Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
121 kB
Datum
14.11.2011
Erstellt
23.11.11, 21:16
Aktualisiert
23.11.11, 21:16
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Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage I
Blatt 2
Gewinn- und Verlustrechnung
___________________________
für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.2009
______________________________________
€
1. Umsatzerlöse
2. sonstige betriebliche Erträge
€
Vorjahr
€
3.983.395,61
3.970.662,97
42.231,96
24.022,69
4.025.627,57
3.994.685,66
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene
Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
105.573,41
547.761,13
108.770,35
653.334,54
432.534,48
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung
€ 31.459,54
(Vorjahr: € 30.312,10)
5. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
425.119,65
411.036,62
113.070,26
108.509,28
538.189,91
1.557.992,31
1.543.811,82
356.048,73
431.798,53
15.691,86
11.823,05
958.834,05
956.913,69
- 23.080,11
13.133,94
715,51
715,51
- 23.795,62
+ 12.418,43
12. Verrechnung mit der allgemeinen
Rücklage
97.388,04
0,00
13. Verlustvortrag aus dem Vorjahr
84.969,61
97.388,04
11.377,19
============
84.969,61
============
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
10. sonstige Steuern
11. Jahresfehlbetrag (-) bzw. –überschuss (+)
14. Bilanzverlust
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Anlage II
Blatt
1
Lagebericht
___________
für das Wirtschaftsjahr 2009
____________________________
A. Darstellung des Geschäftsverlaufs einschließlich des Jah_________________________________________________________
resergebnisses des Abwasserwerkes Leopoldshöhe
______________________________________________
1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und Entwicklung der
------------------------------------------------------Anforderungen an die Abwasserbeseitigung
---------------------------------------Die weltweite Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise war 2009
prägend für die deutsche Wirtschaft. In Deutschland hat
sich das Bruttoinlandsprodukt als umfassender Indikator für
die gesamtwirtschaftliche Leistung gegenüber dem Vorjahr um
5,0 % verringert (nach den Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes; Stand: 13.01.2010). Das war der stärkste wirtschaftliche Einbruch der Nachkriegszeit. Eine rückläufige
Wirtschaftsentwicklung war bereits seit dem zweiten Vierteljahr 2008 zu verzeichnen (saison- und kalenderbereinigt
im Vorquartalsvergleich); sie setzte sich verstärkt im Winterhalbjahr 2008/2009 fort. Erst im zweiten Vierteljahr
2009 zeigte sich wieder eine leichte Stabilisierung der
Wirtschaftentwicklung auf dem neuen, niedrigeren Niveau.
Die ökonomische Fachwelt war noch Ende 2008 davon ausgegangen, dass aufgrund der Besonderheiten des deutschen Bankensektors ein Übergreifen der internationalen Finanzkrise auf
Deutschland weitgehend vermieden werden könnte und dass
sich die realwirtschaftlichen Auswirkungen in engen Grenzen
halten würden.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt
2
Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2009
von 40,24 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in
Deutschland erbracht. Das waren 37.000 Personen oder 0,1 %
weniger als ein Jahr zuvor. Damit ist die Erwerbstätigenzahl, die im Jahr 2008 mit 40,28 Millionen noch einen
Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht hatte,
erstmals seit 2005 wieder gesunken. Allerdings fiel der
Rückgang der Erwerbstätigkeit im abgelaufenen Jahr schwächer aus als dies vor dem Hintergrund des deutlichen Einbruchs der Wirtschaftsleistung zu befürchten war. Insbesondere haben die massive Ausweitung der Kurzarbeit sowie der
Abbau von Überstunden und das Abschmelzen von Guthaben auf
Arbeitszeitkonten geholfen, die Beschäftigungsverluste zu
begrenzen. Beachtenswert ist, dass dem Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung Zuwächse bei
der Teilzeitbeschäftigung entgegenstanden. Zugenommen hat
auch die Anzahl der ausschließlich geringfügig entlohnten
Beschäftigten (Minijobs), während die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger im
Jahr 2009, auch aufgrund insgesamt rückläufiger staatlicher
Förderung, ein Minus gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen
hatte.
