Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
44 kB
Datum
05.06.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 288/2007
Az.: - 61 -
Amt: - 61 BeschlAusf.: - 61 Datum: 21.05.2007
Beratungsfolge
Ausschuss für Stadtentwicklung
Betrifft:
Termin
05.06.2007
Bemerkungen
Regionale 2010; Projekt RegioGrün
Finanzielle Auswirkungen:
Mittel müssen ggf. im Haushalt 2008/2009 bereitgestellt werden
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 21.05.2007
Beschlussentwurf:
Der Rat der Stadt Erftstadt begrüßt den Masterplan :grün als Vorgabe für ein Kulturlandschaftsnetzwerk in der Region Köln/Bonn und beauftragt die Verwaltung, diese Vorgabe im Rahmen der
städtischen Stadt- und Grünplanung zu berücksichtigen. Die sich aus den Planungen ergebenden
Einzelprojekte sind den Ausschüssen und dem Rat jeweils zur Einzelbeschlussfassung vorzulegen.
Begründung:
Masterplan :Grün, Kulturlandschaftsnetzwerk Regionale 2010
Regionales Denken und Handeln gewinnt vor dem Hintergrund der Globalisierung der Wirtschaft
und der europäischen Integration mehr und mehr an Bedeutung. Ein Europa der Regionen wird es
jedoch nur dann geben, wenn Europas Landschaften ihre Eigenarten behalten, wenn die
Menschen diesen Landschaften weiterhin als ihrer Heimat verbunden bleiben, sich mit ihnen
identifizieren und sich für ihren Erhalt und ihre Entwicklung einsetzen. Die europäischen Landschaften sind die Wiege der Vielfalt der europäischen Kultur und Natur.
Um die Zukunft ihrer Kulturlandschaften zu sichern und aktiv zu gestalten hat die Region
Köln/Bonn den Masterplan :grün als innovatives Instrument beschlossen. Eingebunden in die
Aktivitäten der Regionale 2010 und mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz abgestimmt, manifestiert der Masterplan :grün den
gemeinsamen Gestaltungswillen der Region zur Sicherung ihrer Kulturlandschaften und definiert
eine auf Qualität ausgerichtete Zukunftsplanung.
Die Region Köln/Bonn besteht innerhalb der vier Großlandschaften Ballungsraum Rhein-Sieg
(Rheinterrassen), Börde-Ville, Bergisches Land und Mittelrheinische Pforte aus verschiedenen
Kulturlandschaften, die vielerorts seit mehr als 2000 Jahren von Menschen genutzt und gestaltet
werden. Sie ist trotz des Ballungsraumes entlang der Rheinschiene eine grüne Region. Diesem
Ballungsraum kommt eine besondere Bedeutung zu, weil er auch weiterhin wachsen wird. Diese
Entwicklung ist jedoch mit dem bekannten Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen –wie z.B. im
Ruhrgebiet- nicht zu vergleichen. Sie ist auch nicht den Schrumpfungsprozessen unterworfen, wie
sie in weiten Teilen Ostdeutschlands vorzufinden sind. Für die Kreise im direkten Umfeld zu den
Städten Köln und Bonn prognostizieren demografische Studien ein weiteres Ansteigen der
Bevölkerungszahlen bzw. keinen mit anderen Bereichen Deutschlands vergleichbaren Rückgang
der Bevölkerungszahl. Damit verbunden wird sich der heute deutlich ablesbare Verstädterungsprozess weiter fortsetzen. Der Freiraumplanung im urbanen und suburbanen Raum kommt daher
eine entscheidende qualitative Bedeutung zu.
Freiraumplanung in der Region Köln/Bonn besteht in erster Linie darin, den verbliebenen Freiraum
vorausschauend zu sichern und aufzuwerten. Rückgewinnung von Freiraum wie in der EmscherRegion steht nicht im Vordergrund. Noch bedeutsamer ist die Verknüpfung der zu sichernden
Freiräume mit den umgebenden Landschaften: im Westen mit der Börde-Ville, im Osten mit dem
Bergischen Land und im Süden mit der Mittelrheinischen Pforte. Die Verknüpfung der Landschaften, die Verknüpfung von Stadt und Land, die Erhaltung von urbanen Freiräumen und
charakteristischen Teilräumen der angrenzenden Landschaften wird neben sicheren, erneuerten
und sich entwickelnden Arbeitsplätzen ein bedeutender Standortfaktor für die Region sein.
