Daten
Kommune
Erkelenz
Dateiname
41728.pdf
Größe
145 kB
Erstellt
21.11.14, 12:00
Aktualisiert
01.02.18, 12:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Beschlussvorlage
Federführend:
Rechts- und Ordnungsamt
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
A 30/169/2014
öffentlich
12.11.2014
Amt 30 Wolfgang Linkens
Neufassung der "Satzung über die Benutzung der Obdachlosenunterkünfte der Stadt Erkelenz" vom 13.04.2000 in der Fassung der 1. Artikelsatzung vom 29.12.2001
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
10.12.2014
11.12.2014
17.12.2014
Ausschuss für Demographieangelegenheiten, Umwelt und Soziales
Hauptausschuss
Rat der Stadt Erkelenz
Tatbestand:
Die Obdachlosenunterkunft in Erkelenz-Gerderath, Meister-Gerhard-Straße 25, wurde bereits im Jahre 2012 entwidmet und an einen privaten Bauträger veräußert. Nunmehr wurden dem Amt 50/51 – Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales, die
Obdachlosenunterkünfte Erkelenz, Neuhaus 48 und 50, zur Verfügung gestellt. In
diesen Unterkünften sind keine Personen mehr ansässig. Dem Amt 50/51 wurden die
Räumlichkeiten aufgrund des bevorstehenden Flüchtlingszustroms zugewiesen.
Somit unterhält die Sadt Erkelenz nur noch eine Obdachlosenunterkunft in ErkelenzGeneiken, Dyker Straße 27. Dort stehen für die Unterbringung von Obdachlosen 14
Räume zur Verfügung, die teils mit mehreren Personen zu belegen sind. Zurzeit
wohnen dort drei Personen.
Die neue Satzung beruht lediglich darauf, dass künftig nur noch eine Obdachlosenunterkunft betrieben wird.
Beschlussentwurf (als Empfehlung an den Hauptausschuss und an den Rat):
„Die in der Anlage beigefügte Neufassung der Satzung über die Benutzung der Obdachlosenunterkunft wird hiermit beschlossen.“
Finanzielle Auswirkungen:
Keine.
Anlage:
Neufassung der Satzung über die Benutzung der Obdachlosenunterkunft der Stadt
Erkelenz
Satzung über die Benutzung der
Obdachlosenunterkünfte der Stadt Erkelenz
vom 18.12.2014
(in Kraft getreten am 01. Januar 2015)
Aufgrund des § 7 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen
(GO NRW) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Juli 1994 (GV NRW
S. 666), zuletzt geändert durch Art. 1 Gesetz zur Weiterentwicklung der politischen
Partizipation in den Gemeinden und zur Änderung Kommunalverfassungsrechtlichen
Vorschriften vom 19.12.2013 (GV NRW S. 878) und der §§ 2, 4 und 6 des
Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (KAG) vom
21. Oktober 1969 (GV NRW, S. 712, zuletzt geändert durch Art. 1 Änderungsgesetz
vom 13.12.2011 (GV NRW. S. 687) hat der Rat der Stadt Erkelenz in seiner Sitzung
am 17.12.2014 folgende Satzung beschlossen:
§1
Gegenstand
(1)
Die Stadt unterhält zum Zwecke der Unterbringung von Obdachlosen folgende
Unterkunft: Erkelenz-Geneiken, Dyker Straße 27.
(2)
Die Obdachlosenunterkunft der Stadt bildet eine nicht rechtsfähige öffentliche
Anstalt. Soweit die Stadt Obdachlose in städtischem Wohnraum einweist,
gelten die Bestimmungen dieser Satzung sinngemäß.
§2
Zweck und Benutzung
(1)
Zweck der Anstalt ist die Unterbringung von Obdachlosen als Maßnahme zur
Gefahrenabwehr nach dem Ordnungsbehördengesetz.
(2)
Die Obdachlosenunterkunft dient der Unterbringung von Einzelpersonen und
Familien, die obdachlos sind. Obdachlos im Sinne dieser Satzung ist,
1. wer ohne Unterkunft ist,
2. wem der Verlust einer ständigen oder vorübergehenden Unterkunft
unmittelbar bevorsteht,
3. wessen Unterkunft nach objektiven Anforderungen derart unzureichend ist,
dass sie keinen menschenwürdigen Schutz vor den Unbilden der
Witterungseinflüsse bietet oder die Benutzung der Unterkunft mit Gefahren
verbunden ist,
4. wer
dabei
nach
seinen
Einkommens-,
Vermögensund
Familienverhältnissen sowie aus sonstigen Gründen nicht in der Lage ist,
sich und seinen nächsten Angehörigen, mit denen er gewöhnlich
1
zusammenlebt (Ehegatte, Kinder) aus eigenen Kräften eine Unterkunft zu
beschaffen.
