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Beschlussvorlage (Tourismusstelle indeland)

Daten

Kommune
Inden
Größe
1,0 MB
Datum
22.02.2018
Erstellt
04.01.18, 08:31
Aktualisiert
04.01.18, 08:31

Inhalt der Datei

Vertiefung „Businessplan Tourismusstelle indeland“ PROJECT M Düren, 15. November 2017 | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 1 Gliederung 1. Hintergrund 2. Aufgabenstellung 3. Begründungszusammenhänge (unter räumlichen, regionalwirtschaftlichen und zeitlichen Aspekten) 4. Aufgaben einer Tourismusstelle indeland 5. Kapitalbedarf (Prognoserechnung) 6. Finanzierungsmodell 7. Zeitplan | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 2 1 Hintergrund  Zur Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der regionalen Wirtschaftsstruktur wurden von der Entwicklungsgesellschaft im Jahr 2012 im Rahmen des Projektes „Strukturentwicklung indeland“ Maßnahmen zur Förderung von Freizeit, Naherholung und Tagestourismus im indeland angestrebt.  Als Grundlage für eine koordinierte und zielgerichtete Entwicklung sollte dazu eine zentrale Tourismusstelle indeland geschaffen werden.  Anfang bis Mitte 2016 wurde unter fachlicher Begleitung von PROJECT M gemeinsam mit Vertretern/innen der indeland-Kommunen und der Entwicklungsgesellschaft ein Businessplan erarbeitet.  Nach einer Bestandsaufnahme der organisatorischen Strukturen wurden dabei entwickelt:  Positionierungsstrategie (Wertesystem, Profilthemen)  Aufgabenbeschreibung und -verteilung  Umsetzungsschritte | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 3 2 Aufgabenstellung  Vertiefung des Businessplans 2015 unter Berücksichtigung der Arbeit der zwischenzeitlich bei der Entwicklungsgesellschaft eingerichteten Projektmanagementstelle und des AK Tourismus  Im Einzelnen aus gutachterlicher Sicht im Detail darzustellen:  Gründe für eine eigenständige Organisationsstruktur  Aufgaben und rechtlicher Rahmen der Organisation  Personalbedarf und -qualifikation  Plankostenrechnung Aufwand und Einnahmen für die ersten drei Jahre  Finanzierungsmodell (Empfehlung Schlüsselung und Aufwand je Kommune)  Umsetzungsschritte (Fahrplan) | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 4 3 Begründungszusammenhänge Warum eine eigenständige Organisation grundsätzlich Sinn macht  …weil das indeland (und das gesamte Rheinische Revier) vor der großen Herausforderung des Strukturwandels steht und dieser gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaftsstruktur und den Arbeitsmarkt haben wird.  …weil die Entwicklung zu einer Freizeit-, Naherholungs- und Tourismusregion die negativen wirtschaftlichen Folgen des Strukturwandels zumindest teilweise abfedern kann.  …weil dieser Entwicklungsprozess nicht sich selbst überlassen werden darf, sondern gesteuert werden muss.  …weil es derzeit noch keine Struktur gibt, welche diese Steuerungsfunktion übernehmen könnte.  … weil eine professionelle Entwicklung hin zu einer touristischen Destination ohne eine eigenständige Struktur (mit eigenem Budget, Personal und verbindlichem Entwicklungsauftrag) nicht möglich ist.  …und weil letztlich alle Beteiligten davon profitieren (zentrale Anlaufstelle, Beratung und professionelle Arbeit zur Generierung von Umsätzen, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, Einkommen und Steuereinnahmen) | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 5 3.1 Räumlicher Aspekt: aktuell fehlende/unklare Zuordnung (I) Touristische Regionen in NRW Quelle: https://www.nrw-tourismus.de/regionen-in-nrw indeland  Räumlich und politisch: Region Eifel und Aachen  Thematisch: Region Köln, Rhein-Erft-Kreis und Niederrhein  Einordnung auf der mentalen (freizeit-)touristischen Landkarte? | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 6 3.1 Räumlicher Aspekt: aktuell fehlende/unklare Zuordnung (II) Gebietskulisse indeland und Tourismusorganisationen in benachbarten Regionen Niederrhein Tourismus GmbH (LKs Viersen, Kleve, Wesel, Heinsberg) Heinsberger Land (Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg mbH) Aachen Touristservice e.V. (Stadt Aachen) StädteRegion Aachen (Wirtschaftsförderung, Tourismus und Europa) Monschauer Land Touristik e.V. (Gemeinden Monschau, Simmerath, Roetgen, Stolberg) Stadt- und Touristinformation M‘gladbach (Marketing Gesellschaft Mönchengladbach mbH) Rhein-Kreis Neuss (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Kreis Neuss mbH) Rhein-Erft Tourismus e.V. (Rhein-Erft-Kreis) Kreis Düren (Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung ) Düren Tourismus (WIN.DN GmbH - Stadt Düren) Rureifel Tourismus e.V. (Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau, Nideggen im LK Düren) Nordeifel Tourismus GmbH (LK Euskirchen) Schraffierte Flächen: Kommunen, die keiner übergeordneten regionalen Tourismusorganisation angeschlossen sind | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 7 3.1 Räumlicher Aspekt: Die Vision: „Freizeit- und Tourismusregion Rheinisches Revier“ im Städtedreieck Aachen - Köln - Mönchengladbach Naturräumliche Gliederung Kreis Düren Bildquelle: www.rwe.com Quelle: www.kreis-dueren.de/kreishaus/amt /61/radwandern/images/kreis-karte2.png | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 8 3.2 Regionalwirtschaftlicher Aspekt: Die Freizeit- und Tourismusbranche als Wirtschaftsfaktor Prognose* für Gebiet indeland (bis 2030): Einzugsgebiet mit gewaltigem Potenzial  Zuwachs Tagesausflugsgäste: + 1 Mio. (Aufenthaltstage) (entspricht bei 5,8 Mio. bzw. 5,1 Mio. Ew. über 14 Jahre im Einzugsbereich von 60 min. und Ø 36 Tagesausflügen pro Kopf/Jahr einem Marktanteil von 0,5% - Besucher aus Belgien und den Niederlanden nicht eingerechnet), Ø Ausgaben/Kopf/Tag 20,18 EUR (nach dwif 2005 für Region Eifel/Aachen), preisbereinigt auf Ø 2016 = 24,27 EUR)  Zuwachs Übernachtungen: + 50.000 (entspricht in etwa einem Zuwachs von 200 Betten bei einer Auslastung von 65%), Ø Ausgaben/Kopf/Tag 113,10 EUR (nach dwif 2010 für Region Eifel/Aachen), preisbereinigt auf Ø 2016 = 122,60 EUR) * konservative Schätzwerte (unter der Annahme einer professionellen touristischen Entwicklung durch eine Tourismusstelle indeland) Zonen Fahrtzeit Einwohner bis 15 min 117.187 15-30 min 702.709 30-45 min 1.916.852 45-60 min 3.097.430 kumuliert 117.187 819.896 2.736.748 5.834.178 Quellen: dwif 2005 - Tagesreisen der Deutschen; dwif 2010 - Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland, Statistisches Bundesamt 2017 Verbraucherpreisindizes | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 9 3.2 Regionalwirtschaftlicher Aspekt: Umsatz-, Einkommens- und Steuereffekte Umsatz und Einkommenswirkungen 1. und 2. Umsatzstufe: Nettoumsatz Übernachtungstourismus: 5,4 Mio. € WS-Quote 1. Umsatzstufe: Ø 36,3%* Nettoumsatz Tagestourismus: 21,3 Mio. € 1,95 Mio. € 6,7 Mio. € + + WS-Quote 2. Umsatzstufe: Ø 30,0%** = Kommunale Steuereinnahmen (2-3 % vom Nettoumsatz): ca. 530 - 800 Tsd. € WS-Quote 1. Umsatzstufe Ø 31,5 %*** 4,4 Mio. € 1,03 Mio. € WS-Quote 2. Umsatzstufe: Ø 30,0 % Σ Einkommenseffekt (Löhne, Gehälter, Gewinn) 14,1 Mio. € * durchschnittliche WS-Quote im Übernachtungstourismus für NRW nach dwif 2010, S. 117. ** 2. Umsatzstufe: Differenz zwischen Nettoumsatz und Einkommen der 1. Umsatzstufe (= von Dritten bezogene Vorleistungen). WS-Quote bundesweit pauschal 30 %, da weitere Differenzierung in dieser Umsatzstufe nicht