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Beschlussvorlage (Jugendliche im öffentlichen Raum-Beteiligungsprojekt mobiler Jugendarbeit Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte 2006 Projekt Maastrichter Straße)

Daten

Kommune
Kerpen
Größe
16 kB
Datum
07.12.2006
Erstellt
06.08.08, 01:15
Aktualisiert
06.08.08, 01:15
Beschlussvorlage (Jugendliche im öffentlichen Raum-Beteiligungsprojekt mobiler Jugendarbeit 
Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte 2006
Projekt Maastrichter Straße) Beschlussvorlage (Jugendliche im öffentlichen Raum-Beteiligungsprojekt mobiler Jugendarbeit 
Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte 2006
Projekt Maastrichter Straße) Beschlussvorlage (Jugendliche im öffentlichen Raum-Beteiligungsprojekt mobiler Jugendarbeit 
Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte 2006
Projekt Maastrichter Straße) Beschlussvorlage (Jugendliche im öffentlichen Raum-Beteiligungsprojekt mobiler Jugendarbeit 
Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte 2006
Projekt Maastrichter Straße)

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Inhalt der Datei

STADT KERPEN DIE BÜRGERMEISTERIN Amt/Abteilung: 23.3 / Allg. Förderung v. Kindern, Jugendl. Familien, Behinderten u. Senioren Az.: TOP Drs.-Nr.: 195.06 Datum : Beratungsfolge Jugendhilfeausschuss X Termin 07.12.2006 16.11.2006 Bemerkungen Öffentlicher Teil Nichtöffentlicher Teil Jugendliche im öffentlichen Raum-Beteiligungsprojekt mobiler Jugendarbeit Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte 2006 Projekt Maastrichter Straße X Durch die Vorlage entstehen keine haushaltsrelevanten Kosten Durch die zu beschließende Maßnahme entstehen Kosten von ___ € (s. Anlage) Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung; Haushaltsansatz im Haushaltsjahr : HhSt.: Mittel müssen über- außerplanmäßig bereitgestellt werden; Im Haushaltsjahr : HhSt.: Deckung: Mittel sollen im/in folgenden Haushaltsjahr/en veranschlagt werden: Beschlussentwurf: Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis Beschlussausfertigung soll erhalten: Sachbearb eiter/in Abteilungsleiter/in Amtsleiter/in Zuständiger Dezernent Mitzeichnung Amt 20 Erster Beigeordne ter und Kämmerer Bürgermeisterin Büro des Rates Begründung: Das Landesministerium NRW hat für das Sonderprogramm „Jugend und soziale Brennpunkte 2006“ Mittel zur Verfügung gestellt, die mittels eines Ausschreibungsverfahrens der Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile Jugendarbeit NRW e.V. unter dem Thema Jugendliche im öffentlichen Raum – Beteiligungsprojekte mobiler Jugendarbeit Sonderprogramm: Jugendarbeit und Soziale Brennpunkte zur Förderung von Projekten in NRW verwendet werden sollen. Dabei handelt es sich um Projekte, die die Jugendlichen an ihren selbst gewählten Treffpunkten unterstützen und mit ihnen gemeinsam der allgemeinen Verdrängung aus dem öffentlichen Raum entgegentreten und einen Treffpunkt schaffen. Als Mitglied der LAG hat sich das Projekt Streetwork der Stadt Kerpen an dieser Ausschreibung neben zahlreichen anderen Projekten beworben und hat im September 2006 mit vier anderen Bewerbern den Zuschlag erhalten. Das Projekt Streetwork erhält 10.900,00 €, die 2006 verausgabt werden müssen. Für die Durchführung zeichnet sich jedes teilnehmende Projekt eigenverantwortlich. Es findet ein Austausch unter der fachlichen Begleitung von Herrn Prof. Ulrich Deinet und der Fachhochschule Düsseldorf statt. Die Evaluation des Gesamtprojektes wird ebenfalls durch die Fachhochschule erfolgen. Es besteht ein großes Interesse seitens des Ministeriums daran, eine breite Öffentlichkeit herzustellen, nicht