Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
147 kB
Datum
22.08.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
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Ergebnisse der Fragebogenaktion
zur Betreuung der unter 3-Jährigen
Stadt Erftstadt
Jugendamt / Jugendhilfeplanung
Stand: März 2007
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
1
Einleitung und Problemstellung
Durch eine schriftliche Befragung sollte geklärt werden, wie hoch der Bedarf entsprechend den gesetzlichen Vorgaben für die Betreuung von unter drei Jahre alten
Kindern in den verschiedenen Einrichtungs- bzw. Betreuungsformen (Spielgruppen,
Tagespflegepersonen, Kindertageseinrichtungen) in den Stadtteilen Erftstadts ist.
Hierzu erhielten alle 1.056 Eltern von Kindern im Alter von 4 Monaten bis zu 3 Jahren
einen Brief mit frankiertem und adressiertem Rückumschlag. Es bestand auch die
Möglichkeit, den Fragebogen „online“ auszufüllen.
Das aktuelle Ergebnis sollte mit den Ergebnissen der 2005er Untersuchung und den
hypothetischen Planungswerten anderer Kommunen verglichen werden. Landläufig
wird von einer 20-prozentigen Versorgungsquote der unter 3-Jährigen ausgegangen.
Das Ergebnis der 2005er Untersuchung wird im Folgenden dargestellt:
Abb. 1: Anzahl U3-Plätze nach Betreuungsart 2005
(nur berufstätige Eltern oder in Ausbildung bzw. soziale Gründe)
Spielgruppe
Kindertagespflege
Kindertageseinrichtung
Ges.
60
60
90
210
Die Befragung des Jahres 2005 war eine Stichprobenerhebung. Die erforderlichen
Plätze, und zwar 60 in Spielgruppen, 60 in der Kindertagespflege und 90 in Kindertagesstätten, wurden hieraus abgeleitet. Als eine Grundannahme wurde gesetzt,
dass Kinder unter einem Jahr nicht in Kindertageseinrichtungen betreut werden
sollten. Bezogen auf die Grundgesamtheit der unter 3-Jährigen betrug die errechnete
Bedarfsquote 18,5 Prozent.1
Das Nachfrageverhalten der Eltern hat sich in den letzten Jahren – auch in Folge der
öffentlichen Debatte über die Versorgung der unter 3-Jährigen – erheblich ausdifferenziert. Gleichwohl muss immer noch der Tatsache Rechnung getragen werde,
dass Eltern sich den gegebenen Bedingungen in ihren Stadtteilen anpassen. Dieses
Verhalten kann Befragungsergebnisse verzerren und eine genaue Prognose erschweren. Eltern brauchen zurzeit oft noch eine Kombination von Angeboten. Wegen
nicht elterngerechter Öffnungszeiten der Kitas wird ein Druck auf andere Betreuungsarten erzeugt, der bei einem bedarfsgerechten Angebot nicht vorhanden wäre. Es
werden also insgesamt mehr Plätze benötigt, weil sich die Betreuung des einzelnen
Kindes bei Bedarf auf verschiedene Betreuungsarten verteilt.
Der Fragebogen für die 2007er Befragung richtete sich nur an Eltern mit einem vorhandenen Betreuungsangebot und an solche, die ein Angebot vermissen. Er wurde
1
Nach einem Gutachten des Deutschen Jugendinstituts (2006) planen die Kommunen und Kreise im Schnitt für
unter 1-jährige Kinder eine Quote von 7 %, für einjährige eine Quote von 15 % und für 2-Jährige eine durchschnittliche Versorgungsquote von einem Drittel. Dies entspricht einer Quote von 18,3 Prozent für die unter 3jährigen Kinder.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
2
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
am 17.08.2006 im Unterausschuss Jugendhilfeplanung beraten und hat folgenden
formalen Aufbau:
Abb. 2: Formaler Aufbau des Fragebogens zur U3-Betreuung
Eltern von Kindern im
Alter von 4 Monaten bis
unter 3 Jahren
1.056 ges.
Rücklauf = 328 (31,1 %)
Betreuung
vorhanden
Betreuungswunsch
vorhanden
157
Änderungswunsch
vorhanden
2
52
Kein
Änderungswunsch z.Z.
171
105
Die Zielgruppe
Eine Planung des Bedarfs für unter drei Jahre alte Kinder muss folgende Basisgrößen berücksichtigen:
-
0,4 bis 1 Jahr
1 bis 2 Jahre
2 bis 3 Jahre
Grundgesamtheit
255 Kinder
416 Kinder
385 Kinder
1.056 Kinder
55,7 Prozent der unter 3 Jahre alten Kinder sind männlich und 44,3 Prozent weiblich.
3,7 Prozent hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit. Der katholischen Kirche
gehörten 40,0 Prozent der Kinder an, der evangelischen Kirche 10,5 Prozent und
anderen Kirchen 0,6 Prozent. Ohne Religionszugehörigkeit sind 48,9 Prozent der
Kinder.
Etwa 27 Prozent der derzeitigen Plätze werden von der katholischen Kirche und 3
Prozent von der evangelischen Kirche angeboten. Etwa 7 Prozent sind von sonstigen
freien Trägern (Vereine, Initiativen etc.) und 63 Prozent sind Plätze in kommunaler
Trägerschaft.
3
Repräsentativität der Befragungsaktion
Der Anteil der Rückläufe betrug bei den Eltern von Kindern von 4 Monaten bis zu
einem Jahr 25,6 Prozent (82 von angeschrieben 255 Eltern), bei den Eltern einjähriger Kinder 33,0 Prozent (112 von angeschrieben 416 Eltern) und bei den Eltern
2-jähriger Kinder 39,4 Prozent (126 von 385).
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3
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Tabelle 1
Verteilung der Rückläufe über die Jahrgänge2
x)
0,4- bis 1-Jährige
WB
in % U3
Wohnbevölkerung
Grundgesamtheit
Rückläufe
382
255
82
Differenz
32,3
24,1
25,6
1,5
1- bis 2-Jährige
WB
in % U3
416
416
112
35,2
39,4
33,0
-6,4
2- bis 3-Jährige
WB
in % U3
385
385
126
32,5
36,5
39,4
2,9
0,4- bis 3-Jährige
WB
in % U3
1.183
1.056
320
100,0
100,0
100,0
Die Verteilung der Rückläufe korreliert mit der Verteilung der Kinder auf die Jahrgänge. Das Ergebnis kann deshalb als repräsentativ gelten. Gleichwohl haben sich
verhältnismäßig weniger Eltern von 1- bis 2-Jährigen beteiligt.
Die Verteilung der Rückläufe korreliert sehr hoch mit der Verteilung der Kinderanzahl
über die Stadtteile. Das Ergebnis kann deshalb als repräsentativ gelten. Gleichwohl
haben sich bezogen auf alle 0,4 bis unter 3-Jährigen verhältnismäßig eher wenige
Eltern aus den Stadtteilen Bliesheim, Erp und Köttingen beteiligt. Eher überrepräsentiert waren die Stadtteile Gymnich und Liblar.
Tabelle 2
Verteilung der Rückläufe über die Stadtteile
Stadtteil
Ahrem
Blessem/Fr.
Bliesheim
Borr/Sch.
Dirmerzheim
Erp
Friesheim
Gymnich/M.
Herrig
Kierdorf
Köttingen
Lechenich/K.
Liblar
Niederberg
Ges.
Wohnbevölkerung
< 3 J.
in %
30
31
87
8
49
44
91
101
10
54
103
284
286
5
1.183
2,5
2,6
7,4
0,7
4,1
3,7
7,7
8,5
0,8
4,6
8,7
24,0
24,2
0,4
100,0
Rücklauf
abs.
in %
8
10
19
0
16
9
28
34
1
17
22
74
89
0
327
2,4
3,1
5,8
0,0
4,9
2,8
8,6
10,4
0,3
5,2
6,7
22,6
27,2
0,0
100,0
Diff.
WB
-0,1
0,4
-1,5
-0,7
0,8
-1,0
0,9
1,9
-0,5
0,6
-2,0
-1,4
3,0
-0,4
Diese eher leichten bis mittleren Diskrepanzen können je nach Größe der betroffenen Stadtteile auf eine besondere Interessenlage bzw. auf ein Desinteresse
hinweisen und/oder eine Bedarfssituation untermauern bzw. nicht untermauern. Auch
kann eine geringere Beteiligung weniger einen fehlenden Bedarf an Betreuungsangeboten für unter 3-Jährige symbolisieren, als vielmehr gegebenenfalls die durch die
Sozialstruktur bedingten fehlenden Möglichkeiten der Interessenwahrnehmung (vgl.
Teilplanung 1.4 – Sozialstrukturanalyse –) widerspiegeln. Dies trifft besonders für
Stadtteile mit einem erhöhten Anteil an ausländischen Bürger/innen zu.
Den Fragebogen ausgefüllt hatten zu 58,3 Prozent die Mütter (2005 = 59,4 %), zu
3,5 Prozent die Väter (2005 = 3,8 %) und zu 38,2 Prozent beide Elternteile (2005 =
36,8 %). Wie bei früheren Untersuchungen des Jugendamtes beteiligten sich in
2
Die Grundgesamtheit umfasst nicht den ganzen Jahrgang, sondern nur Kinder im Alter von 4 Monaten bis 3
Jahren. Vom ersten Jahrgang ist also ein Drittel zu subtrahieren.
