Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
704 kB
Datum
23.05.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
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Eckpunktepapier "Katholische Familienzentren im Erzbistum Köln"
Entwurfzur BeratungimRahmender Startveranstaltungam 30.8.2006
Mit dem Herbst 2006 beginnt für 80 Seelsorgebereiche
die Pilotphase "Katholische
Familienzentren im Erzbistum Köln". Die nachfolgenden "Eckpunkte" beschreiben den
Rahmen für die Errichtung und Entwicklung dieser Familienzentren und erläutern, was ein
"Katholisches Familienzentrum" ist.
1. Das Familienzentrum als Netzwerk
Die Bezugsgröße des kath. Familienzentrums ist der Seelsorgebereich. In diesem pastoralen und sozialen Raum wird das Familienzentrum als Netzwerk katholischer Kindertagesstätten in Verbindung mit weiteren Einrichtungen und Diensten familienunterstützend
tätig. Es steht allen Familien offen. In der Regel setzt es sich aus einer pfarrlichen oder
nicht pfarrlichen katholischen Schwerpunkteinrichtung und anderen, pfarrlichen oder
nicht pfarrlichen katholischen Tageseinrichtungen für Kinder des Seelsorgebereichs in
Form eines Netzwerkes zusammen. Alle Tageseinrichtungen für Kinder bilden mit der
Schwerpunkteinrichtung das Netzwerk Familienzentrum; sie kooperieren, sind am
Netzwerk beteiligt und profitieren von den Erfahrungen und Möglichkeiten der anderen
katholischen Einrichtungen und Dienste.
Die kooperierenden Einrichtungen behalten dabei ihr je eigenes Profil und ihre Selbstständigkeit, entwickeln aber als Teil des Familienzentrums zusätzliche Angebote. Gleichzeitig sind Synergieeffekte zu erwarten, die zu Entlastungen in den einzelnen Einrichtungen führen.
Umsetzungsform des jeweiligen Familienzentrums kann sowohl das Modell "Unter einem
Dach", das "Lotsenmodell" als auch das "Galeriemodell" sein (s. Anhang). Mischmodelle
sind denkbar.
2. Koordinierungsgruppe
,Familienzentrum'
Voraussetzung für die Entstehung eines Familienzentrums ist die begleitete Entwicklung
eines Konzeptes, an dem alle Partner, die in Zukunft kooperieren werden, beteiligt sind
und eine Koordinierungsgruppe bilden. Sie sollte sich aus folgenden Mitgliedern zusammensetzen:
a) Leitender Pfarrer
b) Leiter/in der Schwerpunkteinrichtung sowie Leiter/innen der weiteren katholischen
Tageseinrichtungen für Kinder, die nach 2008 noch in katholischer Trägerschaft sein
werden
c) Regionalreferent/in für Gemeindepastoral
d) Fachberater/in des Diözesan-Caritasverbandes
e) Vertreter der pfarrlichen und/oder nicht pfarrlichen Träger aus den Bereichen Caritas,
Beratung und Bildung
f) Elternvertreter
g) Vertreter aus Pfarrverbandskonferenz und Kichengemeindeverband
h) weitere Fachleute werden bei Bedarf zu den Beratungen hinzugezogen.
Die Koordinierungsgruppe hat den Auftrag, den Prozess der Weiterentwicklung zu
initiieren, zu strukturieren und bei evtl. auftretenden Hemmnissen praktikable Lösungen
aufzuzeigen.
1
3. Ziele und Konzept
Die Koordinierungsgruppeerarbeitet für das Netzwerk FamilienzentrumZiele und ein
Konzept mitfolgenden Bestandteilen:
a)
b)
c)
d)
Analyse der sozialen und der pastoralen Situation
Bedarfsanalyse und Zielentwicklung
Planung der erforderlichenAngebote
Vereinbarung der Leitungs-, Kooperations- und Kommunikationsstrukturen
ImZuge der Konzepterstellung sind Kontrakte zwischen den beteiligten Partnern zu
schließen.