nur jeweils vor Ort, sondern auch auf Landesebene. Im März 2007 werden sich die Projekte im Beisein des Ministers Herrn Laschet präsentieren. Projektbeschreibung Maastrichter Straße Die Maastrichter Straße wird optisch durch eine Bebauung mit mehreren Hochhäusern und vielen Reihen Mehrfamilienmiethäusern, die nur unwesentlich kleiner sind, geprägt. Diese Straße wurde auch der breiten Öffentlichkeit bekannt, als ein Hochhaus geräumt werden musste, weil es sich in einem dermaßen maroden Zustand befand, dass es nicht zu verantworten war, dort weiterhin Menschen leben zu lassen. Dieses Haus steht weiterhin dort, es wurde verschlossen und mit Metallplatten an den Außenwänden der unteren Stockwerke verbarrikadiert. Zwischen diesen Häusern befindet sich ein großer Kinderspielplatz, mit viel Freiflächen und Spielangeboten. Insbesondere eine große Kletterkombination aus Holz mit Hängebrücke bestimmt den Charakter dieses Spielplatzes. In diesem Wohngebiet leben zum überwiegenden Teil Menschen mit türkischer Abstammung. Die AWO unterhält dort ein Internationales Zentrum, was diesen Menschen als Anlaufstelle dient. Es gibt in einer Ladenzeile türkische Geschäfte und Cafes. Es fahren auch Lebensmittelhändler mit Lastwagen herum, die die Lebensmittel des dortigen täglichen Bedarfs verkaufen. Die Jugendlichen Die Jugendlichen identifizieren sich sehr stark mit ihrem Wohngebiet. Es ist für sie Heimat, Rückzugsgebiet und schafft Sicherheit und Geborgenheit. Nach außen grenzen sie sich oftmals vehement ab, weil die Adresse –Maastrichter Straße- leider auch stigmatisierend wirkt und Anfeindungen „von außen“ kommen. Diese Jugendlichen selbst und auch die anderen Jugendlichen aus dem gesamten Kerpener Stadtgebiet bezeichnen dieses Viertel und auch das Gelände des Spielplatzes als „Texas“. Diese Bezeichnung symbolisiert einen „rechtsfreien Raum“, der es ermöglicht nach eigenen Regeln und Gesetzen zu leben. Es gibt Internetauftritte der Jugendlichen, die sehr martialisch wirken und oft rein optisch der politischen Bewegung der „Grauen Wölfe“ nahe zu stehen scheinen. Inhaltlich sind die Darstellungen aber glücklicherweise bisher nicht wirklich politisch motiviert, sondern dienen der Provokation. Die Angebote des Jugendzentrums und des Internationalen Zentrums sind ihnen bekannt, werden auch teilweise genutzt, jedoch fehlt ihnen ein Aufenthaltsort, unabhängig von Öffnungszeiten, an dem sie das Gefühl haben, erwünscht zu sein und ihre Zeit mit Inhalten füllen können. Bedingt Beschlussvorlage 195.06 Seite 2 durch mangelnde Schulausbildung und fehlende Ausbildungsplätze verbringen die Jugendlichen viel Zeit, die sie nicht mit befriedigenden Inhalten füllen können. Die Idee Die große Fläche des Spielplatzes bietet die Möglichkeit, ein offenes, aber bedachtes Gebäude zu errichten, das als wettergeschützter Aufenthaltsort primär für die Jugendlichen dienen soll. Dieser Standort liegt „mittendrin“ im Quartier. Die Jugendlichen „sitzen nicht auf dem Präsentierteller“, der Standort liegt am Rand der Freifläche, aber dort, wo „man alles mitbekommt“. Er ist aber trotzdem von den spielenden Kindern entfernt, sodass es keine Interessenskonflikte gibt. Sitzgelegenheiten, ein Tisch etc. werden ebenfalls integriert. Es besteht die Möglichkeit, einen Grillplatz zu errichten. Das Gelände ist leicht terrassenförmig abfallend zu einer asphaltierten Fläche hin modelliert. Dieses Stück wird noch weiter gestaltet werden, zum Bespielen als Sitzfläche, in der Art einer Tribüne. Auf der asphaltierten Fläche sollen Basketballkörbe aufgestellt werden. Das Gebäude soll gleichzeitig als Fläche für Graffiti genutzt