Daten
Kommune
Kerpen
Größe
18 kB
Datum
22.08.2006
Erstellt
06.08.08, 01:15
Aktualisiert
06.08.08, 01:15
Stichworte
Inhalt der Datei
Niederschrift über die 2. Sitzung der Kinderunfallkommission vom 27.07.2006
1.) Stadtteil Kerpen/Mödrath
Um 15.30 eröffnet die Bürgermeisterin die Sitzung und gibt zunächst einen Rückblick auf die
im vergangenen Jahr erfolgreich durchgeführten Aktionen und realisierten Maßnahmen der
Kinderunfallkommission.
Nachfolgend sind einige Aktionen/Maßnahmen beispielhaft genannt:
-
Auf der Sindorfer Straße wurde in Abstimmung mit dem Schuhcenter Siemes deren
südliche Zufahrt verkehrssicher gestaltet. Aufgrund von erheblichen Sichtproblemen
ereigneten sich in der Vergangenheit diverse Unfälle mit Radfahrern.
-
Im gesamten Stadtteil wurden fehlerhafte und veraltete Verkehrszeichen ausgetauscht.
-
Im Einmündungsbereich Marienstraße/Händelstraße wurde mittels Markierungen das
gesetzliche Haltverbot verlängert, um die Sichtverhältnisse deutlich zu verbessern.
Die Kinder sind zukünftig auf dem Schulweg vom motorisierten Verkehrsteilnehmer
besser zu erkennen.
-
Im gesamten Stadtteil wurden verblasste Markierungen (z.Bsp. Fußgängerfurten,
Fahrbahnrandmarkierungen etc.) erneuert, um die Begreifbarkeit und Erkennbarkeit
solcher Stellen für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
-
An Querungsstellen wurden sichtbehindernd aufgestellte Elemente, wie Glas- und
Kleidercontainer kurzfristig entfernt.
-
BILD und EXPRESS Verkaufsstände, wurden an konfliktreichen Stellen entfernt. Zukünftig wird jeder beantragte Standort hinsichtlich der Verkehrssicherheit separat überprüft.
-
Auf der Kölner Straße wurde gemeinsam mit dem Autohaus Bonsmann die Zufahrt
sicher gestaltet. Dabei wurden die notwendigen Sichtbeziehungen durch das Aufstellen von Absperrpollern verbessert und der gemeinsame Rad-/Gehweg durch das
Markieren von Piktogrammen erkennbarer gemacht.
-
Im Rahmen der Warnwestenaktion „einleuchtend sicher“ wurden alle Erstklässler im
Stadtteil Kerpen/Mödrath mit reflektierenden Warnwesten ausgestattet, um in der
dunklen Jahreszeit im Verkehrsraum besser erkennbar zu sein.
-
Bei einer Verkehrszeichenschau wurden in Kerpen/Mödrath ca. 300 überflüssige
Verkehrszeichen ausfindig gemacht und anschließend entfernt.
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Im Rahmen eines Sicherheitsaudits wurde die Umgestaltung der Hahnenstraße unter
dem Fokus kindgerechter und sicherer Verkehrsräume separat analysiert. Die Ergebnisse wurden dem Planungsbüro mitgeteilt und fanden anschließend Berücksichtigung im Entwurf.
Die Polizei Kerpen berichtet ausführlich über ihre umfangreichen Tätigkeitsfelder bei der
Verkehrssicherheitsarbeit, vor allem an Schulen. Dabei werden der Kinderunfallkommission
die Vernetzung zwischen Verkehrsbehörde und Polizei sowie die bereits zahlreich durchgeführten Aktionen (Geschwindigkeitsmessungen, Fahrradcheck, Gehwegtraining im Kindergarten, Verkehrssicherheitswochen etc.) erläutert.
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-2-
2. Analyse vorhandener Unfalldaten
2003
2004
2005
2006
2003-2006
Kerpen/
Mödrath
7
8
16
5
36
Gesamtstadt
28
23
33
11
95
Entwicklung Kinderunfälle 2003 – 2006 in den Stadtteilen Kerpen/Mödrath
2003
2004
2005
2006
2003-2006
Horrem
10
7
8
4
29
Gesamtstadt
28
23
33
11
95
Entwicklung Kinderunfälle 2003 – 2006 im Stadtteil Horrem
Anhand von polizeilich erfassten Unfalldaten und der Erstellung von Statistiken wird die Verwaltung die Wirksamkeit der Kinderunfallkommission zukünftig überprüfen und gezielte
Maßnahmen ausarbeiten.
Die Unfallzahlen sind im ersten Halbjahr 2006 rückläufig. Es ist jedoch derzeit noch zu früh,
um bestimmte Langzeittendenzen erkennen zu können.
Über den Arbeitskreis Verkehr werden die polizeilichen Unfalldaten einmal im Jahr den politischen Vertretern bekannt gegeben.
3. Stadtteil Horrem
Im Vorgriff auf die Untersuchungen im Stadtteil Horrem und um Schwerpunkte erkennen zu
können, wurden alle Unfälle zwischen 1993 und 2005 in einen Stadtplan eingetragen. Hier
zeigte sich, dass viele Kinderunfälle im Bereich der hochfrequentierten Hauptverkehrsstraßen registriert wurden.
-
Hauptstraße
Rathausstraße
Bahnhofstraße – Höhenweg
Auf dem Postberg/Oscar-Straus-Straße
Graf-Berghe-von-Trips-Ring
Die Wohnquartiere (Zone 30, verkehrsberuhigte Bereiche) sind aufgrund der vorliegenden
Daten als durchaus verkehrssicher zu bezeichnen.