4. Leitung des Familienzentrums
a) Die Leitung des Netzwerks Familienzentrum liegt bei dem leitenden Pfarrer. Es ist
seine Aufgabe, die Startphase zu initiieren, den familienpastoralen Auftrag im Blick zu
behalten und die Koordinierungsgruppe fortan zu leiten. Diese Aufgabe kann er an
ein Mitglied des Pastoralteams delegieren.
b) Die Leitung einer Schwerpunkteinrichtung muss von der Gruppenleitung freigestellt
sein. Als Leiter/in der Tageseinrichtung für Kinder ist sie für die pädagogische und organisatorische Leitung ihrer Einrichtungen verantwortlich. Zu ihren Aufgaben gehören
in Bezug auf das Familienzentrum:
Mitarbeit in der Koordinierungsgruppe
Ansprechpartner für Familien im Blick auf die Familien unterstützenden Angebote,
pastoralen Dienste sowie Träger
die Koordination der Kontakte mit den anderen katholischen Tageseinrichtungen
für Kinder im Seelsorgebereich
5. Prozessbegleitung
Bei der Konzeptentwicklungerhält der leitende Pfarrer Unterstützung durch die Regionalreferent/innen für Gemeindepastoral. Deren Aufgabe ist es, als Begleiter/innen den Gesamtprozess im Blick zu behalten und dafür zu sorgen, dass alle im Bistumskonzept vorgesehenen Partner beteiligt werden. Sie arbeiten eng mit den Fachberater/innen des Diözesan-Caritasverbandes zusammen. Für jedes Familienzentrum wird einte solche/r
Begleiter/in und einte Fachberater/in benannt werden.
6. Finanzierung
Für das Erzbistum Köln ist die Entwicklung eines Familienzentrums so zu gestalten, dass
sie kostenneutral ist. Entsprechend der (zu erwartenden) gesetzlichen Regelung können
finanzielle Ressourcen dafür eingesetzt werden, die Arbeit der Familienzentren zu
ermöglichen und zu sichern.
7. Raumnutzung
Beratungsangebote werden in der Regel in den Räumen des jeweiligen Anbieters oder in
pfarrlichen Räumlichkeiten wahrgenommen. Bildungs- und andere Angebote finden in
den Räumen des Familienzentrums oder in pfarrlichen Versammlungsräumen statt.
Auch Räume in den katholischen Familienbildungsstätten können genutzt werden.
2
8. Inhaltliche Eckpunkte
Von Seiten des Landes NRW gibt es folgende Vorgaben, die sich mit unseren Eckpunkten decken:
a) Konzeptionelle Sprachförderung
b) Unterstützung bei der Vermittlung von Tagespf1ege sowie die Bereitstellung von Informationen über Angebote von Kinderbetreuung
c) Vernetzung von Angeboten aus dem Bildungsbereich für Eltern/Familien
d) Vernetzung mit verschiedenen Beratungsdiensten
Die pastoralen Eckpunkte des katholischen Familienzentrums beziehen sich im Wesentlichen auf Standards, die mit dem Positionspapier des Bistums zur Kindergartenpastoral "Gemeinsam für Kinder" gesetzt wurden und beinhalten folgende Handlungsfelder:
Pastorales Handeln in den Kindertagesstätten des Familienzentrums
Stärkung der Eltern- und Familienpastoral
Vernetzung mit anderen Feldern der Gemeindepastoral im Seelsorgebereich
Kindergartenplanung im Seelsorgebereich
9. Katholische Partner vor Ort, in der Region und im Erzbistum
Folgende Partner und Fachdienste können bei der Entwicklung der Familienzentren
angefragt werden:
a) Hauptabteilung Seelsorgebereiche mit den Referent/innen für Kindergarten- und
Familienpastoral.
b) Diözesan-Caritasverband mit der Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder und den
sonstigen Fachabteilungen.
c) Ortscaritas- und Fachverbände als Ansprechpartner für vielfältige, familienunterstützende Angebote.
d) Hauptabteilung Seelsorge mit den Referent/innen für Ehe- und Familienpastoral für
die Kreis- und Stadtdekanate und den Kath. Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und
Lebensfragen.
e) Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Köln mit den regionalen Kath. Bildungswerken, Familienbildungsstätten und Kath. Öffentlichen Büchereien.
f) Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von kath. Kooperationspartnern.
Das Familienzentrum orientiert sich an dem umliegenden Sozialraum, den örtlichen
Erfordernissen und bildet mit den zugehörigen Einrichtungen und Kooperationspartnern
Schwerpunkte aus.
Ich hoffe und bin sehr zuversichtlich, dass alle Beteiligten den Prozess der Pilotphase
zum Wohl der Kinder und Familien aktiv mitgestalten. Dazu lade ich Sie herzlich ein und
wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Entwicklung der Familienzentren.
