Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,1 MB
Datum
18.04.2018
Erstellt
21.12.17, 16:01
Aktualisiert
21.12.17, 16:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 3 zu V 392/2017
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept Teil I
Demografieprozess, Handlungsfelder & Leitziele
August 2017
Gelöscht: Mai
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Inhalt
1.
2.
DemografieInitiative Kreis Euskirchen. Den Wandel gestalten. ...................................3
Der demografische Wandel im Kreis Euskirchen: Zahlen und Fakten. .........................4
2.1. Bevölkerungsentwicklung .....................................................................................4
2.2. Bevölkerungsprognose 2040 ................................................................................6
2.3. Aktuelle Alterstruktur .............................................................................................8
3. Der Demografieprozess im Kreis Euskirchen. Wie alles begann. .................................9
3.1. Die Workshopreihe ...............................................................................................9
3.2. Der Umsetzungsprozess.....................................................................................10
4. Handlungsfelder und Leitziele ....................................................................................12
4.1. Handlungsfeld Bildung ........................................................................................13
4.2. Handlungsfeld Integration ...................................................................................15
4.3. Handlungsfeld Kinder- , Jugend- und Familienfreundlichkeit ...............................17
4.4. Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit ...................................................................18
4.5. Handlungsfeld Lebensqualität und Infrastruktur ..................................................19
4.6. Handlungsfeld Verständnis zwischen den Generationen ....................................22
5. Demografie-Foren......................................................................................................25
5.1. Demografie-Forum 2010 .....................................................................................25
5.2. Demografie-Forum 2011 .....................................................................................26
5.3. Demografie-Forum 2013 .....................................................................................26
5.4. Demografie-Forum 2014 .....................................................................................27
5.5. Demografie-Forum 2016 .....................................................................................28
2
Gelöscht: 23
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
1. DemografieInitiative Kreis Euskirchen. Den Wandel
gestalten.
Zusammenfassung
Die DemografieInitiative des Kreises Euskirchen hat es sich angesichts einer schrumpfenden, älter und bunter werdenden Bevölkerung zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt eines attraktiven Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeldes zu sorgen. Start der Initiative war bereits im
Jahr 2007. In einem einjährigen Beteiligungsprozess hat die Verwaltung gemeinsam mit engagierten Akteuren und mithilfe eines Demografietrainers der Bertelsmann-Stiftung Leitziele
für den Kreis Euskirchen ausgearbeitet und über die Struktur des Umsetzungsprozesses beraten. Da der demografische Wandel nahezu jeden Lebensbereich betrifft, war eine Vielzahl
von Handlungsansätzen denkbar. Zur Fokussierung auf die wichtigsten Maßnahmen wurden
sechs zentrale Handlungsfelder identifiziert.
1. Bildung
2. Integration/ Inklusion
3. Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit
4. Wirtschaft und Arbeit
5. Lebensqualität und Infrastruktur
6. Verständnis zwischen den Generationen
In den sechs analog gebildeten Arbeitsgruppen konnten mittels Stärken-SchwächenAnalysen die Ausgangslage und die Entwicklungslinien für die jeweiligen Handlungsfelder
erfasst werden. Das daraus entstandene Handlungskonzept dient seither als Grundlage für
die Gestaltung des demografischen Wandels im Kreis Euskirchen und für die Ausarbeitung
von Projektideen.
Darunter Projekte, die besonders in den Städten des Nordkreises wirken, wie die "RucksackKitas" oder die "Smile-Sprachpaten". Beide Projektansätze dienen der Sprachförderung von
Migrantenkindern und Flüchtlingen. Ein „interkultureller Garten“ bietet Begegnungsraum für
Einheimische und für Menschen mit Migrationshintergrund. Zum Austausch der jungen, mittleren und älteren Generation findet seit vier Jahren eine erfolgreiche "Aktionswoche der Generationen" statt. Andere Projekte beschäftigen sich gezielt mit der Daseinsvorsorge und der
Nahversorgung im ländlich geprägten Südkreis. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto im Projekt
„Aktive Dörfer stärken“. Auch Mobilitätslösungen sind ein Thema und wurden zum Beispiel
durch „E-ifel mobil“ mit einem gemeinsam genutzten Dorf-PKW erprobt. Die Wirtschaft wird
mit Veranstaltungsformaten wie dem „DemografieDialog“ für die Herausforderungen und
Chancen des demografischen Wandels sensibilisiert und die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung durch den „Aktionstag der Wirtschaft“ weiter gefördert.
Insgesamt konnten bisher weit über 50 Projekte im Namen der DemografieInitiative umg esetzt werden. Alle mit dem Ziel, gleichwertige attraktive Lebensverhältnisse in allen Teilen
des Kreises und für alle Generationen zu sichern. Über die Beteiligungsplattform
www.demografie-initiative.de ist die Bevölkerung in den aktuellen Prozess eingebunden.
Über die Projekte der DemografieInitiative informiert das Handlungskonzept Teil II.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
2. Der demografische Wandel im Kreis Euskirchen: Zahlen
und Fakten.
Mit dem Begriff "demografischer Wandel" wird die derzeitige Veränderung der Bevölkerungsstruktur beschrieben. Die wesentlichen Punkte dieser Veränderung sind:
Wir werden weniger …
aufgrund reduzierter Geburtenrate sinkt die Anzahl der Menschen - insbesondere
der Anteil jüngerer Menschen.
Wir werden älter …
aufgrund steigender Lebenserwartung wird insbesondere der Anteil älterer Menschen steigen.
Wir werden bunter …
eine verstärkte Zuwanderung wird angenommen. Der Anteil von Menschen mit Wurzeln im Ausland wird zunehmen.
2.1. Bevölkerungsentwicklung
Die nachfolgenden Daten zur Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den
kreisangehörigen Kommunen basieren auf der Statistik der Landesdatenbank NRW
(www.it.nrw.de).
Im Jahr 2015 lebten im Kreis Euskirchen insgesamt rund 191.165 Einwohner. Die Bevölk erungsentwicklung verlief zwischen 2011 und 2015 insgesamt positiv und der Kreis Euskirchen konnte einen Bevölkerungsgewinn von 1,8 % erreichen. Die Entwicklungen in den einzelnen Kommunen verliefen jedoch unterschiedlich: während die Bevölkerung in Weilerswist
(+8,9), Euskirchen (+2,4), Zülpich (+2,0), Schleiden (+2,1), Mechernich (+1,6) und Dahlem
(+0,6) zunahm, nahm sie in Blankenheim (-1,6), Hellenthal (-1,4), Nettersheim (-1,1), Kall (0,9) und Bad Münstereifel (-0,4) im genannten Zeitraum ab.
Die Kommunen Dahlem, Schleiden und Zülpich konnten nach einem Bevölkerungsrückgang
zwischen 2011 und 2013 den Trend umkehren. Die Gemeinde Weilerswist verzeichnet das
größte Bevölkerungswachstum im gesamten Kreisgebiet. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen
die Bevölkerungsentwicklung ab 2011 für den Nord- und Südkreis.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises
Euskirchens (Nord) 2011-2015.
Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises
Euskirchens (Süd) 2011-2015.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Betrachtet man den Zeitraum ab 2013 bis 2015 konnten sowohl im gesamten Kreis Euskirchen sowie auch in allen Kommunen Bevölkerungszugewinne verzeichnet werden.
Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchens 2013-2015.
Veränderung
Jahr
Euskirchen, Kreis
Bad Münstereifel
Blankenheim
Dahlem
Euskirchen
Hellenthal
Kall
Mechernich
Nettersheim
Schleiden
Weilerswist
Zülpich
2013
187.437
17.236
8.141
4.172
55.558
8.011
11.162
26.763
7.438
12.918
16.131
19.634
2014
188.158
17.083
8.336
4.198
56.077
7.971
11.103
26.882
7.416
12.869
16.444
19.779
absolut
%
2015 2013-2015 2013-2015
191.165
3.728
+2,0%
17.367
131
+0,8%
8.471
330
+4,1%
4.236
64
+1,5%
56.769
1.211
+2,2%
8.094
83
+1,0%
11.229
67
+0,6%
27.170
407
+1,5%
7.469
31
+0,4%
13.272
354
+2,7%
16.997
866
+5,4%
20.091
457
+2,3%
2.2. Bevölkerungsprognose 2040
Die Gemeindemodellberechnung von 2015 – 2040 von it.nrw geht davon aus, dass die Bevölkerung in den meisten Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen bis 2040 zurückgehen wird (s. Abbildung 3). Lediglich die Gemeinde Weilerswist wird nach der Prognose
Bevölkerungszuwächse (+7,3) zu verzeichnen haben. Im Vergleich zur letzten Prognose
(2013-2030) wird der Zuwachs in Weilerswist nicht mehr so hoch ausfallen. Dagegen fallen
die Vorausberechnungen für Blankenheim (-11,2), Dahlem (-19,7) und Schleiden (-23,2)
deutlich negativer aus.
