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Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006)

Daten

Kommune
Erftstadt
Größe
488 kB
Datum
01.02.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006) Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006) Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006) Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006) Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006) Beschlussvorlage (Jahresbericht 2006)

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Inhalt der Datei

Jahresbericht 2006 Inhaltsverzeichnis 1. Zahlen zur VHS-Arbeit in 2006 2. in 2006 aktuelle Entwicklungen 3. Berichte aus den Fachbereichen 3.1. 3.2. 3.3. Bereiche der klassischen Weiterbildung in 2006 soziales Engagement der VHS in 2006 kulturelles Engagement der VHS in 2006 1. Zahlen zur VHS-Arbeit in 2006 In 2006 hat die VHS 9875 Unterrichtsstunden durchgeführt und damit eine hohe Weiterbildungsdichte geboten. Die Weiterbildungsdichte - Statistiker verstehen darunter die Unterrichtsstundenzahl pro 1000 Einwohner - wird landesweit abgefragt; nach der neuesten Statistik rangiert die VHS Erftstadt von allen 136 Volkshochschulen im Land auf Rang 37, in der Gruppe der 35 kleineren Volkshochschulen vergleichbarer Größe belegt die VHS Erftstadt sogar den 1. Rang. 5697 Personen haben in 2006 Veranstaltungen der VHS gebucht, das sind 13 % der erwachsenen Bevölkerung. Am stärksten vertreten waren Personen der mittleren Altersgruppe (36-50 Jahre), gefolgt von Personen bis 65 Jahren, die im Hinblick auf ein länger andauerndes Erwerbsleben und schneller sich wandelnde Lebensverhältnisse für die Weiterbildung von wachsender Bedeutung sind. Carl-Schurz-Str. 50374 Erftstadt 23 · Telefon 02235 409-272 www.vhs-erftstadt.de info@vhs-erftstadt.de Entwicklung des Unterrichtsvolumens seit 1999 17,7% 10,8% 14,2% 14,0% 11,8% 15,5% 14,5 % 19,4 % 8.922 9.659 8.929 9.749 9.749 8.898 9.924 9.875 10.845 10.786 10.409 10.082 11.057 10.531 11.609 12.253 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Verteilung der Bildungsangebote auf die Fachbereiche , ..... ...... ... ...........,. l~m ..............m ii ." 14,3 15,3 20,3 29,8 17,8 1,5 100 Pol itikiGesellschaftlU mwelt 66 70 Kultur und Gestalten 93 Gesundheit 137 Sprachen Wirtschaft und Beruf, EDV 81 7 Grundbildung 459 insgesamt 2. aktuelle Entwicklungen ....... \...lI 'PI'} 755 1607 1598 4460 1347 108 9875 70 im 7,6 16,3 16,2 45,2 13,6 1,1 100 in 2006 In 2006 wurde die VHS Erftstadt zertifiziert, und zwar mit dem vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung bevorzugten Testat der "lernerorientierten Qualitätstestierung in der Weiterbildung" (LQW) . Die VHS erstellte dafür einen 60-seitigen Selbstreport, in dem die geforderten Qualitätsstandards zu den Bereichen: Leitbild, Bedarfserschließung, Schlüsselprozesse, Lehr-Lern-Prozess, Evaluation, Infrastruktur, Führung, Personal, Controlling, Kundenkommunikation, strategische Ziele darzulegen waren. Dieser Report wurde von der Firma ArtSet, einem in Hannover ansässisgen Sozialforschungsinstitut, begutachtet. In einer Vor-Ort-Visitation wurden die Aussagen im Selbstreport überprüft und in einem anschließenden Workshop Ende 2006 wurden Entwicklungsziele für die nächsten Jahre vereinbart. Strategische Ziele, für die bis zur Rezertifizierung in 4 Jahren Leistungen erbracht werden müssen, sind erstens die Sicherung der wirtschaftlichen Ressourcen angesichts einer rückläufigen Landesförderung, zweitens die Profilbildung als Einrichtung, in der man sich nachweislich qualifizieren kann, und drittens die Verbesserung der infrastrukturellen Bedingungen, insbesondere die Fortsetzung der begonnenen schrittweisen Realisierung eines Hauses der Erwachsenenbildung. Die