Daten
Kommune
Kerpen
Größe
198 kB
Datum
28.04.2010
Erstellt
16.04.10, 19:45
Aktualisiert
16.04.10, 19:45
Stichworte
Inhalt der Datei
QUARTIER BUCHENHÖHE
Kurze Vorstellung / Darstellung
des Quartiersmanagements
Buchenhöhe
(Wohnquartier, BewohnerInnen, Soziale Situation,
Angebote / Projekte und Perspektive / Ziele des
Quartiersmanagements)
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Organisationsschema zur Arbeit des Sozialraumprojekts:
Quartiersmanagement
Städtische Steuerung
- Planung
- Budget
- Controlling
- Bewilligung
Auftrag
Kinderschutzbund
Schuldnerberatung
ARGE
Schulen
Wohnungswesen
KOP
Koordinationsstelle:
Externe Einrichtungen
KOP
LEG
BewohnerInnen als
Schlüsselpersonen
u. ehrenamtliche
MitarbeiterInnen
KOP
- Allgemeine Sozialberatung
- Gemeinwesenarbeit
- Org. von Casemanagement und Hilfeplanung
- Wirkungskontrolle
- Entwicklung v. Nachbarschaftshilfe
und bürgerschaftlichem Engagement
- gezielte Förderhilfe bei den schulischen u. sprachlichen Leistungen
- Aktivierung der QuartierbewohnerInnen,
- soziale Netzwerkarbeit u. Freizeitaktivitäten
ASD u. Ordnungsamt
Jugendförderung
u. Jugendarbeit
Wohnungslosenstelle SKFM
KOP
Geregelte
Kommunikation
Jugendmigrationsdienst Rhein-Erft
Polizei
Arbeitsvermittlung
Freiwillige AkteuerInnen aus
der gesamten Stadt
Zentrale Angebote, verbindliche KooperationspartnerInnen (KOP):
- Hilfen zur Erziehung,
- Hilfen im Bereich Kinder- u. Jugendschutz,
- Hilfen bei dem Schuldenausgleich,
- Hilfen bei der Schul- u. Sprachförderung,
- Beratung in allen sozialen Angelegenheiten,
- Hilfen bei Job-, Ausbildungs- u. Wohnungssuche,
- Freizeitgestaltung, soziale Netzwerksarbeit,
- Bewohneraktivitäten u. Begleitung in Notfällen
Sportvereine
MigrantenselbstOrganisationen u.
Initiativgruppen
Perspektiven und Zukunftsplanung
- Ausweitung der Angebote
- Nachhaltige Verfestigung der Quartierarbeit
- Verwirklichung des Endziels: Das
Quartiersmanagement an einen
freien Träger bzw. an einen noch
zu gründenden Verein zu übergeben
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Über das Wohnquartier Buchenhöhe
14 Hochhäuser
Hausnrn. 1 - 3 Eigentumswohnungen
Hausnrn. 4 - 6 a gehören der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft NRW / im Besitz von 2 Immobilienfonds der Goldman Sachs Group)
Hausnrn. 7 - 9 a gehören dem Volkswohlbund
Die Wohnungen der LEG und des Volkswohlbundes sind öffentlich gefördert: d.h. die MieterInnen müssen im Besitz eines Wohnberechtigungsscheins sein
Es gibt in der Buchenhöhe insgesamt 402 Wohneinheiten, die
von ca. 1.100 Personen bewohnt werden
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Über die Bewohnerstatistik
Ergebnis der Auswertung Buchenhöhe: Häuser 4 – 9a
Bevölkerungsgruppe
Insgesamt deutsche Staatsangehörige
64 %
davon:
autochthone Deutsche
Deutsche mit MH ohne SpA
SpätaussiedlerInnen und ihre Kinder
13 %
26 %
25 %
BewohnerInnen mit MH (Deutsche und Ausl.)
87 %
Afrikanischstämmige
(Marokkaner nachrichtlich)
davon die Hälfte mit dt. St.-Angeh.
31,7 %
5%
15 %
türkische Staatsangehörige
Kosovo
alle EW Kosovarischer Herkunft
4%
3,5 %
4,8 %
EU BürgerInnen
3,2 %
In der Häusergruppe Buchenhöhe 4 bis 9A leben insgesamt ca. 700 Personen.
Davon haben 64 % die deutsche Staatsangehörigkeit.
Von diesen knapp zwei Dritteln deutscher BewohnerInnen sind 13 % alteingessenene Deutsche und 51 % haben eine Zuwanderungsgeschichte. Die zugewanderten Deutschen sind zur Hälfte (25 %) SpätaussiedlerInnen, also deutsche Volkszugehörige i. S. d. Bundesvertriebenengesetzes, die weiteren 26 % stammen nahezu ausnahmslos aus Ländern außerhalb der EU. Von ihnen sind 6,7 % aufgrund des ius soli geborene Deutsche.
Mithin haben von 100% in der Buchenhöhe 4-9A lebenden BewohnerInnen 87 %
eine Zuwanderungsgeschichte.
