Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Beschlussvorlage (Anlage zur Beschlussvorlage 22.06)

Daten

Kommune
Kerpen
Größe
424 kB
Datum
29.08.2006
Erstellt
06.08.08, 01:15
Aktualisiert
06.08.08, 01:15

Inhalt der Datei

Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 1 1. Rahmenbedingungen der kommunalen Bestandspflege Wesentliches Ziel kommunaler Wirtschaftsförderung ist die Stärkung der lokalen Wirtschaftsstruktur, um Beschäftigung zu sichern und die Schaffung neuer Arbeitsund Ausbildungsplätze zu ermöglichen. Unternehmensaufgaben und Betriebsstilllegungen sowie Verlagerungen stellen ein ebenso wichtiges Betätigungspotenzial für die Wirtschaftsförderung dar wie die Neuansiedlungen. Da die Betriebsschließungen zunehmen und daneben - aufgrund der stärker werdenden Konkurrenz zwischen den Kommunen bis hin zu ausländischen Wettbewerbern - auch Abwanderungen ein ständiges Risiko darstellen, kommt der Standortsicherung immer mehr Bedeutung zu. 2. Bestandspflege Die Pflege und Entwicklung des Bestandes, also der bereits ansässigen Unternehmen am Standort, ist eine der zentralen Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung. Diese Aufgabe wird zukünftig noch an Bedeutung gewinnen. Moderne Wirtschaftsförderung hat eine endogene Entwicklung des Wirtschaftsstandortes zum Ziel: Die Wirtschaftsförderung setzt auf die Förderung der vorhandenen Stärken und Potenziale. Im Fokus stehen nicht vorwiegend große ansiedlungswillige Unternehmen, sondern die Unternehmen vor Ort. Maßgebliches Element der Bestandspflege in der Wirtschaftsförderung ist das Prinzip der „One-Stop-Agency“, d.h. die Wirtschaftsförderung ist der zentrale Ansprechpartner für die Unternehmen. Fachabteilungen Externe Behörden Unternehmen Unternehmen Wirtschaftsförderung Wirtschaftsförderung „„One-Stop-Agency One-Stop-Agency““ Dritte Beratungsstellen Presse Sie übernimmt für die Unternehmen die Rolle des Kunden innerhalb der Verwaltung und vertritt so die betrieblichen Interessen gegenüber der Verwaltung. Dabei steht im Mittelpunkt, dass die Fachabteilungen die unternehmerischen Anforderungen nachvollziehen und dies im Rahmen ihres Fachauftrags berücksichtigen. Als Bestandteil der Stadtverwaltung nutzt die Wirtschaftsförderung die daraus resultierende Nähe zu den Fachämtern und zu den Entscheidungsträgern der Kommune für schnelle und unbürokratische Verfahren. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 2 pen Die „endogene Entwicklung“ des Wirtschaftsstandortes setzt allerdings auch eine hohe Identifikation der hier ansässigen Unternehmen mit Kerpen als Standort voraus. Dazu gehört nicht nur die Qualität der Wirtschaftsförderung als „harter“ Standortfaktor, sondern vor allem das Image der Stadt als ein Ort, in dem man gut leben, seine Freizeit verbringen, sich (fort)bilden und arbeiten kann. Nur so können präventiv und vorausschauend Betriebsschließungen vermieden, Betriebsverlagerungsrisiken minimiert und Expansionsmöglichkeiten gefördert werden. Dies kann jedoch nur durch eine intensive und kontinuierliche Betreuung und Zusammenarbeit mit den Unternehmen gewährleistet werden. 3. Status quo der Kerpener Bestandspflege 3.1 Betriebskontakte Der persönliche Kontakt zu den Kerpener Betrieben ist das wichtigste Element der Bestandspflege. In den vergangenen Jahren beanspruchten die Betriebe die Wirtschaftsförderung verstärkt bei der Recherche von Informationen und Ansprechpartnern. Betriebsbesuche, persönliche Gespräche und eine Vielzahl von Telefongesprächen mit Unternehmern/innen haben zu einem guten Standing der Kerpener Wirtschaftsförderung bei den Betrieben geführt. Einzelne Firmenbesuche werden nach wie vor turnusmäßig durchgeführt, jedoch beschränkt sich dies, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, meist auf große Arbeitgeber/innen bzw. Gewerbesteuerzahler/innen. Darüber hinaus erfolgen Besuche auf Anregung und Einladung der Unternehmen. In diesen Fällen gilt es in der Regel konkrete Probleme zu lösen. Aktuelles Problem Wirtschaftsförderung Unternehmen Zufällige Informationen Informationen von Dritten Vereinzelte Firmenbesuche Firmenbesuche Ferner nimmt die Wirtschaftsförderung an den Sitzungen des Wirtschaftsgremiums Kerpen, einer Initiative der IHK Köln, Zweigstelle Rhein-Erft, teil, um über aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen im Stadtgebiet zu berichten und Kontakte zu pflegen. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 3 3.2 Informationsangebot Das Informationsangebot der Wirtschaftsförderung wurde in den vergangenen Jahren noch weiter ausgebaut. So stehen - neben den Online-Medien - für verlagerungswillige Unternehmen, und zwar in Abhängigkeit von der Konkretisierung des Umsiedlungsinteresses, sowohl ein Imageprospekt mit allgemeinen Informationen zum Standort als auch konkrete Betriebsansiedlungsprospekte mit detaillierten Informationen zu den einzelnen Gewerbe- und Industriegebieten zur Verfügung. Darüber hinaus wurden in der Vergangenheit Informationen über die Service- und Dienstleistungen der Wirtschaftsförderung in Form eines Flyers zusammengestellt und an alle in den konzentrierten Gewerbe- und Industriegebieten ansässigen Unternehmen versandt. Auf den Internetseiten der Stadt Kerpen bietet zudem ein Leitfaden zur „Existenzgründung“ auf ca. 45 Seiten umfassende Informationen für Gründerinnen und Gründer von A-Z, von Adressen bis Zuschüsse/Fördermittel. 3.3 Veranstaltungen Um den Unternehmen eine Kommunikationsplattform zur Verfügung zu stellen hat die Wirtschaftsförderung in den vergangenen Jahren eine Reihe von Veranstaltungen, teilweise in Kooperation mit Unternehmen, für die örtlichen Betriebe organisiert. Schwerpunktmäßig wurden Informationsveranstaltungen für einzelne Themenbereiche angeboten. Hier ist zunächst die „After-work-party“ im Gewerbe- und Industriegebiet Türnich 3, an der insgesamt 22 Betriebe teilnahmen, zu nennen. Eine weitere Aufgabe im Rahmen der Bestandspflege ist die Arbeitsplatzsicherung bzw. die Schaffung neuer Arbeitsplätze und in der Folge auch die Standortsicherung. Zur Unterstützung der Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden veranstaltete die Wirtschaftsförderung daher in Zusammenarbeit mit mehreren Kerpener Schulen im März 2006 den Aktionstag „Berufe vor Ort“. Ziel war es, Kontakte zwischen ansässigen Unternehmen und Schülerinnen und Schülern herzustellen und den Jugendlichen Einblick in die verschiedenen Berufe bzw. Berufszweige zu geben sowie Interesse auf Alternativberufe zu lenken, da sich die Vielfalt der Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten gerade im letzten Jahrzehnt enorm vergrößert hat. Aufgrund des Erfolgs des Aktionstages wird die Veranstaltung zukünftig einmal jährlich stattfinden. Darüber hinaus fand bereits im November 2000 ein Treffen zwischen Vertretern deutscher und polnischer Unternehmen in Kerpen statt. Während des Verlaufs hatten deutsche Firmenvertreter/innen die Gelegenheit, sich mit polnischen Betrieben auszutauschen und konkrete Handelskontakte herzustellen. 3.4 Gewerbeimmobilienbörse Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 4 pen Die Wirtschaftsförderung vermittelt private gewerbliche Grundstücke und Gebäude. So konnten in den letzten Jahren eine Reihe Objekte vermittelt und Arbeitsplätze am Standort gesichert bzw. geschaffen werden. Seit Anfang 2006 wurde die Fachsoftware Gewerbeimmobilienbörse zur Vermittlung von privaten Gewerbeobjekten eingeführt. Damit verbunden ist eine verbesserte lokale Darstellung des Immobilienangebotes in Kerpen. Die Software wurde im Rahmen eines Projektes für den Rhein-Erft-Kreis und seine Mitgliedsstädte und Gemeinden entwickelt. Umfangreiche Informationen können so zentral gepflegt werden. Die Vermittlungsleistung erfolgt kostenlos auf den städtischen Internetseiten. 3.5 Fazit Als Ergebnis der diversen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung im Bereich der Bestandspflege bleibt festzuhalten, dass die bisherigen Tätigkeiten fast ausnahmslos im Rahmen einer eher reaktiven Bestandspflege erfolgten, sodass der Anlass zur Leistungserbringung der Kerpener Wirtschaftsförderung in den meisten Fällen auf Initiative der Unternehmen selbst durchgeführt und nicht im Vorfeld strategisch geplant wurde. 