Diese große Zukunftsaufgabe erfordert einen „Masterplan“, ohne den eine Zusammenarbeit der
Betroffenen auf regionaler Ebene nicht aufgestellt und umgesetzt werden kann. Dies vorausgesetzt muss die kooperative Zusammenarbeit der Gebietskörperschaften weiter ausgebaut
werden. Ein verstärktes Denken und Planen über die kommunalen und gebietsbezogenen
Grenzen hinaus ist erforderlich.
Verbunden mit dem Masterplan ist das Leitbild der Vernetzung, Weiterentwicklung und Ergänzung
der Landschaften und Freiräume in der Region. Im Vordergrund steht die Sicherung und Entwicklung der Landschaften bzw. Freiräume im Einklang mit bestehenden Nutzungen als Lebensgrundlage für die Menschen der Region. Angestrebt wird ein Kulturlandschaftsnetzwerk aus bestehenden Landschafts- und Freiraumstrukturen, das die Unterschiede und die Einzigartigkeit der einzelnen Teilräume herausstellt, vorhandene Potenziale erschließt und die bestehenden charakteristischen Landschaftsräume der Region miteinander verbindet. Damit sollen spezielle Landschaftsund Freiraumqualitäten für die Region geschaffen und erlebbar gemacht werden. Aus ähnlichen
Überlegungen entstanden einst die Kölner Grüngürtel.
Die Entwicklung eines Kulturlandschaftnetzwerks setzt in einem ersten Schritt eine Konzentration
auf bestimmte Landschaftsräume und –korridore voraus. Ihre Auswahl, Lage sowie Ausdehnung
wird entscheidend von deren Qualitäten bzw. von deren Potenzialen bestimmt. Die übergeordneten Aspekte dieses allgemeinen Leitbildes des Masterplans sind dabei
-
Landschaft erfahrbar machen,
Identitäten stiften,
Freiräume schaffen,
nachhaltige Nutzungen als Lebensgrundlage für die Menschen
der Region über Qualitätsziele zu fördern und zu entwickeln.
Das Kulturlandschaftsnetzwerk soll den regionalen Bezug vertrauter Landschaftselemente herstellen und die Identifikation mit der Region stärken. Den Menschen vertraute Landschaftselemente werden so in einen regionalen Zusammenhang gebracht, mit Neuem verbunden und in
geeigneter Weise präsentiert.
Der Masterplan :grün ist ein dynamisches Instrumentarium. Er wird einschließlich seiner Fachbeiträge in den nächsten Jahren kontinuierlich fortgeschrieben. Dabei geht es auch darum, die
Diskussion über Landschaftsqualitäten in die Regionalplanung und die kommunale Flächennutzungsplanung einzubringen und ein schlüssiges Gesamtbild für die Region zu erhalten.
-2-
Die Broschüre Masterplan :grün ist durch die Regionale 2010 Agentur an alle Ratsmitglieder verschickt worden.
Mit dem Regionale 2010 Projekt ‚RegioGrün’ leistet die Stadt Erftstadt in enger Zusammenarbeit
mit dem Rhein-Erft-Kreis und den weiteren beteiligten Kommunen einen wesentlichen Beitrag zur
Umsetzung des Masterplans :grün.
Regionale 2010 - Projekt RegioGrün
Zur Qualifizierung des Regionale 2010 Projektes RegioGrün haben der Rhein-Erft-Kreis und die
Stadt Köln gemeinsam mit der Regionale 2010 Agentur das Büro ‚Werkgemeinschaft Freiraum
Nürnberg (WgF) mit der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes beauftragt. Ziel der Beauftragung
war die Integration der bisherigen Einzelprojekte in ein Gesamtkonzept und die Schaffung eines
zusammenhängenden Kulturlandschaftsnetzwerkes.