31,7 % der BewohnerInnen sind im weitesten Sinne afrikanischstämmig, Zugewanderte aus Marokko haben einen Anteil von 5 %. Die Hälfte der afrikanischstämmigen BewohnerInnen hat die deutsche Staatsangehörigkeit, etwa ein Drittel
durch das ius soli.
Ein geringer Anteil von 3,2 % der dort lebenden Menschen stammt aus EULändern, nur 4 % stammen aus der Türkei. Aus dem Kosovo sind insgesamt 4,8
% in die Buchenhöhe zugezogen, davon hat gut ein Viertel die deutsche Staatsangehörigkeit. Insgesamt haben die Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien einen Anteil von 6,5 % der Gesamtbewohnerzahl, knapp ein Viertel hat die
deutsche Staatsangehörigkeit.
Insgesamt liegt der Anteil der unter 18-jährigen bei 39 %. Die Hälfte aller BewohnerInnen ist unter 25 Jahre alt. Nur 5 % sind über 65 Jahre, 15,6 % insgesamt
über 50 Jahre alt. Es handelt sich also um ein junges Quartier mit erheblichen Potenzialen.
Prozent
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Zur Sozialen Situation Im Quartier
Der überwiegende Teil der BewohnerInnen der Häuser 4 – 9a ist sozialschwach und arm.
Kennzeichnend für die berufstätigen BewohnerInnen ist, dass es sich überwiegend um gering qualifizierte, schlecht bezahlteund häufig geringfügige
Arbeitsstellen handelt.
Insbesondere die SpätaussiedlerInnen der ersten und zweiten Generation
finden keine Arbeitsstelle, die ihren im Herkunfts-land erworbenen beruflichen Qualifikationen gerecht wird.
Ein Großteil der BewohnerInnen verfügt über einen geringen Bildungsstatus.
Ein Großteil der BewohnerInnen, insbesondere kinderreiche Familien erhalten ausschließlich, bzw. ergänzend ALG- II – Leistungen.
Im Vergleich zu anderen Wohngebieten ist der Einsatz des Jugendamtes,
und der Polizei deutlich erhöht. Gründe sind u.a. häusliche Gewalt, Delinquenz, Vandalismus, BTM-Delikte, körperliche Auseinandersetzungen, Kellereinbrüche, Vernachlässigung der Kinder, schulische Probleme.
Sowohl die Verhältnisse innerhalb vieler Familien, als auch die Stimmung
unter den BewohnerInnen, zwischen verschiedenen Gruppen kann man als
aggressiv und resignativ bezeichnen.
Viele BewohnerInnen verfügen über mangelhafte Deutschkenntnisse.
Der Großteil der Kinder besucht Haupt-, bzw. Gesamtschulen.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass in diesem Wohngebiet ein hoher Integrationsbedarf besteht.
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Was ist und was kann
Quartiersmanagement?
Das Quartiermanagement ist als festes Steuerungsinstrument eingeplant. Es ist auch Handlungsfeld und
Leitprojekt im Rahmen des Integrationskonzeptes der
Stadt Kerpen. Kurz gefasst, kann Quartiermanagement
als Sozialraumarbeit innerhalb eines sozialräumlich
segregierten Wohngebietes bezeichnet werden.
Ziele sind Aktivierung und Beteiligung der BewohnerInnen an verschiedenen Initiativen, interkulturelles Miteinander statt Monostrukturen, Vermittlung von Bildung
und Integration im Quartier, Aufbau einer Anlauf-, bzw.
Beratungsstelle, Schaffung von Freizeitmöglichkeiten
(vorwiegend für Kinder und Jugendliche), Imagewandel
des Wohngebietes, Bekämpfung von Gewalt, Vandalismus durch verschiedene Projekte, Förderung der Netzwerkbeziehungen, Gewinnung neuer Kooperationspartner im Quartier, Verbesserung der Autonie und Selbstkompetenz der BewohnerInnen
KooperationspartnerInnen:
Kinderschutzbund,
JMD (Jugendmigrationsdienst Rhein-Erft),
Gemeinschaftshauptschule Horrem,
Gemeinschaftsgrundschule Clemensschule,
engagierte BewohnerInnen,
Bana Mboka e.V.,
SKFM Wohnungslosenhilfe u.a.
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Was wird bis jetzt angeboten und wie ist die
Beteiligung an den Angeboten?
Nachhilfeunterricht (Deutsch, Mathe, Englisch bis
Klasse 12), angeboten durch 3 Honorarkräfte, Dienstags 16.00 – 18.00 Uhr und bedarfsorientiert
Hausaufgabenbetreuung (ab Klasse 3), angeboten
durch den Kinderschutzbund, Montag – Donnerstag
14.00 – 16.00 Uhr
Deutschkurs für Frauen, angeboten durch eine Honorarkraft Montag und Donnerstag 09.30 – 11.00 Uhr
Allgemeine Beratung, angeboten durch hauptamtl.