4. Optimierung der Bestandspflege Für die Zukunft will die Kerpener Wirtschaftsförderung mit ihren Serviceleistungen weiterhin einen effizienten Beitrag dazu leisten, die Rahmenbedingungen für Unternehmen am Standort Kerpen auszubauen. Zur Sicherung des Standortes wird daher eine nachfrageorientierte Handlungs- und Verhaltensweise angestrebt. Die Anforderungen und Ansprüche der Unternehmen können vielfältigster Art sein und sind individuell je nach Betriebsgröße, Branche und Standort in Ausprägung und Intensität sehr unterschiedlich. Was im Einzelnen gewünscht bzw. von Nöten ist, kann nur unmittelbar mit den Unternehmen geklärt werden, um im Anschluss das Angebot an den speziellen Erfordernissen der Wirtschaft auszurichten. Dies ist nur im Rahmen einer intensiven Kontaktpflege möglich. marktgerechte, stärker nachfrageorientierte Handlungs- und Verhaltensweise gegenüber den Unternehmen Wirtschaftsförderung Informationsaustausch Transparenz Vertrauen Loyalitätsbeziehung Aktive und präventive Bestandspflege Steigerung des Bekanntheitsgrades der Wirtschaftsförderung Kontaktpflege Unternehmen Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 5 Unter diesen Bedingungen hat die Wirtschaftsförderung die folgenden Ziele festgelegt: • Aktive und präventive Bestandspflege Durch eine umfassende Informationsbeschaffung werden Standortprobleme der ansässigen Unternehmen systematisch abgefragt, um die Arbeit der Wirtschaftsförderung noch zielgerichteter auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Unternehmen ausrichten zu können. Ferner soll ein Überblick gegeben werden, wie die jeweiligen Anforderungen der Firmen an die Wirtschaftsförderung sind, sodass hier individuelle Unterstützung angeboten werden kann. • Steigerung des Bekanntheitsgrades der Wirtschaftsförderung Die Angebote der Wirtschaftsförderung tragen in nachhaltiger Weise zu einem positiven Imagetransfer auf die gesamte Wirtschaft bei. Eine Profilierung des Standortes steigert seine Attraktivität, schafft neue Arbeitsplätze und stärkt das Kooperationspotenzial für die ortsansässigen Betriebe. Die Verbesserung des Bekanntheitsgrades ist eine langfristige Aufgabe, die mit Einführung einer verstärkten Informations- und Kommunikationsarbeit die Wirtschaftsförderung zu einer „wichtigen Adresse“ für die Unternehmen werden lassen soll. • Kontaktpflege Neben der Pflege der Beziehung zwischen der Wirtschaftsförderung und den Unternehmen ist auch der Austausch der Unternehmen untereinander von großer Bedeutung für den Standort. Durch die Schaffung einer Kommunikationsplattform werden Kooperationen und Synergieeffekte gefördert. Zielsetzung ist es, die Unternehmer/innen zusammen zu bringen, um wertvolle Kontakte zu knüpfen und so eine Basis zur Bildung von Netzwerken zu schaffen. Regelmäßige Wirtschaftsgespräche, möglicherweise in wechselnder zielgruppenorientierter Besetzung, tragen dazu bei. Der Erfolg eines Netzwerkes hängt erheblich von der aktiven Mitwirkung der Beteiligten ab, sodass das Engagement der Unternehmen gefordert ist. Die Wirtschaftsförderung nimmt in diesem Rahmen eine begleitende bzw. unterstützende Funktion wahr. Neben dem Austausch von Fachinformationen dienen diese vor allem auch zur Wahrnehmung und Vertiefung der Firmenkontakte untereinander. Dies bietet den Firmen auch die Möglichkeit, sich selbst darzustellen bzw. ihre Produkte und Leistungen vorzustellen. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 6 pen 5. Ziel- und Maßnahmenkatalog Zur Umsetzung des unter 4. dargestellten Handlungsbedarfes wurde der folgende Ziel- und Maßnahmenkatalog entwickelt: Maßnahmen zur Zielerreichung Ziele ► Fragebogenaktion ► Firmenbesuche Aktive und präventive Bestandspflege ► Firmenbesuche ► Informationsschreiben zur neuen Bestandspflegepolitik ► Pressemitteilungen Steigerung des Bekanntheitsgrades der Wirtschaftsförderung ► Firmenbesuche ► Veranstaltungen mit Unternehmen ► Begrüßungsschreiben Existenzgründer/innen u. Gewerbeneuanmelder/innen ► Bauanträge ► Mailingaktionen Kontaktpflege Seit dem 01.04.2006 ist Frau Giesen nach Ablauf der Elternzeit mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 14 Stunden wieder in der Wirtschaftsförderung tätig. Es bietet sich dadurch die Möglichkeit, die Optimierung bzw. den Ausbau der Bestandspflege zentral aus einer Hand zu steuern. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 7 5.1 Aktive und präventive Bestandspflege X Fragebogenaktion X Firmenbesuche Aktive und präventive Bestandspflege Eine aktive Bestandspflege zeichnet sich nicht nur durch präventives und nachfrageorientiertes Handeln aus, sondern bedarf für ein wirtschaftsorientiertes Handeln möglichst umfangreicher und zeitnaher Kenntnisse über das unternehmerische Expansionspotenzial, den Umfang und die Struktur des Investitionsvolumens, etwaige Verlagerungsabsichten, eine mögliche bevorstehende Stilllegung von Betrieben oder eines drohenden Arbeitsplatzabbaus. Als Basis der Informationssammlung dienen bisher zum einen die in der Wirtschaftsförderung bereits erfassten allgemeinen betrieblichen Daten (Gewerbeanmeldungen, Steuerveranlagungen, Bauanfragen und Bauanträge) und zum anderen zusätzliche Informationsquellen wie amtliche Statistiken, Presseberichte und Informationen von Berufs- und Unternehmensverbänden. Über detaillierte betriebliche Sachverhalte sagen diese Informationen jedoch nichts aus. Kenntnisse über Verhaltensweisen und Erfordernisse der ansässigen Unternehmen, etwaiger Probleme sowie standortmäßige Präferenzen und Gewichtung der Standortfaktoren sind für die Einleitung zielgerichteter Maßnahmen jedoch erforderlich. Damit den Unternehmen eine optimierte, zielgerichtete und ergebnisorientierte Bestandspflege geboten werden kann, ist die Beschaffung von umfassenden Informationen zwingend notwendig. Zur weiteren Informationssammlung sind die folgenden Aktivitäten geplant: 5.1.1 Fragebogenaktion Zur Sammlung der wichtigsten Unternehmensdaten werden zunächst folgende Informationen abgefragt: • • • • • voraussichtliche Unternehmensentwicklung anstehende Planungen Bewertung des Standortes Anforderungen an die Verwaltung bzw. die Wirtschaftsförderung und das Zusammenwirken mit Partnerunternehmen Der Fragenkatalog wird im Rahmen von Betriebsbesuchen (vgl. Ziffer 5.1.2) übergeben, eventuelle Unklarheiten können so bereits im persönlichen Gespräch bzw. unter Hinzuziehung der Fachabteilungen geklärt werden. Es wird erwartet, dass die Rücklaufquote (bei der Unternehmensbefragung 2004, die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Erft-Kreises durchgeführt worden ist, lag diese nur bei 7,7 %) aufgrund des persönlichen Kontaktes, verbunden mit einem entsprechenden Unterstützungsangebot der Wirtschaftsförderung, höher ausfallen wird als bei einer weitestgehend ano- Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 8 pen nymen Befragung über den Postweg, sodass eine für den Standort Kerpen repräsentative Auswertung möglich sein wird. 5.1.2 Firmenbesuche Um den Dialog zwischen Verwaltung und Unternehmen herzustellen bzw. auszubauen, ist der wichtigste Punkt in der Bestandspflege der persönliche Kontakt zu den Unternehmen. Durch diese direkte Betreuung kann Vertrauen geschaffen und eine Loyalitätsbeziehung aufgebaut werden, die von beidseitigem Nutzen ist. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, den Unternehmen die Gelegenheit zu geben, ihre Probleme am Standort persönlich zu schildern sowie Wünsche und Anregungen zu äußern. Für die Unternehmen ist es dabei vorteilhaft, möglichst einen zentralen Ansprechpartner/in in der Verwaltung zu haben. Diesem Bedürfnis entspricht die Wirtschaftsförderung bereits durch das Prinzip „One-Stop-Agency“ (vgl. Ziffer 2). Im ersten Schritt ist zur Intensivierung des Kontaktes zunächst ein kurzer Vorstellungsbesuch der Wirtschaftsförderung vorgesehen, in dem über die Serviceleistungen informiert und der Fragebogen sowie ein Flyer ausgehändigt werden soll. Mit dem aktuellen Informationsflyer wird ein Medium geboten, mit dem sich die Wirtschaftsförderungsstelle präsentiert und die Ansprechpartner/innen benannt werden. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 9 Vorgehensweise Ein Besuch der in der Datenbank der Wirtschaftsförderung in den konzentrierten Gewerbe- und Industriegebieten erfassten ansässigen Unternehmen - aktuell sind dies rund 750 Betriebe - würde bei einer voraussichtlichen Dauer von ca. 30 Minuten je Besuch und einer Arbeitszeit der zuständigen Mitarbeiterin (vgl. Ziffer 5) von 14 Wochenstunden einen Zeitraum von rund 1 1/2 Jahren in Anspruch nehmen. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Besuche, an denen die Abteilungsleitung und/oder die Bürgermeisterin teilnehmen, da diese erfahrungsgemäß mehr Zeit in Anspruch nehmen. Ebenfalls unberücksichtigt ist die Vor- und Nachbereitungszeit der Termine und weitere Aufgaben der Mitarbeiterin innerhalb der Bestandspflege. Aufgrund dieses zeitlichen Aufwandes ist es erforderlich, zunächst eine Auswahl bzw. Reihenfolge der Unternehmen, die aufgesucht werden sollen, festzulegen. Folgende Alternativen bieten sich an: • Firmen mit ausdrücklichem Beratungsbedarf Unternehmen, die sich aufgrund des Anschreibens bzw. der Pressemitteilung, auf die noch eingegangen wird, melden, werden vorrangig aufgesucht. • Firmen in einer Gemengelage Aufgrund der Lage in einem Wohngebiet oder eines Einzelhandelsumfeldes sind diese Standorte fast immer mit Einschränkungen für den Betrieb oder Beschwerden aus der Nachbarschaft verbunden. Um die besondere Problematik aufzugreifen, ist der Besuch dieser Firmen vorrangig. • Staffelung nach der Höhe der Gewerbesteuerzahlung Die Abteilung Steuern und Abgaben verzeichnet 610 Gewerbebetriebe, die im Jahre 2005 in Kerpen steuerpflichtig waren. Eine Gruppierung der Betriebe nach der Höhe der Steuerzahlung ermöglicht es, alle unterschiedlichen Firmengrößen anteilig zu berücksichtigen. Die Gruppierung wird wie folgt vorgenommen: Gewerbesteueraufkommen 1€ 1.000 € 5.000 € 10.000 € 50.000 € ab 100.000 € bis bis bis bis bis 999 € 4.999 € 9.999 € 49.999 € 99.999 € Anzahl 20 %iger Anteil 172 216 72 110 25 15 610 35 43 15 22 5 alle 135 10 pen Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- Demnach werden alle die 15 Unternehmen mit einem Gewerbesteueraufkommen von mindestens 100.000 € aufgesucht. Alle weiteren Firmen werden mit einem 20 %igen Anteil in der Gruppierung nach dem Zufallsprinzip besucht. So werden repräsentativ alle Unternehmen berücksichtigt und es wird deutlich, dass jede Firma ihren Wert für den Standort Kerpen hat. Es wurde auch in Erwägung gezogen, Unternehmen nach den Beschäftigtenzahlen bzw. einer Branche auszuwählen. Diese Auswahlkriterien erscheinen jedoch wenig sinnvoll, da man sich im ersten Fall schwerpunktmäßig auf die größeren Arbeitgeber/innen konzentrieren würde und im anderen Fall sich die Betreuung auf einen Kreis mit vergleichbaren Anforderungen beschränken würde. Die Firmenliste, die sich aus der vorgenannten Vorgehensweise ergibt, wird voraussichtlich innerhalb eines Jahres abgearbeitet werden können. Bezüglich der Zeitkalkulation bleibt jedoch festzuhalten, dass die Bestandspflege, soll sie erfolgreich sein, auf Kontinuität ausgerichtet sein muss. Eine einmalige befristete Aktion ist nicht ausreichend. Vielmehr sollten die Firmenbesuche stetig durchgeführt werden. Abschließend zu diesem Themenkreis bleibt noch zu klären, in welcher Besetzung die Gespräche aus städtischer Sicht geführt werden sollen. Diesbezüglich wird folgender Vorschlag unterbreitet: Die Bürgermeisterin nimmt grundsätzlich an allen „Vor-Ort-Terminen“ teil, bei denen die Anwesenheit der Bürgermeisterin ausdrücklich von den Unternehmen gewünscht wird. Darüber hinaus ist die Bürgermeisterin bei den Firmen persönlich vor Ort, bei denen ein starkes Interesse entweder aus städtischer und/oder öffentlicher Sicht gegeben ist (z.B. konkrete Abwanderungspläne eines Unternehmens). Hierbei wird sie in der Regel von dem Abteilungsleiter der Wirtschaftsförderung begleitet. Neben der für die Bestandspflege zuständigen Mitarbeiterin wird der Leiter der Wirtschaftsförderung grundsätzlich auch alle diejenigen Betriebe aufsuchen, die zu den 15 Unternehmen mit dem höchsten Gewerbesteueraufkommen zählen. Darüber hinaus wird der Abteilungsleiter auch an allen sonstigen Betriebsbesuchen teilnehmen, bei denen zu vermuten ist, dass „besondere“ Probleme anstehen. Alle übrigen Betriebsbesuche im Rahmen der präventiven Bestandspflege werden in der Regel von Frau Giesen alleine wahrgenommen. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 11 5.2 Steigerung des Bekanntheitsgrades der Wirtschaftsförderung X Firmenbesuche X Informationsschreiben zur neuen Bestandspflegepolitik X Pressemitteilungen Bekanntmachung der WFK-Serviceleistungen Wie die im Frühjahr 2004 im Auftrag der WFG Rhein-Erft GmbH durchgeführte Unternehmensumfrage1 zeigt, sind die Informations- und Beratungsleistungen der Wirtschaftsförderung relativ wenigen Unternehmen bekannt. Insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen besteht hier ein erhebliches Informationsdefizit. Dabei ist gerade der Bekanntheitsgrad des Wirtschaftsförderungsangebotes wesentliche Voraussetzung für die Inanspruchnahme der vielfältigen Serviceleistungen, die die Stadt Kerpen für das einzelne Unternehmen zu bieten hat. Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es daher, den Unternehmen die spezifischen Leistungsprofile bekannt zu machen und zu verdeutlichen. Die Bestandspflege muss die Nachfrage nach den Leistungen der Wirtschaftsförderung erhöhen und das Zusammenwirken verbessern. 5.2.1 Firmenbesuche Die Thematik Firmenbesuche wurde bereits ausführlich unter Ziffer 5.1.2 dargestellt. 5.2.2 Informationsschreiben zur aktiven Bestandspflegepolitik Alle in den konzentrierten Gewerbe- und Industriegebieten ansässigen Firmen erhalten eine schriftliche Information über die geplante Intensivierung der Unternehmensbetreuungen, verbunden mit dem Angebot, sich jederzeit mit Fragen, Problemen und Anregungen an die Wirtschaftsförderung zu wenden. Dem Schreiben wird der aktualisierte Informationsflyer beigefügt. 5.2.3 Pressemitteilung Um eine Vielzahl von Unternehmen auch außerhalb der Gewerbe- und Industriegebiete zu erreichen, wird gleichzeitig eine Pressemitteilung über die geplante Ausweitung der Bestandspflegepolitik veröffentlicht. So werden neben den Unternehmer/innen auch die Bürger/innen der Stadt Kerpen über die wichtigsten Aktivitäten und Angebote der Wirtschaftsförderung informiert. 1 Im Vergleich zu anderen Rhein-Erft-Kreis angehörigen Kommunen bestand eine überdurchschnittliche Zufriedenheit der Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bzw. der Wirtschaftsförderung. Es zeigte sich jedoch auch, dass die Wirtschaftsförderung über einen unterdurchschnittlichen Bekanntheitsgrad (35,8 %) verfügt, s.a. Ergebnisbericht 2004 der Wirtschaftsförderung. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 12 pen Kontaktpflege X Firmenbesuche X Veranstaltungen mit Unternehmen X Begrüßungsschreiben Existenzgründer/innen und Gewerbeneuanmelder/innen X Bauanträge Informationssammlung X Mailingaktionen Ein Schwerpunkt der Bestandspflege ist der informelle Austausch der lokalen Betriebe untereinander. Die persönlichen Kontakte und die damit verbundenen Hilfestellungen stehen dabei im Vordergrund. Eine Aufgabe der Wirtschaftsförderung wird es zukünftig sein, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Verwaltung und den Unternehmen untereinander zu unterstützen. So wird die Möglichkeit zur Netzwerkbildung geschaffen, Kooperationen und Synergieeffekte entstehen und tragen zum Wohlbefinden der Unternehmen am Standort bei. Zur Unterstützung sollen die folgenden Maßnahmen beitragen: 5.3.1 Firmenbesuche Die Thematik Firmenbesuche wurde bereits ausführlich unter Ziffer 5.1.2 dargestellt. 5.3.2 Veranstaltungen mit Unternehmen Im Herbst diesen Jahres ist erstmalig „Treff vor Ort“ im Gewerbe- und Industriegebiet Türnich 3 geplant. Die Bürgermeisterin wird zu dieser Veranstaltung einladen, die nicht nur der allgemeinen Kontaktpflege dienen soll. Vielmehr werden bei dieser Gelegenheit Themen zielgerichtet angesprochen, die für die Unternehmen vor Ort von Bedeutung sind. Außerdem werden durch die Bürgermeisterin wichtige gesamtstädtische Themen oder speziell auf die Gebiete bezogenen Planungen oder Diskussionsstände vorgetragen. Die Kosten für die Veranstaltung lägen insgesamt bei rund 2.400 € und solllen über das Projektkonto zum Gewerbe- und Industriegebiet Türnich 3 abgerechnet werden, sodass hierfür keine Haushaltsmittel in Anspruch genommen werden müssten. Der städtische Anteil würde dann mit 1.200 € zu beziffern sein. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 13 5.3.3 Begrüßungsschreiben an Existenzgründer/innen und Gewerbeneuanmelder/innen Existenzgründer/innen und Firmen, die sich neu am Standort angesiedelt haben, werden aufgrund der Gewerbeanmeldung erfasst. Sie erhalten dann unaufgefordert von der Wirtschaftsförderung den Unternehmens-Fragebogen und ein begleitendes Begrüßungsschreiben. 