darstellbar (dwif 2010, S. 119). *** durchschnittliche WS-Quote im Tagestourismus für NRW nach dwif 2005, S. 134. | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 10 3.2 Regionalwirtschaftlicher Aspekt: Direkt profitierende Branchen sind in erster Linie gastgewerbliche Betriebe - aber auch Freizeiteinrichtungen, Einzelhandel, Transportunternehmen u. a. Dienstleister profitieren Anteil Ausgaben Tagesausflugsgäste für Anteil Ausgaben Übernachtungsgäste für Darüber hinaus profitieren die Kommunen der Region und Ihre Bewohner durch monetär nicht direkt quantifizierbare Effekte (weiche Standortfaktoren):  Positiv besetztes Image der Region begünstigt das Investitionsklima  Ausbau als Freizeit- und Naherholungsregion steigert die Wohn- und Lebensqualität Quelle: dwif 2005 - Tagesreisen der Deutschen; dwif 2010 - Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 11 3.2 Regionalwirtschaftlicher Aspekt: Beschäftigungseffekte Einkommenswirkung insg. 14,1 Mio. € : Ø Primäreinkommen** je Ew. in NRW (2015) 25.698 € = Beschäftigungsäquivalente* rd. 550 * Der Einkommensbeitrag von rd. 14,1 Mio. EUR entspricht bei einem Ø Primäreinkommen pro Kopf (NRW) rund 550 Personen, die rein rechnerisch direkt und indirekt Einkommen aus der touristischen Nachfrage erzielen. Diese Angabe darf aber nicht mit der Anzahl der im Tourismus beschäftigten Personen gleichgesetzt werden! Eine genaue Bestimmung der touristisch bedingten Beschäftigungseffekte ist nur über aufwändige Primärerhebungen möglich, da gerade in der Tourismusbranche viele Personen nur saisonal oder in Teilzeit beschäftigt sind, als Selbstständige arbeiten und auch viele Personen nur indirekt vom Tourismus profitieren (z. B. im Einzelhandel und Handwerk). ** Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen, die den inländischen privaten Haushalten zugeflossen sind: Arbeitnehmerentgelt, Selbstständigeneinkommen, Vergütung für mithelfende Familienangehörige, Betriebsüberschuss sowie netto empfangene Vermögenseinkommen. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2017 (im Auftrag der Herausgebergemeinschaft): Entstehung, Verteilung und Verwendung des Bruttoinlandsprodukts in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland 1991 bis 2016, Reihe 1, Band 5, eigene Berechnungen | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 12 3.3 Zeitlicher Aspekt Zeitpunkt Ende der Braunkohleförderung und Schließung der Tagebaue ungewiss  frühzeitig handeln, um vorbereitet zu sein ab 2030? Ende Tagebau Inden/Flutung Gründung Tourismusstelle indeland Ausbau Naherholung/ Tagestourismus 2018 - 2025 ab 2028 Destinationsmarketing Ausbau Übernachtungstourismus ab 2025 | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 13 4 Tourismusstelle indeland: Ziele, Anforderungen, Aufgaben, Rechtsform | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 14 4.1 Ziele und Anforderungen an eine Tourismusstelle indeland Ziele  Marke indeland als attraktive Freizeit- und Naherholungsregion profilieren und positionieren  Identifikation nach innen schaffen  Entwicklungspotenziale erkennen und bestmöglich ausschöpfen  Interkommunale Zusammenarbeit stärken Anforderungen  Gewährleistung einer professionellen, strategischen Führung  Klar festgelegter räumlicher Zuständigkeitsbereich (nicht an Verwaltungs-/Landkreisgrenzen orientiert, sondern an einem möglichst homogenen Landschaftsraum (hier: Bördenlandschaft))  Sicherstellung einer aufgabenadäquaten und marktfähigen Budget- und Personalausstattung  Professionelle Bearbeitung der zugedachten Aufgaben  Kooperationsbereitschaft mit benachbarten Organisationsstrukturen  Einbindung in das touristische System des Landes NRW (mit Herausstellung der USP des indelands und Konzentration auf Profilthemen) | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 15 4.2 Aufgaben Tourismusstelle indeland – übergeordnete Strukturen  Kleinteilige Organisationsstrukturen in Verbindung mit einer unklaren Aufgabenteilung erschweren die Schaffung tragfähiger Strukturen für wettbewerbsfähige Destinationen.  