Daten
Kommune
                    Wesseling
                Größe
                        4,3 MB
                    Datum
                        06.03.2018
                    Erstellt
                        22.01.18, 17:06
                    Aktualisiert
                        22.01.18, 17:06
                    Stichworte
Inhalt der Datei
                empirica
	
Forschung und Beratung
	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
Schlussbericht	
Auftraggeber:	
Stadt	Wesseling	
Ansprechpartner:	
Thomas	Abraham,	Philipp	Schwede,	Arthur	Rachowka	
	
	
	
	
Projektnummer:	
2016107	
	
Datum:	
21.	12.	2017	
Zweigniederlassung Bonn 
Kaiserstr. 29 
53113 Bonn 
Tel. (0228) 91 48 9‐0 
Fax (0228) 21 74 10 
empirica ag 
Kurfürstendamm 234 
10719 Berlin 
Tel. (030) 88 47 95‐0 
Fax. (030) 88 47 95‐17 
 
	 berlin@empirica‐institut.de 
	
Büro:	
Bonn	
 
www.empirica‐institut.de 
bonn@empirica‐institut.de 
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
i	
INHALTSVERZEICHNIS	
1. 
Einleitung ....................................................................................................................................... 1 
1.1 
Hintergrund .......................................................................................................................................... 1 
1.2 
Vorgehen	und	Methodik ....................................................................................................................... 2 
2. 
Wirtschaftliche	und	demografische	Rahmenbedingungen ....................................................... 3 
2.1 
Wirtschaft .............................................................................................................................................. 3 
2.2 
Demografie ............................................................................................................................................ 5 
2.3 
Zwischenfazit:	Bedeutung	des	Wohnstandortes	Wesseling	gewachsen	–	hohe	
Wanderungsgewinne	seit	2013	bremsen	Alterungsprozesse ......................................................... 13 
3. 
Aktuelle	Trends	auf	dem	Wohnungsmarkt	Wesseling............................................................. 14 
3.1 
Wohnungsbestand	und	Bautätigkeit ................................................................................................. 14 
3.2 
Teilsegmente	des	Wesselinger	Wohnungsmarktes ......................................................................... 19 
3.3 
Teilräumlicher	Blick	auf	den	Wesselinger	Wohnungsmarkt .......................................................... 47 
3.4 
Zwischenfazit:	Angebotsengpässe	in	allen	Segmenten	–	qualitative	Mängel	im	
Wohnungsbestand	–	Stadtteile	mit	unterschiedlichen	Qualitäten ................................................. 59 
4. 
Perspektiven	des	Wesselinger	Wohnungsmarktes .................................................................. 61 
4.1 
Entwicklung	von	Bevölkerung	und	Wohnungsnachfrage ............................................................... 61 
4.2 
Vorhandene	Wohnbauflächenpotenziale ......................................................................................... 67 
4.3 
Zwischenfazit:	Einwohnerpfad	der	Variante	„Wachstum“	möglich	–	Angebotsengpässe	ab	
2026	gefährden	ein	fortgesetztes	Wachstum ................................................................................... 72 
5. 
Empfehlungen ............................................................................................................................. 74 
5.1 
Überblick ........................................................................................................................................... 74 
5.2 
Handlungsfeld	„Strategisches	Flächenmanagement“ ................................................................ 77 
5.3 
Handlungsfeld	„Zielgruppen“ ......................................................................................................... 83 
5.4 
Handlungsfeld	„Bezahlbarer	Wohnraum“ ................................................................................... 89 
5.5 
Handlungsfeld	Bestandsqualifizierung ........................................................................................ 93 
5.6 
Umsetzung	des	Handlungskonzepts	Wohnen ............................................................................. 97 
ANHANG	............................................................................................................................................	99 
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
ii	
	
ABBILDUNGSVERZEICHNIS	
ABBILDUNG	1: 
HANDLUNGSKONZEPT	WOHNEN	WESSELING	‐	ABLAUF	
2 
ABBILDUNG	2: 
BESCHÄFTIGTENENTWICKLUNG	IN	WESSELING	IM	REGIONALEN	VERGLEICH,	2002‐2015	3 
ABBILDUNG	3: 
PENDLERENTWICKLUNG	IN	WESSELING,	2002‐2015	
ABBILDUNG	4: 
BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG	IN	WESSELING	IM	REGIONALEN	VERGLEICH,	1990‐2015	5 
ABBILDUNG	5: 
NATÜRLICHE	ENTWICKLUNG	UND	WANDERUNGSDYNAMIK	IN	WESSELING,	1990‐2015	 6 
ABBILDUNG	6: 
WANDERUNGSSALDEN	NACH	ALTERSGRUPPEN	IN	WESSELING,	2000‐2015	
6 
ABBILDUNG	7: 
WANDERUNGSSALDEN	NACH	REGION	IN	WESSELING,	2000‐2015	
7 
ABBILDUNG	8: 
VERSCHIEBUNG	DER	ALTERSSTRUKTUR	IN	WESSELING,		1995,	2000,	2015	
8 
ABBILDUNG	9: 
ALTERSSTRUKTUR	IN	WESSELING	IM	VERGLEICH,	2000	UND	2015	
9 
ABBILDUNG	10: 
ENTWICKLUNG	DER	ZAHL	DER	FLÜCHTLINGE	IN	WESSELING	
10 
ABBILDUNG	11: 
UNTERBRINGUNG	DER	ASYLBEWERBER	UND	FLÜCHTLINGE	IN	WESSELING	
11 
ABBILDUNG	12: 
ANZAHL	DER	ANERKANNTEN	FLÜCHTLINGE	IN	FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTEN	DER	STADT	
WESSELING	
11 
ABBILDUNG	13: 
STRUKTURDATEN	ZU	DEN	FLÜCHTLINGEN	
12 
ABBILDUNG	14: 
WOHNUNGSBESTAND	IN	WESSELING,	2011	
14 
ABBILDUNG	15: 
WOHNUNGSBESTAND	IN	WESSELING	IM	VERGLEICH	MIT	DEM	RHEIN‐ERFT‐KREIS,	
2011	
15 
4 
ABBILDUNG	16: 
ALTER	DES	WOHNGEBÄUDEBESTANDS	IN	WESSELING	IM	VERGLEICH	MIT	DEM	RHEIN‐
16 
ERFT‐KREIS,	2011	
ABBILDUNG	17: 
GRÖßEN	DES	MEHRFAMILIENHAUSBESTANDS	IN	WESSELING	IM	VERGLEICH	MIT	DEM	
RHEIN‐ERFT‐KREIS,	2011	
16 
ABBILDUNG	18: 
WOHNUNGSBAUTÄTIGKEIT	IN	WESSELING,	1990‐2015	
17 
ABBILDUNG	19: 
WOHNUNGSBAUINTENSITÄT	IN	WESSELING	IM	VERGLEICH	MIT	DEM	RHEIN‐ERFT‐KREIS	
U.	RHEIN‐SIEG‐KREIS,	1990‐2015	
18 
ABBILDUNG	20: 
GEBÄUDETYPOLOGIE	IM	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIENHAUSBESTAND	2011	
19 
ABBILDUNG	21: 
LEERSTANDSQUOTE	VON	WOHNUNGEN	IN	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIENHÄUSERN,	2011	
20 
ABBILDUNG	22: 
BAUFERTIGSTELLUNGEN	VON	WOHNEINHEITEN	IN	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIENHÄUSERN	IN	
WESSELING	
21 
ABBILDUNG	23: 
BAUFERTIGSTELLUNGEN	VON	WOHNEINHEITEN	IN	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIENHÄUSERN	IN	
WESSELING	NACH	HAUSTYP	
21 
ABBILDUNG	24: 
VERKAUFSFÄLLE:	EIN‐/ZWEIFAMILIENHÄUSER	UND	BAUGRUNDSTÜCKE	FÜR	EIN‐	UND	
ZWEIFAMILIENHÄUSER	IN	WESSELING,	2010‐2015	
22 
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
iii	
	
ABBILDUNG	25: 
VERKAUFSFÄLLE	VON	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIENHÄUSERN	JE	1.000	EINWOHNER	(	2010‐
23 
2012/	2013‐2015)	
ABBILDUNG	26: 
VERKAUFSFÄLLE	VON	GRUNDSTÜCKEN	FÜR	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIEN‐HÄUSER	JE	1.000	
EINWOHNER	(2010‐2012/	2013‐2015)	
23 
ABBILDUNG	27: 
ANTEIL	VERKAUFSFÄLLE	VON	EIN‐	UND	ZWEIFAMILIENHÄUSERN	NACH	PREISKLASSEN	(IN	
TSD.	EURO),	2010‐2015	
24 
ABBILDUNG	28: 
BODENRICHTWERT	FÜR	DEN	INDIVIDUELLEN	WOHNUNGSBAU	(EZFH)	–	MITTLERE	LAGE,	
2010‐2015	
25 
ABBILDUNG	29: 
DIE	KLASSISCHE	NEUBAUNACHFRAGE	VON	FAMILIEN:	DAS	FREISTEHENDE	
EINFAMILIENHAUS	
26 
VERDICHTETE	FORMEN	DER	NEUBAUNACHFRAGE	VON	FAMILIEN:	DOPPEL	UND	
REIHENHÄUSER	UND	MEHRFAMILIENHÄUSER	
27 
ABBILDUNG	31: 
VERMIETETE		WOHNUNGEN	NACH	GEBÄUDEGRÖßE,	2011	
28 
ABBILDUNG	32: 
NEUBAU‐MIETWOHNUNGEN	IN	WESSELING	
29 
ABBILDUNG	33: 
ANGEBOTSMIETEN	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	IN	DER	REGION		–	1.	HJ.	2016	UND	
ENTWICKLUNG	2012‐2016	
30 
ABBILDUNG	34: 
MEDIAN	DER	ANGEBOTSMIETEN	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	IN	WESSELING	IM	
VERGLEICH,	2012‐2016	
ABBILDUNG	30: 
31 
ABBILDUNG	35: 
MEDIAN	DER	ANGEBOTSMIETEN	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	IN	WESSELING	NACH	
WOHNUNGSGRÖßEN,	2012‐2016	
32 
ABBILDUNG	36: 
MEDIAN‐ANGEBOTSMIETEN	(€	JE	M²)	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	BIS	49M²	IN	DER	
REGION,	2015/16	(WESSELING	=	PLZ	50389)	
33 
ABBILDUNG	37: 
ENTWICKLUNG	DES	MARKTAKTIVEN	WOHNUNGSLEERSTANDS	IM	RHEIN‐ERFT‐KREIS,	
2001‐2015	
34 
ABBILDUNG	38: 
ANTEIL	PREISGEBUNDENER	MIETWOHNUNGEN	AM	GESCHOSSWOHNUNGSBESTAND,	
2015	
35 
ABBILDUNG	39: 
ANTEIL	GEFÖRDERTER	MIETWOHNUNGEN	NACH	STADTTEILEN,	2015	
35 
ABBILDUNG	40: 
ANGEBOTSMIETEN	IN	WESSELING	2012	UND	2017	IM	VERGLEICH	(OHNE	GEFÖRDERTE	
WOHNUNGEN)	
36 
ABBILDUNG	41: 
HAUSHALTE	MIT	TRANSFERLEISTUNGEN	UND	WOHNGELDHAUSHALTE	IN	WESSELING	
2015	
37 
ABBILDUNG	42: 
ENTWICKLUNG	DER	HAUSHALTE	MIT	TRANSFERLEISTUNGEN	UND	WOHNGELDHAUSHALTE	
IN	WESSELING	2014‐2016	
38 
ABBILDUNG	43: 
WOHNUNGSSUCHENDE	JE	100	PREISGEBUNDENER	MIETWOHNUNGEN,	2015	
38 
ABBILDUNG	44: 
ANZAHL	AUSGESTELLTER	WOHNBERECHTIGUNGSSCHEINE	IN	WESSELING	
39 
ABBILDUNG	45: 
WOHNUNGSSUCHENDE	HAUSHALTE	IN	WESSELING:	EINKOMMENSNIVEAUS	
40 
ABBILDUNG	46: 
WOHNUNGSSUCHENDE	HAUSHALTE	IN	WESSELING:	HAUSHALTSGRÖßEN	
40 
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
iv	
	
ABBILDUNG	47: 
STRUKTURDATEN	DER	WOHNUNGSSUCHENDEN	HAUSHALTE	
41 
ABBILDUNG	48: 
GRÜNDE	FÜR	DIE	BEANTRAGUNG	EINES	WOHNBERECHTIGUNGSSCHEINS	
42 
ABBILDUNG	49: 
BAUFERTIGSTELLUNGEN	VON	EIGENTUMSWOHNUNGEN	IN	WESSELING,	2007‐2015	
43 
ABBILDUNG	50: 
MEDIAN	DER	ANGEBOTSPREISE	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	IN	WESSELING	IM	
VERGLEICH,	2012‐2016	
44 
ABBILDUNG	51: 
NEUBAU‐EIGENTUMSWOHNUNGEN	IN	WESSELING	
45 
ABBILDUNG	52: 
ENTWICKLUNG	DER	HAUSHALSZAHLEN	IN	DEN	STADTTEILEN,		2007‐2015	
48 
ABBILDUNG	53: 
GRÖßE	DER	HAUSHALTE,	2011	
48 
ABBILDUNG	54: 
	WOHNGEBÄUDE	NACH	ANZAHL	DER	WOHNUNGEN,	2011	
49 
ABBILDUNG	55: 
WOHNUNGSGRÖßEN,	2011	
50 
ABBILDUNG	56: 
VARIANTEN	DER	ZUKÜNFTIGEN	BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG	IN	WESSELING,	2015	‐	
2040	
61 
ABBILDUNG	57: 
ENTWICKLUNG	DER	ALTERSSTRUKTUR	IN	DER	VARIANTE	„OHNE	WANDERUNG“	IN	
WESSELING,	2015	‐	2040	
ABBILDUNG	58: 
ENTWICKLUNG	DER	ALTERSSTRUKTUR	IN	DER	VARIANTE	„STABIL“	IN	WESSELING,	2015	‐	
2040	
63 
ABBILDUNG	59: 
ENTWICKLUNG	DER	ALTERSSTRUKTUR	IN	DER	VARIANTE	„WACHSTUM“	IN	WESSELING,	
2015	‐	2040	
64 
ABBILDUNG	60: 
VARIANTE	„STABIL“:	ZUKÜNFTIGE	NEUBAUNACHFRAGE	IN	WESSELING	
66 
ABBILDUNG	61: 
VARIANTE	„WACHSTUM“:	ZUKÜNFTIGE	NEUBAUNACHFRAGE	IN	WESSELING	
67 
ABBILDUNG	62: 
BAUTRÄGEROBJEKTE	IM	2.	BAUABSCHNITT	VON	EICHHOLZ	(KELDENICH)	
68 
ABBILDUNG	63: 
KONZEPT	DES	ENTWICKLERS	DES	RHEINTAL‐QUARTIERS	(WESSELING)	
69 
ABBILDUNG	64: 
BEBAUTE	BAULÜCKEN	(WOHNEN)	IN	WESSELING	ZWISCHEN	2007	UND	2016	
71 
ABBILDUNG	65: 
AKTUELLE	FLÄCHENPOTENZIALE	IN	BAULÜCKEN	
71 
ABBILDUNG	66: 
ABGLEICH	NEUBAUNACHFRAGE	UND	ANGEBOTSPOTENZIALE	
73 
ABBILDUNG	67: 
BEVÖLKERUNGSPROGNOSEN	FÜR	DIE	KÖLN‐BONNER‐REGION,		2014‐2040	
73 
ABBILDUNG	68: 
WOHNUNGSMARKT	WESSELING:	HANDLUNGSBEDARFE,	ZIELE	UND	STRATEGISCHE	
HANDLUNGSANSÄTZE	
75 
ABBILDUNG	69: 
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN	
76 
ABBILDUNG	70: 
WOHNUNGSBAUINTENSITÄT	IN	WESSELING	(EIN‐/ZWEIFAMILIENHÄUSER)	IM	VERGLEICH	
MIT	DEM	RHEIN‐ERFT‐KREIS	U.	RHEIN‐SIEG‐KREIS,	1990‐2015	
99 
ABBILDUNG	71: 
WOHNUNGSBAUINTENSITÄT	IN	WESSELING	(MEHRFAMILIENHÄUSER)	IM	VERGLEICH	MIT	
DEM	RHEIN‐ERFT‐KREIS	U.	RHEIN‐SIEG‐KREIS,	1990‐2015	
99 
62 
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
v	
ABBILDUNG	72: 
WOHNUNGSBAUINTENSITÄT	IN	WESSELING	(EIN‐/ZWEIFAMILIENHÄUSER)	IM	VERGLEICH	
MIT	DEN	KOMMUNEN	IM	RHEIN‐ERFT‐KREIS,	1990‐2015	
100 
ABBILDUNG	73: 
WOHNUNGSBAUINTENSITÄT	IN	WESSELING	(MEHRFAMILIENHÄUSER)	IM	VERGLEICH	MIT	
DEN	KOMMUNEN	IM	RHEIN‐ERFT‐KREIS,	1990‐2015	
101 
ABBILDUNG	74: 
MEDIAN	DER	ANGEBOTSMIETEN	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	IN	WESSELING	IM	
VERGLEICH,	2012‐2016	
102 
ABBILDUNG	75: 
ENTWICKLUNG	DES	MEDIANS	DER	ANGEBOTSPREISE	FÜR	GEBRAUCHTE	WOHNUNGEN	IN	
WESSELING	IM	VERGLEICH,	2012‐2016	
102 
ABBILDUNG	76: 
WOHNGEBÄUDETYPEN,	2011	
103 
ABBILDUNG	77: 
BAUALTER	DER	WOHNGEBÄUDE,	2011	
103 
ABBILDUNG	78: 
EIGENTÜMER‐	UND	MIETERHAUSHALTE,	2011	
104 
ABBILDUNG	79: 
WOHNBAUPOTENZIALE	IN	WESSELING:	ÜBERBLICK	
104 
ABBILDUNG	80: 
WOHNBAUPOTENZIALE	IM	STADTTEIL	WESSELING	
105 
ABBILDUNG	81: 
WOHNBAUPOTENZIALE	IM	STADTTEIL	KELDENICH	
105 
ABBILDUNG	82: 
WOHNBAUPOTENZIALE	IM	STADTTEIL	BERZDORF	
106 
ABBILDUNG	83: 
WOHNBAUPOTENZIALE	IM	STADTTEIL	URFELD	
106 
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
1.
Einleitung		
1.1
Hintergrund	
	
1
Das	vorliegende	Handlungskonzept	Wohnen	ist	eine	Grundlage	im	Rahmen	der	Neu‐
aufstellung	 des	 Flächennutzungsplans	 für	 die	 Stadt	 Wesseling.	 Die	 Festlegung	 von	
Wohnbauflächen	 in	 einer	 längerfristigen	 Perspektive	 erfordert,	 den	 Wesselinger	
Wohnungsmarkt	 quantitativ	 und	 qualitativ	 zu	 untersuchen,	 die	 zukünftige	 Woh‐
nungsnachfrage	der	unterschiedlichen	Zielgruppen	realistisch	abzuschätzen	und	da‐
raus	strategische	Handlungsempfehlungen	abzuleiten.		
Seit	2012	ist	die	Einwohnerzahl	von	Wesseling	stärker	gewachsen	als	im	Rhein‐Erft‐
Kreis	und	im	Land	NRW.	Wanderungsüberschüsse	durch	die	zentrale	Lage	von	Wes‐
seling	in	der	wachsenden	Köln‐Bonner	Region	sind	der	Grund.	Im	Zuge	dieser	dyna‐
mischen	Entwicklung	haben	die	Flüchtlingsbewegungen	in	2015	den	Markt	zusätzlich	
angespannt.		
Die	Folge:	Mieten	und	Kaufpreise	für	Wohnimmobilien	sind	in	den	letzten	Jahren	ge‐
stiegen	und	zeigen,	dass	die	Nachfrage	nach	Wohnraum	in	Wesseling	größer	ist	als	
das	Angebot.	Für	Haushalte	mit	geringen	Einkommen	ist	es	auch	in	Wesseling	schwie‐
riger	geworden,	preisgünstigen	Wohnraum	zu	finden.	Ein	Plus:	Im	Vergleich	mit	der	
Region	zählt	Wesseling	aber	nach	wie	vor	zu	den	preisgünstigen	Städten.		
Diese	aktuellen	Entwicklungen	verlaufen	vor	dem	Grundrauschen	des	demographi‐
schen	Wandels.	Trotz	Wanderungsüberschüssen	ist	das	Durchschnittsalter	der	Wes‐
selinger	Bevölkerung	gestiegen.	Das	ist	aber	nichts	Außergewöhnliches	und	findet	in	
fast	allen	Städten	und	Gemeinden	in	Deutschland	statt.	Für	den	Wohnungsmarkt	be‐
deutet	 das	 eine	 veränderte	 qualitative	 Nachfrage	 nach	 Wohnraum.	 Altersgerechter	
Wohnraum	wird	auch	in	Wesseling	wichtiger.		
Die	erfolgreiche	Entwicklung	des	ersten	Bauabschnitts	von	Eichholz	in	Keldenich	be‐
legt	die	hohe	Attraktivität	von	Wesseling	für	Familien	aus	der	gesamten	Region.	Dies	
wird	 sich	 im	 zweiten	 Bauabschnitt	 mit	 sehr	 hoher	 Wahrscheinlichkeit	 fortsetzen.	
Neubauangebote	wie	auch	gebrauchte	Eigenheime	für	Familien	werden	von	Familien	
aus	Wesseling	wie	aus	der	gesamten	Region	nachgefragt.		
Wesseling	ist	aber	auch	für	andere	Zielgruppen	attraktiv.	Berufstätige	Ein‐	und	Zwei‐
personenhaushalte	 schätzen	 die	 Erreichbarkeit	 von	 Wesseling.	 Die	 Wege	 mit	 dem	
ÖPNV	und	mit	dem	Auto	zum	Arbeitsplatz	sind	kurz.	Auch	Studenten	der	Hochschulen	
in	Köln	und	Bonn	ziehen	in	zunehmendem	Maße	nach	Wesseling,	da	die	Mieten	in	den	
beiden	Großstädten	stark	angestiegen	sind	und	es	kaum	noch	Wohnraum	gibt.		
Das	Handlungskonzept	Wohnen	ist	auch	ein	Beitrag	zu	gesamten	Stadtentwicklung	
von	Wesseling.	Die	im	Rahmen	der	vorliegenden	Untersuchung	durchgeführten	Be‐
rechnungen	 der	 zukünftigen	 Einwohnerentwicklung	 und	 –struktur	 sind	 nicht	 nur	
Ausgangspunkt	für	den	Wohnungsmarkt,	sondern	betreffen	auch	andere	Themen.	Die	
Frage	 nach	 erforderlichen	 Qualitäten	 am	 Wohnstandort	 betrifft	 in	 erster	 Linie	 den	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
2
Wohnraum,	tangiert	aber	bereits	beim	Wohnumfeld	und	der	Ausstattung	mit	Versor‐
gungs‐	 und	 Infrastrukturangeboten	 schon	 viele	 andere	 Aspekte	 der	 Stadtentwick‐
lung.	 Vor	 diesem	 Hintergrund	 ist	 das	 Handlungskonzept	 immer	 auch	 in	 einer	 inte‐
grierten	Perspektive	zu	sehen.		
1.2
Vorgehen	und	Methodik		
empirica	 wurde	 im	 Dezember	 2016	 mit	 der	 Erarbeitung	 des	 Handlungskonzepts	
Wohnen	beauftragt.	Nachfolgende	Abbildung	stellt	den	Ablauf	und	die	einzelnen	Ar‐
beitsschritte	dar.		
Abbildung	1:	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	‐	Ablauf	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	
empirica
Ausgehend	vom	oben	dargestellten	Ablauf	ist	der	vorliegende	Bericht	folgenderma‐
ßen	strukturiert	
In	 Kapitel	 2	 sind	 die	 wirtschaftlichen	 &	 demografischen	 Rahmenbedin‐
gungen	für	den	Wesselinger	Wohnungsmarkt	dargestellt.		
Kapitel	 3	 umfasst	 die	 aktuellen	 Trends	 auf	 dem	 Wohnungsmarkt	 Wes‐
seling.		
Die	möglichen	Pfade	der	zukünftigen	Wohnungsnachfrage	&	die	verfüg‐
baren	Wohnbaulandpotenziale	werden	in	Kapitel	4	aufgezeigt.		
Strategische	Ziele	&	Handlungsempfehlungen	sind	Inhalte	des	Kapitels	5.	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
3
	
2.
Wirtschaftliche	und	demografische	Rahmenbedingungen		
2.1
Wirtschaft		
2.1.1 Beschäftigungsentwicklung		
Hohe	 Bedeutung	 als	 Arbeitsort	 ‐	 wirtschaftliche	 Entwicklung	 stagniert	 seit	
2012	
In	der	Stadt	Wesseling	arbeiteten	im	Juni	2015	rd.	12.500	sozialversicherungspflich‐
tig	 Beschäftigte	 (Arbeitsort).	 Mit	 348	 Beschäftigten	 je	 1.000	 Einwohner	 zählt	 Wes‐
seling	zusammen	mit	Brühl,	Hürth	und	Frechen	zu	den	Kommunen	mit	einem	über‐
durchschnittlichen	 Arbeitsplatzbesatz	 im	 Rhein‐Erft‐Kreis.	 Nach	 einem	 Anstieg	 der	
Beschäftigung	zwischen	2010	und	2012	stagnierte	die	Beschäftigungsentwicklung	in	
den	letzten	Jahren	–	im	Unterschied	zur	Wachstumsdynamik	im	Rhein‐Erft‐Kreis	ins‐
gesamt	und	in	der	Region.	Dies	liegt	vor	allem	am	relativ	hohen	Anteil	von	Beschäf‐
tigten	im	Produzierenden	Gewerbe	(57%	aller	Beschäftigten,	v.a.	in	der	Chemischen	
Industrie)	in	Wesseling	–	die	Beschäftigung	in	diesem	Sektor	hat	sich	in	den	letzten	
Jahren	seitwärts	entwickelt.		
Abbildung	2:	
Beschäftigtenentwicklung	in	Wesseling	im	regionalen	
Vergleich,	2002‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Bundesagentur	für	Arbeit	
	
empirica
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
4
2.1.2 Pendelverflechtungen		
Steigende	 Auspendlerüberschüsse	 sind	 Ausdruck	 einer	 wachsenden	 Bedeu‐
tung	des	Wohnortes	Wesseling	
In	 den	 letzten	 Jahren	 hat	 eine	 steigende	 Zahl	 von	 Auspendlern	 aus	 der	 Stadt	 Wes‐
seling	dazu	geführt,	dass	der	negative	Pendlersaldo	angestiegen	ist.	Während	2014	
rd.	11.000	Personen	am	Tag	zur	Arbeit	einpendelten,	verließen	gleichzeitig	rd.	12.300	
Personen	die	Stadt	Wesseling	um	einer	Arbeit	außerhalb	nachzugehen.1	Der	Großteil	
der	 Tagesauspendler	 fährt	 nach	 Köln	 (5.500	 Personen),	 in	 das	 übrige	 Kreisgebiet	
(2.400	 Personen)	 sowie	 nach	 Bonn	 (1.300	 Personen)	 und	 den	 Rhein‐Sieg‐Kreis	
(1.000	Personen)	zur	Arbeit	(zusammen	84%	aller	Tagesauspendler).	Die	Tagesein‐
pendler	stammen	ebenfalls	zu	Großteilen	aus	diesen	Orten	(69%	aller	Tageseinpend‐
ler).	Die	steigende	Zahl	von	Auspendlern	ist	nicht	darauf	zurückzuführen,	dass	mehr	
Wesselinger	 Bewohner	 andernorts	 arbeiten,	 sondern	 auf	 eine	 wachsende	 Zahl	 von	
Zuwanderern	aus	der	Region	(vgl.	Kap.	2.2.2),	die	nach	Wesseling	gezogen	sind,	aber	
nach	wie	vor	z.B.	in	Köln	arbeiten.	Insofern	ist	das	auch	Ausdruck	einer	wachsenden	
Bedeutung	von	Wesseling	als	Wohnstandort.		
Abbildung	3:	
Pendlerentwicklung	in	Wesseling,	2002‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Bundesagentur	für	Arbeit	
empirica
																																																													
1
		
Die	 Zahlen	 beziehen	 sich	 auf	 Tagespendler	 (Summe	 aus	 sozialversicherungspflichtig	 Beschäftigten,	 Beamten,	
Selbständigen,	geringfügig	Beschäftigten).	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
2.2
5
	
Demografie		
2.2.1 Einwohnerentwicklung		
Wesseling	profitiert	erst	seit	2012	von	Bevölkerungszuwachs	in	der	Region	
Die	 Stadt	 Wesseling	 zählte	 Ende	 2015	 rd.	 36.000	 Einwohner.	 Bis	 2012	 profitierte	
Wesseling	nicht	vom	Bevölkerungszuwachs	im	Rhein‐Erft‐Kreis	und	in	der	gesamten	
Köln‐Bonner	 Region	 in	 den	 2000er	 Jahren.	 Die	 Stadt	 hat	 über	 weite	 Strecken	 der	
2000er	Jahren	Einwohner	verloren.	Erst	seit	2012	wächst	die	Einwohnerzahl	wieder,	
zwischen	2012	und	2015	um	rd.	1.000	Einwohner	(ca.	40%	Flüchtlinge).	Mit	dieser	
Dynamik	lag	Wesseling	(+2,9%)	oberhalb	des	Kreiswachstums.		
Abbildung	4:	
Bevölkerungsentwicklung	in	Wesseling	im	regionalen	
Vergleich,	1990‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
2.2.2 Natürliche	Entwicklung	und	Wanderungen			
Steigende	 Wanderungsüberschüsse	 treiben	 das	 jüngste	 Bevölkerungswachs‐
tum		
Ursächlich	für	die	positive	Einwohnerentwicklung	Wesselings	seit	2013	sind	Wande‐
rungsgewinne.	Während	der	Wanderungssaldo	zwischen	2005	und	2012	häufig	ne‐
gativ	 ausfiel	 bzw.	 nur	 geringe	 Wanderungsüberschüsse	 erzielt	 wurden,	 lagen	 die	
Wanderungsüberschüsse	 in	 den	 letzten	 drei	 Jahren	 auf	 einem	 höheren	 Niveau.	 In	
2015	 wurde	 zudem	 erstmals	 nach	 fünf	 Jahren	 wieder	 ein	 leichter	 Geburtenüber‐
schuss	erzielt.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
Abbildung	5:	
6
	
Natürliche	Entwicklung	und	Wanderungsdynamik	in	
Wesseling,	1990‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
Abbildung	6:	
empirica	
Wanderungssalden	nach	Altersgruppen	in	Wesseling,	2000‐
2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
7
	