Dr. Dominik Schwaderlapp
Generalvikar
3
Anhang zum Eckpunktepapier:
1. Inhaltliche Eckpunkte "Familienzentren"
des landes
NRW
Konzeptionelle Sprachförderung
Aneignung der deutschen Sprache für Kinder (und Eltern) mit und ohne Migrationshintergrund
Angebote zum Spracherwerb für Eltern mit Kleinkindern
Sprach- und Integrationskurse für Eltem mit Migrationshintergrund
Unterstützung bei der Vermittlung von Tagespflege sowie die Bereitstellung von Infos
über Angebote von Kinderbetreuung
Qualifizierung und Begleitung von Tagesmüttern und -vätern
Bildungsangebote für die "abgebenden" Eltern (die dieses Angebot in Anspruch
nehmen)
Vernetzung von Angeboten aus dem Bildungsbereich
Eltern- und Familienbildung u.a. in Bezug auf Erziehungsfragen
Vermittlung von Alltagskompetenzen
Angebote zur Bewältigung von Übergängen in der Familienentwicklung
Gesundheitsbildung
Aus- und Fortbildung von Tagesmüttern und -vätern
musikal. Früherziehung
Vernetzung mit verschiedenen Beratungsdiensten
Ehe-, Familien- Lebensberatung
Erziehungsberatung
Schwangeren- und Konfliktberatung
Sozialberatung, Schuldnerberatung, ...
(Workshop Familienzentren, iku, 28.9.2005)
2. Modelle "Familienzentren"
des landes
NRW
Unter einem Dach
Bei dem Modell Unter einem Dach werden alle Hilfs- und Beratungsangebote
unter dem Dach der Kindertageseinrichtung bereitgestellt.
für Familien
Lotsenmodell
Beim Lotsenmodell übernimmt die Kindertageseinrichtung die Vermittlungsfunktion. Der oder
die Leiter/Leiterin der Kindertagesstätte leitet die Hilfesuchenden an ein räumlich nahe gelegenes Angebot weiter. Die im Netzwerk arbeitenden Dienste
arbeiten ihrerseits eigenständig organisiert, sind jedoch gut aufeinander abgestimmt und
erleichtern somit eine gut funktionierende, flexible Kooperation. Die Kindertagesstätte ist
erste AnlaufsteIle für Familien mit Problemen und leitet diese kompetent
an die zuständigen, vernetzten Stellen weiter.
4
Galeriemodell
Das Modell Galerie ist eine Mischung beider Modelle: das Familienzentrum hält hierbei konkrete Hilfs- und Beratungsangebote unter dem Dach der Kindertageseinrichtung vor, deren
Zusammenstellung jedoch unterschiedlich ausfallen können und sich nach den örtlichen
Notwendigkeiten sowie den räumlichen Möglichkeiten der Einrichtung richten. Daneben kann
es auch ergänzende Angebote im unmittelbaren Umfeld geben.
3. Beiträge der Caritas mit ihren Einrichtungen
und Diensten zur Weiterentwicklung
von
Katholischen Tageseinrichtungen
für Kinder
zu Familienzentren
G
m
.
."
..
"
Diözesan-
Caritasverband
für das Erzbistum Köln e.v.
Der Grundauftrag der Caritas ist im Leitbild des Diözesan-Caritasverbandes deutlich:
"Der Diözesan-Caritasverband (und mit ihr die ganze Caritas) weiß sich in hohem Maße den
armen Menschen verpflichtet. Wegen ihrer besonderen Bedeutung für das Wohlergehen der
Menschen setzt sich der Diözesan-Caritasverband zur Stützung der Familie ein".
(Leitbild des Diözesan-Caritasverbandes
Köln, Seite 10)
Diese zwei Schwerpunkte werden besonders hervorgehoben, sie verlebendigen sich
im katholischen Familienzentrum. Die Beratungs-, Unterstützungs- und
Hilfeleistungen der Caritas sind für alle Rat- und Hilfesuchenden offen.
Durch die Vernetzung und Einbindung in das Informations- und Angebotsnetz unserer
Familienzentren werden niederschwellige und möglichst kostenfreie Zugangsmöglichkeiten
geschaffen. Eine Kommunikation und Kooperation mit den örtlichen, öffentlichen und
sonstigen Hilfssystemen kann dieses multiple Angebot nach Bedarf ergänzen.