Im letzten Ausschuss für Stadtentwicklung am 08.30.2007 hat Herr Prof. Dr. Aufmkolk das Projekt
‚RegioGrün’ ausführlich vorgestellt.
Idee und Zielsetzung
Konzeptionelle Vorgabe für das Projekt RegioGrün ist der Masterplan :grün der Region Köln/Bonn
(s.o.). Hieraus abgeleitet zielt das Projekt auf eine Sicherung und Qualifizierung der Kulturlandschaft vor dem Hintergrund einer weiterhin auf Wachstum ausgerichteten Region. Unter dem
Begriff „Natur.Erlebnis.Raum“ zusammengefasst, sollen über die kommunalen Grenzen hinaus
regional bedeutsame Freiräume für Natur und Erholung gesichert und weiterentwickelt und zu
einem grünen Netzwerk verbunden werden.
Ausgangspunkt und Idee der Betrachtung ist das historisch gewachsene Grünsystem der Stadt
Köln mit dem Inneren und Äußeren Grüngürtel sowie den radialen Verbindungsachsen. An diese
Radiale anbindend werden insgesamt acht Freiraumkorridore ausgewiesen, welche die
städtischen Freiräume mit den Kulturlandshaften des Bergischen Landes und des Naturparks
Rheinland verbinden.
Drei nach Westen ausgerichtete Korridore verbinden den Äußeren Grüngürtel mit der Erftaue und
dem bewaldeten Höhenrücken der Ville, die somit die Funktion eines ‚Dritten Grüngürtels’ erhält.
Einer dieser Korridore verbindet Köln über Hürth und Brühl (Ville-Seen) und Erftstadt mit der Erftaue. Anknüpfungspunkte liegen auf Erftstädter Gebiet zwischen Kierdorf und Köttingen, vom
Schlosspark Gracht über den geplanten Stadtgarten und den Gesundheitsgarten zur Erftaue,
zwischen Liblar und Bliesheim und südlich von Bliesheim unter Einbeziehung der alten Streuobstwiesen der Erftaue (s.u.). Mit dem Projekt ‚Erlebnisraum Römerstraße’ aus dem RegionaleThemenbereich ‚Kulturelles Erbe’ bestehen entlang der B 265 (alt) und der Römerstraße Bereiche,
die sich inhaltlich ergänzen.
Nach Norden wird von Köln aus die Verbindung zum Chorbusch und nach Süden die Verbindung
zu den Freiflächen der Stadt Bonn hergestellt. Auf der rechtsrheinischen Seite werden drei weitere
Korridore ausgewiesen, die sowohl die Verbindung zur Wahner Heide, nach Leverkusen als auch
in das Bergische Land herstellen.
Die ausgewiesenen Korridore sind durch besondere landschaftliche, naturräumliche, kulturhistorische oder auch durch technisch-industriell bedeutsame und charakteristische Gesichtspunkte geprägt. Die Korridore werden programmatisch mit Begriffen wie z.B. „Am alten Rhein“
(Nordkorridor) oder „Die Villeseen“ belegt, um ihre jeweiligen Besonderheiten und Alleinstellungs-
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merkmale herauszuarbeiten und um eine klare Profilierung in der Außendarstellung zu ermöglichen.
Das Kulturlandschaftsnetzwerk RegioGrün greift die klare geometrische Raumstruktur des Kölner
Grünsystems auf, entwickelt dieses weiter in das Umland und formuliert somit ein starkes
planerisches „Zukunfts-Bild“ für die gesamte Region um Köln. Von diesem klaren Bild wird eine
nachhaltige Perspektive für die wachsende Region ausgehen, das wesentlich zur Sicherung und
Entwicklung der Kulturlandschaft beiträgt.
Die Freiraumkorridore sollen über innovative und kooperative Qualifizierungsprozesse weiter entwickelt werden. Anhand konkreter und räumlich abgegrenzter Teilprojekte wird dieser Prozess
beispielsweise bis 2010 demonstriert, ohne das Gesamtziel des Projektes RegioGrün aus den
Augen zu verliegen. Hierduch wird ein zusammenhängendes räumliches Gefüge entstehen, das im
Einklang mit den vorgefundenen Landschaftsstrukturelementen: Topografie, Wasser und
Vegetation ein durchgängiges und markantes Raumerlebnis bildet. Wege (Regio-GrünRouten),
Querbezüge, Anschlüsse an die Siedlungsräume sowie Haltestellen des ÖPNV, aber auch
Verweilstationen an naturräumlich und kulturhistorisch bedeutsamen Orten erschließen diese
Ansätze.