VHS ist mit der Zertifizierung gut vorbereitet auf verschärfte Bedingungen bei der Vergabe von Fördermitteln. Die Landesregierung hat Ende 2006 beschlossen, die Zuweisung von Landesmitteln von einer Zertifizierung der Weiterbildungseinrichtungen abhängig zu machen. Außerdem ist die Zertifizierung der VHS bei der Bewerbung um Auftragsmaßnahmen und Drittmittelprojekte von Vorteil. Das Bemühen darum wird für die VHS an Bedeutung zunehmen, weil die Grundförderung durch das Land sukzessive zurückgeht. Die Landesmittel wurden in 2004 um 15 % und in 2006 um 5 % gekürzt, für 2007 sieht der Haushaltsplan eine erneute Kürzung vor. - Aber auch unabhängig von diesen äußeren, finanziellen Gründen hat der Zertifizierungsprozess das Handeln der VHS im Inneren positiv beeinflusst. Arbeitsabläufe wurden optimiert, zusätzliche Verfahren wie die allgemeine Teilnehmerbefragung am Kursende neu eingeführt, die Beratungsarbeit wurde intensiviert und die Ausrichtung der VHS verdeutlicht. Die VHS ist ihrem Leitbild nach 1. die größte Weiterbildungseinrichtung in der Stadt, die den breit gefächerten Weiterbildungsbedarf der erwachsenen Erftstädter möglichst weitgehend vor Ort bedienen möchte, sie hat 2. eine soziale Funktion und ist 3. ein Kulturträger. Wie sich dies in den in 2006 erbrachten Leistungen widerspiegelt, macht der Bericht aus den Fachbereichen deutlich. 3. Bericht aus den Fachbereichen 3.1. Bereiche der klassischen Weiterbildung in 2006 In 72 EDV-Kursen haben in 2006 632 Personen die heute im Berufsleben unerlässliche Medienkompetenz erworben. 10 Teilnehmerlinnen stellten sich einer Prüfung und erwarben das europaweit anerkannte Zertifikat "Xpert Europäischer Computerführerschein". Der in 2005 fertig gestellte Computer-Unterrichtsraum ermöglichte auch ganztägige Schulungen durchzuführen (3 Wochenkurse nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz, 8 spezielle Schulungen für ca. 80 Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung, 2 Firmenschulungen). Neben den informationstechnologischen Angeboten gewinnen in der beruflichen Bildung die sogenannten "soft skills", die kommunikativen und sozialen Kompetenzen, an Bedeutung. Stattgefunden haben ein Bildungsurlaub "Rhetorik und Kommunikationstraining" und ein "Führungskräfteworkshop zum Führen von Mitarbeitergesprächen". Mit den Kursen zum beruflichen Wiedereinstieg und zur Existenzgründung erreichte die VHS neue Teilnehmerkreise. Außerdem wurde ein Lehrgang zur Finanzbuchführung erstmalig im Rahmen des europaweit anerkannten Xpert-Business-Systems durchgeführt. 9 Teilnehmerinnen legten die Prüfung erfolgreich ab. Um diesen Bereich der beruflichen Weiterbildung auszubauen, fehlt der VHS ein zweiter, ganztägig zur Verfügung stehender Unterrichtsraum. Der in 2005 renovierte und technisch gut ausgestattete Multifunktionsraum wäre dafür geeignet; der Beirat der VHS stellte in 2006 den Antrag, diesen zur Zeit noch vom Gymnasium beanspruchten Raum der VHS zur Verfügung zu stellen. Zu den Schlüsselkompetenzen im Berufs- und Privatleben gehören heute Fremdsprachenkenntnisse. Traditionell ist dies ein klassischer Bereich der VHSArbeit. Auch in 2006 entfielen 45,2 % aller Unterrichtsstunden auf diesen Bereich. Durch die Menge der Kurse ist ein nach Kenntnisstufen und verschiedenen Zeitfenstern ausdifferenziertes Kurssystem möglich. Stattgefunden haben 53 Englischkurse, 16 Französisch-Kurse, 15 Spanisch-Kurse, 13 Italienisch-Kurse, 4 Neugriechisch-Kurse und 2 Niederländisch-Kurse. Die Nachfrage nach Englischkursen, Italienisch und Spanisch ist stabil, die Nachfrage nach Französisch, vor allem im Anfängerbereich, stark rückläufig. Bei den zentralen Beratungsterminen vor Semesterbeginn ließen sich 85 Personen einstufen, neben diesen neuen