Seit	2013	Wanderungsüberschüsse	in	fast	allen	Altersgruppen		
Die	 positive	 Bevölkerungsentwicklung	 Wesselings	 seit	 2013	 ist	 begründet	 durch	
Wanderungsgewinne	in	fast	allen	Altersgruppen	(Abbildung	6).	Einzige	Ausnahmen	
sind	die	50	bis	64‐Jährigen	und	die	älteren	ab	65	Jahren.	Dort	gab	es	auch	im	Zeitraum	
von	2013	bis	2015	in	Summe	Wanderungsverluste.	Besonders	hoch	waren	die	Wan‐
derungsgewinne	seit	2013	bei	Familien	(unter	18	Jahre	und	30	bis	unter	50	Jahre).	
Diese	Gewinne	stehen	auch	im	Zusammenhang	mit	der	gewachsenen	Bedeutung	Wes‐
selings	als	Wohnort	für	Familien	–	so	wurde	z.B.	in	den	letzten	Jahren	im	Wesselinger	
Stadtteil	Keldenich	ein	großes	Einfamilienhausneubaugebiet	realisiert.		
Wanderungsgewinne	mit	dem	Ausland	–	Überschwappeffekte	aus	Köln/Bonn	
Differenziert	nach	Regionen	zeigt	sich	(siehe	nachfolgende	Abbildung):		
dass	 die	 Wanderungsgewinne	 aus	 dem	 Ausland	 in	 den	 letzten	 drei	 Jahren	
deutlich	gestiegen	sind.	Diese	jüngste	Entwicklung	steht	auch	im	Zusammen‐
hang	mit	der	Flüchtlingszuwanderung	nach	Deutschland	und	ist	auch	in	an‐
deren	Kommunen	in	Deutschland	zu	beobachten.	Aber	auch	schon	in	den	Vor‐
jahren	zogen	mehr	Menschen	aus	dem	Ausland	nach	Wesseling	als	in	umge‐
kehrter	Richtung	fort;	Einfluss	haben	hier	schwerpunktmäßig	innereuropäi‐
sche	Wanderungen	mit	EU‐Staaten.		
Abbildung	7:	
Wanderungssalden	nach	Region	in	Wesseling,	2000‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica	
Die	Wanderungsgewinne	mit	Köln	(rd.	100	Personen	pro	Jahr	zwischen	2007	
und	2015)	und	seit	2009	auch	mit	Bonn	(im	Umfang	von	rd.	20	Personen	jähr‐
lich)	 stehen	 in	 hohem	 Maße	 im	 Kontext	 der	 dortigen	 knappen	 und	 teuren	
Wohnungsmärkte,	die	preissensible	Haushalte	in	die	Region	abwandern	lässt.	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
8
Allerdings	 erreichen	 die	 jüngsten	 Wanderungsgewinne	 mit	 der	 Stadt	 Köln	
nicht	die	Gewinne,	die	Wesseling	vor	2005	mit	Köln	erzielen	konnte	(2000‐
2004:	rd.	250	Personen	im	Jahresschnitt).		
Seit	2005	hat	Wesseling	jedes	Jahr	im	Saldo	Einwohner	an	den	übrigen	Rhein‐
Erft‐Kreis	verloren.	Die	Volumina	schwanken	allerdings	–	von	weniger	als	20	
Personen	(z.B.	in	2008	und	in	2015)	bis	120	Personen	in	2012.	Dies	hängt	in	
hohem	 Maße	 vom	 Wohnungsangebot	 ab	 –	 wurde	 viel	 in	 Wesseling	 gebaut,	
dann	 waren	 die	 Verluste	 in	 den	 übrigen	 Kreis	 gering	 und	 umgekehrt.	 Seit	
2012	haben	gesunkene	Wanderungsverluste	mit	dem	Kreis	dann	auch	positiv	
zur	Einwohnerentwicklung	Wesselings	beigetragen.		
Die	Wanderungssalden	mit	dem	übrigen	NRW	schwanken	–	liegen	aber	auf	
ähnlichem	Niveau	wie	mit	der	Stadt	Bonn.		
2.2.3 Altersstruktur		
Alterungsprozess	schon	seit	Jahren	in	Gange	
Der	demografische	Alterungsprozess	ist	kein	neuer	Trend.	Schon	in	den	letzten	zwan‐
zig	Jahren	hat	sich	die	Altersstruktur	Wesselings	mehr	und	mehr	in	Richtung	der	hö‐
heren	Altersgruppen	verschoben	(siehe	nachfolgende	Abbildung).	1995	waren	die	30	
bis	35‐Jährigen	noch	die	Gruppe	mit	dem	höchsten	Bevölkerungsanteil.	Zehn	Jahre	
später	waren	es	die	40	bis	45‐Jährigen	und	wiederum	zehn	Jahre	später	im	Jahr	2015	
die	50	bis	55‐Jährigen.	Die	Einwohner,	die	1995	im	Alter	von	55	bis	60	Jahren	waren,	
bildeten	2015	die	Gruppe	der	75	bis	80‐Jährigen	Hochbetagten	in	Wesseling.		
Abbildung	8:	
Verschiebung	der	Altersstruktur	in	Wesseling,		
1995,	2000,	2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
9
	
Wesselinger	Bevölkerung	jünger	als	im	Rhein‐Erft‐Kreis	und	in	NRW	
Im	Vergleich	zum	Rhein‐Erft‐Kreis	und	NRW	insgesamt	leben	aktuell	(2015)	in	Wes‐
seling	anteilig	etwas	mehr	Kinder	und	Jugendliche	(unter	18	Jahren)	sowie	junge	Er‐
wachsene	im	Alter	von	187	bis	unter	25	Jahren.	Der	Anteil	der	älteren	Einwohner	im	
Alter	von	65	Jahren	und	älter	fällt	in	Wesseling	demgegenüber	etwas	geringer	aus.	
19,3%	der	Wesselinger	Bewohner	fällt	in	diese	Altersgruppe,	im	Rhein‐Erft‐Kreis	sind	
es	20,8%	und	in	NRW	20,6%.	Im	Vergleich	zum	Jahr	2000	ist	der	Anteil	der	Kinder	
und	Jugendlichen	sowohl	in	Wesseling	als	auch	im	Rhein‐Erft‐Kreis	und	NRW	zurück‐
gegangen.	Der	Anteil	der	älteren	Einwohner	hat	sich	dafür	erhöht.		
Abbildung	9:	
Altersstruktur	in	Wesseling	im	Vergleich,	2000	und	2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
2.2.4 Flüchtlinge	
Situation	bei	den	zugewiesenen	Flüchtlingen	hat	sich	entspannt	
In	der	Stadt	Wesseling	gab	es	im	April	2017	genau	318	Flüchtlinge.	Davon	waren	der	
Großteil	Asylbewerber	bzw.	Folgeantragssteller	und	der	kleinere	Teil	Geduldete.	Die	
Zahl	der	Flüchtlinge	ist	nach	dem	Höchststand	im	Jahr	2016	bis	zum	April	2017	zu‐
rückgegangen	(‐18%).	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
10
Abbildung	10:	 Entwicklung	der	Zahl	der	Flüchtlinge	in	Wesseling		
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
Die	meisten	Flüchtlinge	sind	in	Übergangsheimen	untergebracht	
Der	 Großteil	 der	 Asylbewerber	 und	 Geduldeten	 in	 Wesseling	 wird	 gegenwärtig	 in	
Übergangsheimen	untergebracht	und	nur	ein	geringer	Teil	in	Mietwohnungen.		
Anerkannte	Flüchtlinge	verbleiben	aufgrund	Angebotsengpässen	auf	dem	Miet‐
wohnungsmarkt	in	Übergangsheimen		
Nach	 der	 Anerkennung	 sind	 die	 Flüchtlinge	 gehalten	 die	 Flüchtlingsunterkunft	 zu	
verlassen	und	sich	eine	Wohnung	auf	dem	freien	Wohnungsmarkt	zu	suchen.	Durch	
die	geltende	Wohnsitzauflage	in	NRW	müssen	die	Flüchtlinge	drei	Jahre	lang	vor	Ort	
verbleiben	und	dürfen	den	Wohnort	nur	in	bestimmten	Fällen	wechseln	(z.B.	Famili‐
enzusammenführung,	Arbeitsstelle).		
Die	Zahl	der	anerkannten	Flüchtlinge,	die	weiterhin	in	der	Flüchtlingsunterkunft	ver‐
bleiben,	ist	in	der	letzten	Zeit	in	Wesseling	–wie	in	vielen	anderen	Kommunen	–	kon‐
tinuierlich	gestiegen.	Dies	ist	an	Anzeichen	dafür,	dass	die	Versorgung	der	anerkann‐
ten	Flüchtlinge	auf	dem	freien	Wohnungsmarkt	nur	bedingt	funktioniert.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
11
Abbildung	11:	 Unterbringung	der	Asylbewerber	und	Flüchtlinge	in	
Wesseling	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
Abbildung	12:	 Anzahl	der	anerkannten	Flüchtlinge	in	Flüchtlings‐
unterkünften	der	Stadt	Wesseling		
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
12
	
Anerkannte	Flüchtlinge:	70%	Einpersonenhaushalte	–	durchschnittliche	Haus‐
haltsgröße	bei	1,8	Personen	
Bei	den	anerkannten	Flüchtlingen	überwiegt	die	Zahl	der	Einpersonenhaushalte.	In	
den	wenigen	Mehrpersonenhaushalten	mit	3	Personen	und	mehr,	leben	jedoch	die	
meisten	Personen.	Im	Schnitt	leben	hier	5	Personen	zusammen.	Nach	der	Altersstruk‐
tur	zeigt	sich,	dass	70%	der	Einpersonenhaushalte	zwischen	18	und	35	Jahre	alt	sind	
und	auch	Zweipersonenhaushalte	dieser	Altersklasse	angehören	und	teilweise	Kin‐
der	haben.	Die	Mehrpersonenhaushalte	sind	sehr	kinderreich.	
Abbildung	13:	 Strukturdaten	zu	den	Flüchtlingen	
	
	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
2.3
	
13
Zwischenfazit:	Bedeutung	des	Wohnstandortes	Wesseling	gewachsen	–	
hohe	Wanderungsgewinne	seit	2013	bremsen	Alterungsprozesse	
Bei	rd.	36.000	Einwohnern	hat	der	Arbeitsort	Wesseling	mit	rd.	12.500	sozialversi‐
cherungspflichtig	 Beschäftigten	 einen	 relativ	 hohen	 Arbeitsplatzbesatz	 im	 Rhein‐
Erft‐Kreis	und	in	der	Köln‐Bonner	Region.	Die	Wesselinger	Wirtschaft	ist	in	hohem	
Maße	durch	die	chemische	Industrie	geprägt.	Dies	hat	auch	das	Image	von	Wesseling	
in	 der	 Vergangenheit	 bestimmt.	 Die	 2000er	 Jahre	 waren	 in	 Wesseling	 dadurch	 ge‐
kennzeichnet,	 dass	 die	 Wirtschaft	 gewachsen	 ist,	 die	 Bevölkerungsentwicklung	 je‐
doch	stagnierte	–	und	dies	obwohl	die	Einwohnerzahl	im	Rhein‐Erft‐Kreis	und	in	der	
Köln‐Bonner	Region	insgesamt	in	dieser	Phase	kräftig	gewachsen	sind.	Wesseling	hat	
in	den	2000er	Jahren	die	Wachstumspotenziale	der	Region	nicht	genutzt.		
In	der	jüngsten	Zeit	hat	sich	dies	jedoch	zum	Positiven	gewandelt.	Die	Bedeutung	des	
Wohnstandorts	Wesseling	ist	in	den	letzten	drei	Jahren	im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐
Erft‐Kreis	 insgesamt	 gewachsen	 ‐	 während	 die	 Beschäftigungsentwicklung	 am	 Ar‐
beitsort	seit	2012	stagniert.	Nichtsdestotrotz	ist	Wesseling	nach	wie	vor	ein	wichtiger	
Arbeitsort	in	der	Region.	Wesseling	ist	in	der	jüngsten	Zeit	überdurchschnittlich	ge‐
wachsen,	weil	zum	einen	arbeitsplatzmotivierte	Wanderungsgewinne	mit	EU‐Staaten	
zugenommen	 haben	 und	 andererseits	 wohnungsmarktbezogene	 Wanderungsge‐
winne	mit	Köln	und	Bonn	gewachsen	sind	und	es	zudem	geringere	Wanderungsver‐
luste	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	gab.	Das	Jahr	2015	ist	zudem	durch	Flüchtlingszuwan‐
derungen	geprägt.		
Der	 Trendwandel	 der	 demografischen	 Entwicklung	 in	 Wesseling	 ist	 begleitet	 von	
wohnungsmarktbezogenen	Wanderungsgewinnen	mit	der	Region	insbesondere	bei	
Familien.	 Aber	 auch	 bei	 der	 Gruppe	 der	 Auszubildenden	 und	 Studierenden	 (18	 bis	
unter	 25	 Jahre)	 haben	 die	 Wanderungsverluste	 mit	 der	 Region	 abgenommen	 –	 ein	
Indiz	dafür,	dass	Wesseling	auch	für	Studierende	aus	Köln	und	aus	Bonn	als	Wohnort	
zunehmend	in	Frage	kommt.	Ein	Großteil	der	arbeitsplatzmotivierten	Wanderungs‐
gewinne	mit	dem	Ausland	entfällt	auf	Altersgruppen	bis	ca.	40	Jahre.	Auch	die	Flücht‐
lingszuwanderungen	in	2015	fanden	vor	allem	in	jüngeren	Altersgruppen	statt.		
Die	hohen	Wanderungsgewinne	von	Wesseling	in	der	jüngsten	Zeit	haben	maßgeblich	
zu	einer	abgebremsten	Alterung	der	Bevölkerung	beigetragen.	Das	Durchschnittsal‐
ter	der	Wesselinger	Bevölkerung	ist	in	den	drei	Jahren	zwischen	2012	und	2015	le‐
diglich	um	0,2	Jahre	auf	42,7	Jahre	angestiegen.	Zum	Vergleich:	In	den	drei	Jahren	von	
2004	bis	2007,	in	denen	Wesseling	durch	hohe	Wanderungsverluste	gekennzeichnet	
war,	ist	das	Durchschnittsalter	dagegen	um	1,1	Jahre	gestiegen.		
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
3.
Aktuelle	Trends	auf	dem	Wohnungsmarkt	Wesseling			
3.1
Wohnungsbestand	und	Bautätigkeit	
14
3.1.1 Wohnungsbestand		
54%	 des	 Wohnungsbestands	 in	 Mehrfamilienhäusern	 –	 anteilig	 mehr	 als	 im	
Rhein‐Erft‐Kreis	
In	Wesseling	gab	es	zum	Zeitpunkt	der	Zensuserhebung	2011	rd.	16.300	Wohnein‐
heiten	 (WE).	 46%	 davon	 befinden	 sich	 in	 Ein‐	 und	 Zweifamilienhäusern,	 54%	 in	
Mehrfamilienhäusern	(ab	3	WE).	Der	Geschosswohnungsanteil	ist	höher	als	im	Rhein‐
Erft‐Kreis	(45,6%),	liegt	aber	auf	dem	Niveau	der	meisten	kreisangehörigen	Kommu‐
nen	im	ersten	Ring	um	Köln	(Brühl,	Hürth,	Frechen).	Ausnahme	ist	die	Stadt	Pulheim	
mit	34,2%	Mehrfamilienhausanteil.	Im	angrenzenden	Rhein‐Sieg‐Kreis	liegen	Born‐
heim,	Alfter	und	auch	das	rechtsrheinische	Niederkassel	mit	Mehrfamilienhausantei‐
len	von	30	bis	40%	unter	dem	Wesselinger	Niveau.	Während	die	WE	in	Mehrfamili‐
enhäusern	größtenteils	vermietet	sind	(82,2%),	wird	Wohnraum	in	Ein‐	und	Zweifa‐
milienhäusern	 in	 Wesseling	 mehrheitlich	 von	 den	 Eigentümern	 selbstgenutzt	
(77,4%).	Ferien‐	und	Freizeitwohnungen	spielen	in	Wesseling	keine	Rolle.	Auch	der	
Leerstand	spielt	eine	untergeordnete	Rolle.	
Abbildung	14:	 Wohnungsbestand	in	Wesseling,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Statistisches	Bundesamt	
	
empirica	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
15
	
Selbstgenutzte	Geschosswohnungen	in	Wesseling	die	Ausnahme	
Im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	sind	WE	in	Mehrfamilienhäusern	in	Wesseling	
häufiger	vermietet	(82,2%	vs.	75,9%).	Bei	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	gibt	es	keine	
Nutzungsunterschiede	zwischen	Wesseling	und	dem	Rhein‐Erft‐Kreis.		
Abbildung	15:	 Wohnungsbestand	in	Wesseling	im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐
Erft‐Kreis,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Statistisches	Bundesamt	
empirica
Qualitätslücken	im	Wesselinger	Wohnungsbestand	(überaltert,	großteilig)	
Der	Mehrfamilienhausbestand	in	Wesseling	weist	höhere	Anteile	von	Altbauten	(Bau‐
jahre	bis	1948)	auf	als	im	gesamten	Rhein‐Erft‐Kreis.	Deutlich	höher	ist	auch	der	An‐
teil	von	Gebäuden	aus	der	ersten	Hälfte	der	1990er	Jahre	(siehe	hierzu	auch	Abbil‐
dung	 18	 mit	 der	 ausgeprägten	 Bautätigkeit	 von	 1990	 bis	 1995).	 Da	 seit	 Mitte	 der	
1990er	die	Wohnungsbautätigkeit	im	Geschoss	in	Wesseling	stärker	zurückgegangen	
ist	als	im	Rhein‐Erft‐Kreis,	sind	jüngere	Gebäude	in	Wesseling	auch	in	leicht	geringe‐
rem	Maße	als	im	Kreisgebiet	insgesamt	vertreten.	Hier	zeigen	sich	qualitative	Unter‐
schiede.	In	der	Stadt	Wesseling	gibt	es	zudem	anteilig	mehr	Wohnungen	in	größeren	
Mehrfamilienhäusern,	die	über	13	und	mehr	Wohnungen	verfügen	als	im	gesamten	
Rhein‐Erft‐Kreis.	Gleichzeitig	fällt	der	Anteil	der	kleineren	Mehrfamilienhäuser	mit	3	
bis	6	Wohnungen	in	der	Stadt	Wesseling	geringer	aus.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
16
	
Abbildung	16:	 Alter	des	Wohngebäudebestands	in	Wesseling	im	Vergleich	
mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Statistisches	Bundesamt	
empirica	
Abbildung	17:	 Größen	des	Mehrfamilienhausbestands	in	Wesseling	im	
Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Statistisches	Bundesamt	
	
empirica	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
17
3.1.2 Wohnungsbautätigkeit		
Anstieg	der	Wohnungsbautätigkeit	in	2014	und	2015		
In	den	letzten	fünf	Jahren	(2011	–	2015)	wurden	in	Wesseling	insgesamt	rd.	300	WE	
neu	gebaut,	d.h.	im	Schnitt	60	WE	pro	Jahr	(Abbildung	18).	57%	davon	wurden	in	Ein‐	
und	Zweifamilienhäusern	errichtet,	43%	in	Mehrfamilienhäusern.	Nachdem	die	Woh‐
nungsbautätigkeit	 in	 Wesseling	 über	 viele	 Jahre	 auf	 einem	 im	 Vergleich	 mit	 den	
1990er	Jahren	und	der	ersten	Hälfte	der	2000er	geringen	Niveau	lag,	wurden	2014	
und	2015	erstmals	wieder	mehr	WE	gebaut	–	aber	auch	in	diesen	beiden	Jahren	blieb	
die	Summe	jeweils	unter	100	WE.		
Abbildung	18:	 Wohnungsbautätigkeit	in	Wesseling,	1990‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
Bauintensität	in	Wesseling	geringer	als	in	den	Nachbarkreisen		
Im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	und	dem	Rhein‐Sieg‐Kreis	lag	die	Bauintensi‐
tät	(d.h.	die	Baufertigstellungen	gemessen	an	der	Einwohnerzahl)	in	Wesseling	auf	
geringerem	Niveau	–	sowohl	bei	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	als	auch	bei	Mehrfa‐
milienhäusern	 (Abbildung	 19	 sowie	 Abbildung	 70	 und	 Abbildung	 71	 im	 Anhang).	
Kommunen	im	Rhein‐Erft‐Kreis	wie	Frechen	und	Hürth	haben	in	den	letzten	Jahren	
relativ	mehr	Wohnungen	gebaut	als	Wesseling.	Es	wird	deutlich,	dass	die	Bautätigkeit	
in	hohem	Maße	mit	der	Einwohnerentwicklung	korrespondiert:	Die	Phasen,	in	denen	
in	Wesseling	im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	relativ	viel	gebaut	wurde,	waren	
gekennzeichnet	von	kräftigen	Einwohnerzuwächsen	(z.B.	die	Jahre	1990	bis	1997),	
während	„bauarme“	Zeiten	von	rückläufigen	Einwohnertrends	begleitet	waren	(z.B.	
die	Jahre	2004	bis	2012).		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
18
	
Abbildung	19:	 Wohnungsbauintensität	in	Wesseling	im	Vergleich	mit	dem	
Rhein‐Erft‐Kreis	u.	Rhein‐Sieg‐Kreis,	1990‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
Für	eine	Kommune	im	ersten	Ring	um	Köln	werden	in	Wesseling	zu	wenige	Ge‐
schosswohnungen	gebaut	
Der	Vergleich	Wesselings	mit	einzelnen	Kommunen	im	Rhein‐Erft‐Kreis	zeigt	im	Ein‐
/Zweifamilienhausbereich	 einen	 Aufholprozess	 gegenüber	 den	 im	 ersten	 Ring	 um	
Köln	liegenden	Kommunen	Frechen	und	Pulheim	(vgl.	Abbildung	72	Abbildung	73);	
dort	wurde	in	den	letzten	Jahren	relativ	viel	gebaut.	Auch	im	Vergleich	mit	den	Kom‐
munen	 des	 zweiten	 Rings	 hat	 Wesseling	 seit	 2014	 aufgeholt.	 Im	 Mehrfamilien‐
haussegment	bleibt	Wesseling	aber	im	Vergleich	mit	anderen	Kommunen	im	ersten	
Ring	um	Köln	noch	zurück.	Hier	wurde	in	Frechen	und		Hürth	mehr	gebaut.		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
3.2
	
19
Teilsegmente	des	Wesselinger	Wohnungsmarktes	
3.2.1 Einfamilienhausmarkt		
Ein‐/Zweifamilienhausbestand	durch	Reihenhäuser	geprägt	
In	der	Stadt	Wesseling	gab	es	nach	der	Fortschreibung	des	Zensus	im	Jahr	2015	rd.	
7.500	Wohneinheiten	in	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern,	was	einem	Anteil	von	46%	an	
allen	Wohneinheiten	entspricht.	Nach	der	Erhebung	des	Zensus	2011	sind	der	Groß‐
teil	der	Ein‐	und	Zweifamilienhäuser	Reihenhäuser	(41%).	Freistehende	Häuser	ma‐
chen	einen	Anteil	von	rd.	34%	aus	und	Doppelhäuser	von	23%.	Im	Vergleich	mit	dem	
Kreis	und	NRW	gibt	es	in	Wesseling	anteilig	wesentlich	mehr	Reihenhäuser	und	we‐
niger	freistehende	Häuser.			
Ein‐/Zweifamilienhausbestand	jünger	als	im	Rhein‐Erft‐Kreis	
Im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	ist	der	Ein‐	und	Zweifamilienhausbestand	in	
Wesseling	jünger	(vgl.	Abbildung	20).	Es	gibt	anteilig	weniger	Gebäude	aus	den	Jahren	
vor	1978	und	mehr	aus	den	1980er	und	1990er	Jahren	sowie	aus	der	Zeit	nach	2008.	
Leerstand	im	Ein‐/Zweifamilienhausbestand	gering	
Nach	 dem	 Zensus	 ist	 der	 Wohnungsleerstand	 in	 Ein‐	 und	 Zweifamilienhäusern	 in	
Wesseling	etwas	geringer	als	im	Kreis	und	in	NRW.	Während	rd.	1,3%	der	Wohnun‐
gen	in	Einfamilienhäuser	leer	standen,	waren	es	in	Zweifamilienhäusern	rd.	4,1%.	
Abbildung	20:	 Gebäudetypologie	im	Ein‐	und	Zweifamilienhausbestand	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
20
Abbildung	21:	 Leerstandsquote	von	Wohnungen	in	Ein‐	und	
Zweifamilienhäusern,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
Anstieg	der	Bautätigkeit	in	2014	und	2015	in	Folge	der	Realisierung	von	Eich‐
holz	in	Keldenich	
Eine	 intensive	 Bautätigkeit	 im	 Segment	 der	 Ein‐	 und	 Zweifamilienhäuser	 gab	 es	 in	
Wesseling	in	den	1990er	Jahren.	Dort	wurde	im	Schnitt	ca.	120	Wohneinheiten	pro	
Jahr	in	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	in	Wesseling	fertig	gestellt.	Ab	dem	Jahr	2000	
sanken	 die	 Fertigstellungszahlen	 deutlich	 ab	 und	 betrugen	 in	 den	 2000ern	 durch‐
schnittlich	nur	noch	rd.	50	Wohneinheiten	in	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	pro	Jahr.	
Besonders	gering	war	die	Bautätigkeit	in	den	Jahren	2011	bis	2013:	in	diesen	drei	
Jahren	wurden	zusammen	weniger	als	70	WE	errichtet	(im	Schnitt	gerade	einmal	23	
WE	pro	Jahr).	Die	Jahre	der	geringen	Bautätigkeit	von	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	
in	 Wesseling	 waren	 geprägt	 durch	 eine	 Inanspruchnahme	 von	 Baulücken.	 Größere	
Neubaugebiete	fehlten	über	einen	langen	Zeitraum	in	Wesseling.	Erst	mit	der	Reali‐
sierung	des	Baugebietes	Eichholz	im	Stadtteil	Keldenich	stiegen	die	Fertigstellungs‐
zahlen	wieder,	so	dass	in	den	Jahren	2014	und	2015	im	Schnitt	rd.	55	WE	pro	Jahr	in	
Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	fertig	gestellt	wurden.	Damit	konnte	Wesseling	auch	
wieder	an	die	Bauintensität	der	anderen	Gemeinden	im	Umland	von	Köln	anschließen	
(vgl.	Abbildung	72/	Abbildung	73).	Ein	Blick	auf	das	im	ersten	Bauabschnitt	fertige	
und	bezogene	Baugebiet	Eichholz	zeigt,	dass	dort	vor	allem	freistehende	Einfamilien‐
häuser	 nachgefragt	 und	 realisiert	 wurden.	 Diese	 Bild	 ist	 auch	 in	 der	 Wohnungs‐
baustatistik	von	Wesseling	ablesbar	(Abbildung	23).		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
21
Abbildung	22:	 Baufertigstellungen	von	Wohneinheiten	in	Ein‐	und	
Zweifamilienhäusern	in	Wesseling	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
Abbildung	23:	 Baufertigstellungen	von	Wohneinheiten	in	Ein‐	und	
Zweifamilienhäusern	in	Wesseling	nach	Haustyp	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica	
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Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
22
Relativ	geringe	Verkaufszahlen	von	Ein‐/Zweifamilienhäusern	auf	geringes	An‐
gebot	zurück	zu	führen	
Im	Schnitt	der	letzten	6	Jahre	wurden	in	Wesseling	93	Ein‐	und	Zweifamilienhäuser	
pro	Jahr	verkauft.	Bezogen	auf	die	Einwohnerzahl	war	die	Verkaufstätigkeit	in	Wes‐
seling	geringer	als	in	den	Nachbargemeinden.	Insbesondere	in	Pulheim	und	Frechen	
wurden	sowohl	im	Zeitraum	2010	bis	2012	als	auch	2013	bis	2015	wesentlich	mehr	
Verkäufe	je	1.000	Einwohner	getätigt.	Die	Verkaufsintensitäten	in	Pulheim	und	Fre‐
chen	 sind	 höher	 gewesen,	 weil	 hier	 im	 Unterschied	 zu	 Wesseling	 mehr	 Neubauten	
von	Bauträgern	verkauft	wurden.		
Abbildung	24:	 Verkaufsfälle:	Ein‐/Zweifamilienhäuser	und	Baugrundstücke	
für	Ein‐	und	Zweifamilienhäuser	in	Wesseling,	2010‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Gutachterausschuss	des	Rhein‐Erft‐Kreises	
empirica
Anstieg	der	Grundstücksverkäufe	ist	Ausdruck	der	hohen	Nachfrage	
Mit	Realisierung	des	Baugebietes	Eichholz	in	Keldenich	ist	die	Zahl	der	in	Wesseling	
verkauften	 Baugrundstücke	 für	 individuelle	 Bebauung	 in	 Summe	 der	 letzten	 drei	
Jahre	gestiegen.	Waren	es	zwischen	2010	und	2012	durchschnittlich	29	Grundstücke	
pro	Jahr,	so	konnten	zwischen	2013	und	2015	im	Schnitt	47	Grundstücke	pro	Jahr	
vermarktet	werden.	Befragte	Wohnungsmarktexperten	berichten	von	einem	anfäng‐
lich	 unerwartet	 schnellen	 Verkauf	 der	 Grundstücke	 in	 Eichholz.	 Es	 hätten	 deutlich	
mehr	Grundstücke	verkauft	werden	können.	Auch	im	Vergleich	mit	Nachbarkommu‐
nen	hat	sich	Wesseling	besser	positioniert	‐	gemessen	an	der	Einwohnerzahl	lagen	
die	 Verkaufszahlen	 in	 Wesseling	 zuletzt	 höher	 als	 in	 Pulheim,	 Frechen,	 Hürth	 und	
Brühl.		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
23
	
Abbildung	25:	 Verkaufsfälle	von	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	je	1.000	
Einwohner	(	2010‐2012/	2013‐2015)	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Gutachterausschuss	des	Rhein‐Erft‐Kreises	
empirica
Abbildung	26:	 Verkaufsfälle	von	Grundstücken	für	Ein‐	und	Zweifamilien‐
häuser	je	1.000	Einwohner	(2010‐2012/	2013‐2015)	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Gutachterausschuss	des	Rhein‐Erft‐Kreises	
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
24
	