RegioGrün - Elemente
Regio Grün-Gürtel (3): dokumentieren wie Jahresringe die Phasen des Verstädterungsprozesses
und der Siedlungsentwicklung in der Region und bilden die Grundlage einer grünen Infrastruktur
-
innerer Kölner Grüngürtel
äußerer Kölner Grüngürtel
Dritter Grüngürtel mit Erftaue/Ville linksrheinisch und dem Bergischen
Land rechtsrheinisch
RegioGrün-Korridore (8): 5 linksrheinische und 3 rechtsrheinische radiale Achsen stellen die
Verbindungen zwischen dem 2. und 3. Grüngürtel her.
Der Südwest-Korridor, der den Bereich des Decksteiner Weihers im Äußeren Grüngürtel mit der
Erft zwischen Gymnich und Bliesheim verbindet, trägt die Bezeichnung „Die Villeseen“ mit
‚Agrarlandschaft Stotzheim’ (Stadt Hürth), ‚Erftaue Gymnicher Mühle (Erftverband, Rhein-ErftKreis, Mühlenverband mit Unterstützung der Stadt Erftstadt), ‚Industrieville (Stadt Hürth, Stadt
Brühl, Stadt Erftstadt), ‚die Waldville’ (Stadt Hürth, Stadt Brühl, Stadt Erftstadt -in Zusammenarbeit
mit dem Naturpark Rheinland und dem Staatlichen Forstamt).
RegioGrün-Routen (8): erschließen die Korridore und machen diese erlebbar
Nord:
Mediapark-Kloster Knechtstedten (realisiert)
Nordwest:
Belvederepark-Sophienhöhe/Tagebau Hambach (geplant)
West:
Rhein-Erft (realisiert)
Südwest:
1. Teilachse: Decksteiner Weiher – Gymnicher Mühle
(geplant)
2. Teilachse: Römerstadt Köln-Römerstraße-Römerbad Zülpich (geplant – Wanderkarten liegen vor –
Naturpark Rheinland/Stadt Erftstadt/Stadt Zülpich)
Süd:
Vom Volksgarten zum Hofgarten (realisiert)
Nordost:
Rheinpark Köln – ‚Grüner Fächer Leverkusen’ (geplant)
Ost:
Entlang der Strunde (geplant)
Südost:
Rheinboulevard Wahner Heide (geplant)
RegioGrün-Projekte (z.Zt. 67): sind die konkreten, räumlich abgegrenzten Teilprojekte, die zur
Regionale 2010 präsentiert werden sollen. Sie sind beispielhaft und durchlaufen einen anspruchsvollen Qualifizierungsprozess. Sie sind Ansatzpunkte zur Realisierung des gemeinsamen Kulturlandschaftsnetzwerkes auch über das Jahr 2010 hinaus.
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RegioGrün-Stationen: informieren über die Projekte und Korridore (Infopunkte), eröffnen Blicke,
schaffen Überblicke (Aussichtsplattformen), ermöglichen Zeitreisen und laden zum Verweilen ein
Projektverlauf, Verfahrensstand und Zeitplanung
1/2001
4/2001
5/2003
7/2003
9/2003
10/2005
28/3/2006
6/2006
8/11/2006
ab 12/06
Entwicklung erster gemeinsamer freiraumplanerischer Konzepte durch den RheinErft-Kreis und die Stadt Köln, angestoßen durch eine öffentliche Diskussion über
einen 3.Grüngürtel um Köln
Eröffnung der Erlebnisroute Rhein-Erft in der Grünachse West
Anmeldung des Projektes RegioGrün Rhein-Erft für die Regionale 2010
Eröffnung der Erlebisroute Mediapark – Kloster Knechtsteden in der Grünachse
Nord
Erstellung einer gemeinsamen Internetplattform unter www.regio-gruen.de
Eröffnung der Erlebnisroute Rheinlandschaft – Vom Kölner Volksgarten zum Bonner
Hofgarten in der Grünachse Süd
Erstes Treffen der Projektpartner
Planungsauftrag zur Qualifizierung von RegioGrün an die Werkgemeinschaft
Freiraum (WgF) aus Nürnberg. Vertiefung durch mehrere Abstimmungsrunden mit
den Projektbeteiligten.