Die
gesamtwirtschaftliche
Arbeitsproduktivität,
gemessen
als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, ist im abgelaufenen Jahr im Zuge der konjunkturellen
Abschwächung kräftig um 4,9 % gesunken (2008: – 0,1 %). Je
Erwerbstätigenstunde gerechnet verringerte sich die Arbeitsproduktivität weniger stark und zwar um – 2,2 %. Dies
erklärt sich durch die gegenüber dem Rückgang der Erwerbstätigenzahl deutlich stärkere Reduktion der durchschnittlich je Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden um 2,8 %
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3
(2008: – 0,1 %). Dazu haben neben der Verringerung der betrieblichen Wochenarbeitszeit insbesondere die Ausweitung
der Kurzarbeit sowie der Abbau von Überstunden und Guthaben
auf Arbeitszeitkonten beigetragen.
Nach vorläufigen Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung betrug die Zahl der Erwerbslosen nach international
vereinbarter Definition im Jahresdurchschnitt 2009 in
Deutschland 3,31 Millionen Personen. Dies entspricht einem
Anstieg um 169.000 Personen (+ 5,4 %) gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2008. Die Erwerbslosenquote, definiert als der
Anteil der Erwerbslosen an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen stieg von 7,2 % im Jahr 2008 auf 7,6 % im Jahresdurchschnitt 2009. Spiegelbildlich zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit war bei der Erwerbslosigkeit im abgelaufenen Jahr
damit erstmals seit dem Jahr 2005 wieder ein Anstieg zu
verzeichnen. Dieser fällt allerdings angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und im internationalen Vergleich bemerkenswert moderat aus.
Wasser ist eine elementare natürliche Ressource und eine
unverzichtbare Grundlage für das Leben von Mensch, Flora
und Fauna. Es ist daher erforderlich, Grund- und Oberflächengewässer nachhaltig und auf Dauer zu schützen. Deshalb
hat eine nachhaltige Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen einen besonders hohen Stellenwert.
Eine funktionstüchtige Abwasserbeseitigung ist einerseits
die Grundvoraussetzung für lebendige Gewässer, andererseits
stellt sie eine unverzichtbare Infrastruktureinrichtung für
einen modernen Staat dar.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Die
Abwasserbeseitigung
Anlage II
Blatt
4
in
Nordrhein-Westfalen
zeichnet
sich – auch im nationalen und internationalen Vergleich –
durch einen hohen Standard aus. Von den 18 Mio. Einwohnern
sind 97 % an die Kanalisation verbunden mit einer Abwasserbehandlung in einer Kläranlage angeschlossen. Das Abwasser
des verbleibenden Teils der Bevölkerung wird über private
Kleinkläranlagen gereinigt oder in abflusslosen Gruben gesammelt und zur kommunalen Kläranlage abgefahren. Es gilt,
diesen Standard im Interesse des Menschen und der Umwelt
weiterzuentwickeln. Das ist und bleibt auch in Zukunft eine
der wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Trotz der bisherigen Anstrengungen und Erfolge in der Abwasserbeseitigung stehen weitere Handlungsfelder zur Bearbeitung an.
Auch im Hinblick auf die Umsetzung der Ziele gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie ist die weitere Verbesserung der Abwasserbeseitigung voranzutreiben. Ziel der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist es, alle Gewässer in einen guten chemischen
Zustand zu versetzen. Für die natürlichen Gewässer ist außerdem der gute ökologische Zustand, für erheblich veränderte Gewässer das gute ökologische Potenzial zu erreichen.
Es wurden Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm unter
intensiver Beteiligung aller Maßnahmenträger, Nutzer- und
Interessengruppen sowie der breiten Öffentlichkeit erarbeitet.
Weitere Handlungsschwerpunkte sind die Verbesserung der
Niederschlagswasserbeseitigung und die Fremdwasserbeseitigung in Kläranlagen und Kanalnetzen. Mit der seit 2007 gül-
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5
tigen Förderrichtlinie "Investitionsprogramm Abwasser" unterstützt die Landesregierung die Umsetzung der hierfür
notwendigen Investitionen und den Erhalt der abwassertechnischen Infrastruktur zum Schutz der Gewässer und der Umwelt.
