Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
12 kB
Datum
03.06.2008
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 84/2008
Az.: 82
Amt: - 82 BeschlAusf.: - 82.2 Datum: 12.02.2008
Beratungsfolge
Ausschuss für Wirtschaftsförderung
und Betriebsausschuss
Immobilienwirtschaft
Termin
04.03.2008
Rat
01.04.2008
Ausschuss für Wirtschaftsförderung
und Betriebsausschuss
Immobilienwirtschaft
03.06.2008
Betrifft:
Bemerkungen
Energetische Sanierung der Turnhalle Bliesheim - Mittelbereitstellung im Wege eines
"Intracting-Verfahrens"
Finanzielle Auswirkungen:
Die Vorlage berührt den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Immobilienwirtschaft auf der Einnahmen- und
Ausgabenseite. Mittel müssen zur Verfügung gestellt werden.
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 12.02.2008
Beschlussentwurf:
Zur energetischen Sanierung der Turnhalle Bliesheim wird im Wirtschaftsplan 2008 des
Eigenbetriebes Immobilienwirtschaft ein Betrag in Höhe von 250.000,- € zur Verfügung gestellt.
Zur Finanzierung der Maßnahme erhält der Eigenbetrieb aus dem städtischen Haushalt
zusätzliche Zahlungen in Höhe von 18.000,- €/Jahr.
Begründung:
Im Zuge des Energiecontrollings lasse ich für alle städtischen Objekte die Betriebskosten für
Strom, Gas und Wasser ermitteln. Die Auswertung dieser Daten hat gezeigt, dass die Turnhalle
Bliesheim mit ca. 410 KWh/m²a nahezu den höchsten Heizwärmebedarf aller Gebäude im
Eigentum der Stadt Erftstadt aufweist.
Ende vergangenen Jahres habe ich die DEKRA beauftragt den baulichen Zustand der Halle zu
erfassen und Vorschläge für Energiesparmaßnahmen zu unterbreiten. Jeweils eine Ausfertigung
dieser Untersuchung habe ich den Fraktionen zur Verfügung gestellt. Die sehr hohen
Verbrauchswerte in dem Gebäude sind auf die ungedämmte Gebäudehülle, insbesondere im
Bereich der Fenster, auf die veralteten technischen Anlagen sowie auf den unwirtschaftlichen
Betrieb der Lüftungsanlagen zurückzuführen.
Seitens der DEKRA wurde vorgeschlagen die Heizung zu erneuern, die Lüftungsanlage zu
sanieren, für die Brauchwassererwärmung solarthermische Kollektoren zu verwenden und die
Fenster zu erneuern. Von der DEKRA wurden die Kosten für diese Maßnahmen sowie die dadurch
erzielbaren Energieeinsparungen ermittelt. Die Baukosten wurden von der DEKRA auf 83.850,- €
geschätzt. Die jährliche Ersparnis bei den Energiekosten, nach heutigen Preisverhältnissen, soll
15.304,- € betragen.
Gemeinsam mit zwei Fachingenieuren und der DEKRA habe ich die Ergebnisse der Untersuchung
überprüft. Danach ist aufgrund des baulichen Zustandes des Gebäudes und insbesondere des
Alters der technischen Einrichtungen die von der DEKRA ermittelte Energieeinsparung realistisch.
Allerdings wurden die erforderlichen Aufwendungen für die Baumaßnahmen erheblich
unterschätzt.
Aufgrund des extrem hohen Energieverbrauchs sollte jedoch sofort gehandelt werden,
insbesondere da die Aufwendungen für die baulichen Maßnahmen durch die Energieeinsparung
finanziert werden können. Ich schlage daher vor, in den Sommerferien 2008 folgende Maßnahmen
umzusetzen:
Erneuerung der Fenster in der Turnhalle,
Erneuerung der Heizzentrale, einschließlich solarer Unterstützung für Heizwasser- und
Trinkwassererwärmung,
Einbau einer neuen Hallenheizung über Deckenstrahlplatten,
Einbau einer neuen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung in den Dusch- und
Umkleidebereichen.
Die Kosten für die Erneuerung der Fenster betragen ca. 100.000,- €, für die Erneuerung der
Heizungs- und Lüftungsanlage ist ein Betrag in Höhe von ca. 150.000,- € erforderlich.
Der Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft muss zur Finanzierung der Maßnahmen Darlehen
aufnehmen. Bei einem Zinssatz von 5 % und einer Tilgung von 2,1 % wäre das Darlehen nach 25
Jahren getilgt. Diese Laufzeit entspricht auch der Abschreibungsdauer der Anlagen. Aus der
Darlehensaufnahme ergibt sich eine jährliche Belastung für den Eigenbetrieb in Höhe von knapp
18.000,- €/Jahr. Diese Mittel müssen dem Eigenbetrieb aus dem städtischen Haushalt im Wege
eines sog. Intracting zur Verfügung gestellt werden. Bei den heutigen Energiepreisen wird der
städtische Haushalt durch die Umsetzung der Maßnahme um jährlich ca. 15.300,- € entlastet.
Steigen die Energiepreise um 4 % pro Jahr, so beträgt bereits nach 4 Jahren die jährliche
Ersparnis knapp 18.000,- €. Die Finanzierung der Maßnahme führt für den städtischen Haushalt
somit bereits nach wenigen Jahren zu Einsparungen. Daher halte ich es für sinnvoll jetzt kurzfristig
in das Gebäude zu investieren, anstatt das Geld für den Energiebezug zu verwenden.
Als sinnvolle Ergänzung der jetzt vorgeschlagenen Baumaßnahmen sollten in den nächsten
Jahren auch die Fenster in den Umkleidebereichen und im Eingang ausgetauscht werden.
Weiterhin sollten die Sanitärbereiche, insbesondere die Duschen, saniert werden. Dazu wären
weitere Mittel in Höhe von 125.000,- € erforderlich, die ich in künftigen Wirtschaftsplänen zur
Disposition stellen werde.
(Bösche)
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