Aufgabenverteilung zwischen verschiedenen Ebenen vom Land (LMO) über die Destination (DMO) bis zur örtlichen Ebene müssen klar abgegrenzt und verteilt sein. Ziel: Von einer Verwaltungsstruktur zu einer Destination Management Organization (DMO) | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 16 4.2 Aufgabenverteilung zwischen Tourismusstelle indeland und kommunaler Ebene aus Sicht der AK-Mitglieder Expertise PROJECT M Kommunale Ebene Tourismusstelle indeland Tourismusstelle indeland Marketing • Erstellung eigener Flyer, Broschüren im CI/CD • Abstimmung mit TS indeland Übergeordnetes, abgestimmtes Marketing • Veranstaltungen • Medienauftritt • Printmaterialien • Messen Innenmarketing, u.a. • Mitwirkung in überregionalen und regionsinternen Gremien • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit • Anlage von Datenbanken Touristische Angebote • Betrieb touristischer Einrichtungen (Museen, Tourist Infos, Parks etc.) Touristische Angebote • Gästeführungen • Fahrradtouren Pakete • Zusammenarbeit und Vertrieb über Mittler (RV) Professionalisierung • Teilnahme an Arbeitskreisen/ Infoveranstaltungen • Förderanträge • Begleitung von Zertifizierungen Beratung • Touristische Trends • Förderungen • Zertifizierungen Kooperation • Abstimmung mit benachbarten Tourismusorganisationen • Projektbezogene Partnerschaften mit Dritten Entwicklung Destination • Infrastruktur entwickeln (zusammen mit Kreis) Entwicklung Destination • Marke (CI/CD) • Imagebildung • Inszenierung Restseemodell und Tagebaukante Veranstaltungen (Groß-)veranstaltungen • Durchführung lokaler Veranstaltungen • Begleitung • Akquise • Werbung (über)regional Beratung • Gäste: telefonisch, schriftlich, per Mail und über Social Media • Investoren: Akquise und Vermittlung von Kontakten Interne Organisation • Geschäftsführung • Rechnungswesen, Personal • Geschäftsberichte etc. | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 17 4.3 Wahl der Rechtsform: Vor- und Nachteile möglicher Optionen Rechtsform Vorteile Nachteile Eingetragener Verein - Beteiligung einer Vielzahl touristischer Akteure möglich (auch privatwirtschaftliche Unternehmen) - geringe Hürden/hohe Flexibilität für Ein-/Austritte (z. B. bei Erweiterung der Gebietskulisse durch Öffnung für benachbarte Kommunen/Gebietskörperschaften) - vereinfachte Entscheidungs- und Kontrollmechanismen - durch Mitgliedsbeiträge unabhängiger von öff. Geldern - Transparenz der Mittelverwendung - Stimmverteilung orientiert sich i.d.R. an der Zahl der Mitglieder (hohes Mitspracherecht des Einzelnen) - e. V. als Organisationsform weit verbreitet und bewährt. - begrenzte Fremdkapitalfinanzierung - Vereinssatzung zwingt zu einem relativ hohem organisatorischen Aufwand für Formalien - hoher Abstimmungsbedarf bei Mitgliederentscheidungen GmbH - auf wirtschaftliche Tätigkeit ausgerichtet - weitgehende Autonomie der Geschäftsführung - Höhe der Gesellschafterbeteiligungen können variieren - Gesellschafter haften mit jeweiligen Einlagen (Haftungsbegrenzung), keine finanziellen Barrieren für Beteiligung - Transparenz der Mittelverwendung - flexibler Personaleinsatz - Einbindung der örtlichen Tourismuswirtschaft in den Gesellschafterkreis/Aufsichtsrat möglich - weitgehende Satzungsfreiheit des GmbH-Gesetzes - Aufnahme neuer Gesellschafter nur mit