Durch die Kooperation der Fachdienste, insbesondere in den Bereichen Gemeindecaritas,
Migration, Beratungsdienste, wie Schuldner- und Erziehungsberatung,
Schwangerschaftsberatung, Soziale Dienste etc. finden besonders belastete und
benachteiligte Kinder und Familien Hilfen und Unterstützung. Besonders in den Blick
genommen sind:
Arme Menschen
Behinderte Kinder
Familien mit Migrationshintergrund
Familien in Krisensituationen
Kinder mit besonderem Förderungsbedarf
Vernachlässigte Kinder (seelisch und sozial)
Kinder von Alleinerziehenden
Hilfe- und Rat suchende schwangere Frauen.
Durch eine Vernetzung im Seelsorgebereich wird eine vielfältige und differenzierte
Angebotsstruktur erreicht. Im Zusammenwirken vieler, insbesondere aber in kleinräumigen,
vertrauensvollen Hilfsangeboten für den Einzelnen oder in der Gemeinde, wird diese Vielfalt
spürbar. Konkret bedeutet Vielfalt in Familienzentren für die Caritas:
Sprach- und Frühförderung
Tagespflegevermittl ung
Allgemeine soziale Hilfen
Schwangerschaftsberatung
Adoptionsberatung I-vermittlung
Migrationsberatung
Drogen- und Suchtberatung
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Schuldnerberatung
Familienpflege
Sozialpäd. Hilfen
Krisenintervention
Bedarfsorientierte Plätze und familienfreundliche
Hilfe zur Selbsthilfe
Gemeindecaritas
Ehrenamtliche Hilfen und Unterstützung
etc.
Öffnungszeiten
Zur Erfüllung der Bedarfe sind die Einrichtungen und Verbände vor Ort bestrebt, im
Seelsorgebereich aktiv und konstruktiv zu kooperieren. Katholische Familienzentren werden
so zu Knotenpunkten der familienunterstützenden Arbeit im Seelsorgebereich. Sie nutzen die
Chancen, die Bindung von jungen Familien zu stärken.
Caritas und Pastoral ergänzen und unterstützen sich gegenseitig zur Stärkung von Familien.
Um den neuen und umfangreichen Anforderungen gerecht werden zu können, erhalten die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tageseinrichtungen für Kinder Fortbildung und
Praxisbegleitung durch den Diözesan-Caritasverband. Kooperationen mit unterschiedlichen
Partnern werden verbindlich geregelt.
Anerkennend wird die Arbeit der Tageseinrichtung mit eingebracht. Wo Weiterentwicklung
erforderlich ist, werden durch den Diözesan-Caritasverband und die caritativen Verbände
Unterstützung und Förderung zugesagt.
Alle Angebote unserer Caritas im Erzbistum Köln finden Sie im Internet unter
www.caritasnet.de sowie unter den Internetauftritten der örtlichen caritativen Verbände.
4. Mitwirkung der Katholischen
Erziehungsberatungsstellen
im
Erzbistum Köln an den Katholischen
Familienzentren
im Sinne einer geregelten
Erziehungsberatungsstelle
Familienzentren
Kooperation der
mit den Kath. Kindertagsstätten
DiözesanCaritasverband
für das Erzbistum Köln e.v.
im entstehenden
Netzwerk
1. Es gibt 16 Katholische Erziehungsberatungsstellen im Erzbistum Köln. Alle Informationen
über Ansprechpartner, Adressen, Angebote findet man im Internet unter www.beratungcaritasnet.de
2. Es gibt seit vielen Jahren eine gute Kooperation zwischen Kindertagestätten und
Erziehu ngsberatu ngsstellen
3. Bewährte gemeinsame Arbeitsformen sind:
. Elternabende I Eltemseminare zu entwicklungspsychologischen Fragen und Erziehungsfragen
. Verhaltensbeobachtung I Diagnostik Sozialverhalten von Kindern in der Kita
. Elternberatung in Form von offenen Sprechstunden
. Eltern- und Familienberatung im Rahmen der institutionellen Erziehungsberatung
. Familienberatung gemeinsam mit Eltern, Kita und EB
. Beratung bei Verdacht auf Kindesvernachlässigung, Gewalt, Missbrauch
. Praxisberatung und Supervision für Erzieherinnen I Leiterinnen
6
4. Es besteht fachliches Einvernehmen, dass frühe Hilfen besonders in Fragen der
Bindungserfahrungen der Kinder und der sozialen Entwicklung in Familien sinnvoll sind.
5. Kindertagesstätten / Familienzentren sind ein Knotenpunkt im sozialen Netzwerk. Der
Auftrag der Erziehungsberatung bezieht sich auf den gesamten Familienzyklus mit
Kindern und Jugendlichen, und nicht nur auf die Phase der frühen Kindheit.
