Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
10 kB
Datum
02.12.2008
Erstellt
01.01.70, 00:00
Aktualisiert
01.01.70, 00:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 1 zu 382/2007
Seit das neue Bestattungsgesetz NRW 2004 alternative Bestattungsformen zulässt
muss man grundsätzlich unterscheiden zwischen neuen Grabformen innerhalb
bestehender kommunaler Friedhofsanlagen und der Waldbestattung ( Friedwälder,
Forstwälder u.a. ).
Der Markt für Waldbestattungen befindet sich fast ausschließlich in der Hand von
Privatfirmen ( Friedwald GmbH, Griesheim sowie Ruheforst GmbH in Hilchenbach
etc.) die mit oder ohne Zusammenarbeit mit der Kommune ( falls Waldbesitzer )
Baumbestattungen in Wäldern durchführen. ( Markennamen und Bestattungsformen
sind ges. geschützt)
Interessenten für Waldbestattungen wollen gerade nicht die Bestattung ( auch unter
Bäumen) innerhalb ( oder auch nur in der Nähe) einer konventionellen
Friedhofsanlage, sondern schätzen die absolut naturbelassene Umgebung eines
Waldstückes mit entsprechend altem Baumbestand. Diese Wälder sind zwar zu
Friedhöfen umgewidmet , sollen aber von außen als solche nicht zu erkennen sein.
In diesem Fall kommen auch die Gebühren nicht den Kommunen zugute, da diese
nicht im Besitz entsprechender Waldflächen sind. Das Parkplatzproblem an den
Waldrändern wird zunehmen.
Eine Nachfrage bei den ortsansässigen Bestattern ergab, das in Erftstadt ca. 12-15
Bestattungen jährlich zu den nächsten Waldfriedhöfen in Hümmel und Bad
Münstereifel abwandern, Tendenz steigend.
Das Regionalforstamt Rhein-Erft hat bisher alle Anträge auf Einrichtung eines
Waldfriedhofs im Staatsforst abgelehnt. Man vertritt dort die Auffassung, dass der
Erftkreis zum einen einer der waldärmsten Kreise ist und zum anderen schon zum
Ballungsraum Köln gehört. Der Wald in unserer Region sollte nur als Erholungsgebiet
dienen und nicht mit einer Vielfachnutzung belegt werden. Zudem gibt es im
Kottenforst-Ville kaum Altwald sondern in der Regel nur Rekultivierungsflächen, die
nicht den für die Einrichtung eines Waldfriedhofs erwünschten Standards
entsprechen. Auch sind den Betreibern die Flächen zumeist zu unruhig (Autobahnen
und Schnellstraßen in unmittelbarer Nähe)
Auf den Friedhöfen Lechenich und Liblar kann ich Alternativen anbieten. Im Bereich
des Zugangs zum neuen Teil des Lechenicher Friedhofs gibt es auf der linken Seite
eine Wiese mit sechs Bäumen. Unter jedem dieser Bäume können 8 – 10 Urnen
beigesetzt werden. In unmittelbarer Nähe des östlichen Friedhofszugangs von der
Weltersmühle aus liegt auf der linken Seite des Friedhofs (an die Bebauung
angrenzend) ein waldähnlicher Streifen. Mit einigen gezielten Auslichtungs – und
Pflegemaßnahmen kann auch dort eine Begräbnisstätte mit waldähnlichem
Charakter entstehen.
Ebenso bietet sich die Erweiterungsfläche des Friedhofs Liblar an. Auf der Fläche
zwischen dem Rewe-Markt und der Umgehungsstrasse stehen bereits mehrere
mittelgroße Bäume. Auch an diesen Bäumen können 8 – 10 Urnen beigesetzt
werden. Aufgrund der Größe der Erweiterungsfläche ließe sich sogar ein Wald
angelegen. Der Zugang zu dieser Fläche ist über den Friedhof und auch direkt über
die Köttinger Str. möglich.
Baumgräber könnten zu den Gebühren eines Urnenwahlgrabes ( z.Z. 922 € )
angeboten werden.
(Bösche)