5.3.4 Bauanträge Die Abteilung Bauordnung wird die Wirtschaftsförderung über Bauanfragen und Bauanträge aus den konzentrierten Gewerbe- und Industriegebieten benachrichtigen. So ist die Wirtschaftsförderung bereits im Vorfeld über mögliche Baumaßnahmen informiert und kann bereits zu diesem Zeitpunkt Kontakt zu den Unternehmen aufnehmen und ihre Unterstützung anbieten. 5.3.5 Mailingaktionen Um die Angebote und Leistungen der Wirtschaftsförderung bekannt zu machen und kontinuierlich zu bewerben, erhalten die Unternehmen regelmäßig eine Email mit Informationen zum Standort. So wird über die Ansiedlung größerer oder innovativer Unternehmen, die Eröffnung von Freizeiteinrichtungen oder den Stand von besonderen Projekten berichtet. Auf diesem Weg soll auch auf Veranstaltungen der WFG Rhein-Erft GmbH, der IHK oder anderer wirtschaftsnaher Institutionen hingewiesen werden. Zusätzlich werden die für einen bestimmten räumlichen Bereich zuständigen Mitarbeiter/innen der Fachabteilungen sukzessive vorgestellt. Informationen über sportliche und kulturelle Veranstaltungen mit Ticketangebot und der Möglichkeit einer Platzreservierung dienen der Imagepflege und runden das Angebot der Verwaltung ab. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 14 pen 6. Ressourcenplanung Durch den Einsatz von Frau Giesen ist es möglich, die bisherige Bestandspflege weiter auszubauen. Entsprechend der folgenden Tabelle betragen die kalkulierten Gesamtkosten für den Ausbau der Bestandspflege in diesem Jahr noch rund 17.000 €. Personalkosten 14.775,00 € Sachkosten 431,52 € 247,50 € VeranstaltungsKosten Gesamtkosten 1.200 € Anteilige Personalkosten in 2006 bei 14 Wochenstunden2 Druck von 1.000 Flyern Portokosten für Informationsschreiben an 750 Unternehmen Städtischer Anteil für den „Treff vor Ort“ im GIB Türnich 3; Abrechnung über Projektkonto 16.654,02 € Es wird angestrebt, die anfallenden Druck- und Portokosten im Bereich der Kerpener Wirtschaftsförderung künftig durch den Einsatz eines Direktmailings zu reduzieren. Hierfür ist es allerdings unabdingbar, dass die email-Adressen der hier erfassten Unternehmen weitestgehend bekannt sind. Der bislang vorliegende Bestand an email-Adressen (rund 30 von 750 Unternehmen) reicht sicherlich noch nicht aus, um das Medium des Direktmailings für die nun konkret anstehende Maßnahme (Versendung Infoschreiben und Flyer) zu nutzen. Die Kerpener Wirtschaftsförderung hofft, die Adressdatenbank inklusive der email-Adresse durch die Versendung des Fragebogens an die Unternehmen (siehe Ziff. 5.1.1) vervollständigen zu können. In 2006 soll die Veranstaltung „Treff vor Ort“ in Türnich stattfinden, sodass keine Kosten für den städtischen Haushalt entstehen werden (vgl. Ziff 5.3.2). In den Folgejahren würde diese Veranstaltung in Kerpen bzw. Sindorf stattfinden. Die Kosten (vgl. S. 3 der Beschlussvorlage) wären dann in voller Höhe über den städtischen Haushalt abzuwickeln. Angestrebt wird, sonstige Veranstaltungen bei den Unternehmen vor Ort zu organisieren, sodass die Kosten über Sponsoring bzw. zu Lasten des gastgebenden Betriebes gehen würden (vgl. Ziff 7.1). 2 Gemäß der Richtlinien der KGST betragen die Kosten für eine Vollzeitkraft mit der Besoldungsgruppe A11 einschließlich Sonderzuwendungen und Beihilfeanteil 57.700 €/Jahr. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 15 7. Ausblick Neben den dargestellten Instrumenten der Bestandspflegepolitik sind weitere Maßnahmen denkbar, die der Unterstützung der ansässigen Unternehmen dienen. Um die vorgesehenen Maßnahmen marktgerecht und nachfrageorientiert durchführen zu können, ist zunächst das Interesse der Unternehmen bzw. deren Bereitschaft zur Mitwirkung festzustellen. Dies erfolgt im Rahmen des bereits angesprochenen Fragebogens. 7.1 Regelmäßige Veranstaltungen Allgemeine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit wechselnder zielgruppenorientierter Besetzung und wirtschaftsrelevanten Themen: Rating, Fördermittel, Unternehmensnachfolge, ansässige ausländische Firmen, Existenzgründer/innen, ö.ä. • mit Firmen aus einem bestimmten Gewerbe- und/oder Industriegebiet • mit Firmen einer Branche Businessbreakfast Im Rahmen eines „Businessbreakfast“ informiert das gastgebende und/oder andere Unternehmen über ein aktuelles Problem bzw. dessen Lösung. Anschließend besteht die Gelegenheit zur Diskussion und zum gegenseitigen Austausch. 