6. Die Erziehungsberatungsstellen arbeiten mit vielfachen sozialen Netzwerkpartnern
zusammen, insbesondere auch mit Schulen, Jugendamt, Familiengericht, Frühfördereinrichtungen, Psychotherapeuten, Ärzten, anderen sozialen Diensten und der
Seelsorge.
7. Die Mitwirkung der Erziehungsberatungsstelle an den Familienzentren braucht gesicherte
finanzielle Rahmenbedingungen. Die gewünschte Kooperation von Erziehungsberatungsstelle und Kita in Familienzentren müsste auch in die Landeszielvereinbarung für Familienberatung und in die Verträge mit den Kommunen aufgenommen werden.
8. Das Modell Lotse und Galerie ist in der zweiten Ausbaustufe des Landesprojektes (3000
Familienzentren) aufgrund der geringen Zahl der Beratungsstellen her eher
flächendeckend zu verwirklichen, als eine tatsächliche regelmäßige qualifizierte Präsenz
der Berater in einem Familienzentrum. Eine Möglichkeit wäre auch der Hinweis auf die
Beratungsangebote im Internet, die präventiv ausgelegt sind. Die katholischen
Erziehungsberatungsstellen sind meist für eine größeren Einzugsbereich zuständig.
9. Das Thema "Mitwirkung der Erziehungsberatungsstelle an den Familienzentren" ist mit
den Trägern / Leitern und Mitarbeitern der Kath. Erziehungsberatung bereits umfangreich
erörtert worden. Die konkrete Ausgestaltung der Kooperation / Angebote erfolgt durch die
örtliche Beratungsstelle auf der Basis einer Arbeitsvereinbarung mit der Kita und dem
Jugendamt vor Ort.
10. In Düsseldorf gibt es mit dem Modellprojekt "Therapie Mobil" eine weitreichende
Vereinbarung (incl. Finanzierung durch das Jugendamt) über Angebote der kath.
Erziehungsberatung in Kitas / im Sozial raum.
In Dormagen und Rösrath gibt es solche Angebote im "Haus der Familie".
In vielen Regionen gibt es gute bilaterale Kooperationen.
Entscheidend neu wäre die Kooperation einem Gesamtnetzwerk Familienzentren.
11. Es muss vor Ort beachtet werden welche Zeitressourcen im Rahmen der Gesamtaufgaben der Erziehungsberatung eingebracht werden können. Hierzu sind konkrete
Arbeitsvereinbarungen erforderlich. Ebenfalls muss bedacht werden, welche Folgen eine
(an und für sich wünschenswerte) verstärkte Verzahnung von Prävention und Beratung
auf Wartezeiten für Ratsuchende haben wird.
12. Ansprechpartner für das Katholische Familienzentrum vor Ort ist der Leiter der jeweiligen
örtlichen / regionalen Katholischen Erziehungsberatungsstelle.
13. Alle weiteren Angebote der Caritas im Erzbistum Köln findet man unter
www.caritasnet.de
7
5. Mitwirkung der CaritasFachdienste Integration und
Migration an den Katholischen
Familienzentren im Erzbistum Köln
DiözesanCaritasverband
für das Erzbistum Köln e.v.
Die Landesregierung verfolgt mit dem Konzept der Familienzentren die Vorstellung, dass
diese sich insbesondere auch an Familien mit Zuwanderungsgeschichte richten. Familienund Integrationsminister Armin Laschet setzt dabei auf Prävention durch vorschulische
Sprachförderung
und Stärkung der Erziehungskompetenz
in Migrantenfamilien
als
wesentliche
Voraussetzungen
für Bildungserfolge
ihrer Kinder. "Die wohnortnahe
Verknüpfung
von
Kindertageseinrichtungen
mit
den
Familienberatungsstellen,
Familienbildungsstellen sowie anderen Einrichtungen der Familienhilfe fördert zukünftig auch
eine umfassendere und ziel-genaue Ansprache von Zuwandererfamilien. Familienzentren
werden nicht nur zu Orten, in denen Bildung, Beratung und Betreuung organisiert werden,
sondern
auch zu Integrationszentren
in Stadtteilen",
heißt es im 20-PunkteAktionsprogramms Integration der Landesregierung.