Allen Kommunen gemein ist, dass die Zahl der älteren Einwohner über 65 Jahre zunimmt,
während die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre zurückgeht. Die Prognose der
Altersstrukturverschiebung von 2015- 2040 zeigt Abbildung 4.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Abbildung 3: Bevölkerungsprognose für die Städte und Gemeinden des Kreises Euskirchen - prozentuale Veränderung 2015-2040
Abbildung 4: Bevölkerungsprognose – Altersstrukturverschiebung für die Städte und
Gemeinden des Kreises Euskirchen in % 2015-2040
(blau = unter 18 Jahre; rot = 18-64 Jahre; grün = über 64 Jahre)
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
2.3. Aktuelle Alterstruktur
Der Anteil der unter 18-Jährigen im Kreis Euskirchen an der Gesamtbevölkerung beträgt
2015 wie auch in 2013 rund 17%. Einen geringen Anteil hat die Altersgruppe in Nettersheim,
Hellenthal und Blankenheim. In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises entspricht
der Anteil dem Kreisdurchschnitt oder liegt höher.
Abbildung 5: Alterstruktur der Kommunen 2015
Der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 18 bis unter 65-Jährigen, also der Großteil der Personen im erwerbsfähigen Alter, liegt im Kreis Euskirchen bei 62% und ist damit im Vergleich
zu 2013 um ein Prozent gesunken. Die Kommunen mit dem höchsten Anteil der Personengruppe sind Zülpich (64%) und Weilerswist (64%). Den niedrigsten Wert weist Dahlem (59%)
auf.
Der Anteil der Bevölkerung in einem Alter von 65 Jahren oder älter beträgt im Kreis Euskirchen 21%. Den höchsten Anteil dieser Altersgruppen haben Hellenthal und Bad Münstereifel
mit jeweils 24%. In Schleiden, Dahlem und Blankenheim liegt der Anteil ebenfalls über dem
Durchschnitt. Leicht unterdurchschnittliche Anteile haben Zülpich, Weilerswist, Nettersheim,
Mechernich, Kall und Euskirchen.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
3. Der Demografieprozess im Kreis Euskirchen. Wie alles
begann.
Mit einer Klausurtagung und der Bildung einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe Demografie startete der Demografieprozess im Kreis Euskirchen im Jahr 2007. Am 3. April 2008 wurde das Thema "demografischer Wandel im Kreis Euskirchen" im Kreistag diskutiert. Im Rahmen der Sitzung hielt der Demografie-Experte, Herr Dr. Winfried Kösters, einen Vortrag über
die "Chancen und Auswirkungen des demografischen Wandels im Kreis Euskirchen".
Sein Fazit für den Kreis Euskirchen: Die Bevölkerung wird weniger, bunter und älter.
Der Kreistag beschloss dass Thema des demografischen Wandels anzugehen. Es wurden
die folgenden Ziele definiert:
Einbindung und Kooperation mit den Kommunen und externen Partnern
Entwicklung und Abstimmung eines politischen Leitbildes und Handlungskonzeptes
Erarbeitung einer Stärken-Schwächen-Analyse
3.1. Die Workshopreihe
Den Auftrag der Politik annehmend, wurden von September 2008 bis Februar 2009 Workshops mit Vertretern von Politik und Verwaltung, mit den Bürgermeistern der elf Kommunen
sowie mit Vertretern gesellschaftsrelevanter Institutionen durchgeführt. In diesen wurden die
aktuellen Trends und absehbaren Entwicklungen des demografischen Wandels für den Kreis
Euskirchen dargestellt. In einem abschließenden Workshop wurden zentrale Handlungsfelder für den Kreis Euskirchen identifiziert, Leitziele zu diesen Handlungsfeldern formuliert und
die weitere Gestaltung des Prozesses vereinbart.
Workshop I: September 2008 - mit Politik und Verwaltung
Im September 2008 fand der 1. Workshop mit Vertretern der Verwaltung und der Kreistagsfraktionen sowie den Ausschussvorsitzenden statt.
Ziel des Workshops war es, die Teilnehmer für den demografischen Wandel und die damit
verbundenen Entwicklungen im Kreis Euskirchen zu sensibilisieren. Im Verlauf des Workshops formulierten die Teilnehmer Handlungsansätze und erarbeiteten eine erste Stärkenund Schwächen-Analyse für den Kreis.
Workshop II: Dezember 2008 - mit den Bürgermeistern
Im Dezember 2008 kamen die Bürgermeister der elf kreisangehörigen Kommunen zu einem
gemeinsamen Workshop zusammen. Ziel war es, die Bürgermeister über die anstehenden
demografischen Veränderungen der Bevölkerung zu informieren, sie aber auch für ein gemeinsames Vorgehen zur Gestaltung der zum Teil irreversiblen Veränderungen des demografischen Wandels zu motivieren.
Die Bürgermeister vereinbarten abschließend eine gemeinsame Agenda, um das Thema
Demografischer Wandel nachhaltig im Kreis Euskirchen zu verankern.
Workshop III: Januar 2009 - mit den Multiplikatoren und ehrenamtlich Aktiven
Zum dritten Workshop im Januar 2009 wurde eine Vielzahl gesellschaftlich relevanter Akteure aus verschiedenen Bereichen eingeladen: Bildungs- und soziale Einrichtung, Unternehmen der regionalen Wirtschaft, Gesundheitseinrichtungen, regionale Einrichtungen wie z.B.
Naturpark und Nationalpark. 75 Personen nahmen am Workshop teil.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Die Vorstellung der Teilnehmenden wurde als "Wanderung" zwischen dem Ausland,
Deutschland, NRW, dem Kreis Euskirchen und der Stadt Euskirchen gestaltet. Zu verschiedenen Fragen (z.B. wo sind Ihre Eltern geboren, wo habe Sie Ihre Ausbildung gemacht, wo
machen Ihre Kinder Ihre Ausbildung), "wanderten" die Teilnehmer an die verschiedenen Orte. Die Botschaft des Tages, dass "Wanderungen ein Bestandteil der Biografie von nahezu
allen Menschen ist und auch der Kreis Euskirchen auf Zuwanderung - auch aus dem Ausland - angewiesen ist, wurde so lebhaft und anschaulich vermittelt.
Als Ergebnisse des Workshops standen erste Ideen für den Umgang mit dem demografischen Wandel, Vorschläge für konkrete Handlungsschritte und eine Potenzialkarte des Kreises Euskirchen.
Workshop IV: Februar 2009 - Bündelungs-Workshop
Zum vierten Workshop waren Personen aus Politik, Verwaltung, Kommunen und Vertreter
gesellschaftlich relevanter Akteursgruppen eingeladen, mehrheitlich jene, die schon an einem der ersten drei Workshops teilgenommen hatten. Am vierten Workshop haben etwa 90
Personen teilgenommen. In diesem Workshop wurden die Erkenntnisse aus den vergangenen Workshops zusammengetragen, die zentralen Handlungsfelder identifiziert, Leitziele
formuliert und die weitere Gestaltung des Prozesses vereinbart.
3.2. Der Umsetzungsprozess
Der langfristig angelegte Umsetzungsprozess dient der Konzeption und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen, die das Erreichen der Leitziele unterstützen.
Die Gestaltung des Umsetzungsprozesses wurde im Rahmen des Bündelungsworkshops am
9. Februar 2009 beschlossen. Es wurden eine Struktur, die Organisation sowie die Kommunikation definiert und die relevanten Akteure identifiziert. Struktur und Ablauf des Demografieprozesses wurden am 3. Juni 2009 durch den Kreistag verabschiedet.
Die Prozesssteuerungsgruppe ist für das Controlling des Demografieprozesses verantwortlich. Sie setzt sich aus Vertretern der Politik, der Kommunen, der Multiplikatoren sowie
der Verwaltung zusammen. Sprecher und Moderatoren der Handlungsfeld-Arbeitsgruppen
nehmen als Gäste an den Terminen der Prozesssteuerungsgruppe teil.
Die sechs Handlungsfeld-Arbeitsgruppen Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit, Wirtschaft & Arbeit, Lebensqualität & Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen sin mit der inhaltlichen Arbeit betraut. Sie entwickeln Projektideen
und konzipieren Projekte, die das Erreichen der Leitziele unterstützen. Jede Arbeitsgruppe
wird von einer Fachexpertin bzw. einem Fachexperten der Verwaltung moderiert.
Der Prozess wird durch die Verwaltung koordiniert. Die Demografiebeauftragte ist für die
Gesamtkoordination, die Prozessbegleitung und das Budget verantwortlich. Unterstützt wird
sie dabei von einer Projektkoordinatorin. Die Moderatoren der Handlungsfelder tauschen
sich in regelmäßigen Runden aus. Eine verwaltungsinterne Steuerungsgruppe, aus Geschäftsbereichsleitern und Verwaltungsleitung, wird zu zentralen Entscheidungen einberufen.
Alle zwei Jahre werden im Rahmen eines Demografieforums Öffentlichkeit, Politik und Akteure des Prozesses über Ergebnisse und Projekte des Demografieprozesses des Kreises
oder auch über neue Entwicklungen und Projekte der Region, NRWs oder der Bundesebene
informiert.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Neustruktur des Umsetzungsprozesses ab Frühjahr 2013
Die zu Beginn des Demografieprozesses geschaffenen Arbeitsstrukturen, wurden an die
fortgeschrittenen Entwicklungen angepasst, um neue Flexibilität zu ermöglichen. Die Arbeitsgruppen wurden nicht weiter aufrechterhalten. An ihrer Stelle hat die Moderatorenrunde
der Verwaltung eine interne Arbeitsgruppe gebildet. Durch die Neustruktur können Querschnittsaufgaben vernetzt und handlungsfeldübergreifende Lösungen geschaffen werden.