Eine neue Herausforderung für die Abwasserbeseitigung
ergibt sich aus dem Klimawandel und seinen Folgen. Mit der
Anpassungsstrategie des Landes werden erste Handlungsoptionen sowie bereits initiierte Anpassungsprojekte und Maßnahmen aufgezeigt. Der Klimawandel hat zur Folge, dass verstärkt mit Starkniederschlagsereignissen gerechnet werden
muss. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Überflutungssicherheit der Abwasseranlagen. Zielsetzung ist es,
den Klimawandel und seine Folgen zu begrenzen. Hierbei kann
auch die Abwasserbeseitigung einen Beitrag leisten.
2. Wirtschaftliche Verhältnisse und Geschäftsverlauf
---------------------------------------------------2.1 Wirtschaftliche Aktivitäten
------------------------------Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Abwasserwerkes Leopoldshöhe im Wirtschaftsjahr 2009 umfassten gemäß § 1 der
Betriebssatzung der Gemeinde Leopoldshöhe für das Abwasserwerk Leopoldshöhe vom 13. Mai 2005 in der Fassung der Änderung vom 03. November 2005 und gemäß § 1 der Betriebssatzung der Gemeinde Leopoldshöhe für das Abwasserwerk Leopoldshöhe vom 16. Dezember 2009 die Erfüllung der Abwasserbeseitigungspflicht, die der Gemeinde gemäß § 53 Landeswassergesetz obliegt, sowie alle sonstigen dem Betriebszweck
dienenden Maßnahmen.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
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Blatt
6
2.2 Investitionen
----------------Im Wirtschaftsjahr 2009 wurden Anlageinvestitionen in Höhe
von T€ 1.192 durchgeführt. Diese betrafen:
T€
immaterielle Vermögensgegenstände
Grundstücke
Klärwerke und Abwasserreinigungsanlagen
Entsorgungsanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
8
0
864
314
6
1.192
=====
Für das Wirtschaftsjahr 2010 sind Investitionen in Höhe von
T€ 1.264 geplant.
2.3 Finanzierung
---------------Zum Bilanzstichtag zeigt die Bilanz eine Unterdeckung der
langfristig gebundenen Vermögenswerte durch langfristiges
Kapital von T€ 1.004 (2008: T€ 998).
Das Verhältnis Eigenkapital (einschließlich empfangener Ertragszuschüsse) zu Fremdkapital beträgt 1 : 1,47 (2008:
1 : 1,54).
Die geringfügige Verschlechterung der stichtagsbedingten
Unterdeckung der langfristig gebundenen Vermögenswerte
durch langfristiges Kapital um T€ 6 ist hauptsächlich be-
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Blatt
7
dingt durch die planmäßige Tilgung von Darlehen bei Kreditinstituten.
Die Investitionen und sonstigen Finanzierungsverpflichtungen des Wirtschaftsjahres 2010 sollen durch Abschreibungen
(T€ 1.560), Kanalanschlussbeiträge (T€ 126), Darlehensneuaufnahmen (T€ 266) und Landeszuweisungen (T€ 400) finanziert werden.
2.4 Jahresergebnis
-----------------Gegenüber dem Ergebnisplan, in dem ein Jahresüberschuss von
T€ 0 geplant war, wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von
T€ 24 erwirtschaftet. Wesentliche Abweichungen zum Ergebnisplan, die weiterführende Erläuterungen erfordern, sind
nicht eingetreten.
2.5 Umsatzentwicklung
--------------------Die Umsatzerlöse sind im Wirtschaftjahr 2009 um T€ 12 angestiegen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren insbesondere die Schmutzwassergebühren, die im Wirtschaftsjahr
2009 um T€ 19 auf T€ 2.184 sowie die Regenwasser- und Straßenentwässerungsgebühren, die um T€ 53 auf T€ 1.468 gestiegen sind. Die Abwassergebührenhilfe ist vollständig entfallen, im Vorjahr wurden T€ 61 als Ertrag ausgewiesen. Bei
den Schmutzwassergebühren ist der Umsatzzuwachs (0,9 %) bedingt durch eine Erhöhung der Schmutzwassermenge um
cbm 4.268 auf cbm 585.885 (2008: cbm 581.617). Die Gebühren
für Schmutzwasser von €/cbm 3,82 haben sich gegenüber dem
Vorjahr nicht verändert.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
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8
Bei der Regenwasser- und Straßenentwässerungsgebühr resultiert die Steigerung der Umsätze aus größeren bebauten bzw.
befestigten Flächen. Die Gebühr je volle 10 qm bebauter
bzw. befestigter Fläche von € 9,27 hat sich gegenüber dem
Vorjahr nicht verändert.