Mehrheitsbeschluss und Satzungsänderung möglich - erhöhte Kosten durch Geschäftsführer, Mitarbeiter, Geschäftsräume, Buchführung etc. - Gewinnorientierung steht vor Dialog- und Zielorientierung - Abhängigkeit von Zuschüssen - Geschäftsanteile müssen bei Austritt notariell einem Erwerber übertragen werden - bei hoher Gesellschafterzahl schwerfällige Organisation - begrenzte Fremdkapitalfinanzierung Quelle: Sparkassenverband Westfalen-Lippe; Leitfaden zur Finanzierung und Organisation des Tourismus auf Ortsebene, 2013, S. 18 f. | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 18 4.3 Vor- und Nachteile möglicher Rechtsformen und Empfehlung Rechtsform Vorteile Nachteile Zweckverband im kommunalen Umfeld erfolgserprobt und eingeführt - gute Eignung bei Fusionsansätzen mehrerer Gemeinden - gute Fremdkapitalfinanzierung möglich - arbeitsteilige Wahrnehmung der touristischen Aufgaben - Bündelung der Aufgaben: Einspareffekte - Mitgliederwechsel erzwingt Änderung der Verbandssatzung - begrenzte Gewinnerwirtschaftung möglich - Einbindung der privaten Wirtschaft schwieriger - bei Vertriebsaufgaben und Einbindung privater Leistungsanbieter Ergänzung durch einen auf wirtschaftliche Tätigkeit ausgerichteten „operativen Arm“ (z. B. GmbH) sinnvoll Gemeinsames Kommunalunternehmen (AöR) - Einnahmen, Stellung von Sach- und Personalmitteln der Trägergemeinden möglich - Einbindung der privaten Wirtschaft nur begrenzt möglich - bisher wenig verbreitet und damit weniger erprobt Empfehlung PROJECT M: eingetragener Verein e. V. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile der einzelnen Rechtsformen sowie unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen und Erfahrungen wird als Rechtsform für eine Tourismusstelle indeland die Rechtsform eines eingetragenen Vereins empfohlen. Für diese Lösung spricht insbesondere der geringe (finanzielle) Gründungsaufwand sowie die Chance, einer Vielzahl von privaten Akteuren und Unternehmen die Chance einzuräumen, sich aktiv in den Entwicklungsprozess einzubringen. Gerade zu Beginn dieses Prozesses wird es wichtig sein, diesen auf der Akzeptanz und Identifikation einer möglichst breiten Basis aufzubauen. Darüber hinaus ist eine Erweiterung der Gebietskulisse um benachbarte Kommunen durch deren Eintritt in den e.V. jederzeit problemlos möglich. | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 19 5 Kapitalbedarfsrechnung 5.1 Personalbedarfsrechnung Ø Aufwand Std./Woche 1. Jahr ab 2. Jahr Tendenz (mittel- bis langfristig) Marketing/Destinationsentwicklung: Markenentwicklung und -führung (CI/CD), Medienauftritt, Printmaterialien, Messen, Imagebildung, Inszenierung Restseemodell und Tagebaukante 20 30 steigend Innenmarketing: Mitwirkung in überregionalen und regionsinternen Gremien, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Anlage von Datenbanken 5 10 steigend Touristische Angebotsentwicklung: Gästeführungen, Fahrradtouren Pakete, Zusammenarbeit und Vertrieb über Mittler (RV) 5 10 steigend Beratung Leistungsträger und Gäste: Touristische Trends, Förderungen, Zertifizierungen, Gäste: telefonisch, schriftlich, per Mail und über Social Media; Investoren: Akquise und Vermittlung von Kontakten 10 15 steigend Kooperations- und Netzwerkmanagement: Abstimmung mit benachbarten Tourismusorganisationen, projektbezogene Partnerschaften mit Dritten 10 15 steigend Veranstaltungsmanagement (Großveranstaltungen): Begleitung, Akquise (Sponsoren), Werbung (über)regional 5 10 steigend Interne Organisation: Geschäftsführung, Rechnungswesen, Personal, Geschäftsberichte etc. 5 10 konstant Summe Stunden/Woche über alle Tätigkeitsbereiche 60 100 Tätigkeitsbereiche | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 20 5.2 Qualifikation und Anforderungsprofil Personal Geschäftsführung Fachkraft (ab 2. Jahr) Assistenz • Abgeschlossenes touristisches Studium mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen • touristische Ausbildung/Studium oder Berufserfahrung im Bereich Tourismusmarketing • Abgeschlossenes kaufmännische Ausbildung • mehrjährige Berufserfahrung im Destinationstourismus • Kennnisse der gängigen Klassifizierungs-/ Zertifizierungsverfahren und Berechtigung zur Durchführung • Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsstärke gegenüber touristischen Partnern und Politik • Routine in MS Office (insbesondere Word und Excel und Powerpoint) • gute Kenntnisse der Region • Analytisches und strategisches Denken und Innovationskraft • Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, Niederländisch von Vorteil) • Kommunikationstalent, Aufgeschlossenheit, Verhandlungsgeschick, • gute Kenntnisse der Region • Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, Niederländisch von Vorteil) • Teamfähigkeit • Kenntnisse der Region (tel. Beratung bei Anfragen) • Berufserfahrung (min. drei Jahre) • Sicherer Umgang mit MS OfficeProgrammen • eigenverantwortliches Denken und Handeln • Teamfähigkeit • Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, Niederländisch von Vorteil) • sicherer Umgang mit MS OfficeProgrammen | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 21 5.3 Kapitalbedarf - Plankostenrechnung Aufwand I. Operative Tätigkeit (Marketing) Internet/Social Media Drucksachen (Auflage jew. für 2 Jahre außer Veranst.-kal.) Messebesuche Anzeigen/Verkaufsförderung Reise-/ Fahrtkosten Sonstiges (Projektmittel) Einkauf (Pauschalangebote) II. Strukturkosten Personalkosten Gehälter (inkl. AG-Anteil) 2. u. 3. Jahr + 1 FK sonstige Personalnebenausgaben (Fortbildung etc.) Mini-Jobber (Gästeführer) Mitgliedschaften (z. B. Grünmetropole e. V.) Sonstige betriebliche Aufwendungen Erstausstattung Arbeitsplatz (á 5.000 EUR) Raumkosten Büromiete inkl. NK (1.000 EUR/Monat) Rechts- und Steuerberatung (500 EUR/Monat) Versicherungen-/Beiträge Betriebsmittel (Büromaterial) Summe Ausgaben 1. Jahr 46.000 € 8.000 € 15.000 € -€ 10.000 € 3.000 € 10.000 € -€ 123.600 € 80.600 € 75.600 € 2.000 € 3.000 € 2. Jahr 39.500 € 1.500 € 5.000 € 5.000 € 15.000 € 3.000 € 10.000 € -€ 155.800 € 127.800 € 118.800 € 4.000 € 5.000 € 3. Jahr 54.500 € 1.500 € 15.000 € 5.000 € 20.000 € 3.000 € 10.000 € -€ 156.800 € 128.800 € 118.800 € 4.000 € 6.000 € ab 2025 84.500 € 1.500 € 30.000 € 5.000 € 25.000 € 3.000 € 10.000 € 10.000 € 209.000 € 176.000 € 162.000 € 4.000 € 10.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € 5.000 € 38.000 € 15.000 € 12.000 € 6.000 € 2.000 € 3.000 € 169.600 € 23.000 € 23.000 € 12.000 € 6.000 € 2.000 € 3.000 € 195.300 € 12.000 € 6.000 € 2.000 € 3.000 € 211.300 € 28.000 € 5.000 € 12.000 € 6.000 € 2.000 € 3.000 € 293.500 € -€ 3.900 € 3.900 € -€ 6.500 € 6.500 € -€ 7.800 € 7.800 € 15.000 € 12.000 € 13.000 € 40.000 € 165.700 € 188.800 € 203.500 € Anmerkungen:  Ergebnis vor Abschreibungen, Steuern, Zinsen  Preissteigerungen, Tarifanpassungen nicht eingerechnet  Durch Gewinnung neuer Mitglieder/ Beitragszahler Höhe der finanziellen Beteiligung jedes einzelnen Mitglieds gleichbleibend, ggf. sogar geringer ausfallend (bei gleichbleibenden Strukturkosten) Einnahmen aus operativer Tätigkeit Gastgeberverzeichnis (kostendeckend Sachkosten) Verkauf von Pauschalen (20% Aufschlag auf EK) Führungen (30% Aufschlagskalkulation Kosten Gästeführer) Summe Einnahmen Fehlbetrag/Finanzierungsbedarf 253.500 € | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 22 6 Finanzierung Fehlbetrag 6.1 Annahmen  