Die Einbindung der Geschäftsbereichsleiter-Runde und der Politik bleibt unverändert bestehen. Um eine Beteiligung externer Akteure weiterhin zu ermöglichen, wurden bewährte Plattformen erhalten und zusätzliche neu geschaffen. Im Demografie-Forum werden weiterhin die
im Laufe des Jahres initiierten oder umgesetzten Projekte vorgestellt und Impulse für die
weitere Arbeit geschaffen. Themen- oder projektbezogene Treffen mit regionalen Akteuren
und Fachleuten vereinbaren die Moderatoren nach Bedarf.
Außerdem wurde eine Online-Kommunikationsplattform unter www.demografie-initiative.de
eingerichtet.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
4. Handlungsfelder und Leitziele
Da der demografische Wandel nahezu jeden Lebensbereich betrifft, war eine Vielzahl von
Handlungsansätzen denkbar. Zur Strukturierung des Umsetzungsprozesses und zur Fokussierung auf die wichtigsten und dringlichsten Projekte und Maßnahmen hat sich der Kreis
Euskirchen dazu entschieden, die Umsetzung auf zentrale Handlungsfelder zu fokussieren.
Die Identifikation der zentralen Handlungsfelder wurde im Workshop am 9. Februar 2009
gemeinsam mit Akteuren der Politik, der Kommunen, der Verwaltung des Kreises sowie mit
gesellschaftsrelevanten Akteuren bzw. Multiplikatoren vorgenommen. Dazu bewerteten die
Teilnehmer des Workshops eine Vielzahl von Handlungsfeldern nach einem Punktesystem.
Abbildung 6: Bepunktung der Handlungsfelder
Priorisierung der Handlungsfelder durch die Teilnehmer des 4. Workshops
35
31
vergebene Punkte
30
25
20
15
10
19
17
12 12 12 11
7
7
6
5
5
5
5
4
4
4
3
3
2
2
1
1
1
0
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l
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/W
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U te
m
w
R elt
el
ig
io
n
0
Handlungsfelder
Als zentral für den Kreis Euskirchen wurden die mit mehr als zehn Punkten bewerteten
Handlungsfelder identifiziert. Darüber hinaus entschieden die Teilnehmer des Workshops,
dass das Handlungsfeld Senioren im Rahmen des demografischen Wandels als zentrales
Thema zu berücksichtigen ist.
Im weiteren Prozess wurden die priorisierten Themen zu den folgenden sechs zentralen
Handlungsfelder für den Kreis Euskirchen zusammengefasst:
1)
2)
3)
4)
5)
6)
Bildung
Integration
Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit
Wirtschaft und Arbeit
Lebensqualität und Infrastruktur
Verständnis zwischen den Generationen
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Zu den sechs zentralen Handlungsfeldern wurden durch die Akteure des Demografieprozesses Leitziele erarbeitet und die aktuelle Situation hinsichtlich Stärken und Schwächen sowie
Chancen und Risiken künftiger Entwicklungen analysiert.
Als Stärken und Schwächen wurden fördernde Faktoren bzw. Barrieren innerhalb einer Region bzw. im Einflussbereich der Akteure in der Region definiert. Chancen und Risiken sind
einerseits positive/negative externe Rahmenbedingungen, die nicht im Einflussbereich der
Akteure vor Ort liegen sowie andererseits positiven/negative Auswirkungen des untersuchten
Faktors bzw. einer Maßnahme sowohl innerhalb der Region als auch über diese hinaus.
Die Stärken-Schwächen-Analyse wurde durch die Fachexperten der Handlungsfelder im
Jahr 2016 neu bewertet und aktualisiert. Vermeintliche Schwächen konnten durch die Arbeit
der vergangenen Jahre zum Teil aufgearbeitet werden.
4.1. Handlungsfeld Bildung
Alle Menschen im Kreis sollen gleiche Lebens- und Bildungschancen haben. Ihre aktive Teilhabe an der Gesellschaft ist wichtig und muss gefördert werden, sie sollen auch an der Produktivität teilhaben. Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, damit ihnen dies gelingen
kann: Bereitschaft zu und Freude an lebenslangem Lernen sollen ermutigt werden. Die Bildungswege sollen so geöffnet werden, dass jeder zu jedem Zeitpunkt wieder in den Prozess
des Lernens einsteigen kann. Wir verstehen Bildung im umfassenden Sinne: sie soll alle Bereiche der Intelligenz fördern.
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)
Stärken
Engagement der Wirtschaft im Bildungsbereich
z.B. im Rahmen von Lernpartnerschaften,
Ausbildungs- und Studienbörse etc.
Funktionierendes Regionales Bildungsnetzwerk im Kreis Euskirchen
Vielzahl von Bildungsanbietern im Nordkreis für
den Bereich lebenslanges Lernen (u.a. VHS,
karitative Einrichtungen, BUND als Umweltbilder, Fernuni Hagen)
Vereinsleben als Bildungsfaktor
Bildungsangebote fördern Begegnung
Gute und vielfältige Angebote im Bereich Umweltbildung
Außerschulische Lernorte
Installierung der Elternmitwirkung im Regionalen Bildungsnetzwerk durch Installierung AK Elterndelegierte
Schwächen
Insgesamt große Entfernungen zum Schulund sonstigem Bildungsangebot im Flächenkreis Euskirchen sowie z.T. extrem weite Entfernungen zu den Berufsschulen
keine kreisweite Schulentwicklungsplanung
geringe Elternmitarbeit in bestimmten Bevölkerungsgruppen am Bildungsprozess ihrer Kinder
Fehlende Bildungsberichterstattung auf Kreisebene
Fokus der Wirtschaft auf höhere Schulabschlüsse
Fehlende Lobby des ländlichen Raums als Bildungsstandort
Außerhalb der Stadt Euskirchen keine
Schulsozialarbeit in den Grundschulen
Chancen
Gemeinsame kreisweite Schulentwicklungsplanung, um ein ausgewogenes schulisches
Angebot im Kreisgebiet sicherzustellen
Verbesserung der Berufsorientierung durch
Umsetzung des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (z.B. Potenzialanalyse für alle Schüler/innen ab dem Jahrgang 8)
Verbesserung der Transparenz in den Übergängen von der KITA bis zum Beruf
Einbeziehung bestimmter Bevölkerungsschichten durch gezielte Angebote (z.B. Angebote zur
Sprachförderung von Migranten)
Lebenslanges Lernen im Berufs- und Privatleben
Sensibilisierung der Unternehmen für das Duale Studium. Förderung der Bereitschaft der Unternehmen auszubilden
Risiken
Rückläufige Schülerzahlen gefährden Schulstandorte und Vielfalt des Angebotes
Schüler nehmen "attraktivere" Schulangebote
in Nachbarkreisen oder in benachbarten Ländern an
Sinkende finanzielle Leistungsfähigkeit der
Kommunen und des Landes
Fehlende Integration führt zu sozialen Problemen und zur Bildung von Parallelgesellschaften, die von dem Bildungsangebot nicht mehr
erreicht werden
Fehlende Bildungsstrukturdebatte
Finanzierung der Offenen Ganztagsschulen ist
nicht ausreichend
Zunahme bildungsferner/von Armut bedrohte
Familien mit Kindern
Fehlende Sensibilität der Fachkräfte zum
Thema Armut (finanzielle, kulturelle, soziale
und Bildungsarmut)
Staat zieht sich aus Bildungsverantwortung
zurück
Zusammenlegung von Schulstandorten
Bildungsangebote stehen nicht allen Menschen
offen (Kosten, Entfernung)
14
Gelöscht: <#>Flächendeckendes Angebot aller Schulformen im Kreisgebiet ¶
Gelöscht: Duales Studium,
Gelöscht: <#>Vielfalt der Kompetenzen ¶
Intensives
Gelöscht: Fehlende Bildungsangebote
für Kleingruppen
Gelöscht: <#>Zusammenlegung von
Schulstandorten ¶
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
4.2. Handlungsfeld Integration
Zuwanderer sind im Kreis Euskirchen in ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt und mit
ihren beruflichen und persönlichen Kompetenzen sowie ihrem Engagement willkommen.
Alle legal und dauerhaft hier lebenden Zuwanderer können gleichermaßen an gesellschaftlichen Prozessen und am öffentlichen Leben teilnehmen, wenn sie die freiheitlichdemokratische Grundordnung akzeptieren. Ausreichende Deutschkenntnisse sind dafür eine
wichtige Voraussetzung. Durch Integrationskurse in ausreichendem Umfang werden sie dabei unterstützt ein Sprachniveau zu erreichen, das es ihnen ermöglicht ihre Belange eigenständig zu artikulieren, Informationen aus den hiesigen Medien zu verstehen und sich im alltäglichen Leben selbständig zu Recht zu finden.
