Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
16 kB
Datum
20.09.2007
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
V 385/2007
Az.: 8221
Amt: - 82 BeschlAusf.: - 81/82 Datum: 06.08.2007
Beratungsfolge
Sportausschuss
Termin
23.08.2007
Schulausschuss
29.08.2007
Ausschuss für Wirtschaftsförderung
und Betriebsausschuss
Immobilienwirtschaft
04.09.2007
Betriebsausschuss Stadtwerke
12.09.2007
Rat
20.09.2007
Betrifft:
Bemerkungen
Durchführung eines Sportdialogs zur Vorbereitung eines Bäderkonzeptes
Finanzielle Auswirkungen:
Die Vorlage berührt nicht den Etat.
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den 06.08.2007
Beschlussentwurf:
Der Stadtsportverband Erftstadt wird gebeten, in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und
den Schulen den „Sportdialog“ fortzusetzen und Anforderungen an die künftige Bäderversorgung
in Erftstadt zu formulieren.
Diese Bedarfsanalyse soll einfließen in ein langfristiges Bäderkonzept für die gesamte Stadt
Erftstadt, welches im Jahr 2008 erstellt werden soll.
Begründung:
In den Beratungen über den Wirtschaftsplan 2007 des Eigenbetriebes Immobilienwirtschaft ist der
bauliche Zustand der Lehrschwimmbecken in Bliesheim und Erp problematisiert worden. In der
betreffenden Ausschusssitzung hatte ich mitgeteilt, dass – finanziert über den Landessportbund –
eine Begehung mit einem Fachplaner für alle Bäder in Erftstadt durchgeführt werden sollte. Die
Ergebnisse der Begehung und der daraus abgeleiteten Einschätzungen liegen zwischenzeitlich
vor.
An zwei Nachmittagen erfolgte eine Begehung aller Bäder. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse
sind rein visueller Natur. Untersuchungen durch Bauteilöffnungen, Nachvollzug installierter
Anlagentechnik im Detail, rechnerische Überprüfungen etc. fanden nicht statt. Kostenschätzungen
für ggf. notwendige Sanierungsmaßnahmen wurden nicht erstellt. Die Darstellungen können somit
nur tendenzielle Meinungen wiedergeben, sie ersetzen keine objektspezifischen gutachterlichen
Bestandserfassungen.
Die Situationsanalyse deckt sich den Auffassungen zur Situation der Bäder in Erftstadt, wie ich sie
anlässlich der verschiedenen Diskussionen in den Fachausschüssen vertreten haben.
Zu den einzelnen Bädern ist folgendes auszuführen:
Lehrschwimmbecken Bliesheim
Das im Jahr 1957 in das Schulgebäude integrierte Bad ist das älteste Hallenbad in Erftstadt. Die
Heizungsanlage der gesamten Schule sowie Teile der Lüftungsanlage des Bades wurden vor 8
Jahren erneuert. Die schwimmbadtechnische Anlage ist „defizitär und als abgängig zu
bezeichnen“. Der funktionale Zustand des Bades (Beckenumgang, Umkleiden usw.) entspricht
nicht den heutigen Anforderungen.
Lehrschwimmbecken Erp
Laut Gutachter ist es auffällig, dass das Bad in Abhängigkeit von der Bestandszeit einen relativ
guten Pflegezustand aufweist. Die Schwimmhalle ist grundsätzlich funktionstauglich dimensioniert
und kann hinsichtlich seiner funktionalen Situation auch künftigen Anforderungen gerecht werden.
Die technische Anlage ist funktionstüchtig, entspricht jedoch nicht dem aktuellen Regelwerk. Ein
akute Handlungsbedarf ist nicht zu erkennen, mittelfristig ist eine generelle Sanierung der
Anlagentechnik erforderlich.
Hallenbad Lechenich
Das Bad weist insgesamt einen funktionstüchtigen Grundzustand auf. Der Erhaltungszustand der
Schwimmhalle ist durchaus in Ordnung. Das Hallenbad ist funktional geeignet, auch künftigen
Anforderungen für den Schul- und Vereinssport gerecht zu werden. Vor dem Hintergrund der
teilweise langen Bestandszeit ist mittelfristig mit weitergehendem Modernisierungsbedarf zu
rechnen.