Fachkraft Dienstag und Mittwoch 14.00 – 17.00 Uhr
Beratung f. junge MigrantInnen (16- 27 Jahre) durch
den JMD (Jugendmigrationsdienst Rhein-Erft / Kath.
Bildungswerk Rhein-Erft), mittwochs 14.00 – 16.00 Uhr
Frauenfrühstück, angeboten durch hauptamtl. Fachkraft, dienstags 09.30 – 11.00 Uhr
Frauen – Fitness (im Soziokulturellen Zentrum), angeboten durch Honorarkraft, mittwochs 09.45 – 11.15 Uhr
Beratung und Deutschkurs für Frauen, angeboten
durch Frau Munying, freitags ab 17.00 Uhr
Internationaler Kochkurs für Frauen
angeboten durch engagierte Kerpenerinnen
Verschiedene Termine (ca. 1 mal monatlich)
Boxangebot für Kinder und Jugendliche, dienstags
20.00 – 22.00 Uhr, donnerstags 17.00 – 18.00 Uhr, freitags 20.00 – 22.00 Uhr
Fußballangebot für Kinder und Jugendliche, angeboten durch 1 hauptamtl. Fachkraft, mittwochs 20.00 –
22.00 Uhr, donnerstags 16.00 – 17.00 Uhr
Teilnehmerzahl
durchschnittl. 8
Personen
Tendenz steigend
Teilnehmerzahl
10- 15 Personen
Teilnehmerzahl
6 – 8 Frauen
Teilnehmerzahl
7 -10 Prs.
Teilnehmerzahl
5- 7 Personen
Teilnehmerzahl
5 – 12 Personen
Teilnehmerzahl
8 – 12 Personen
Teilnehmerzahl
18 – 26 Personen
Teilnehmerzahl
20 – 38 Personen
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Maßgebliche Erfahrungen und Erkenntnisse
Bei der Beratung ist ein Bedarf in allen sozialen, erzieherischen, familiären, sozialrechtlichen, finanziellen Belangen erkennbar. Die Beratungsstelle hat mittlerweile über die akute Hilfe in Notfällen hinaus einen zentralen Platz eingenommen.
Die höchste TeilnehmerInnenzahl und größte Beliebheit erfahren die Boxund Fußballangebote. Es kamen bereits positive Rückmeldungen bzgl.
Verhaltensverbesserungen von Seiten der Eltern und der Schule. Aufgrund der hohen Nachfrage und um weitere Gruppen von Jugendlichen
zu erreichen, werden in Kürze zwei weitere Boxtrainer (kongolesischer
Herkunft und Spätaussiedler) als Honorarkraft beschäftigt.
Auch bzgl. der TeilnehmerInnen an der Hausaufgabenbetreuung und der
Nachhilfe kamen bereits positive Rückmeldungen aufgrund der Verbesserung der schulischen Leistungen, Konzentrationsfähigkeit, sowie dem
sozialen Verhalten von Seiten der Schule und der Eltern.
Durch das Frauenfrühstück haben sich nachbarschaftliche Beziehungen
aufgebaut, die neben einem ungezwungenen Informationsaustausch und
der Förderung der gegenseitigen Hilfestellung zum Abbau von Vorurteilen geführt haben. Es hat sich ein multikulturelles soziales Netzwerk in
kleinem Rahmen aufgebaut.
Bezeichnend für alle Angebote ist, dass sie seit über einem Jahr, trotz ihres offenen und unverbindlichen Charakters mit einer steigenden Anzahl
von TeilnehmerInnen wahrgenommen werden. Bei den meisten Angeboten herrscht eine wechselnde TeilnehmerInnenstruktur.
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Perspektive, geplante Projekte,
Zukunft des Quartiermanagements
Ausbau der Kellerräume zu einem Boxgym und Fitnessraum
Angebote und Projekte erweitern (z.B. Aufbau eines Second-HandLadens („Quartierboutique“)
Aufbau eines BewohnerInnenbeirats
regelmäßige Stadtteilkonferenz organisieren
Sommerfest im Quartier
Fahrradwerkstatt
engere Zusammenarbeit mit der Polizei und der LEG zwecks Eindämmung insbesondere des Drogenverkaufs und – konsums im
Quartier
Netzwerkausbau
verstärkte Aktivierung der BewohnerInnen zum Aufbau und zur vermehrten Teilnahme an Projekten und Angeboten
das Boxprojekt als Modellprojekt stadtweit ausweiten und in die
Hand eines Vereins übergeben, Errichtung eines Sportzentrums
durch Sponsorengelder
Das Endziel ist die Übergabe des Quartiersmanagements an einen
freien Träger bzw. an einen noch zu gründenden Verein.
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Um geeignete Angebote für das geplante Quartiersmanagement entwickeln zu können, wurde im
Vorfeld eine Erhebung durchgeführt und eine Studie erstellt. Die Maßnahmen wurden von einer
Projektgruppe der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Köln durchgeführt. Die Studie
liegt vor und kann auf Wunsch eingesehen werden.
Ergebnisse der Umfrage Oktober 2008, ausgeführt von
der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Köln
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