Daten
Kommune
Erkelenz
Dateiname
49834.pdf
Größe
120 kB
Erstellt
28.10.16, 12:00
Aktualisiert
01.02.18, 12:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Beschlussvorlage
Federführend:
Bauaufsichts- und Hochbauamt
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
A 63/286/2016
öffentlich
06.10.2016
Amt 63 Irmtrud Muckel-Jentgens
Eintragung eines Baudenkmals in die Denkmalliste der Stadt Erkelenz
hier: Oerath 146
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
15.11.2016
be
17.11.2016
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaftsförderung und BetrieHauptausschuss
Tatbestand:
Die Eigentümer des Hauses Oerath 146, 41812 Erkelenz haben beantragt, das Gebäude in die Denkmalliste der Stadt Erkelenz einzutragen. Das Gutachten des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege enthält folgende Beurteilungskriterien:
Das Gebäude ist eine Hofanlage, bestehend aus einem traufständig an der Dorfstraße gelegenem zweigeschossigen Wohnhaus und einem anschließenden niedrigerem
Tor- und Stallgebäude, winkelförmig z.T. an der Straße und in die Tiefe des Grundstücks hinein. Die dritte Seite des Hofes wird von einem kleinen zweiräumigen
Schuppen begrenzt, die rückwärtig gelegene ehemalige Scheune ist bis auf Grundmauern nicht mehr vorhanden.
Zur Straße hin sind Wohnhaus und Tor-/Stallgebäude backsteinsichtig. Das Wohnhaus weist vier regelmäßige Fensterachsen auf; der Eingang in der zweiten Achse
von links. Die im Verhältnis zur Wandfläche relativ kleinformatigen Fensteröffnungen
sind rechteckig, alte Holzfenster u. Fensterbeschläge z.T. erhalten. Zwischen den
Stürzen der OG-Fenster ist in Mauerankern die Jahreszahl 1813 festgehalten. Alle
Gebäudeteile sind mit ziegelgedeckten Sattel- bzw. Walmdächern versehen.
Innen historische Struktur und zahlreiche Bauelemente erhalten bzw. noch erkennbar, u.a. Gewölbekeller, verputzte Balkendecken („Kölner Decken“), Dielenböden,
Reste einer Kaminanlage, Lehm-Wandputze.
Das Stallgebäude ist im Kern noch ein Fachwerkgebäude mit massiven Backsteinpartien, im Innern ist das konstruktive Holzgerüst erhalten.
Die Hofanlage trägt wesentlich zum historisch geprägten Ortsbild von Oerath bei und
veranschaulicht in zentraler Lage alte Dorfstruktur, Bebauung und Bauweisen. So ist
sie integraler Bestandteil der typischen historischen Reihenbebauung des siedlungskundlich als Straßendorf anzusprechenden Oerath, das bereits Anfang des 14 Jh. als
Teil der Erkelenzer Grundherrschaft des Aachener Marienstiftes urkundlich genannt
ist. Bis heute erkennbar ist der Straßendorfcharakter mit der typischen langgezogenen Dorfstraße (Oerath), an der sich beiderseits Bebauung, meist (ehem.) denkmalwerte Hofanlagen aufreiht, noch bestimmend erhalten hat, darunter mehrere denkmalwerte Hofanlagen aus der charakteristischen Zeitschicht des 18./19. Jh., die typologisch der Nr. 146 ähneln. Dementsprechend ist die Hofanlage Nr. 146 auch auf
mehreren (publizierten) alten Fotos und Ansichtskarten dokumentiert.
Wissenschaftliche, hier architekturgeschichtliche sowie volkskundliche und städtebauliche Gründe sprechen für ein öffentliches Interesse an der Erhaltung und Nutzung des Hofes.
Aufgrund der substanziell umfangreichen Erhaltung ist die Hofanlage ein anschauliches Zeugnis einer einfachen dörflichen Hofanlage des 19. Jahrhunderts in der Bördelandschaft rund um Erkelenz. Die typische handwerkliche Bauweise ist hier bis in
Details erhalten und ablesbar und damit geeignet, insbesondere der wissenschaftlichen Hausforschung und der Volkskunde als Dokument und Quelle für das Bauen
und Leben in vergangener Zeit zu dienen. An der denkmalgerechten Erhaltung und
Nutzung besteht daher aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Hinzu kommen die o.a. städtebaulichen Gründe im Sinne der Erhaltung und Pflege
des historisch geprägten Ortsbildes und der siedlungsgeschichtlichen Aussage.
Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Hauptausschuss):
„Die ehemalige Hofanlage Oerath 146 in Erkelenz ist ein Baudenkmal im Sinne des §
2 Denkmalschutzgesetz NRW. Sie ist bedeutend für Erkelenz. An Ihrer Erhaltung
und Nutzung besteht aus wissenschaftlichen, hier architekturgeschichtlichen und
städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse. Aus diesem Grund ist das Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Erkelenz einzutragen.“
Finanzielle Auswirkungen:
keine
Vorlage A 63/286/2016 der Stadt Erkelenz
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