Daten
Kommune
Erkelenz
Dateiname
43729.pdf
Größe
140 kB
Erstellt
29.05.15, 12:00
Aktualisiert
01.02.18, 12:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Beschlussvorlage
Federführend:
Dezernat III
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
III/056/2015
öffentlich
05.06.2015
Dezernat III Techn. Beig.
Ansgar Lurweg
Revitalisierung Stadtpark, Umsetzung einer verkleinerten Planungsvariante
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
16.06.2015
be
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaftsförderung und Betrie-
Tatbestand:
Initiiert durch das Workshop-Verfahren zur Aufwertung des Bahnhofsbereiches im
Jahre 2000 ist die weitere Entwicklung der südlichen Innenstadt seit 15 Jahren
Schwerpunkt der Innenstadtplanung. Die bisher eingeleiteten Planungsschritte sind
erfolgreich. Die Neugestaltung der Kölner Straße und des Bahnhofsbereiches hat zu
einer erheblichen privaten Investitionstätigkeit und Projektentwicklungsvielfalt geführt, die mit der neuen Wohnbebauung auch den Stadtpark erreicht hat, und damit
auch wesentliche Zielsetzungen der Rahmenplanung für die südliche Innenstadt erfüllt, die der Rat der Stadt Erkelenz in seiner Sitzung am 26.02.2003 als Grundlage
für weitere städtebauliche Planungen und für die verbindliche Bauleitplanung in der
Innenstadt beschlossen hat.
Die Rahmenplanung enthält folgende Entwicklungsziele:
-
Neuorganisation und –gliederung des MIV (Motorisierten Individualverkehr),
des ÖPNV und des ruhenden Verkehrs, mit dem Ziel der Verkehrsreduzierung
in der Kölner Straße
Herstellung einer funktionalen und städtebaulichen Anbindung des Bahnhofsbereiches (Bahnhof, Konrad-Adenauer-Platz) mit Kölner Straße, als Eingangsituation zur Innenstadt; „Tor zur Innenstadt“
Entwicklung einer fußläufigen und radfreundlichen Wegeverbindung von Innenstadt und Bahnhof
Ausbau, Aufwertung und Neugestaltung der Kölner Straße. Sicherung und
Weiterentwicklung des Geschäftsstandortes „Kölner Straße“ durch standortadäquate Nutzungsergänzungen
-
-
Erhalt und Weiterentwicklung der vorgefundenen, positiven städtebaulichen
Merkmale wie Gründerzeitbauten, Straßenräume etc. zur Ausbildung einer eigenen Identität des Stadtquartiers
Entwicklung untergenutzter Flächen wie Blockinnenbereiche, Baulücken, rückwärtige Grundstücksbereiche oder auch fehlgenutzte Flächen. Insbesondere
sind dies die Randbereiche des Stadtparks sowie die Stellplatzanlage am
Heinrich-Jansen-Weg mit den angrenzenden Flächen.
Ausbau, Aufwertung und Neugestaltung des Stadtparks
Um auf die vorhandenen städtebaulichen Missstände einzuwirken hat der Rat der
Stadt Erkelenz darüber hinaus am 17.12.2003 eine städtebauliche Sanierungssatzung beschlossen, die am Tag nach der Veröffentlichung am 07.02.2004 in Kraft getreten ist.
Der am 01.04.2010 in Kraft getretene Bebauungsplan Nr. 1/9 „Kölner Straße – Stadtpark“, der Festlegungen für den östlichen Bereich der Kölner Straße trifft, sichert u.
a. den Stadtpark in seiner Eigenschaft als öffentliche Grünanlage. In der Sitzung des
Bau- und Betriebsausschusses am 24.06.2010 wurde bereits ein Konzept zur Revitalisierung des Stadtparks vorgestellt und verabschiedet, dass als Grundlage für die
Stellung von Förderanträgen zur Bewilligung von Städtebaufördermitteln und Fördermitteln aus der Förderrichtlinie Stadtverkehr dienen sollte.