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Erftstadt also in der Hauptsache die Mütter, wenn es sich um Fragen der Erziehung
handelt.
88,7 Prozent (291) des Rücklaufs waren Fragebögen, die mit der Post eingeschickt
wurden. Hiervon waren 36 Bögen, die nach dem Rücksendetermin eingingen. Per EMail, hier wurde der Rücksendetermin eingehalten, kamen 11,3 Prozent (37). Die
Ergebnisse aus postalischer und Internet-Befragung unterscheiden sich nicht hinsichtlich wesentlicher Merkmale der Untersuchung.
4
Die Bewertung der derzeitig vorhandenen Betreuungsmöglichkeiten durch die Eltern
Wichtig ist anzumerken, dass ein vorhandenes bzw. fehlendes Angebot an Betreuungsmöglichkeiten das Inanspruchnahmeverhalten wesentlich beeinflusst. Mit
anderen Worten: Existiert kein Angebot, kann es auch keine zählbare Inanspruchnahme geben.
Nach den Ergebnissen der aktuellen Zielgruppenbefragung gaben 162 (51,1 %) der
insgesamt 317 auf die Frage antwortenden Eltern an, dass ihr Kind auch von
anderen Personen bzw. Institutionen betreut wird. Bei den Eltern der Kinder von 4
Monaten bis zu einem Jahr waren es 25 (30,9 %), bei den Eltern der Ein- bis
Zweijährigen 56 (50,0 %) und bei den Eltern Zwei- bis Dreijährigen 81 (65,3 %). Mit
höherem Alter der Kinder nimmt, wie die Analyse der sonstigen Betreuungsformen
ergibt, der Bedarf für eine zusätzliche Betreuung durch andere Personen oder
Institutionen zu.
Tabelle 3
Anzahl der Eltern mit und ohne zusätzliche Betreuung
Betreuungsart
Betreuung selbst
auch sonst. Betreuung
Gesamt
0,4- bis 1-Jährige
abs.
in % R
56
25
81
69,1
30,9
100,0
1- bis 2-Jährige
abs.
in % R
56
56
112
50,0
50,0
100,0
2- bis 3-Jährige
abs.
in % R
43
81
124
34,7
65,3
100,0
0,4- bis 3-Jährige
abs.
in % R
155
162
317
48,9
51,1
100,0
In der folgenden Tabelle ist die derzeitige Akzeptanz bzw. Nachfrage nach sonstigen
Betreuungsformen dargestellt.
70 (42,2 %) der auf die Frage antwortenden Eltern der 0,4 bis unter 3-Jährigen
gaben an, dass die Kinder außer von ihnen selbst mehr oder weniger regelmäßig
hauptsächlich noch von Verwandten und weitere 15 (9,0 %) noch von Bekannten
betreut werden. In Tagespflege sind 46 (27,7 %) der Kinder. 47 (28,3 %) besuchen –
davon 17 (10,2 %) in Begleitung der Mütter - eine Spielgruppe. 22 (13,3 %) der
Eltern gaben an, dass ihr Kind in einer Kindertageseinrichtung betreut wird. Weitere
neun (5,4 %) nutzen sonstige Betreuungsangebote wie Turnen, Au Pair, Babysitter,
private Kinderkrippe, etc.
Im Schnitt dauert die Tagespflege ohne weitere ergänzende Angebote etwa 14,3
Stunden, die Betreuung in Kindertagesstätten 22,6 Stunden und in Spielgruppen 4,2
Stunden.
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Tabelle 4
Formen der vorhandenen zusätzlichen Betreuung3 (Mehrfachantworten möglich)
Betreuungsform
0,4- bis 1-Jährige
abs.
in % R
Verwandte
Spielgruppen
Eltern-Kind-Gruppen
5
Tagespflegeperson
4
Kindertageseinrichtung
Bekannte
Sonstige
geantwortet haben:
6
10
0
3
10
2
2
0
21
47,6
0,0
14,3
47,6
9,5
9,5
0,0
1- bis 2-Jährige
abs.
in % R
28
1
5
19
7
6
3
55
50,9
1,8
9,1
34,5
12,7
10,9
5,5
2- bis 3-Jährige
abs.
in % R
32
29
9
17
13
7
6
90
35,5
32,2
10,0
18,9
14,4
7,8
6,7
0,4- bis 3-Jährige
abs.
in % R
70
30
17
46
22
15
9
166
42,2
18,1
10,2
27,7
13,3
9,0
5,4
Bezogen auf die Altersjahrgänge nimmt die Nutzung der vorhandenen Angebote in
der Häufigkeit mit dem Alter der Kinder zu. Die Spielgruppen werden hauptsächlich
für die 2- bis 3-Jährigen angeboten.7 Offensichtlich tritt die Tagespflege mit zunehmendem Alter zugunsten anderer Angebote in den Hintergrund.
Ein Viertel aller Eltern bevorzugt kombinierte Angebotsformen, wobei die Verwandten
am häufigsten mit weiteren Angeboten verbunden werden. Tagespflege und
Kindertageseinrichtungen decken den Bedarf wohl am umfangreichsten. Diese
Angebote werden im Verhältnis zu anderen Formen am seltensten ergänzt.
Tabelle 5
Kombination der vorhandenen zusätzlichen Betreuungsformen
Betreuungsform
Verwandte
Spielgruppen
Eltern-Kind-Gruppen
Tagespflegeperson
Kindertageseinrichtung
Bekannte
Sonstige
geantwortet haben:
nur eine Form
abs.
in %
39
17
7
35
20
3
4
125
55,7
56,7
41,2
76,1
90,9
20,0
44,4
75,3
weitere Formen
abs.
in %
31
13
10
11
2
12
5
41
44,3
43,3
58,8
23,9
9,1
80,0
55,6
24,7
Ges.
abs.
70
30
17
46
22
15
9
166
in %
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
Betreuungsfrequenz
Hinsichtlich der einzelnen Formen ergibt sich neben der bereits dargestellten
differenzierten altersspezifischen Nutzung eine flexible Inanspruchnahme der Angebote in Bezug auf den stunden- und tageweisen Besuch. Die Auslastungsquote
beträgt max. 66,5 Prozent (Don.) und sinkt freitags auf etwa 50 Prozent. Eine zeitlich
eingeschränkte Inanspruchnahme kann durch eine Teilzeitarbeitsstelle bedingt sein.
3
4
5
6
7
Die Prozentwerte beziehen sich auf die Rückantworten und sind nicht bereinigt (Personenkreis nicht beschränkt auf Berechtigte). Zwischenwerte wurden interpoliert.
Eine Umstrukturierung findet derzeit auch im Bereich der Spielgruppen statt. Die Teilnahme ist zurzeit nicht von
Berufstätigkeit etc. abhängig. Die Förderungsfähigkeit setzt bestimmte Bedingungen vorraus.
Zurzeit gibt es 16 vom Jugendamt genehmigte Tagespflegeverhältnisse für Kinder unter 3 Jahren. Weitere
neun sind beantragt. Die Differenz zum Ergebnis der Befragung erklärt sich aus der Tatsache, dass das
standardisierte und an Bedingungen gebundene Angebot der Tagespflege offensichtlich von Teilen der Eltern
anders verstanden wird. Möglicherweise wird die neben der Kinderbetreuung gleichzeitig im Haushalt beschäftigte „Kinderfrau“ hiermit identifiziert.
Zurzeit gibt es 14 Plätze für Kinder unter 3 Jahren in altersgemischten Gruppen in Tageseinrichtungen, die von
Elterninitiativen eingerichtet wurden. Die Differenz zum Ergebnis der Befragung erklärt sich aus der Tatsache,
dass in einigen Kitas bereits Plätze für unter 3-Jährige angeboten werden können. Zurzeit sind dies 25 Kinder.
Die Eltern zählen Eltern-Kind-Gruppen nicht zu den Betreuungsangeboten, da sie in diesen Gruppen selbst anwesend sind.
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Sie kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Tagespflege oder Spielgruppe geeigneter ist.
Grafik 1
Nutzung der Wochentage zurzeit - Angaben in Prozent Montag
60,1
Dienstag
65,2
Mittwoch
66,5
Donnerstag
63,9
Freitag
48,7
Samstag
Sonntag
3,2
0,0
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
Die folgende Grafik gibt Auskunft darüber, wie viele Eltern an wie vielen Wochentagen eine Betreuungsmöglichkeit haben.
Grafik 2
Anzahl der zurzeit genutzten Wochentage - Angaben in Prozent Sieben Tage
0,0
Sechs Tage
0,0
Fünf Tage
24,8
Vier Tage
11,2
Drei Tage
23,6
Zwei Tage
26,1
Ein Tag
0,0
12,4
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
Von den Eltern, deren Kinder auch von anderen Institutionen/Personen betreut
werden, haben ca. 25 Prozent eine Betreuungsmöglichkeit an fünf Tagen in der
Woche. Wie auch aus den o. a. Grafiken deutlich wird, ist für die Mehrzahl der Eltern
eine kontinuierliche Betreuung an allen Wochentagen offensichtlich nicht erforderlich.
Dennoch kann dieser Befund aus der Befragung nicht als gültig für ein von den
Eltern allgemein gewünschtes zeitliches Betreuungsangebot gewertet werden, da die
Eltern sich – wie bereits o. a. – an die Gegebenheiten vor Ort anpassen.