Gleichberechtigung, Chancengleichheit, gesellschaftliche Teilhabe, politische Partizipation,
interkultureller Austausch und das Zusammenleben werden im Kreis Euskirchen unterstützt
und gefördert. Ziel ist es, dass alle im Kreis Euskirchen lebenden Menschen in gegenseitigem Respekt zusammenleben und gemeinsam ihre Zukunft zum Wohle aller gestalten können. Damit unterstützt der Kreis Euskirchen den Bundesintegrationsplan.
Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)
Stärken
Interkulturalität ist ein bereits bekanntes Thema für die Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit
im Kreis Euskirchen
Die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Bestandteil der Integration, für den schon Vorarbeiten geleistet
wurden (z.B. die Kampagne „Integration junger
Flüchtlinge im Alter von 18-21“ in Kooperation
mit der Bundesagentur für Arbeit , dem Jobcenter und der freien Wohlfahrt). Projekte mit
Schwerpunkten in Bildung, Gesundheit, Jugendarbeit sind eine gute Basis
Durch die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl
von Kooperations-und Netzwerkpartnern und
Institutionen können Bedarfe identifiziert und
Angebote definiert werden
Bestehende Strukturen können genutzt werden (Vermeidung von Doppelstrukturen)
Kreis hat ein Kommunales Integrationszentrum
(KI), das an der Umsetzung von Ideen, Konzepten und Projekten für und mit Menschen
mit Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen
arbeitet.
Kreis hat einen Integrationsbeauftragten,
Verschiedene Geschäftsbereiche der Kreisverwaltung beschäftigen sich intensiv mit dem
Thema "Integration"
Innerhalb des Geschäftsbereichs III und IV,
Soziales, Jugend und Familie, Gesundheit,
Schule, Kreisvolkshochschule gibt es zwischen den Abteilungen eine gute Kooperation
zum Thema
Schwächen
Die Formulierung konkreter Bedarfe und Vorstellungen der Zielgruppe ist wenig ausgeprägt. Migrantenselbstorganisationen sind
noch nicht in gewünschtem Umfang einbezogen
Die Stellung der Ausländerbehörde als Teil
des Integrations-Prozesses ist in der Wahrnehmung der Migrantinnen und Migranten negativ besetzt
Vorhandene Parallelgesellschaften
Die Fokussierung auf Integration in den Arbeitsmarkt stellt die gesellschaftliche Integration in den Hintergrund, wovon insbesondere
Migrantinnen betroffen sind
Gelöscht: <#>Der Integrationsbeauftragten des Kreises stehen keine Ressourcen und Leitlinie des Kreises zur
Verfügung¶
<#>Die Interkulturelle Kompetenz innerhalb der Kreisverwaltung ist noch
nicht wünschenswert ausgeprägt ¶
Gelöscht: <#>Barrieren beim Zugang
zu Integrationskursen???¶
Gelöscht: die das KI leitet
15
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Daten zum Thema Integration sind in verschiedenen Ämtern zu verschiedenen
Schwerpunkten vorhanden und werden bei
Bedarf gegenseitig zur Verfügung gestellt bzw.
in Sozial-und Fachberichten verarbeitet.
Struktur und Inhalte der Projekte, die der Integration dienen, ermöglichen sowohl kurzfristige als auch längerfristige Erfolge.
Ein Netzwerk „Vielfalt und Integration“ mit zwei
Arbeitsgruppen
- Sprachliche Bildung und Beschäftigung
- Projekte für und mit Frauen mit Migrationshintergrund
existiert seit September 2014
Chancen
Gestaltung einer offensiveren Medienarbeit
und damit bessere Erreichbarkeit der Öffentlichkeit
Es gibt bereits einen Konsens über die Notwendigkeit der Integration von Migranten, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.
Durch die natürliche Personalfluktuation und
dem zurückgehenden Angebot an deutschen
Arbeitskräften erhalten Migranten bessere
Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie
entsprechend qualifiziert sind.
Die Einbindung der Migranten und deren
Kompetenzen sowie Werten stellen angesichts
der stetig wachsenden Globalisierung einen
nicht unerheblichen Standortfaktor dar.
Kein sehr großer Anteil von Ausländern oder
Migranten an der Gesamtbevölkerung.
Menschen mit Migrationshintergrund bieten
Potenzial für die Region:
Chancen zur Behebung von Nachwuchsproblematiken z.B. in Vereinen, bei Pflegediensten,
bei der Feuerwehr, auf dem (Fachkräfte-) Arbeitsmarkt etc.
Migranten eröffnen Weitblick / Weltoffenheit
Bereitschaft der Migranten zur Integration
Bessere Integration durch Einbindung ins Vereins- und Dorfleben
Gewinnung von organisierten Migranten erweitert Einflussmöglichkeit / Bereitschaft für Integration
Interkulturelle Kompetenz der Kreisverwaltung
weiter ausbauen
Gelöscht: <#>Das ehrenamtliche Engagement im Kreis Euskirchen ist hoch
mit zunehmend steigernder Tendenz¶
Gelöscht: vier
Gelöscht: <#>Bürgerschaftliche Engagement/Ehrenamt¶
<#>Willkommenskultur¶
Risiken
Soziale Probleme könnten dominieren und die
positive Entwicklung des Prozesses erschweren oder verhindern.
Die Komplexität der Vielfältigkeit macht es
schwer, eine verständliche und umfassende
Strategie zu formulieren.
Der Prozess der Integration ist langfristig angelegt (zu wenig kurzfristige und konkrete Erfolge erzielbar)
Fehlende Integration führt noch mehr zu
wachsenden sozialen Spannungen und zur
Bildung von Parallelgesellschaften, die von
den Institutionen nicht mehr erreicht werden
können.
Schwindende Akzeptanz bei der hiesigen Bevölkerung gegenüber den Migranten
Individuelle Barrieren beim Zugang zu Integrationskursen (Kinderbetreuung, ÖPNV)
Das ehrenamtliche Engagement im Kreis Euskirchen stagniert bzw. ist rückläufig
Gute Zugänge zu Ausbildung scheitern an
falsch eingeschätzter/ mangelnder Sprachkenntnisse. Folge gescheiterter Ausbildungen
können Resignation und Frustration sein.
16
Gelöscht: <#>Bildung von „Gangs“ ¶
<#>Ghettoisierung ¶
<#>Betreiben illegaler Wirtschaftsbetriebe ¶
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
4.3. Handlungsfeld Kinder- , Jugend- und Familienfreundlichkeit
Ohne Nachwuchs ist der demographische Wandel langfristig nicht zu meistern. Wir wollen
daher die Freude an Kindern stärken oder auch erst wecken und ein Klima der Familienfreundlichkeit fördern. Im Kreis soll jedes Kind eine Chance bekommen. Wir wollen die Betreuungsangebote für Kinder stärken, denn Familie und Beruf sollen besser vereinbar werden. Die Förderung von Familien soll optimiert werden.
Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)
Stärken
Gute Infrastruktur Betreuung Ü 3, Plätze für
100 % der Kinder
Gute Kooperation Träger/ Kommunen/ Kreis
im Bereich der Kindertagesstätten
Gute Kooperation zwischen Geschäftsbereichen, Stab 80, Jobcenter und Externen in der
Enwticklung von innovativen Angeboten für
Familien.
Gutes Netz an Hilfen für Familien
Gute Kooperation im Bereich der frühen Hilfen
Sozialraumorientierung
Praktische Beispiele von angewandter Familienfreundlichkeit (Begrüßungsbesuche, Familienkarte, Z.T. kostenlose Kurse)
Verbesserte Informationen zu vorhandenen
speziellen Unterstützungs- und Förderangeboten
Schwächen
Wenig Flexibilität der Angebote
Stark belastete Akteure (auch des Personals)
Sparkonzepte der Vergangenheit (insbesondere hinsichtlich der Jugendbetreuung)
Fachkräftemangel in den sozialen Berufen
Wenig Angebote im Südkreis (Beratung, Unterstützung, Freizeit)
Chancen
Bundes- und Landespolitischer Mainstream
„Investitionen in Bildung und Familie“
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
und bessere Förderung benachteiligter Kinder
erleichtert das Familienleben und das Aufwachsen im Kreis (diese kann durch öffentliche Hand aber auch durch Engagement der
Unternehmen gesteigert werden)
Die Förderung familienfreundlicher Strukturen
(auch in Unternehmen) steigert die Attraktivität
des Kreises
Umdenken und innovative Ideen werden gefördert. Entwicklung und Ausbau passender
Angebote für Familien.
Weiterer Ausbau der Partizipation von Eltern,
Kindern und Jugendlichen
Risiken
Haushaltsproblematik (bei Kreis und Kommunen)
Überdehnung des Anspruchs (Fokussierung
auf zentrale Themen ist wichtig)
Realisierung nur möglich bei massiven Investitionen (realistische Schwerpunktsetzung ist alternativlos)
Steigende Kinderzahlen Ü3 und U3 verstärken
Platzbedarf in Kindertagesstätten
Unterschiede der Sozialräume bedingen unterschiedliche Anforderungen an Demografieprozess
Räumlich unterschiedlich ausgeprägte soziale
Belastungsfaktoren
Ehrenamtliches Engagement stagniert
Gelöscht: <#>Kaum praktische Beispiele von angewandter Familienfreundlichkeit¶
<#>Wenig Feedback in der Bevölkerung (z.B. Bündnis für Familien)¶
<#>Kaum Partizipation von Eltern und
Jugendlichen ¶
Gelöscht: <#>Relativ geringe soziale
Belastungsfaktoren¶
<#>Hohes ehrenamtliches Engagement
für Kinder und Jugendliche, Vielzahl
von Initiativen¶
17
Gelöscht: <#>Verbesserte Kinderbetreuung und die Vielzahl von Angeboten / Maßnahmen darf Eltern nicht aus
der originären Verantwortung nehmen¶
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
4.4. Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit
Vor dem Hintergrund der Demografie betreiben wir im Kreis Euskirchen eine aktive
Standortpolitik, deren Ziel es ist, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Unternehmen sollen durch Beratung bei der Gestaltung des demographischen Wandels unterstützt werden.
