Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Beschlussvorlage (Anlage 1 zur Beschlussvorlage 390/2006)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
85 kB
Datum
08.03.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00

Inhalt der Datei

09.01.2007 öffentlich Anlage 1 zur V390/2006 „zukünftige Baulandentwicklung in Erftstadt“ Der Betriebsausschuss Immobilienwirtschaft hatte in seiner Sitzung am 31.05.2006 die Verwaltung gebeten, die sich aus der künftigen Baulandentwicklung ergebenden Auswirkungen auf die Auslastung der Infrastruktur anschaulich darzustellen. Im September 2005 wurde eine Bevölkerungs-Prognose für Erftstadt auf Basis der KDVZDaten vom 31.12.2004 vom Statistischen Landesamt (LDS) gerechnet. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung (Geburten und Sterbefälle) ist aufgrund der geringen Schwankungsbreite der Kinder pro Frau und der Lebenserwartung gut prognostizierbar. Varianten ergaben sich aus unterschiedlich hohen Wanderungsgewinnen bzw. -verlusten. Die Stadtentwicklungsplanung hat durch die Schaffung und Vermarktung von Neubaugebieten direkten Einfluss auf das Wanderungsverhalten. Im Hinblick auf die Bauflächenreserven im Flächennutzungsplan wurden für Erftstadt drei Wanderungsvarianten gerechnet: ƒ Wanderungsgewinne von jährlich 200 Einwohnern ƒ Wanderungsgewinne von jährlich 100 Einwohnern ƒ ausgeglichener Wanderungssaldo (gleich viele Wanderungsgewinne wie -verluste) ƒ Wanderungsgewinne, die in den nächsten 15 Jahren nötig wären, um bis 2020 die Bevölkerungszahl konstant zu halten. Neben der Prognose für die Gesamtbevölkerungsentwicklung Erftstadts wurden auch Prognoserechnungen für die Siedlungsschwerpunkte Liblar und Lechenich gerechnet, entsprechend deren Anteil an den Wohnbauflächenreserven im FNP. Bevölkerungsentwicklung Erftstadts bis 01.01.2006 und Prognosevarianten 01.01.2005 bis 01.01.2020 44.747 50.023 50.188 50.312 50.396 48.840 48.463 46.859 48.975 48.004 49.376 49.712 50.044 50.007 49.983 49.986 49.788 49.510 49.053 49.176 48.513 47.803 49.470 47.454 46.780 46.392 45.711 45.228 45.000 45.984 46.000 46.131 47.000 47.427 48.000 48.670 48.298 49.000 Bevölkerungsentwicklung bis 2006 Prognose Wanderungsgewinne = 0 Prognose Wanderungsgewinne = 100 Prognose Wanderungsgewinne = 200 19 20 20 20 18 17 20 20 16 15 20 20 14 13 20 20 12 11 20 20 10 09 20 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 01 02 20 20 00 20 99 19 98 19 97 19 96 19 95 19 94 19 93 19 91 92 19 90 19 89 43.000 19 Hauptwohnsitze 50.416 49.718 50.000 44.000 50.333 50.169 51.000 50.435 52.000 19 Die Gesamtbevölkerungszahl bleibt selbst bei hohen Wanderungsgewinnen relativ konstant. Gleichzeitig kommt es jedoch zu einer starken demographischen Alterung und Altersstrukturverschiebung, die erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur Erftstadts haben wird. Auch hohe Wanderungsgewinne werden nur sehr wenig Einfluss auf diese starke Überalterung haben. 1 Bevölkerungsprognose für die Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen Die Prognoserechnungen des LDS geben Bevölkerungsstruktur und -zahl zum Stichtag 01.01. eines jeden Prognosejahres an. Diese Stichtagsabfrage entspricht nicht dem tatsächlichen Bestand in den Jahrgangsstufen der Schulen, der Kindergartenjahrgänge und der Unter3jährigen zum 01.01 eines jeden Jahres: Die tatsächlichen Prognosezahlen müssen entsprechend interpoliert werden. Im Folgenden sind die Ergebnisse dieser Interpolation in Diagrammen für die unterschiedlichen Altersstufen