Zahlungsbereitschaft	für	Ein‐	und	Zweifamilienhäuser	in	Wesseling	steigt	
Die	 Auswertung	 von	 verkauften	 Ein‐	 und	 Zweifamilienhäusern	 nach	 Preisklassen	
zeigt,	dass	in	den	letzten	Jahren	anteilig	mehr	Ein‐	und	Zweifamilienhäuser	ab	einem	
Kaufpreis	von	250.000	€	in	Wesseling	verkauft	wurden.	Insbesondere	bei	den	Objek‐
ten	in	der	Preisklasse	zwischen	250.000	und	300.000	€	sowie	300.000	bis	400.000	€	
kam	es	zu	einer	deutlichen	Ausweitung.		
Abbildung	27:	 Anteil	Verkaufsfälle	von	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	nach	
Preisklassen	(in	TSD.	Euro),	2010‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Gutachterausschuss	des	Rhein‐Erft‐Kreises	
empirica
Bauland	in	Wesseling	relativ	günstig	in	der	Region		
Der	Bodenrichtwert	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(mittlere	Lage)	lag	in	Wes‐
seling	im	Jahr	2015	bei	220	Euro	pro	m².	Im	Vergleich	mit	anderen	Gemeinden	im	
Kreis,	die	östlich	der	Ville	liegen,	ist	Wesseling	damit	am	preisgünstigsten.	In	Pulheim	
liegt	der	Bodenrichtwert	bei	310	€/pro	m²,	in	Brühl	und	Frechen	bei	300	€/pro	m²	
und	in	Hürth	bei	280	€/pro	m².	Geringer	fällt	demgegenüber	der	Bodenrichtwert	in	
den	 Gemeinden,	 die	 westlich	 der	 Ville	 liegen,	 aus.	 Hier	 reicht	 die	 Bodenricht‐
wertspanne	von	125	bis	180	€/pro	m².		
Seit	 2010	 ist	 der	 Bodenrichtwert	 in	 Wesseling	 moderat	 gestiegen	 (+7%).	 In	 Brühl,	
Hürth	und	Frechen	war	der	Anstieg	mit	über	10%	deutlich	stärker.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
25
Abbildung	28:	 Bodenrichtwert	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(EZFH)	–	
mittlere	Lage,	2010‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Gutachterausschuss	des	Rhein‐Erft‐Kreises	
empirica
Angebotsengpass	bei	Baugrundstücken		
Die	gestiegenen	Wanderungsgewinne	bei	Familien	zeigen	die	wachsende	Bedeutung	
von	Wesseling	als	Wohnstandort	für	Familien	(vgl.	Kapitel	1.4).	Insbesondere	im	Seg‐
ment	von	Baugrundstücken	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(Bau	von	Ein‐	und	
Zweifamilienhäusern)	ist	die	Verkaufsintensität	in	Wesseling	im	Vergleich	zur	Region	
deutlich	 angestiegen	 (vgl.	 Kap.	 2.2).	 Wenn	 Baugrundstücke	 im	 Angebot	 sind,	 dann	
werden	diese	schnell	verkauft.	Nach	Aussage	von	befragten	Wohnungsmarktakteu‐
ren	hätten	in	den	letzten	Jahren	deutlich	mehr	Baugrundstücke	für	den	Eigenheimbau	
verkauft	werden	können.	Gespräche	mit	Bewohnern	in	Neubaugebieten	in	Wesseling	
bestätigen	das	zu	geringe	Angebot	in	der	gesamten	Region.	Familien	suchen	häufig	
mehrere	 Jahre	 passende	 Kaufangebote.	 Die	 Nachfrage	 kommt	 nicht	 nur	 aus	 Wes‐
seling,	sondern	auch	aus	Kommunen	im	übrigen	Rhein‐Erft‐Kreis	und	aus	dem	links‐
rheinischen	Rhein‐Sieg‐Kreis.	Zudem	„drücken“	Preissteigerungen	in	Köln	und	Bonn	
Familien	in	zunehmendem	Maße	in	die	Region	und	damit	auch	nach	Wesseling.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
26
	
Abbildung	29:	 Die	klassische	Neubaunachfrage	von	Familien:	das	
freistehende	Einfamilienhaus			
		
	
Baugebiet	Eichholz	in	Keldenich	
	
Baulückenbebauung	in	Berzdorf	
		
	
Baulückenbebauung	in	Urfeld	
Quelle:	eigene	Aufnahmen	
empirica
Der	Stadtteil	Keldenich	war	in	den	letzten	Jahren	der	Schwerpunkt	des	Neubaus	von	
freistehenden	 Einfamilienhäusern	 in	 Wesseling.	 Die	 Grundstücke	 im	 ersten	 Bauab‐
schnitt	des	Baugebiets	Eichholz	wurden	schnell	verkauft	und	auch	im	zweiten	Bauab‐
schnitt	zeichnet	sich	eine	zügige	Entwicklung	ab.	Eichholz	verfügt	über	die	Qualitäten,	
die	von	Familien	gesucht	werden,	d.h.	nicht	nur	die	Möglichkeit,	ein	Eigenheim	nach	
individueller	 Vorstellung	 zu	 bauen,	 sondern	 auch	 ein	 verkehrsarmes	 Wohnumfeld,	
kurze	 Wege	 ins	 Grün,	 eine	 sehr	 gute	 Verkehrsanbindung	 mit	 dem	 Auto	 sowie	 Ein‐
kaufsangebote	 in	 der	 Nachbarschaft	 sowie	 darüber	 hinaus	 im	 rd.	 1km	 entfernten	
Nahversorgungszentrum	von	Keldenich.	Der	Stadtteil	Keldenich	hat	zudem	ein	gutes	
Image	als	Wohnstandort	in	der	Stadt	Wesseling	und	in	der	Region.	Aber	auch	in	den	
anderen	Wesselinger	Stadtteilen	werden	Baugrundstücke	für	freistehende	Einfamili‐
enhäuser	gut	verkauft	–	allerdings	gab	es	in	Wesseling,	Urfeld	und	Berzdorf	in	den	
letzten	Jahren	nur	ein	geringes	Angebot,	u.a.	in	Baulücken.	Baulücken	sind	auch	des‐
wegen	begehrt,	weil	hier	bereits	ein	gewachsenes	Umfeld	besteht.		
Verdichtete	Wohnformen	im	Neubau	vor	allem	für	Schwellenhaushalte	
Stärker	verdichtete	Wohnformen	im	Neubau	werden	in	Wesseling	in	erster	Linie	von	
Familien	mit	unterdurchschnittlichen	Einkommen	akzeptiert.	Während	Familien	mit	
überdurchschnittlichen	 Einkommen	vor	allem	freistehende	Objekte	nachfragen,	fo‐
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
27
	
kussieren	weniger	kaufkraftstarke	Familien	(Schwellenhaushalte)	im	Neubau	vor	al‐
lem	auf	Reihenhäuser	–	hier	wurden	in	den	letzten	Jahren	von	Bauträgern	in	Wes‐
seling	 preisgünstige	 Objekte	 angeboten.	 Neubau‐Eigentumswohnungen	 wurden	 in	
den	letzten	Jahren	sehr	selten	von	Familien	nachgefragt.	Dabei	ist	aber	zu	berücksich‐
tigen,	dass	die	in	den	letzten	Jahren	auf	den	Markt	gekommenen	neuen	Eigentums‐
wohnungen	in	Wesseling	überwiegend	im	gehobenen	Preissegment	lagen	–	hier	kon‐
kurrieren	dann	große	Eigentumswohnungen	in	der	Gesamtsumme	preislich	mit	Ein‐
familienhäusern	und	sobald	sich	eine	Familie	in	Wesseling	ein	Einfamilienhaus	leis‐
ten	kann,	wird	diese	Option	gewählt.	Hier	unterscheidet	sich	die	Nachfrage	von	Fami‐
lien	in	Wesseling	von	den	benachbarten	Großstädten	Köln	und	Bonn	aber	auch	von	
Kommunen	wie	Brühl	und	Hürth	im	Rhein‐Erft‐Kreis	–	dort	fragen	auch	Familien	mit	
höheren	Einkommen	verdichtete	Wohnformen	nach,	d.h.	Reihenhäuser	und	Mehrfa‐
milienhäuser.		
Abbildung	30:	 Verdichtete	Formen	der	Neubaunachfrage	von	Familien:	
Doppel	und	Reihenhäuser	und	Mehrfamilienhäuser	
		
	
Doppelhäuser	in	Keldenich	
	
Doppelhäuser	in	Wesseling	
		
Reihenhäuser	in	Berzdorf	
Quelle:	eigene	Aufnahmen	
	
empirica
3.2.2 Mietwohnungsmarkt		
Mietwohnungen	in	Wesseling	häufiger	in	größeren	Gebäuden	
Nach	dem	Zensus	2011	sind	in	Wesseling	rd.	8.800	Wohnungen	vermietet.	Der	größte	
Teil	davon,	83%	bzw.	rd.	7.300	Wohnungen,	befinden	sich	in	Mehrfamilienhäusern.	
Innerhalb	 der	 Mehrfamilienhäuser	 überwiegen	 ‐	 entsprechend	 der	 Baustruktur	 ‐	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
28
	
Wohnungen	in	Gebäuden	mit	3	bis	6	Wohnungen.	Im	Vergleich	zum	Kreis	und	insbe‐
sondere	NRW	gibt	es	anteilig	mehr	Mietwohnungen	in	größeren	Mehrfamilienhäu‐
sern	mit	13	und	mehr	Wohnungen.		
Abbildung	31:	 Vermietete		Wohnungen	nach	Gebäudegröße,	2011		
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
Überdurchschnittlicher	 Anteil	 der	 Mietwohnungen	 im	 Eigentum	 privater	 Un‐
ternehmen		
Der	überwiegende	Teil	der	Mietwohnungen	in	Wesseling	befindet	sich	im	Eigentum	
von	Privatpersonen	(41%).	Jeweils	23%	der	Mietwohnungen	sind	im	Besitz	von	Woh‐
nungseigentümergemeinschaften	 und	 privatwirtschaftlichen	 Wohnungsunterneh‐
men.	Darüber	hinaus	sind	6%	der	Mietwohnungen	im	Besitz	eines	kommunalen	Un‐
ternehmens.	Die	anderen	Eigentümerformen	spielen	eine	untergeordnete	Rolle.	Im	
Vergleich	zum	Kreis	und	NRW	gibt	es	in	Wesseling	anteilig	wesentlich	mehr	Wohnun‐
gen	im	Besitz	von	privaten	Wohnungsunternehmen.		
Neubauwohnungen	in	Wesseling	werden	vor	allem	zur	Miete	angeboten	
Die	meisten	der	wenigen	in	den	letzten	Jahren	entstandenen	Neubauwohnungen	in	
Mehrfamilienhäusern	 in	 Wesseling	 wurden	 von	 privaten	 Investoren	 aus	 Wesseling	
und	der	Region	und	von	der	GWG	als	Mietwohnungen	errichtet,	u.a.	in	folgenden	Pro‐
jekten:	
Kurfürstenstr.	20	in	Berzdorf:	6	Wohnungen	(Baujahr	2015)	zu	Mieten	von	ca.	
10	€/m²	
Willy‐Kreutzer‐Weg	 11	 in	 Keldenich:	 12	 Wohnungen	 (Baujahr	 2016)	 der	
GWG	zu	einer	Miete	von	rd.	8,50	€/m²	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
29
	
Rheinstr.	50a	in	Urfeld:	6	Wohnungen	(Baujahr	2013),	die	u.a.	zu	8,75	€/m²	
angeboten	wurden.		
Gotenstr.	3	in	Wesseling:	ca.	8	Wohnungen	(Baujahr	2016)	
Rheinstr.	46	in	Urfeld:	13	Wohnungen	(Baujahr	2014)	
Die	Neubaumietwohnungen	in	Wesseling	werden	nachgefragt	von	jüngeren	Ein‐	und	
Zweipersonenhaushalten,	die	u.a.	in	Wesseling	beschäftigt	sind,	von	Familien	sofern	
die	Wohnungsgröße	ausreichend	ist	(wie	im	Fall	der	12	Wohnungen	im	Willy‐Kreut‐
zer‐Weg	im	Keldenicher	Neubaugebiet	Eichholz)	sowie	von	älteren	Haushalten	aus	
Wesseling	(etwa	in	der	Rheinstraße	195	in	Urfeld).		
Abbildung	32:	 Neubau‐Mietwohnungen	in	Wesseling	
	
	
Kurfürstenstraße	20	(Berzdorf)	
	
Gotenstraße	3	(Wesseling)	
	
Willy‐Kreutzer‐Weg	11	(Keldenich)	
	
	
	
	
Rheinstraße	50a	(Urfeld)	
	
Rheinstraße	195	(Urfeld)	
Quelle:	eigene	Aufnahmen	
	
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
30
	
Neubauten	in	Wesseling	mit	durchschnittlich	9,0	€/m²	günstiger	als	in	Köln	und	
Bonn	
Neubauwohnungen	in	Wesseling	werden	derzeit	für	einen	Median	von	rd.	9,0€/m²	
angeboten	 (bei	 allerdings	 geringen	 Fallzahlen	 aufgrund	 eines	 insgesamt	 geringen	
Neubauangebots).	Dies	ist	10%	günstiger	als	der	derzeitige	Neubau‐Median	im	Bon‐
ner	Norden	(dieser	liegt	im	ersten	Halbjahr	2016	bei	9,9€/m²)	und	27%	günstiger	als	
im	Kölner	Süden	(im	ersten	Halbjahr	2016	bei	12,4€/m²).		
Abbildung	33:	 Angebotsmieten	für	gebrauchte	Wohnungen	in	der	Region		
–	1.	Hj.	2016	und	Entwicklung	2012‐2016		
	
	
PLZ	Wesseling	=	50389	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
31
	
Preisgünstige	Miete	in	Wesseling	Ergebnis	von	Qualitäts‐	und	Imagedefiziten	
Eine	gebrauchte	Mietwohnung	in	Wesseling	wird	aktuell	für	eine	Medianmiete	von	
rd.	7,7	€/m²	(nettokalt)	angeboten	(vgl.	Abbildung	74	im	Anhang).	Damit	liegt	Wes‐
seling	zwar	auf	dem	Niveau	des	Rhein‐Erft‐Kreises,	ist	aber	günstiger	als	ähnlich	ge‐
legene	Städte	im	ersten	Ring	um	Köln	(Hürth,	Frechen,	Brühl)	und	als	der	Bonner	Nor‐
den2	(8,2€/m²)	und	sehr	viel	günstiger	als	der	Kölner	Süden3	mit	10,3	€/m².	Diese	
Preisgunst	Wesselings	ist	einerseits	dem	im	Vergleich	qualitativ	schlechteren	Woh‐
nungsbestand	in	Wesseling	geschuldet	(siehe	auch	Kapitel	3.1),	andererseits	dürfte	
dies	auch	Ausdruck	des	Wesselinger	Images	im	Einzugsbereich	sein.		
Wesselinger	Mieten	steigen	aktuell	ähnlich	stark	wie	in	der	Region	
Seit	2012	hat	sich	das	Bild	jedoch	positiv	für	Wesseling	verändert.	Mit	einem	Anstieg	
der	Medianmiete	gebrauchter	Wohnungen	um	12%	liegt	die	Dynamik	in	Wesseling	
gleichauf	mit	dem	gesamten	Rhein‐Erft‐Kreis	und	dem	Kölner	Süden	(Abbildung	34).	
Nur	in	einigen	Lagen	im	Einzugsbereich	sind	die	Mieten	noch	stärker	gestiegen,	d.h.	
im	Bonner	Norden	und	im	Kölner	Süden.		
Abbildung	34:	 Median	der	Angebotsmieten	für	gebrauchte	Wohnungen	in	
Wesseling	im	Vergleich,	2012‐2016	
	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
	
empirica
	
																																																													
2
	Zum	Bonner	Norden	zählen	die	Stadtteile	Graurheindorf,	Tannenbusch,	Auerberg,	Dransdorf	und	Buschdorf	
3
	Kölner	Süden	entspricht	dem	Bezirk	Rodenkirchen	
empirica	
	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
32
	
In	allen	Wohnungsgrößen	steigen	die	Mieten	in	Wesseling	
Während	die	Mietentwicklung	für	Neubauten	aufgrund	der	geringen	Angebotsmenge	
im	Kontext	unterschiedlicher	Standortqualitäten	in	den	Einzeljahren	mit	Vorsicht	zu	
interpretieren	ist,	ist	die	Mietentwicklung	für	gebrauchte	Wohnungen	(aufgrund	sehr	
viel	höherer	Fallzahlen)	ein	guter	Indikator	für	Anspannung	auf	Wohnungsmärkten.	
Die	Auswertung	der	Bestandsmieten	für	Wesseling	(vgl.	Abbildung	35)	zeigt	das	typi‐
sche	Bild,	dass	die	Nettokaltmiete	je	m²	Wohnfläche	mit	zunehmender	Wohnfläche	
sinkt	(für	Wohnungen	bis	49m²	Wohnfläche	liegt	die	Medianmiete	derzeit	bei	8,50m²,	
für	Wohnungen	ab	90m²	bei	7,50	€/m²).	In	allen	Wohnflächenklassen	sind	die	Medi‐
anmieten	zwischen	2012	und	2016	gestiegen	und	weisen	auf	Nachfrageüberhänge	bei	
allen	Zielgruppen	hin.		
Abbildung	35:	 Median	der	Angebotsmieten	für	gebrauchte	Wohnungen	in	
Wesseling	nach	Wohnungsgrößen,	2012‐2016	
	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
empirica
Die	Preisgunst	Wesselings	gibt	es	auch	bei	kleinen	Mietwohnungen	bis	49	m²	Wohn‐
fläche	(siehe	nachfolgende	Abbildung).	Im	Zeitraum	vom	1.1.2015	bis	1.10.2016	in‐
serierte	 Wohnungen	 bis	 49	 m²	 Wohnfläche	 lagen	 in	 Wesseling	 in	 Summe	 bei	 330	
€/Monat	(nettokalt)	und	damit	auf	dem	Niveau	von	Bornheim,	Alfter	und	den	Stadt‐
teilen	 im	 Bonner	 Norden.	 Kleine	 Apartments	 im	 Kölner	 Süden	 sind	 demgegenüber	
deutlich	teurer	(Niveau	von	rd.	400€/Monat	nettokalt).		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
33
	
Abbildung	36:	 Median‐Angebotsmieten	(€	je	m²)	für	gebrauchte	Wohnungen	
bis	49m²	in	der	Region,	2015/16	(Wesseling	=	PLZ	50389)	
	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
	
empirica	
Geringe	Leerstandsquote	signalisiert	angespannten	Mietwohnungsmarkt		
In	der	Stadt	Wesseling	standen	im	Mai	2011	zum	Zeitpunkt	der	Zensuserhebungen	
knapp	532	Wohneinheiten	leer,	davon	der	größte	Teil	in	Mehrfamilienhäusern	(rd.	
385	WE).	Bezogen	auf	den	Wohnungsbestand	in	Mehrfamilienhäusern	entsprach	dies	
einer	Leerstandsquote	von	4,4%.	Dieser	Leerstand	setzt	sich	zusammen	aus		
dem	 marktaktiven	 Leerstand:	 Wohnungen	 die	 unmittelbar	 dem	 Markt	 zur	
Verfügung	stehen,	da	sie	weniger	als	6	Monate	leer	stehen	(hierzu	zählt	auch	
der	Fluktuationsleerstand),	und		
dem	 nicht‐marktaktiven	 (häufig	 auch	 strukturell	 genannten)	 Leerstand	
(Wohnungen,	die	länger	als	6	Monate	leer	stehen).		
Der	marktaktive	Leerstand	ist	der	beste	Indikator	zur	Beurteilung,	ob	ein	Wohnungs‐
markt	angespannt	oder	entspannt	ist.	Nach	dem	CBRE‐empirica	Leerstandsindex4	ist	
der	marktaktive	Leerstand	von	Geschosswohnungen	im	Rhein‐Erft‐Kreis	von	2,8%	in	
2011	auf	derzeit	2,3%	gesunken.	Dies	ist	kaum	mehr	als	die	erforderliche	Fluktuati‐
onsquote.	Im	bundesweiten	Vergleich	liegt	der	Rhein‐Erft‐Kreis	mit	einem	Indexwert	
von	77	deutlich	unterhalb	des	bundesdeutschen	Durchschnitts.	Vor	diesem	Hinter‐
grund	ist	davon	auszugehen,	dass	der	derzeitige	marktaktive	Leerstand	in	der	Stadt	
Wesseling	in	etwa	auf	dem	Niveau	der	für	das	Funktionieren	eines	Wohnungsmarktes	
erforderlichen	Fluktuationsquote	(2,0	bis	2,5%)	liegt.		
	
	
																																																													
4
	.http://www.empirica‐institut.de/thema/regionaldatenbank/cbre‐empirica‐leerstandsindex/	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
34
	
Abbildung	37:	 Entwicklung	des	marktaktiven	Wohnungsleerstands	im	
Rhein‐Erft‐Kreis,	2001‐2015	
	
Quelle:	eigene	Berechnungen	(CBRE	empirica	Leerstandsindex)	
empirica
3.2.3 Preiswerter	Mietwohnungsmarkt	
8,5%	des	Geschosswohnungsbestands	ist	gefördert	–	geringfügig	weniger	als	in	
den	Nachbargemeinden	
Nach	Angaben	der	NRW.BANK	gab	es	2015	in	Wesseling	insgesamt	735	geförderte	
Mietwohnungen.	 Gegenüber	 2011	 hat	 sich	 die	 Anzahl	 geringfügig	 erhöht.	 Im	 Jahr	
2011	gab	es	insgesamt	729	geförderte	Mietwohnungen.	Bezogen	auf	den	Geschoss‐
wohnungsbestand	gibt	es	in	Wesseling	mit	8,5%	anteilig	etwas	weniger	preisgebun‐
dene	Mietwohnungen	als	in	den	Nachbargemeinden	Frechen,	Hürth	und	Pulheim.	Nur	
in	Brühl	fällt	der	Anteil	geringer	aus.		
Rund	470	geförderte	Wohnungen	laufen	bis	2030	aus	der	Mietpreisbindung		
Die	NRW.BANK	geht	in	ihren	Modellrechnungen	davon	aus,	dass	sich	der	geförderte	
Mietwohnungsbestand	in	Wesseling	bis	2030	kontinuierlich	verringern	wird.	Für	das	
Jahr	 2025	 geht	die	NRW.BANK	von	insgesamt	 357	Mietwohnungen	im	 geförderten	
Segment	aus	(‐51%	zu	2015)	und	für	2030	von	261	Wohnungen	(‐64%	zu	2015).		
80%	der	geförderten	Wohnungen	befinden	sich	im	Stadtteil	Wesseling	
Der	preisgebundene	Mietwohnungsbestand	in	der	Stadt	Wesseling	konzentriert	sich	
auf	den	Stadtteil	Wesseling.	Im	Stadtteil	Wesseling	befinden	sich	80%	aller	preisge‐
bundenen	Mietwohnungen.	Einen	nennenswerten	Bestand	gibt	es	noch	in	Keldenich,	
während	es	in	Berzdorf	und	Urfeld	lediglich	Streubestände	sind.		
empirica	
	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
35
	
Abbildung	38:	 Anteil	preisgebundener	Mietwohnungen	am	
Geschosswohnungsbestand,	2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW/	NRW.BANK	
empirica
Abbildung	39:	 Anteil	geförderter	Mietwohnungen	nach	Stadtteilen,	2015	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling	
	
	
empirica
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
36
	
Angebotsrückgang	bei	preiswerten	freifinanzierten	Mietwohnungen		
Im	 freifinanzierten	 preiswerten	 Segment	 ist	 die	 Zahl	 der	 angebotenen	 Wohnungen	
zwischen	 2012	 und	 2017	 geringer	 geworden.	 Ein	 Indikator	 für	 eine	 Marktanspan‐
nung	im	preiswerten	Segment.	Im	Jahr	2012	wurden	Wohnungen	des	unteren	Drittels	
zu	einem	Mietpreis	bis	zu	6,50	€	pro	m²	angeboten.	Zu	diesem	Preis	wurden	in	2017	
nur	noch	10%	der	Wohnungen	angeboten.		
Abbildung	40:	 Angebotsmieten	in	Wesseling	2012	und	2017	im	Vergleich	
(ohne	geförderte	Wohnungen)	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
	
empirica
Transferleistungsempfänger	 als	 Kerngruppe	 der	 einkommensschwachen	
Haushalte	
Haushalte	mit	geringen	Einkommen	sind	zum	größeren	Teil	Haushalte,	die	Mindest‐
sicherungsleistungen	erhalten		‐	d.h.	Leistungen	nach	dem	SGB	II	oder	SGB	XII	(Grund‐
sicherung	im	Alter	und	bei	Erwerbsminderung	und	Hilfe	zum	Lebensunterhalt)	–	so‐
wie	Wohngeldhaushalte.	Haushalte,	die	eine	bestimmte	im	Wohngeldgesetz	(WoGG)	
definierte	 Einkommensgrenze	 nicht	 überschreiten,	 können	 Wohngeld	 beantragen.	
Wohngeld	wird	als	Zuschuss	zur	Miete	gezahlt.	Bei	Wohngeldhaushalten	wird	zwi‐
schen	Haushalten	unterschieden,	bei	denen	alle	Mitglieder	des	Haushaltes	Wohngeld	
beziehen	(allgemeines	Wohngeld)	und	Haushalten,	bei	denen	nur	ein	Teil	der	Haus‐
haltsmitglieder	Wohngeld	beziehen	(Teilhaushalte	in	Mischaushalten).		
Insgesamt	gibt	es	in	Wesseling	rd.	2.600	Haushalte,	die	Transferleistungen/	Wohn‐
geld	beziehen.	Der	Anteil	an	allen	Haushalten	liegt	damit	bei	gut	17%.		
Der	Großteil	der	Transferleistungsempfänger	sind	Bedarfsgemeinschaften	nach	dem	
SGB	II.	In	der	Stadt	Wesseling	beziehen	rd.	77%	aller	Transferleistungshaushalte	Leis‐
tungen	nach	dem	SGB	II,	was	rd.	2.000	Haushalten	entspricht.	Der	Anteil	der	Haus‐
halte	mit	Leistungen	nach	dem	SGB	XII	(Grundsicherung	und	HLU)	macht	gut	17%	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
37
	
der	Haushalte	mit	Transferleistungen	aus.	Der	Anteil	der	Wohngeldhaushalte	liegt	bei	
nur	gut	6%.		
Abbildung	41:	 Haushalte	mit	Transferleistungen	und	Wohngeldhaushalte	in	
Wesseling	2015	
Transferleistung
Bedarfsgemeinschaften nach SGB II
davon mit
1 Person
2 Personen
3 Personen
4 Personen
5 und mehr Personen
Haushalte mit Leistungen nach dem SGB XII*
Wohngeldhaushalte
davon 
mit allgemeinem Wohngeld
Wohngeldrechtliche Teilhaushalte in Mischhaush.
Insgesamt
*Grundsicherung u. Hilfe zum Lebensunterhalt
Quelle:	eigene	Berechnungen	nach	IT.NRW,	BA,	Stadt	Wesseling	
Anzahl 
Haushalte
2.008
948
433
283
205
139
446
159
Anteil
77%
47%
22%
14%
10%
7%
17%
6%
141 89%
18 11%
2.613
100%
	
empirica
Anstieg	der	Transferleistungsempfänger	aufgrund	von	mehr	SGB	XII	Empfän‐
gern	
In	den	letzten	drei	Jahren	hat	sich	die	Zahl	der	Transferleistungshaushalte	leicht	er‐
höht.	Zwischen	2014	und	2016	stieg	die	Zahl	der	Transferleistungshaushalte	um	5%	
(rd.	 120	 Personen).	 Am	 stärksten	 war	 der	 Anstieg	 bei	 den	 SGB	 XII‐Haushalten	
(+21%/	+78	Personen).	Die	Zahl	der	SGB‐II‐Haushalte	stieg	demgegenüber	nur	um	
3%	(+	57	Personen)	und	die	Zahl	der	Wohngeldhaushalte	ging	um	5%	zurück	(‐11	
Personen).	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
38
	
Abbildung	42:	 Entwicklung	der	Haushalte	mit	Transferleistungen	und	
Wohngeldhaushalte	in	Wesseling	2014‐2016	
	
Quelle:	eigene	Berechnungen	nach	IT.NRW,	BA,	Stadt	Wesseling	
empirica
Abbildung	43:	 Wohnungssuchende	je	100	preisgebundener	Mietwohnungen,	
2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	NRW.BANK	
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
39
Rund	200	ausgestellte	Wohnberechtigungsscheine	pro	Jahr		
Für	den	Bezug	einer	geförderten	Wohnung	ist	ein	Wohnberechtigungsschein	notwen‐
dig.	Interpretiert	man	die	Zahl	der	erteilten	Wohnberechtigungsscheine	als	Zahl	der	
Wohnungssuchenden,	kann	die	Nachfrageseite	dargestellt	werden.	Nach	Angaben	der	
NRW.BANK	wurden	im	Jahr	2015	in	Wesseling	insgesamt	198	Wohnberechtigungs‐
scheine	an	Haushalte	ausgestellt	(Wohnungssuchend).	Auf	100	preisgebundene	Miet‐
wohnungen	 kommen	 somit	 27	 wohnungssuchende	 Haushalte	 in	 Wesseling.	 Eine	
Quote	die	dem	Niveau	der	Region	entspricht.		
Die	Zahl	der	ausgestellten	Wohnberechtigungsscheine	ist	in	den	letzten	Jahren	mit	in	
Schnitt	200	ausgestellten	Scheinen	relativ	konstant	geblieben.		
Abbildung	44:	 Anzahl	ausgestellter	Wohnberechtigungsscheine	in	Wesseling	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
Wohnungssuchende	für	geförderten	 Wohnraum:	Schwerpunkt	 bei	 Geringver‐
dienern	und	Einpersonenhaushalten	
Eine	Auswertung	über	die	Antragsteller	von	Wohnberechtigungsscheinen	in	der	Stadt	
Wesseling	 zeigt,	 dass	 zuletzt	 (2015/2016)	 knapp	 60%	 der	 wohnungssuchenden	
Haushalte	Geringverdiener	sind,	die	die	Einkommensgrenzen	der	nordrhein‐westfä‐
lischen	Landeswohnraumförderung	um	mehr	als	20%	unterschreiten.	Bei	den	Woh‐
nungssuchenden	wächst	der	Anteil	der	Einpersonenhaushalte,	die	heute	schon	zwei	
von	drei	wohnungssuchenden	Haushalten	ausmachen.	Über	die	Altersstruktur	dieser	
Haushalte	ist	nichts	bekannt.	Der	Anteil	der	Haushalte	mit	Kindern	an	den	wohnungs‐
suchenden	Haushalten	liegt	bei	gut	einem	Drittel.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
40
Abbildung	45:	 Wohnungssuchende	Haushalte	in	Wesseling:	
Einkommensniveaus		
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
Abbildung	46:	 Wohnungssuchende	Haushalte	in	Wesseling:	
Haushaltsgrößen	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
41
Wohnungssuchende	leben	bislang	vor	allem	in	freifinanzierten	Wohnungen	–	
wachsender	Anteil	in	geförderten	Wohnungen		
Wohnungssuchende	leben	bislang	zu	60%	in	freifinanzierten	Wohnungen,	d.h.	nicht	
in	mietpreisgebundenen	Wohnungen	–	ein	Viertel	wohnt	in	einer	Sozialwohnung.	Es	
gibt	aber	auch	eine	Reihe	von	Haushaltsgründern/Starterhaushalten	–	die	noch	im	
elterlichen	Haushalt	leben.	Ihr	Anteil	liegt	bei	13%.	Die	Größenordnungen	der	Anteile	
sind	 in	 den	 letzten	 Jahren	 weitgehend	 konstant	 geblieben	 –	 eine	 geringe	 Verschie‐
bung	zeichnet	sich	ab	bei	dem	leicht	steigenden	Anteil	von	Haushalten,	die	bereits	in	
einer	geförderten	Wohnungen	leben	und	einem	parallel	sinken	Anteil	von	Haushal‐
ten,	die	bislang	freifinanziert	wohnen.		
Abbildung	47:	 Strukturdaten	der	wohnungssuchenden	Haushalte		
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
Wohnungssuche	 aufgrund	 von	 nicht	 passender	 Wohnfläche	 –	 zu	 hohe	 Wohn‐
kosten	weniger	wichtig	
Die	 wohnungssuchenden	 Haushalte	 wurden	 auch	 nach	 den	 Gründen	 für	 den	 Woh‐
nungswechsel	 befragt.	 Als	 Hauptgrund	 wurde	 hier	 benannt,	 dass	 die	 Wohnfläche	
nicht	passend	ist,	also	entweder	zu	groß	oder	zu	klein	ist.	Fast	jeder	zweite	angege‐
bene	Grund	bezieht	sich	auf	eine	zu	kleine	Wohnfläche.	Berücksichtigt	man,	dass	der	
Anteil	an	größeren	Haushalten	unter	den	Wohnungsuchenden	nicht	gestiegen	ist,	ver‐
wundert	dies,	d.h.	aus	den	Befragungsergebnissen	lässt	sich	eine	wachsende	Unzu‐
friedenheit	kleiner	Haushalte	mit	der	Wohnfläche	ableiten.	Möglicherweise	ist	die	Un‐
zufriedenheit	über	eine	zu	kleine	Wohnfläche	auf	den	gestiegenen	Anteil	von	Woh‐
nungssuchenden	in	gefördertem	Wohnraum	zurückzuführen	(d.h.	Mieter	in	geförder‐
ten	Wohnungen	sind	eher	unzufrieden	mit	der	Wohnfläche	als	Mieter	in	freifinanzier‐
ten	Wohnungen).		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
42
Auffällig	ist	 auch,	dass	ein	Umzug	 aus	Kostengründen	in	den	 letzten	beiden	Jahren	
eine	geringere	Rolle	spielt	als	in	den	Jahren	davor.	Bezogen	sich	2011	noch	ein	Drittel	
der	Nennungen	auf	eine	zu	hohe	Miete	/	zu	hohe	Neben‐/Heizkosten,	so	lag	dieser	
Anteil	2016	bei	17%	‐	wobei	zu	hohe	Neben‐/Heizkosten	keine	Rolle	mehr	spielten.		
Auch	der	Standort	der	bisherigen	Wohnung	ist	derzeit	in	geringerem	Maße	Grund	für	
Umzüge	als	noch	vor	einigen	Jahren.	Bezogen	sich	2011	noch	8%	der	Nennungen	auf	
ein	schlechtes	Wohnumfeld	und	die	Lage	der	Wohnung,	so	gab	keiner	der	befragten	
Wohnungsuchenden	2016	dies	als	Umzugsgründe	an.		
Abbildung	48:	 Gründe	für	die	Beantragung	eines	Wohnberechtigungsscheins		
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling		
empirica
3.2.4 Eigentumswohnungsmarkt		
Eigentumswohnungen	in	Wesseling	anteilig	unterbesetzt	
In	der	Stadt	Wesseling	gibt	es	nach	dem	Zensus	insgesamt	rd.	3.300	Eigentumswoh‐
nungen	(Gemeinschaft	von	Wohnungseigentümern),	das	entspricht	gut	20%	des	ge‐
samten	Wohnungsbestandes.	Der	Anteil	ist	etwas	geringer	als	im	Kreis	und	in	NRW	
insgesamt	 (23%).	 Der	 Neubau	 von	 Eigentumswohnungen	 hat	 in	 Wesseling	 in	 den	
letzten	Jahren	kaum	eine	Rolle	gespielt.	Nur	im	Jahr	2008	wurde	mit	40	neuen	Eigen‐
tumswohnungen	eine	größere	Anzahl	fertiggestellt.	In	den	letzten	drei	Jahren	wurden	
jeweils	weniger	als	10	Eigentumswohnungen	neu	errichtet.	Der	Anteil	an	den	Fertig‐
stellungen	fällt	entsprechend	gering	aus.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
43
	