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
In der folgenden Grafik wird dokumentiert, dass nur etwas über ¼ der Eltern zurzeit
über mehr als 25 Betreuungswochenstunden verfügt.
Grafik 3
Anzahl der vorhandenen Betreuungsstunden je Woche - Angaben in Prozent über 40
4,4
35-39
6,3
30-34
6,3
25-29
9,4
20-24
13,8
15-19
13,8
10-14
12,6
5-9
22,0
unter 5
0,0
11,3
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
Die Angebote werden oft auch zu einem Betreuungsarrangement verbunden. Im
Einzelfall, so eine Berufstätigkeit vorliegt, entspricht dies weniger dem konkreten
Wunsch der Eltern, als einer Notwendigkeit angesichts nicht vorhandener elterngerechter Betreuungszeiten einzelner Angebotsformen. So ergänzt z.B. die Tagespflege die Betreuungszeiten der Kindertageseinrichten, deren Öffnungszeiten noch
nicht an die Bedürfnisse angepasst sind.
Bei etwa 86 Prozent der Kinder unter drei Jahren, die von anderen Personen oder
Institutionen betreut werden, findet die Betreuung im Stadtteil bzw. in Erftstadt statt.
Etwa 14 Prozent werden nach den Ergebnissen der Befragung außerhalb Erftstadts
betreut.
Eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten (z.B. Geschäftsöffnungszeiten samstags bis
20 Uhr) bedingt idealerweise flexible Betreuungszeiten. Hierbei sind Betreuungseinrichtungen als Dienstleistungsanbieter i. d. R. weniger flexibel als z. B. die Tagespflegebetreuung. Je nach dem, ob eine Notwendigkeit zur Betreuung der Kinder (z.B.
wegen Berufsausübung) und dem Wunsch nach einem Betreuungsangebot (z. B.
wegen sozialer Kontakte) besteht, ergibt sich offensichtlich eine unterschiedliche
Verbindlichkeit in der Nutzung der Angebote. Wie die Ergebnisse der Befragungen
ergaben, wünschen die Eltern nicht an allen Wochentagen eine Betreuung. Der
Bedarf ist offensichtlich mittwochs am höchsten.
Betreuungskosten
Etwa ein Drittel der Eltern mit Kindern im Alter von unter 3 Jahren, die ein Betreuungsangebot für ihr Kind zurzeit haben, zahlen monatlich im Schnitt unter 50 € für die
Betreuung, 17,6 Prozent zwischen 50 und 100 €, 9,2 Prozent zwischen 100 und 150
€, 8,5 Prozent zwischen 150 und 200 € und ein weiteres knappes Drittel über 200 €
pro Monat.
Dabei fallen nach den Angaben der Eltern je nach zeitlichem Aufwand für eine
Tagespflegeperson erheblich höhere Summen an als z.B. für eine Betreuung in einer
Spielgruppe8 oder für die Kindertagesrichtungen.
8
Ein hoher Kostenanteil entsteht hier, weil sich diese Gruppen finanziell selbst tragen müssen.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
8
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Grafik 4
Kosten der bestehenden Betreuungsangebote - Angaben in Prozent -
35,0
33,8
31,0
30,0
25,0
17,6
20,0
15,0
9,2
8,5
10,0
5,0
0,0
unter 50 €
50-99 €
100-149 €
150-199 €
über 200 €
Die Kosten für die notwendige Betreuung eines Kindes unter drei Jahren reduzieren
sich bei Sozialhilfebezug (Erftstadt-Card) der Eltern oder bei einer notwendigen erzieherischen Hilfe durch das Jugendamt, sodass in diesen Fällen Kostengründe kein
Inanspruchnahmehindernis wären.
Betreuungszufriedenheit
Wie aus der Grafik ersichtlich, sind 18,6 Prozent der Eltern mit den verschiedenen
von ihnen genutzten Angeboten im Großen und Ganzen sehr zufrieden und weitere
19,9 Prozent zufrieden. Der Fokus muss jedoch besonders auf die Eltern gerichtet
werden, die unzufrieden (12,4 %) bzw. sehr unzufrieden (14,9 %) sind.
Grafik 5
Zufriedenheit der Eltern mit den bestehenden Betreuungsangeboten - Angaben in Prozent 18,6
sehr zufrieden
zufrieden
19,9
eher zufrieden
11,2
weder noch
11,2
11,8
eher unzufrieden
12,4
unzufrieden
14,9
sehr unzufrieden
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
Analyse der Daten zur Zufriedenheit
Was kennzeichnet die Eltern aus, die mit der derzeitigen Versorgung ihrer Kinder
zufrieden bzw. unzufrieden sind (Frage 9)? Ausgewertet wurden die Fragebögen der
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9
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
nach eigenen Angaben 50 zufriedensten und der 50 unzufriedensten Eltern. Das
Durchschnittsalter der Kinder war mit etwa 24 Monaten in beiden Extremgruppen
gleich und die Anzahl der durchschnittlichen Betreuungsstunden mit etwa 18
Stunden in der Woche ebenso.
Der Tendenz nach haben aber zufriedene Eltern offensichtlich mehr Möglichkeiten
Plätze in Kindertageseinrichtungen und in Spielgruppen zu nutzen und die Hilfe von
Verwandten in Anspruch zu nehmen. Jedenfalls waren in der Gruppe der zufriedenen Eltern die Anteile mit diesen Betreuungsangeboten höher, als in der
Gruppe der unzufriedenen, die etwas häufiger Tagespflegeangebote nutzten. Demzufolge wünschte sich die Gruppe der extrem unzufriedenen Eltern auch häufiger
eine Betreuungsmöglichkeit in einer Kindertageseinrichtung. Wesentlich häufiger als
in der Gruppe der extrem zufriedenen Eltern war in der Gruppe der Unzufriedenen
der Wunsch nach einer durchgehenden Ferienbetreuung.
Aus den Befunden kann geschlossen werden, dass es offensichtlich mindestens
zwei Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Motiven für einen Betreuungswunsch der
unter 3-Jährigen gibt: Zum einen sind es offensichtlich berufstätige Eltern in einer
Vollzeitstelle, für die eine Betreuung (zurzeit noch) mit kaum zu lösenden Problemen
organisatorischer und finanzieller Art verbunden ist. Die Arbeitstätigkeit ist pure
Notwendigkeit. Zum anderen sind es berufstätige Eltern mit Teilzeitarbeit, für die eine
Betreuung nur zeitweise ein unlösbares Problem darstellt, da ansonsten finanzielle
und soziale Ressourcen vorhanden sind. Diese Meinung wird durch die folgenden
Ausführungen untermauert.
Was müsste sich nach Meinung der Eltern ändern?
Es wurden insgesamt 93 Eingaben9 vorgenommen. Somit begründeten ca. 63
Prozent der Eltern ihre Unzufriedenheit. Mehr als die Hälfte der Eingaben bezogen
sich auf eine Verbesserung des quantitativen und des qualitativen Angebotes für die
unter 3-Jährigen. Es sollten mehr Plätze für arbeitende Mütter geben. Die Flexibilität
eines möglichst institutionellen Angebotes wünschen die Antwortenden besonders
oft, wobei unter Flexibilität sowohl eine frei wählbare stunden- bzw. tageweise
Betreuung, als auch eine Anpassung an Schichtdienstzeiten zu verstehen ist.
Einigen Eltern sind die Kosten für die Betreuung bei einer Tagesmutter und in der
Kita zu hoch. Weitere Eingaben beziehen sich auf die qualitative Verbesserung der
Betreuung in den Kitas. Die Eltern merken an, dass die Belastungen der Angehörigen bei der Betreuung des Nachwuchses zu hoch seien. Bei der Tagespflege sei
eine Vertretung bei Krankheit und Ferien oft nicht gewährleistet. Die Eltern rechnen
die Kosten einer möglichen Betreuung gegen die Einnahmen durch Arbeit auf und
fordern daher bezahlbare, sich den Bedürfnissen der (Teilzeit-)Arbeit flexibel anpassbare Angebote.
Im Folgenden sind einige Anmerkungen der auf die Frage 10 antwortenden Eltern in
der Originalfassung zusammengefasst:
Schwerpunkt Spielgruppe
- „Es fehlen Gruppen, in denen die Kinder für 3 oder 4 Stunden betreut werden,
die finanziell für alle erschwinglich sind.“
- „Weiterer Optimierungswunsch; Ausweitung des Angebots der Spielgruppen
ohne Elternbeteiligung auf mehrere Tage vor Ort in Erp!“
9
Verschiedene Anmerkungen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert. Der Sinn der Aussage
blieb jedoch erhalten.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
10
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
-
„mehr qualifiziertere höherwertige Angebote durch Institutionen. Es gibt zwar
unzählige Spielgruppen, die Anleitung ist i.d.R. jedoch ungenügend (Kinder
spielen alleine + Mütter trinken Kaffee). Hier fehlen Angebote mit sinnvollen
pädagogischen Konzepten.“
Schwerpunkt Tagespflegeperson
- „Bei Krankheit der Betreuungsperson fehlen die Alternativen, diese sind jedoch notwendig und müssen flexibel sein.“
- „Meine Tagesmutter ist großartig!! Doch wenn ich als Ärztin wieder arbeiten
möchte, reichen mir die Betreuungszeiten nicht aus (Nacht-, Wochenenddienst).“
- „Die Tagesmutter ist prima, zuverlässig und flexibel, das seit 1.12.06 geltende
neue Recht beschränkt aber unnötig die Zahl der betreuten Kinder, so dass
Betreuungskosten nicht mehr absetzbar sind, dadurch Tagesmütter aufgeben
oder mit dem Gesetz in Konflikt kommen.“
Schwerpunkt Kita-Betreuung der unter 3-Jährigen
- „Es müssen Betreuungsplätze für Kinder von 1 bis 3 Jahren geschaffen
werden, die bezahlbar sind. Nicht jeder hat die Möglichkeit auf Verwandte die
Betreuung des Kindes zeitweise zu übertragen.“
- „Ich hätte gerne eine Betreuung in einer kleinen altersgemischten Gruppe mit
gutem pädagogischem Angebot. Eine private Initiative ist sehr unbefriedigend.“
- „Eine größere Betreuung von unter 3-jährigen Kindern in Kindertagesstätten
und / oder Spielgruppen mit pädagogischem Konzept wäre wünschenswert.