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In der Sitzung wurden zur positiven Einflussnahme auf das Verkehrsgeschehen und zur
Reduzierung vorhandener und potentieller Konfliktpunkte die nachfolgend aufgelisteten
Maßnahmen vorgestellt und diskutiert.
a) Stadteilbegehung der KUK
Im Stadtteil Horrem werden themenbezogene Begehungen organisiert und durchgeführt.
Dabei werden speziell Querungsstellen und Radwege sowie vorhandene Unfallhäufungsstellen hinsichtlich von Konflikten untersucht.
Durch einen Aufruf in der Presse sowie mittels Plakataktion (siehe unten) werden Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, gefährliche Stellen im öffentlichen Verkehrsraum zu melden. Die
Fachleute in der KUK werden auch diese Stellen vor Ort untersuchen und Lösungsvorschläge erarbeiten.
b) Plakataktion
Plakataktionen können helfen in den jeweiligen Stadtteilen die Bürgerinnen und Bürger zu
informieren oder aktiv mit einzubeziehen.
Im Stadtteil Horrem werden Bürgerinnen und Bürger gebeten, gefährliche Stellen zu melden.
c) Aktion Geschwindigkeitswächter
Durch das Unternehmen RWE Power wurde der Stadt Kerpen ein Geschwindigkeitsanzeigegerät für mehrere Monate zur Verfügung gestellt. Dabei wird den Verkehrsteilnehmern
ihre aktuelle gefahrene Geschwindigkeit gezeigt, um sie positiv hinsichtlich eines angepassten Verhaltens zu beeinflussen. Das Gerät wird ausschließlich im Bereich von Schulen zur
Sicherung des Schulwegs eingesetzt (Rathausstraße, Clemensstraße, Mühlengraben).
d) Aktion Schulwegdetektive
In Zusammenarbeit mit dem VRS und dem Netzwerk „verkehrssichere Städte und Gemeinden werden Schüler mit entsprechenden Utensilien ausgerüstet und sollen dann bei dieser
Aktion ihren eigenen Schulweg untersuchen (Grünzeiten an Ampeln, Gehwegbreiten, Sichthindernisse etc.). Die Ergebnisse werden anschließend ausgewertet und sollen somit wichtige Hinweise auf Gefahrenstellen liefern.
e) Warnwestenaktion „einleuchtend sicher 2006“
In Zusammenarbeit mit dem Autohaus Hübsch soll die letztes Jahr in Kerpen/Mödrath
durchgeführte Warnwestenaktion auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden. Alle
Erstklässler (Ca. 750) werden nach den Herbstferien mit leuchtenden Warnwesten ausgestattet, um Sie im Straßenverkehr in der dunklen Jahreszeit besser erkennen zu können.
d) Aktion Schilderschau
Analog zum Stadtteil Kerpen/Mödrath wird auch in Horrem eine Schilderschau durchgeführt.
Jedes einzelne Verkehrszeichen soll wieder mehr wahrgenommen werden und mehr Bedeutung erlangen, was letztlich zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit führt.
e) Aktion „Autofreies Schulumfeld“
Viele Eltern bringen ihre Kinder trotz entsprechender Haltverbote und Verkehrsregelungen
mit dem Auto bis unmittelbar vor das Schultor, was in der Praxis zu erheblichen Problemen
und Gefährdungen führt.
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Es wurde angeregt, im Rahmen einer gesonderten Aktion in Kooperation mit den Schulen
den öffentlichen Verkehrsraum im Schulumfeld für motorisierten Verkehr zu sperren.
Die Abteilung Verkehrsplanung wird ein entsprechendes Konzept für die Durchführung dieser Aktion ausarbeiten.
f) Aktion Gurtwächter
Bei der Aktion Gurtwächter sollten Kinder zu „Hilfssheriffs“ ernannt werden, die dann die
Anschnallpflicht bei Eltern und sich selber kontrollieren.
Die KUK hat sich gegen die Aktion ausgesprochen, um Kinder nicht zu instrumentalisieren.
g) Anbringen von Verkehrszeichen in Augenhöhe von Kindern
Die Anregung ggf. Verkehrszeichen auf Augenhöhe von Kindern zu installieren wurde rege
diskutiert. Aus rechtlichen Gründen (StVO, Verwaltungsvorschriften etc.) ist dies leider nicht
möglich. Es muss eine lichte Höhe eingehalten werden, damit sich Fußgänger und Radfahrer an den scharfkantigen Verkehrszeichen nicht verletzten.
Die KUK hat jedoch angeregt, bei bestimmten ausgewählten Gefahrenstrecken ggf. Schilder
als Piktogramme aufzumarkieren.
4. Sonstiges
Die Verwaltung berichtet kurz über das Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden“
des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg, in der viele Kommunen Informationen und Erfahrungen
zum Thema Kinderunfallkommission untereinander austauschen. Durch Fachtagungen,
Fortbildungen und Seminare wird den mitwirkenden Personen die Möglichkeit gegeben, die
Arbeit in der eigenen Kinderunfallkommission fachlich weiter zu verbessern.
Das Netzwerk hat kürzlich den Preis der „Stiftung für Kriminalprävention“ der mit 10000 €uro
dotiert war, erhalten.
In der Kinderunfallkommission wird auch zukünftig immer wieder über die Arbeit im Netzwerk berichtet.
Die Bürgermeisterin beendet um 17.00 Uhr die Sitzung.
Kerpen, 07.08.2006
Gez. Strehling
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