Abbildung	49:	 Baufertigstellungen	von	Eigentumswohnungen	in	Wesseling,	
2007‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica	
Geringe	Preissteigerungen	bei	gebrauchten	Eigentumswohnungen		
Eine	gebrauchte	Eigentumswohnung	in	Wesseling	wird	derzeit	für	einen	Medianpreis	
von	 rd.	 1.370	 €/m²	 angeboten	 (Abbildung	 50).	 Damit	 ist	 Wesseling	 in	 der	 Region	
günstigster	Standort.	Im	Rhein‐Erft‐Kreis	ist	das	Medianniveau	rd.	15%	höher	als	in	
Wesseling.	 Der	 Bonner	 Norden5	 mit	 1.670	 €/m²	 und	 der	 Kölner	 Süden6	 mit	 3.150	
€/m²	sind	rd.	22%	bzw.	129%	teurer	als	Wesseling.	Im	Vergleich	zum	Mietmarkt	sind	
die	Unterschiede	Wesselings	bei	Eigentumswohnungen	zu	den	anderen	Standorten	
im	Einzugsbereich	größer.	Hier	schlägt	die	unterdurchschnittliche	Qualität	des	Woh‐
nungsbestands	 in	 Verbindung	 mit	 einem	 verhaltenen	 Image	 als	 Wohnort	 stärker	
durch.	Hinzu	kommt,	dass	in	Wesseling	anteilig	relativ	viele	gebrauchte	Wohnungen	
in	Erbpacht	auf	den	Markt	kommen.		
Seit	2012	sind	die	Kaufpreise	für	gebrauchte	Wohnungen	in	Wesseling	weniger	stark	
gestiegen	als	die	Mieten:	einer	9%igen	Kaufpreissteigerung	(vgl.	Abbildung	75	im	An‐
hang)	steht	eine	12%ige	Mietensteigerung	gegenüber.	In	Bonn	und	in	Köln	zeigt	sich	
ein	anderes	Bild,	dort	sind	die	Kaufpreise	mit	41%	(Kölner	Süden)	und	24%	(Bonner	
Norden)	deutlich	stärker	gestiegen	als	in	Wesseling.	Zudem	fielen	die	Kaufpreisstei‐
gerungen	in	Köln	und	Bonn	deutlich	stärker	aus	als	die	Mieten.	Die	geringen	Kauf‐
preissteigerungen	in	Wesseling	sind	Ausdruck	der	geringen	Zahlungsbereitschaft	von	
																																																													
5
	.Zum	Bonner	Norden	zählen	die	Stadtteile	Graurheindorf,	Tannenbusch,	Auerberg,	Dransdorf	und	Buschdorf	
6
	.Kölner	Süden	entspricht	dem	Bezirk	Rodenkirchen	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
44
	
Selbstnutzern	(die	v.a.	aus	Wesseling	selbst	kommen)	und	eines	gewachsenen	Risikos	
für	Kapitalanleger	im	Wesselinger	Wohnungsbestand.		
Abbildung	50:	 Median	der	Angebotspreise	für	gebrauchte	Wohnungen	in	
Wesseling	im	Vergleich,	2012‐2016	
		
	
PLZ	Wesseling	=	50389	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
45
	
Kaum	Neubauwohnungen	zum	Kauf	in	Wesseling		
In	den	letzten	Jahren	wurden	kaum	Neubauwohnungen	zum	Kauf	in	Wesseling	reali‐
siert.		
Im	Wesselinger	Wohnpark	Eichendorfstraße	im	Stadtteil	Keldenich	wurden	
2015/2016	 in	 ruhiger	 und	 attraktiver	 Wohnlage	 (Nachbarschaft	 bestehend	
aus	 Einfamilienhäusern	 und	 kleinen	 Mehrfamilienhäusern)	 22	 Wohnungen	
mit	Verkaufspreisen	von	2.500	bis	3.250	€/m²realisiert.	Gekauft	haben	vor	
allem	Ein‐	und	Zweipersonenhaushalte	ab	40	Jahren,	sowohl	aus	Wesseling	
als	auch	aus	der	Region.		
In	der	„Residenz	Rheinblick	Urfeld“	wurden	in	direkter	Rheinlage	29	Eigen‐
tumswohnungen	 (Baujahr	 2016)	 an	 Familien	 und	 ältere	 Haushalte	 vorwie‐
gend	aus	Urfeld	verkauft.		
Seit	 Sommer/Herbst	 2017	 werden	 in	 dem	 Neubaugebiet	 „Berzdorfer	 Lich‐
tung“	 (Akazienweg/Vochemer	 Straße)	 im	 Stadtteil	 Berzdorf	 16	 Eigentums‐
wohnungen	 mit	Wohnflächen	von	ca.	68	 m²	bis	ca.	105	m²	 vermarktet.	Die	
Preise	liegen	auf	einem	Niveau	von	3.300	bis	3.600	€/m².		
Mit	diesen	Preisen	sind	Eigentumswohnungen	in	Wesseling	günstiger	als	in	den	übri‐
gen	Kommunen	im	Rhein‐Erft‐Kreis	und	im	Rhein‐Sieg‐Kreis	im	ersten	Ring	um	Köln	
und	Bonn.		
Abbildung	51:	 Neubau‐Eigentumswohnungen	in	Wesseling	
	
	
Rheinstraße	193‐195	(Urfeld)	
	
Eichendorffstraße	50	(Keldenich)	
Quelle:	eigene	Aufnahmen	
empirica
3.2.5 Altersgerechtes	Wohnungssegment	
5%	der	angebotenen	Wohnungen	sind	barrierefrei	
Das	altersgerechte	Wohnungssegment	lässt	sich	unterschiedlich	definieren.	Im	Allge‐
meinen	werden	hierunter	Wohnungen	verstanden,	die	barrierefrei	zugänglich	sind	
und	auch	innerhalb	der	Wohnung	eine	barrierearme	oder	barrierefreie	Bewegung	er‐
möglichen.	Das	heißt	zum	einen	ist	ein	barrierefreier/‐armer	Zugang	in	das	Gebäude	
und	bis	zur	Wohnungstür	möglich	(Wohnungen	im	Erdgeschoss	oder	Aufzug	im	Ge‐
bäude)	 und	 zum	 anderen	 ist	 auch	 die	 Wohnung	 barrierefrei	 oder	 –arm	 gestaltet	
(schwellenfreie	Räume,	rollstuhlgerechte	Türbreiten	etc.).	Amtliche	Statistiken	über	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
46
die	Zahl	der	barrierearmen	oder	–freien	Wohnungen	liegen	nicht	vor.	Eine	Auswer‐
tung	aus	der	empirica‐systeme	Datenbank	für	die	Stadt	Wesseling	zeigt,	dass	rd.	5%	
der	angebotenen	Mietwohnungen	in	der	Stadt	Wesseling	in	den	letzten	Jahren	als	bar‐
rierefreie	Mietwohnungen	angeboten	wurden.		
In	der	Landesbauordnung	von	NRW	ist	definiert,	dass	in	Gebäuden	mit	mehr	als	zwei	
Wohnungen,	die	Wohnungen	eines	Geschosses	barrierefrei	erreichbar	sein	müssen	
und	in	diesen	Wohnungen	die	Wohn‐	und	Schlafräume,	eine	Toilette,	ein	Bad	und	die	
Küche	 oder	 Kochnische	 mit	 dem	 Rollstuhl	 zugänglich	 sein	 müssen.7	 Insbesondere	
beim	Neubau	von	Mehrfamilienhäusern	entstehen	so	barrierefreie/	‐arme	Wohnun‐
gen.	 Der	 barrierenarmen	 Modernisierung	 sind	 im	 Wohnungsbestand	 Grenzen	 ge‐
setzt.	So	ist	es	häufig	nicht	möglich	bodengleiche	Duschen	aufgrund	zu	geringer	De‐
ckenstärken	zu	realisieren.	Auch	ist	die	nachträgliche	Anbringung	von	Aufzügen	tlw.	
nicht	möglich.	Insofern	ist	davon	auszugehen,	dass	auch	zukünftig	im	Wohnungsbe‐
stand	in	Wesseling	kein	signifikanter	Sprung	zu	einem	höheren	Grad	der	Barrierear‐
mut	im	Bestand	erreicht	werden	kann.		
Zwei	barrierefreie	Neubauprojekte	in	Keldenich	und	Urfeld	
Im	Neubau	sind	in	Wesseling	in	den	letzten	Jahren	zwei	Projekte	realisiert	worden,	
die	über	barrierefreie	bzw.	–arme	Wohnungen	verfügen.	So	konnte	das	Angebot	an	
barrierefreien	Wohnungen	in	Wesseling	vergrößert	werden.	
Die	GWG	Rhein‐Erft	hat	2016	im	Neubaugebiet	Eichholz	im	Stadtteil	Kelde‐
nich	 zwei	 Mehrfamilienhäuser	 mit	 insgesamt	 12	 Wohnungen	 fertiggestellt,	
die	über	einen	barrierefreien	Zugang	zu	den	Häusern	verfügen.		
Im	Stadtteil	Urfeld	wurden	in	direkter	Rheinlage	19	barrierefreie	Eigentums‐
wohnungen	errichtet,	die	tlw.	jetzt	zur	Miete	angeboten	werden.		
Barrierefreier	Wohnraum	wird	allerdings	nicht	ausschließlich	von	älteren	Haushal‐
ten	nachgefragt,	sondern	ist	für	viele	unterschiedliche	Zielgruppen	attraktiv.		
Zwei	Einrichtungen	des	Betreuten	Wohnens	zur	Miete		
An	der	Schnittstelle	zwischen	dem	normalen	Wohnungsmarkt	und	dem	Pflegebereich	
liegt	das	Segment	des	Betreuten	Wohnens.	Dort	leben	ältere	Haushalte,	die	noch	kei‐
nen	Pflegebedarf	haben	und	eigenständig	leben	können,	jedoch	die	Sicherheit	schät‐
zen,	die	Option	zu	haben,	zusätzliche	Serviceleistungen	in	Anspruch	nehmen	zu	kön‐
nen.	In	der	Stadt	Wesseling	gibt	es	zwei	dieser	Service‐Wohn‐Anlagen:	
	
CBT‐Wohnhaus	St.	Luica	„Wohnen	mit	Service“	in	der	Sebastianusstraße	11	
mit	Wohnungen	für	rd.	100	Bewohner	
Pflegeteam	Dreßen	„Service	Wohnen“	im	Westring	15	mit	Wohnungen	zwi‐
schen	24	und	89	m².		
	
																																																													
7
		
vgl.	Landesbauordnung	(BauO	NRW),	Bekanntmachung	der	Neufassung	vom	01.03.2000	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
47
Ältere	möchten	am	liebsten	im	gewohnten	Umfeld	bleiben	
Der	Anteil	von	älteren	Einwohnern	ist	in	Wesseling	geringer	als	im	Rhein‐Erft‐Kreis.	
Im	Zuge	der	Alterung	der	Gesellschaft	hat	der	Anteil	der	älteren	Einwohner	aber	auch	
in	Wesseling	deutlich	zugenommen	(siehe	Kapitel	1.5)	und	auch	für	die	Zukunft	ist	
mit	einem	weiteren	Anstieg	der	älteren	Einwohner	zu	rechnen.		
Nach	dem	Zensus	2011	leben	die	Seniorenhaushalte	(nur	Senioren	im	Haushalt)	in	
Wesseling	je	zur	Hälfte	im	eigenen	Eigentum	und	zur	Miete.	Deutschlandweite	Stu‐
dien	und	Befragungen	zeigen,	dass	beiden	Gruppen	gemein	ist,	dass	sie	zum	überwie‐
genden	Teil	dort	wohnen	bleiben	möchten,	wo	sie	derzeit	leben.	Gleichzeitig	möchten	
die	Senioren	solange	wie	möglich	ein	selbstbestimmtes	Leben	führen.	Barrierearme	
und	 freie	 Wohnungen,	 teilweise	 in	 Kombination	 mit	 Service‐Wohnen,	 stehen	 also	
ebenfalls	 in	 der	 Nachfragegunst	 der	 Senioren.	 Dass	 ein	 örtlicher	 Bezug	 vorhanden	
bleiben	soll	bzw.	gewünscht	ist,	zeigen	die	beiden	barrierefreien	Neubauprojekte	in	
Wesseling,	die	im	Ortsteil	Keldenich	und	Urfeld	entstanden	sind.	Die	beiden	Anlagen	
des	betreuten	Wohnens	–also	mit	Service‐Angeboten‐	finden	sich	in	zentraler	Lage	im	
Stadtteil	Wesseling	und	spiegeln	den	Wunsch	der	Senioren	nach	einer	fußläufigen	Er‐
reichbarkeit	von	zentralen	Infrastruktureinrichtungen	wieder.		
3.3
Teilräumlicher	Blick	auf	den	Wesselinger	Wohnungsmarkt		
3.3.1 Strukturen	und	Entwicklung	in	den	vier	Stadtteilen	
Die	Stadt	Wesseling	gliedert	sich	in	vier	Stadtteile:	
Wesseling	Mitte	
Berzdorf	
Keldenich	
Urfeld		
Der	größte	Stadtteil	von	der	Einwohnerzahl	ist	Keldenich	mit	rd.	15.300	Einwohnern	
(41%	aller	Einwohner),	gefolgt	von	Wesseling‐Mitte	mit	rd.	13.100	Einwohner	(35%).	
Im	Stadtteil	Berzdorf	leben	rd.	4.900	Einwohner	(13%)	und	in	Urfeld	rd.	4.200	Ein‐
wohner	(11%).	
Seit	2007	ist	die	Zahl	der	Haushalte	in	allen	Stadtteilen	gestiegen.	In	der	gesamten	
Stadt	nahm	die	Zahl	der	Haushalte	zwischen	2007	und	2015	um	10%	zu.	Die	stärkste	
Zunahme	gab	es	im	Stadtteil	Urfeld	mit	+15%.	Leicht	unterdurchschnittlich	war	dem‐
gegenüber	die	Entwicklung	in	Berzdorf	mit	+8%.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
48
	
Abbildung	52:	 Entwicklung	der	Haushalszahlen	in	den	Stadtteilen,		
2007‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling	
empirica
Der	 Großteil	 der	 Haushalte	 in	 Wesseling	 sind	 Ein‐	 und	 Zweipersonenhaushalte	
(67%).	Im	Stadtteil	Wesseling‐Mitte	liegt	der	Anteil	mit	71%	noch	wesentlich	höher.	
Im	Stadtteil	Keldenich	gibt	es	mit	37%	den	größten	Anteil	von	Zweipersonenhaushal‐
ten.	Im	Stadtteil	Berzdorf	gibt	es	demgegenüber	anteilig	mehr	größere	Haushalte	mit	
4	Personen	und	mehr.	
Abbildung	53:	 Größe	der	Haushalte,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling/	Zensus	2011	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
49
Der	 Wohngebäudebestand	 in	 Wesseling	 ist	 durch	 Ein‐	 und	 Zweifamilienhäuser	 ge‐
prägt.	 Rund	 83%	 der	 Wohngebäude	 sind	 Ein‐	 und	 Zweifamilienhäuser	 (Abbildung	
54).	In	Wesseling‐Mitte	gibt	es	erwartungsgemäß	den	größten	Anteil	von	Mehrfami‐
lienhäusern,	wobei	Mehrfamilienhäuser	mit	3	bis	6	Wohnungen	überwiegen.	In	den	
anderen	Stadtteilen	dominieren	Ein‐	und	Zweifamilienhäuser.	Bei	den	Mehrfamilien‐
häusern	hat	der	Großteil	der	Wohngebäude	auch	hier	3	bis	6	Wohnungen.	
Abbildung	54:	 	Wohngebäude	nach	Anzahl	der	Wohnungen,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling/	Zensus	2011	
empirica
Entsprechend	dem	Anteil	von	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	sind	über	die	Hälfte	der	
Wohngebäude	 in	 Wesseling	 freistehende	 Häuser	 oder	 Doppelhäuser.	 Die	 anderen	
Wohngebäude	sind	Reihenhäuser	(42%).	In	Wesseling‐Mitte	halten	sich	Einzel‐	und	
Doppelhäuser	und	Reihenhäuser	in	etwa	die	Waage.	In	Keldenich	sind	die	Hälfte	aller	
Wohngebäude	 Reihenhäuser.	 In	 Urfeld	 spielen	 demgegenüber	 Reihenhäuser	 kaum	
eine	Rolle	(vgl.	Abbildung	76	im	Anhang).	
Der	 Wohngebäudebestand	 in	 Wesseling‐Mitte	 ist	 im	 Vergleich	 am	 ältesten	 (vgl.	
Abbildung	77	im	Anhang).	Wohngebäude,	die	bis	 Ende	der	 1970er	erbaut	 wurden,	
machen	hier	einen	Anteil	von	über	70	%	aus.	In	Berzdorf	gibt	es	im	Vergleich	beson‐
deres	viele	Wohngebäude	aus	den	1990er	Jahren,	während	in	Keldenich	im	Vergleich	
besonders	viele	Wohngebäude	aus	den	1980er	stammen.	In	Urfeld	liegt	der	Anteil	von	
Wohngebäuden,	die	ab	dem	neuen	Jahrtausend	gebaut	wurden,	im	Vergleich	zu	den	
anderen	Stadtteilen	höher.	
In	Wesseling	wohnen	etwas	mehr	als	die	Hälfte	der	Haushalte	zur	Miete	(55%).	In	
Wesseling‐Mitte	 liegt	 der	 Anteil	 entsprechend	 der	 Gebäudestruktur	 mit	 über	 70%	
deutlich	höher.	In	den	anderen	Stadtteilen	überwiegen	anteilig	die	Eigentümerhaus‐
halte	(vgl.	Abbildung	78	im	Anhang).	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
50
Kleine	Wohnungen	mit	unter	40	m²	gibt	es	in	Wesseling	kaum	(Abbildung	55).	Der	
Großteil	der	Wohnungen	hat	eine	Wohnfläche	von	40	bis	unter	100	m².	Etwas	mehr	
als	ein	Drittel	aller	Wohnungen	in	Wesseling	verfügt	über	eine	Wohnfläche	von	100	
m²	und	mehr.	In	Urfeld	gibt	es	anteilig	die	meisten	großen	Wohnungen	mit	100	und	
mehr	m².	Ihr	Anteil	liegt	bei	rd.	53%.	In	Wesseling‐Mitte	fällt	der	Anteil	mit	rd.	22%	
deutlich	geringer	aus.	In	Wesseling‐Mitte	gibt	es	anteilig	wesentlich	mehr	Wohnun‐
gen,	die	über	eine	Wohnfläche	zwischen	40	und	80	m²	verfügen.		
Abbildung	55:	 Wohnungsgrößen,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling/	Zensus	2011	
empirica
Nach	dem	Zensus	standen	2011	3,3%	aller	Wohnungen	in	Wesseling	leer.	Einen	über‐
durchschnittlichen	 Anteil	 gab	 es	 dabei	 im	 Stadtteil	 Keldenich.	 Im	 Stadtteil	 standen	
2011	gut	4,1%	der	Wohnungen	leer.	In	den	anderen	Stadtteilen	war	der	Wohnungs‐
leerstand	demgegenüber	wesentlich	geringer	und	lag	deutlich	unter	dem	städtischen	
Durchschnittswert.	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
51
	
3.3.2 Stärken	und	Schwächen	der	Wesselinger	Stadtteile		
Wesseling	
Einwohner	
rd.	13.100	Einwohner	(35%	aller	Einwohner	der	Stadt)	
zweitgrößter	Stadtteil		
höchster	Anteil	von	Senioren	(65+)	
höchster	Anteil	von	jungen	Erwachsenen	(18	bis	unter	30	Jahre)	
höchster	Anteil	von	Personen	mit	Migrationshintergrund	
Fläche	
Fläche:	5.535.832	m²	
größter	Stadtteil	nach	der	Fläche	
zweithöchste	Einwohnerdichte	aller	Stadtteile	
Haushaltsent‐
wicklung	
positive	Haushaltsentwicklung	im	Schnitt	der	Stadt	(2007‐2015	+10%)	
Haushalts‐
struktur	
höchster	Anteil	von	Einpersonenhaushalten		
geringster	Anteil	von	3	und	4‐Personenhaushalten	
durchschnittlicher	Anteil	von	großen	Haushalten	(5+)	
unterdurchschnittlicher	Anteil	von	Zweipersonenhaushalten	
Mieterhaushalte	überwiegen	eindeutig		
Wohngebäu‐
destruktur	
höchster	Anteil	von	Mehrfamilienhäusern	
bei	Mehrfamilienhäusern	überwiegen	kleine	Mehrfamilienhäuser	(3‐6	WE)	
erhöhter	Anteil	von	Reihenhäusern	
Wohnungen	sind	im	Schnitt	kleiner	
fast	ein	Drittel	der	Wohnungen	hat	eine	Wohnfläche	zwischen	60	und	79	m²	
ältester	Wohnungsbestand,	70%	der	Wohnungen	wurde	vor	1978	erbaut	
zweithöchste	Leerstandsquote	(3,3%)		
Flächenpoten‐
ziale	
11,9	Hektar	(inkl.	Rheintal	Quartier)	
Immobilien‐
preise/	
Bodenricht‐
wert	
Medianangebotsmiete	für	Bestandswohnungen	(2016/2017):	8,00	pro	m²		
Bodenrichtwert	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(2017):	215‐220	pro	m²	
ÖPNV‐Anbin‐
dung	
gute	 ÖPNV‐Anbindung	 über	 Stadtbahnhaltestellen	 sowie	 verschiedene	 Busli‐
nien	
MIV‐Anbindung	
gute	MIV‐Anbindung	(A555)	
Kindergärten	
und	Schulen	
zwei	Grundschulen	
acht	Kindertageseinrichtungen	
mehrere	weiterführenden	Schulen	(Haupt‐	und	Realschule,	Gymnasium)	
Ärzte	 und	 Apo‐
theken	
diverse	Arztpraxen	und	mehrere	Apotheken	
Nahversorgung	
mehrere	Supermärkte	und	weitere	Nahversorgungsangebote	
Naherholung	
Rheinpark	(27.000	m²)	
Parkanlage	Birkenwäldchen	(23.000	m²)	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
Image	
SWOT	
Stärken:	
52
	
Image	noch	durch	Industriestandorte	geprägt	und	weniger	als	Wohnstandort			
gute	Infrastrukturausstattung	(Versorgungsangebote,	Schulen,	Kitas)	
gute	ÖPNV‐	und	MIV‐Anbindung	
gestiegene	Attraktivitäten	im	Citybereich	und	am	Rheinufer	
Schwächen:	
tlw.	negatives	Image	als	Wohnstandort	
tlw.	Modernisierungsstau	bei	Gebäuden		
schlechte	Anbindung	rheinnahe	City/	Rheinufer	an	die	südwestliche	City	
kleinteilige	Problemlagen	(Mikrolagen)	
Lärmbelastung	entlang	des	A	555	Korridors	
Chancen:	
Qualifizierung	des	Wohnstandortes	City	(u.a.	durch	das	Rheintal‐Quartier)	
Städtebauliche	Aufwertung	des	Bahnhofsbereichs	
Aufwertung	der	Rhein‐nahen	Lagen	der	Innenstadt	
Weiterentwicklung	/	Aufwertung	der	ehem.	„GAG‐Siedlung“	an	der	Ahrstraße	
Risiken:		
kaum	Wohnbaupotenziale	(nach	Realisierung	d.	Rheintal‐Quartiers)	
unzureichende	Weiterentwicklung	der	Bestände	
Versorgungsinfrastrukturen	entwickeln	sich	nur	unzureichend	mit	(Rheintal‐
Quartier)	
Fotos	
	
	
	
	
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
53
	
Keldenich	
Einwohner	
rd.	15.300	Einwohner	(41%	aller	Einwohner	der	Stadt)	
größter	Stadtteil		
leicht	überdurchschnittlicher	Anteil	von	Senioren	(65+),	Anteile	anderer	Alters‐
klassen	liegt	im	Schnitt	
Durchschnittlicher	Anteil	von	Personen	mit	Migrationshintergrund	
Fläche	
Fläche:	5.535.832	m²	
zweitgrößter	Stadtteil	nach	der	Fläche	
höchste	Einwohnerdichte	aller	Stadtteile	
Haushaltsent‐
wicklung	
positive	Haushaltsentwicklung	im	Schnitt	der	Stadt	(2007‐2015	+10%)	
Haushalts‐
struktur	
unterdurchschnittlicher	Anteil	von	Einpersonenhaushalten		
überdurchschnittlicher	Anteil	von	Zweipersonenhaushalten	
durchschnittlicher	Anteil	von	Mehrpersonenhaushalten	
Eigentümerhaushalte	überwiegen	leicht	
Wohngebäu‐
destruktur	
überdurchschnittlich	viele	Wohnungen	in	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern		
viele	Einfamilienhäuser	sind	Reihenhäuser	
geringster	Anteil	von	Wohnungen	in	kleinen	Mehrfamilienhäusern	(3‐	6	WE)	
durchschnittlicher	Anteil	von	größeren	Mehrfamilienhäusern	(>	6	WE)	
Mehrfamilienhäuser	 v.a.	 im	 Norden	 (Aachener	 Str.),	 entlang	 des	 nördlichen	
Kronenwegs	und	an	der	Sechtemer	Strasse	
größere	Wohnungen	überwiegen	(über	50%	der	Wohnungen:	ab	80	m²)		
70%	der	Wohngebäude	wurden	vor	1987	gebaut	
2011:	Höchste	Leerstandsquote	(4,1%)		
Flächenpoten‐
ziale	
24,9	Hektar	(inkl.	Eichholz	2.BA)	
Immobilien‐
preise/	
Bodenricht‐
wert	
Medianangebotsmiete	für	Bestandswohnungen	(2016/2017):	7,50	pro	m²		
Bodenrichtwert	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(2017):	215‐280	pro	m²	
ÖPNV‐Anbin‐
dung	
ÖPNV‐Anbindung	ausschließlich	über	Bus	(verschiedene	Linien)	
MIV‐Anbindung	
gute	MIV‐Anbindung	(	rd.	2,2	km	bis	zur	A555)	
Kindergärten	
und	Schulen	
zwei	Grundschulen	
sieben	Kindertageseinrichtungen	
keine	weiterführende	Schule	
Ärzte	 und	 Apo‐
theken	
mehrere	Arztpraxen	und	eine	Apotheke	
Nahversorgung	
mehrere	Supermärkte	und	weitere	Nahversorgungsangebote	
1	Nahversorgungszentrum	/	Eichholzer	Straße	
Naherholung	
Gebiet	Entenfang	(mit	See)	
Image	
beliebter	Wohnstandort	mit	gutem	Image	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
SWOT	
54
	
Stärken:	
gute	Versorgungsinfrastruktur	
beliebter	 Einfamilienhausstandort	 mit	 positivem	 Image	 (Neubaugebiet	 Eich‐
holz)	
Bezüge	zu	den	Wohnorten	im	Vorgebirge		
gute	MIV‐Anbindung	
Schwächen:	
ÖPNV‐Anbindung	(nur	Bus)	
kleinteilige	Problemlagen	
Chancen:	
Verfügbarkeit	größerer	Wohnbaupotenziale		
Weiterentwicklung	als	EFH‐Standort	
Stabilisierung	der	kleinteiligen	Problemlagen		
Risiken:		
unzureichende	Weiterentwicklung	der	Bestände	
Fotos	
	
	
	
	
	