Wir unterstützen und begleiten auch die erwerbsfähige Bevölkerung bei ihrer beruflichen
Weiterentwicklung und bei der eventuellen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.
Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)
Stärken
Unternehmenskultur kleiner und mittlerer Unternehmen bis 250 Mitarbeitenden (KMU)
Unabhängigkeit Flexibilität bei Entscheidungen & Reaktionen
Standortverbundene, familiengeführte Unternehmen
Traditionell geringe Arbeitslosigkeit im Landesvergleich
Entwicklung von Nischenprodukten
Branchenvielfalt (allerdings einige Branchen
dominant, wie z.B. Maschinenbau und Automobilzulieferer)
Vielfältige Aktivitäten zur aktiven Standortpolitik: Existenzgründungsberatung, Unternehmensberatung, Gründung des Studienortes
Euskirchen der FH Aachen am BZE, Initiativen
zum Lückenschluss A1, Bildungsberatungsstelle/Bildungsscheck, Gründung Zukunftsinitiative Eifel, Technologietransfer durch TAE,
Möglichkeit zur Teilzeitausbildung u.a.m.
Hohe Bereitschaft Innovationen anzunehmen,
Leistungsbereitschaft sowie hohes Verantwortungsbewusstsein bei niedrigem Krankenstand
Moderates Lohnniveau
Schwächen
Heterogene räumliche Struktur des Kreises
In KMUs fehlt es an strategischem Management, zu geringe Bereitschaft, externe Beratungen und Veränderungen an zu nehmen
(mangelnde finanzielle, personelle, zeitliche
Ressourcen)
Bestimmte Branchen im Kreis nicht vertreten
KMU fehlt Kapital zur Umsetzung von Wachstum und Innovation sowie zur Erschließung
neuer Märkte
Nachfolgeproblematik bei den Unternehmen
im Kreis (v.a. KMUs)
Z.T. schlechte verkehrliche Anbindung (v.a. im
Südkreis)
geringe Attraktivität für neue Unternehmen
und Wettbewerbsnachteil für bestehende Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften
Unzureichendes Angebot an Gastronomie und
Beherbergung (insb. mit gutem PreisLeistungs-Verhältnis).
Große Entfernung zu den Hochschulen
keine Ausgliederungsunternehmen aus den
Hochschulen
Fehlender Technologietransfer/ fehlende
Innovationskraft (gemessen z.B. am Akademikeranteil an den Belegschaften oder an den
Patentanmeldungen) und mangelnde Investitionsbereitschaft
Unternehmerseitig geringes Angebot an dualen Studienplätzen.
Geringe Vielfalt von Bildungsträgern (insbesondere im Südkreis)
Zu wenige Arbeitsplätze für akademische Arbeitnehmer
Schwächen bei den weichen Standortfaktoren
(z.B. Kulturangebot)
Unternehmen schöpfen häufig eigene Potentiale nicht aus.
Kein flächendeckender Breitbandausbau
18
Gelöscht: Hohe Innovationskraft, Dynamik & Mobilität
Gelöscht: <#>Schlecht qualifizierte
Schulabgänger ¶
Gelöscht: Stärken und Potenziale der
Gelöscht: werden nicht genutzt
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Chancen
Günstige naturräumliche Gegebenheiten
Entwicklungspotenzial für Tourismus und Gesundheitsdienstleistungen (Prävention)
Möglichkeit der Weiterbildung in den nahe gelegenen Ballungszentren Köln, Bonn, Aachen
und Trier
Geografisch gute Lage im Europäischen Binnenmarkt
Nähe zu den Universitäten bietet Chance für
Kooperationen
Förderung der Frauenbeschäftigungsquote
Ausbau der Kooperationen und Netzwerke von
Unternehmen
Intensivierung des Technologietransfers durch
Mitarbeit in (grenzüberschreitenden) Technologietransferprojekten (TeTRRA, Early Tech,
ANTalive etc.)
Aufwertung des Standortes Eifel. Attraktivitätssteigerung und Imagegewinn
Risiken
Im Vergleich zu den Ballungsräumen fehlende
Attraktivität hinsichtlich sozialer und kultureller
Infrastruktur (v.a. im Südkreis)
Geringe Anziehungskraft auf Arbeitskräfte
und deren Familien Arbeitskräftemangel
und Abwanderung
Alterung der Belegschaft
"Entbildung" (Abwanderung der gut gebildeten
jungen Bevölkerungsgruppen)
Nachlassende Wirtschaftskraft und höhere
Arbeitslosigkeit bei geringerem Unternehmenswachstum infolge von Fachkräftemangel
Fehlendes Arbeitskräftepotenzial für Neuansiedlungen und Wachstumsstrategien
Große Unternehmen gehen dort hin, wo es
öffentliche Gelder gibt (wenig Fördermöglichkeiten)
Verloren gehende Unabhängigkeit der Unternehmen durch zunehmende Eingliederung in
Konzerne
Gelöscht: Stille Reserve "Frau"
4.5. Handlungsfeld Lebensqualität und Infrastruktur
Wir wollen die Attraktivität des Kreises Euskirchen durch die Pflege und Verbesserung unserer Angebote und Infrastruktur steigern. Unsere Natur- und Kulturangebote sollen so entwickelt werden, dass alle sie erleben können. Die Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiges Ziel.
Wir wollen im Kreis ein attraktives Wohnumfeld erhalten, indem wir die Versorgungssicherheit erhalten, für ausreichende Verkehrsinfrastruktur sorgen und das Arbeitsplatzangebot
fördern. So sollen die bedürfnisgerechte Teilhabe am öffentlichen Leben und die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität gesichert werden.
Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)
Stärken
Mobilität
hohe Straßennetzdichte
gute Verbindungen innerhalb des Kreises
Gute Verkehrsanbindung (für Teile des Kreises) an die Zentren Köln, Bonn, Trier
Gewährleistung der Verkehrssicherheit (Einschränkung durch Verhalten der Verkehrsteilnehmer)
Gutes ÖPNV-Angebot (flächendeckender
Stundentakt) durch Busangebot in Kombination mit alternativen Bedienformen in der Fläche, Gewährleistung von Mindeststandards
Alternative Bedienformen (Taxibus mit Haustürbedienung und Anrufsammeltaxi) für Räume
mit geringerer Nachfrage
Schwächen
Mobilität
Große Entfernung des Südkreises an die Ballungszentren, unzureichende Anbindung nach
Aachen
Lange Wege zur Grundversorgung
Eingeschränkte, unzureichende Anbindung
nach Aachen
ÖPNV ist durch gute Straßenverkehrsinfrastruktur (Autobahn) größtenteils keine
zeitliche Konkurrenz zum MIV
Erreichbarkeit des kulturellen Angebots mit
ÖPNV/SPNV eingeschränkt
drei Kommunen ohne SPNV-Anschluss bzw.
