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Beschlussvorlage (Leitlinien zur Mädchenarbeit in Erftstadt)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
12 kB
Datum
16.09.2008
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Beschlussvorlage (Leitlinien zur Mädchenarbeit in Erftstadt) Beschlussvorlage (Leitlinien zur Mädchenarbeit in Erftstadt)

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Inhalt der Datei

STADT ERFTSTADT öffentlich Der Bürgermeister V 58/2008 Az.: -51-Bt. Amt: - 51 BeschlAusf.: - - 51- Datum: 05.02.2008 Beratungsfolge Jugendhilfeausschuss Termin 20.02.2008 Schulausschuss 26.02.2008 Unterausschuss Jugendhilfeplanung 20.08.2008 Jugendhilfeausschuss 10.09.2008 Schulausschuss 16.09.2008 Betrifft: Bemerkungen Leitlinien zur Mädchenarbeit in Erftstadt Finanzielle Auswirkungen: keine Unterschrift des Budgetverantwortlichen Erftstadt, den 05.02.2008 Beschlussentwurf: Die Leitlinien zur Förderung der Mädchenarbeit in Erftstadt werden zur Kenntnis genommen. Begründung: Dieser Teilbereich stand im Rahmen der Jugendhilfeplanung noch aus. Er ist vom Arbeitskreis „Mädchen in der Jugendhilfeplanung“, jetzt umbenannt in „Mädchenarbeit in Erftstadt“, erarbeitet worden. Der Bitte des Arbeitskreises folgend, geht die Vorlage auch an den Schulausschuss. Von Anfang an ist geschlechtsspezifische Arbeit ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts der Jugendberatung Mobilé. Schon bei der Gründung 1992 wurde bei der Einstellung des Personals gezielt nach einer Kollegin gesucht, die sich speziell der parteilichen Mädchenarbeit widmet. Mädchenarbeit wird bei der Jugendberatung Mobilé nach dem parteilichen Ansatz praktiziert. Parteilichkeit bedeutet, dass die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen uneingeschränkt im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Die Mädchen werden ernstgenommen, ihnen wird Unterstützung und Schutz zuteil. Eigene Lebensentwürfe werden ebenso akzeptiert wie neue Wege aufgezeigt. Realisiert werden diese Grundsätze durch geschlechtshomogene offene oder geschlossene Angebote für Mädchen, in denen sie in geschützten Räumen eigene Erfahrungen machen und sich mit anderen auseinandersetzen können. Ohne Negativbewertung können die Mädchen sich selbst erleben und ihre Fähigkeiten und Stärken entdecken. Aber auch in gemischtgeschlechtlichen Angeboten wird Mädchen diese Wertschätzung und dieser Arbeitsansatz, der sich inzwischen auch im Gender-Mainstream wiederfindet, zuteil. Der Ansatz parteilicher Mädchenarbeit findet überall dort statt, wo Mädchen anzutreffen sind. Das kann bei einem Gespräch auf der Straße, dem Schulhof oder in der Jugendeinrichtung, aber auch in Form gezielter geschlechtsspezifischer Angebote sein. Parteilichkeit beinhaltet eine Einstellung, die allen Mädchen in jedem Alter und zu jeder Zeit an jedem Ort zukommt. Ihren praktischen Niederschlag finden diese Prinzipien in zahlreichen Maßnahmen wie: Einrichtung von Mädchentagen in den Jugendeinrichtungen, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Mädchen, Berufswahlorientierungsmaßnahmen für Mädchen in Kooperation mit weiterführenden Schulen, spezifische Informations- und Beratungsangebote zu mädchenspezifischen Themen. Zusätzlich hat sich jedoch in den letzten Jahren in Bezug auf geschlechtsspezifische Arbeit der Blick verstärkt auf die Jungen fokussiert. Ziel der daraus erwachsenen Jungenarbeit ist, die Jungen in ihrer Entwicklung zu einer emotional lebendigen, sozialverantwortlichen und selbstreflexiven Persönlichkeit zu fördern und zu unterstützen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat ein Kollege der Jugendberatung Mobilé sich diesbezüglich spezialisiert und an einer vom Landesjugendamt zertifizierten Fortbildung „Von der Arbeit mit Jungen zur Jungenarbeit“ teilgenommen. Seit Ende 2005 gibt es im Jugendtreff Bliesheim dienstags einen Jungentag, der allen Erftstädter Jungen offen steht,um sich zu treffen und die jungenspezifischen Themen bearbeiten zu können. Zusätzlich bietet Mobilé in Kooperation mit Erftstädter Schulen das Projekt „Jungenarbeit trifft Baseball - ein Sozialkompetenztraining“ an. Hierbei haben Jungen zwischen 14 und 16 Jahren die Möglichkeit, verschiedene jungenspezifische Themen aufzuarbeiten. Mit Hilfe des Mediums Baseball kommen Themen wie Kraft und Gewalt, Teamfähigkeit, Umgang mit Beleidigungen, Aggressionen, Respekt etc. zur Sprache. Unabhängig von speziellen Angeboten für Mädchen und Jungen möchten die Jugendlichen ihre Freizeit natürlich auch gemeinsam verbringen. Um bei den Angeboten von Mobilé, die für alle Jugendlichen gleichermaßen gelten, dennoch geschlechtsspezifische Aspekte zu berücksichtigen, wird sich der Prinzipien des Gender-Mainstream bedient. Hierbei geht es darum, bei jedem Angebot zu überprüfen, ob die Belange und Interessen von Mädchen und Jungen gleichermaßen Berücksichtigung finden und damit Geschlechtergerechtigkeit hergestellt wird. Diese Überprüfung bezieht sich auf die Repräsentation (wieviel Jungen/Mädchen sind betroffen, wirken oder entscheiden mit), die Ressourcen (Geld, Raum, Zeit, Personaleinsatz), und die Realisierung (Durchführung, Öffentlichkeitsarbeit). Dadurch entspricht Mobilé zielgenau dem § 4 des Kinder- und Jugendfördergesetzes NRW, der ausdrücklich die Gleichstellung von Mädchen und Jungen als durchgängiges Leitprinzip für die Jugendhilfe verlangt. (Bösche) -2-