Teilnehmer/innen gibt es in diesem Bereich eine große Stammkundschaft, da sich das Erlernen einer Fremdsprache über mehrere Semester erstreckt. Erlernen konnte man in der VHS neben den genannten Fähigkeiten viele andere Kompetenzen. Besonders groß ist die Nachfrage nach gesundheitsfördernden Angeboten (Yoga, Entspannungs- und Massagetechniken). Auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages des Deutschen Volkshochschulverbandes mit den Betriebskrankenkassen können sich Teilnehmende unter bestimmten Qualitätsvoraussetzungen die Gebühren für den Kursbesuch erstatten lassen. Die Techniker Krankenkasse kooperiert seit 2006 dahingehend mit der VHS, dass sie ausgewählte Kursangeboteaus unserem Programm in ihr Präventionsprogramm aufgenommen hat und ihren Mitgliedern eine Teilnahme empfiehlt. In der Familienbildung fand neben den Eltern-Kind-Kursen und dem Kurs "Starke Kinder brauchen starke Eltern" erstmals ein Seminar für Eltern statt, die sich in der Schule engagieren (Pflegschaftsvorsitzende) und daher eine Beratung zur Rolle der Klassenpflegschaft, zur Konfliktgesprächsführung, zu der Gestaltung von Elternabenden und der Motivation von Eltern gerne in Anspruch nahmen. Im Vorfeld dazu wurden die einzelnen Schulpflegschaftsvorsitzenden nach ihren Wünschen gefragt, um den Kursschwerpunkt auf den Bedarf abzustimmen. 3.2. soziales Engagement der VHS in 2006 Die VHS ist seit 2005 als Kursträger für Integrationskurse vom Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge anerkannt und hat auch in 2006 stundenintensive Deutschkurse für Spätaussiedler, Neuzuwanderer und für länger hier lebende Ausländer/innen durchgeführt. Über 200 Personen besuchten Deutsch-Kurse der VHS, für viele ist die VHS durch die regelmäßige Teilnahme an den Kursen über viele Wochen ein Ort, an dem man Personen mit gleichen Voraussetzungen trifft und mit den Kursleiterinnen und der Kursgruppe auch Ansprechpartner für soziale Probleme hat. Viele AusländerIinnen in Erftstadt wurden über die Kurse erreicht, zur Zeit gibt es kein neues Klientel, das mit einem Anfängerkursus starten müsste. Für die berufliche Eingliederbarkeit wäre es erforderlich, dass über die vom Bund geförderten 600 Unterrichtsstunden hinaus Migranten längerfristig Deutsch lernen und den Teilnehmenden Aufbaukurse finanziert werden. Intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit der örtlichen ARGE, die die Teilnahme von einigen Personen in den Deutschkursen der VHS finanzierte. Für Langzeitarbeitslose fand im Auftrag der Beschäftigungsgesellschaft Helios ferner eine mehrwöchige EDV-Qualifizierungsmaßnahme statt. Mit Helios wurde in 2006 eine Kooperationsvereinbarung vorbereitet, die in 2007 zu einem verstärkten Engagement der VHS für jugendliche Langzeitarbeitslose führen soll. Die VHS war auch in 2006 eine beliebte Institution bei älteren Menschen. Rund 10 % unserer Teilnehmer/innen waren über 65 Jahre, mehr als 200 Personen wurde aufgrund eines Schwerbehindertenausweises eine 50%ige Ermäßigung der Kursgebühr gewährt. Besonders beliebt waren in 2006 die speziellen Computerkurse für ältere Menschen. Stark vertreten waren ältere Menschen auch in den krankengymnastischen Übungskursen der VHS. Gut besucht wurden die Vorträge zu Fragen des Älterwerdens; über alternative Wohnformen im Alter informierten sich 50 Besucher/innen, über die Patienten- und Betreuungsverfügung 47 Personen. Die VHS beteiligte sich in 2006 mit einem Stand am Seniorentag und kooperierte mit der städtischen Senioren- und Behindertenberatung. Außerdem arbeitet die VHS mit dem Hospiz-Verein zusammen; zum Jubiläum im Sommer gestaltete die VHS ein Filmprogramm zum Thema "Sterben" mit Moderation. In 2006 hat die VHS die Angebote für behinderte und nichtbehinderte Personen um neue Angebote erweitert. Neben dem seit 1983 bestehenden, in Kooperation mit Haus Rotbach durchgeführten Freizeittreff in Haus Lebenshilfe wurde eine Führung beim WDR , ein integrativer Kochkursus und ein integrativer Workshop am Tag der Begegnung durchgeführt. Vorträge zu den Themen "Erben und Vererben in Familien mit behinderten Angehörigen" und "Wohnformen für behinderte Menschen im RheinErft-Kreis" waren im Programm. 