Präsentation der Planungsergebnisse durch die WgF im Plenum, zweites
Arbeitstreffen
Vorstellung der Ergebnisse in den politischen Gremien der Projektpartner und
Beschlüsse zu dem Gesamtprojekt
Nächste Schritte: Vertiefende Qualifizierung in den verschiedenen RegioGrün-Projekten. Nach
einer Qualifizierungsphase mit Wettbewerben, Expertenworkshops etc. folgt die Phase der Ausführungsplanung. Bis zum Jahr 2010 sollen die Teilprojekte realisiert werden.
Zurzeit hat das Gesamtprojekt RegioGrün den Projektstatus B, wird jedoch dem RegionaleAusschuss voraussichtlich zur 7. Ausschusssitzung im Mai 2007 als A-Projekt der Regionale 2010
empfohlen.
Projektpartner:
Stadt Köln, Rhein-Erft-Kreis, Bedburg, Bergheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth, Kerpen,
Pulheim, Wesseling, Rheinisch-Bergischer Kreis, Bergisch Gladbach, Rhein-Sieg-Kreis, Bornheim,
Erftverband, Naturpark Rheinland, Forstamt Bonn, Unterhaltungsverband Pulheimer Bach,
Zweckverband Stöckheimer Hof und Freundeskreis Belvedere.
Teilprojekte RegioGrün auf Erftstädter Stadtgebiet
Die Villeseen | Anschluß Villeseen-Erftaue Kierdorf-Köttingen
Kurzbeschreibung
Der Bereich des Villehanges zwischen Erftstadt-Kierdorf und Erftstadt-Köttingen ist einer der wenigen, nicht
von Siedlungsstrukturen überlagerten Verbindungsbereich zwischen Ville und Erftaue.
Dieser Bereich soll gestalterisch aufgewertet werden, u.a. durch eine attraktive, fußläufige Verbindung
zwischen den beiden Projektbereichen.
Bausteine
Bestandaufnahme; abgestimmter Maßnahmenplan incl. Wege-
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konzept; Durchführung von Einzelmaßnahmen
Funktion im Korridor
Verbindungselement zwischen den Projektbereichen ‚Die
Villeseen’ und der ‚Wasser-Landschaft Erftaue/Landschaftspark
Erftaue’
Information / Inszenierung
Aufwertung einer fußläufigen Verbindung
Qualifizierung
Planung und Umsetzung eines wichtigen Verbindungselements
Projektpartner / Akteure
Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis
Finanzierung
Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis
Zeithorizont der Realisierung /
Priorität
Mittelfristiges Projekt
Projektabschluss bis Ende 2010
Wasser-Landschaft Erftaue/Landschaftspark Erftaue | Schloss Gracht - Erftaue Liblar
Kurzbeschreibung
Herstellung einer historischen, ehemaligen Grün- und Gewässerverbindung zwischen der Ville und der
Erftaue. Vor dem Braunkohlenabbau in der Ville bestand ein Gewässersystem von der Ville über das
Wasserschloss Gracht und den Liblarer Mühlengraben bis zur Erft. Durch die Tagebaue erfolgte eine
Trockenlegung des Wasserzuflusses aus der Ville. Von dem System sind heute nur noch das
Grabensystem von Schloss und Schlosspark Gracht ,der Liblarer Mühlengraben (speist heute das
Grabensystem von Schloss Gracht) und die Erft vorhanden.
Die ehemalige Wasser- und Grünverbindung ist reliktartig erhalten geblieben bzw. wieder geschaffen
worden (Schlosspark Gracht, Gesundheitsgarten Frauenthal –im Bau-, Umfeld Krankenhaus Frauenthal,
Erftaue). Ein Stadtgarten, der den Krankenhausbereich über den Gesundheitsgarten mit dem
Landschaftsgarten Schloss Gracht verbinden soll, ist in Planung.