SPNV-Haltepunkt (Zülpich, Schleiden, Hellenthal)
19
Gelöscht: <#>In der Fläche: eingeschränktes ÖPNV-Angebot in den
Abendstunden und an Wochenenden¶
Gelöscht: AST und Modellprojekt
„Neuer TaxiBus“ mit Haustürbedienung
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Gute SPNV-Anbindung für 8 der 11 kreisangehörigen Kommunen
Gute Reaktiverungschancen für die EifelBördebahn (damit SPNV-Anbindung einer weiteren Kommune); Wochenendbedienung seit
2015 erfolgreich umgesetzt
ÖPNV-Informationsangebote für Senioren
(Druckmedien und Schulungen), Projekte
„mobil in“ und „Smartmove“
Durchgängige Beschilderung der Hauptrouten/Wander- und Radfahrrouten
Attraktivität der Region durch Ausbau und Beschilderung der Wander- und Radrouten, hohe
Potentiale für die Region
Früh- und Nachtzug-Angebot im SPNV eingeschränkt
Haltepunkte und Bahnhöfe an der Eifelstrecke
überwiegend nicht barrierefrei
Grenzen für Ausweitung des SPNVAngebotes: Infrastruktur ausgelastet
Mittelgebirgsregion nicht immer barrierefrei
für Radverkehr, nicht überall barrierefreier Innerortsausbau
Fehlende Durchgängigkeit der Radwege
Unterhaltung der Infrastruktur
Öffentl. u. private Infrastruktur nicht immer barrierefrei
Schlechte P&R- Möglichkeiten, fehlende Beschilderung der P&R Plätze, unzureichende
Verknüpfung ÖPNV und MIV
Wohnen und Leben
Hohe Eigentumsquote mit Qualität in der
Wohnnutzung, enge Verbundenheit mit der
Region
Intakte Natur- und Kulturlandschaft mit vielfältigem und attraktivem Freizeit- und Kulturangebot
In vielen Orten intaktes Vereinsleben und vielfältiges Vereinsangebot
Aktive Teilnahme der Dorfgemeinschaften am
Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Kreis
Mehrfachnutzung von öffentlichen Gebäuden
spart Kosten
Ausbau des kulturellen Angebots
Wohnen und Leben
Vermarktung von Wohnimmobilien schwieriger
(insb. Südkreis), vermehrter Leerstand in den
Ortskernen
Geringes kulturelles Angebot in der Fläche
(weite Wege)
Bessere Abstimmung der kulturellen Angebote
Freizeitangebote teilweise nur am Wochenende
Landflucht
Fehlende qualifizierte Übungsleiter (Sport) –
Angebote nicht abgestimmt
Nutzung von Sportstätten am Vormittag
Versorgung und Infrastruktur
Bisher weitgehend stabile Kosten für soziale
und technische Infrastruktur, politischer Konsens zu Mindeststandards
Flächendeckend Infrastruktur der Ver- und
Entsorgung im Kreis Euskirchen
Engagement und Bewusstsein für Bedeutung
der Nahversorgung in den Dörfern, einzelne
Dorfläden / Hofläden
Ausbau des DSL-Netzes auch in kleinen Ortschaften
Versorgung und Infrastruktur
Hohe Infrastrukturkosten; hohes pro Kopfaufkommen für Investitions- und Unterhaltungskosten, Handlungsspielräume der Kommunen
begrenzt
Rückgang des Angebots an Grund- und Nahversorgung in den Dörfern
Z.T. fehlendes DSL Angebot
Fehlendes medizinisches Angebot von Fachund niedergelassenen Ärzten
Teilweise schlechte Erreichbarkeit/ Anbindung
der Krankenhäuser mittels ÖPNV
20
Kommentar [V1]: Das LEADERProjekt EifelMobil ist abgeschlossen
Gelöscht: <#>Umsetzung innovativer
Modellprojekte wie z.B. EifelMobil Erprobung eines Dorfautos und ehrenamtlicher Fahrdienste¶
Gelöscht: <#>Hohe Identifikation und
großes Engagement in den Orten ¶
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Chancen
Mobilität
Ausbau der A1 bessere Anbindung an die Ballungsräume Trier / Köln / Bonn
Chancen für den Strukturwandel
Anbindung an Eifel Raum und RhlPf
Bau von kleinräumigen Umgehungen
Entlastung von Ortsdurchfahrtsstraßen
Wohnumfeldverbesserung,
Sicherheitsdefizite bei der Gestaltung von
Ortsdurchfahrten beseitigen
Integration von Sicherheitsaudits in den
Planungsprozess
Ausbau von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen
Überregionale Anbindung (RLP, Bdg., Euregio)
Lenkung und Ableitung von Verkehrsströmen
überregional
Entlastung der Ortschaften durch Lenkung
Lenkung des Schwerlastverkehrs
Vorausschauende Planung u.a. auch im
ÖPNV insbesondere im Schülerverkehr /
Schulentwicklung (Synergien)
Ehrenamtl. Bürgerbus, Ausbau der alternativen Bedienformen im ÖPNV , Kosteneinsparpotentiale
Reaktivierung Bördebahn
Infrastrukturausbau (Bahnhof/Haltestelle), Barrierefreiheit, Erschließung für alle Nutzergruppen
Barrierefreiheit der Bahnhöfe, Mobilität für alle
Bevölkerungsgruppen
Attraktive Radrouten nahezu barrierefrei
Urftseeroute / Erftradweg;
Ziel: Ausbau des Angebots
Touristische Infrastruktur im Radverkehr
(GPS-Track) ausbauen
Ausbau ÖPNV-Angebot in den Abendstunden
und an Wochenenden
Risiken
Mobilität
Hohes Pendleraufkommen durch Jobangebote
in den naheliegenden (Groß-)Städten und der
Kreisstadt, hohe Transitverkehre
Finanzsituation (bei Kommunen, NRWFördermittelreduzierung) kann künftig ggf. Angebotsreduzierungen im ÖPNV und insgesamt
erforderlich machen
Unabgestimmte Konzepte (Schulministerium,
Verkehrsministerium) können aufgrund sinkender Schülerzahlen ÖPNV-Kosten erhöhen
Ausweichverkehre aufgrund der Maut, Verkehrsumlagerung
Kommentar [V2]: Das Projekt „Mobil
im Alter“ ist abgeschlossen
Gelöscht: <#>Projekt „Mobilitätsmanagement für Senioren im Kreis Euskirchen“¶
21
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Wohnen und Leben
Niedrige Mieten und Grundstückspreise
(privat und gewerblich) im Südkreis
Weiterentwicklung durch Dorfwerkstätten in
einzelnen Orten
Anziehungskraft für naturverbundene und gesundheitsbewusste Menschen stärken
Beachtung der Barrierefreiheit im öffentlichen
und halböffentlichen Raum
Altengerechte und generationen-übergreifende
Wohnmöglichkeiten in kleinen Orten entwickeln
Kooperation: Verein <-> Senioren/Wohneinrichtungen
Nachnutzung vor Neubau, Förderung der
Nachnutzung alter Gebäude
Mehrgenerationenhäuser, -konzepte
Mehrgenerationen-Konzept auch in Neubaugebieten, Alten-WG
Aktivierung der Ortskerne durch Sicherung der
Grund- und Nahversorgungsangebote,
Kooperationen zur Sicherung der Daseinsvorsorge initiieren
Mehrfachnutzung öffentlicher Gebäude
Wohnen und Leben
Gefahr der Zersiedlung an den Ortsrandbereichen
Verlust des Charakters der Dörfer und Städte,
Verödung der Ortskerne
Einengung der Handlungsspielräume der
Kommunen durch angespannte Finanzsituation
Überalterung und Nachwuchssorgen in den
Vereinen
Ehrenamtliches Engagement stagniert bzw. ist
rückläufig
Versorgung und Infrastruktur
Interkommunale und private Kooperation zur
Sicherung der Daseinsvorsorge ausbauen
Barrierefreiheit sowie multifunktionale Gestaltung für unterschiedliche Alters- und Nutzungsansprüche konsequent bei Planungen
umsetzen
Sicherung und Stärkung der Grund- und Nahversorgung und der mobilen Nahversorgung
Medizinische Versorgung sichern und ausbauen
Versorgung und Infrastruktur
Überalterung durch Abwanderung junger Menschen und damit einhergehender Verlust der
Dynamik des Raumes,
Erhalt und Sicherung der sozialen und technischen Infrastruktur kostenintensiver (u.a. Kindergärten, Abwasser)
Fehlen von Instrumenten und Fördermitteln,
um Nachnutzung und Neustrukturierung anzuschieben
Verschlechterung der Infrastruktur durch Reduzierung der Fördermittelzuweisung
Zunahme des Transitverkehrs
Kostenerhöhung zur Sicherung der Infrastruktur (Erschließung, Energie, Wasser, Mobilitätskosten, soziale Infrastruktur)
Gefahr der Oligopolbildung in der Ver- und
Entsorgung; marktgerechte Preise nicht mehr
durchsetzbar.
Kosten für touristische Infrastruktur / Radwegebeschilderung, Wartung durch öffentliche
Träger schwer zu finanzieren
Gelöscht: , Altbauplus
Gelöscht: <#>Modellprojekt Hofnachfolge, Bewirtschaftung der Kulturlandschaft¶
4.6. Handlungsfeld Verständnis zwischen den Generationen
Das Verhältnis zwischen den Generationen ist entscheidend für die Bewältigung des demographischen Wandels. Im Kreis Euskirchen wollen wir es aktiv begleiten.
22
Gelöscht: Mittelständische Unternehmen / die arbeitende Bevölkerung wandern ab
Gelöscht: <#>Immer mehr kranke
Menschen ¶
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Wir wollen die Lebensqualität der Senioren verbessern, indem wir Hilfe zur Selbsthilfe leisten
und ihnen helfen mobil zu bleiben. Bei Bedarf bieten wir menschenwürdige Betreuung und
Pflege an. Dazu gehören auch vielfältige Präventionsmaßnahmen, um die Unfallgefahr zu
verringern. Wir wollen aber auch das Potenzial der Senioren für die Gemeinschaft erschließen, ihnen ehrenamtliche oder auch entgeltliche Tätigkeit ermöglichen. So können sie ihr
berufliches Fachwissen weitergeben oder sich zum Beispiel als Seniorenpaten um die junge
Generation kümmern. Wichtig ist die Kommunikation zwischen den Generationen. Alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser sollen aktiv unterstützt werden, betreutes
Wohnen ebenfalls. Damit erhalten wir die Lebensqualität, verhindern Vereinsamung und fördern die Gemeinschaft.