dargestellt. Grundannahmen für die Berechnung und eingegangene Faktoren wie die schrittweise Verlegung des Stichtags für das Einschulungsalter und das Abitur nach 12 Schuljahren werden in der Langfassung der Untersuchung, die den Fraktionen zugeht, ausführlich dargestellt. - unter3jährigen-Betreuung - Prognostizierter Betreuungsbedarf bei Kindern von 4 Monaten bis unter 3 Jahren (mutmaßlich 20%) am 01.01. des Schuljahres 215 198 212 196 210 195 207 194 204 192 202 190 200 189 198 188 196 187 195 187 195 189 197 191 200 200 195 206 203 208 206 250 150 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 0 100 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 200 50 20 20 20 19 / 20 19 20 18 / 20 18 20 17 / 20 17 20 16 / 20 16 20 15 / 20 15 20 14 / 20 14 20 13 / 20 13 20 12 / 20 12 20 11 / 20 11 20 10 / 20 10 20 09 / 20 09 20 08 / 20 08 20 07 / 20 07 20 06 / 20 05 / 20 06 0 Schuljahr Die Prognoseergebnisse zeigen einen Rückgang der Kleinkinder in den kommenden Jahren bis zum Kindergartenjahr 2010/2011. Danach steigen die Kinder im Alter zwischen 4 Monaten und unter 3 Jahren aufgrund einer wachsenden Elterngeneration wieder an, und zwar umso stärker, je mehr Wanderungsgewinne erzielt werden. Stichproben-Befragungen in Erftstädter Familien haben ergaben, dass ca. 20 % der Kinder zwischen 4 Monaten und unter 3 Jahren einen begründeten Betreuungsbedarf (Berufstätigkeit der Eltern, Sozialisierung) haben. Unter diesen Voraussetzungen wird der Betreuungsbedarf in den kommenden Jahren bis 2010/2011 zurückgehen und danach wieder ansteigen, jedoch nur in der hohen Wanderungs-Variante „Wanderungsgewinne von jährlich 200“ 2 den heutigen Betreuungsbedarf überschreiten. In der mittleren Variante („Wanderungsgewinne von jährlich 100“) wird der Bedarf in 2020 in etwa so hoch sein wie heute, bei weniger Wanderungsgewinnen sogar geringer sein als heute. Dies jedoch nur unter der Voraussetzung, dass weiterhin nur 20 % der Kinder zwischen 4 Monaten und unter 3 Jahren Betreuungsbedarf haben, und der Bedarf bei den Familien nicht steigend ist. 1.294 1.355 1.418 1.283 1.341 1.401 1.274 1.328 1.384 1.265 1.316 1.369 1.260 1.308 1.358 1.288 1.335 1.381 1.324 1.368 1.413 1.400 1.371 1.411 1.454 1.432 1.470 1.509 1.470 1.503 1.537 1.600 1.549 1.577 1.607 1.631 1.653 1.676 1.800 Prognostizierte Spannweite der KindergartenplatzAnsprüche von Erftstädter Kindern 1.756 1.772 1.788 2.000 1.857 1.865 1.874 - Kindergarten - 1.200 1.000 800 600 938 984 1.032 20 18 /2 01 9 929 974 1.019 20 17 /2 01 8 921 964 1.006 20 16 /2 01 7 914 954 995 20 15 /2 01 6 909 947 985 20 14 /2 01 5 906 941 978 20 13 /2 01 4 937 971 1.005 20 12 /2 01 3 973 1.006 1.040 20 11 /2 01 2 1.019 1.050 1.082 20 10 /2 01 1 1.078 1.107 1.136 20 09 /2 01 0 1.110 1.135 1.161 20 08 /2 00 9 1.181 1.202 1.225 1.248 1.264 1.281 20 07 /2 00 8 20 05 /2 00 6 0 20 06 /2 00 7 200 1.364 1.376 1.387 400 Kindergarten-/Schuljahr Minimalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen zu Beginn des Kindergartenjahres bei Wanderungsgewinnen von jährlich 0 Maximalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen am Ender des Kindergartenjahres bei Wanderungsgewinnen von jährlich 0 Minimalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen zu Beginn des Kindergartenjahres bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 Maximalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen am Ende des Kindergartenjahres bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 Minimalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen zu Beginn des Kindergartenjahres bei Wanderungsegwinnen von jährlich 200 Maximalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen am Ende des Kindergartenjahres bei Wanderungsgewinnen von jährlich 200 Bei den Kindergärten sind die geringsten Bestandszahlen zu Beginn des Kindergartenjahres am jeweils 01.08. zu erwarten (alle über3Jährigen und alle noch nicht eingeschulten Kinder). Dieser Bestand zu Beginn des Kindergartenjahres altert im Laufe des Kindergartenjahres, wobei alle Kinder, die bis zum 31.07. 3 Jahre alt werden, zusätzliche Kindergartenplatz-Ansprüche haben (Maximal-Bestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen besteht am 31.07.). Die Prognoseergebnisse zeigen deutlich, dass sowohl bei ausgeglichenem Wanderungssaldo als auch bei einem Wanderungssaldo von 200 (entspricht in etwa dem Saldo der nötig ist, um den Bevölkerungsstand zu halten) die Kindergartenplatz-Ansprüche bis zum Schuljahr 2014/2015 stetig zurückgehen und danach nur noch marginal ansteigen. Dabei finden die stärksten Abfälle in den kommenden Jahren statt. Ab 2010 flacht die Kurve der Kindergartenplatzansprüche stark ab. In den kommenden 10 Jahren ist mit einem Rückgang der Ansprüche aufgrund sinkender Kindergartenkinderzahlen um ca. ¼-tel zu rechnen. Ende 2006 gab es in Erftstadt 1.520 Kindergarten-Plätze, davon 930 in städtischen Einrichtungen und 590 in freier Trägerschaft bzw. kirchlicher. Mit diesem Angebot kann der Kindergartenbedarf heute befriedigt werden. 3 Die Zahl der Kinder im Kindergartenalter sinkt bereits, so dass bei gleichmäßiger räumlicher und zeitlicher Verteilung von Wanderungsgewinnen und ohne steigende Bedarfe ab 2009/2010 evtl. mit einem Überangebot gerechnet werden kann. Ab 2009/2010 deckt das heutige Angebot an Kindertageseinrichtungen vollständig den Maximalbedarf an Kindergartenplätzen (der nötig wäre, um die wachsende Zahl der Kinder im Kindergartenalter bis zum Ende des Schuljahres zu versorgen) ab. - Grundschule - Prognostizierter Bestand der Erftstädter Kinder im Grundschul-Alter 1.585 1.413 1.571 1.407 1.595 1.435 1.500 1.627 1.471 1.667 1.516 1.725 1.578 1.722 1.588 1.762 1.639 1.800 1.692 1.880 1.787 1.965 1.888 2.000 2.035 1.973 2.120 2.074 2.141 2.112 2.163 2.148 2.500 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 0 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 1.000 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 200 500 20 20 20 19 / 20 19 20 18 / 20 18 20 17 / 20 17 20 16 / 20 16 20 15 / 20 15 20 14 / 20 14 20 13 / 20 13 20 12 / 20 12 20 11 / 20 11 20 10 / 20 10 20 09 / 20 09 20 08 / 20 08 20 07 / 20 07 20 06 / 20 05 / 20 06 0 Schuljahr Bei den Grundschülern sind in den kommenden Jahren starke Einbrüche zu erwarten. Hier sind die Schülerzahlen im gesamten Prognosehorizont rückläufig, insbesondere in den Jahren zwischen 2009 und 2013. Insgesamt verringert sich die Zahl der Grundschüler im Prognosehorizont um ca. 1/3-tel. Im Oktober 2006 gab es 2.154 Grundschüler in städtischen Einrichtungen sowie 142 Grundschüler in der Waldorfschule. Spätestens mit dem Schuljahr 2008/2009 wird dieses Angebot nicht mehr in diesem Umfang gebraucht werden. In den Folgejahren wird die Zahl der Grundschüler stetig fallen. Im Schuljahr 2013/2014 werden dann gegenüber heute ca. 500 Grundschüler weniger beschult werden. Die Prognose der Belegung der Erftstädter Schulen nach Ortsteilen wird dadurch erschwert, dass die Schulbezirke beginnend mit dem Schuljahr 2008/09 ab aufgehoben werden. 