Im Wirtschaftsjahr 2010 bleiben die Schmutzwassergebühren
und die Regenwasser- und Straßenentwässerungsgebühren unverändert, bei der Schmutzwassergebühr entfällt ab dem
Wirtschaftsjahr 2010 jedoch die Absetzung der Abwassergebührenhilfe
€/cbm 0,03.
von
der
Schmutzwassergebühr
in
Höhe
von
2.6 Materialaufwand
------------------Für die Leistungsfähigkeit des Abwasserwerkes Leopoldshöhe
ist die Funktion des Kanalnetzes von elementarer Bedeutung.
Zur langfristigen Sicherung eines funktionsfähigen Kanalnetzes sind permanente Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich. Die durchzuführenden Instandhaltungsmaßnahmen werden
gemäß dem Kanalkataster nach Prioritäten geplant und durchgeführt. Im Wirtschaftsjahr 2009 wurden Instandhaltungsmaßnahmen in Höhe von T€ 298 (2008: T€ 196) durchgeführt.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
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9
2.7 Personal
-----------Das Abwasserwerk Leopoldshöhe beschäftigte am:
31.12.2009
Personen
31.12.2008
Personen
Betriebsleiter
1
1
stellvertretender Betriebsleiter
Verwaltungsbeamte
technische Angestellte
Verwaltungsangestellte
1
2
2
4
1
1
2
3
Ver- und Entsorger
Auszubildende
7
1
7
1
18
==
16
==
Die vorstehende Aufstellung beinhaltet zeitanteilig im Abwasserwerk Leopoldshöhe beschäftigte Mitarbeiter der Gemeinde Leopoldshöhe, die im Wirtschaftsjahr 2009 über Personalkostenerstattungen mit der Gemeinde Leopoldshöhe in
Höhe von T€ 113 abgerechnet wurden sowie Mitarbeiter, die
sich in der Ruhephase der Altersteilzeit befinden.
Im Wirtschaftsjahr 2009 wurde ein Personalaufwand von
T€ 538 (2008: T€ 520) ausgewiesen. Dieser setzt sich zusammen aus Löhnen und Gehältern in Höhe von T€ 425 (2008:
T€ 411) und
T€ 109).
Sozialabgaben
in
Höhe
von
T€ 113
(2008:
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt 10
3. Reinigungsgrad, Abwasserqualität, Grenzwerte und Klär--------------------------------------------------------schlamm
------Im Wirtschaftsjahr 2009 wurden auf den Kläranlagen gute
Reinigungsleistungen erzielt. Die Einleitung von geklärtem
Schmutzwasser führte zu keiner Beeinträchtigung der Wasserqualität. Folgende Reinigungsleistungen wurden erzielt:
Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB)
ca. 99 %
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)
Stickstoff
Phosphor
ca. 98 %
ca. 95 %
ca. 94 %
Der Großteil des Klärschlammes (ca. cbm 1.500) mit einem
Trockensubstanzanteil von ca. 20 % bis 25 % wurde im Sinne
des Stoffkreislaufes landwirtschaftlich verwertet bzw. kompostiert, da die Belastung durch Schwermetalle, polychlorierte Biphenyle (PCB), adsorbierbare organisch gebundene
Halogene (AOX), Dioxine, Furane und perfluorierte Tenside
(PFT) weit unterhalb der Grenzwerte lag. Angesichts der politischen Zielsetzung auf Landesebene könnte langfristig
eine Verbrennung erforderlich werden, die mit einer Kostensteigerung verbunden wäre. Außerdem wurden bisherige Ausbreitungsflächen im erheblichen Maße in ökologischen Landbau umgewandelt, so dass die Klärschlammausbringung auf
diesen Flächen nicht mehr möglich ist. Daher werden bereits
jetzt Teile des Klärschlamms verbrannt und andere Teile
kompostiert. Durch die derzeitige Verbrennung werden bereits zukünftige Verbrennungskontingente sowie Preise gesichert. Dies gilt in analoger Form auch für die Kompostierung.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt 11
B. Chancen und Risiken, voraussichtliche Entwicklung des Ab_________________________________________________________
wasserwerkes Leopoldshöhe
_________________________
1. Chancen und Risiken
---------------------Das
Bestreben
der
Betriebsleitung
ist,
das
Abwasserwerk
Leopoldshöhe effizient zu führen und mögliche Aufwandseinsparungen wahrzunehmen, um konstante Abwassergebühren zu
gewährleisten bzw. sogar eine Absenkung der Abwassergebühren für Schmutz- und Regenwasser durchführen zu können.