Die Caritas-Fachdienste für Integration und Migration bieten sich in zweierlei Hinsicht als
Kooperationspartner und Unterstützer der Familienzentren an:
Zum einen bieten sie Miqrationserstberatunq für alle Neuzuwanderer (d.h. in den ersten drei
Jahren nach der Einreise), aber auch für alle Zugewanderten mit längerem Aufenthalt und
großen Integrationsdefiziten an. D.h. an sie kann in konkreten Einzelfällen vermittelt werden.
Zum
anderen
werden
die
Migrationsfachdienste
Inteqrationsaqenturen mit folgenden Aufgaben:
· Die Integrationsagenturen
werden Einrichtungen
Infrastruktur -
ab
und
2007
umgestaltet
Institutionen
der
zu
sozialen
von den Kindertageseinrichtungen über die Arbeitsagenturen bis zu
Senioreneinrichtungen - dabei unterstützen, ihre Dienstleistungen für Zugewanderte zu
öffnen und zielgruppenspezifische
Angebote zu entwickeln. Dies kann in Form von
Fortbildungsangeboten zur interkulturellen Orientierung und Öffnung für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den Einrichtungen erfolgen; es kann von der Co-Beratung in Fachdiensten bei
Beratungsangelegenheiten,
die ein spezifisches Hintergrundwissen erfordern, bis hin zur
Beratung
von
Einrichtungen
zur
Entwicklung
einer
zielgruppenspezifischen
Öffentlichkeitsarbeit und Angebotsausrichtung reichen.
· Die Integrationsagenturen werden in Stadtteilen mit besonderen sozialen Problemlagen
und hohem Migrantenanteil die Eigeninitiative von Vereinen und Organisationen fördern und
unterstützen. In der Praxis beinhaltet dies beispielsweise, Organisationen und Vereine der
Zugewanderten
bei der Durchführung eigener Angebote zu unterstützen, zwischen
Einrichtungen,
Behörden
und
sonstigen
Institutionen
der
Gesellschaft
und
Migrantenorganisationen zu vermitteln, Kooperation anzustoßen und zu begleiten.
· Die Integrationsagenturen
werden das bürgerschaftliche Engagement im Bereich
Integration ausbauen und qualifizieren. Dies kann die Einbindung von Ehrenamtlichen mit
und ohne Zuwanderungsgeschichte
in die Integrationsarbeit,
die Schulung von
Ehrenamtlichen und Multiplikatoren für den begleitenden Einsatz in Fachdiensten, Behörden,
Krankenhäusern etc. beinhalten wie auch die Koordination dieses Einsatzes in Abstimmung
mit den genannten Institutionen.
· Die Integrationsagenturen
werden Integrationsmanagement
vor Ort leisten. Dies
beinhaltet die Mitarbeit in relevanten Netzwerken und die Erschließung von Netzwerken für
Integrationsthemen,
die
Zusammenarbeit
mit
Familienzentren,
Stadtteilläden,
Bildungseinrichtungen wie Schulen und Volkshochschulen und vieler anderer sowie ggf.
auch die Bündelung und Moderation von integrationsrelevanten Aktivitäten vor Ort.
Sowohl mit ihrer Migrationserstberatung wie in ihrer Funktion als Integrationsagenturen sind
die Caritas-Fachdienste für Integration und Migration natürliche Partner und Unterstützer der
8
Familienzentren bei allen Fragen der Integration von Zugewanderten. Es versteht sich von
selbst, dass die Familienzentren in katholischer Trägerschaft vorrangige Partner der CaritasFachdienste für Integration und Migration sind.
Alle Informationen finden Sie im Internet unter www.caritasnet.de
6. Mitwirkung der kath. Ehe-, Familien~i
und Lebensberatungsstellen
(EFL) im
kathoUsche
Erzbistum Köln an den
ehe.famiUen.lebens.
Familienzentren
beratung
im Sinne einer geregelten Kooperation der EFL mit den Kath.
Kindertagesstätten
im entstehenden Netzwerk Familienzentren
1. Es gibt 12 Katholische Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen im
Erzbistum Köln. Alle Informationen über Ansprechpartner, Adressen, Angebote findet
man im Internet unter www.efl-beratunq.orq,
2. Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung arbeitet abhängig von den regionalen
Gegebenheiten zum einen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, zum anderen
unterstützt sie junge Erwachsene, allein stehende und ältere Menschen sowie Eltern
von volljährigen Kindern in der Beratung.
3. Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe bietet die EFL im Rahmen der institutionellen
Ehe-, Familien- und Lebensberatung im einzelnen an:
. Beratung bei Fragen der Familiengründung
. Beratung in Fragen der Elternschaft und Partnerschaft
. Beratung von Familien zum Gelingen partnerschaftlichen Miteinanders
. Beratungen in Gruppen von Paaren und Eltern
. Beratung vor/während/nach Trennung/Scheidung
. Onlineberatung bei Fragen der Partnerschaft, Elternschaft und Familienfragen als
Emailberatung oder als Einzelberatung im Chat
4.
Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe können darüber hinaus abhängig von den
regionalen Gegebenheiten zum Beispiel folgende Angebote vorgehalten werden:
. Informationen über die Arbeit der Beratungsstellen auf Elternabenden und
Eltemtreffs
. Fachliche Inputs zu Partnerschaft, Kommunikation und Lebensfragen bei
Müttertreffs und Elternabenden und anschließendem Angebot zum Gespräch
. Fachlicher Austausch mit den Mitarbeiter/-innen von Tageseinrichtungen im
Hinblick auf Kommunikation, Paarsysteme und gesellschaftliche Veränderungen,
ihre Auswirkung und der Umgang damit
. Gesprächskreise/Gruppenangebote, Klärung von Beziehungsfragen und
Orientierung nach Trennungsprozessen
. Gesprächskreise für Frauen und Männer mit Migrationshintergrund
. Regelmäßige Termine für Abklärungsgespräche, anbahnende
Beratungsgespräche zur Weiterführung in der Beratungsstelle
Im Netzwerk vor Ort sind Kindertagesstätten bzw. zukünftige Familienzentren für die
EFL weitere Partner für die Kooperation zum Wohle von Kindern, Jugendlichen und
deren Familien. Der Auftrag der Ehe-, Familien- und Lebensberatung bezieht sich
auf den gesamten Familienzyklus mit Kindern und Jugendlichen, nicht nur auf die
Phase der frühen Kindheit. Das breiter gefächerte Angebot der Eheberatung kommt
9
darüber hinaus dort zum Tragen, wo sie ihren pastoralen Auftrag auch außerhalb
des Bereichs der Kinder- und Jugendhilfe als spezielles Angebot der Kirche und
sichtbares Zeichen für Ehe und Familie wahrnimmt.
5. Im Rahmen der mit dem Land NRW vereinbarten Eckpunkte der Familienberatung
und den Anforderungen von Seiten der Kommunen arbeiten die Ehe-, Familien- und
Lebensberatungsstellen mit vielfachen sozialen Netzwerkpartnern zusammen. Hier
sind insbesondere zu nennen: Familiengerichte, Jugendamt und Schulen wie auch
Einrichtungen der Gesundheitsdienste wie psychiatrische Tageskliniken,
psychiatrische Krankenhäuser, Psychotherapeuten und ambulante medizinische
V ersorgungsstru ktu ren.
6. Über die Zusammenarbeit mit den sozialen Netzwerkpartnern hinaus hat die Ehe-,
Familien- und Lebensberatung einen besonderen pastoralen Auftrag im Bereich der
Ehe- und Familienpastoral, den sie in der Zusammenarbeit mit den pastoralen
Diensten auf der Ebene der Dekanate und Seelsorgebereiche verwirklicht.
7. Eine zukünftige Mitwirkung an Familienzentren braucht für alle Dienste eine
gesicherte finanzielle Grundlage. Die Zielvereinbarungen der Ehe-, Familien- und
Lebensberatungsstellen mit dem Land NRW und die entsprechenden
Leistungsnachweise dokumentieren einen weiterhin steigenden Beratungsbedarf.
Das Land berücksichtigt in seinen finanziellen Förderungen der Beratungsarbeit der
Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen diesen Anstieg des Bedarfs bisher nicht.
Im Gegenteil sind die Zuschüsse rückläufig. Eine erwünschte Kooperation von EFL
und den Familienzentren müsste in den Eckpunkten der Umsteuerung der
Familienberatung festgeschrieben werden und sich durch zusätzliche Landesmittel in
der Förderung auszeichnen.
8. Aus Sicht der Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist die Zusammenarbeit mit den
Familienzentren sowohl in dem Modell Lotse wie auch Galerie möglich. Eine
Zusammenarbeit wird immer von den gegebenen regionalen und lokalen
Bedingungen auszugehen haben und die Ressourcen sparsam einzusetzen haben
im Hinblick auf den bestehenden großen Bedarf an institutioneller Beratung und den
entsprechend langen Wartezeiten in den Beratungsstellen vor Ort.