Nicht nur Verwahranstalt anbieten!“
Flexibilität
- „Wir haben nur die Möglichkeit der Betreuung durch die Großeltern des
Kindes, da es keine flexible Betreuung der unter 3-Jährigen in Lechenich gibt.
Wir bräuchten eine stundenweise Betreuung vormittags/nachmittags aufgrund
unserer Arbeitszeiten.“
- „Die Betreuungsangebote für nachmittags müssten preiswerter und flexibler
sein.“
- „Sie müsste preisgünstiger werden und deutlich länger 17:30 bzw. 18 Uhr ist
bei Berufstätigen sinnvoll, dann kann man sich auch die Tagesmutter sparen.“
Kosten
- „Die Betreuung ist eine beachtliche monatliche finanzielle Zusatzbelastung
und trotz hoher finanzieller Zusatzkosten ist noch sehr viel Eigenleistung
erforderlich, damit „Kita“ existieren kann.“
- „Mehr Plätze für Ganztagsbetreuung bei Kindern ab 8 Wochen gerade für
allein Erziehende, die wenig Geld haben und arbeiten gehen müssen / wollen“
- „Im Prinzip bin ich mit der Tagesmutter zufrieden, sie ist sehr kompetent. Der
Preis allerdings, den wir monatlich bezahlen, ist eine Zumutung für Eltern! Es
ist ja nicht mal gesichert, dass sie mit 3 Jahren einen Kindergartenplatz bekommt! Wo soll das ganze Geld herkommen?“
Allgemein
- „Kontinuität“
- „Es werden in den Betreuungsstätten nur Absagen erteilt, da wir zwei Kinder
haben!“
- „Unzufrieden bin ich nicht, aber die Vorlaufzeit für die Kiga-Kinder müsste,
wenn die Aufnahme 3 Monate Vorlaufzeit vor dem 3. Lebensjahr 3 Monate
Eingewöhnung betragen, da die Mütter am Tag des 3. Geburtstages wieder
arbeiten müssen und viele betroffenen Kinder über Mittag bleiben müssen,
wenn sie Pech haben, mehrere Tage.“
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
11
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
-
-
„Es muss Betreuung vor Ort möglich sein, d.h. am Wohnort. Zurzeit bringen
wir unser Kind jeden Tag nach Köln zur Oma, die auch nicht mehr die Jüngste
ist und die Fahrt (Wegbringen und Abholen) nimmt täglich 2 Stunden zusätzlich in Anspruch.“
„Es müsste ein Betreuungsangebot für Kinder ab einem Jahr geschaffen
werden, so dass Mütter ohne sehr hohen organisatorischen Aufwand wieder
arbeiten gehen können und nicht nur Teilzeit.“
Zusammenfassend kann für die Eltern mit einer vorhandenen Betreuungsmöglichkeit gesagt werden, dass hauptsächlich Verwandte, Spielgruppen und Tagespflege
diese zusätzliche Betreuung übernehmen. Es gibt zu wenige Ganztagsplätze in
Kindertageseinrichtungen. Die Tagespflege ist vielen Eltern zu teuer, sodass eine
Berufstätigkeit sich nicht lohnt. Der Bedarf nach flexibel nutzbaren Angeboten ist
hoch. Die mangelnde Versorgungssituation äußert sich in der Unzufriedenheit einer
Teilgruppe der Eltern. Es gibt offensichtlich Eltern, für die die Berufstätigkeit eine
Notwendigkeit ist, und Eltern, die hierauf weniger angewiesen sind. Letztere können
die Gewinne aus Berufstätigkeit und die Kosten der Betreuung gegeneinander aufwiegen und sich relativ frei entscheiden. Für Eltern, für die eine Notwendigkeit zur
Berufstätigkeit besteht, ist das derzeitige Angebot in Tageseinrichtungen offensichtlich zu unflexibel.
5
Eltern, ohne bisheriges Betreuungsangebot
Laut den Ergebnissen einer Befragungsaktion, die das Jugendamt im Jahr 1998
durchführte, fanden die Befragten die Angebote im Bereich der altersgemischten
Gruppen sowie der Tagesmütter zu gering. Insgesamt gaben 60,9 Prozent der an der
2005er Befragung teilnehmenden Eltern vierjähriger Kinder an, dass ihnen Angebote
zur Betreuung gefehlt haben, als ihr Kind noch keine drei Jahre alt war. Die Eltern
der im Jahr 2005 einjährigen Kinder stellten dies in etwa drei von vier Fällen (72,7 %)
fest. Es ist also davon auszugehen, dass die Eltern auch heute hinsichtlich des
Angebotes dieser Betreuungsformen nicht zufrieden sind.
5.1
Was sind die Gründe für die Betreuung Ihres Kindes durch
eine Betreuungsperson bzw. Institution? (Frage 17)
Die Frage wurde von 71 Eltern nicht beantwortet. In der Hauptsache stellte sich - wie
erwartet - die berufliche Tätigkeit (der Mutter)10 bzw. eine schulische Ausbildung als
bedeutendster Grund für die Notwendigkeit eines Betreuungsangebotes heraus. 53,3
Prozent (137) der auf die Frage antwortenden Eltern der 0,4 bis 3-jährigen Kinder
stimmten dem zu. Weitere 32,7 Prozent (84) planen die Berufstätigkeit oder
Schulausbildung beider Elternteile. Allein erziehend und gleichzeitig oder zukünftig in
Berufs- oder Schulausbildung sind 5,5 Prozent (14) der Eltern. Insgesamt äußern 22
oder 8,6 Prozent der Eltern von 0,4- bis unter 3-Jährigen einen Bedarf aus sonstigen
Gründen, die aber für eine Planung nicht berücksichtigt werden konnten. Die
folgenden Auszüge geben einen Einblick über die Gründe:
10
Laut Angaben des Statistischen Landesamtes gab es im Jahr 2005 in Erftstadt eine Frauenerwerbsquote von
38,8 Prozent (Kreis = 42,4 %; Land 42,6 %). Das Verhältnis der Erwerbsquote von Frauen und Männern bzw.
der Prozentsatz an der Männererwerbsquote betrug 71,2 Prozent (Kreis = 74,2 %, Land 78,0 %).
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
12
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
-
„Kontakt zu anderen Kindern“
„soziale Entwicklung des Kindes“
„sprachliche Gründe, besser Deutsch lernen“
„das Zusammenspielen von Kindern im gleichem Alter, Vorbereitung auf die
Schule, Kennen lernen von Eltern“
„Vorbereitung auf Kindergarten“
Grafik 6
Gründe für eine Betreuung (N = 257)
Allein erziehend
und in Arbeit oder
arbeitssuchend;
5,5 %
Andere Gründe;
8,6 %
Beruf/Schule
geplant;
32,7 %
5.2
Beruf/Schule;
53,3 %
Von welchen folgenden Personen / Institutionen wünschen
Sie, dass sie zukünftig regelmäßig Ihr Kind betreuen?
(Frage 11)
Welche Angebote im Einzelnen genau von den antwortenden Eltern gewünscht
werden, wird in der folgenden Tabelle erläutert:
Tabelle 6
Gewünschte Betreuungsformen für Kinder unter 3 Jahre11
(Mehrfachantworten möglich)
Betreuungsart
Kindertageseinrichtung
Spielgruppen
Eltern-Kind-Gruppen
Tagespflegeperson
Verwandte
Bekannte
Sonstige
geantwortet haben
11
0,4- bis 1-Jährige
abs.
in % R
61
24
11
24
5
1
0
80
76,3
30,0
13,8
30,0
6,3
1,3
0,0
1- bis 2-Jährige
abs.
in % R
63
28
5
17
4
1
1
76
82,9
36,8
6,6
22,4
5,3
1,3
1,3
2- bis 3-Jährige
abs.
in % R
65
22
2
10
2
2
0
65
100,0
33,8
3,1
15,4
3,1
3,1
0,0
0,4- bis 3-Jährige
abs.
in % R
189
74
18
51
11
4
1
221
85,5
33,5
8,1
23,1
5,0
1,8
0,5
Die Prozentwerte beziehen sich auf die Rückantworten und sind nicht bereinigt (Personenkreis nicht beschränkt auf Berechtigte). Zwischenwerte wurden interpoliert.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
13
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
189 (85,5 %) der auf die Frage antwortenden Eltern der 0,4 bis unter 3-Jährigen
gaben an, dass sie für ihre Kinder eine Betreuung in einer Kindertageseinrichtung
wünschen. Der Prozentsatz der Eltern, die diese Form wünschen, steigt mit zunehmend Alter der Kinder. 92 (41,6 %) möchten – davon 18 (8,1 %) in Begleitung der
Mütter - eine Spielgruppe besuchen (meist parallel zur Kita). Eine Tagespflegeperson
wünschen sich 51 (23,1 %) der antwortenden Eltern (meist parallel zur Kita).