(3)
Die Benutzung der Obdachlosenunterkunft wird durch Einweisungsverfügung
des Ordnungsamtes gestattet.
(4)
Das Ordnungsamt ist berechtigt, Umsetzungen innerhalb der Obdachlosenunterkunft anzuordnen.
§3
Benutzungsverhältnis
Das Benutzungsverhältnis ist öffentlich-rechtlich ausgestaltet. Ein Rechtsanspruch
auf Unterbringung in die Unterkunft oder auf Zuweisung von Räumen bestimmter Art
und Größe besteht nicht.
§4
Beginn und Ende der Nutzung
(1)
Das Benutzungsverhältnis beginnt mit dem Zeitpunkt, in dem der Benutzer die
Unterkunft bezieht.
(2)
Die Beendigung des Benutzungsverhältnisses erfolgt durch schriftliche
Verfügung der Stadt bzw. einer ordnungsgemäßen Abmeldung des Benutzers
entsprechend der Regelung des § 9 Abs. 1 Satz 1 und 2 dieser Satzung.
Soweit die Benutzung der Unterkunft über den in der Verfügung angegebenen
Zeitpunkt hinaus fortgesetzt wird, endet das Benutzungsverhältnis mit der
Räumung der Wohnung.
§5
Benutzung der überlassenen Räume und Hausrecht
(1)
Die als Unterkunft überlassenen Räume dürfen nur von den eingewiesenen
Personen und nur zu Wohnzwecken benutzt werden. Besucher dürfen in den
überlassenen Räumen nicht übernachten.
(2)
Veränderungen an den Räumen und dem überlassenen Zubehör dürfen nur
mit ausdrücklicher Zustimmung der Stadt vorgenommen werden. Der
Benutzer ist im Übrigen verpflichtet, die Stadt unverzüglich von Schäden am
Äußeren oder Inneren der zugewiesenen Räume zu unterrichten.
(3)
Der Benutzer bedarf ferner der schriftlichen Zustimmung der Stadt, wenn er
1. in die Unterkunft einen Dritten aufnehmen will,
2. ein Schild (ausgenommen übliche Namensschilder), einer Aufschrift oder
einen Gegenstand in gemeinschaftlichen Räumen in oder an der
2
Unterkunft oder auf dem Grundstück der Unterkunft anbringen oder
aufstellen will,
3. ein Tier in der Unterkunft halten will,
4. in der Unterkunft oder auf dem Grundstück außerhalb vorgesehener
Parkeinstell- oder Abstellplätze ein Kraftfahrzeug abstellen will,
5. Um-, An- oder Einbauten sowie Installationen oder andere Veränderungen
in der Unterkunft vornehmen will.
(4)
Bei vom Benutzer ohne Zustimmung der Stadt vorgenommenen baulichen
oder sonstigen Veränderungen kann die Stadt diese auf Kosten des
Benutzers beseitigen und den früheren Zustand wieder herstellen lassen.
(5)
Die Beauftragten der Stadt sind berechtigt, die Unterkunft in angemessenen
Abständen in der Zeit von 06:00 Uhr – 22:00 Uhr zu betreten. Sie haben sich
dabei gegenüber den Benutzern auf deren Verlangen auszuweisen. Bei
Gefahr im Verzug kann die Unterkunft ohne Ankündigung jeder Zeit betreten
werden. Zu diesem Zweck wird die Stadt einen Wohnungsschlüssel
zurückbehalten.
§6
Instandhaltung der Unterkünfte
(1)
Der Benutzer verpflichtet sich, für eine ordnungsgemäße Reinigung,
ausreichende Lüftung und Heizung der überlassenen Unterkunft zu sorgen.
(2)
Die Stadt wird die in § 1 genannte Unterkunft in einem ordnungsgemäßen
Zustand erhalten. Der Benutzer ist nicht berechtigt, auftretende Mängel auf
Kosten der Stadt zu beseitigen.
(3)
Im Übrigen gelten die Bestimmungen des BGB über die Miete von Wohnraum,
soweit in dieser Satzung nichts Abweichendes geregelt ist.
§7
Räum- und Streupflicht
Dem Benutzer obliegt die Räum- und Streupflicht auf dem Grundstück im Rahmen
der Verkehrshaftung sowie nach der örtlichen Satzung über die Verpflichtung der
Straßenanlieger zum Reinigen, Schneeräumen und Bestreuen der Gehwege.
§8
Hausordnungen
(1)
Die Benutzer sind zur Wahrung des Hausfriedens und zur gegenseitigen
Rücksichtnahme verpflichtet.
3
(2)
Die Stadt kann die Pflichten der Anstaltsbenutzer durch Einzelanweisungen
(Gebote und Verbote) festsetzen bzw. regeln.
