Daten
Kommune
Bedburg
Größe
170 kB
Datum
27.02.2018
Erstellt
09.02.18, 18:01
Aktualisiert
09.02.18, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Rhein-Erft-Kreis
Beschlussvorlage
Der Landrat
- öffentlich Drucksache
425/2017
Aktenzeichen:
federführendes Amt:
70 Amt für Umweltschutz und Kreisplanung
Antragsteller:
Beratungsfolge
Termin
Ausschuss für Umwelt, Kreisentwicklung
und Energie
01.02.2018
Kreisausschuss
01.03.2018
Kreistag
15.03.2018
Bemerkungen
Umsetzung des S.U.N.-Zukunftskonzeptes
Beschlussvorschlag:
Der Kreistag nimmt das Zukunftskonzept des Stadt Umland Netzwerks (S.U.N.) als Meilenstein auf
dem Weg zu einer gestärkten Zusammenarbeit in der Stadtregion Köln zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt:
1. die Umsetzung der im Zukunftskonzept gemeinsam erarbeiteten Strategien und
Schlüsselprojekte langfristig zu verfolgen und geeignete Möglichkeiten zur
Projektrealisierung und -finanzierung auszuloten;
2. auf der Grundlage der Strategien und Zielsetzungen des Zukunftskonzeptes eine
interkommunal abgestimmte Position in den Regionalplanungsprozess der Bezirksregierung Köln und die hierfür eingeplanten Region+ -Gespräche einzubringen.
Sachdarstellung:
In der Stadtregion Köln haben sich die Stadt Köln und alle Kommunen des ersten und
zweiten Ringes (alle Städte des Kreises, Dormagen, Rommerskirchen) sowie der Rhein-ErftKreis im Stadt Umland Netzwerk (S.U.N.) zusammengefunden (KT-Beschluss
30.03.2017/DsNr. 46/2017).
Aus der Attraktivität der Stadtregion ergeben sich Probleme – aber auch Chancen – die
gemeinsam bewältigt und auch genutzt werden sollen. Anlass für diesen Zusammenschluss (der auf bisherigen Aktivitäten aufbauen kann) war ein Wettbewerb des Landes
NRW. Die Initiative S.U.N. konnte dabei mit ihrem Konzept überzeugen und wurde als
„Konzept mit besonderem Vorbildcharakter, das im Ganzen innovativ und integriert angelegt ist“ gewürdigt.
Das S.U.N.-Zukunftskonzept bewegt sich auf drei Ebenen:
Inhalte: Hier geht es vor allem um die Entwicklung der Siedlungsbereiche (auch im
Verhältnis zu den Frei- und Grünflächen) sowie die Mobilität in der Region (die
künftig neben dem PKW-/LKW-Verkehr mehr den öffentlichen Verkehr stärken
muss),
Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit aller Beteiligten muss auf Augenhöhe geschehen und die Identität der einzelnen Kommunen gestärkt werden,
Organisation: Die regionale Zusammenarbeit muss organisiert werden. Deshalb
wurde eine Geschäftsstelle geschaffen, die beim Rhein-Erft-Kreis angesiedelt ist.
Das Konzept bildet keinen starren Umsetzungsplan, sondern eine dynamische Strategie,
die den zukünftigen Weg des Netzwerks skizziert und konzeptionelle Leitplanken setzt.
Hierbei stellt die „Regionale Abstimmung“ ein Qualitätskriterium dar, die den Zugang zu
Fördermöglichkeiten deutlich erleichtert. S.U.N. gibt den Interessen der einzelnen Kommunen auch in formellen Prozessen (insbesondere der Regionalplanung) ein sehr viel größeres Gewicht und hilft daher allen Beteiligten.
S.U.N. fügt sich in die kommunalen Initiativen, die die wichtigen Veränderungen im Kreis
und der Region begleiten und dabei die formellen Strukturen (z.B. Regionalplan) ergänzen
sollen, ein. Hierbei sind für den Strukturwandel im rheinischen Revier die IRR, terra nova
etc. zu nennen, in der Stadtregion Köln vor allem der Interkommunale Arbeitskreis (IntAk).
S.U.N. arbeitet mit den anderen Initiativen im Umland von Köln und Bonn im Rahmen des
Region Köln-Bonn e.V. zusammen.