Freibad Kierdorf
Das Freibad wurde in den 50er Jahren errichtet. In seiner Gesamtanlage entspricht es dem Stand
dieser Zeit. Funktionale Mängel waren bei der Begehung nicht erkennbar. Die Gesamtanlage
macht einen durchaus attraktiven, wenn auch entsprechend des Alters weniger modernen
Eindruck. Der derzeitige Zustand des Bades führt nicht unmittelbar zu notwendigen größeren
Investitionen. Die Anlagentechnik entspricht nicht den heutigen Regelwerken.
Die Wohnbebauung rückt in Kierdorf relativ nah an das Schwimmbad heran. Nach der Auffassung
des Gutachters könne dies bei einer umfassenden Sanierung die Genehmigungsfähigkeit einer
solchen Maßnahme gefährden. Diese Aussage bedarf noch der Überprüfung.
Freibad Lechenich
Die Anlage weist optisch einen sehr angenehmen Zustand auf. Der - optisch wahrnehmbare –
Erhaltungszustand ist gut. Das Bad wird in dieser Form auch zukünftig allen Funktionen eines
Sommerbades gerecht werden. Es ist allerdings künftig mit Modernisierungsmaßnahmen in nicht
unerheblicher Größe zu rechnen.
Hallenbad Liblar
Das Bad weist insgesamt einen sehr guten Erhaltungszustand sowohl in der Halle wie auch in der
technischen Anlage auf. Es wird auch zukünftig den primären Grundversorgungsaufgaben für die
Bevölkerung sowie die Schulen und Vereine gerecht werden können.
Im Falle der Modernisierung der vorhandenen Bäder ist von einem in die Millionen gehenden
Investitionsbedarf auszugehen. Vor diesem Hintergrund sollten daher keine Einzelentscheidungen
getroffen werden, ohne einen Überblick über die zukünftige ganzheitliche Bäderversorgung der
Stadt Erftstadt zu erhalten. Dazu wird die Erarbeitung eines Bäderkonzeptes empfohlen aus dem
folgende Punkte abzuleiten sein werden:
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-
Tatsächlicher Investitionsbedarf an den jeweiligen Standorten zur Sicherung des status quo.
Funktionale und gestalterische Optimierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund einer
größtmöglichen Wirtschaftlichkeit.
Prioritätenfestlegung für künftige Sanierungs- und Baumaßnahmen.
Ich teile die Auffassung des Gutachters, dass man sich zunächst mit den künftigen Anforderungen
an die Bäderlandschaft in der Stadt Erftstadt beschäftigen muss, bevor eine Entscheidung über
erhebliche Investitionen an einzelnen Standorten getroffen wird. Dazu sollte zunächst mit den
Nutzern diskutiert werden, welche Anforderungen sich künftig an die Größe der Wasserflächen, an
die Lage der Bäder im Stadtgebiet sowie deren Ausstattung ergeben.
Im Rahmen eines „Sportdialogs“ wurde bereits der Zustand und die Ausstattung der Sporthallen
untersucht. Dieser Dialog sollte nun für den Bereich der Bäder fortgesetzt werden. Neben
Vertretern der Fraktionen und der Verwaltung sollten die Schulen, die wassersporttreibenden
Vereine, der Stadtsportverband und der Kreissportbund beteiligt werden. Eine Fremdmoderation,
finanziert über den Kreissportbund, erscheint möglich.
Nach der Durchführung des Sportdialogs wäre dann zu entscheiden, ob im Jahr 2008 oder 2009
ein Bäderkonzept erarbeitet werden soll.
Aufgrund des erheblichen Wasserbrauchs im Lehrschwimmbecken in Bliesheim, der zur
Aufrechterhaltung der Wasserqualität erforderlich ist, sind die Betriebskosten für dieses Bad relativ
hoch. Unabhängig von den weiteren Diskussionen werde ich kurzfristig untersuchen lassen, ob mit
geringen investiven Maßnahmen hier Abhilfe geschaffen werden kann.
(Bösche)
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