Stärken-Schwächen-Analyse (Aktualisiert 2016)
Stärken
Verbesserung der Lebensqualität:
bereits vielseitige Freizeit- und Bildungsangebote für Senioren vorhanden
Umfassendes Angebot zur ehrenamtlichen
Beschäftigung ist vorhanden (Forum Ehrenamt
der Euskirchener Region (feder e.V.), Netzwerk an Urft und Olef, ZWAR-Gruppen, GenoEifel, Seniorenpaten der Stadt Euskirchen,
Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden, Krankenhäuser, Vereine)
Gut ausgebautes Beratungs- und Hilfenetz
(Pflegestützpunkte, Zentrales Informationsbüro
Pflege des Kreises Euskirchen, Seniorenbüro
der Stadt Euskirchen, Beratungsangebote der
Wohlfahrtsverbände, Selbsthilfegruppen, Alzheimer Gesellschaft, Gerontopsychiatrische
Beratungsstelle, Verbraucherzentrale …)
Sicherheitskurse für Senioren und Vortragsveranstaltung "Jung und Alt gemeinsam
gegen Gewalt" (Polizeiliche Beratungsstelle)
Verbesserung des ÖPNV durch Projekt "Mobil
im Alter"
Menschenwürdige Betreuung und Pflege:
Sicherstellung durch Beratung und regelmäßige Überprüfung der Qualität der Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst der
Krankenversicherung und die Heimaufsicht
Schwächen
Problem Flächenkreis (z.B. Abwanderung der
jungen Bevölkerung, teilweise schlechte Infrastruktur)
Thema "Verständnis zwischen den Generationen" wird nicht als wichtig wahrgenommen
Zu wenig Kooperation zwischen den Generationen
Betreuung innerhalb der Familie funktioniert
immer weniger
Informationen erreichen nicht immer die Zielgruppe
Beratungsangebot zum senioren- und behindertengerechten Wohnungsumbau und zur
Unfallprävention (Wohnberatungsstelle der
Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH) nicht
mehr bedarfsgerecht
Kommentar [V3]: Das Projekt ist
erfolgreich abgeschlossen
Gelöscht: <#>Beratungsangebot zum
senioren- und behindertengerechten
Wohnungsumbau und zur Unfallprävention (Wohnberatungsstelle der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH) ¶
Gelöscht: <#>Alternative Wohnformen: Angebote sind gelöscht: in Planung vorhanden (ZIEL e.V., Stiftung
Marienhospital Euskirchen, flair GmbH,
Ad Vitam). ¶
Kommunikation zwischen den Generationen:
Kindergärten, Schulen, Pflegeeinrichtungen
und Vereine bieten zahlreiche generationenübergreifenden Aktionen an.
ein Mehrgenerationenhaus des Deutschen
Roten Kreuzes ist in Euskirchen vorhanden
Durchführung der Aktionswoche der Generationen seit 2011: Stärkung des Generationendialogs, Förderung nachhaltiger Kontakte und
Kooperationen zwischen Kindergärten, Schulen, Vereinen und Pflegeeinrichtungen.
Chancen
Gelöscht: <#>Investorensuche¶
Risiken
23
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Verhinderung von Vereinsamung und Förderung der Gemeinschaft
Ermöglichung des Verbleibs in der häuslichen
Umgebung
Nutzung von Förderprogrammen für alternative Wohnformen
Durch Förderung alternativer Wohnformen,
evt. Einsparung von Pflegeheimkosten beim
Sozialhilfeträger
Zugriff auf Erfahrungen bereits bestehender
Angebote
Potenziale der Senioren (z.B. für ehrenamtliches Engagement, Coaching etc.)
Durch die Kooperation von VHS und Seniorentreffs wird die Bildungsarbeit dezentral vor Ort
aktiviert und mehr Senioren werden erreicht
(weiterer Ausbau durch Kooperation mit Kreis
möglich)
Veränderung der Familienstrukturen (durch
steigende Mobilität)
Motivation der Senioren
Akzeptanz der alternativen Angebote durch die
Zielgruppe Senioren
Finanzierung alternativer Wohnformen
Belastung der öffentlichen Hand durch die
nicht zu steuernden Pflegekosten und Teilhabeleistungen
Gelöscht: <#>Investoren¶
Gelöscht: <#>Gelöscht: Pflegegeld
wird z.T. zweckentfremdet¶
24
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
5. Demografie-Foren
Alle zwei Jahre werden im Rahmen eines Demografie-Forums Öffentlichkeit, Politik und Akteure des Prozesses über die Ergebnisse und Projekte der Demografie-Initiative des Kreises
Euskirchen informiert. Außerdem gilt das Forum als Plattform für Bürgerbeteiligung und Impulsstätte für neue Projektideen.
5.1. Demografie-Forum 2010
Aktive Gestaltung ist Zukunftssicherung: Demografie-Forum zieht Resümee
nach einem Jahr Arbeit!
"Warum Demografie - Haben wir nichts Anderes zu tun?" - Dieser Frage gingen mehr als
120 Teilnehmer des Demografieforums mit Überschrift "Aktive Gestaltung ist Zukunftssicherung" im Kreishaus nach. Die Akteure des Demografieprozesses im Kreis Euskirchen präsentierten die Ergebnisse der von Mitte 2009 bis Mitte 2010 geleisteten Arbeit und zeigten
auf, wie Prozess weiter gehen wird.
Der Moderator und Fachreferent Herr Dr. Kösters führte überzeugend und lebhaft durch das
Demografieforum, zu dem Landrat Günter Rosenke eingeladen hatte.
Zum Auftakt der Veranstaltung betont Herr Landrat Rosenke, dass die Verwaltung die mit
dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen nicht alleine schultern kann:
dies ist nur gemeinsam mit vielen anderen Akteuren und in interkommunaler Zusammenarbeit möglich.
Sowohl Herr Dr. Kösters als auch Landrat Günter Rosenke hoben die Bedeutung des Themas, insbesondere für die ländliche Region, hervor. Der Kreis Euskirchen ist schon heute
keine Region mehr, in der die Bevölkerung zunimmt. Steigen werden dagegen die Anteile
der älteren Menschen und der Menschen mit Migrationshintergrund.
Als erforderliche Konsequenzen des demografischen Wandels stellt Herr Dr. Kösters drei
Kernbotschaften vor:
1) Wir brauchen jedes Kind! Wir können es uns nicht mehr erlauben, auf ein Kinder bzw.
ein Talent zu verzichten.
2) Wir brauchen ein neues Bild vom Alter, von den Alten und vom Altern.
3) Wir brauchen die Potenziale der zugewanderten Menschen und der künftig Zuwandernden.
Die Ergebnisse, die in den Arbeitsgruppen zu den sechs Handlungsfeldern Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- & Familienfreundlichkeit, Wirtschaft & Arbeit, Lebensqualität & Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen erarbeiten wurden, wurden von den
Akteuren vorgestellt: insgesamt wurden über 120 Projektideen gesammelt. Aus diesen wurden 25 konkrete Projektskizzen entwickelt, mit deren Umsetzung nun begonnen wird. Die
dafür erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2011 vorgesehen.
Auch aus der Verwaltung heraus wurden bereits zahlreiche Projekte, die in engen Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem Demografieprozess im Kreis stehen,
umgesetzt. Eine Auswahl der Projekte wurde ebenfalls vorgestellt: das regionale Bildungsnetzwerk, die Babybegrüßungspakete im Stadtgebiet Euskirchen, das wirtschaftliche Entwicklungskonzept sowie der familienfreundliche Veranstaltungskalender.
25
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
5.2. Demografie-Forum 2011
Aktiv das Altern gestalten: Miteinander, engagiert!
Nach einem weiteren Jahr aktiver Arbeit im Demografieprozess des Kreises Euskirchen fand
am 8. Dezember 2011 um 17 Uhr in der Kreisverwaltung Euskirchen das 2. Demografieforum unter dem Motto " Aktiv das Altern gestalten: Miteinander, engagiert!" statt.
Ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - die Aktiven des Demografieprozesses, Vertreter
von Politik, Verwaltung und Verbänden aus dem Kreis Euskirchen - wurden vom Allgemeinen Vertreter des Landrats begrüßt und von Herrn Dr. Kösters, der die Veranstaltung moderierte und gestaltete, durch den Abend begleitet.
Seit dem letzten Forum, im November 2010, wurden die in sechs Arbeitsgruppen (Bildung,
Integration, Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit, Wirtschaft und Arbeit, Lebensqualität und Infrastruktur, Verständnis zwischen den Generationen) konzipierten und durch die
Politik priorisierten, Projekte in die Umsetzung gebracht. Eine Auswahl wurde am 8. Dezember präsentiert.
In einem Rollenspiel mit elf Personen aus dem Publikum wurde den Teilnehmern eindrucksvoll verdeutlicht, mit welchen unterschiedlichen Chancen Kinder und Jugendliche im Kreis
Euskirchen aufwachsen.
Dann wurde der Fokus konstruktiv auf die Zukunft gerichtet: Das Jahr 2012 wurde als "Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen" ausgerufen.
Was dies mit dem Kreis Euskirchen und seinem Demografieprozess zu tun hat und welche
Facetten sich dahinter verbergen, darauf ging Herr Dr. Kösters in einem Vortrag ein.
Ideen und Anregungen zum Thema "Aktiv das Altern gestalten: Miteinander, engagiert!"
wurden vor dem Hintergrund der Handlungsfelder des Demografieprozesses des Kreises
lebhaft diskutiert. Die Ergebnisse werden für die weitere Arbeit im Demografieprozess aufbereitet.
