Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
3,0 MB
Datum
28.02.2018
Erstellt
15.02.18, 15:01
Aktualisiert
15.02.18, 15:01
Stichworte
Inhalt der Datei
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Bahnhofstr. 24
50374 Erftstadt
fraktion@gruene-erftstadt.de
Erftstadt 24.4.2017
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Herrn
Bürgermeister Volker Erner
Holzdamm 10
30374 Erftstadt
Per mail: buergermeistereerftstadt.de
Sehr geehrter Herr Erner,
wir bitten, folgenden Antrag den zuständigen Gremien zuzuleiten:
Antrag
• zum Ausbau des Radwegenetzes in Erftstadt
• Bau eines Radschnellweges von Erftstadt nach Köln
Hiermit beantragen wir
•
•
den Ausbau des Radwegenetzes in Erftstadt und
den Bau eines Radschnellweges von Erftstadt über Hürth nach Köln im interkommunalen
Verband.
Der Ausbau von Fahrradwegen in den Ortsinnenlagen ist in vielen Ortsteilen Erftstadts dringendst zu
verbessern (als Beispiele nennen wir hier: Lechenich-Bonnerstraße, Dirmerzheim-Landstraße,
Gymnich-Gymnicher Hauptstraße, Kierdorf — Friedrich Ebertstraße, Köttingen — Peter Maystr.
Bliesheim Merowingerstr. usw.)
Gleiches gilt für viele Verbindungstraßen zwischen den Ortsteilen (z.B. zwischen Herrig und
Mellerhöfe, zwischen Bliesheim und Oberliblar, zwischen Konradsheim und Kierdorf, zwischen
Niederberg und Scheuren).
Wenn aufgrund der Straßenführung die Ausweisung von gesicherten Fahrradwegen nicht überall
möglich ist, wären alternativ gesicherte Fahrradrouten in parallel verlaufenden Straßen auszuweisen.
Wir beantragen hierfür ein gesamtstädtisches Konzept zu erstellen, in dem gesicherte Fahrradwege
dargestellt und umgesetzt werden.
In Erweiterung zum Ausbau eines innerkommunalen Radwegenetzes beantragen wir eine
Machbarkeitsstudie mit dem Ziel, einen Radschnellweg jenseits von Hauptverkehrsstraßen zwischen
Erftstadt über Hürth nach Köln im interkommunalen Verband zu bauen.
Als kürzeste und schnellste Streckenverbindung sehen wir dafür eine ca. 20 km lange Route
ausgehend vom Bahnhof Liblar entlang der Ville, zum Otto-Maigler-See über Hürth-Gleuel, HürthStotzheim, über die A4 zum Decksteiner Weiher in Köln als geeignet. Große Teile dieser
Streckenführung sind bereits als Wege vorhanden, teils auch schon asphaltiert, oder das Teilstück
vom Bahnhof Liblar zur Max-Planckstr, ist als Fahrradweg im Rahmen des Masterplans Liblar geplant.
Diese Streckenführung wäre u.E. vorteilhafter gegenüber der sich möglicherweise anbietenden
Streckenführung entlang der B265, weil mehrere Stadtteile Hürths angegliedert wären und der
Streckenverlauf vornehmlich durch Landschaftsschutzgebiete geführt wäre, was den Streckenverlauf
nicht nur für Pendler sondern auch touristisch interessant machen würde.
Begründung
Während der Verkehr vor allem in NRW auf spürbar unerträgliche Weise weiter zunimmt mit
entsprechender Reizbarkeit und Aggressivität der Autofahrer ist es als Fahrradfahrer oftmals
lebensgefährlich, in Erftstadt und generell im Erftkreis unterwegs zu sein. Bei allen kommunalen
Entscheidungen über das Verkehrswegenetz liegt nach wie vor das Hauptaugenmerk auf dem Ausbau
von Straßen. Fahrradwege werden, wenn denn überhaupt, dann eher beiläufig geplant oder
hintenangestellt.
Dass dies auch anders gehen kann, zeigt beispielhaft der RS1 (Radschnellweg 1) durchs Ruhrgebiet.
Der grundsätzliche Ansatz für diese Strecke ist die Überzeugung, dass der Ausbau von Fahrradwegen
eine erfolgreiche Erweiterung der Mobilitätsangebote darstellt. Er verbindet nicht nur Städte sondern
vor allem Menschen. Entlang der Route entstehen zum Beispiel neue Wohngebiete und Cafes, die
Unesco VVelterbestätte Zeche Zollverein und die Uni Essen liegen an dieser Strecke, Bürgerinitiativen
mit Bezug zum Radweg haben sich gegründet und zahlreiche events sind allein in diesem Jahr
geplant. http.//www.rsl.ruhriradschneilweg-ruhr-rsl.html
Darüber hinaus gilt seit 2016: Mit der Änderung des Straßen- und VVegegesetzes NRW in 2016 sind
Radschnellwege nunmehr Landesstraßen gleichgestellt. Die damit verbundene Aufgabenteilung
zwischen Land und Kommunen ist so geregelt:
Das Land NRW übernimmt die Baulastträgerschaft für Radschnellwege außerhalb der
Ortsdurchfahren ("freien Strecke") und innerhalb der Ortsdurchfahrten bei Kommunen mit weniger als
80.000 Einwohnern. Ausgehend von einer positiven Bewertung einer Machbarkeitsstudie wäre somit
die Finanzierung einer Streckenführung gesichert.
Auch in Erftstadt besteht der Bedarf nach sicheren und gut geführten Fahrradstrecken. Die
zunehmende Fahrradmobilität infolge moderner E-bike-Angebote (sog. Pedelecs) deutet einen
Paradigmenwechsel in Pun kto Mobilität an. Generationen übergreifend gewinnt das Fahrrad an
Attraktivität sowohl im Alltag, für Berufspendler und für Schülerinnen ist es nach wie vor das
wichtigste Verkehrsmittel schlechthin. Fahrradfahren liegt voll im Trend.
Allein das Angebot von Fahrradwegen hinkt dem weit hinterher.
Der Radverkehr stellt also einen immer wichtiger werdenden und wachsenden Anteil am
Verkehrsaufkommen dar. Darüber hinaus liefert er mit seinen positiven Effekten auf die Umwelt, das
Klima, die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden sowie die Gesundheit der Menschen
Beiträge zu vielen aktuellen und zukünftigen verkehrspolitischen und gesellschaftlichen
Herausforderungen.
Fahrradfreundlichkeit ist ein guter Gradmesser für die Lebensqualität einer Stadt.
Insofern möchten wir diesen Antrag als Impulsgeber verstehen, damit Erftstadt diesen Trend nicht
verschläft.
Mit freundlichen Grüßen
Marion Sand
Fraktionsvorsitzende
Michael Herwartz
Mitglied des Rates
anfred Sc egeler
Sachkundiger Bürger