Wichtig ist auch hier anzumerken, dass ein vorhandenes bzw. fehlendes Angebot an
Betreuungsmöglichkeiten das mögliche Inanspruchnahmeverhalten wesentlich beeinflusst. Es gibt einen Trend in der Befragung, sich möglichst alle möglichen
Betreuungsformen „zu sichern“. Die am häufigsten gewünschten Kombinationen
waren mit 34 Nennungen die Kita und die Spielgruppe, mit 26 Nennungen die Kita
und die Tagespflege und mit 13 Nennungen alle drei Einrichtungen.
5.3
Die Kosten für eine Betreuung richten sich nach dem
Familieneinkommen und der Art der Betreuung (Dauer,
Mahlzeiten, Angebote). Wie viel können Sie für eine
Betreuung Ihres Kindes im Monat zahlen? (Frage 12)
Die Befragungen ergaben, dass etwa ¾ der Eltern hinsichtlich der etwaig zu
tragenden Kostenanteile für ein Betreuungsangebot bis zu 150 € zahlen würden. Nur
etwa 24 Prozent liegen über dieser Summe.
Grafik 6
Vergleich der Kosten in den bestehenden und gewünschten Betreuungsangeboten
- Angaben in Prozent 35,0
33,3
32,5
30,0
30,0
25,0
26,2
20,0
20,0
17,5
15,0
11,4
9,5
10,0
12,4
vorhanden
gewünscht
7,1
5,0
0,0
unter 50 €
50-99 €
100-149 €
150-199 €
über 200 €
Gegenüber den Eltern mit vorhandenen Betreuungsangeboten ergibt sich bei den
Eltern mit gewünschten Angeboten somit eine gänzlich andere Struktur der Kosten.
Liegen bei den Ersteren der Schwerpunkt auf besonders geringfügige und extrem
hohe Kostenbeträge (Tagespflege), ist es bei den Eltern mit Betreuungswünschen
umgekehrt.
Werden die Kosten mit einzelnen Angebotsarten verglichen, ergeben sich kaum Hinweise auf eine Bereitschaft der Antwortenden, für kostenintensivere Angebote mehr
zu zahlen. Sie machen in Bezug auf die Kosten keinen Unterschied mehr zwischen
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
14
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
einer Betreuung in einer Kindertageseinrichtung, in einer Spielgruppe oder durch
eine Tagesmutter.
Wenn also nach den Ergebnissen der Befragungen nur 24 Prozent der Befragten bereit sind, mehr als 150 € für die Betreuung ihres Kindes unter drei Jahren auszugeben, so ist dies weniger ein Hinweis auf die Finanzkraft der Familien, als auf die
grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung. Die Betreuung in einer Kita gilt für die
Eltern als preisgünstigste Betreuungsform.
5.4
An welchen Wochentagen wünschen Sie die Betreuung
Ihres Kindes durch andere Personen oder Institutionen?
(Frage 13)
Eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten (z.B. Geschäftsöffnungszeiten samstags bis
20 bzw. 22 Uhr) bedingt flexible Betreuungszeiten. Hierbei sind Betreuungseinrichtungen als Dienstleistungsanbieter i. d. R. weniger flexibel als z. B. die Tagespflegebetreuung. Je nach dem ob eine Notwendigkeit zu einer Betreuung der Kinder
(wegen Berufsausübung) und dem Wunsch nach einem Betreuungsangebot (z. B.
wegen sozialer Kontakte) besteht, ergibt sich eine unterschiedliche Verbindlichkeit in
der Nutzung der Angebote. Wie die Ergebnisse der Befragungen ergaben, wünschen
die Eltern mit einem Betreuungswunsch – wie die Eltern mit einem vorhandenen
Angebot – nicht an allen Wochentagen eine Betreuung. Der Bedarf beider Teilgruppen wird im Folgenden gegenübergestellt.
Grafik 7
Nutzung der Wochentage (bestehenden und gewünschten Angebote)
- Angaben in Prozent 60,0
Montag
65,0
Dienstag
84,2
67,9
Mittwoch
49,3
Freitag
84,7
vorhanden
65,0
Donnerstag
82,2
gewünscht
70,3
3,6
Samstag
Sonntag
83,2
2,5
0,0
1,0
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Auffallend ist, dass die Eltern ohne derzeitige Versorgung die Betreuung an
wesentlich mehr Tagen wünschen, als die Eltern mit vorhandenen Angeboten. Auch
gegenüber den Ergebnissen der 2005er Befragung ist der zeitliche Bedarf eklatant
gestiegen. Diese Differenz kann auf ein existierendes Betreuungsdefizit verweisen.
Ebenso möglich ist, dass die Eltern mit Betreuungswünschen ihren wirklichen Zeitbedarf überschätzen.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
15
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Grafik 8
Anzahl der Wochentage (bestehende und gewünschte Angebote)
- Angaben in Prozent Sieben Tage
0,0
0,9
Sechs Tage
0,0
1,4
25,2
Fünf Tage
Vier Tage
57,9
7,2
13,4
Zwei Tage
0,0
gewünscht
23,1
Drei Tage
Einen Tag
vorhanden
12,6
14,4
3,4
25,9
11,9
20,0
40,0
60,0
80,0
Im Gegensatz zu den Eltern mit vorhandenen Betreuungsangeboten wünschen sich
fast 60 Prozent der antwortenden Eltern ohne derzeitige Betreuung ein Angebot an
fünf Wochentagen. Wie ebenfalls aus den o. a. Grafiken deutlich wird, ist für die
Mehrzahl der Eltern eine kontinuierliche Betreuung an allen Wochentagen nicht
erforderlich. Ein von Extremen gekennzeichneter Bedarf ist aber auch hier
bemerkbar: Ein – wenn auch kleiner Anteil der Eltern – benötigt auch an Wochenenden eine Betreuung. Dieser Bedarf kann nur in Tagespflegestellen befriedigt
werden.
5.5
Zu welcher Zeit soll die Betreuung Ihres Kindes jeweils
morgens beginnen? (Frage 14)
Nach den aktuellen Befragungsergebnissen möchten 24,2 Prozent einen Betreuungsbeginn bereits um 7:00 Uhr, 38,9 Prozent um 8:00 Uhr und 17,7 Prozent ab 9:00
Uhr. Auf Zwischenzeiten (einige vor 7 Uhr) fallen 19,2 Prozent der Nennungen. Dies
dürfte der Anteil Eltern sein, die flexible Betreuungszeiten zeitnah zu Arbeitsbeginn
und –ende benötigen.
5.6
Zu welcher Zeit soll die Betreuung Ihres Kindes jeweils
enden? (Frage 15)
Die Elternbefragung des Jahres 1998 ergab, dass ca. 68 Prozent der Befragten eine
Betreuungszeit bis um 14:00 Uhr wünschten (Blocköffnungszeit). Für weitere 17
Prozent war eine Betreuungszeit bis 16:00 Uhr wichtig und 15 Prozent wünschten
eine Betreuungszeit über 16:00 Uhr hinaus.
Offensichtlich haben sich die gewünschten Betreuungszeiten hier verlagert, denn
nach den aktuellen Befragungsergebnissen möchten etwa 40 Prozent ein Ende der
Betreuung bereits um 14:00 Uhr. Ungefähr weitere 30 Prozent brauchen eine
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
16
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Betreuung bis 16:00 Uhr und mehr als 20 Prozent über 16:00 Uhr hinaus. Die Anzahl
der Eltern, die eine Betreuung bis 18 Uhr wünschen, hat eklatant zugenommen. Der
Wunsch nach flexiblen Angebotszeiten wird mit flexiblen Arbeitszeiten begründet.
5.7
Die von mir / uns gewünschte Öffnungszeit ist nicht regelmäßig, sondern von Tag zu Tag, von Woche zu Woche
verschieden. (Frage 16)
Bisher war aufgrund von Erfahrungswerten davon auszugehen, dass „ungewöhnliche“ Betreuungszeiten in Erftstadt eher selten nachgefragt werden und – wie in den
städtischen Kindertageseinrichtungen geschehen – bei Bedarf eher individuell befriedigt wurden.
Die aktuelle Befragung ergab, das etwa 17,9 Prozent der befragten Eltern eine
flexible Gestaltung der Betreuungstage und –zeiten brauchen, die im Wesentlichen
an die Arbeitszeiten anzupassen sind. Die Formen des individuellen Bedarfs sind so
zahlreich, dass zur Darstellung hier ein Schema nicht verwendet werden kann. So ist
z. B. ein Bedarf nur stundenweise gewünscht, oder man möchte „auch mal einen Tag
tauschen.“ Oft kann der Bedarf nicht genau bestimmt werden, da z.B. die Betreuungszeit an die Schichtzeiten des Arbeitgebers angepasst werden müssen.