4 - Sekundarstufe I - Prognostizierter Bestand der Erftstädter Kinder/Jugendlichen im Sek.I-Alter 2.319 2.649 2.685 2.370 2.500 2.773 2.475 2.829 2.555 2.945 2.690 3.032 2.802 3.000 3.167 2.961 3.247 3.066 3.304 3.146 3.318 3.184 3.379 3.267 3.427 3.338 3.414 3.347 3.397 3.352 3.500 3.410 3.388 4.000 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 0 2.000 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 200 1.500 1.000 500 20 20 20 19 / 20 19 20 18 / 20 18 20 17 / 20 17 20 16 / 20 16 20 15 / 20 15 20 14 / 20 14 20 13 / 20 13 20 12 / 20 12 20 11 / 20 11 20 10 / 20 10 20 09 / 20 09 20 08 / 20 08 20 07 / 20 07 20 06 / 20 05 / 20 06 0 Schuljahr Die Schüler in den Klassen 5 bis 10 bleiben laut Prognoseergebnissen bis 2010 relativ konstant, ab 2010 setzt ein Rückgang ein, der sich ab 2013 verstärkt. Zwischen dem Schuljahr 2010/2011 und dem Schuljahr 2019/2020 ist mit einem Rückgang der Schülerzahlen in der Sekundarstufe I um 20-25% zu rechnen. Bei den derzeit 3.260 Schülern in der Sekundarstufe I städtischer Einrichtungen wird es spätestens ab dem Schuljahr 2012/2013 Vakanzen geben, die in den Folgejahren zunehmen werden. Im Schuljahr 2019/2020 werden dann gegenüber heute ca. rund 800 Schüler weniger in der Sekundarstufe I sein. 5 - Sekundarstufe II - 372 329 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 0 387 346 402 364 400 421 385 449 420 436 409 452 642 610 662 634 663 639 629 634 618 624 612 613 606 500 420 600 591 587 700 649 Prognostizierter Bestand der Erftstädter Kinder/Jugendlichen im Sek.II-Alter, wenn weiterhin 37% der Bevölkerung dieses Alters die Sek.II besuchen bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 300 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 200 200 100 19 20 18 20 /2 0 /2 0 20 19 18 20 17 /2 0 /2 0 16 20 20 15 /2 0 /2 0 14 20 17 16 15 14 /2 0 13 20 20 12 /2 0 /2 0 20 11 /2 0 10 20 13 12 11 10 09 20 20 08 /2 0 /2 0 09 08 /2 0 07 20 06 20 20 05 /2 0 /2 0 06 07 0 Schuljahr Im Schuljahr 2006/2007 besuchen 37% der Jugendlichen im entsprechenden Alter die Oberstufe. Geht man davon aus, dass der Anteil so bleibt, wächst die Zahl der OberstufenSchüler bis 2010/2011 noch leicht an, bleibt im Folgejahr konstant und sinkt im Schuljahr 2012/2013 bereits wieder ab. Nach einem doppelten Abitur-Jahrgang in 2012/2013 schlägt ab dem Schuljahr 2013/2014 das „Abitur nach 12 Jahren“ zu: Ab dem Schuljahr 2012/2013 verringert sich die Zahl der Oberstufenschüler schlagartig um 1/3-tel, bleibt in den zwei Folgejahren auf gleichem Niveau und sinkt dann nochmals stetig um rund 20% ab. Zwischen dem Schuljahr 2010/2011 und dem Schuljahr 2019/2020 ist nahezu mit einer Halbierung der Schülerzahlen in der Sekundarstufe II zu rechnen! Im Oktober 2006 gab es 610 Schüler in der Sekundarstufe II städtischer Einrichtungen sowie 65 Schüler in der Sekundarstufe II der Waldorfschule. In den kommenden Jahren kann noch mit einem leichten Anstieg um maximal 50 Schüler in der Sekundarstufe II gerechnet werden. Im Schuljahr 2012/2013 dürfte das heutige Angebot wieder ausreichen. Mit dem Schuljahr 2013/2014 gibt es im Vergleich zum heutigen Angebot ca. 200 Schüler in der Sekundarstufe II weniger. Ab dem Schuljahr 2016/2017 werden die Schülerzahlen in der Sekundarstufe II dann weiter abnehmen. 