(siehe ALLRIS-Ratsinformationssystem)
Die seinerzeitige Planung sah eine aufwendige Neugestaltung des Parks und der angrenzenden Theodor-Körner-Straße mit einem Kostenumfang von ca. 850.000 Euro
vor. Ziel war es, den Stadtpark attraktiver zu gestalten, den ruhenden Verkehr umzuorganisieren um vor allem den Baumbestand in unmittelbarem Straßenbereich zu
schützen. Der direkte Blickkontakt in den Park, ein neuer Spielplatz, gärtnerische Gestaltung und neue Wegebeziehungen waren Kernpunkte der Umgestaltung. Fördermittel in Höhe von bis zu 600.000 Euro wurden seinerzeit in Aussicht gestellt. Entsprechende Förderanträge wurden durch die Verwaltung bei der Bezirksregierung
gestellt. Im Jahre 2012 kam für die seinerzeit vorgestellte Planung des endgültige
„Förderaus“. Die Bezirksregierung teilte mit, dass die Maßnahme zwar grundsätzlich
förderfähig wäre, die Programme allerdings mehrfach überzeichnet seien und eine
Förderung in den nächsten Jahren unrealistisch sei. Der seinerzeit vorgesehene Eigenanteil der Stadt Erkelenz in Höhe von rund 250.000 Euro wurde seitens der Verwaltung in den Haushaltsjahren 2013, 2014 und auch für das Jahr 2015 mit dem Ziel
angemeldet, eine verkleinerte Lösung der Revitalisierung mit Abschluss der Baumaßnahmen der privaten Investoren umzusetzen.
Die Entwicklung in der südlichen Innenstadt und vor allem auch im Umfeld des Stadtparkes ist weit fortgeschritten. Die neue Bebauung am Parkweg von unterschiedlichen privaten Investoren geht in die Schlussphase. Das letzte Objekt soll im Frühjahr
des nächsten Jahres fertiggestellt werden. Ca. 30 neue Wohnungen sind dann in
zentraler Lage inmitten der Innenstadt am Stadtpark entstanden. Die ersten neuen
Bewohner nutzen auch die Parkanlage, die Verwaltung wird angefragt, den notwendigen Endausbau des Parkweges und der angrenzenden Wege herzustellen.
Darüber hinaus haben sich die Rahmenbedingungen im öffentlichen Grün des Stadtparks vor allem beim Baumbestand erheblich verändert. Die vor allem das Straßenbild prägenden Kastanien mussten auch im Bereich des Stadtparks im letzten Jahr
wegen des Befalls mit der Baumkrankheit Pseudomonas zu einem großen Teil gefällt
werden.
Vorlage III/056/2015 der Stadt Erkelenz
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Die Verwaltung hat die Rahmenbedingungen zum Anlass genommen, die Planung
zu überarbeiten und eine kleinere Umsetzungslösung vorzuschlagen, die folgende
Kernpunkte enthält:
Park- und Grünbereich:
- Beibehaltung der Struktur des Parkes
- Beibehaltung des Spielplatzes in der jetzigen Lage und Form
- Parkpflegewerk (Auslichtung Untergehölz, Freistellung einzelner Bäume, etc.)
- Anbindung der neuen Verbindungsstruktur
- Aufarbeitung und teilweise Neuherstellung der Wege
- Beleuchtung der Hauptwegeachsen
Ergänzend dazu soll im Bereich des Spielplatzes eine Boulefläche angelegt werden.
Die Initiative dazu geht von neuen Anwohnern des Stadtparks aus, die auch eine Patenschaft für die Pflege der Anlage übernehmen wollen.