Deckung Finanzierungbedarf überwiegend durch Gründungsmitglieder (indelandGesellschafter) und Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH  Deckung zu 35% durch Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH  Deckung zu 15% durch Kreis Düren  Deckung zu 5% durch privatwirtschaftliche Unternehmen/Mitglieder  Restbetrag (45%) durch indeland-Kommunen  Mögliche Finanzierungschlüssel Restbetrag:  nach Einwohnern  nach touristischer Relevanz (Bettenangebot)  zu gleichen Anteilen, da derzeit keine der Kommunen aus dem Tourismus nennenswerte (wirtschaftliche) Vorteile zieht und in Ihrer Gesamtheit erst noch als Destination entwickelt werden muss. | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 23 6.2 Finanzierungsmodell(e) 100% 165.700 € Σ Finanzierungsbedarf davon: Entwicklungsgesellschaft 35% 57.995 € Kreis Düren 15% 24.855 € 5% 8.285 € 45% 74.565 € Mitglieder Privatwirtschaft Kommunen indeland nach Einwohnern (Stand 31.12.2015) davon Anzahl Anteil Beitrag EUR nach Bettenangebot (2016) Anzahl Jülich 32.601 21,7% 16.205 € 478 Linnich 12.591 8,4% 6.259 € 56 Niederzier 13.915 9,3% 6.917 € 7.272 4,8% Langerwehe 13.791 Eschweiler Aldenhoven Inden Summen Anteil nach gleichen Anteilen Beitrag EUR Anteil Beitrag EUR 47,3% 35.289 € 14,3% 10.652 € 5,5% 4.134 € 14,3% 10.652 € 70 6,9% 5.168 € 14,3% 10.652 € 3.615 € 50 5,0% 3.691 € 14,3% 10.652 € 9,2% 6.855 € 10 1,0% 738 € 14,3% 10.652 € 55.909 37,3% 27.790 € 306 30,3% 22.591 € 14,3% 10.652 € 13.932 9,3% 6.925 € 40 2.953 € 14,3% 10.652 € 150.011 100,0% 74.565 € 1.010 100,0% 74.565 € 100,0% 74.565 € 4,0% | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 24 7 Zeitplan Bereich Maßnahme Zeitschiene Grundsatzbeschlüsse  Herstellung der Beschlusslage (Grundsatzbeschluss) durch Gremien der zukünftigen Vereinsmitglieder (Gründungsmitglieder) bis Ende 2017 Vorbereitung der Vereinsgründung  Entwurf Vereinssatzung (Name, Sitz, Zweck, Organe etc.), Beitragsordnung, Umlageschlüssel  Mitgliederakquise Privatwirtschaft (LoIs)  juristische und steuerrechtliche Prüfungen (Beihilfe- und vergaberechtliche Prüfung im Hinblick auf einen ggf. erforderlichen Betrauungsakt, Voranfragen bei Finanzbehörden)  arbeitsrechtliche Vorbereitungen bei Personalübergang bis 03/2018 Vorbereitung der inneren Strukturen  Erarbeitung /Anpassung von Stellenbeschreibungen  Erarbeitung/Anpassung von Aufgabenverteilungsplänen  Klärung Räumlichkeiten und Ausstattungsbedarf bis 04/2018 Gründungsphase  Übereinstimmende Beschlüsse der Vereinsmitglieder (Gründungsmitglieder, min. 7 erforderlich)  Vereinbarung der Vereinssatzung (Gründungsversammlung)  Eintragung ins Vereinsregister  Stellenausschreibung(en) bis 06/2018 Geschäftsbetrieb  Aufnahme Geschäftsbetrieb 01.10.2018 | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.projectm.de PROJECTM.Tourismusinnovation Büro Hamburg Gurlittstraße 28 20099 Hamburg Tel. 040.419 23 96 0 Fax 040.419 23 96 29 hamburg@projectm.de www.gesundheit-tourismus-blog.com Büro München Landsberger Straße 392 81241 München Tel. 089.61 46 60 80 Fax 089.61 46 60 85 muenchen@projectm.de Büro Trier Am Wissenschaftspark 25/27 54296 Trier Tel. 0651.9 78 66 0 Fax 0651.9 78 66 18 trier@projectm.de | 15. November 2017 | © PROJECT M 2017 26 Disclaimer Sämtliche von PROJECT M erarbeiteten Konzepte und sonstige Werke und damit auch sämtliche Nutzungsrechte erbrachter Leistungen bleiben bis zur Abnahme und Honorierung durch den Auftraggeber Eigentum von PROJECT M. Weitergabe und Vervielfältigung (auch auszugsweise) sind bis dahin lediglich mit schriftlicher Einwilligung von PROJECT M zulässig. Soweit Fotos, Grafiken u.a. 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