werden. Die Zielsetzung Auf diese Weise wird ein Treffpunkt, aber auch ein „outdoor-Veramstaltungsraum“ entstehen, der ebenso von den Freunden, Bekannten und Mitschülern der Jugendliichen, die nicht dort wohnen gerne aufgesucht wird, weil der Platz attraktiv gestaltet ist. Anknüpfend läßt sich eine weitere Öffnung erreichen, indem zum Beispiel ein Basketballevent oder ähnliches durchgeführt wird, zu dem Jugendliche eingeladen werden. Die Jugendlichen werden in die Planung und Durchführung miteinbezogen und werden den Treffpunkt unter der Anleitung von Fachleuten selber bauen. Folglich können sie bereits vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen und lernen noch weitere hinzu. Die Jugendlichen erhalten so Gelegenheit sich selbst handelnd und mitgestaltend zu erleben und ihre Identifikation mit „Texas“ wird auf eine andere, positive Ebene transportiert. Weiterhin sollen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch alle Bewohner des Quartiers angesprochen werden. Die Unterstützung durch handwerklich talentierte Anwohner bei den Bauarbeiten, oder die Versorgung der „Bauarbeiter“ durch mitgebrachte kleine Speisen soll dazu beitragen, ein „Wirgefühl“ zu entwickeln. Die gemeinsame Arbeit an dem Projekt eröffnet die Möglichkeit das Bewußtsein zu bilden, dass alle Bewohner eine Verantwortlichkeit übernehmen werden, damit dieser Ort für die Nutzung erhalten wird. Die Jugendlichen sollen lernen, den Wert des Selbst geschaffenen zu schätzen. Darüber hinaus sollen sie erkennen, dass sie als Teil der Gemeinschaft auch die Angebote der Gemeinschaft (Spielplatz) mit demselben Respekt behandeln müssen, weil diese für alle Bewohner des Quartiers vorgehalten werden, nicht zuletzt auch für sie selber(Fußballplatz). Auf dem Spielplatz kommt es immer wieder zu Vandalismusschäden. Mit dem neu gewonnenen Bewußtsein wird auch der Spielplatz mehr in den Blickpunkt rücken und die Schäden in Zukunft vermieden. In Absprache mit den Jugendlichen sollen auch die anwohnenden Familien diesen Platz nutzen können. Die Erwachsenen sollen realisieren, dass sie in ihrer Vorbildfunktion maßgeblichen Anteil am Gelingen des Projektes haben, indem sie den Jugendlichen vermitteln, dass Verantwortlichkeit nicht an der eigenen Wohnungstüre endet. Die Kooperationspartner Das Projekt Streetwork kooperiert mit den MitarbeiterInnen der städtischen Jugendzentren und des Spielmobils.(z.B. „Kerpener Sommer“). Der Erfolg dieser Projekte und die daraus resultierenden positiven Effekte für die Jugendlichen bestätigt diese Art der Zusammenarbeit. Neben dieser Vernetzung innerhalb des Jugendamtes wird das Internationale Zentrum miteinbezogen. Mithilfe des türkischen Sozialarbeiters werden Flugblätter entworfen, die im gesamten Quartier verteilt werden, um alle Anwohner zu informieren, von der Idee zu überzeugen und zur Mitwirkung aufzufordern. Neben der direkten persönlichen Ansprache werden ebenso weitestgehend alle Jugendliche erreicht und angesprochen. Das Ausbildungszentrum der Bauindustrie wird mit den Jugendlichen die Dachkonstruktion bauen. Beschlussvorlage 195.06 Seite 3 Die Firma Neesen hat sich bereit erklärt, mit ihrer Logistik dabei behilflich sein, die notwendigen Marerialien und die Einrichtung der Baustelle sicherzustellen. Die fachliche Anleitung der Jugendlichen und die praktische Umsetzung vor Ort wird ehrenamtlich von Herrn Schaloske organisiert, er wird dabei von fachkundigen Honorarkräften unterstützt, die sich für dieses Projekt begeistern ließen. Der Baubeginn wird in der 49. Kalenderwoche sein. Die gesamte Baumaßnahme wird ca. zwei Monate in Anspruch nehmen. Beschlussvorlage 195.06 Seite 4