6 Zusätzliche Infrastruktur-Auslastung durch größere Neubaugebiete in Liblar, Lechenich und Bliesheim In der vorherigen Betrachtung wurden die Auswirkungen der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung auf die Infrastruktureinrichtungen (Unter3jährigen-Betreuung, Kindergärten, Schulen) in Erftstadt unter der Voraussetzung untersucht, dass die Wanderungsgewinne über die Jahre des Prognosehorizonts hinweg gleich verteilt sind. Für die künftige Stadtentwicklung Erftstadts stellt sich die Frage, in welchen Ortsteilen aufgrund ihrer Infrastrukturausstattung künftig größere Neubaugebiete besser oder früher verkraftet werden können als andere. Konkret gefragt sind die Auswirkungen von folgenden umfangreicheren Bebauungsplänen, die über das in den letzten Jahren durchschnittliche Maß an Baugebietsrealisierungen hinausgehen: BP Liblar, Waldorfschule (Vermarktung ab 2009, in Teilabschnitten über insg. 8 Jahre) BP Lechenich, Nord (Vermarktung ab 2010, in Teilabschnitten über insg. 8 Jahre) BP 124, Bliesheim (Vermarktung ab 2010, in Teilabschnitten über insg. 8 Jahre) 9,0 ha 6,8 ha 4,0 ha Unter der Voraussetzung, dass abgesehen von diesen großen Planvorhaben wie bisher immer wieder kleinere Baugebiete entwickelt werden, kann mit jährlichen Wanderungsgewinnen von durchschnittlich max. 100 Einwohnern (mittlere Prognosevariante) für Erftstadt insg. gerechnet werden. Dies ist jedoch bereits eine relativ positive Prognose: In den vergangenen 3 Jahren lagen die Wanderungsgewinne nur bei durchschnittlich 64 Einwohnern. Bei entsprechender Vermarktung der o.g. drei großen Plangebiete können voraussichtlich entsprechend höhere Wanderungsgewinne erzielt werden, als in der mittleren Prognosevariante. Die Ermittlung der zusätzlichen Infrastrukturbedarfe durch große Neubaugebiete kann nur überschlägig erfolgen, da für einige der zu treffenden Annahmen mit Unsicherheiten behaftet sind. Relativ sicher kann ermittelt werden, wie viele Bürger in einem neuen Baugebiet ihren Wohnort finden werden und auch die Altersstruktur dieser Bürger kann abgeschätzt werden. In der Langfassung der Untersuchung, die den Fraktionen zugeht, werden die Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten bei der Prognose der Auswirkungen der großen Baugebiete auf die Bevölkerungsentwicklung in den Altersgruppen und entsprechende Infrastrukturbedarfe sowie die Berechnungsgrundlagen ausführlich dargestellt. Sinnvoll und möglich ist demnach eine gerechnete Prognose (siehe folgende Diagramme) für die Infrastrukturauslastung im Kindergartenalter und bei der Unter3jährigen-Betreuung für die Siedlungsschwerpunkte Liblar und Lechenich. In Lechenich und in Liblar können keine weiteren derzeit vorhandenen Kapazitäten im Kindertagesstättenbereich abgebaut werden, wenn die derzeitigen Planungsprämissen zu Grunde gelegt werden: ƒ Platzbedarf für 100 % der drei Kernjahrgänge ƒ Platzbedarf für 50 % des hineinwachsenden Jahrgangs ƒ Platzbedarf für ca. 9 % der unter 3Jährigen (11 % in Tagespflege und Spielgruppen) Sowie der Bedarf für den hineinwachsenden Jahrgang und die unter 3Jährigen steigt, wovon ich ausgehe, reichen die Kapazitäten nicht aus. Jährlich zum 15.03. beginnend mit 2007 bis zum Jahr 2010 werden die Bedarfe durch eine Elternbefragung überprüft. In Bliesheim besteht schon heute ein Defizit an Kindergartenplätzen, so dass der Bedarf heute schon nicht gedeckt ist. Entsprechend verstärken würde sich das Defizit wohnortnaher Versorgung bei Kindergartenplätzen und bei der Unter3jährigen-Betreuung nach Umsetzung des o.g. großen Baugebiets in Bliesheim. 7 Eine Betrachtung der Grundschüler nach Ortsteilen kann aufgrund der Auflösung der Schulbezirke ab dem Schuljahr 2008/09 keine realistischen Ergebnisse liefern. Die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen ist ein Faktor, dessen Auswirkungen nicht vorhergesagt werden können. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage nach Grundschulplätzen in Erftstadt auch bei geplanter Umsetzung der großen Baugebiete ohne Infrastrukturengpässe gedeckt sein wird. Aufgrund der Auflösung der Schulbezirke kann es aber zu Nachfrageverschiebungen der Grundschulen untereinander kommen. Dies ist jedoch keine Auswirkung der Stadtentwicklungsplanung, sondern diese Probleme werden auch ohne Umsetzung der untersuchten großen Baugebiete entstehen. Aufgrund der bestehenden räumlichen Kapazitäten ist in Liblar davon auszugehen, dass die Donatus-Grundschule auch ein größeres Baugebiet kompensieren kann. Die Ausweisung eines größeren Baugebietes in Bliesheim ist unter dem Aspekt der wohnortnahen Schulversorgung zu begrüßen, denn voraussichtlich wird die Erich-KästnerGrundschule in Bliesheim nach Aufhebung der Schulbezirksgrenzen einen gewissen Verlust an Schülerinnen und Schülern verkraften müssen. Von den beiden Grundschulen in Lechenich bietet nur die Grundschule Lechenich-Süd die Möglichkeit, aus einem größeren Baugebiet erwachsende Schülerinnen und Schüler kapazitätsmäßig aufnehmen zu können. Die Grundschule Lechenich-Nord wird m. E. noch einige Jahre verstärkten Zulauf aus dem Baugebiet in Konradsheim erhalten. Darüber hinaus erfreut sich die Grundschule Lechenich-Nord schon heute verstärkten Zuspruchs aus anderen Stadtteilen und aus Nörvenich. Die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen wird ein Übriges dazu tun, um die Schülerzahlen auf relativ hohem Niveau zu halten. Die Sekundarstufen I und II können sinnvoller Weise nur für Erftstadt insgesamt betrachtet werden. Engpässe sind aufgrund der Ergebnisse hier nicht zu erwarten. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass durch die Ausweisung größerer neuer Wohnbaugebiete die städtischen Schulen nicht zu stark ausgelastet würden. Im Bereich der Kindergärten stellt sich die Situation anders dar. Bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen sind die sich durch die Ausweisung eines neuen Wohnbaugebietes in Liblar ergebenden Schwierigkeiten lösbar. Unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Vorgehensweise – Bebauung eines Gebietes ab 2010 – würden sich auch in Lechenich/Herrig keine nennenswerten Probleme ergeben. In Bliesheim besteht bereits jetzt eine Unterdeckung im Kindergartenbereich. Die Ausweisung eines neuen Wohnbaugebietes würde diese Situation noch verschärfen. (Bösche) 8 Auswirkungen der Planung größerer Baugebiete in Liblar, Lechenich und Bliesheim auf die Infrastrukturauslastung der Sekundarstufen I und II Prognostizierter Bestand der Erftstädter Kinder/Jugendlichen im Sek.I-Alter, wenn alle großen Baugebiete realisiert werden 4.000 3.500 8 23 38 53 68 84 3.000 103 123 133 133 133 2.500 2.482 2.525 2.621 2.691 2.816 2.915 3.063 3.155 3.224 3.250 3.322 3.381 3.380 1.500 3.374 3.399 2.000 zzgl. Wanderungsgewinne durch BP Waldorfschule, Lechenich-N, Bliesheim 1.000 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 500 20 19 / 20 20 20 19 20 18 / 20 17 / 20 18 20 17 20 16 / 20 16 20 15 / 20 14 / 20 15 20 14 20 13 / 20 12 / 20 13 20 12 20 11 / 20 10 / 20 11 20 10 20 09 / 20 09 20 08 / 20 08 20 07 / 20 06 / 20 05 / 20 06 20 07 0 Schuljahr Prognostizierter Bestand der Erftstädter Kinder/Jugendlichen, welche die Sek.II besuchen, wenn alle großen Baugebiete realisiert werden 700 4 1 6 9 600 500 16 14 11 