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
55
Berzdorf	
Einwohner	
4.900	Einwohner	(13%	aller	Einwohner	der	Stadt)	
kleinerer	Stadtteil	nach	der	Einwohnerzahl	
viele	Familien,	wenig	Senioren:	
 überdurchschnittlicher	Anteil	von	unter	18‐Jährigen	
 überdurchschnittlicher	Anteil	von	40	bis	unter	65‐Jährigen	
 unterdurchschnittlicher	Anteil	von	65‐Jährigen	und	älter	
geringer	Anteil	von	Personen	mit	Migrationshintergrund		
Fläche	
Fläche:	4.293.268	m²	
kleinster	Stadtteil	nach	der	Fläche	
geringe	Einwohnerdichte	
Haushaltsent‐
wicklung	
unterdurchschnittliche	Haushaltsentwicklung	seit	2007	mit	+8%	
Haushalts‐
struktur	
unterdurchschnittlicher	Anteil	von	1‐Personenhaushalten	
überdurchschnittlicher	Anteil	von	Haushalten	mit	3	bis	4	Personen	sowie	5	und	
mehr	Personen	
Eigentümerhaushalte	überwiegen	
Wohngebäu‐
destruktur	
Wohnungen	in	Ein‐	und	Zweifamilienhäusern	überwiegen	deutlich	
freistehende	EFH	und	Doppelhäuser	dominieren,	gut	ein	Drittel	der	Wohnge‐
bäude	sind	zudem	Reihenhäuser	
anteilig	wenig	kleine	Wohnungen	(<79	m²)	und	mehr	größere	Wohnungen	
Wohngebäude	sind	im	Vergleich	relativ	jung:	40%	der	Gebäude	wurden	nach	
1987	erbaut	
Wohnungsleerstand	ist	unauffällig:	Leerstandsquote	von	2,8%	
Flächenpoten‐
ziale	
2,6	Hektar	
Miet‐	und	Kauf‐
preise	
Medianangebotsmiete	für	Bestandswohnungen(2016/2017):	8,4	€	pro	m²		
Bodenrichtwert	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(2017):	235‐250	pro	m²	
ÖPNV‐Anbin‐
dung	
ÖPNV‐Anbindung	ausschließlich	über	Bus	(Linie	722,	930)	
MIV‐Anbindung	
gute	MIV‐Anbindung	(1,5	km	zur	A	553	u.	5	km	zur	A555)	
Kindergärten	
und	Schulen	
eine	Grundschule	
vier	Kindertageseinrichtungen		
keine	weiterführende	Schule		
Ärzte	 und	 Apo‐
theken	
eine	hausärztliche	Gemeinschaftspraxis	
Nahversorgung	
ein	Lebensmittelladen,	ein	Discounter	(Fachmarktzentrum)	
Bäckerei	und	Post	
Naherholung	
Freizeit‐und	Naherholungsanlage	Entenfang	(141.000	m²)	
Coenders	Park	(10.000	m²)	
Image	
Einfamilienhausstandort,	„Brühl	näher	als	Wesseling“	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
SWOT	
56
	
Stärken:	
dörflicher	Charakter		
attraktive/gepflegte	Ortsmitte	
Nähe	zu	Brühl	
Schwächen:	
Nahversorgungsangebot		
ÖPNV‐Anbindung	(nur	Bus)	
tlw.	Sichtbeziehungen	zu	Industrieanlagen	
Chancen:	
Ansiedlung	Nahversorgung	
Weiteretablierung	als	Familienstandort	
Risiken:		
kaum	Wohnbaupotenziale	vorhanden	
unzureichende	Weiterentwicklung	Stadtteilkern	
Fotos	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
57
	
Urfeld		
Einwohner	
4.200	Einwohner	(11%	aller	Einwohner	der	Stadt)	
kleinster	Stadtteil		
viele	Familien	(überdurchschnittlicher	Anteil	von	unter	18‐Jährigen)	
überdurchschnittlicher	Anteil	von	40	bis	unter	65‐Jährigen	
unterdurchschnittlicher	Anteil	von	30	bis	unter	40‐Jährigen	
geringster	Anteil	von	Personen	mit	Migrationshintergrund	(9%)	
Fläche	
Fläche:	5.756.363	m²	
zweitkleinster	Stadtteil	nach	der	Fläche	
geringste	Einwohnerdichte	aller	Stadtteile	
Haushaltsent‐
wicklung	
überdurchschnittliche	Haushaltsentwicklung	(2007‐2015	+15%)	
Haushalts‐
struktur	
unterdurchschnittlicher	Anteil	von	1‐Personenhaushalten	
überdurchschnittlicher	Anteil	an	Haushalten	mit	3	bis	4	Personen	
Eigentümerhaushalte	überwiegen	(höchster	Anteil	im	Vergleich)	
Wohngebäu‐
destruktur	
Ein‐	 und	 Zweifamilienhäuser	 bestimmen	 das	 Ortsbild	 (v.a.	 freistehende	 EFH	
und	Doppelhäuser)	
kaum	große	Mehrfamilienhäuser	(>	13	WE)	
über	50%	der	Wohnungen	haben	100	m²	und	mehr	an	Wohnfläche.	
Wohngebäude	sind	im	Vergleich	relativ	jung:	40%	der	Gebäude	wurden	nach	
1987	erbaut	
Wohnungsleerstand	spielt	keine	Rolle:	Leerstandsquote	von	1,9%		
Flächenpoten‐
ziale	
12,6	Hektar	
Immobilien‐
preise/	
Bodenricht‐
wert	
Medianangebotsmiete	für	Bestandswohnungen	(2016/2017):	7,70	pro	m²		
Bodenrichtwert	für	den	individuellen	Wohnungsbau	(2017):	205‐250	pro	m²	
ÖPNV‐Anbin‐
dung	
gute	ÖPNV‐Anbindung	durch	Stadtbahnlinie	16	mit	Haltepunkt	Urfeld	
Busanbindung	über	Linie	721	
MIV‐Anbindung	
gute	MIV‐Anbindung	(	rd.	2,3	km	bis	zu	A555;	direkte	Anbindung	an	L	300)	
Kindergärten	
und	Schulen	
eine	Grundschule	
drei	Kindertageseinrichtungen	
keine	weiterführende	Schule	
Ärzte	 und	 Apo‐
theken	
mehrere	Arztpraxen	und	eine	Apotheke	
Nahversorgung	
ein	Supermarkt	und	eine	Bäckerei		
Naherholung	
Rheinlage	
Lage	im	Grünen	
Image	
gutes	durch	Rheinlage	geprägtes	Image	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
SWOT	
58
	
Stärken:	
dörflicher	Charakter	
Rheinlage	
ruhiger	Wohnstandort	
beliebter	Einfamilienhausstandort	mit	positivem	Image	
gute	ÖPNV‐	und	MIV‐Anbindung	
Neubautätigkeit		
Schwächen:	
wenig	Nahversorgungsangebote,	v.a.	im	Zentrum	fehlen	Angebote	
tlw.	Modernisierungsstau	bei	einzelnen	Gebäuden		
Sonderfall	Bauruine	am	Rheinufer	
Chancen:	
größere	Wohnbauflächenpotenziale	
Schließung	kleiner	Baulücken	im	Ortskern	
attraktive	Potenziale	für	Modernisierungen		
Risiken:		
Verlust	des	dörflichen	Charakter	durch	zu	starke	Nachverdichtung		
Infrastrukturausstattung	muss	mit	Siedlungsentwicklung	mitgehen	
Fotos	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
3.4
	
59
Zwischenfazit:	Angebotsengpässe	in	allen	Segmenten	–	qualitative	Män‐
gel	im	Wohnungsbestand	–	Stadtteile	mit	unterschiedlichen	Qualitäten	
Wesseling	liegt	im	ersten	Ring	um	die	Stadt	Köln	und	befindet	sich	in	zentraler	Lage	
auf	der	Achse	Köln‐Bonn.	Über	die	Autobahn	555	und	die	Linie	16	ist	Wesseling	an	
Köln	und	Bonn	gut	angebunden.	Angesichts	der	wachsenden	Einwohner‐	und	Haus‐
haltszahlen	in	der	gesamten	Köln‐Bonner	Region	und	einer	seit	2014	ausgeweiteten	
Wohnungsbautätigkeit	konnte	Wesseling	in	der	jüngsten	Zeit	die	Nachfragepotenzi‐
ale	aus	der	Region,	insbesondere	aus	der	Stadt	Köln,	nutzen.	In	nahezu	allen	Segmen‐
ten	ist	der	Wesselinger	Wohnungsmarkt	derzeit	angespannt.		
Im	Einfamilienhausbereich	hat	die	Entwicklung	des	Baugebietes	Eichholz	im	Stadtteil	
Keldenich	zu	Zuwanderungen	aus	der	gesamten	Region	geführt.	Maßgeblich	hierfür	
war	das	Zusammenspiel	aus	attraktiver	Lage,	der	Möglichkeit	für	Familien	individuell	
zu	bauen,	einem	insgesamt	geringen	Grundstücksangebot	in	der	Region	sowie	einem	
günstigen	Preisniveau.	Im	Ergebnis	ist	nicht	nur	ein	funktionierendes	Neubaugebiet	
entstanden.	Vielmehr	hat	Eichholz	dazu	beigetragen,	das	über	mehr	als	ein	Jahrzehnt	
kaum	noch	am	regionalen	Wohnungsmarkt	sichtbare	Wesseling	wieder	auf	das	Radar	
wohnungssuchender	Haushalte	in	der	gesamten	Region	zu	setzen.	Auch	wenn	derzeit	
der	 zweite	 Bauabschnitt	 von	 Eichholz	 entwickelt	 wird,	 wird	 dieses	 Potenzial	 nicht	
ausreichen,	um	die	Nachfrage	nach	familiengeeignetem	Wohnraum	in	Wesseling	voll‐
ständig	zu	bedienen.		
Während	der	Einfamilienhausbestand	sich	auf	einem	Verjüngungspfad	befindet,	läuft	
dieser	Prozess	im	Mehrfamilienhausbestand	in	Wesseling	langsam	an.	Erst	seit	2014	
sind	wieder	vermehrt	Neubauwohnungen	in	Mehrfamilienhäusern	entstanden.	Der	
nächste	große	Schritt	ist	das	Rheintal‐Quartier.	Der	Wesselinger	Geschosswohnungs‐
bestand	ist	im	Ergebnis	einer	geringen	Bautätigkeit	in	den	letzten	15	Jahren	überpro‐
portional	 gealtert.	 Er	 ist	 zudem	 gekennzeichnet	 durch	 überdurchschnittlich	 viele	
Wohnungen	in	größeren	Gebäuden.	Dies	führte	in	der	Vergangenheit	dazu,	dass	Ge‐
schosswohnungen	in	Wesseling	für	Haushalte	von	außerhalb,	die	eher	qualitäts‐	als	
preisorientiert	 suchten,	 nur	 eingeschränkt	 geeignet	 waren.	 Dies	 sind	 z.B.	 Ein‐	 und	
Zweipersonenhaushalte,	die	ihren	neuen	Arbeitsplatz	in	Wesseling	antreten	und	eine	
gut	 ausgestattete	 Mietwohnung	 in	 der	 Nähe	 des	 Arbeitsplatzes	 suchen	 oder	 auch	
Haushalte,	denen	der	Kauf	einer	neuen	Eigentumswohnung	in	Köln	zu	teuer	ist.	Das	
Angebot	an	Mietwohnungen	im	Neubau	in	Wesseling	ist	jedoch	mengenmäßig	sehr	
eingeschränkt.		
Ältere	Haushalte,	die	ihre	Wohnsituation	verbessern	möchten,	suchen	vor	allem	bar‐
rierearmen	Wohnraum	in	der	Nähe	ihrer	bisherigen	Wohnung.	Wichtig	dabei	sind	die	
fußläufige	Nähe	zum	Einkaufen	und	wenigstens	eine	Bushaltestelle.	Gesucht	werden	
Wohnungen	zur	Miete	und	zum	Kauf,	die	nicht	zu	groß	sind.	In	den	aktuell	in	Wes‐
seling	 realisierten	 Mehrfamilienhäusern	 im	 Neubau	 fragen	 auch	 ältere	 Haushalte	
nach,	die	bislang	im	Einfamilienhaus	oder	in	einer	Mietwohnung	wohnen.	Diese	Nach‐
frage	wird	sich	angesichts	einer	wachsenden	Zahl	älterer	Haushalte	in	Wesseling	aus‐
weiten.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
60
Auch	das	preiswerte	Segment	der	Mietwohnungen	ist	angespannt	–	zurückzuführen	
auf	ein	knapper	gewordenes	Angebot	preisgünstiger	freifinanzierter	Wohnungen	und	
einen	Rückgang	bei	mietpreisgebundenen	geförderten	Wohnungen.	Der	Nachfrage‐
druck	bei	preisgünstigen	Mietwohnungen	ist	am	stärksten	bei	jüngeren	und	älteren	
Ein‐	und	Zweipersonenhaushalten,	hat	aber	auch	an	Fahrt	gewonnen	bei	großen	Fa‐
milienhaushalten.	Auch	anerkannte	Flüchtlingshaushalte	finden	auf	dem	freien	Miet‐
wohnungsmarkt	in	Wesseling	kaum	Wohnungen	und	müssen	in	den	Übergangshei‐
men	verbleiben.	Eine	Verbesserung	der	Lage	ist	in	Kürze	zu	erwarten,	da	die	Stadt	
Wesseling	derzeit	in	Eigenregie	preisgünstigen	Wohnungsbau	für	Haushalte	mit	ge‐
ringem	Einkommen	schafft.		
Derzeit	 ist	 absehbar,	 dass	 einige	 größere	 Wohnungsbestände	 in	 Wesseling	 in	 den	
nächsten	 Jahren	 modernisiert	 werden.	 Dies	 ist	 eine	 wohnungswirtschaftliche	 und	
stadtentwicklungspolitische	 Notwendigkeit,	 um	 den	 qualitativ	 relativ	 schlechten	
Wesselinger	Geschosswohnungsbestand	auf	einen	modernen	Stand	zu	bringen.	Dabei	
kann	es	dazu	kommen,	dass	ein	Teil	der	dort	wohnenden	Haushalte	mit	geringen	Ein‐
kommen	 sich	 neuen	 Wohnraum	 sucht,	 sofern	 die	 Mieten	 nach	 der	 Modernisierung	
deren	Budgets	übersteigen.	Für	die	Stadtentwicklung	kann	hieraus	ein	Risiko	resul‐
tieren,	wenn	es	zu	Konzentrationen	von	Haushalten	mit	geringen	Einkommen	an	an‐
deren	Standorten	in	der	Stadt	Wesseling	kommt.		
Die	 vier	 Wesselinger	 Stadtteile	 haben	 unterschiedliche	 Profile	 und	 Qualitäten	 als	
Wohnstandorte.	Berzdorf	und	Urfeld	sind	die	kleinsten	Stadtteile	und	in	hohem	Maß	
durch	 Familienwohnen	 geprägt.	 Urfeld	 hat	 durch	 seine	 Lage	 direkt	 am	 Rhein	 eine	
hohe	Attraktivität,	besitzt	aber	nur	wenige	Versorgungsangebote.	Berzdorf	hat	ein	at‐
traktives	 dörfliches	 Zentrum,	 ist	 aber	 in	 einigen	 Bereichen	 durch	 wenig	 attraktive	
Sichtbeziehungen	zur	Industrie	geprägt.	Keldenich	hat	durch	seine	Nähe	zum	Vorge‐
birge	ein	gutes	Image	als	Wohnstandort.	Es	gibt	aber	auch	Bereiche,	die	weniger	at‐
traktiv	sind.	Die	Kernstadt	von	Wesseling	profitiert	von	ihrer	guten	Anbindung	mit	
dem	ÖPNV	und	ihrer	guten	Ausstattung	mit	Versorgungsangeboten,	ist	aber	durch	ein	
nach	wie	vor	negatives	Image	als	Wohnstandort	gekennzeichnet,	dass	wiederum	ne‐
gativ	auf	das	Image	der	gesamten	Stadt	Wesseling	wirkt.		
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
61
	
4.
Perspektiven	des	Wesselinger	Wohnungsmarktes	
4.1
Entwicklung	von	Bevölkerung	und	Wohnungsnachfrage		
4.1.1 Drei	Varianten	der	zukünftigen	Bevölkerungsentwicklung		
Berechnung	von	drei	Entwicklungspfaden	
empirica	hat	im	Rahmen	der	vorliegenden	Untersuchung	drei	Varianten	der	zukünf‐
tigen	Bevölkerungsentwicklung	für	die	Stadt	Wesseling	bis	zum	Jahr	2040	berechnet:	
Die	 Variante	„ohne	Wanderung“	 gibt	wieder,	wie	sich	die	Bevölkerung	in	
Wesseling	zukünftig	entwickeln	würde,	wenn	der	Wanderungssaldo	„0“,	d.h.	
ausgeglichen	ist.	Die	Variante	soll	lediglich	die	Bedeutung	der	Wanderung	für	
die	Bevölkerungsentwicklung	verdeutlichen	bzw.	darstellen,	wie	sich	die	Be‐
völkerung	nur	durch	Sterbe‐	und	Geburtenfälle	entwickeln	würde.		
In	 der	 Variante	 „stabil“	 wird	 die	 zukünftige	 Bevölkerungsentwicklung	 in	
Wesseling	auf	Basis	des	Wanderungsverhaltens	der	Jahre	2010	bis	2014	so‐
wie	 unter	 Berücksichtigung	 der	 v.a.	 in	 2015	 aufgetretenen	 Flüchtlingsent‐
wicklung	berechnet.		
Die	 Variante	 „Wachstum“	 lehnt	 sich	 an	 die	 jüngste	 Gemeindemodellrech‐
nung	für	Wesseling	von	it.nrw	an,	die	einen	sehr	positiven	und	langfristigen	
Wachstumspfad	für	die	Stadt	darstellt.	Grundlage	hierfür	sind	insbesondere	
die	Zuwanderungsvolumina	der	Jahre	2013	und	2014.		
Abbildung	56:	 Varianten	der	zukünftigen	Bevölkerungsentwicklung	in	
Wesseling,	2015	‐	2040	
	
Quelle:	it.nrw,	eigene	Berechnungen	
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
62
	
Variante	„ohne	Wanderung“:	Einwohnerverluste	und	schnelle	Alterung		
Im	Ergebnis	dieser	Variante	sinkt	die	Einwohnerzahl	von	Wesseling	aufgrund	der	zu‐
künftig	wachsenden	Sterbefallüberschüsse	(und	eines	ausgeglichenen	Wanderungs‐
saldos)	sofort.	Innerhalb	der	nächsten	Dekade,	d.h.	bis	2025	verliert	Wesseling	in	die‐
ser	 Variante	 bereits	 2,4%	 seiner	 Einwohner.	 2040	 liegt	 die	 Einwohnerzahl	 Wes‐
selings	bei	nur	noch	rd.	32.300	Personen,	dies	wäre	eine	Schrumpfung	zwischen	2015	
und	2040	um	knapp	10%	(vgl.	Abbildung	56).	
Abbildung	57:	 Entwicklung	der	Altersstruktur	in	der	Variante	„ohne	
Wanderung“	in	Wesseling,	2015	‐	2040	
	
Quelle:	eigene	Berechnungen	
empirica
Variante	„stabil“:	Kein	Wachstum	mehr	ab	2020	
In	dieser	Variante	bleibt	die	Einwohnerzahl	von	Wesseling	über	die	meiste	Zeit	des	
Prognosezeitraums	stabil.	In	kurzer	Frist,	d.h.	bis	2020	steigt	sie	allerdings	noch	spür‐
bar.	Hier	kommen	die	beiden	in	dieser	Variante	angenommenen	Effekte	„Zuwande‐
rungsvolumen	wie	2010	bis	2014“	und	„Gewinne	aus	der	Flüchtlingswanderung“	zu‐
sammen	 und	 überkompensieren	 die	 steigenden	 Sterbefallüberschüsse.	 Zwischen	
2015	und	2020	steigt	die	Einwohnerzahl	in	der	Variante	„stabil“	noch	um	1,8%,	bleibt	
dann	aber	in	den	kommenden	20	Jahren	stabil	auf	einem	Niveau	von	rd.	36.500	Per‐
sonen.	 Es	 wird	 dabei	 angenommen,	 dass	 die	 Zuwanderung	 von	 Flüchtlingen	 nach	
2020	nicht	mehr	so	hoch	ist	wie	in	der	aktuellen	Phase	(vgl.	Abbildung	56).		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
63
	
Abbildung	58:	 Entwicklung	der	Altersstruktur	in	der	Variante	„stabil“	in	
Wesseling,	2015	‐	2040	
	
Quelle:	eigene	Berechnungen	
empirica
Variante	 „Wachstum“:	 Langfristiges	 Wachstum	 und	 Stabilisierung	 der	 Alters‐
struktur	
In	der	Variante	„Wachstum“	führen	die	angenommenen	Zuwanderungen	auf	dem	Ni‐
veau	der	Jahre	2013	und	2014	dazu,	dass	die	Einwohnerzahl	von	Wesseling	bis	2020	
um	 3,1%	 auf	 rd.	 37.000	 Einwohner	 und	 von	 2021	 bis	 2025	 um	 weitere	 2,3%	 auf	
knapp	 38.000	 Einwohner	 steigt.	 Trotz	 steigender	 Sterbefallüberschüsse	 (die	 aller‐
dings	 aufgrund	 der	 angenommenen	 kräftigen	 Wanderungsüberschüsse	 moderater	
ausfallen	als	in	den	beiden	anderen	Varianten)	reichen	die	Wanderungsüberschüsse	
bis	 2040	 aus,	 dass	 die	 Einwohnerzahl	 von	 Wesseling	 langfristig	 zunimmt.	 Die	 Zu‐
wächse	werden	ab	2030	von	Jahr	zu	Jahr	geringer.	Im	gesamten	Prognosezeitraum	
von	2015	bis	2040	steigt	die	Einwohnerzahl	von	Wesseling	um	10%	(vgl.	Abbildung	
56).	 Im	 Ergebnis	 wirken	 die	 nachhaltigen	 hohen	 Zuwanderungsvolumina	 in	 dieser	
Variante	zu	der	günstigsten,	d.h.	jüngsten	Altersstruktur,	im	Vergleich	der	Varianten.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
64
Abbildung	59:	 Entwicklung	der	Altersstruktur	in	der	Variante	„Wachstum“	
in	Wesseling,	2015	‐	2040	
	
Quelle:	eigene	Berechnungen	
empirica
4.1.2 Zukünftige	Wohnungsnachfrage	in	Bandbreiten			
Zahl	der	wohnungsnachfragenden	Haushalte		
Die	 Nachfrage	 nach	 Wohnraum	 wird	 nur	 indirekt	 durch	 die	 Bevölkerungs‐
entwicklung	bestimmt.	Die	entscheidende	Größe	ist	vielmehr	die	Zahl	der	Haushalte.	
In	 den	 letzten	 Jahrzehnten	 ist	 dank	 einer	 fortschreitenden	 Haushaltsverkleinerung	
die	Zahl	der	Haushalte	ständig	stärker	gestiegen	als	die	Zahl	der	Einwohner.	Dies	ist	
ein	Prozess,	der	sich	auch	in	Wesseling	vollzogen	hat.	Die	im	Rahmen	der	vorliegen‐
den	 Untersuchung	 verwendete	 Haushaltsprognose	 wurde	 für	 verschiedene	 Alters‐	
und	 Haushaltsgrößenklassen	 erstellt.	 Bei	 der	 Haushaltsprognose	 werden	 Zahl	 und	
Struktur	 (Alter	 der	 Bezugsperson,	 Haushaltsgröße)	 der	 Haushalte	 auf	 Basis	 des	
empirica‐Haushaltsprognosemodells	 prognostiziert.	 Dabei	 wird	 die	 Zahl	 der	 Haus‐
halte	 mit	 Hilfe	 von	 alters‐	 und	 kohortenspezifischen	 Haushaltsvorstandsquoten	
berechnet.	 Da	 nicht	jeder	Haushalt	eine	eigene	Wohnung	bewohnt	oder	eine	Woh‐
nung	 besitzt,	 müssen	 bei	 der	 Abschätzung	 der	 zukünftigen	 Haushaltszahlen	 die	
Untermiet‐	 und	 Zweitwohnungsquoten	 berücksichtigt	 werden.	 Hier	 wird	 auf	 die	
Ergebnisse	des	Zensus	2011	zurückgegriffen.	Die	um	diese	Quoten	und	statistische	
Sondereffekte	von	empirica	bereinigten	Haushaltszahlen	liefern	die	Zahl	der	künftig	
Wohnraum	nachfragenden	Haushalte.		
Im	nächsten	Schritt	wird	die	Zahl	der	wohnungsnachfragenden	Haushalte	aufgeteilt	
in	die	Nachfrage	nach	Wohnraum	in	 Ein‐	und	 Zweifamilienhäusern	und	in	Mehrfa‐
milienhäusern.	Die	Prognose	der	Nachfrage	nach	Wohnungen	in	Ein‐/Zweifamilien‐
häusern	erfolgt	anhand	eines	Kohortenmodells,	das	die	regionalen	Unterschiede,	die	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
65
	
zeitliche	Entwicklung	sowie	die	altersspezifischen	Strukturen	der	Ein‐/	Zweifamili‐
enhausquoten	 in	 Deutschland	 berücksichtigt.	 Die	 Einfamilienhausprognose	 ist	 ein	
wesentlicher	Baustein	auf	dem	Weg	zur	Prognose	der	Geschosswohnungsnachfrage	
als	maßgeblicher	preisbildender	Faktor	für	den	Mietwohnungsmarkt.	In	vielen	Regio‐
nen	 Deutschlands	 ist	 der	 Einfamilienhausbau	 zum	 direkten	 Konkurrenten	 der	
Geschosswohnungen	 geworden,	 sodass	 sich	 die	 Geschosswohnungsprognose	 als	
Differenz	aus	Haushalts‐	und	Einfamilienhausprognose	ergibt.		
Zusätzliche	 Wohnungsnachfrage	 durch	 wachsende	 Haushaltszahl	 und	 durch	
qualitative	Zusatznachfrage	
Die	Nachfrage	nach	neuen	Wohnungen	ergibt	sich	aus	zwei	Komponenten.		
Zum	 einen	 macht	 die	 steigende	 Wohnungsnachfrage	 (quantitative	
Zusatznachfrage)	Neubau	erforderlich.		
Daneben	gibt	es	aber	auch	eine	auf	den	Zustand	bezogene	Neubaunachfrage,	
die	 daraus	 resultiert,	 dass	 Haushalte	 Qualitäten	 suchen,	 die	 der	 aktuelle	
Wohnungsbestand	nicht	(mehr)	bietet.	In	der	Folge	übersteigt	der	Neubau	in	
vielen	Regionen	den	Zuwachs	an	Haushalten.	
Während	hohe	Qualitäten	in	Zeiten	kräftiger	Haushaltszuwächse	automatisch	durch	
die	quantitative	Neubaunachfrage	auf	den	Markt	 kommen,	 verlangsamt	sich	dieser	
Prozess	künftig	im	Zuge	der	demografischen	Schrumpfung.	In	der	Folge	können	sich	
Leerstände	 ergeben,	 die	 sich	 auf	 weniger	 attraktive	 Standorte	 und	 Bauformen	
konzentrieren.	 Wohlhabende	 Haushalte	 mit	 hohen	 Ansprüchen	 fragen	 aber	 auch	
dann	 noch	 Neubau	 nach.	 Diese	 qualitative	 Zusatznachfrage	 wird	 alternativ	 zum	
klassischen	 Ersatzbedarf	 geschätzt.	 Dabei	 steigt	 die	 Neubaunachfrage	 genau	 dann	
über	 das	 demografisch	 bedingte	 Maß	 hinaus,	 wenn	 die	 Qualität	 des	
Wohnungsbestands	nicht	mehr	den	Anforderungen	der	Nachfrager	entspricht.	Dabei	
ergibt	sich	das	Ausmaß	der	qualitativen	Zusatznachfrage	durch	einen	Vergleich	der	
prognostizierten	 Mengengerüste	 der	 Wohnungsnachfrage	 mit	 den	 Qualitäten	 im	
vorhandenen	Bestand.	
Auf	Grundlage	dieser	Methodik	wird	für	die	beiden	Varianten	der	Bevölkerungsprog‐
nose	 „stabil“	 und	 „Wachstum“	 nachfolgend	 die	 Wohnungsnachfrage	 dargestellt.	 Da	
die	 Variante	 „ohne	 Wanderung“	 lediglich	 didaktischer	 Natur	 ist	 und	 nur	 aufzeigen	
soll,	wie	sich	die	Bevölkerung	ausschließlich	durch	Geburten	und	Sterbefälle	entwi‐
ckelt,	wird	hierfür	keine	zukünftige	Wohnungsnachfrage	dargestellt.		
Variante	„stabil“:	Ab	2021	kaum	noch	mengenmäßige	Neubaunachfrage		
Die	Variante	„stabil“	ist	dadurch	gekennzeichnet,	dass	die	Einwohnerzahl	und	damit	
auch	die	Zahl	der	wohnungsnachfragenden	Haushalte	bis	2020	noch	deutlich	wächst,	
die	Wachstumsdynamik	dann	aber	nachlässt.	Da	sich	die	Verkleinerung	der	Haushalte	
in	Wesseling	fortsetzt,	wächst	die	Haushaltszahl	einerseits	bis	2020	stärker	als	die	
Bevölkerung	und	steigt	nach	2020	trotz	einer	stabilen	Einwohnerzahl	noch	moderat	
an.	Erst	ab	2026	nimmt	auch	die	Zahl	der	Haushalte	in	Wesseling	nicht	mehr	zu.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
66
Für	die	Nachfrage	nach	Wohnraum	bedeuten	diese	im	Zeitablauf	unterschiedlichen	
Trends	 folgendes:	 Bis	 2020	 besteht	 noch	 quantitativer	 Neubaubedarf	 im	 nennens‐
werten	Umfang.	Der	Anteil	der	qualitativen	Neubaunachfrage	liegt	bei	weniger	als	der	
Hälfte.	Zwischen	2021	und	2025	geht	die	mengenmäßige	Neubaunachfrage	deutlich	
zurück	und	es	wird	vermehrt	qualitative	Neubaunachfrage	wirksam.	Ab	2026	gibt	es	
nur	noch	qualitative	Neubaunachfrage	in	Wesseling.		
Die	quantitative	und	qualitative	Neubaunachfrage	zusammen	betrachtet,	gibt	es	bis	
2020	eine	rechnerische	Neubaunachfrage	in	Wesseling	von	114	Wohneinheiten	(WE)	
pro	Jahr	–	aufgeteilt	auf	70	WE	in	Mehrfamilienhäusern	(MFH)	und	44	WE	in	Ein‐	und	
Zweifamilienhäusern	(EZFH).	Ab	2021	sinkt	die	Neubaunachfrage	ab,	erst	auf	95	WE	
(davon	60	WE	in	MFH)	und	ab	2026	auf	77	WE.	Ab	2026	wäre	aufgrund	dann	nicht	
mehr	steigender	Haushaltszahlen	kein	mengenmäßiger	Neubau	mehr	erforderlich.	In	
der	Realität	wird	aber	auch	dann	noch	Wohnraum	im	Neubau	nachgefragt	werden,	
weil	die	Qualitäten	im	Bestand	aufgrund	der	in	den	Vorjahren	geringer	gewordenen	
Neubautätigkeit	nach	und	nach	gesunken	sind	und	dazu	führen,	dass	diese	schlechten	
Qualitäten	 nicht	 mehr	 den	 Anforderungen	 der	 Wohnungsnachfrager	 entsprechen.	
Dieser	qualitativ	nicht	mehr	adäquate	Wohnraum	wird	dann	langfristig	leer	stehen.	
Da	die	Qualitäten	im	Bestand	in	langer	Frist	sinken,	kommt	es	zu	der	scheinbar	para‐
doxen	Situation,	dass	die	qualitative	Neubaunachfrage	ab	2031	sogar	steigt.		
Abbildung	60:	 Variante	„stabil“:	zukünftige	Neubaunachfrage	in	Wesseling	
	
Quelle:	it.nrw,	eigene	Berechnungen	
empirica
Variante	„Wachstum“:	Neubau	von	1.200	Wohnungen	bis	2025		
Da	die	Einwohner‐	und	Haushaltszahl	in	der	Variante	„Wachstum“	langfristig	steigt,	
gibt	 es	 in	 Wesseling	 auch	 eine	 nachhaltige	 mengenmäßige	 Neubaunachfrage.	 Auf‐
grund	des	hohen	Wachstumsdrucks	können	bis	2030,	d.h.	in	den	kommenden	rund	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
67
	