Die
laufenden
Investitions-
und
Instandhaltungsmaßnahmen
dienen zur langfristigen Sicherung des funktionsfähigen Kanalnetzes und zur Sicherung der Reinigungsleistungen der
Abwasserreinigungsanlagen. Eine effiziente und den (steigenden) rechtlichen Anforderungen entsprechende Abwasserreinigung soll durch diese Maßnahmen gewährleistet werden.
Die derzeit zur Verfügung stehenden Abwasserreinigungsleistungen reichen unter Beachtung der Entwicklung der Einwohnerzahlen bereits aus, um langfristig die Reinigung der anfallenden Abwässer durchzuführen. Wesentliche Erweiterungsinvestitionen in den Kläranlagen sind derzeit nicht geplant.
Ein nicht einschätzbares sowie (durch das Abwasserwerk Leopoldshöhe) nicht beeinflussbares Risiko für das Abwasserwerk Leopoldshöhe stellt die Entwicklung der Einwohner der
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt 12
Gemeinde Leopoldshöhe dar. Konstante Abwassergebühren bzw.
Gebührensenkungen können voraussichtlich nur bei einer konstanten bzw. steigenden Einwohnerzahl gewährleistet werden.
Bei drastisch sinkenden Einwohnerzahlen und somit sinkenden
Schmutzwassermengen ist aufgrund der Aufwandsstruktur mit
steigenden Abwassergebühren zu rechnen.
Aufgrund des stagnierenden oder gar negativen Bevölkerungswachstums sowie des aus Kostengründen sparsameren Umgangs
mit Wassers in der Bevölkerung und in der Industrie wird
sich die anfallende Schmutzwassermenge in den nächsten Jahren tendenziell nicht wesentlich erhöhen.
Gleichzeitig stellt der fortschreitende Flächenverbrauch
für Bebauung und neue Verkehrswege neue Herausforderungen
für die Niederschlagswasserbeseitigung dar.
Die Folgen des Klimawandels mit möglichen vermehrten
Starkregenereignissen erhöhen die Bedeutung der Trennung
von Schmutz- und Niederschlagswasser deutlich. In Klimaprojektionen wird für Nordrhein-Westfalen bis zur Mitte dieses
Jahrhunderts von einer Erwärmung um etwa 2° C im Vergleich
zur Referenzperiode 1961 - 1990 ausgegangen. Darüber hinaus
wird mit einer verstärkten Häufigkeit von Extremwetterereignissen (Niederschläge, Hitze, Trockenheit) und einer
Verschiebung des Niederschlagsmaximums in die Wintermonate
gerechnet. Als Folge können städtische Nutzungen und kommunale Infrastrukturen durch anhaltende Trockenperioden in
den Sommermonaten und durch Überflutungen nach Starkregen
in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Aktuelle Beispiele
zeigen, dass bei extremen Starkregenereignissen das anfal-
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt 13
lende Niederschlagswasser durch die heutigen Infrastrukturanlagen (Straßen, Kanalisation, etc.) häufig nicht schadlos
abgeleitet werden kann. Mit einem Anstieg der Häufigkeit
von Starkregen- und Extremwetterereignissen ist nicht auszuschließen, dass die heutige Kanalisation häufiger überlastet wird. Daraus ergeben sich Konsequenzen für den Überflutungsschutz von Abwasseranlagen. Mit Hilfe geeigneter
Maßnahmen bestehend aus dezentralen (Versickerung, Speicherung,
Nutzung)
und
zentralen
Maßnahmen
(vergrößerte
Ab-
flussquerschnitte, zentrale Bauwerke zur Regenwasserbehandlung) kann der höheren Variabilität der Niederschlagsereignisse mit vermutlich kleinräumig ausgeprägteren Starkregenereignissen begegnet werden. Zudem ist durch eine optimierte Steuerung der vorhandenen Infrastruktur eine Anpassung
an die ggf. geänderten Randbedingungen möglich. Die Auslegung und der Betrieb der Entwässerungssysteme sollten daher
künftig auf mehr Flexibilität ausgerichtet werden, die Bemessung der Anlagen ist zu überprüfen. Trockene Sommer fördern Ablagerungen im Kanal, die in der Zukunft ebenfalls
eine
angepasste
Betriebsstrategie
(Wartung,
Inspektion,
Reinigung) notwendig machen können.