Straßenbereich Theodor-Körner-Straße
- „Verlegung“ der Parkkante durch neuen Straßenquerschnitt
- Beibehaltung der Straßenkante und Stellplatzsituation auf der Gebäudeseite
- Anpassung des Straßenquerschnittes für Begegnungsverkehr
- Anlegen von Schutzstreifen für Radfahrer
- Anlegen einer Querungshilfe im Hauptzugangsbereich des Parkes
- Überarbeitung der Stellplatzsituation auf der Parkseite
Auf die Stellplatzsituation wurde beim Beschluss im Jahre 2010 ein besonderes Augenmerk gelegt. Die damalige Planung sah eine deutliche Differenz von 36 Stellplätzen zur vorhanden Situation vor, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet war, das
ein erklärtes Ziel der Planung die bessere Wahrnehmbarkeit des Parkes im Straßenraum war und der Schutz des vorhandenen Baumbestandes. Die heutigen Stellplätze reichen bis unmittelbar an den Wurzelraum der Bäume heran. Darüber hinaus
wird durch die Belange der Radfahrer und Fußgänger mehr Fläche im Straßenraum
benötigt, so dass der neue Straßenquerschnitt breiter ist. Trotzdem wurde die Planung bei nur einer Gegenstimme verabschiedet.
Mit der neuen Planung wird der vorangegangenen Diskussion Rechnung getragen.
Die Aufgabe der Kastanienstandorte ermöglicht auch die Anlage von Stellplätzen in
einem Teilbereich auf der Stadtparkseite. Dies ist insofern auch für Besucherverkehre für die neuen Wohnungen im Stadtparkbereich wichtig. Trotzdem bleibt eine Differenz von 26 Stellplätzen gegenüber der vorhandenen Situation. Ein Ausgleich ist im
unmittelbaren Umfeld des Stadtparks nicht möglich. In der südlichen Innenstadt von
der Atelierstraße bis zum Bahnhof sind allerdings in den letzten Jahren mehrere hundert neue Parklätze in unterschiedlichen Parkierungsanlagen geschaffen worden.
Darüber hinaus hat die Verwaltung auch einen Förderantrag zur Aufstockung der
Park & Ride Anlage um weitere 230 Stellplätze am Bahnhof gestellt. Über diese
Maßnahmen ist eine Kompensation mehr als gegeben zumal in der Gesamtplanung
auch die Belange anderer Verkehrsteilnehmer, hier Radfahrer und Fußgänger, berücksichtigt werden können. Gerade deshalb besteht auch die Möglichkeit für einige
Maßnahmen bei der Straßenumgestaltung trotzdem noch Fördermittel zu beantragen. Durch die Mitgliedschaft der Stadt Erkelenz in der AGFS sind die Rahmenbedingungen dafür geschaffen aus dem Förderbereich „Nahmobilität“ ca. 30.000 Eurofür
die Maßnahmen in der Theodor-Körner-Straße zu erhalten. Der Förderantrag ist gestellt.
Vorlage III/056/2015 der Stadt Erkelenz
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Die Gesamtkosten der Maßnahme Revitalisierung Stadtpark und Umgestaltung der
Theodor-Körner-Straße belaufen sich nach der erstellten Kostenschätzung auf ca.
240.000 Euro.
Die genaue Planung wird in der Sitzung durch die Verwaltung vorgestellt.
Vom zeitlichen Ablauf her ist geplant, nach dem Baubeschluss die Sanierung der
Wegeflächen auszuschreiben und in der nächsten Sitzungsperiode im September zu
vergeben um dann im Herbst mit der Baumaßnahme beginnen zu können. Der anschließende Straßenausbau würde dann im Frühjahr 2016 erfolgen. Der Zeitplan ist
mit den privaten Baumaßnahmen abgestimmt.
Beschlussentwurf (in eigener Zuständigkeit):
„Der in der Sitzung vorgestellten verkleinerten Planungsvariante zur Revitalisierung
des Stadtparks und der Umgestaltung der Theodor-Körner-Straße zwischen AntonRaky-Allee / Martin-Luther-Platz / H.-J.-Gormanns-Straße wird zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt die Maßnahme in dem vorgestellten Zeitrahmen umzusetzen.“
Finanzielle Auswirkungen:
Entsprechende Haushaltsmittel in Höhe von 250.000 Euro stehen beim Produkt
130100 für die Maßnahme zur Verfügung. Ergänzend wird mit Fördermitteln in Höhe
von ca. 30.000 Euro als Einnahmeposition gerechnet.
Vorlage III/056/2015 der Stadt Erkelenz
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