschlichtung „Prima Klima“ Die Idee, Streitschlichtung an der Theodor-Heuss-Haupschule einzuführen, basierte auf der Beobachtung, dass die Gewaltbereitschaft an unserer Schule zwar nicht zugenommen hat, aber eine „neue“ Qualität hat: die Anlässe für Gewalt sind zunehmend banaler und die Grenzen zwischen Spaß und Ernst verwischen immer stärker. Mit dem Streitschlichterprogramm können Konflikte zwar nicht völlig verhindert werden, aber den Streitenden werden Handlungsalternativen aufgezeigt, ohne dass direkt Erwachsene die Probleme der Schüler aus dem Weg schaffen. Gleichzeitig haben die SchülerInnen in ihrer Rolle als Streitschlichter die Möglichkeit, das erworbene Wissen praktisch anzuwenden und somit aktiv an der Gestaltung des Schulalltags mitzuarbeiten. Das Streitschlichtermodell ist ein Versuch, Konflikte in der Schule konstruktiv zu bearbeiten und basiert auf der Idee der Mediation: Streitschlichter helfen anderen Schülern durch gezielte Gesprächsführung, die strittigen Punkte zu überdenken, um gemeinsam eine faire Lösung zu finden. Gewalt und Konflikte können damit zwar nicht abgeschafft werden, aber die Beteiligten machen positive Erfahrungen im Umgang mit Konflikten und dies führt zunehmend zu einem besseren Klima in der Schule. Grundidee der Mediation ♦ Schüler helfen anderen Schülern, ihre Konflikte konstruktiv zu lösen (Konsensmodell), d.h. eine neutrale Drittpartei gibt einen nach Regeln strukturierten Rahmen für ein Gespräch der Streithähne ♦ Die Moderation seitens der Streitschlichter soll dazu beitragen, dass die Streithähne ihre eigenen Standpunkte überdenken, sich über ihre Gefühle und Motive (und die des anderen) klar werden und selbständig eine für beide Parteien faire Lösung finden Ablauf der Schlichtung a.) Kontaktaufnahme/Terminvereinbarung (Gespräche ausschließlich in den Mittagspausen) b.) Einleitung der Schlichtung „Wir vereinbaren Regeln“ (Gesprächsregeln, Ablauf und Ziele der Mediation, Vertraulichkeit, Neutralität) c.) Sachverhalte klären und Anteile finden „Ich erzähle meine Geschichte“ (Sach- und Emotionsebene des Konflikts klären) d.) Lösungen entwickeln „Ich versuche, den anderen zu verstehen“ (Lösungsmöglichkeiten aufschreiben „Was bin ich bereit zu tun? Was erwarte ich vom anderen?“) e.) Vereinbarungen treffen „Wir handeln eine Lösung aus“ (schriftliche Vereinbarung der Lösung, Kontrolltermin festlegen) Pädagogische Ziele der Streitschlichtung Ö Möglichkeit, dass Schulklima zu verbessern Ö Entlastung der LehrerInnen Ö Kennenlernen alternativer Konfliktregelungen (Handlungsrepertoire erweitern) Ö Schlüsselqualifikationen und Entwicklungsschub für SchlichterInnen Organisation Im WP-Unterricht des 8. Jahrgangs die Ausbildung zum Streitschlichter „Durch Klönen zum Versöhnen - kreative und gewaltfreie Streitschlichtung“ angeboten. 29 Im Laufe ihrer Ausbildung lernen SchülerInnen • was Konflikte sind • wie Konflikte entstehen • wie sie mit Hilfe des Mediationsmodells geschlichtet werden können • wie Konflikte verhindert werden können Im 9. und 10. Schuljahr arbeiten die ausgebildeten Streitschlichter. Sie sind Ansprechpartner in den Pausen. Für Schlichtungsgespräche steht die Mittagsfreizeit zur Verfügung. Am Ende der Klasse 10 erhalten die Streitschlichter eine Bescheinigung über die Ausbildung und Arbeit. 30 Arbeitstechniken – Methoden – Arbeitsbedingungen ( 5. Jahrgang) Basale Fertigkeiten Wege, Orte im Schulgebäude kennen Verhalten im Unterricht, Bus , in Pausen, i.d. Mensa Aufstellen auf dem Hof Ruhezeichen beachten Arbeitsplatz einrichten / aufräumen Arbeitsblätter einfügen / einkleben Hefte und Mappen führen Methodenkompetenz abschreiben können (von der Tafel) lesen /sprechen können Texte schreiben Soziale Kompetenz Identitäten schaffen ( Namen, Zeichen) sich gegenseitig kennen lernen Gesprächsregeln kennen und einhalten Fachbegriffe lernen Stuhlkreisgespräche praktizieren Vokabeln lernen ( z. B. Vo- Regeln für Konfliktfälle kenkabelkartei) nen Klassenarbeiten vorbereiten Störungen verarbeiten Raumfunktionen Stundenplan-Plakat (zeitliche Orientierung) Schrankdekorationen Standorte für Regale und Schränke Funktionsecken Sitzordnung Elternarbeit Mitteilungshefte nutzen Erwartungen an Eltern klären Ansprechbarkeit signalisieren regelmäßige Angebote „Erziehungshilfen“ häuslicher Arbeitsplatz (Checkliste) Computer-Ecke Inhalte präsentieren können Helfersystem anwenden und Klassenarbeitsplan reflektieren Mitteilungsheft führen Standbild / Rollenspiel / Kooperatives Lernen (Partner- Platz für Jacken / TaPantomime arbeit als erste Stufe) schen Tasche packen Eigenen „Lerntyp“ kennen Klassensprecher-Aufgaben lernen wahrnehmen können Fachordnung wahren Schülerbibliothek nutzen Streitschlichtung kennen lernen Klassendienste wahrnehmen Wörterbücher benutzen Schulgarten bearbeiten können Müll trennen Mindmapping mit Checkliste arbeiten 31 32