Seit der Würdigung des Zukunftskonzeptes durch das Land NRW wurde bereits Folgendes
erreicht bzw. in die Wege geleitet:
Die S.U.N.-Geschäftsstelle wird zunächst bis zum 31.05.2018 in Vollzeit weitergeführt. Die
Sachkosten werden anteilig von den Städten Köln und Dormagen sowie der Gemeinde
Rommerskirchen finanziert. Die Personalkosten trägt der Kreis stellvertretend für die zehn
kreisangehörigen Kommunen.
Im Juni 2017 hat ein erster planungspolitischer Austausch zwischen der Verwaltung und
den planungspolitischen Sprechern zur regionalen Zusammenarbeit stattgefunden. Ein
solcher Austausch soll in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Im Rahmen einer Fördermaßnahme des Bundes wurde zusammen mit der Universität
Bonn und der RWTH Aachen ein Förderantrag für ein Projekt gestellt, mit dem strategische
Ansätze geschaffen werden sollen, die Siedlungsstrukturen und Freiraumqualitäten (in
Kooperation mit der Landwirtschaft) funktional und optimal miteinander verbinden. Die
Fördermaßnahme kann u.a. das Personal der S.U.N.-Geschäftsstelle für eine Laufzeit von
drei bis fünf Jahren zu 100% finanzieren. Eine Entscheidung wird demnächst erwartet.
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Die Stadt-Umland-Kooperationen um Köln und Bonn wollen auf Dauer mit dem Region
Köln/Bonn e.V. zusammenarbeiten und in einem gemeinsamen Termin mit der zuständigen Ministerin Scharrenbach am 13.02.2018 ihre Erwartung darstellen, dass regionale Kooperationen bei Fördermaßnahmen besonders berücksichtigt werden sollten.
Als Auftakt der Kooperation zwischen dem S.U.N. und seinen beiden Nachbarverbünden
Raumperspektive 2035 und shaREgion fand im Oktober 2017 eine Fachveranstaltung zum
Thema Baulandmanagement im Kreishaus statt. Sie diente dem Austausch über die
unterschiedlichen Herangehensweisen und Methoden des Baulandmanagements in den
S.U.N.-Kommunen und setzte hinsichtlich der Erfordernisse einer hohen Siedlungsflächenentwicklung wichtige Impulse.
Im Rahmen der Leitstrategie mobilVERNETZEN wurde die Arbeitsgruppe Mobilstationen
(MobS) gegründet, um auf Grundlage einer einheitlichen Definition konkrete Standorte
für Mobilstationen zu identifizieren und zu entwickeln.
Die nächsten Schritte:
1. Das S.U.N.-Zukunftskonzept wird in den Gremien aller Partner ratifiziert.
2. Auf der Grundlage eines gemeinsamen Verkehrsleitbildes soll ein Regionales Mobilität- und Verkehrsinfrastrukturkonzept (ReMoVe) für die S.U.N.-Region entwickelt
werden, das die bisherige Verkehrsentwicklungsplanung auf Kreisebene umfasst,
thematisch erweitert und räumlich auf die Gebiete der Gemeinde Rommerskirchen
und der Stadt Dormagen sowie der Stadt Köln bis zum Militärring ausgedehnt wird.
Die Bürgermeister der Gemeinde Rommerskirchen und der Stadt Dormagen haben
bereits ihr Interesse an einer entsprechenden Kooperation bekundet; der RheinKreis-Neuss sowie die Stadt Köln unterstützen ebenfalls die Erstellung eines solchen
Konzeptes.
3. Im Sommer 2018 startet die Bezirksregierung Köln den Prozess Region+. Für die Ballungsräume Köln/Leverkusen und Bonn (ggf. Aachen) zeichnen sich Flächenengpässe ab. Nach den Vorgaben des LEP sind regionale Lösungen erforderlich. Solche regionalen Lösungen entlasten nicht nur die Kernstadt, sondern schaffen auch neue
Entwicklungsmöglichkeiten für Kommunen im ersten, vor allem auch im zweiten
Ring. Der S.U.N.-Lenkungskreis bereitet sich derzeit auf den Prozessstart vor.
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Auswirkungen auf die Haushaltswirtschaft:
Für die Umsetzung der im Zukunftskonzept erarbeiteten Schlüsselprojekte werden zur
Zeit auch in Abstimmung mit den Vertretern der Ministerien geeignete Fördermittelzugänge gesucht. Die hieraus resultierenden Finanzbedarfe (Eigenanteile des Kreises) werden dem Kreistag zur gegebenen Zeit zur Beschlussfassung vorgelegt bzw. im Rahmen der
Haushaltsaufstellung eingebracht.
Bergheim, den 23.01.2018
Michael Kreuzberg
Landrat
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