Teilweise parallel zu diesem Projekt verläuft der Projektbereich des Regionale2010-Projektes ‚Erlebnisraum
Römerstraße’ mit der historischen Römerstraße, einem römischen Siedlungsrest und der römischen
Erftquerung. Beide Projekte lassen sich in diesem Bereich synergistisch ergänzen.
Bausteine
Bestandsaufnahme der vorhandenen Elemente
Stadtgarten; Gesundheitsgarten Frauenthal; Maßnahmenplan
incl. eines verbindenden Wege- und Informationskonzeptes
Durchführung von Einzelmaßnahmen
Funktion im Korridor
wertvoller, lokaler Natur-, Naherholungs- und Siedlungsbereich
Verknüpfung eines Siedlungsbereiches (Siedlungsschwerpunkt
Liblar) mit dem Naturbereich der Erftaue
Sinnvolle Verbindung vorhandener Grün- und Freiflächenstrukturen
Information / Inszenierung
Historische Parkanlage Schloss Gracht; Gesundheitsgarten
Frauenthal (Elemente nach Kückelhaus); historische Funktion
Liblarer Mühlengraben
Qualifizierung
Qualitative Aufwertung durch die Verbindung und Ergänzung
vorhandener Strukturen zwischen dem Siedlungsbereich und der
Erftaue
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Projektpartner / Akteure
Finanzierung
Zeithorizont der Realisierung /
Priorität
Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Naturpark Rheinland, Erftverband
Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis
Mittelfristiges Projekt
Wasser-Landschaft Erftaue/Landschaftspark Erftaue | Erftaue Bliesheim
Kurzbeschreibung
Wiederherstellung der historischen Auen- und Villenhangkantenstruktur im Siedlungsbereich Erftstadt
Bliesheim.
Die Erftaue weist zwischen den beiden Siedlungsbereichen Erftstadt- Bliesheims reliktartige
Streuobstwiesenstrukturen auf. Die noch vorhandenen Bäume sind stark überaltert und nicht gepflegt.
In Bliesheim sind Relikte des Villehanges (Trockenhang) mit hoher Bedeutung für den Arten- und
Naturschutz vorhanden.
Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes sollen die vorhandenen Relikte instandgesetzt und sinnvoll verknüpft
werden. Durch gezielte Pflege- und Pflanzmaßnahmen soll mittelfristig das frühere Auenbild mit
Grünlandnutzung und Streuobst wiederhergestellt werden.
Durch die Maßnahmen soll die Durchgängigkeit der Erftaue für Pflanzen- und Tierarten (u.a. Steinkauz,
Fledermäuse) erhöht werden.
Bausteine
Bestandaufnahme der Streuobstwiesen
Villehang Bliesheim; integrierten Maßnahmenplan incl. Wegeund Informationskonzept
Durchführung von Pflanzmaßnahmen
Erarbeitung eines Pflege- und Unterhaltungskonzeptes
Funktion im Korridor
wertvoller, lokaler Natur- und Naherholungsbereich
Verknüpfung eines Siedlungsbereiches mit dem Naturbereich
der Erftaue
verbindendes Element im Bereich der Erftaue
Eingangsbereich der Erft in den Rhein-Erft-Kreis
Anknüpfung der Erftaue an den Süd-Korridor (Die Villeseen) des
Projektes RegioGrün Rhein-Erft
Information / Inszenierung
Wiederherstellung eines historischen Streuobstbereiches in der
Erftaue
Qualifizierung
Planung und Umsetzung einer naturnahen Wiedergestaltung eines
siedlungsbetonten Bereiches der Erftaue
Projektpartner / Akteure
Finanzierung
Zeithorizont der Realisierung /
Priorität
Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Naturpark Rheinland, NABU RheinErft
Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis
Mittelfristiges Projekt
Wasser-Landschaft Erftaue/Landschaftspark Erftaue | Gymnicher Mühle
Ausgangssituation und ökologische Bewertung:
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Zwischen dem Schlosspark Gymnich und dem Schlosspark Türnich soll in Anknüpfung an die alte
Kulturlandschaft der Erftaue ein großflächiges Naturerlebnisgebiet entstehen. Hierfür konnten der RheinErft-Kreis und der Erftverband in den vergangenen Jahren bereits rund 43 ha Ackerland und Brachflächen
erwerben. Mit dem Erwerb des ehemaligen Golfplatzgeländes und der Mühle stehen jetzt weitere 82 ha für
eine ökologische Umgestaltung des gesamten Auenbereichs zur Verfügung.