Grafik 9
Regelmäßige oder flexible Betreuungszeiten
- Angaben in Prozent -
unregelmäßig;
18,3
regelmäßig; 81,7
5.8
Wünschen Sie eine durchgehende Betreuung auch in den
Schulferien? (Frage 18)
Insofern die Eltern berufstätig sind, ist die Betreuung des Kindes in Institutionen mit
ungünstigen Ferienregelungen kaum möglich. Die Eltern brauchen auch eine verlässliche Betreuung während der Ferienzeit, da die Dauer der Schulferien die Dauer
des bezahlten Jahresurlaubes der abhängig Beschäftigten übersteigt.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
17
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Grafik 10
Gewünschte Ferienbetreuungen - Angaben in Prozent -
- Angaben in Prozent Winter
35,7
55,2
Herbst
39,8
Sommer 2. Hälfte)
Sommer (1. Hälfte)
58,1
51,5
Ostern
25,7
keine Ferien
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
60,0
70,0
Über das Jahr verteilt benötigt zwischen ca. einem bis zu zwei Drittel der Eltern eine
Betreuung in den Ferien. Im Sommer liegt der Bedarf bei ca. 60 Prozent an (2005 =
45 %). Wie in den städtischen Kindertageseinrichtungen praktiziert, bietet sich hier
die Zusammenlegung von Gruppen an. Wird eine durchgehende Betreuung in den
Ferien gewünscht, ist i.d.R. eine Berufstätigkeit der Eltern Grund hierfür.
5.9
Haben Sie weitere Anregungen und Vorschläge für die
Betreuung der unter dreijährigen Kinder? (Frage 19)
Über 100 Eltern nutzten die Gelegenheit am Schluss des Fragebogens weitere
Anregungen und Vorschläge an das Jugendamt weiterzuleiten. Wenn die
Mitteilungen auch die im Wesentlichen schon bereits erfassten Wünsche
wiederholen, so wird hierdurch nochmals besonders deutlich, wie wichtig den Eltern
die Betreuung der unter drei Jahre alten Kinder ist.
Ein großer Teil der Anregungen bezieht sich auf die Flexibilisierung der Öffnungszeiten der Einrichtungen (30x). Sowohl die Kitas als auch die Tagespflege müssen
Ferien-, Ausfall- und Brückenzeiten berücksichtigen. Elternteile, die eine flexible
Arbeitszeit haben (Ärzte, Pfleger/innen, Verkaufspersonal etc.), benötigen auch
flexible Betreuungszeiten für ihre Kinder. Gleichzeitig muss das Angebot aber
kostengünstig sein, da die Betreuungskosten – besonders in der Tagespflege –
ansonsten das Verdienst übersteigen. Die Arbeit lohne sich dann nicht, und man
gehe nur noch für die Tagesmutter arbeiten. Der Wunsch nach mehr Plätzen für
unter 3-jährige Kinder wird ebenfalls häufig genannt (24x). Krippenplätze und KitaPlätze ab 2 Jahren sollten, wie bereits im Ausland üblich, angeboten werden.
Qualitativ sind nach Ansicht der Eltern die Angebote und das Personal in U3-Betreuung und Tagespflege zu qualifizieren. Generell sollten auch mehr Informationen
zur Kleinkindbetreuung verbreitet werden. Eine frühere Aufnahme in die Kita wäre
auch deshalb günstig, da dann Berufswiederaufnahme und Kitabeginn nicht zusam-
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
18
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
menfalle und die Eingewöhnungsphase einfacher wäre. Die folgenden Ausschnitte12
stehen stellvertretend für die Meinungen vieler Eltern:
Wunsch nach flexibler Betreuung
- „Ich bin Krankenschwester und wünschte mir, dass die Zeiten der Betreuung
flexibler sind. Die Gruppen, in denen die Kinder betreut werden, sollen nicht zu
groß sein (max. 10 Kinder).“
- „Wir würden uns eine Betreuungsmöglichkeit wünschen, die so flexibel ist, dass
man auch wechselnde berufliche Termine wahrnehmen kann. Bei einem sehr
kleinen Kind (wir suchen eine Betreuungsmöglichkeit nach dem 1. Geburtstag)
wäre es schön, wenn das Kind nicht jeden Tag in die Einrichtung muss. Vielleicht
wäre es ja auch möglich, Eltern zusammen zu bringen, die gemeinsam (mit
Unterstützung des Jugendamtes) eine Elterninitiative gründen können. Sicher
finden sich Eltern, die sich für eine gute Betreuung ihrer Kinder auch tatkräftig
engagieren würden. Vielleicht könnte man ja einen Interessentenpool auf den
Internetseiten der Stadt Erftstadt einrichten.“
- „Wir wünschen uns, dass eine Betreuung unserer Tochter möglich wird, die es
beiden Eltern erlaubt, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen (zu REALISTISCHEN
Zeiten, sprich im Zeitraum von 8 bis mind. 17 Uhr (flexibel, z.B. an 2 Wochentagen), da es Anfahrtszeiten zum Arbeitsplatz gibt). Es wäre zudem wünschenswert, dass diese Betreuung nicht einen Grossteil des Gehaltes der Mutter verschlingt.“
- „Bei öffentlichen Einrichtungen flexible Öffnungszeiten. Rechtzeitig Zusagen bzw.
Absagen eines Betreuungsplatzes. Der Arbeitgeber muss sich darauf einstellen.
Der Arbeitnehmer muss seinen AG rechtzeitig informieren können! Volle Berufstätigkeit (9 Stunden) ab dem 3. Lebensjahr. Ich suche einen Betreuungsplatz für 9
Stunden pro Tag. Die derzeitige Form (Verwandte) ist nur 4 Stunden pro Tag
möglich.“
- „Ich würde mir eine Kinderkrippe mit 24-Stunden-Betreuung im Schichtdienst
wünschen (Schwedisches Modell), da man von mir als Ärztin das gleiche erwartet. Ohne diese Möglichkeit bleibe ich arbeitslos und drohe Transferleistungsempfänger zu werden.“
- „Flexible Angebote fehlen. Bedürfnisse der Kinder sind nicht immer optimal beaufsichtigt - siehe Spielkreise sind Kaffeerunde für Mütter!!! Ein zweites Kind ist
finanziell bei diesen Betreuungsangeboten fast unmöglich.“
- „Betreuung sollte flexibel gestaltet werden - Uhrzeit (bis 19 Uhr). An allen Ferien;
An Brückentagen sollte die Betreuungsmöglichkeit bestehen. Schlafmöglichkeit,
Spielplatz sollten vorhanden sein (Dies ist meistens nur von privat zu erwarten).“
- „Ich wünsche mir die Flexibilität der Kinderbetreuung, die meine Berufstätigkeit
mir abverlangt. Die Möglichkeit der Betreuung durch Großeltern oder Familienangehörigen besteht bei uns leider nicht.“
Wunsch nach kostengünstigeren Lösungen:
- „Ich möchte darum bitten, dass die Beiträge nicht nur nach dem positiven
Einkommen berechnet werden, sondern nach Kriterien wie Kinderzahl,
Ausgaben. Wir haben mehrere Kinder und sehr viele laufende Ausgaben…. Bitte
unterstützen Sie auch die privaten Anbieter, wie die Waldorfspielgruppe im
Jugendzentrum in Köttingen. Die machen wirklich gute Arbeit“
12
Verschiedene Anmerkungen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert. Der Sinn der
Aussage blieb jedoch erhalten.
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
19
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
-
-
-
„Ich weiß, dass Kinder einen anderen Kindergarten besuchen können, wenn die
eigene KTS zu hat, aber Kinder unter drei Jahren sind ja doch noch sehr klein
und auf bekannte Personen fixiert, so dass das für uns nicht in Frage kommt. Das
Problem sind dann alle Brückentage im Jahr, eine Woche Osterferien, drei
Wochen Sommerferien, die Weihnachtsferien und über Karneval ist auch zu...
Einer muss immer Urlaub nehmen, so dass für den gemeinsamen Urlaub nicht
mehr viel Planung bleibt.“
„Ja, unbedingt mehr Plätze. Ich habe zwei Kinder unter 3 und wäre gerne nach 12
Monaten arbeiten gegangen. Ein Betreuungsplatz wurde mir nur für ein Kind angeboten. Tagespflege ist uns zu teuer (trotz Zuschuss vom Jugendamt). Es hätte
sich für mich nicht gelohnt, meine Arbeit wieder aufzunehmen. Wenn die Kinder 2
Jahre alt werden, bin ich dringend auf einen Kindergartenplatz angewiesen, da
ich dann nach Wegfall des Erziehungsgeldes aus finanziellen Gründen arbeiten
muss.“
„Ich würde mir wirklich wünschen, dass der Berufseinstieg einer Mutter leichter
gemacht würde. Mein Arbeitgeber würde mir einen Job für 8 Tage im Monat
anbieten. Eine Tagesmutter, die sich 5 - 6 € die Stunde nimmt, würde mein Einkommen fast gänzlich "auffressen".