19 20 20 20 350 367 383 403 200 436 422 434 626 647 639 626 618 609 589 300 651 400 zzgl. Wanderungsgewinne durch BP Waldorfschule, Lechenich-N, Bliesheim 100 bei Wanderungsgewinnen von jährlich 100 20 20 20 19 / 20 19 20 18 / 20 18 20 17 / 20 17 20 16 / 20 16 20 15 / 20 15 20 14 / 20 14 20 13 / 20 13 20 12 / 20 12 20 11 / 20 11 20 10 / 20 10 20 09 / 20 09 20 08 / 20 08 20 07 / 20 07 20 06 / 20 05 / 20 06 0 Schuljahr 9 Auswirkungen der Planung eines größeren Baugebiets an der Waldorfschule in Liblar auf die Infrastrukturauslastung bei den unter6Jährigen Betreuungsbedarf bei Liblarer Kindern von 4 Monaten bis unter 3 Jahren (mutmaßlich 20%) am 01.01. bei jährlichen Wanderungsgewinnen von 20 und Realisierung des Baugebiets Waldorfschule 70 51 51 51 50 8 51 3 6 9 5 51 2 51 60 12 12 11 12 12 51 52 52 51 51 51 49 53 30 51 40 20 10 20 19 /2 02 0 20 18 /2 01 9 20 17 /2 01 8 20 16 /2 01 7 20 15 /2 01 6 20 14 /2 01 5 20 12 /2 01 3 20 13 /2 01 4 20 11 /2 01 2 20 10 /2 01 1 20 09 /2 01 0 20 08 /2 00 9 20 07 /2 00 8 20 06 /2 00 7 20 05 /2 00 6 0 Kindergarten-/Schuljahr zusätzlicher Bedarf (bei 20 %) aufgrund von Wanderungsgewinnen durch den BP Waldorfschule Betreuungsbedarf bei Bürgern von 4 Monaten bis unter 3 Jahren am 01.01. des Kindergartenjahres (mutmaßlich 20%) Kindergartenplatz-Anspruch von Liblarer Kindern (am 01.01. eines Kindergartenjahres) bei jährlichen Wanderungsgewinnen von 20 und Realisierung des Baugebiets Waldorfschule 450 400 350 19 10 29 39 49 75 75 67 58 300 75 75 293 292 291 290 289 288 296 304 314 326 326 150 327 340 200 356 394 250 100 50 20 19 20 18 /2 0 /2 0 19 18 20 17 20 16 /2 0 /2 0 17 16 20 20 15 /2 0 /2 0 14 20 13 /2 0 15 14 13 20 20 12 /2 0 /2 0 11 20 10 /2 0 12 11 10 20 09 20 20 08 /2 0 /2 0 09 08 /2 0 20 07 /2 0 06 20 20 05 /2 0 07 06 0 Kindergarten-/Schuljahr zusätzliche Ansprüche aufgrund von Wanderungsgewinnen durch den BP Waldorfschule Kindergartenplatzansprüche am 01.01. 10 Auswirkungen der Planung eines größeren Baugebiets in Lechenich-Nord auf die Infrastrukturauslastung bei den unter6Jährigen Betreuungsbedarf bei Lechenicher Kindern von 4 Monaten bis unter 3 Jahren (mutmaßlich 20%) am 01.01. bei jährlichen Wanderungsgewinnen von 35 und Realisierung des Baugebiets Lechenich-Nord 60 50 3 2 1 8 8 8 7 7 6 4 40 47 46 45 45 45 44 44 44 44 44 20 44 45 46 46 47 30 10 20 19 /2 02 0 20 18 /2 01 9 20 17 /2 01 8 20 16 /2 01 7 20 15 /2 01 6 20 14 /2 01 5 20 12 /2 01 3 20 13 /2 01 4 20 11 /2 01 2 20 10 /2 01 1 20 09 /2 01 0 20 08 /2 00 9 20 07 /2 00 8 20 06 /2 00 7 20 05 /2 00 6 0 Kindergarten-/Schuljahr zusätzlicher Bedarf (bei 20 %) aufgrund von Wanderungsgewinnen durch den BP Lechenich-Nord Betreuungsbedarf bei Bürgern von 4 Monaten bis unter 3 Jahren am 01.01. des Kindergartenjahres (mutmaßlich 20%) Kindergartenplatz-Anspruch von Lechenicher Kindern (am 01.01. eines Kindergarten-Jahres) bei jährlichen Wanderungsgewinnen von 35 und Realisierung des Baugebiets Lechenich-Nord 450 400 47 53 53 53 259 41 257 34 255 28 254 21 253 14 252 7 260 300 269 350 279 292 295 310 150 334 364 200 388 250 100 50 20 19 /2 02 0 20 18 /2 01 9 20 17 /2 01 8 20 16 /2 01 7 20 15 /2 01 6 20 14 /2 01 5 20 13 /2 01 4 20 12 /2 01 3 20 11 /2 01 2 20 10 /2 01 1 20 09 /2 01 0 20 08 /2 00 9 20 07 /2 00 8 20 06 /2 00 7 20 05 /2 00 6 0 Kindergarten-/Schuljahr zusätzliche Ansprüche aufgrund von Wanderungsgewinnen durch den BP Lechenich-Nord Maximalbestand an Kindergartenplatz-Ansprüchen am Ende des Kindergartenjahres bei Wanderungsgewinnen von jährlich 20 11