7.2 Einmalige bzw. jährliche Veranstaltungen Die Wirtschaftsförderung organisiert einmal jährlich ein Unternehmer/innen-Treffen unter dem Motto „After-work-party“ oder „Treff vor Ort“, zu der die Bürgermeisterin einlädt. Die Veranstaltung wird abwechselnd in den Gewerbe- und Industriegebieten Kerpen, Sindorf und Türnich stattfinden. Die Kosten variieren je nach Größe des Gebietes bzw. der Teilnehmerzahl (vgl. Ziff. 6). Internetpräsentationen Den Unternehmen wird kostenlos die Möglichkeit geboten, schnell und unkompliziert Partnerunternehmen über die städtischen Internetseiten zu finden. Die Unternehmen stellen ihre Daten - vergleichbar wie bei der Gewerbeimmobilienbörse selbst ins Netz. Kooperationsbörse Es können Kontakte, auch über die Stadtgrenzen hinaus, zu gleichen oder ergänzenden Branchen, Produzenten, Dienstleistern und Zulieferern hergestellt werden. Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Ker- 16 pen Branchenportale Diese Portale dienen einerseits als gemeinsame Plattform zur Darstellung der Unternehmen und des Standortes nach außen, andererseits als Informationsund Kommunikationsforum nach innen. Maschinenkapazitätsbörse Zu einer optimierten Auslastung des Maschinenparks und zur Senkung der Produktionskosten werden Maschinenkapazitäten angeboten und nachfragt. Dies ermöglicht es, Maschinen sowie qualifiziertes Bedienpersonal gemeinsam zu nutzen. Stellen- und Ausbildungsplatzbörse Die Suche nach Arbeits- bzw. Ausbildungskräften wird unterstützt indem eine Plattform ähnlich der Mitfahrbörse eingerichtet wird. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, ihr Arbeitsplatz- bzw. Ausbildungsplatzangebot selbst einzustellen. Diese Seite ist verlinkt mit der Bundesanstalt für Arbeit bzw. der ARGE sowie anderen Stellen, die Aus- bzw. Arbeitsplätze anbieten und ergänzt die Veranstaltung „Berufe vor Ort“, die einmal jährlich stattfindet. Exemplarisch für die vorgenannten Internetbörsen könnte die Eingangsseite der Stellen- und Ausbildungsplatzbörse wie folgt gestaltet werden: Sie suchen einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz? Die Förderung von Ausbildung und Arbeitsplatzsuchenden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Alle Beteiligten stehen vor der Herausforderung, Ausbildungsplatz- und Arbeitsplatzsuchenden Chancen zum Berufs- bzw. Arbeitsmarkteinstieg zu eröffnen. Die Stadt Kerpen bietet als besonderen Service auf Ihrer Homepage eine Stellenbörse für all diejenigen an, die in Kerpen eine Ausbildungs- bzw. Arbeitsstelle suchen. Ist in Ihrer Firma eine Arbeitsstelle neu zu besetzen oder haben Sie einen Ausbildungsplatz anzubieten? Dann tragen Sie hier Ihr Stellenangebot ein. Der Eintrag ist selbstverständlich kostenlos. Weiterführende Informationen zum Thema Ausbildung und Arbeit: Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer zu Köln Bundesagentur für Arbeit WDR L h t ll kti Bestandspflegekonzept der Wirtschaftsförderung Kerpen 17 8. Fazit Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Die Bestandspflege ist wichtig, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Nach Erfahrungswerten entstehen ca. 80% der neu geschaffenen Arbeitsplätze durch den Ausbau von Unternehmen des Bestandes. Deshalb erscheint es sinnvoll, wenn sich die Kerpener Wirtschaftsförderung verstärkt auf vorhandene Potenziale konzentriert. Um möglichen Abwanderungen vorbeugen zu können, ist es unabdingbar, die Probleme der ortsansässigen Firmen zu kennen. Die hierzu erforderliche Informationsbeschaffung kann durch die in diesem Konzept dargestellten Maßnahmen erfolgen. Gerade in Klein- und Mittelständischen Unternehmen bleibt wenig Zeit für strategische Überlegungen und die Ausarbeitung neuer Konzepte. Unternehmensberatung ist für viele Betriebe zu unkonkret und meist finanziell zu belastend. Sich in der Vielzahl der Problemstellungen effektiv zu orientieren, ist für den Einzelnen schwierig. Eine Ausweitung der aktiven Bestandspflege kann diese Defizite und die Entwicklungsbedingungen der Unternehmen verbessern. Die Früherkennung ist ein wesentliches Element einer aktiven und modernen Bestandspflege, die präventiv ausgerichtet sein sollte.