2. Voraussichtliche Entwicklung des Abwasserwerkes Leo------------------------------------------------------poldshöhe
--------Der Vermögensplan des Abwasserwerkes Leopoldshöhe für das
Wirtschaftsjahr 2010 sieht Investitionen von T€ 1.264 und
für das Wirtschaftsjahr 2011 von T€ 1.132 vor, die insbesondere aus Abschreibungen, Darlehensneuaufnahmen, Kanalanschlussbeiträgen und Landeszuweisungen finanziert werden
sollen.
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt 14
Der Erfolgsplan geht für die Wirtschaftsjahre 2010 und 2011
von einem Jahresergebnis von T€ 0 aus.
Im Bereich der Umsatzerlöse wird bei konstanten Gebühren
eine geringfügige Steigerung erwartet. Der Anstieg der
Schmutzwassergebühren soll durch höhere Schmutzwassermengen, der Anstieg der Regen- und Straßenentwässerungsgebühren durch größere versiegelte Flächen verursacht werden.
Für
das
Wirtschaftsjahr
2010 sind
Umsatzerlöse
von
T€ 4.045, für das Wirtschaftsjahr 2011 Umsatzerlöse von
T€ 4.059 eingeplant.
Aufgrund der planmäßigen Tilgungsleistungen, die die Darlehensneuaufnahmen übersteigen, werden die Fremdkapitalzinsen
in den folgenden Wirtschaftsjahren absinken, so dass langfristig eine deutliche Entlastung eintreten wird. Für das
Wirtschaftsjahr 2010 ist ein Finanzergebnis von T€ - 849,
für das Wirtschaftsjahr 2011 ein Finanzergebnis von
T€ - 816 eingeplant.
Zur Finanzierung der im Wirtschaftsjahr 2008 durchgeführten
Eigenkapitalrückführung an die Gemeinde Leopoldshöhe von
T€ 9.232 wurde bei der Sparkasse Lemgo ein Darlehen mit einem variablen Zinssatz (3-Monats-EURIBOR zuzüglich 0,03 %
p.a.) abgeschlossen. Für dieses Darlehen der Sparkasse Lemgo wurde über die Gemeinde Leopoldshöhe ein Zinssicherungsgeschäft (Swapgeschäft) mit der WestLB abgeschlossen. Durch
das abgeschlossene Zinssicherungsgeschäft wird der variable
Abwasserwerk Leopoldshöhe
Anlage II
Blatt 15
und kurzfristige Zinssatz des aufgenommenen Tilgungsdarlehens über die gesamte Laufzeit (vom 30.04.2008 bis
30.07.2045) in einen festen Zinssatz von 4,74 % getauscht.
Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sind
insbesondere stark rückläufige Fremdkapitalzinsen im kurzfristigen Finanzierungsbereich. Aufgrund des abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfts wird das Abwasserwerk Leopoldshöhe jedoch nicht an dieser positiven Zinsentwicklung partizipieren. Die Belastung wird während der Niedrigzinsphase
im kurzfristigen Bereich im Verhältnis zum Grundgeschäft
mit der Sparkasse Lemgo auf einem konstant hohen Niveau
verbleiben.
3. Sonstiges
-----------Es ergaben sich keine Feststellungen im Rahmen der Prüfung
nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz, die weiterführend zu
erläutern sind.
Nach dem Schluss des Wirtschaftsjahres 2009 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten über die gesondert zu berichten ist.
Leopoldshöhe, 05. November 2010
gez. Lange
Betriebsleiter
gez. Oortman
Betriebsleiter