5.3. Demografie-Forum 2013
"Inklusion als Herausforderung und Chance im demographischen Wandel!"
Der große Sitzungssaal im Kreishaus Euskirchen war am Nachmittag des 18. April 2013 sehr
gut besucht. Rund 130 Menschen zeigten ihr Interesse und damit die Relevanz der Thematik
"Inklusion als Herausforderung und Chance im demografischen Wandel!".
Unter diesem Motto stand das diesjährige Demografie-Forum, zu dem Herr Landrat Rosenke
die Teilnehmer/innen begrüßte. Er blickte zurück auf den Demografieprozess im Kreis Euskirchen, der mit der Bildung einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe im Jahr 2007 startete.
Seitdem ist vieles bewegt worden. In den sechs zentralen Handlungsfeldern Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit, Wirtschaft und Arbeit, Lebensqualität und
Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen werden Jahr für Jahr Projekte
entwickelt und umgesetzt, die zum Erhalt eines attraktiven Lebens- und gewerblichen Umfeldes im Kreis Euskirchen beitragen.
26
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Der Landrat bedankte sich bei allen Mitstreitern und Aktiven der DemografieInitiative und den
Anwesenden für ihre Bereitschaft verantwortungsvoll mitzumachen und mitzuhelfen, den
Wandel zu gestalten.
Nach der Begrüßung durch Landrat Günter Rosenke präsentierte die Demografiebeauftrage
des Kreises Euskirchens, Iris Poth, in einem Rückblick beispielhaft einige Projekte der DemografieInitiative 2012. Darunter das "Bildungsportal" (www.bildungsportal-kreiseuskirchen.de), das "Netzwerk Familie und Beruf" oder das Projekt "Aktive Dörfer stärken".
Belebt wurde diese Rückschau durch zwei Praxisberichte: Der Ruheständler und Ehrenamtler Uwe Koch nutzt seine Erfahrungen, Kontakte und sein Know-How, um mit dem Generationenprojekt "Georg4You" Schüler/innen der Georgschule in Euskirchen an die "Arbeitswelt"
heranzuführen. Bereits einen Schritt früher setzt die "Rucksack-Kita" ein. Ein Bildungs- und
Integrationsprojekt, welches von Gisela Lehmann (Erzieherin an städt. Kita Stotzheim) und
Nelli Maurer (Elternbegleiterin) vorgestellt wurde.
Der zweite Teil der Veranstaltung widmete sich dem aktuellen Thema Inklusion. Die Teilhabe
aller Menschen in der Gesellschaft unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung,
Weltanschauung, Religion oder Behinderung gewinnt in einer schrumpfenden und alternden
Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Inklusion erfordert ein längerfristiges Denken in die
Zukunft und die Bereitschaft zu sozialen Innovationen.
Demografie und Inklusion - zwei Zukunftsthemen, die aktueller nicht sein könnten.
Frau Dipl. Bw. Helga Weiß, Geschäftsführerin en détail Gesellschaft für Meditation und Organisationsentwicklung, macht in Ihrem Impulsvortrag diesen Zusammenhang deutlich und
beleuchtet die Bedeutung, Werkzeuge und Chancen der Inklusion im Kreis Euskirchen. Interaktiv bindet sie das Publikum ein, regt zum nachdenken an und vermittelt dadurch spielerisch den Begriff Inklusion und die Zusammenhänge zu den nachfolgenden WorkshopThemen.
In diesem Teil der Veranstaltung stellten sich die Teilnehmer/innen der Frage, ob eine Gesellschaft denkbar ist, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und akzeptiert werden. In
fünf parallelen "Denkwerkstätten" werden Handlungsperspektiven in den Bereichen Bildung,
Arbeitsmarkt und Mobilität unter verschiedenen Fragestellungen und Aspekten diskutiert.
In einem abschließenden Blitzlichtinterview konnten durch die Moderatorin der Veranstaltung, Iris Poth, die Eindrücke aus den Gruppen sowie die "erdachten" Umsetzungs- und Lösungsvorschläge eingefangen und dem gesamten Plenum zum Abschluss präsentiert werden.
5.4. Demografie-Forum 2014
“Vielfältige Engagementformen als Standortfaktor der Zukunft”
Das Demografie-Forum 2014 stellte die Ergebnisse der Demografie-Initiative des letzten
Jahres vor und betrachtete darüber hinaus die vielfältigen Formen des Bürgerengagements
als Standortfaktor der Zukunft.
27
DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
In einem Beteiligungsworkshop wurde unter der Moderation von Dr. Winfried Kösters zu den
folgenden Themen diskutiert:
Vereine, Dorfentwicklung
Betreuung und Wohnen im Altern
Frühe Engagementförderung in der Schule
Gesellschaftliche Teilhabe
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Gelegenheit ihre persönlichen Fragestellungen,
Anregungen und Herausforderungen zu platzieren.
Die vielfältigen Anregungen und Ideen wurden in einer Dokumentation zusammengefasst
und durch die Arbeitsgruppe Demografie zu konkreten Projektskizzen weiterentwickelt. Darunter, z.B. ein Seniorenmentoring am Übergang Schule und Beruf, ein Aktionstag der Wirtschaft, ein Projekt mit Leihomas und Leihopas oder die Qualifizierung von Dörfkümmerern.
5.5. Demografie-Forum 2016
„Die generationenfreundliche Kommune. Wunsch oder Wirklichkeit?“
Wir werden älter, bunter und weniger. Das ist – auf den Punkt gebracht – der demografische
Wandel. Doch was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Für unsere Zukunft im Kreis Euskirchen? „Wir müssen künftig noch mehr in Generationen denken, sowohl beruflich wie privat“, sagt dazu der renommierte Demografie-Experte Dr. Wilfried Kösters beim 5. Demografie-Forum im Kreis Euskirchen.
Kreis Euskirchen. Alt und Jung sind out. Künftig wird es fünf Generationen in einem Jahrhundert geben. Doch was bedeutet das für eine Kommune? Woran misst sich Generationenfreundlichkeit? Im Demografie-Forum des Kreises Euskirchen lauschten 90 Akteure den Ausführungen von Dr. Kösters, der verdeutlichte, dass das kommunale Leben und die Politik
stärker als bisher die Bedarfe der unterschiedlichen Generationen in den Blick nehmen müssen. In einem ebenso informativen wie unterhaltsamen Vortrag mit dem Titel „Das Leben
vom Wickeltisch bis zum Rollator“ lautete seine Kernbotschaft: „Wir brauchen ein neues Bild
vom Alter, wir brauchen jedes Kind und die Potentiale von zugewanderten Menschen.“ Nur
so könne man für Generationengerechtigkeit sorgen.
Auch für Landrat Günter Rosenke bleibt es das Ziel aller Projekte, die von der DemografieInitiative der Kreisverwaltung umgesetzt werden, für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilen des Kreises Euskirchen und für alle Generationen zu sorgen. „Über 20 Projekte
sind allein seit Januar 2015 umgesetzt worden“, so der Landrat.
Welche Projekte das waren, stellte die Demografiebeauftragte des Kreises, Iris Poth, in ihrem Vortrag vor. „Nahezu alle Lebensbereiche sind berührt“, so Poth. Bildung, Arbeitswelt,
Daseinsvorsorge, das Wohnen im Alter oder die Mobilität im ländlichen Raum. Im Bundeswettbewerb „Gesund älter werden in der Kommune“ konnte der Kreis Euskirchen sogar mit
drei Projekten („Woche der Generationen“, „Eifel-mobil“ und „Pedelec-Schulung für Senioren“) den 2. Platz der Landkreise belegen und damit 6.000 Euro Preisgeld einstreichen.
Nach dem Rückblick wurde der Fokus in die Zukunft gerichtet. Die Akteure waren gebeten,
sich in Gruppengesprächen der Frage zu widmen, wie wir unseren Lebensraum, unsere
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DemografieInitiative Kreis Euskirchen
Handlungskonzept
Städte, Gemeinden, Dörfer und Quartiere lebenswert erhalten können und welche Bedarf e
der Generationen von 0 bis 100 es dabei zu berücksichtigen gilt.
Insgesamt neun Thementische wurden angeboten, an denen angeregt diskutiert wurde.
Nachdem 24 Projektideen geboren waren, konnten die Beteiligten mittels eines Punktesystems Prioritäten setzen. Besonders angesprochen fühlten sich die Menschen zu den Themen Wohnen, Hilfsdienste sowie Talentförderung. Mit den Maßnahmen „Plattform für Talentförderung“, „Generationenverbindender Wohnraum“, „Ausbau der Wohnraumberatung“
und einer Börse „Hilfe für Hilfe“ wird sich die Verwaltung samt interessierter Mitstreiter im
kommenden Jahr befassen.
Damit sei der Grundstein für die zukünftige Arbeit gelegt, so die Demografiebeauftragte Iris
Poth. Sie konnte zwar nicht versprechen, dass alle guten Ideen und Anregungen schließlich
in eine Projektumsetzung gelangen, aber sie versprach, dass alle Akteure ein Feedback bekommen würden. Diejenigen, die Ihre Mitwirkungsbereitschaft zu einzelnen Projektideen
ausgesprochen haben, werden persönlich angesprochen, wenn die Projekte an den Start
gehen sollen.
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