15	Jahren,	im	Schnitt	rd.	120	WE	pro	Jahr	in	Wesseling	neu	gebaut	werden	–	jeweils	
zur	Hälfte	in	Ein‐/Zweifamilienhäusern	und	in	Mehrfamilienhäusern.	Ab	2030	sinkt	
das	Volumen	auf	knapp	100	WE	pro	Jahr.	Auch	wenn	die	Variante	„Wachstum“	in	ho‐
hem	Maß	durch	einen	mengenmäßigen	Zuwachs	der	wohnungsnachfragenden	Haus‐
haltszahlen	in	Wesseling	geprägt	ist,	lässt	die	Wachstumsdynamik	ab	2030	sukzes‐
sive	 nach,	 so	 dass	 der	 Anteil	 der	 qualitativen	 Neubaunachfrage	 im	 Zeitablauf	 zu‐
nimmt.	Es	gilt	das	gleiche,	wie	in	der	zuvor	dargestellten	Variante:	Qualitativ	nicht	
mehr	 adäquater	 (d.h.	 den	 Präferenzen	 der	 Wohnungsnachfrager	 entsprechender)	
Wohnraum	in	Wesseling	wird	langfristig	leer	stehen	–	nur	kommt	es	in	der	Variante	
„Wachstum“	später	zu	Leerständen	als	in	der	Variante	„stabil“.		
Abbildung	61:	 Variante	„Wachstum“:	zukünftige	Neubaunachfrage	in	
Wesseling	
	
Quelle:	it.nrw,	eigene	Berechnungen	
4.2
empirica
Vorhandene	Wohnbauflächenpotenziale		
Wohnbaupotenziale:	Flächen	mit	Baurecht,	FNP‐Flächen		
Bei	den	derzeit	in	der	Stadt	Wesseling	verfügbaren	Wohnbauflächenpotenzialen	wird	
unterschieden	in		
Flächen	mit	Baurecht	(u.a.	Baulücken)	und		
Wohnbauflächen	im	Flächennutzungsplan	(FNP).		
Zum	Abgleich,	ob	die	zukünftige	Neubaunachfrage	auf	den	verfügbaren	Flächenpo‐
tenzialen	realisiert	werden	kann,	ist	es	notwendig,	die	zeitlichen	Machbarkeiten	und	
die	möglichen	Anzahlen	an	Wohneinheiten	zu	bestimmen.		
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
68
4.2.1 Flächen	mit	Baurecht		
Flächen	mit	B‐Plänen:	Eichholz	und	Rheintal‐Quartier	‐700‐800	Wohneinheiten	
kommen	sicher	bis	2025	
Die	Entwicklung	von	zwei	Flächenpotenzialen	in	Wesseling	ist	sicher.		
Zum	einen	der	zweite	Bauabschnitt	des	Baugebietes	Eichholz	im	Stadtteil	Kel‐
denich.8	Im	Gebiet	entstehen	rd.	250	Wohneinheiten.	Baustart	war	im	Früh‐
jahr	 2017.	 Der	 Schwerpunkt	 liegt	 bei	 Einfamilienhäusern.	 Im	 Unterschied	
zum	ersten	Bauabschnitt	soll	der	Anteil	von	Wohnungen	in	Mehrfamilienhäu‐
sern	im	zweiten	Bauabschnitt	höher	sein	(vorgesehen	sind	ca.	50	Wohnun‐
gen).	 Der	 zweite	 Bauabschnitt	 von	 Eichholz	 wird	 wie	 schon	 der	 erste	 Ab‐
schnitt	von	der	Projektgesellschaft	Eichholz	mbH	entwickelt.9	Für	Baufelder	
an	den	Rändern	des	Gebietes	wurden	Bauträger	ausgewählt.		
Abbildung	62:	 Bauträgerobjekte	im	2.	Bauabschnitt	von	Eichholz	
(Keldenich)	
	
	
Geplante	Reihenhäuser	von	Areal	
	
	
Geplante	Doppelhaushälften	und	Reihenhäuser	von	Dornieden	
Quelle:	Areal,	Dornieden	
	
empirica
	
																																																													
8
		
Der	Bebauungsplan	Nr.	2/93.2	„Wohngebiet	Eichholz	–	2.	Bauabschnitt"	wurde	vom	Rat	der	Stadt	Wesseling	am	
30.6.2016	beschlossen.	
9
		
Gesellschafter	der	Projektgesellschaft	Eichholz	mbH	sind	die	PARETO	GmbH	und	die	Stadtentwicklungsgesell‐
schaft	Wesseling	mbH	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
69
Zum	anderen	steht	die	Entwicklung	des	Rheintal‐Quartiers	im	Stadtteil	Wes‐
seling	 an.10	 Im	 Quartier	 entstehen	 knapp	 450	 Wohneinheiten,	 die	 von	 der	
Bernd	Reiter	Gruppe	realisiert	werden.	Im	Schwerpunkt	sollen	Mehrfamilien‐
häuser	 mit	 Miet‐	 und	 Eigentumswohnungen	 errichtet	 werden,	 es	 sind	 aber	
auch	einige	Stadthaustypologien	(townhouse)	vorgesehen.		
Abbildung	63:	 Konzept	des	Entwicklers	des	Rheintal‐Quartiers	(Wesseling)	
	
Quelle:	Bernd	Reiter	Gruppe	
empirica
Baulücken:	20%	Aktivierungsquote	möglich	–	pro	Jahr	kaum	mehr	als	3	Baulü‐
cken	für	10	Wohneinheiten	machbar		
Die	Stadt	Wesseling	erfasst	Baulücken	im	Stadtgebiet.	Baulücken	sind	unbebaute	oder	
nur	geringfügig	bebaute	(mindergenutzte)	Grundstücke	oder	Grundstücksteile	inner‐
halb	des	bestehenden	Siedlungszusammenhangs,	bei	denen	die	äußere	Erschließung	
und	Infrastruktur	in	 ausreichendem	 oder	nur	 geringfügig	zu	ergänzendem	Umfang	
vorhanden	ist	und	keine	oder	nur	geringe	bodenordnende	Maßnahmen	für	eine	bau‐
liche	Aktivierung	erforderlich	sind.	Erfasst	werden	auch	Flächen	am	Rand	der	vor‐
handenen	Bebauung,	auf	die	eine	Ausdehnung	der	Besiedlung	sinnvoll	erscheint.	
Im	Jahr	2007	startete	die	Stadt	Wesseling	eine	Initiative	zur	Aktivierung	von	Baulü‐
cken.	Hierfür	wurde	ein	Baulückenkataster	erstellt.	Im	Rahmen	des	„Programms	zur	
Schließung	von	Baulücken“	sollte	aufgezeigt	werden,	wie	mindergenutzte	Grundstü‐
cke	zukünftig	bebaut	bzw.	genutzt	werden	könnten.	Dadurch	sollten	einerseits	neue	
																																																													
		 Der	Rat	der	Stadt	Wesseling	hat	in	seiner	Sitzung	am	10.5.2016	den	Satzungsbeschluss	für	den	vorhabenbezo‐
10
genen	Bebauungsplan	Nr.	1/114	"Westringquartier"	gefasst.	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
70
Wohnungen	oder	Gewerbeflächen	geschaffen	und	andererseits	städtebauliche	Miss‐
stände	beseitigt	werden.	Im	Rahmen	der	Maßnahme	wurden	die	jeweiligen	Eigentü‐
mer	der	 Flächen	durch	die	Stadt	Wesseling	angeschrieben	und	ein	Informations‐	/	
Beratungsangebot	über	die	jeweiligen	Nutzungsmöglichkeiten	der	Grundstücke	an‐
geboten.	Aufgrund	der	damals	fehlenden	Resonanz	bzw.	der	aktiven	Mitwirkungsbe‐
reitschaft	der	Eigentümer,	wurde	das	Verfahren	jedoch	wieder	eingestellt.	
Die	grundsätzliche	Voraussetzung	für	die	Aktivierung	von	Baulücken	ist	die	Bereit‐
schaft	 des	 Eigentümers,	 die	 jeweilige	 Fläche	 einer	 baulichen	 Nutzung	 zuzuführen	
bzw.	 die	 Fläche	 an	 potenzielle	 Investoren	 zu	 veräußern.	 Eines	 der	 wesentlichen	
Hemmnisse	 bei	 der	 Aktivierung	 von	 Baulücken	 ist	 das	 fehlende	 Verkaufsinteresse	
bzw.	 die	 private	 „Bevorratung“	 von	 Bauflächen.	 Oftmals	 erschweren	 auch	 unter‐
schiedliche	Interessenlagen	der	Eigentümer,	beispielsweise	in	Erbengemeinschaften,	
die	bauliche	Entwicklung	der	Flächen.		
Ein	weiteres	Hemmnis	bei	der	Aktivierung	von	Baulücken	ist	die	aktuelle	Nutzung	der	
Flächen,	die	ggf.	einer	baulichen	Nutzung	entgegensteht.	Solche	konkurrierende	Nut‐
zungen	können	beispielsweise	Stellplätze	und	Garagen,	oder	auch	gärtnerische	und	
landwirtschaftliche	Nutzungen	sein.	In	diesem	Zusammenhang	stehen	auch	langfris‐
tige	Pachtverhältnisse,	die	eine	kurzfristige	bauliche	Nutzung	erschweren.		
Insbesondere	in	den	nördlichen	Stadtteilen	von	Wesseling	stellt	die	Nähe	zu	den	dort	
gelegenen	Störfallbetrieben	ein	Hemmnis	bei	der	Aktivierung	potenzieller	Wohnbau‐
flächen	dar.	Entsprechend	den	Vorgaben	des	Artikels	13	der	Seveso‐III‐Richtlinie	soll	
langfristig	 dem	 Erfordernis	 Rechnung	 getragen	 werden,	 dass	 zwischen	 den	 unter	
diese	Richtlinie	fallenden	Betriebsbereichen	einerseits	und	schutzbedürftigen	Gebie‐
ten	wie	etwa	Wohngebieten	andererseits,	ein	angemessener	Sicherheitsabstand	ge‐
wahrt	bleibt.	Ein	schutzbedürftiges	Vorhaben	nach	der	Seveso‐III‐Richtlinie,	das	den	
angemessenen	Abstand	unterschreitet,	ist	nur	ausnahmsweise	zulässig.	Es	bedarf	be‐
sonderer	Gründe	bzw.	Belange,	die	für	ein	Vorhaben	sprechen,	wenn	es	innerhalb	der	
angemessenen	 Abstände	 zugelassen	 werden	 soll.	 Mit	 wachsender	 Schutzbedürftig‐
keit	eines	Vorhabens	nehmen	die	Anforderungen	an	die	Begründung	einer	Abstands‐
unterschreitung	zu.	In	diesem	Zusammenhang	erarbeitet	die	Stadt	Wesseling	derzeit	
ein	 städtebauliches	 Entwicklungskonzept	 zur	 Seveso‐III‐Richtlinie,	 welches	 eine	
maßvolle	Innenentwicklung	und	Nachverdichtung	innerhalb	der	angemessenen	Ab‐
stände	sowie	eine	Weiterentwicklung	und	Neuansiedlung	von	schutzbedürftigen	Nut‐
zungen	gewährleisten	soll.	Darüber	hinaus	sollen	durch	die	Wahrung	der	derzeit	vor‐
handenen	Abstände	und	die	Vermeidung	neuer	Gemengelagen	die	Industriestandorte	
langfristig	gesichert	werden.	Entsprechend	dem	vorliegenden	Entwurf	des	Entwick‐
lungskonzeptes	(Stand	 Dezember	2016)	sollen	in	der	unmittelbaren	Nähe	der	vor‐
handenen	Betriebsbereiche	(innerer	Planungsbereich)	keine	zusätzlichen	schutzbe‐
dürftigen	Nutzungen	bzw.	nur	noch	in	geringer	Größenordnung	(mittlerer	Planungs‐
bereich)	ermöglicht	werden.	Vor	diesem	Hintergrund	ist	im	konkreten	Einzelfall	zu	
prüfen,	ob	vorhandene	Baulücken	bzw.	mindergenutzte	Grundstücke	in	diesen	Berei‐
chen	 künftig	 als	 Flächen	 für	 anderweitige,	 nicht	 schutzbedürftige	 Nutzungen	 (z.B.	
Umwandlung	in	gewerbliche	Bauflächen,	Freiraumnutzungen)	geeigneter	wären.	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
71
	
Im	Zeitraum	von	2007	bis	2016	wurde	in	der	Stadt	Wesseling	etwa	jede	fünfte	Baulü‐
cke	(die	im	Kataster	des	Jahres	2007	erfasst	war)	bis	zum	Jahr	2016	mit	einem	Wohn‐
gebäude	bebaut	(Abbildung	70):	
Im	 Segment	 der	 Einfamilienhausbebauung	 (Einfamilienhaus,	 Doppelhaus,	
Reihenhaus)	 wurden	 insgesamt	 2,3	 Hektar	 in	 Baulücken	 realisiert.	 In	 den	
Baulücken	entstanden	insgesamt	70	Wohneinheiten,	was	einem	Dichtekenn‐
wert	von	31	Wohneinheiten	je	Hektar	entspricht.		
0,6	 Hektar	 wurden	 mit	 Mehrfamilienhäusern	 bebaut.	 In	 diesen	 Baulücken	
entstanden	49	Wohneinheiten,	was	einem	Dichtekennwert	von	80	Wohnun‐
gen	pro	Hektar	entspricht.		
Abbildung	64:	 Bebaute	Baulücken	(Wohnen)	in	Wesseling	zwischen	2007	
und	2016	
	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Berechnungen	
empirica
Aktuell	gibt	es	in	Wesseling	noch	rd.	160	Baulücken,	die	zusammen	ein	Flächenpoten‐
zial	von	rd.	17	Hektar	bilden	(Abbildung	65).	Die	Baulücken	sind	relativ	gleichmäßig	
auf	die	vier	Wesselinger	Stadtteile	aufgeteilt.	Legt	man	die	o.g.	realisierten	41	WE	je	
ha	als	Dichte	an,	dann	wären	rein	rechnerisch	knapp	700	Wohneinheiten	möglich.		
Abbildung	65:	 aktuelle	Flächenpotenziale	in	Baulücken	
Stadtteil
Wesseling
Keldenich
Berzdorf
Urfeld
Gesamtstadt
Quelle:	Stadt	Wesseling	
ha
4,50
5,19
3,33
3,74
16,76
	
empirica
Dieses	 rechnerische	 Baulückenpotenzial	 ist	 allerdings	 nur	 theoretischer	 Natur.	 Die	
spezifischen	Wesselinger	Erfahrungen	zeigen,	dass	kaum	mehr	als	jede	fünfte	Baulü‐
cke	aktiviert	werden	kann,	d.h.	von	160	Baulücken	nur	rd.	30	Baulücken.	Geht	man	
von	den	bisher	realisierten	durchschnittlich	rd.	3	WE	je	Baulücke	aus,	dann	entspricht	
dies	einem	Potenzial	von	rd.	100	WE.	Weiterhin	ist	zu	berücksichtigen,	dass	die	Inan‐
spruchnahme	von	20%	der	Baulücken	über	einen	Zeitraum	von	zehn	Jahren	stattge‐
funden	hat.	Insofern	wird	deutlich,	dass	die	o.g.	30	aktivierbaren	Baulücken	über	ei‐
nen	 Zeitraum	 von	 geschätzten	 zehn	 Jahren	 an	 den	 Markt	 kommen	 können.	 Dies	
würde	einen	Beitrag	zur	Deckung	der	Wohnungsnachfrage	von	gerade	einmal	3	Bau‐
lücken	pro	Jahr	bzw.	bei	den	angenommenen	3	Wohneinheiten	je	Baulücke	von	rd.	10	
WE	pro	Jahr	bedeuten.		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
72
	
4.2.2 FNP‐Potenziale		
FNP‐Flächen:	Realisierung	von	300	WE	mit	hoher	Wahrscheinlichkeit	–	weitere	
550	bis	720	Wohneinheiten	noch	offen		
Für	einige	Wohnbauflächenreserven	des	Flächennutzungsplans	(FNP)	bestehen	der‐
zeit	konkrete	Überlegungen	zur	Entwicklung.	Auf	diesen	Flächen	können	in	Summe	
geschätzte	rd.	300	Wohneinheiten	realisiert	werden.		
Darüber	hinaus	bestehen	weitere	rd.	18	Hektar	(Bruttobauland/BBL)	an	Wohnbau‐
flächenpotenzialen	im	Flächennutzungsplan.	Deren	Entwicklung	ist	derzeit	allerdings	
noch	offen.	Für	die	Flächen	gibt	es	zum	aktuellen	Stand	noch	keine	Interessenten	bzw.	
Planungsvorstellungen.		
Geht	man	in	einer	ersten	Perspektive	davon	aus,	dass	auf	diesen	Flächen	40	
WE	 pro	 Hektar	 entstehen	 könnten,	 wären	 auf	 diesen	 Flächen	 rd.	 720	
Wohneinheiten	möglich.		
In	einer	zweiten	Perspektive	ist	jedoch	zu	berücksichtigen,	dass	nicht	alle	im	
FNP	als	Wohnbauflächen	definierten	Potenziale	auch	tatsächlich	entwickelt	
werden.	Denn	auch	hier	muss	erst	eine	Verkaufs‐	oder	Entwicklungsbereit‐
schaft	gegeben	sein,	da	die	meisten	Flächen	sich	nicht	im	Eigentum	der	Stadt	
Wesseling	befinden.	Da	aus	der	Vergangenheit	kein	Erfahrungswert	vorliegt,	
veranschlagen	wir	eine	mögliche	Aktivierungsquote	von	50%,	d.h.	es	wird	da‐
von	ausgegangen,	dass	rd.	360	WE	realisiert	werden.		
4.2.3 Weitere	Potenziale		
Der	 Vollständigkeit	 halber	 sind	 neben	 Flächen	 mit	 Baurecht	 und	 FNP‐Potenzialen	
weitere	mögliche	Wohnbaupotenziale	zu	ergänzen,	die	theoretisch	genutzt	werden	
könnten,	z.B.:	
Gewerbliche	Brachen		
Umnutzungen	(bislang	gewerbliche	Nutzungen)	
Umwandlungsobjekte	(Nichtwohngebäude)	
Unterausgenutzte	Grundstücke	(sofern	nicht	bereits	als	Baulücke	erfasst)	
Dachgeschossausbauten	/	‐aufstockungen	
Zu	den	genannten	Kategorien	liegen	in	Wesseling	bislang	jedoch	keine	Erkenntnisse	
vor.		
4.3
Zwischenfazit:	Einwohnerpfad	der	Variante	„Wachstum“	möglich	–	An‐
gebotsengpässe	ab	2026	gefährden	ein	fortgesetztes	Wachstum		
Absehbare	Fertigstellungen	bis	2025	ermöglichen	Bevölkerungspfad	der	Vari‐
ante	„Wachstum“		
Wie	im	Kap.	4.2	dargestellt,	werden	mit	sehr	hoher	Wahrscheinlichkeit	im	Zeitraum	
von	2016	bis	2025	rd.	1.200	WE	in	Wesseling	fertig	gestellt	werden.	Diese	entfallen	
auf	das	Rheintal‐Quartier	(Wesseling),	den	2.	Bauabschnitt	von	Eichholz	(Keldenich),	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
73
	
auf	einige	FNP‐Potenziale	(Wesseling,	Urfeld,	Keldenich,	Berzdorf)	sowie	auf	weitere	
Fertigstellungen	im	Rahmen	der	üblichen	Innenentwicklung.		
Ein	 solches	 Fertigstellungsvolumen	 lässt	 den	 in	 Kap.	 4.1.2	 dargestellten	 Bevölke‐
rungspfad	der	Variante	„Wachstum“	möglich	erscheinen.	Nach	der	Variante	„Wachs‐
tum“	bemisst	sich	das	dafür	erforderliche	Neubauvolumen	auf	rd.	1.200	WE	im	Zeit‐
raum	von	2016	bis	2025.		
Angebotsengpass	 ab	 2025	 gefährdet	 weiteres	 Bevölkerungswachstum	 von	
Wesseling		
Während	in	einer	10‐Jahres‐Perspektive	die	absehbaren	Wohnungsbaufertigstellun‐
gen	mit	sehr	hoher	Wahrscheinlichkeit	zu	einem	fortgesetzten	Bevölkerungswachs‐
tum	in	Wesseling	führen	werden,	zeichnet	sich	unter	heutiger	Perspektive	ab	2026	
ein	Angebotsengpass	ab:	einer	Neubaunachfrage	von	1.300	WE	(Variante	„stabil“)	bis	
1.700	WE	(Variante	„Wachstum“)	im	Zeitraum	von	2026	bis	2040	steht	nur	ein	Ange‐
botspotenzial	von	450	WE	gegenüber	(Abbildung	66).	Somit	besteht	ein	hohes	Risiko,	
dass	die	Bevölkerungsentwicklung	ab	2026	deutlich	gebremst	wird	–	und	das	obwohl	
im	Rhein‐Erft‐Kreis	bzw.	der	Köln‐Bonner	Region	insgesamt	auch	nach	2025	nach	Be‐
rechnung	von	IT.NRW	ein	nachhaltiges	Bevölkerungswachstum	zu	erwarten	ist	und	
dies	auch	ein	Nachfragepotenzial	für	die	Stadt	Wesseling	ist	(Abbildung	67).		
Abbildung	66:	 Abgleich	Neubaunachfrage	und	Angebotspotenziale	
Angebot (Angabe in WE)
Nachfrage (Angabe in WE)
Variante "Wachstum"
Variante "stabil"
in Vorbereitung/Realisierung ‐ bis 2025
1.200
FNP (50% aktivierbar)
350
2016‐2025
1.200
2016‐2025
1.050
Baulücken (20% aktivierbar)
100
2026‐2040
1.700
2026‐2040
1.300
Summe
1.650
Summe
2.900
Summe
2.350 	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Berechnungen	
empirica
Abbildung	67:	 Bevölkerungsprognosen	für	die	Köln‐Bonner‐Region,		
2014‐2040	
Quelle:	IT.NRW,	eigene	Darstellung	
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
5.
Empfehlungen		
5.1
Überblick		
	
74
Aus	Analyse	und	Prognose	ergeben	sich	die	nachfolgend	dargestellten	Handlungsbe‐
darfe	am	Wesselinger	Wohnungsmarkt.	Daraus	abgeleitet	sind	Ziele	und	strategische	
Handlungsansätze	(siehe	nachfolgende	Abbildung).		
Ausgehend	von	den	strategischen	Handlungsansätzen	wurden	für	die	Handlungsfel‐
der		
Strategisches	Flächenmanagement	
Zielgruppenorientierter	Wohnungsmarkt	
Preiswertes	Wohnen		
Bestandsentwicklung		
Umsetzung	des	Handlungskonzeptes	
Empfehlungen	erarbeitet,	die	in	den	nachfolgenden	Kapiteln	dargestellt	sind.	Die	Ab‐
bildung	69	zeigt	die	Empfehlungen	im	Überblick.	In	jedem	Handlungsfeld	werden	zu‐
dem	die	jeweilige	Ausgangssituation	und	die	Ziele	der	Stadt	Wesseling	dargestellt.		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
75
Abbildung	68:	 Wohnungsmarkt	Wesseling:	Handlungsbedarfe,	Ziele	und	strategische	Handlungsansätze	
	
Quelle:	eigene	Darstellung		
empirica	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
76
Abbildung	69:	 Handlungsempfehlungen	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
5.2
	
77
Handlungsfeld	„Strategisches	Flächenmanagement“	
5.2.1 Thema	„Stadtentwicklung	/	Demografie“	
5.2.1.1 Ausgangssituation	
Über	 weite	 Strecken	 in	 den	 2000er	 Jahren	 hat	 Wesseling	 nicht	 die	 Wachs‐
tumspotenziale	in	der	Region	Köln‐Bonn	genutzt.	Erst	in	den	letzten	drei	Jah‐
ren	konnte	Wesseling	wieder	an	die	Wachstumsdynamik	der	Region	durch	ei‐
nen	entsprechenden	Wohnungsneubau	anschließen.		
Der	bis	2025	absehbare	Wohnungsneubau	in	Wesseling	wird	zu	einem	fort‐
gesetzten	Bevölkerungswachstum	auf	dem	Niveau	der	letzten	drei	Jahre	füh‐
ren.	Damit	besteht	eine	hohe	Chance,	dass	Wesseling	bis	2025	die	Einwohner‐
zahl	entsprechend	der	Variante	„Wachstum“	der	Einwohnerprognose	errei‐
chen	kann.		
Zuwanderung	findet	vor	allem	in	jüngeren	Altersgruppen	statt.	Je	höher	die	
Zuwanderung,	desto	positiver	wirkt	sich	das	auf	die	Altersstruktur	aus.	In	den	
2000er	 Jahren,	 in	 denen	 Wesseling	 hohe	 Wanderungsverluste	 hatte,	 ist	 die	
Bevölkerung	überproportional	gealtert.	Dieser	Alterungsprozess	konnte	erst	
seit	2013	durch	kräftige	Wanderungsüberschüsse	gebremst	werden.		
Über	viele	Jahre	hatte	die	Stadt	Wesseling	ein	negatives	Image	als	Wohnstand‐
ort.	In	den	letzten	Jahren	hat	sich	dies	im	Zuge	von	erhöhter	Nachfrage	vor	
allem	 aus	 Köln	 und	 gesteigerter	 Wohnungsbautätigkeit	 verbessert.	 Dies	
führte	zu	Zuwanderung	vieler	neuer	Bewohner.		
5.2.1.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
Die	 Stadt	 Wesseling	 möchte	 ihre	 in	 den	 letzten	 Jahre	 begonnene	 positive	
Einwohnerentwicklung	 langfristig	 fortsetzen	 und	 die	 Zahl	 ihrer	 Einwohner	
steigern.	Dies	trägt	auch	dazu	bei,	den	Alterungsprozess	der	Bevölkerung	zu	
bremsen.		
Der	 fortgesetzte	 positive	 Einwohnerpfad	 kann	 vor	 allem	 durch	 erhöhte	
Wanderungsgewinne	erreicht	werden,	d.h.	eine	reduzierte	Abwanderung	und	
einen	verstärkten	Einwohnerzuwachs.		
Durch	ein	fortgesetzes	Bevölkerungswachstum	will	die	Stadt	Wesseling	auch	
eine	 nachhaltige	 Verbesserung	 des	 Images	 des	 Wohnstandortes	 Wesseling	
erreichen.		
5.2.2 Thema	„Wohnbaulandpotenziale“	
5.2.2.1 Ausgangssituation	
Die	Stadt	Wesseling	verfügt	über	Wohnbaupotenziale	in	einer	rechnerischen	
Größenordnung	rd.	1.550	Wohneinheiten	(vgl.	Kapitel	4.2,	ohne	Baulücken).	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
78
Dies	sind	Flächen	mit	bestehendem	Baurecht	und	FNP‐Potenziale.	Für	einen	
Großteil	dieser	Potenziale	gibt	es	bereits	konkrete	Entwicklungs‐	bzw.	Bebau‐
ungsabsichten.	 In	 diesem	 Kontext	 ist	 davon	 auszugehen,	 dass	 im	 Zeitraum	
von	2016	bis	2025	rd.	1.200	Wohneinheiten	in	Wesseling	entstehen	werden.		
Nach	den	beiden	Varianten	der	zukünftigen	Wohnungsnachfrage	(vgl.	Kapitel	
4.1.2)	werden	bis	2040	in	Wesseling	insgesamt	zwischen	2.350	Wohneinhei‐
ten	 (Variante	 „stabil“)	 und	 2.900	 Wohneinheiten	 (Variante	 „Wachstum“)	
nachgefragt.	Der	Wachstumspfad	erscheint	für	Wesseling	angesichts	des	von	
IT.NRW	 prognostizierten	 Einwohnerwachstums	 in	 der	 gesamten	 Region	
Köln‐Bonn	(vgl.	Abbildung	67)	plausibel.		
Im	Ergebnis	 des	Abgleichs	von	Wohnbaupotenzialen	 und	 zukünftiger	Woh‐
nungsnachfrage	ergibt	sich	bis	ca.	2025	kein	außerordentlicher	mengenmä‐
ßiger	Engpass.	Die	anstehenden	Wohnbauentwicklungen	(u.a.	Rheintal‐Quar‐
tier,	 Eichholz)	 werden	 mit	 sehr	 hoher	 Wahrscheinlichkeit	 zu	 einem	 fortge‐
setzten	Bevölkerungszuwachs	in	Wesseling	zumindest	bis	2025	führen	–	so‐
fern	 die	 entstehenden	 Wohnangebote	 den	 Präferenzen	 der	 Nachfrager	 ent‐
sprechen.		
Für	die	Zeit	nach	2025	ist	aber	schon	heute	erkennbar,	dass	für	einen	aus	gut‐
achterlicher	Perspektive	möglichen	fortgesetzten	Bevölkerungszuwachs	von	
Wesseling	 die	 notwendigen	 Wohnbaupotenziale	 fehlen.	 Berücksichtigt	 man	
die	 bis	 2025	 entstehenden	 rd.	 1.200	 Wohneinheiten,	 dann	 besteht	 im	 Zeit‐
raum	 von	 2026	 bis	 2040	 eine	 Neubaunachfrage	 im	 Umfang	 von	 1.150	
Wohneinheiten	 (Variante	 „stabil“)	 bis	 1.700	 Wohneinheiten	 (Variante	
„Wachstum“).	Setzt	man	eine	durchschnittliche	Dichte	von	40	Wohneinheiten	
je	ha	Wohnbauland	an,	dann	wären	29	ha	(Variante	„stabil“)	bzw.	43	ha	(Va‐
riante	„Wachstum“)	erforderlich.		
5.2.2.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
Es	 ist	 Ziel	 der	 Stadt	 Wesseling,	 die	 vorhandenen	 Wohnbaupotenziale	
möglichst	 vollumfänglich	 einer	 Wohnbaulandentwicklung	 zuzuführen.	 Die	
Ausfälle	 bei	 der	 Aktivierung	 sollten	 so	 gering	 wie	 möglich	 sein	 (dies	 trifft	
insbesondere	auf	die	FNP‐Potenziale	zu).		
Das	 aktuell	 durchgeführte	 Verfahren	 zur	 Neuaufstellung	 des	 Regionalplans	
bietet	 die	 Chance	 für	 die	 Stadt	 Wesseling,	 neue	 Wohnbauflächen	 zu	
mobilisieren	(ASB‐Flächen).		
5.2.3 Thema	„Nachverdichtungspotenziale“	
5.2.3.1 Ausgangssituation	
In	den	letzten	Jahren	wurde	in	Wesseling	im	Bestand	nachverdichtet.	Dies	ge‐
schah	in	Form	von	Baulückenschließungen	sowie	Bestandsoptimierung	(Um‐
bau,	ggf.	Abriss	und	Neubau).		
Das	Baulückenkataster	der	Stadt	Wesseling	weist	derzeit	noch	rd.	160	Baulü‐
cken	unterschiedlicher	Größenordnung	im	gesamten	Stadtgebiet	auf.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
79
Weitere	 systematische	 Erfassungen	 zu	 Nachverdichtungspotenzialen	 liegen	
nicht	vor.		
Insbesondere	 in	 der	 Kernstadt	 von	 Wesseling	 gibt	 es	 noch	 eine	 Reihe	 von	
Grundstücken,	die	mit	Nichtwohn‐Nutzungen	belegt	sind,	und	bei	denen	die	
Frage	zu	stellen	ist,	ob	dies	noch	zeitgemäße	Nutzungen	für	eine	Innenstadt	
sind.		
Es	 gibt	 Bereiche	 bzw.	 einzelne	 Grundstücke	 insbesondere	 in	 der	 Kernstadt	
von	Wesseling,	aber	auch	vereinzelt	in	den	drei	anderen	Stadtteilen	von	Wes‐
seling,	die	augenscheinlich	Modernisierungsstaus	aufweisen	und	sich	für	eine	
Bestandsqualifizierung	eignen	würden	(Umbau,	ggf.	Abriss	und	Neubau).		
5.2.3.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
	