Wunsch nach Tagesmüttern
- „Das Netz der Tagesmütter in Erftstadt müsste verstärkt betreut und kontrolliert
werden, d.h. neben bereits existierenden Gesprächskreisen bei der Stadt und
regelmäßige Hausbesuche bei den Tagesmüttern und Verantwortliche des
Jugendamtes stärken Begleitung von Eltern und Tagesmütter während der
Betreuung und offensiver Rekrutierung von Tagesmüttern, nicht nur Verwaltung.“
- „Grundsätzlich fehlt eine institutionelle Betreuung, denn wenn unsere Tagesmutter wg. Krankheit oder Fortbildung ausfällt, fehlt der Ersatz, da wir keine Oma
/ keinen Opa in der Nähe haben.“
- „Vorteil einer Krippe / Kindertagesstätte gegenüber einer Tagesmutter ist die
Zuverlässigkeit der Betreuung, weil Ausfallzeiten durch etwa Krankheit nicht
entstehen.“
- „Die Betreuung bei einer Tagesmutter (Vollzeit) stellt eine große finanzielle Belastung dar, so dass der Verdienst eines Elternteils zur Finanzierung der Unterbringung der Kinder aufgewendet werden muss. Aus diesem Grund sind noch
Kindergruppenplätze erforderlich.“
Sonstige Wünsche
- „Betreuung durch Kitas für unter 3-Jährige sollte in Deutschland genauso normal
werden wie in Frankreich, Holland, Schweden, Norwegen etc. etc. etc.“
- „Ausweitung des Angebots zur frühen musikalischen Förderung von unter 3Jährigen in Erp. Einrichtung einer Kindergarten-Eingewöhnungsgruppe in den
Sommerferien für Kindergarten-Neulinge“
- „Es ist deutlich zu sehen, dass Kinder ab 2 Jahren den sozialen Kontakt zu
anderen brauchen. Ein Krabbel- / Spielgruppenbesuch von 1 1/2 Stunden pro
Woche und gelegentliche Spielplatz- oder Müttertreffen sind hierfür nicht mehr
ausreichend. Kindergartenplätze sollten ab 2 Jahre angeboten werden. Durch ein
verbessertes Betreuungsangebot wären wir auch eher bereit über weiteren Nachwuchs nachzudenken.“
- „Es ist ein Witz, wie mit deutschen Eltern von gesunden Kindern umgegangen
wird! Medienreif“
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
20
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
-
-
-
-
-
-
-
-
6
„Ich selbst habe derzeit keine Betreuung nötig, da ich 3 Jahre Erziehungsurlaub
genommen habe. Der Kita in Friesheim sollte demnächst überdacht werden, da
hier viele Plätze fehlen!“
„Würde mich an der Betreuung anderer Kinder ggf. gerne beteiligen“
„Es ist einfach schwierig zu wissen, dass man sein gerade 3-jähiges Kind bereits
4 Tage von 9 bis 16 Uhr im Kiga lassen muss, aber es nur eine kurze 6-wöchige
Vorlauf- oder Eingewöhnungszeit gibt. Das ist nichts an Zeit für das Kind!“
„Rechtanspruch für Betreuung von Kindern ab 2 Jahren“
„Zusätzliches Fachpersonal, d.h. ausgebildete Erzieherinnen, flexible bzw.
ausgedehnte Öffnungszeiten, Ruhestätte (Mittagsschlaf für Kleinkinder),
Mahlzeiten für Kinder, eine liebevolle Betreuung der Kinder“
„Für die Kindergartenkinder sollten genügend Plätze in den Kindergärten
angeboten werden!“
„Wenn ein Raum zur Verfügung stehen würde, könnten sich die Mütter selbst
organisieren und tage- oder stundenweise die Kinder betreuen. Oder eine
Tagesmutter könnte mehrere Kinder beaufsichtigen auch stundenweise.“
„Aufnahme in den Kindergarten am Ort mit dem 3. Geburtstag und nicht erst nach
den Sommerferien“
„Krabbelgruppen an mehreren Tagen anbieten“
„Die AWO bietet eine Betreuung der "Zwerge" an, die Plätze sind allerdings stark
begrenzt, also sicher ausbaufähig.“
„Bitte schnell Möglichkeit schaffen“
„Es müssten mehr Kindergartenplätze zur Verfügung stehen, ohne dass man
Eilanträge stellen muss.“
„Bestehende Möglichkeiten in Kindergärten nutzen, vor allem kirchliche, die von
Gruppenschließungen betroffen sind. Dadurch werden u.a. auch Arbeitsplätze
erhalten !!!“
„Eine Umwandlung von Kindergartenplätzen in U3-Plätze halte ich pädagogisch
nicht für angemessen. Häufig stimmen die Rahmenbedingungen nicht Wickeltisch, sanitär, Schlafräume, personelle Situation). Die Kriterien für kleine altersgemischte Gruppe 15 Kinder = 3 Betreuer müssen Standard sein!!!“
„Generell sollte sowohl in Kindertagesstätten und Kindergärten die Betreuung
auch während der Ferienzeiten möglich sein.“
„Es wäre schön, wenn Möglichkeiten gefunden würden, für allein Erziehende
ohne nötigen Familienbeistand, damit Kinder in einer guten Umgebung von netten
Betreuungskräften unter anderen Kindern gut sozialisiert aufwachsen können.“
„Man sollte allein Erziehenden bzw. Eltern besser über manche Betreuungsperson und Institution informieren.“
Bedarfsberechnungen
Im Folgenden wird der Bedarf für die Betreuungsformen Kindertageseinrichtung und
Tagespflege besonders erläutert und spezifiziert, da organisatorisch und finanziell
hier aufgrund veränderter gesetzlicher Bestimmungen die meisten Ressourcen
bereitgestellt werden müssen.
Die Bedarfsberechnung für die Spielgruppen wird nur nachrichtlich vorgenommen, da
diese Angebotsform gesetzlich nicht als Alternative gilt. Sie ist für die Eltern von
großer Bedeutung, die keine durchgängige Betreuung für ihr Kind wünschen.
Die Berechnungen erfolgen aufgrund folgender Regeln:
Jugendamt Erftstadt – Jugendhilfeplanung 03/2007
21
Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
-
-
-
Maßgebend für die Errechnung des Bedarfs sind die Angaben der Eltern, die
beide wegen Berufstätigkeit bzw. Schulausbildung oder einem besonderen
Bedarf einen Platz benötigen.
Eltern, die die Aufnahme einer Berufstätigkeit oder einer Schulausbildung
planen werden gesondert ausgewiesen.
Die absoluten Bedarfszahlen werden pro Platz und Kind jahrgangsweise bezogen auf das gewünschte Angebot ermittelt.
Tagespflege mit einer Dauer von weniger als 15 Wochenstunden wird im
Rahmen der Bedarfsplanung nicht berücksichtigt.
Für die Eltern, die ein Angebot in einer Kindertageseinrichtung an weniger als
3 Tagen wünschen, sind Spielgruppen eine adäquate Angebotsform.
Bei Eltern mit einem 3-tägigen Bedarf wird erfahrungsgemäß eine stetige
Steigerung der Betreuungs- und Bildungszeit in einer Tageseinrichtung
angenommen.
Der Anteil der zu versorgenden Kinder in Tagespflege und Kindertageseinrichtungen an allen 0,4- bis unter 3-Jährigen symbolisiert die Versorgungsquote.
Wegen fehlender Angaben bei den Begründungen eines Betreuungsangebotes
konnten 93 Bögen der zurückgesendeten 328 Fragebögen nicht verwendet werden.
Weitere 14 Fragebögen bezogen sich auf Verbesserungen der Betreuungen durch
Verwandte und Bekannte. In der Bedarfsplanung sind somit 221 unter 3-Jährige mit
einem Wunsch für einen Platz in einer Kindertagesstätte, in einer Tagespflege oder
Spielgruppe13 zu berücksichtigen. Dies sind 20,9 Prozent der 0,4- bis unter 3jährigen Kinder.
6.1
Bedarf in Kindertageseinrichtungen
Insgesamt wünschten sich 180 Eltern14 für ihr Kind einen Platz in einer Kindertageseinrichtung, davon 139 an mehr als zwei Tagen. 93 Eltern möchten keine weitere
Betreuungsform. Neben der Kita brauchen 26 Eltern noch eine Tagesmutter und 31
eine Spielgruppe. Weitere 11 Eltern benötigten alle drei Angebotsformen. Wie bereits
mehrfach erwähnt, geschieht dies oft nicht aus freiem Willen, sondern aus der
Notwendigkeit heraus, das Kind über einen längeren Zeitraum eines Tages unterbringen zu müssen. 106 Eltern benötigen ein Angebot wegen einer Berufstätigkeit
beider Elternteile und 74 hatten einen perspektivischen Bedarf.
Tabelle 6
Bedarfsberechnung Plätze in Kindertageseinrichtungen
Tageseinrichtung
Altersklassen
0,4- bis 1 J. 1- bis 2 J. 2- bis 3 J.
19
10
12
< 3 Tage
40
46
53
≥ 3 Tage
Ges.
59
56
65
13
14
Ges.
0,4- bis 3 J.
41
139
180
Rechtlich betrachtet muss bei Bedarf nur eine Versorgung in einer Tagespflegestelle oder einer Kindertageseinrichtung gewährleistet werden. Die Spielgruppe kann eine kostengünstige Alternative bei reduzierter
Arbeitszeit (400€-Job) sein.