§9
Rückgabe der Unterkunft
(1)
Bei Beendigung des Benutzungsverhältnisses hat der Benutzer die Unterkunft
vollständig geräumt und sauber einschließlich aller Schlüssel zurückzugeben.
Schlüssel für die Unterkunft dürfen nur mit Zustimmung der Stadt
nachgemacht werden. Der Benutzer haftet für alle Schäden, die der Stadt oder
einem Benutzungsnachfolger aus der Nichtbefolgung dieser Pflicht entstehen.
(2)
Einrichtungen, mit denen der Benutzer die Unterkunft versehen kann, darf er
wegnehmen, muss aber den ursprünglichen Zustand wieder herstellen.
§ 10
Haftung und Haftungsausschluss
(1)
Die Benutzer haften vorbehaltlich spezieller Regelungen in dieser Satzung für
die von ihnen verursachten Schäden.
(2)
Die Haftung der Stadt, ihrer Organe und ihrer Bediensteten gegenüber den
Benutzern und Besuchern wird auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit
beschränkt. Für Schäden, die sich die Benutzer der Unterkunft bzw. deren
Besucher selbst gegenseitig zufügen, übernimmt die Stadt keine Haftung.
§ 11
Personenmehrheit als Benutzer
Erklärungen, deren Wirkungen eine Personenmehrheit berühren, müssen von oder
gegenüber allen Benutzern abgegeben werden.
§ 12
Verwaltungszwang
Räumt ein Benutzer die Unterkunft nicht, obwohl gegen ihn eine bestandskräftige
oder vorläufig vollstreckbare Umsetzungsverfügung vorliegt, so kann die Umsetzung
durch unmittelbaren Zwang nach Maßgabe der §§ 66 ff. Verwaltungsvollstreckungsgesetz NW vollzogen werden.
§ 13
Gebührenpflicht und Gebührenschuldner
Für die Benutzung der in der Obdachlosenunterkunft in Anspruch genommenen
Räume werden Gebühren erhoben. Gebührenschuldner sind diejenigen Personen,
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die in der Unterkunft untergebracht sind. Soweit die Unterkunft von mehreren
Einzelpersonen gemeinsam genutzt wird, werden die Gesamtgebühren
entsprechend der Personenzahl auf die Benutzer aufgeteilt.
§ 14
Gebührenmaßstab und Gebührenhöhe
(1)
Bemessungsgrundlage für die Höhe der Benutzungsgebühr ist die Wohnfläche
der zugewiesenen Unterkunft. Gemeinschaftliche Einrichtungen oder sonstige
gemeinschaftlich genutzte Flächen werden bei der Berechnung der
Quadratmeterzahl anteilig entsprechend der Wohnfläche der Unterkunft
hinzugerechnet.
(2)
Für die Benutzung der Obdachlosenunterkunft wird eine monatliche Gebühr
von 4,00 Euro/qm erhoben.
(3)
Bei der Errechnung der Benutzungsgebühren nach Kalendertagen wird für
jeden Tag der Benutzung 1/30 der monatlichen Gebühr zugrunde gelegt.
§ 15
Abgeltung
Mit der Benutzungsgebühr nach § 14 Abs. 2 dieser Satzung sind abgegolten:
1. Die Benutzung des zugewiesenen Wohnraumes,
2. die Benutzung des zugewiesenen Kellerraumes,
3. die Mitbenutzung der zugewiesenen Waschküche bzw. Toilettenraumes und
Dusche und
4. sämtliche Nebenkosten.
§ 16
Stromkosten
Die Stromkosten der Unterkunft hat jede eingewiesene Partei nach dem
tatsächlichen Verbrauch zu tragen und unmittelbar an den Energieversorgungsträger
zu zahlen.
§ 17
Festsetzung und Fälligkeit
(1)
Die Benutzungsgebühr wird durch Gebührenbescheid festgesetzt. Sie wird
zwei Wochen nach Bekanntgabe des Gebührenbescheides zur Zahlung fällig.
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(2)
Beginnt oder endet die Gebührenpflicht im Laufe eines Kalendermonates, wird
die Benutzungsgebühr nach den angefangenen Kalendertagen festgesetzt.
Für die Fälligkeit gilt Absatz 1 Satz 2.
(3)
Eine vorübergehende Nichtbenutzung der Unterkunft entbindet den Benutzer
nicht von der Verpflichtung, die Gebühren entsprechend Abs. 1 und 2
vollständig zu entrichten.
§ 18
Inkrafttreten
Diese Satzung tritt zum 01. Januar 2015 in Kraft. Gleichzeitig tritt die bisherige
Satzung über die Errichtung einer nicht rechtsfähigen öffentlichen Einrichtung in der
Stadt Erkelenz zum Zwecke der Unterbringung von Obdachlosen in stadteigenen
Obdachlosenunterkünften vom 29. Dezember 2001 (in Kraft getreten am 01. Januar
2002) außer Kraft.
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