3.3. kulturelles Engagement der VHS in 2006 Der Höhepunkt des Sommertreffs in 2006 war der Auftritt des niederländischen Duos "Stenzel und Kivits", die mit ihrem raffinierten Spiel mit einem Flügel vor rund 250 Zuschauern Straßentheater auf hohem Niveau präsentierten. Neben einer weiteren Theaterveranstaltung wurde wieder open-air-Kino geboten; wahre Sommertreff-Fans harrten trotz WM-Fußbalikonkorenz und heftigen Gewitterschauern aus. - Der Kunstmarkt als zweite größere kulturelle Sonderveranstaltung der VHS bot vielen ortsansässigen Künstlerinnen und Künstlern sowie den fortgeschrittenen VHSKursen Gelegenheit, ihre Werke zu präsentieren. Neu war eine schriftliche Besucherumfrage und ein Publikumspreis, der an die Kreativhalle 44 ging. Über diese besonderen Veranstaltungen hinaus trug die VHS durch viele über das Jahr verteilte Einzelveranstaltungen dazu bei, dass man in Erftstadt abends etwas unternehmen konnte, dabei Neues erfuhr und andere Leute traf. Veranstaltet wurden von der VHS so 27 Filmvorführungen im Kommunalen Kino in E.-Köttingen; zu allen Filmen gab es Einführungen. Die VHS organisierte desweiteren 10 Opern- und Ausstellungsbesuche, besonders begehrt waren in 2006 die begleitenden Veranstaltungen zur großen Guggenheim-Ausstellung in Bonn. Verteilt über die verschiedenen Programmbereiche fanden außerdem 42 Vorträge und Führungen statt. Maler und Schriftsteller - Paul Cezanne, Leonardo da Vinci, Henri Matisse, Heinrich Heine, Wolfgang Koeppen - wurden vorgestellt. Bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, in der kulturellen Bildung mit dem Kunstverein und der Buchhandlung Köhl. Für die Mitgleider der Partnerschaftsvereine wurden nach Absprache ebenfalls zwei Veranstaltungen pro Semester angeboten. Für die politische Bildung Interessenten zu gewinnen, ist schwierig; für die Diskussionsveranstaltung mit Prof. Butterwegge zur Krise und Zukunft des Sozialstaates gelang dies, ebenfalls stattgefunden hat ein Vortrag über die demographische Entwicklung in Erftstadt. Ansonsten waren - sofern die Presse die Termine ankündigte oder gesondert dafür geworben wurde - Informationsveranstaltungen wie beispielsweise zur Altbausanierung oder zum Schlaganfall - gut besucht. Über das Haftungsrecht in Vereinen ließen sich sogar 45 Personen in der VHS von einem Juristen beraten, was zeigt, wie wichtig die Unterstützung der regen Vereinsarbeit in Erftstadt ist. Während das breite Vortragsprogramm der VHS das gesellschaftliche Leben in Erftstadt förderte, haben viele Seminare im VHS-Programm die Funktion, Personen, die kulturschaffend oder kreativ tätig sein wollen, zu unterstützen. Regelmäßig arbeiteten Interessierte in einer Schreibwerkstatt zusammen, die VHS schulte in 2006 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser, im Theaterkursus übten Schauspielbegeisterte das darstellerische Spiel. Auch die Kreativkurse waren nach wie vor gut nachgefragt, im Trend lagen die Acrylmalerei und Mosaikkunst. In Kooperation mit der Stadtbücherei stellten drei Malkurse in der großen Schaufensterfront der Liblarer Zweigstelle ihre Werke aus. Der Wert, den die sogannten "bloß freizeitorientierten Angebote" für die Teilnehmenden selbst als Ausgleich zu den Arbeitsbelastungen des Alltags haben, und mithin auch ihr gesellschaftlicher Nutzen werden oft unterschätzt.