Es ist zu vermuten, dass einerseits Eltern mit Kindern im Alter von 2 ½ bis unter 3 Jahren mit dem
Betreuungswunsch „Kita“ den zukünftigen Kita-Besuch ab 3 Jahren im Blick hatten. Andererseits wurde eben
dieser Wunsch nicht mehr angekreuzt, da der Kita-Besuch kurz bevor steht und für einen so kurzen Zeitraum
nicht lohnt. Darüber hinaus ist der Besuch einer Kita für 3- bis 6-Jährige nicht mehr an die Berufstätigkeit
beider Elternteile bzw. anderer sozialen Kriterien gebunden.
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Bezogen auf alle unter 3 Jahre alten Kinder in Erftstadt ergibt dies einen Prozentsatz
von 17,5 Prozent (> 3 Tage = 13,2 %). Zurzeit versorgt sind 39 Kinder (3,7 %).
6.2
Bedarf in Tagespflegestellen
61 Eltern wünschten sich eine Tagespflegestelle, davon 36 für mehr als 15 Stunden
pro Woche. 13 benötigten eine Tagespflege ohne weiteres Angebot, 26 eine Tagespflegestelle in Verbindung mit einer Kindertageseinrichtung und 11 alle drei Formen.
Die Analyse ergab, dass kurzfristig 45 und mittelfristig weitere 16 Kinder in einer
Tagespflegestelle versorgt sein wollen.
Tabelle 7
Bedarfsberechnung Plätze in Tagespflegestellen
Tagespflege
Altersklassen
0,4- bis 1 J. 1- bis 2 J. 2- bis 3 J.
12
5
8
< 15 h
13
17
6
≥ 15 h
Ges.
25
22
14
Ges.
0,4- bis 3 J.
25
36
61
Hinsichtlich der Berechnung der Versorgungsquote sind die Kinder mit Mehrfachbetreuung nur einmal zu berücksichtigen. Ebenso wird ein Betreuungsbedarf < 15
Stunden nicht mit gezählt. Insofern erhöht sich die Versorgungsquote nur um 13
Plätze auf 18,3 bzw. 14,4 Prozent.
6.3
Bedarf in Spielgruppen
Eine Spielgruppe vermissten insgesamt 75 Eltern, davon 61 in Verbindung mit einer
Kindertagesstätte oder Tagespflege. Kurzfristig benötigen das Angebot 32 Eltern und
mittelfristig wegen eines perspektivischen Bedarfs weitere 43 Eltern. Zu diesem
engeren Bedarf sind noch die Plätze hinzu zu addieren, die Eltern nach eigenen
Angaben für weniger als drei Tage eine Kindertagesstätte benötigen.
Wie in der folgenden Tabelle dargestellt, werden bezogen auf alle unter 3 Jahre alten
Kinder einschließlich der Zuordnungen aus dem Bedarf für Tageseinrichtungen 116
Plätze in Spielgruppen gewünscht.
Tabelle 8
Bedarfsberechnung Plätze in Spielgruppen
Spielgruppe
Altersklassen
0,4- bis 1 J. 1- bis 2 J. 2- bis 3 J.
engerer Bedarf
22
26
27
erweiteter Bedarf
19
10
12
Ges.
41
36
39
Ges.
0,4- bis 3 J.
75
41
116
Die bereinigten Daten aus der Befragung sind in der folgenden Übersicht zusammengefasst. Dabei beziehen sich die errechneten Zahlen auf Plätze und nicht auf Personen, da die 221 Eltern mit einem Betreuungsbedarf i.d.R. ein Betreuungssetting
(Kita + Tagespflege + Spielgruppe) bevorzugen. Dies ergibt in der Summe 291
Angebote. Die eindeutige Präferenz hat die Betreuung in einer Kindertageseinrichtung, selbst wenn wie in Abbildung 4 der Kita-Bedarf unter 3 Tagen zum Spielgruppenbedarf addiert wird.
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Abb. 3: Anzahl Plätze für U3-Kinder nach Betreuungsart
und Alter 2007
(Kita-Bedarf < 3 Tage = Kita)
0 – 1 Jahr
1 – 2 Jahr
2 – 3 Jahr
Ges.
Spielgruppe
22
26
27
75
Kindertagespflege
13
17
6
36
Kindertageseinrichtung
59
56
65
180
Ges.
94
99
98
291
In der folgenden Abbildung wird der geäußerte Bedarf in Kindertageseinrichtungen,
der nur für maximal zwei Tage gewünscht wird, dem Spielgruppenbedarf zugeordnet.
Abb. 4: Anzahl Plätze für U3-Kinder nach Betreuungsart
und Alter 2007
(Kita-Bedarf < 3 Tage = Spielgruppe)
0 – 1 Jahr
1 – 2 Jahr
2 – 3 Jahr
Ges.
Spielgruppe
41
36
39
116
Kindertagespflege
13
17
6
36
Kindertageseinrichtung
40
46
53
139
Ges.
94
99
98
291
Fazit
Die Betreuung der unter 3-jährigen Kinder ist in aller Munde. Eine höhere Versorgungsquote wird politisch gewünscht und von den Eltern auch dringend benötigt. Den
Bedarf möglichst genau zu bestimmen, sollte mit Hilfe einer Befragung erreicht
werden. Hier ergaben sich jedoch einige Probleme:
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Ergebnisse der Fragebogenaktion zur Betreuung der unter 3-jährigen
Das zurzeit zur Verfügung stehende Angebot zur Betreuung der unter 3-Jährigen
befindet sich in einer Neuorientierung. Spielgruppen reichen u. U. nicht aus, eine
Teilzeitberufstätigkeit zu ermöglichen. In dieser Zeit lässt sich allenfalls ein Arztbesuch oder Einkauf erledigen. Der Anspruch an diese Betreuungsform ist gestiegen.
Die Tagespflege ist rechtlich den Kindertageseinrichtungen gleich gestellt. Dies ist
den meisten Eltern noch nicht bewusst. Zurzeit ist nicht absehbar, wann die Eltern
der Tagespflege die gleiche Akzeptanz entgegenbringen, wie zurzeit den Tageseinrichtungen. Zunächst scheint es so zu sein, dass die Tagespflege weiterhin auf
Randzeitenbetreuung begrenzt bleibt.
Eindeutige Präferenz, sowohl aus politischer wie aus Elternsicht, hat aber die Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Hierzu wird ein neues Gesetz zum 01.08.2008 mit
neuen Gruppenformen auch für die Versorgung der unter 3-Jährigen wirksam
werden. Ergänzend hierzu muss die Wirkung des Elterngeldes abgewartet werden.
Die Verwaltung des Jugendamtes steht vor der Aufgabe, auf die Betreuungssituation einwirkenden Bedingungen bei der Planung mit zu berücksichtigen. Eindeutigere Vorgaben hinsichtlich der Betreuungsformen und der Kosten würden diese
Aufgabe erleichtern. Unter den gegebenen Umständen können deshalb Befragungen
keinen Bedarf auf Heller und Pfennig ergeben. Vielmehr können die Abfragen
Hinweise für eine möglichst bedarfsgerechte Planung sein, um nicht alles dem Zufall
zu überlassen.
Will man die Eltern beim Wort nehmen, so wird eindeutig ein bedarfsgerechter
flexibler Betreuungsmix gewünscht. Unter diesen Bedingungen würde aber der
Platzbedarf aufgebläht, zumal eine optimale Ausnutzung der Einrichtungen an allen
Wochentagen und über die gesamte Betreuungszeit nicht gewährleistet werden
kann. Eine gleichzeitige Versorgung in Tageseinrichtungen und Tagespflege wird nie
unnötig werden, sie dürfte sich aber bei flexibler Gestaltung der Öffnungszeit in den
Kindertageseinrichtungen weitgehend erübrigen. Deshalb geht dieses Fazit von einer
Minimalplanung aus, zumal viele Eltern auch einen perspektivischen Bedarf anmelden. Eine zurückhaltende Interpretation des Bedarfs darf aber nicht sozial Benachteiligte vernachlässigen, die oft bei Datenerhebungen der beschriebenen Art
unterrepräsentiert sind. Die echte Bedarfszahl liegt also vermutlich höher.
Die insgesamt veränderten Bedingungen und die Ergebnisse der Befragung führen
zu einer Revision der Quoten aus dem Jahr 2005, wonach 60 Plätze in Spielgruppen,
60 Plätze in Spielgruppen und 90 Plätze in Kindertageseinrichtungen zu planen
waren. Ein Ernstnehmen des Elternwillens hätte folgende Quoten zur Folge:
Plätze in Kindertageseinrichtungen:
Der prognostizierte Bedarf erhöht sich von 90 auf 140.
Plätze in Tagespflege:
Der prognostizierte Bedarf verringert sich von 60 auf 40 Plätze.
Eine Genehmigung für eine Tagespflege mit weniger als 15 Stunden Betreuungszeit
ist nicht erforderlich. Die Zahl erhöht sich aber wieder auf 60, wenn die Randzeitenbetreuung in Ergänzung zur Kita erforderlich ist.
Plätze in Spielgruppen:
Der prognostizierte Bedarf erhöht sich von 60 auf 120.
Hier ist zu berücksichtigen, dass gesetzlich eine Versorgung in einer Spielgruppe
nicht vorgesehen ist.
Durch die jährlich erforderlichen Erhebungen können die Planungszahlen zeitnah an
den tatsächlichen Bedarf angepasst werden.
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