Die Gymnicher Mühle liegt eingebettet in der Auen- und Bördenlandschaft an der Erft und damit in einem
regional bedeutsamen Korridor eines landesweiten Grünsystems. Sie ist eine von rd. 80 Mühlenstandorten
im Rhein-Erft-Kreis und eine von wenigen Mühlen im Kreisgebiet, die von ihrer Bausubstanz noch gut
erhalten ist. Wenngleich die vollständige Mühlentechnik im Gebäude fehlt, so existiert dennoch das alte
Wasserrad. Das Haupthaus des Gebäudeareals steht unter Denkmalschutz und für den Scheunenbereich
läuft gegenwärtig ein Verfahren zur Unterschutzstellung.
Die Landschaftsplanung sieht die Einbindung von Naturschutz- und Entwicklungsmaßnahmen in den
kulturhistorisch bedeutenden Raum zwischen den beiden Schlössern der Erftaue vor. Schloss Gymnich und
Schloss Türnich sind von Landschaftsparks umgeben, die in ihrer Komposition von Freiräumen,
Blickachsen, Ein- und Durchblicken vielfältigste Raumeindrücke erzeugen. Die Lagebeziehung zueinander
wird durch die auf halbem Weg, an der Kleinen Erft gelegene Gymnicher Mühle verstärkt. Sie gilt als ein
wichtiges Bindeglied im Verbund der Erftmühlen. Neben den vielen dendrologischen Besonderheiten beider
Parks erfolgt insbesondere durch die Lindenallee zur Gymnicher Mühle eine ökologische und
landschaftsästhetische Anreicherung des Planungsraumes. Mit der Neugestaltung der ehedem ackerbaulich
genutzten Flächen sollen diese Beziehungsgefüge zwischen den vorhandenen kulturell bedeutenden
Bauten mit ihren auch für die Naherholung wichtigen Parkanlagen aufgegriffen werden.
Planerische Ausgangspunkte für Entwicklungsmaßnahmen sind die verschiedenen Achsen, die sich
einerseits durch die räumlichen Beziehungen zwischen den beiden Schlossbauten und der Mühle ergeben
und andererseits durch den Verlauf der Erft geprägt werden. An ihr orientierten sich die historischen
Verkehrswege und die Siedlungsentwicklung. Der Projektbereich liegt in der Hauptachse eines regionalen
Biotopverbundes aus Auwald- und Grünlandrelikten und bildet damit eine Kernzone des Zielkonzeptes
Naturschutz und Landschaftspflege im Rhein-Erft-Kreis.
Im Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege für die „Region Köln“ der LÖBF vom
Dezember 2004 wird im Teil Biotop- und Artenschutz – Rhein-Erft-Kreis auf die herausragende Bedeutung
des Erfttales als Refugial- und Vernetzungsbiotop innerhalb des landesweiten Biotopverbundes
hingewiesen. Trotz der örtlich massiven anthropogenen Überformungen und Belastungen ist das Erfttal ein
herausragender Freiraum und Lebensraumkorridor. Der Schwerpunkt des planenden und gestaltenden
Naturschutzes liegt hier laut o.a. Fachbeitrag in der Regeneration auentypischer Lebensräume. Diese
Besonderheit wird auch durch die Aufnahme der Erft in das Gewässerauenprogramm des Landes NW
dokumentiert
Das Projekt Erftaue Gymnicher Mühle stellt eine in sich geschlossene Maßnahme dar. Sie ist jedoch
eingebunden in eine Reihe weiterer großflächiger Naturschutzprojekte entlang der Erft zwischen der
Sindorfer Mühle im Norden und der Brüggener Mühle im Süden und bildet innerhalb des Konzeptes
RegioGrün Rhein-Erft einen Projektschwerpunkt für die Regionale 2010.
