Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Antrag (Stellungnahme des Rhein-Erft-Kreises)

Daten

Kommune
Kerpen
Größe
11 kB
Erstellt
06.08.08, 01:15
Aktualisiert
06.08.08, 01:15
Antrag (Stellungnahme des Rhein-Erft-Kreises) Antrag (Stellungnahme des Rhein-Erft-Kreises)

öffnen download melden Dateigröße: 11 kB

Inhalt der Datei

70 Untere Wasser-, Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde Interner Schriftverkehr Datum 22.08.2006 Mein Zeichen Auskunft erteilt Herrn Höhne Stadt Kerpen per e-mail Wolfgang.Hoehne@stadt-kerpen.de Dr. Bininda Telefon 4662 Fax 2348 Notizen Rückhaltebecken Türnich Anfrage der Fraktion Bündnis 90 – Die Grünen vom 17.6.2006 Zur o.g. Anfrage nehme ich wie folgt Stellung: Das Rückhaltebecken an der Röntgenstraße im Gewerbegebiet Türnich II ist kein natürliches Gewässer, sondern ein technisches Bauwerk, dass zur Rückhaltung von Niederschlags- und Grundwässern sowie zum Absetzen von darin enthaltenen Stoffen erstellt wurde. Die Zuflüsse stammen zum einen aus der Niederschlagsentwässerung des Gewerbegebiets Türnich II und Straßenbegleitgräben, zum anderen auch aus Abflüssen quelliger Grundwasseraustritte aus den Altkippen des Braunkohlenbergbaus in der Ville. Die im Rückhaltebecken festgestellten Wasserinhaltsstoffe stammen im Wesentlichen aus den ehemaligen Kippen des Bergbaus in der Ville. Sie entstehen durch die Verwitterung des im Boden natürlicherweise enthaltenen Pyrits und der damit einhergehenden Absenkung des pH-Werts. Die aus der Pyritverwitterung resultierenden Stoffe werden im Grundwasser gelöst und mit den Grundwasseraustritten ausgetragen. Neben Nickel und Kobalt entsteht auch Sulfat – daher die festgestellte erhöhte Leitfähigkeit des Wassers – und Eisen, das in den Zuläufen und im Becken selbst in oxidierter Form ausfällt – daher die rotbraune Färbung. Pyrite enthalten in der Regel immer auch Beimengungen von Schwermetallen, wobei sich Nickel und Kobalt aufgrund fast identischer Atomradien gegenseitig ersetzten können. Über die Entwicklung der Grundwasserqualität in den Kippen wird den zuständigen Bergbehörden jährlich berichtet. Das Rückhaltebecken gehört hälftig der Stadt Kerpen und der RWE Power AG, letzterer obliegt für das Rückhaltebecken ebenso wie für die Zuführungsgräben aus der Ville die Unterhaltungsverpflichtung. Dies bedeutet, dass diese Einrichtungen so gewartet bzw. entschlammt werden müssen, dass sie ihre Funktion weiterhin erfüllen. Bei den Gräben ist dies schon mehrfach geschehen. Die entnommenen Schlämme werden nach den gesetzlichen Vorschriften entsprechend ihrer Belastung auf Deponien entsorgt. Das Seite 2 von 2 Rückhaltebecken selbst muss zu gegebener Zeit ebenfalls beräumt werden, auch wenn es sich in den mittlerweile 25 Jahren seit seiner Erstellung biotopähnlich entwickelt hat - dies war jedoch nicht Zweck dieses technischen Bauwerks. Eine Gesundheitsgefährdung liegt nicht vor, da die vorhandenen Konzentrationen der Wasserinhaltsstoffe für einen Kontakt oder auch eine unbeabsichtigte Einnahme unbedenklich sind. Eine Umweltgefährdung liegt ebenfalls nicht vor, da die Belastung auf die technischen Bauwerke beschränkt ist. In diesen Bauwerken ist eine natürliche Entwicklung aufgrund ihrer Zweckbestimmung jedoch nur begrenzt möglich.