9. Die Zusammenarbeit mit den Familienzentren erfordert - wie die bisherige
Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene - vertragliche Regelungen mit dem
Jugendamt vor Ort.
10. Es gibt in verschiedenen Kommunen Modelle der Mitwirkung der EFL an
Familienzentren und bestehende Kooperationen bilateraler Art. Die Familienzentren
werden eine neue Orientierung im Sinne von verstärkter Netzwerkarbeit vieler
beteiligter Kooperationspartner bedeuten.
11. Bei der hohen Auslastung der kirchlichen Beratungsdienste kann das Angebot in den
Familienzentren punktuell erfolgen und abhängig von den jeweiligen gegebenen
Strukturen und Konzeptionen vor Ort in Absprache mit den übrigen
Kooperationspartnern.
12. Ansprechpartner für das Familienzentrum vor Ort ist der Leiter der jeweiligen
örtlichen/regionalen Katholischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und
Lebensfragen.
10
7. Mitwirkung der Hauptabteilung
Seelsorge
im Erzbistum Köln an
den Katholischen Familienzentren
Als Paar zusammen leben - Ehe & Partnerschaft begleitende pastorale Angebote
- Ehe-Exerzitien: zahlreiche ehespirituelle Kursangebote für Paare
- Paare, Familie und die Bibel - Die eigene Partnerschaft und Familie im Blick auf biblische
Vorbilder vertiefen
- Liturgische Angebote zum Valentinstag
- Eltern werden - Partner bleiben - pastorale Angebote für die verschiedenen
Familienphasen
- Ehejubiläen feiern - in den Regionen und auf Bistumsebene
- EPUKEKIFSPT: Ein Partnerschaftliches Lernprogramm/Konstruktive Ehe und
Kommunikation/Freiburger Stresspräventionstraining für Paare wissenschaftlich erprobte Kommunikationsprogramme für Paare
Familienpastorale Angebote
Familien-Exerzitien: zahlreiche spirituelle Kursangebote für Familien
pastorale Angebote für Alleinerziehende, Väter-Kinder, Mütter-Kinder
Familienwallfahrten
Initiativen zur jährlichen Kampagne der ,Woche für das Leben'
begleitende Angebote zum Familiensonntag ,DBK-Initiative: Hier beginnt die Zukunft'
Familien- und kinderliturgische Angebote
8. Mitwirkung der Familienbildung
Katholischen Familienzentren
s. Tagungsmappe
im Erzbistum Köln an den
9. Pastorale Eckpunkte der "Katholischen
Familienzentren im Erzbistum Köln"
Mit der Einrichtung der kath. Familienzentren sollen Netzwerke
in den Seelsorgebereichen des Bistum geschaffen werden, die
schwerpunktmäßig Kindergartenpastoral mit Kinder- und der
Familienpastoral in den Gemeinden und im Seelsorgebereich
verbinden sollen. Dafür sind folgende Eckpunkte von großer
Bedeutung:
h<lupt <lbte:ilung
...1..,..
1t.,.lch.
erlb1stu
m k41 n
Pastorales Handeln im Netzwerk Familienzentrum
Den Glauben gemeinsam einüben
Erfahrungen im Raum der Liturgie ermöglichen
Den Dienst am Nächsten und an der Gesellschaft praktizieren
Erfahrung von Gemeinschaft im Glauben ermöglichen
Stärkung der Eltern- und Familienpastoral
Stärkung der Eltern und Familienpastoral
Glaube der Eltern
Seelsorgerliche Begleitung von Ehepaaren, Eltern und Familien und Alleinerziehenden
Ehe- und Familienpastorale Angebote
Vernetzung
mit anderen
Feldern der Gemeindepastoral
11
im Seelsorgebereich
Suche nach Kooperationspartnern (Bücherei, Kinder- und Jugendgruppen, Babysitting, Wallfahrten, Familienwochenenden und -ferien etc.)
Zusammenarbeit der Gremien im SB
Vernetzung der Gruppierungen
Vernetzung der pastoralen Felder und Angebote im SB
Kindergartenplanung im Seelsorgebereich
Gestaltung der Kindergartenpastoral
Gestaltung des strukturellen Angebotes
Gestaltung der baulichen Situation
Vernetzung des Familienzentrums mit den anderen Tageseinrichtungen im SB
vgl. : Positionspapier des Bistums zur Kindergartenpastoral
Erzbistum Köln, Köln 2000
12
"Gemeinsam für Kinder", Hrsg.