Ziele: Der konzeptionelle Ansatz zielt ab auf eine inhaltliche und räumliche Integration folgender Teilziele:
Auenentwicklung und Biotopverbund:
Der Schwerpunkt der Gewässer- und Auenentwicklung umfasst den Bereich ab dem Wehr I Brüggen im
Korridor zwischen der Bundesautobahn A61 und dem Erftflutkanal bis zum Kerpener Broich . In diesem
Abschnitt wird eine Verlängerung des bereits vorhandenen "grünen Bandes" (Sindorfer Mühle, Parrig ,
Kerpener Bruch) nach Süden im Sinne einer Biotopvernetzung und Auenreaktivierung durch
Wiederherstellung und Entwicklung von kulturlandschaftlichen Elementen (wie Wiesen, Weiden,
Obstwiesen, Alleen, Auwälder etc.) angestrebt. Neben wasserwirtschaftlichen und gewässerökolo-gischen
Teilzielen wie Wiederherstellung der ökologischen Durchlässigkeit, Gewässerrenaturierung und
Hochwasservorsorge soll insbesondere die Sicherung des Kulturerbes und die Entwicklung der Gymnicher
Mühle als Zentrum eines großflächigen Naturerlebnis- und Naherholungsraumes verfolgt werden. Hierbei
soll die Gymnicher Mühle als Zeitdokument historischer Wasserkraftnutzung, als Modellprojekt für moderne
regenerative Energietechnik und als Informationszentrum für Umweltbildung entwickelt werden. Im Kontext
des angrenzenden Naturschutzgebietes Kerpener Broich und der großflächig neubegründeten Wald-,
Wiesen und Sukzessionsflächen soll die Umweltinformation und Dokumentation mit Hilfe von
Naturlehrpfaden, Naturerlebnisbereichen, Ausstellungen und Veranstaltungen im Mittelpunkt eines
Nutzungskonzeptes stehen.
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Projektpartner / Akteure
Finanzierung
Zeithorizont der Realisierung /
Priorität
Rhein-Erft-Kreis, Erftverband, Mühlenverein, Stadt Erftstadt, Stadt
Kerpen, NABU Rhein-Erft, Naturpark Rheinland
Rhein-Erft-Kreis, Erftverband, Mühlenverein
Mittelfristiges Projekt
Projektabschluss bis Ende 2010
Süd-West-Korridor | Die Villeseen | Die Waldville
Im Rahmen des Süd-West-Korridors soll insbesondere der Erholungsbereich der Villeseeen im Rahmen
einer integrierten Freiraumplanung aufgenommen und optimiert werden. Dabei werden besonderes das
Wegenetz, die Freizeiteinrichtungen (Campingplatz Liblarer See etc.) sowie die Eingangsbereiche (Stadt
Erftstadt: Bahnhof Liblar, die Parkplätze Donatus, Grubenweg, und Bliesheimer Feld) näher zu betrachten
sein. Die Darstellung der Süd-West-Korridors korrespondiert von Köln bis Liblar sehr stark mit dem
Regionale-Projekt ‚Erlebnisraum Römerstraße’ aus dem Arbeitsbereich ‚Kulturelles Erbe’ der Regionale
2010.
Projektpartner / Akteure
Finanzierung
Zeithorizont der Realisierung /
Priorität
Rhein-Erft-Kreis, Stadt Erftstadt, Stadt Hürth, Stadt Brühl, Naturpark
Rheinland, Staatliches Forstamt Ville
Rhein-Erft-Kreis, Stadt Erftstadt, Stadt Hürth, Stadt Brühl,
Mittelfristiges Projekt
Die sich aus dem Masterplan:grün und dem Projekt RegioGrün im Bereich der Stadt Erftstadt ergebenden
Einzelprojekte werden nach Abschluß der Planungen und Vorlage der Kostenermittlung und Kostenaufteilung (Anteil Zuschussgelder über die Regionale 2010 und Eigenanteile der Projektträger) dem
Ausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt.
(Bösche)
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