In	einer	übergeordneten	planerischen	Perspektive,	legt	das	im	Baugesetzbuch	
verankerte	 Prinzip	 der	 Innen‐	 vor	 der	 Außenentwicklung	 eine	 Nachver‐
dichtung	im	Innenbereich	der	Stadt	Wesseling	nahe.		
Die	Stadt	Wesseling	strebt	an,	den	Prozess	der	in	den	letzten	Jahren	begonne‐
nen	 Nachverdichtungen	 weiter	 zu	 verstärken	 und	 hierdurch	 vermehrt	
Baulücken	zu	schließen	und	Bestandsoptimierungen	(Umbau,	ggf.	Abriss	und	
Neubau)	zu	intensivieren.		
Gewerbliche	Brachen	in	der	Stadt	Wesseling	sollten	auch	im	Hinblich	auf	ihre	
Potenziale	für	die	Entwicklung	als	Wohnstandorte	geprüft	werden.		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
80
	
5.2.4 Maßnahmen	
5.2.4.1 Intensivierung	von	Nachverdichtungen	
Intensivierung	von	Nachverdichtungen	
Ziele	
Nutzung	 der	 vorhandenen	 Potenziale	 im	 Bestand	 für	
Wohnbauentwicklung	von	Wesseling	
 Sicherung	der	Auslastung	von	Infrastrukturen		
 Reduzierung	von	Verkehrsaufkommen	durch	kürzere	Wege		
 Schonender	Umgang	bei	der	Neuinanspruchnahme	von	Flächen		
die	
zukünftige	
Inhalte	
Bestehende	Baulücken		
Pflege	und	Fortführung	des	vorhandenen	Baulückenkatasters		
Prüfung	konkreter	Rahmenbedingungen	bei	größeren	Baulücken		
Eigentümeransprache	mit	dem	Ziel	einer	hohen	Grundstücksaktivierung		
Prüfung	 eines	 Aufkaufs	 von	 Baulücken	 durch	 die	 Stadt	 Wesseling	 im	 Kontext	 von	
Quartiersentwicklungen		
Weitere	Flächen	im	Bestand	(z.B.	gewerbliche	Brachen)	
Identifikation	weiterer	möglicher	Potenziale	für	Wohnen	
Analyse	der	Eignung	möglicher	Flächen	für	eine	Wohnbebauung	
Prüfen	der	Rahmenbedingungen	für	eine	Wohnbauentwicklung		
Ansprache	der	Eigentümer		
Bestandsoptimierung	(Umbau,	ggf.	Abriss	und	Neubau)	
Identifikation	möglicher	Grundstücke	/	Objekte		
Verstärkte	Beratung	und	Unterstützung	für	Eigentümer	(u.a.	was	ist	möglich)	
Ggf.	Aufkauf	im	Kontext	von	Quartiersentwicklungen		
Nächste	Schritte		
 Entwicklung	einer	Strategie	der	Nachverdichtung		
 Abstimmung	der	Inhalte	der	Strategie	
 Festlegung	der	Zeitplanung		
 Festlegung	der	erforderlichen	organisatorischen	Strukturen		
Beteiligte		
	
Stadt	Wesseling:	Fachbereiche	Stadtplanung,	Liegenschaften		
Ggf.	SEG	
Ggf.	Dritte		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
81
	
5.2.4.2 Entwicklung	von	Potenzialen	mit	Baurecht	
Entwicklung	von	Potenzialen	mit	Baurecht	
Ziele	
 Schnelle	Aktivierung	von	Flächen,	die	über	Baurecht	verfügen		
 Bedienen	der	hohen	Nachfrage	nach	Wohnraum	in	Wesseling		
Inhalte	
Zielgruppenorientierte	Entwicklung		
Leitbild‐orientierte	Entwicklung	(Gesamtquartier	und	Teilquartiere)	
Möglichst	immer	eine	Mischung	aus	Einfamilien‐	und	Mehrfamilienhaustypen	und	ggf.	
ergänzenden	Nutzungen		
Bildung	von	Teilquartieren	(insbesondere	bei	größeren	Flächenpotenzialen)	
Gestaltung	attraktiver	Außenräume	(Wegeführung,	Plätze)	
Risikobetrachtung	für	große	Potenziale	
Identifikation	möglicher	Risiken	(Zeit,	Volumen,	Qualität)	
Begleitung	/	Austausch	mit	Entwicklern		
Nächste	Schritte		
 Prüfen	der	Rahmenbedingungen	der	einzelnen	Flächen	(z.B.	Nutzungshemmnisse)	
 Erarbeitung	von	Nutzungskonzepten		
 Ansprache	der	Flächeneigentümer	(ggf.	Flächenerwerb)	
 Möglichst	frühzeitiger	Start	mit	der	Bebauung	
Beteiligte		
Stadt	Wesseling:	Fachbereiche	Stadtplanung,	Liegenschaften		
Ggf.	SEG	
Flächeneigentümer	
5.2.4.3 Aktivierung	zusätzlicher	Wohnbauflächen	
Entwicklung	zusätzlicher	Wohnbauflächen		
Ziele	
 Finden	von	weiteren	Wohnbauflächen	für	die	längerfristige	Entwicklung	nach	2025	
 Nutzen	der	Wachstumschancen,	die	sich	aus	der	posititiven	Entwicklung	in	der	Köln‐
Bonner	Region	auch	nach	2025	ergeben	
Inhalte	
ASB‐Flächen	des	Regionalplans		
Entwickeln	von	Nutzungskonzepten	(Zielgruppen,	Typologien)	
Zeitliche	Phasierung	(u.a.	Bauabschnitte)	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
82
Ansprache	von	Grundstückseigentümern	
Große	Wohnbaupotenziale	aus	der	Nachverdichtung	(siehe	Maßnahme	„Intensivierung	von	
Nachverdichtungen)	
Klärung	der	Rahmenbedingungen		
Entwicklung	von	Nutzungsvorstellungen	(Zielgruppen,	Typologien)	
Ansprache	von	Eigentümern		
Nächste	Schritte		
 Diskussion	 mit	 der	 Bezirksregierung	 über	 die	 Notwendigkeit	 der	 Entwicklung	 von	
zusätzlichen	ASB‐Flächen,	damit	Wesseling	auch	langfristig	wohnungsmarktpolitisch	
handlungsfähig	sein	kann	
 Entwicklung	 eines	 Kriterienkatalogs	 zur	 Identifizierung	 weiterer	 Wohnbauland‐
potenziale	
 Frühzeitige	Einbindung	der	politischen	Gremien		
 Akzeptanz	schaffen	(Politik,	Bewohner)	
 Einbindung	aller	Akteure	
 Prüfen/Optimieren	der	bisherigen	Akquisewege		
Beteiligte		
Stadt	Wesseling:	Fachbereiche	Stadtplanung,	Liegenschaften	
Ggf.	SEG	
Flächeneigentümer	
5.2.4.4 Prüfung	eines	verstärkten	Zwischenerwerbs	
Eine	strategische	Bodenvorratspolitik	für	Wesseling	bietet	die	Chance,	über	ein	aus‐
reichendes	Portfolio	an	Wohnbauflächen	zu	verfügen,	auf	denen	wohnungspolitische	
Zielsetzungen	verfolgt	werden	können.	Die	Flächen	werden	von	der	Kommune	oder	
einer	städtischen	Entwicklungsgesellschaft	erworben.	Dies	können	Flächen	mit	und	
ohne	Baurecht	sein.	Der	Nachteil	bei	Flächen	mit	vorhandenem	Baurecht	ist	ein	ver‐
mutlich	hoher	Kaufpreis,	den	die	Eigentümer	fordern	werden.	Der	Vorteil	ist	eine	so‐
fortige	 Verfügbarkeit	 unmittelbar	 bebaubaren	 Wohnbaulands	 und	 die	 Entwicklung	
gemäß	 städtischer	 Zielsetzungen.	 Flächen	 ohne	 Baurecht	 sind	 günstiger,	 allerdings	
mag	die	Verkaufsbereitschaft	der	Grundstückseigentümer	unter	unveränderten	Rah‐
menbedingungen	gering	sein	bzw.	in	Erwartung	einer	baldigen	Baureife	werden	un‐
angemessen	hohe	Kaufpreise	gefordert.		
Mit	den	Zielen,	einerseits	eine	Grundstückspreise	treibende	Spekulation	einzuschrän‐
ken	und	andererseits	die	Grundstückseigentümer	an	den	Entwicklungs‐	und	Folge‐
kosten	für	soziale	und	technische	Infrastrukturen	zu	beteiligen,	kann	im	Rahmen	ei‐
nes	Baulandbeschlusses	die	Regelung	getroffen	werden,	eine	Teilabtretung	von	Flä‐
chen	zu	vereinbaren.	So	muss	z.B.	ein	Grundstückseigentümer	in	Dortmund	25%	der	
Nettobaufläche	an	die	Kommune	abtreten,	damit	für	das	Areal	ein	Bauleitverfahren	
eingeleitet	wird.	Im	Idealfall	kann	eine	solche	Regelung	noch	sehr	viel	weiter	gehen	
und	beinhalten,	dass	Baurecht	nur	auf	Flächen	entstehen	kann,	die	sich	im	Eigentum	
der	Kommune	befinden	und	dass	die	Kommune	im	Rahmen	eines	Zwischenerwerbs	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
83
lediglich	den	Preis	für	Bauerwartungsland	oder	Rohbauland	bezahlt.	Über	 eine	 ge‐
sonderte	Regelung	ist	es	möglich,	dass	dem	Grundstücksverkäufer	als	Verkaufsanreiz	
ein	Teil	des	durch	die	Planung	entstehenden	Bodenwertzuwachses	zu	einem	späteren	
Zeitpunkt	gezahlt	wird.		
Eine	Kostenbeteiligung	ist	grundsätzlich	auch	möglich	über	Kostenbeiträge.	Bei	der	
Entwicklung	 von	 solchen	 Folgekostenmodellen	 bzw.	 entsprechenden	 Vereinbarun‐
gen	müssen	Kommunen	allerdings	aufgrund	des	anzuwendenden	Prinzips	der	Kau‐
salität	hohe	Anforderungen	erfüllen.11	Die	Stadt	Rheinbach	hat	z.B.	durch	ein	unab‐
hängiges	 Büro	 die	 „gesamten	 folgekostenfähigen	 sozialen	 Infrastrukturen“	 zusam‐
menstellen	und	eine	Kostenspanne	in	Höhe	von	6,60	bis	7,20	Euro	/	m²	Nettobauland	
errechnen	lassen.	Dies	gilt	nur	für	die	Folgekosten	für	die	soziale	Infrastruktur;	die	
Folgekosten	 für	 die	 technische	 Infrastruktur	 werden	 in	 Rheinbach	 über	 Erschlie‐
ßungsverträge	geregelt.12	
Wie	eine	deutschlandweite	Analyse	kommunaler	Baulandbeschlüsse	zeigt,	gibt	es	kei‐
nen	standardisierten	Baulandbeschluss.13	Vielmehr	ist	jeder	Beschluss	individuell	auf	
die	Kommune	zugeschnitten	und	enthält	unterschiedliche	Inhalte	und	Regelungstie‐
fen.	Für	Wesseling	würde	dies	bedeuten,	einen	möglichen	Baulandbeschluss	im	Rah‐
men	einer	fächerübergreifenden	Arbeitsgruppe	aus	Verwaltung	und	Politik,	ggf.	mit	
externen	Beratern,	zu	erarbeiten.	Ein	breiter	politischer	Konsens	ist	Grundbedingung.	
In	den	meisten	Fällen	geht	der	Aufstellung	eines	Baulandbeschlusses	ein	langer	und	
intensiver	Arbeitsprozess	voraus.14	
5.3
Handlungsfeld	„Zielgruppen“	
5.3.1 Thema	„Familien“	
5.3.1.1 Ausgangssituation	
Die	Stadt	Wesseling	ist	ein	bei	Familien	beliebter	und	nachgefragter	Wohnort	
in	der	Köln‐Bonner	Region.	Preisgunst	und	ein	gute	Infrastruktur	für	Familien	
sind	die	Vorteile	von	Wesseling.		
Anspannung	auf	dem	Wohnungsmarkt	der	Stadt	Wesseling	gibt	es	derzeit	am	
stärksten	 bei	 Baugrundstücken	 für	 individuelle	 Einfamilienhausbebauung	
und	bei	gebrauchten	Objekten.	Gebrauchte	Ein‐/Zweifamilienhäuser	werden	
zu	überhöhten	Preisen	angeboten,	finden	aber	dennoch	Nachfrage,	da	das	An‐
gebot	knapp	ist.		
																																																													
		 Das	Prinzip	der	Kausalität	besagt,	dass	lediglich	die	(Folge)Kosten	berücksichtigt	werden	dürfen,	die	aufgrund	
11
der	Entwicklung	des	jeweiligen	Grundstücks	entstehen.		
		 Forum	Baulandmanagement	NRW,	Januar	2017,	Kommunale	Boden‐	und	Liegenschaftspolitik	–	Wohnbauland‐
12
strategien	und	Baulandbeschlüsse	auf	dem	Prüfstand,	S.	62	
		 Forum	Baulandmanagement	NRW,	Januar	2017,	Kommunale	Boden‐	und	Liegenschaftspolitik	–	Wohnbauland‐
13
strategien	und	Baulandbeschlüsse	auf	dem	Prüfstand	
		 ebd.,	S.	72	
14
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
84
Eine	verstärkte	Zuwanderung	von	Familien	aus	den	Hochpreisstandorten	in	
der	Region	auf	der	einen	Seite	und	ein	Halten	von	Familien,	die	schon	jetzt	in	
Wesseling	leben,	aber	ihre	Wohnsituation	verbessern	wollen,	auf	der	anderen	
Seite,	erfordern	entsprechenden	familiengeeigneten	Neubau.		
Im	Zuge	der	Flüchtlingszuwanderung	werden	zukünftig	auch	Familien	Wohn‐
raum	in	Wesseling	nachfragen.	Dem	wird	aktuell	u.a.	mit	dem	Bau	von	preis‐
günstigem	Wohnraum	begegnet.		
5.3.1.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
Wesseling	bleibt	auch	zukünftig	ein	attraktiver	Wohnstandort	für	Familien,	
die	in	allen	Segmenten	geeignete	und	an	die	Kaufkraft	angepasste	Wohnange‐
bote	finden.		
Wesseling	schafft	im	Neubaubereich	eine	ausreichende	Anzahl	von	Baugrund‐
stücken	für	die	gesamte	Bandbreite	an	Haustypen	(vom	Einfamilienhaus	bis	
zum	Geschosswohnungsbau).		
Neben	Grundstücken	für	das	klassische	Einfamilienhaus	ist	es	eine	wichtige	
Herausforderung,	 Wohnraum	 in	 verdichteter	 Form	 (auch	 in	 Mehrfamilien‐
häusern)	zu	schaffen.		
Ein	großer	Teil	der	zukünftig	als	anerkannte	Flüchtlinge	in	Wesseling	leben‐
den	Menschen	wird	im	Familienverbund	leben.	Die	Stadt	bietet	Flüchtlingsfa‐
milien	 durch	 entsprechende	 familienorientierte	 Wohnraumangebote	 eine	
Chance,	sich	in	die	Stadtgesellschaft	zu	integrieren.		
5.3.2 Thema	„Ältere	Menschen“	
5.3.2.1 Ausgangssituation	
Schon	heute	ist	jeder	vierte	Bewohner	von	Wesseling	60	Jahre	und	älter.	Bis	
zum	Jahr	2040	wird	sich	dieser	Bevölkerungsanteil	auf	ca.	30%	erhöht	haben.	
Dieser	Alterungsprozess	wird	auch	bei	der	Variante	„Wachstum“	stattfinden,	
die	durch	hohe	Zuwanderung	vor	allem	jüngerer	Menschen	gekennzeichnet	
ist.		
Ältere	Haushalte	fragen	heute	in	Wesseling	Miet‐	und	Eigentumswohnungen	
nach.	In	diesen	Segmenten	gab	es	in	den	letzten	Jahren	relativ	wenig	barrie‐
rearmes	 bzw.	 –freies	 Neubauangebot	 in	 Wesseling.	 Auch	 beim	 Betreuten	
Wohnen	übertrifft	die	Nachfrage	das	Angebot.		
5.3.2.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
Auch	 angesichts	 des	 zukünftig	 fortschreitenden	 Prozesses	 des	 demografi‐
schen	Wandels	steigert	die	Stadt	Wesseling	ihre	Attraktivität	als	Wohnstand‐
ort	für	ältere	Haushalte.		
Wesseling	mobilisiert	eine	steigende	Anzahl	von	altersgerechten	Neubauten	
sowohl	im	Miet‐	als	auch	im	Eigentumsbereich.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
85
Der	größte	Teil	der	heutigen	und	der	zukünftig	älteren	Haushalte	in	Wesseling	
wird	weiter	im	Bestand	wohnen	bleiben.	Für	diese	Haushalte	gilt	es,	das	er‐
forderliche	altersgerechte	Anpassungen	in	den	Wohnungen	und	Einfamilien‐
häusern	erfolgen.		
5.3.3 Thema	„Junge	Menschen“	
5.3.3.1 Ausgangssituation	
Aufgrund	der	guten	Erreichbarkeit	zwischen	den	beiden	Hochschul‐	und	Ar‐
beitsplatzstandorten	Köln	und	Bonn	und	den	relativ	hohen	Immobilienprei‐
sen	in	den	beiden	Städten	hat	Wesseling	in	den	letzten	Jahren	auch	zuneh‐
mend	junge	Menschen	angezogen.		
Die	Attraktivität	von	Wesseling	für	junge	Menschen	beschränkt	sich	nicht	auf	
den	Wohnungsmarkt.	Freizeitangebote	und	die	generelle	Lebensqualität	spie‐
len	eine	ebenso	hohe	Rolle	–	hier	gibt	es	Schwächen	in	Wesseling.		
5.3.3.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
Auch	wenn	Wesseling	nicht	mit	den	Großstädten	Köln	und	Bonn	hinsichtlich	
genereller	Attraktivität	für	junge	Menschen	konkurrieren	kann,	kümmert	sich	
Wesseling	darum,	das	Wohnangebot	und	die	Lebensqualität	für	junge	Men‐
schen	zu	verbessern.		
5.3.4 Maßnahmen	
5.3.4.1 Schaffung	familiengerechter	Neubauangebote		
Schaffung	familiengerechter	Neubauangebote	
Ziele	
 Durch	 Neubaumaßnahmen	 wird	 das	 Wohnungsangebot	 für	 Familien	 in	 Wesseling	
quantitativ	und	qualitativ	verbessert.	
 Verhinderung	 von	 Abwanderung	 von	 Familien	 aus	 Wesseling	 und	 Anziehen	 von	
Familien	aus	der	Region		
Inhalte	
Bei	der	Planung	von	Familiengerechten	Wohnangeboten	ist	es	wichtig,	die	nachfolgend	dar‐
gestellten	Präferenzen	zu	berücksichtigen.	Bei	Einfamilienhäusern	sind	diese	einfacher	zu	
berücksichtigen	 als	 bei	 Mehrfamilienhäusern.	 Im	 Hinblick	 darauf,	 Familien	 in	 Wesseling	
auch	verdichtetes	Wohnen	zu	ermöglichen,	gilt	es	aber	auch	die	u.g.	Qualitäten	möglichst	
umfassend	zu	realisieren.		
	
Berücksichtigung	von	Standortanforderungen	von	Familien			
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
86
Hausnahe	sichere	Aufenthaltsmöglichkeiten	für	kleinere	Kinder	mit	Sichtbeziehung	zu	
den	Wohnungen	
Spielmöglichkeiten	(Grünflächen,	Spielplätze,	Freiflächen)		
Verkehrssichere,	 verkehrsarme	 und	 gut	 beleuchtete	 Wege	 im	 Quartier:	 Radwege,	
Einbahnstraßen,	Spielstraßen,	Straßenbeleuchtung,	keine	Angsträume	
Fußläufige	Nähe	zu	qualitativ	guten	Kindertagesstätten	und	Grundschulen		
Akzeptable	Erreichbarkeit	(zu	Fuß,	Rad,	ÖPNV)	weiterführender	Schulen		
Verkehrssichere	Wegeverbindungen	
Sichere,	(halb‐)öffentliche	Aufenthaltsmöglichkeiten	für	ältere	Kinder	und	Jugendliche	
im	Quartier/Stadtteil	als	Treffpunkte	
Sport‐/Bewegungsflächen	
Kommunikationsorte	im	Quartier	für	Eltern	
Einkaufsmöglichkeiten	und	Ärzte	(u.a.	Kinderarzt)	in	der	Nähe	
Möglichkeit	 der	 Anfahrt	 mit	 dem	 Auto	 an	 das	 Haus	 (zum	 Ausladen)	 und	 hausnaher	
Stellplatz	
Berücksichtigung	von	Anforderungen	von	Familien	an	Gebäude/Wohnraum	
Entscheidender	als	die	Wohnfläche	ist	die	Anzahl	an	Zimmern,	d.h.	mind.	vier,	besser	
noch	fünf	und	mehr	Zimmer	
Wohn‐/Lebensbereich	 mit	 Anbindung	 an	 private	 Freifläche	 (z.B.	 Küche	 oder	
Wohnzimmer	 direkt	 angrenzend	 an	 den	 eigenen	 Garten	 oder	 große	 kindersichere	
Terrasse)	
Hohes	 Maß	 an	 Privatheit	 im	 Haus/in	 der	 Wohnung,	 z.B.	 durch	 das	 Wohnen	 auf	
mehreren	Etagen,	lärmdämmende	Wände	und	Decken	
Abstellmöglichkeiten	 (inklusive	 verschließbare)	 im	 Haus/der	 Wohnung	 und	 im	
hausnahen	Bereich	(z.B.	für	Spielsachen,	Kinderwagen,	Fahrräder)	
Privatheit	am	Haus,	z.B.	durch	sichtgeschützte	Eingangsbereiche	und	nicht	einsehbare	
Balkone	oder	Dachterrassen	
Blick	von	der	Küche	auf	den	für	Spielzwecke	genutzten	hausnahen	Raum	
Nächste	Schritte		
 Prüfung	der	Standorte,	die	in	Wesseling	für	Familienwohnen	in	Betracht	kommen	
 Berücksichtigung	 der	 o.g.	 Anforderungen	 von	 Familien	 bei	 der	 Planung	 (auch	 bei	
Abstimmungen	mit	Bauträgern	und	der	Festlegung	zu	erreichender	Qualitäten)	
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Stadtplanung,	 Liegenschaften,	 Kultur/Sport,	
Verkehrsflächen,	Kinder/Jugend/Familie,	Sicherheit/Ordnung,	Bauaufsicht	
Ggf.	SEG	
Flächeneigentümer	
Bauträger	
	
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
87
	
5.3.4.2 Schaffung	altersgerechter	Neubauangebote	
Schaffung	altersgerechter	Neubauangebote	
Ziele	
 Schaffung	von	zusätzlichen	altersgerechten	Neubauangeboten	in	Wesseling		
 Nutzen	des	Potenzials,	um	gebrauchte	Einfamilienhäuser,	die	von	älteren	Haushalten	
bewohnt	werden,	für	junge	Familien	freizuziehen	
Inhalte	
Bei	der	Planung	von	altersgerechten	Wohnangeboten	ist	es	wichtig,	die	nachfolgend	darge‐
stellten	Präferenzen	von	älteren	Haushalten	zu	berücksichtigen.		
Berücksichtigung	von	Anforderungen	älterer	Haushalte	an	Standort	/Wohnumfeld		
Fußläufige	Entfernung	zu	Angeboten	der	Alltagsversorgung		
Nähe	 zu	 Bereichen	 von	 hoher	 Aufenthaltsqualität	 im	 wohnungsnahen	 Bereich,	 u.a.	
Durchgrünung,	belebte	Bereiche	
ÖPNV‐Anbindung	in	fußläufiger	Entfernung	
Sicheres	Umfeld,	beleuchtete	Straßen,	Vermeidung	von	Angsträumen	
Integration	 in	 Wohnquartiere	 im	 Sinne	 eines	 Mehrgenerationenwohnens	 in	 der	
Nachbarschaft	
Wunsch	nach	Kommunikation	in	der	Nachbarschaft		
Wunsch	nach	gegenseitiger	Unterstützung	bei	Hilfsbedürftigkeit		
Sicherheit	 im	 Falle	 der	 Hilfs‐	 und	 Pflegebedürftigkeit	 durch	 Integration	 von	
Dienstleistungen	 bis	 hin	 zur	 Pflege	 in	 das	 Quartier	 (z.B.	 durch	 Betreutes	 Wohnen,	
Pflegekerne	 im	 Quartier)	 Berücksichtigung	 von	 Anforderungen	 von	 Familien	 an	
Gebäude/Wohnraum	
Berücksichtigung	von	Anforderungen	älterer	Haushalte	an	Gebäude/Wohnraum		
Barrierearme	oder	–freie	Gebäude	mit	Aufzug	auf	die	volle	Etage	
Barrierefreie	bzw.	–arme	Erschließung	der	Gebäude	
Abstellmöglichkeiten	 (inkl.	 verschließbare)	 im	 hausnahen	 Bereich	 (z.B.	 für	 Fahrrad,	
Rollator)		
Große	Eingangssituation:	Briefkästen,	Sitzmöglichkeiten	im	Innenbereich		
Im	 EG	 geschützte	 Lage,	 z.B.	 durch	 Sichtschutz	 oder	 erhöhte	 EG‐Zonen	
(Sicherheitsaspekt)	
Direkte	Zufahrtsmöglichkeiten	mit	dem	Auto	bis	vor	die	Haustür		
Wohnungen	mit	mindestens	1,5,	besser	zwei	Zimmern	(1‐Personen	Haushalt)	bzw.	drei	
Zimmern	oder	mehr	für	Paare	
Großzügige	private	Freiflächen	(Balkon/	Terrassen/	Mietergarten)	
Attraktive	Sichtbeziehungen	aus	der	Wohnung	
Abstellmöglichkeit	in	der	Wohnung	
Bodengleiche	Dusche	im	Bad	
Ausreichende	Bewegungsradien	in	Bad	und	Küche	
Nächste	Schritte		
 Prüfung	der	Standorte,	die	in	Wesseling	für	Wohnen	für	ältere	Haushalte	in	Betracht	
kommen	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
88
 Berücksichtigung	der	o.g.	Anforderungen	älterer	Haushalte	bei	der	Planung	(auch	bei	
Abstimmungen	mit	Bauträgern	und	der	Festlegung	zu	erreichender	Qualitäten)	
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Stadtplanung,	 Liegenschaften,	 Verkehrsflächen,	
Sicherheit/Ordnung,	 Bauaufsicht,	 Soziale	 Hilfen/Wohnungswesen	 /	 Seniorenbeauf‐
tragte)	
Ggf.	SEG	
Flächeneigentümer	
Bauträger	
5.3.4.3 Altersgerechte	Anpassungen	im	Bestand		
Altersgerechte	Anpassungen	im	Bestand	
Ziele	
 Verbesserung	der	Wohnsituation	für	ältere	Haushalte	in	Wesseling		
 Modernisierung	des	Wesselinger	Wohnungsbestands	
Inhalte	
Zielgruppen	 sind	 ältere	 Haushalte	 in	 Mehrfamilienhäusern	 und	 Ein‐/Zweifamilien‐
häuser	 sowohl	 im	 Bestand	 privater	 Eigentümer	 als	 auch	 größerer	
Wohnungsgesellschaften	
Herstellung	eines	schwellenfreien	Zugangs	zum	Gebäude	(Rampen)		
Barrierearmut	im	Gebäude	(z.B.	Handläufe,	Treppenlifte,	wo	kein	Aufzug	möglich	bzw.	
vorhanden	ist)	
Schaffung	von	Abstellflächen	für	Rollatoren	
Anpassung	der	Badsituation	
Zugang	zum	Balkon	
Nächste	Schritte		
 Verbesserte	Bereitstellung	von	Informationsangeboten	zum	altersgerechten	Umbau		
 Initiierung	einer	Informationskampagne			
 Einbindung	des	Themas	in	ein	Beratungsnetzwerk	
 Förderlicher	Umgang	mit	genehmigungspflichtigen	Anpassungsmaßnahmen	
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Verkehrsflächen,	 Bauaufsicht,	 Soziale	 Hilfen/Wo‐
hnungswesen	/	Seniorenbeauftragte	
Rhein‐Erft‐Kreis	
Haus	&	Grund		
Architekten	/	Handwerk	
Wohnungsgesellschaften	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
89
5.3.4.4 Steigerung	der	Attraktivität	für	junge	Menschen		
Steigerung	der	Attraktivität	für	junge	Menschen	
Ziele	
 Halten	und	Anziehen	von	jungen	Menschen	in/nach	Wesseling		
 Nutzen	von	jungen	Menschen	zur	nachhaltigen	Imageverbesserung		
Inhalte	
Optimierung	des	Wohnungsangebotes	für	junge	Menschen	(Fokus	Bestand)	
Schaffung	von	Neubauangeboten	für	junge	Menschen		
Verbesserung	der	Standortbedingungen	von	Wesseling	für	junge	Menschen		
Nächste	Schritte		
 Gespräche	 mit	 Bestandshaltern	 für	 gezielte	 (preisgünstige)	 Angebote	 für	 junge	
Menschen		
 Gespräche	 mit	 Projektentwicklern	 zur	 Abstimmung	 von	 Wohnangeboten	 für	 junge	
Menschen		
 Diskussion	von	Möglichkeiten,	Wesseling	gezielt	als	Standort	auch	für	junge	Menschen	
zu	entwickeln	(Freizeitangebote,	sonstige	Qualitäten)	
Beteiligte		
Stadt	Wesseling:	Fachbereiche	Kultur/Sport,	Liegenschaften,	Kinder/Jugend/Familie,	
ggf.	Soziale	Hilfen/Wohnungswesen,	ggf.	Stadtplanung		
Wohnungsgesellschaften	
Projektentwickler	
5.4
Handlungsfeld	„Bezahlbarer	Wohnraum“		
5.4.1 Thema	„Einkommensschwächere“	
5.4.1.1 Ausgangssituation	
Aufgrund	der	Mietpreissteigerungen	in	Wesseling	in	den	letzten	Jahren	ist	die	
Versorgung	von	Haushalten	mit	geringen	Einkommen	schwieriger	geworden.	
Größere	Bestandshalter	in	Wesseling	beschreiben	die	Lage	auf	dem	preiswer‐
ten	Mietwohnungsmarkt	in	Wesseling	allerdings	als	keinesfalls	so	angespannt	
wie	in	Köln	und	Bonn.		
Anerkannte	 Flüchtlinge	 finden	 in	 Wesseling	 kaum	 Wohnraum	 und	 müssen	
daher	in	den	Flüchtlingsunterkünften	verbleiben.	Dies	wiederum	schränkt	die	
Aufnahmekapazitäten	für	neue	zugewiesene	Flüchtlinge	ein.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
90
5.4.1.2 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
In	der	Stadt	Wesseling	sollen	Haushalte	mit	geringen	Einkommen	adäquaten,	
d.h.	bezahlbaren	Wohnraum	finden.		
Vorrangig	 im	 Fokus	 einer	 Wohnraumversorgung	 stehen	 Haushalte	 mit	 den	
geringsten	 Einkommen,	 d.h.	 insbesondere	 Empfänger	 von	 Mindestsiche‐
rungsleistungen	und	auch	wohnungslosen	Personen.	
Der	 Neubau	 von	 geförderten	 Wohnungen	 sollte	 in	 Wesseling	 ergänzenden	
Charakter	haben	und	ist	standortbezogen	und	auf	das	Quartier	abzustimmen.		
5.4.2 Maßnahmen	
5.4.2.1 Sicherung	von	preiswertem	Wohnen	im	Bestand		
Sicherung	von	preiswertem	Wohnen	im	Bestand	
Ziele	
 Wohnraumversorgung	für	Haushalte	mit	geringen	Einkommen			
Inhalte	
Grundsätzlich	gilt,	dass	mit	einem	hohen	Wohnungsneubau	insgesamt,	der	sich	an	der	
zukünftigen	 Wohnnachfrage	 orientiert	 (siehe	 Kapitel	 4.1.2),	 auch	 die	 Mieten	 im	
Wesselinger	 Wohnungsbestand	 moderat	 gehalten	 werden	 können.	 Dies	 gilt	
insbesondere	für	freifinanzierte	gebrauchte	Wohnungen.		
Kosten	der	Unterkunft:	Für	die	Gruppe	der	Haushalte	mit	den	geringsten	Einkommen	
in	 Wesseling,	 d.h.	 Empfänger	 von	 Mindestsicherungsleistungen	 (SGB	 II,	 SGB	 XII)	
übernimmt	das	Jobcenter	die	Kosten	der	Unterkunft,	sowohl	für	mietpreisgebundene	
geförderte	 als	 auch	 freifinanzierte	 Wohnungen.	 Unter	 der	 Voraussetzung,	 dass	 die	
Kosten	 der	 Unterkunft	 seitens	 des	 Kreises	 regelmäßig	 der	 Mietpreisentwicklung	 in	
Wesseling	 angepasst	 werden,	 sichern	 die	 Kosten	 der	 Unterkunft	 die	
Wohnraumversorgung	für	die	einkommensschwächsten	Haushalte	in	Wesseling.		
Aus	 der	 Mietpreisbindung	 laufende	 Wohnungen:	 Bundesweite	 Studien	 belegen,	 dass	
Wohnungen,	 die	 aus	 der	 Mietpreisbindung	 gelaufen	 sind,	 auch	 langfristig	 im	
preiswerten	 Segment	 Haushalte	 mit	 geringen	 Einkommen	 versorgen.	 Die	 Gründe	
hierfür	sind	vielfältig	(gesetzliche	Regulierungen	bei	Mietpreiserhöhungen,	Baualter/	
Zustand	der	Wohnung,	sozial	verpflichtete	Eigentümer	wie	z.B.	Genossenschaften	oder	
kommunale	Wohnungsunternehmen).		
Mittelbare	Belegungsrechte:	Der	Neubau	von	Mietwohnungen	ohne	Bindung	wird	mit	
Mitteln	der	nordrhein‐westfälischen	Landeswohnraumförderung	gefördert,	wenn	im	
Gegenzug	 Besetzungsrechte	 an	 freien	 oder	 frei	 werdenden	 Ersatzwohnungen	 im	
Bestand	eingeräumt	werden.	
Kauf	von	Belegungsrechten	im	Bestand:	Die	Stadt	Wesseling	kann	Belegungsrechte	für	
bestehende	Wohnungen	erwerben,	muss	eine	ggf.	vorhandene	Ertragslücke	(Vergleich	
von	 preisgebundener	 Miete	 zur	 Marktmiete)	 jedoch	 dem	 Eigentümer	 der	 Wohnung	
zahlen.	 Diese	 Option	 wäre	 auch	 für	 die	 aus	 der	 Mietpreisbindung	 gelaufenen	
Wohnungen	vorstellbar.	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
91
Nächste	Schritte		
 Schaffen	 der	 Voraussetzungen	 für	 einen	 an	 der	 zukünftigen	 Wohnungsnachfrage	
orientierten	Wohnungsneubau		
 Einwirken	 der	 Stadt	 Wesseling	 auf	 die	 Ausgestaltung	 der	 Kosten	 der	 Unterkunft	
(Rhein‐Erft‐Kreis)	
 Beobachtung,	wie	sich	die	Mieten	der	zukünftig	aus	der	Mietpreisbindung	laufenden	
Wohnungen	entwickeln	
 Ansprache	 von	 Bestandshaltern,	 die	 auch	 Neubauten	 realisieren	 (können),	 um	 die	
Option	der	mittelbaren	Belegungsrechte	zu	prüfen.	
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Soziale	 Hilfen/Wohnungswesen,	 Immobilienmanage‐
ment,	Liegenschaften,	Stadtplanung		
Rhein‐Erft‐Kreis	
Bestandshalter	/	Wohnungsgesellschaften	
5.4.2.2 Ergänzender	Neubau	von	gefördertem	Wohnraum		
Ergänzender	Neubau	von	gefördertem	Wohnraum	
Ziele	
 Wohnraumversorgung	für	Haushalte	mit	geringen	Einkommen			
Inhalte	
Die	 nordrheinwestfälische	 Landeswohnraumförderung	 stellt	 für	 Bauherren	
Fördermittel	 für	 den	 Bau	 von	 mietpreisgebundenen	 geförderten	 Wohnungen	 zur	
Verfügung.	 Damit	 einher	 geht	 die	 Verpflichtung	 des	 Bauherrn/Investors,	 eine	
anfängliche	Maximalmiete	von	5,75€/m²	nettokalt	(Bewilligungsmiete	für	Kommunen	
mit	 Mietniveau	 M4,	 Einkommensgruppe	 A)	 nicht	 zu	 überschreiten.	 Ab	 dem	 Jahr	 der	
Bezugsfertigkeit	 kann	 die	 Miete	 entsprechend	 den	 Bestimmungen	 des	 BGB	 jährlich	
1,5%	 erhöht	 werden.	 Die	 Mietpreis‐	 und	 Belegungsbindung	 gilt	 für	 den	 in	 der	
Förderzusage	festgelegten	Zeitraum.		
Die	geförderten	Wohnungen	dürfen	nur	von	Haushalten	bezogen	werden,	die	in	den	
Einkommensgrenzen	der	nordrhein‐westfälischen	Landeswohnraumförderung	liegen	
und	 die	 einen	 Wohnberechtigungsschein	 vorweisen	 (wird	 von	 der	 Kommune	
Wesseling	ausgestellt).		
Angesichts	des	nach	wie	vor	negativen	Images	von	Wesseling	als	Wohnstandort	und	
tlw.	 räumlich	 fokussierten	 schwierigen	 sozialen	 Problemlagen	 sollte	 aus	
gutachterlicher	 Einschätzung	 die	 Zahl	 der	 zukünftig	 in	 Wessseling	 entstehenden	
mietpreisgebundenen	 geförderten	 Wohnungen	 einerseits	 möglichst	 gering	 gehalten	
werden	und	andererseits	keine	geförderten	Wohnungen	in	Quartieren	gebaut	werden,	
deren	 soziale	 Ausgangssituation	 als	 schwierig	 zu	 bewerten	 ist.	 Daher	 wird	 in	 der	
vorliegenden	Untersuchung	auch	keine	Zahl	an	zu	bauenden	geförderten	Wohnungen	
definiert	 –	 es	 ist	 immer	 einzelfallbezogen	 zu	 entscheiden,	 welches	 Volumen	 an	
welchem	 Standort	 insgesamt	 verträglich	 und	 förderlich	 für	 eine	 gute	 Projekt‐	 und	
Quartiersentwicklung	 ist.	 Nichtsdestoweniger	 ist	 die	 sich	 aus	 der	 Wohnungsnach‐
frageprognose	ergebende	Anzahl	von	zu	bauenen	Wohnungen	in	Mehrfamilienhäusern	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
92
	
(vgl.	 Kapitel	 4.1.2)	 Richtschnur	 zur	 Bewertung	 des	 Volumens	 an	 zu	 bauenden	
gefördreten	Wohnungen.	 Ihr	 Anteil	 sollte	 im	 langjährigen	 Schnitt	 nicht	mehr	 als	10‐
15%	aller	neu	gebauten	Wohnungen	in	Mehrfamilienhäusern	in	Wesseling	sein.		
Nächste	Schritte		
 Fortsetzung	 der	 Beratung	 von	 Investoren,	 die	 geförderten	 Wohnraum	 in	 Wesseling	
errichten	möchten.	
 Aufstellen	 eines	 transparenten	 Kriterienrasters,	 unter	 welchen	 Bedingungen	
mietpreisgebundene	geförderte	Wohnungen	an	Standorten	entstehen	können	
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Soziale	 Hilfen/Wohnungswesen,	 Immobilienmanage‐
ment,	Liegenschaften,	Stadtplanung		
Bauherren	/	Investoren		
5.4.2.3 Wohnraum	für	Flüchtlinge	im	Bestand		
Wohnraum	für	Flüchtlinge	im	Bestand		
Ziele	
 Wohnraumversorgung	für	anerkannte	Flüchtlinge		
Inhalte	
Anerkannte	 Flüchtlinge	 werden	 in	 den	 nächsten	 Jahren	 unterschiedliche	
Haushaltstypen	 in	 Wesseling	 bilden.	 Junge	 Alleinreisende	 werden	 eher	 in	 kleinen	
Haushalten	leben,	Familien	in	größeren	Mehrpersonenhaushalten.	Ausgehend	von	der	
heutigen	 Anzahl	 von	 bereits	 anerkannten	 Flüchtlingen	 (vgl.	 Kapitel	 2.2.4)	 und	 den	
vermutlich	zukünftig	Anerkannten	ist	davon	auszugehen,	dass	die	Zahl	der	Haushalte	
mit	 anerkannten	 Flüchtlingen	 im	 Gesamtkontext	 der	 Wesselinger	 Bevölkerung	 sehr	
gering	sein	wird	und	daher	in	geringerem	Maße	ein	„Mengenthema“.	
Die	Sicherung	von	preiswertem	Wohnen	im	Wesselinger	Wohnungsbestand	ist	somit	
die	Maßnahme,	die	auch	anerkannten	Flüchtlingen	am	zielführendsten	helfen	kann.	Die	
Sicherung	von	preiswertem	Wohnen	im	Bestand	ist	wiederum	nur	möglich,	wenn	in	
Wesseling	insgesamt	möglichst	viel	Wohnungsneubau	in	den	nächsten	Jahren	entsteht.		
Unabhängig	von	der	Mengenfrage	ist	davon	auszugehen,	dass	anerkannte	Flüchtlinge	
auch	in	der	Zukunft	Zugangsschwierigkeiten	auf	den	normalen	Wohnungsmarkt	haben	
werden,	u.a.	da	es	auf	Seiten	von	Vermietern	Unsicherheiten	bzw.	tlw.	auch	Vorbehalte	
gibt.	Hier	ist	mit	unterstützenden	Maßnahmen	anzusetzen	und	das	hohe	bestehende	
Engagement	 für	 Flüchtlinge	 in	 Wesseling	 zu	 nutzen.	 Aufklärungsarbeit	 bei	 und	
Kommunikation	 mit	 potenziellen	 Vermietern	 (in	 erster	 Linie	 private	 Vermieter)	 ist	
dabei	entscheidend.	Gleichzeitig	sind	auch	Flüchtlinge	weiterhin	dabei	zu	unterstützen,	
sich	in	die	Wesselinger	Stadtgesellschaft	zu	integrieren	–	dies	betrifft	auch	Fragen	des	
Wohnens.		
Nächste	Schritte		
 Unterstützung	von	anerkannten	Flüchtlingen	bei	der	Suche	nach	Wohnraum		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
93
 Modellprojekt	„Junge	Flüchtlinge	in	Wohngemeinschaften	in	Wesseling“	(gemeinsam	
mit	Studierenden/Auszubildenden/jungen	Berufstätigen)	
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Soziale	 Hilfen/Wohnungswesen,	 Integrationsbeauf‐
tragte,	Immobilienmanagement,	Kinder/Jugend/Familie	
Wohnungseigentümer			
5.5
Handlungsfeld	Bestandsqualifizierung		
5.5.1 Thema	„Qualitätsorientierte	Quartiersentwicklung“	
5.5.1.1 Ausgangssituation	
Die	Stadt	Wesseling	verfügt	über	teilräumliche	Lagen	mit	sehr	unterschiedli‐
chen	Qualitäten.	Dabei	sind	weniger	die	Unterschiede	zwischen	den	Stadttei‐
len	als	vielmehr	Unterschiede	zwischen	den	Quartieren	von	Bedeutung.		
Im	Zuge	des	Nachfragedrucks	auf	dem	Wohnungsmarkt	und	der	von	der	Stadt	
Wesseling	verfolgten	Strategie,	Stadtbereiche	zu	stabilisieren	bzw.	auch	auf‐
zuwerten,	gab	es	und	gibt	es	an	verschiedenen	Stellen	der	Stadt	solche	positi‐
ven	Trends.		
Bei	einer	auch	weiterhin	fortgesetzten	positiven	Nachfrageentwicklung	in	der	
Zukunft	–	davon	ist	im	Rahmen	der	auch	langfristig	stark	wachsenden	Köln‐
Bonner	 Region	 auszugehen	 –	 wird	 dieser	 Druck	 zur	 qualitativen	 Stabilisie‐
rung	von	Teilbereichen	der	Stadt	Wesseling	bestehen	bleiben.	
5.5.1.2 Positionierung	der	Stadt	Wesseling	
Die	 Stadt	 Wesseling	 verfolgt	 das	 Ziel,	 auch	 weiterhin	 bestehende	
Wohnstandorte	zu	attraktivieren.		
Dieser	 Prozess	 wird	 auch	 weiterhin	 räumlich	 selektiv	 stattfinden	 (es	 geht	
nicht	 um	 eine	 stadtweite	 flächendeckende	 Aufwertung	 –	 diese	 wäre	 eine	
Mammutaufgabe	und	erscheint	angesichts	der	bestehenden	Sozialstrukturen	
auch	nicht	zielführend)	
Es	 sollten	 Quartiere	 entwickelt	 werden,	 die	 aus	 städtebaulicher	 Sicht,	
aufgrund	 einer	 Lagegunst	 und	 im	 Kontext	 der	 Generierung	 einer	
erforderlichen	Zusatznachfrage	geeignet	sind.		
Bei	 der	 Entwicklung	 wird	 darauf	 geachtet,	 eine	 gute	 soziale	 Mischung	 zu	
erreichen.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
94
5.5.2 Thema	„Bestandsmodernisierungen“	
5.5.2.1 Ausgangssituation	
Ein	großer	Teil	des	Wesselinger	Wohnungsbestands	ist	überaltert.	Dies	trifft	
sowohl	auf	Mehr‐	als	auch	auf	Einfamilienhäuser	zu.		
Damit	einhergehend	sind	Wohngebäude	oftmals	unzureichend	altersgerecht	
ausgestattet,	 weisen	 nicht	 mehr	 nachfragegerechte	 Größen	 und	 Grundrisse	
auf	und	haben	zudem	Mängel	im	energetischen	Zustand.		
Mit	dem	in	den	letzten	Jahren	gewachsenen	Nachfragedruck	wurden	Wohn‐
gebäude	vermehrt	von	den	Eigentümern	modernisiert,	auch	weil	die	Ertrags‐
perspektiven	im	Zuge	gestiegener	Mieten	günstiger	wurden.		
Auch	die	größeren	Bestandshalter	in	der	Stadt	Wesseling	haben	in	den	letzten	
Jahren	modernisiert.	Davon	ist	auch	in	den	kommenden	Jahren	auszugehen.		
Die	meisten	Wohngebäude	in	der	Stadt	Wesseling	befinden	sich	im	Eigentum	
von	Privatpersonen.	Hier	zeigt	sich	oftmals	die	Herausforderung,	dass	nicht	
in	dem	Maße	wie	es	aus	städtebaulicher	und	immobilienwirtschaftlicher	Per‐
spektive	heraus	sinnvoll	wäre,	modernisiert	wird.	Das	hat	vielfältige	Ursachen	
(Alter	der	Eigentümer,	Unsicherheit,	ob	sich	Modernisierungen	auch	lohnen	
oder	nicht	nur	kosten).		
In	den	kommenden	Jahren	werden	sich	die	Wohnpräferenzen	der	Nachfrager	
verschieben.	Verstärkt	altersgerechte	Objekte	werden	nachgefragter	sein,	ge‐
rade	auch	im	Bestand,	ebenso	wird	stärker	auf	die	Nebenkosten	geachtet,	was	
eine	Herausforderung	für	die	energetische	Modernisierung	ist.	Gleichzeitig	ist	
die	Frage	zu	stellen,	ob	nicht	auch	eine	von	der	Stadt	Wesseling	verfolgte	Stra‐
tegie	der	schrittweisen	Qualitätserhöhung	auf	dem	Wesselinger	Wohnungs‐
markt	nicht	auch	Investitionen	in	den	Bestand	erfordern.		
5.5.2.2 Positionierung	der	Stadt	Wesseling	
Die	 Stadt	 Wesseling	 verfolgt	 die	 Strategie	 einer	 selektiven	 Modernisierung	
des	 Wohnungsbestands,	 d.h.	 Modernisierungen	 machen	 dort	 Sinn,	 wo	 auch	
längerfristig	 eine	 Nachfrage	 nach	 Wohnraum	 adäquat	 befriedigt	 werden	
kann.	 Die	 Anpassung	 bzw.	 Schaffung	 von	 Baurecht	 nach	 zukunftsfähigen	
städtebaulichen	 Kriterien	 kann	 insbesondere	 in	 den	 Altbeständen	
erforderlich	sein.	
Dort,	 wo	 selektive	 Modernisierung	 nicht	 sinnvoll	 ist,	 sollte	 die	 qualitative	
Zusatznachfrage	durch	entsprechenden	Neubau	bedient	werden.		
Um	 auch	 private	 Eigentümer	 zur	 Modernisierung	 ihres	 Bestandes	 zu	
motivieren,	sind	entsprechende	Instrumente	zu	finden	und	anzuwenden.		
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
95
	
5.5.3 Maßnahmen		
5.5.3.1 Beratungsnetzwerk	„Modernisierung“		
Beratungsnetzwerk	„Modernisierung“			
Ziele	
 Initiierung	 eines	 Beratungsnetzwerkes	 mit	 dem	 Ziel,	 Modernisierungen	 im	
Wesselinger	Wohnungsbestand	zu	unterstützen.	
Inhalte	
Zielgruppe	 der	 Leistungen	 eines	 Beratungsnetzwerk	 sind	 in	 erster	 Linie	 private	
Eigentümer	in	Wesseling.		
Im	 Rahmen	 eines	 Modernisierungs‐Netzwerks	 soll	 über	 Modernisierungsinhalte,	
Vorgehen,	 Finanzierung	 informiert	 werden,	 Privateigentümer	 für	 das	 Thema	
Modernisierung	sensibilisiert	werden	und	auch	konkret	unterstützt	werden.		
Ein	 Beratungsnetzwerk	 besteht	 üblicherweise	 aus	 allen	 für	 Modernisierungen	 rele‐
vanten	 Akteuren,	 d.h.	 Verbraucherberatung,	 Architekten,	 Finanzierer,	
Wohnungsunternehmen,	Haus	&	Grund,	Makler	und	zielt	auf	unterschiedliche	Aspekte	
der	 Modernisierung	 (z.B.	 altersgerechte	 Anpassung,	 energetische	 Modernisierung,	
zielgruppengerechte	Modernisierungen).	
Ein	 Beratungsnetzwerk	 kann	 von	 der	 Stadt	 Wesseling	 initiiert	 und	 für	 einen	
begrenzten	Zeitraum	begleitet	werden	(z.B.	im	Rahmen	eines	Modellprojekte	über	eine	
Laufzeit	 von	2	 Jahren),	 sollte	 sich	 langfristig	 aber	selbst	organisieren.	 Dies	 erfordert	
aber	einen	„Kümmerer“,	wie	z.B.	Haus	&	Grund	(da	diese	Institution	an	der	Schnittstelle	
zu	Privateigentümern	verortet	ist).		
Wichtig	 für	 die	 Partner	 eines	 solchen	 Netzwerkes	 ist	 es,	 langfristig	 wirtschaftliche	
Optionen	 durch	 das	 Netzwerk	 zu	 erhalten	 (z.B.	 Beratung	 eines	 Privateigentümers	
durch	 einen	 Architekten).	 Nur	 dann	 gelingt	 es,	 die	 Mitwirkungsbereitschaft	 der	
Akteure	langfristig	zu	sichern.		
Nächste	Schritte		
 Auswahl	 eines	 Quartiers	 als	 Modellprojekt	 (mögliche	 Auswahlkriterien:	 gut	
abgrenzbar,	 überschaubare	 Anzahl	 von	 Einwohnern	 bzw.	 Immobilien,	 Quartier	 mit	
Modernisierungsbedarf)	
 Eigentümerbefragung	(Modernisierungszustände,	Vermietungssituation	etc.)	
 Ansprache	möglicher	Netzwerkpartner	(auch	über	Multiplikatoren)	
 Etablierung	 des	 Netzwerks	 /	 regelmäßige	 moderierte	 Treffen	 (Ziel	 des	
Beratungsnetzwerks,	Themen/Inhalte,	Vorgehen)	
Beteiligte		
	
Stadt	Wesseling:	Fachbereiche	Soziale	Hilfen/Wohnungswesen,	Immobilienmanage‐
ment,	Bauaufsicht	
Potenzielle	Netzwerkpartner		
Eigentümer		
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
96
5.5.3.2 Qualifizierungsstrategien	für	Bestandsquartiere			
Qualifizierungsstrategien	für	Bestandsquartiere			
Ziele	
 Steigerung	 der	 Attraktivitäten	 von	 ausgewählten	 Wesselinger	 Quartieren	 als	
Wohnstandorte	
 Profilierung	der	vier	Wesselinger	Stadtteile	als	Wohnstandorte		
 Verbesserung	des	gesamtstädtischen	Images	von	Wesseling	als	Wohnstandort	
Inhalte	
Mögliche	Quartierstypen	
o Mischtypen	 (Wohnen,	 Handel,	 Dienstleistungen)	 in	 der	 Wesselinger	 Innen‐
stadt	
o Durch	Großwohntypologie	geprägte	Quartiere	stadtweit		
o Gewachsene	Einfamilienhausquartiere		
Prüfung	 der	 Qualifizierungsanforderungen	 für	 ausgewählte	 Bestandsquartiere	 in	
Wesseling	 hinsichtlich	 (Auswahl	 von	 Kriterien,	 kann	 sich	 von	 Quartier	 zu	 Quartier	
unterscheiden)	
o Sozialstruktur	
o Städtebaulicher	Zustand	
o Zustand	der	Gebäude		
o Infrastrukturausstattung		
Strategien	und	Maßnahmen	in	ausgewählten	Quartieren,	z.B.	
o Beitrag	 der	 Quartiersentwicklung	 zu	 einer	 verbesserten	 gesamtstädtischen	
Entwicklung	von	Wesseling	(siehe	auch	o.g.	Ziele)	
o Altersgerechte	und	energetische	Modernisierung	von	Gebäuden	
o Stabilisierung	der	Sozialstruktur	(Fokus	soziale	Mischung)	
o Ergänzender	 Neubau	 (z.B.	 im	 Zusammenhang	 mit	 einem	 forcierten	
Generationswechsel	 im	 Bestand	 der	 Bau	 von	 barrierefreien	 Wohnungen	 im	
Quartier)	
Nächste	Schritte		
 Auswahl	 möglicher	 Quartiere	 (Festlegung	 anhand	 welcher	 Kriterien	 Quartiere	
ausgewählt	werden)	
 Analyse	der	Ausgangssituation	(qualitativ	und	quantitativ)	
 Ableitung	von	Handlungsbedarfen		
Beteiligte		
Stadt	 Wesseling:	 Fachbereiche	 Soziale	 Hilfen/Wohnungswesen,	 Kinder/Jugend/	
Familie,	 Bauaufsicht,	 Immobilienmanagement,	 Verkehrsflächen,	 Sicherheit/Ordnung,	
Stadtplanung	
Bestandshalter	/	Wohnungsunternehmen			
Weitere	relevante	Akteure	in	den	jeweiligen	Quartieren			
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
5.6
	
97
Umsetzung	des	Handlungskonzepts	Wohnen	
5.6.1 Ziele	der	Stadt	Wesseling	
Das	 Handlungskonzept	 Wohnen	 Wesseling	 soll	 nach	 Verabschiedung	 durch	
den	Rat	umgesetzt	werden.		
Eine	Steuerung	der	Umsetzung	des	Handlungskonzepts	durch	die	Verwaltung	
ist	erforderlich	
Als	 wichtige	 Steuerungsgrundlage	 sollte	 eine	 Wohnungsmarktbeobachtung	
eingerichtet	werden		
5.6.2 Maßnahmen	
5.6.2.1 Strategische	Steuerung		
Strategische	Steuerung	
Ziel	
 Umsetzung	des	Handlungskonzepts	Wohnen	Wesseling	
Inhalte	
Auswahl	/	Reihenfolge	der	zur	Umsetzung	anzugehenden	Maßnahmen		
Festlegung	 eines	 Fahrplans	 mit	 entsprechendem	 Zeitplan	 (konkrete	 Schritte	 der	
Umsetzung)	
Umgang	mit	Hemmnissen	der	Umsetzung		
Regelmäßige	Berichterstattung	an	die	Verwaltungsspitze	und	die	Politik	
Nächste	Schritte		
 Aufgabendefinition	einer	Stelle	innerhalb	der	Verwaltung,	die	das	Management	bzw.	
die	Steuerung	der	Umsetzung	übernimmt		
 Festlegung	der	Organisationsstruktur	
Beteiligte		
Verwaltungsvorstand	der	Stadt	Wesseling		
Weitere	relevante	Fachbereiche	der	Stadt	Wesseling	
	
	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
98
	
5.6.2.2 Wohnungsmarktbeobachtung	
Wohnungsmarktbeobachtung		
Ziel	
 Unterstützung	für	die	strategische	Steuerung	des	Handlungskonzeptes	Wohnen	
Monitoring	
der	
zukünftigen	
Wohnungsmarktentwicklung		
gesamtstädtischen	
und	
teilräumlichen	
Inhalte	
Erfassen	und	Darstellung	wichtiger	Kennziffern	des	Wesselinger	Wohnungsmarktes	(auch	
im	regionalen	Kontext)	
 Nachfrageseite	
o Einwohner‐	und	Haushaltsentwicklung		
o Entwicklung	der	sozio‐demografischen	Strukturen	(Alter,	Nationalitäten)	
o Entwicklung	der	Wanderungsverflechtung	(Alter,	Herkunft/Ziel)	
o Entwicklung	 von	 Nachfragern	 mit	 geringen	 Einkommen	 (Bedarfsgemein‐
schaften	SGB	II,	SB	XII‐empfänger,	Wohngeldhaushalte,	WBS‐Antragsteller)	
o Entwicklung	der	Kaufkraft		
 Angebotsseite		
o Entwicklung	des	Wohnungsbestands	/	Bautätigkeit		
o Leerstandsentwicklung		
o Preisentwicklung		
Diese	 quantitativen	 Kennzahlen	 sollten	 ergänzt	 werden	 durch	 qualitative	 Informationen	
(z.B.	im	Rahmen	eines	Wohnungsmarktbarometers).	
 Situation	 in	 den	 Teilsegmenten	 des	 Wohnungsmarktes	 (Einfamilienhäuser,	
Mietwohnungen,	preiswertes	Wohnen,	Eigentumswohnungen)	
 Entwicklung	der	Präferenzen	der	Nachfragergruppen	(Standort,	Immobilie)	
 Herausforderungen		
Nächste	Schritte		
 Festlegung	der	quantitativen	und	qualitativen	Beobachtungsparameter	(Quellen,	ggf.	
Kosten)	
 Festlegung	des	Beobachtungsintervalls	(z.B.	jährlich)	
 Festlegung	der	Berichtsform	bzw.	des	–inhalts	(z.B.	Kurzbericht,	Presseinfo)	
Beteiligte		
	
	
Verwaltungsvorstand	der	Stadt	Wesseling	
Weitere	relevante	Fachbereiche	der	Stadt	Wesseling	
Wohnungsmarktakteure	
	
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
99
ANHANG		
Abbildung	70:	 Wohnungsbauintensität	in	Wesseling	(Ein‐/Zweifamilien‐
häuser)	im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	u.	Rhein‐Sieg‐
Kreis,	1990‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
Abbildung	71:	 Wohnungsbauintensität	in	Wesseling	(Mehrfamilienhäuser)	
im	Vergleich	mit	dem	Rhein‐Erft‐Kreis	u.	Rhein‐Sieg‐Kreis,	
1990‐2015	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
100
Abbildung	72:	 Wohnungsbauintensität	in	Wesseling	(Ein‐/Zweifamilien‐
häuser)	im	Vergleich	mit	den	Kommunen	im	Rhein‐Erft‐Kreis,	
1990‐2015	
Erster	Ring	
	
Zweiter	Ring	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
101
Abbildung	73:	 Wohnungsbauintensität	in	Wesseling	(Mehrfamilienhäuser)	
im	Vergleich	mit	den	Kommunen	im	Rhein‐Erft‐Kreis,	1990‐
2015	
Erster	Ring	
	
Zweiter	Ring	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	IT.NRW	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
102
Abbildung	74:	 Median	der	Angebotsmieten	für	gebrauchte	Wohnungen	in	
Wesseling	im	Vergleich,	2012‐2016	
	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
empirica
Abbildung	75:	 Entwicklung	des	Medians	der	Angebotspreise	für	gebrauchte	
Wohnungen	in	Wesseling	im	Vergleich,	2012‐2016	
		
PLZ	Wesseling	=	50389	
Quelle:	empirica	Preisdatenbank	(empirica‐systeme	GmbH)	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
	
103
Abbildung	76:	 Wohngebäudetypen,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling/	Zensus	2011	
empirica
Abbildung	77:	 Baualter	der	Wohngebäude,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling/	Zensus	2011	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
104
	
Abbildung	78:	 Eigentümer‐	und	Mieterhaushalte,	2011	
	
Quelle:	eigene	Darstellung	nach	Stadt	Wesseling/	Zensus	2011	
empirica
Abbildung	79:	 Wohnbaupotenziale	in	Wesseling:	Überblick	
	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Darstellung	
	
	
	
	
	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
105
	
Abbildung	80:	 Wohnbaupotenziale	im	Stadtteil	Wesseling	
	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Darstellung	
	
	
	
	
	
empirica
Abbildung	81:	 Wohnbaupotenziale	im	Stadtteil	Keldenich	
	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Darstellung	
	
	
	
	
	
empirica
empirica	
Handlungskonzept	Wohnen	Wesseling	
106
	
Abbildung	82:	 Wohnbaupotenziale	im	Stadtteil	Berzdorf	
	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Darstellung	
	
	
	
	
	
empirica
Abbildung	83:	 Wohnbaupotenziale	im	Stadtteil	Urfeld	
	
Quelle:	Stadt	Wesseling,	eigene	Darstellung	
	
	
	
	
	
empirica	
empirica