Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Vorlage (Insektenschutz Bezug: Antrag der FDP-Fraktion vom 06.11.2017)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
103 kB
Datum
12.04.2018
Erstellt
27.02.18, 15:55
Aktualisiert
27.03.18, 18:25
Vorlage (Insektenschutz
Bezug: Antrag der FDP-Fraktion vom 06.11.2017) Vorlage (Insektenschutz
Bezug: Antrag der FDP-Fraktion vom 06.11.2017)

öffnen download melden Dateigröße: 103 kB

Inhalt der Datei

Stadt Brühl öffentliche Vorlage Der Bürgermeister Dienststelle Sachbearbeiter/in AöR Reuter Aktenzeichen Datum Vorlagen-Nr. 26.02.2018 65/2018 Betreff Insektenschutz Bezug: Antrag der FDP-Fraktion vom 03.11.2017 Beratungsfolge Rat Ausschuss für Bauen und Umwelt Finanzielle Auswirkungen Ja X Nein Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST Mittel stehen nicht zur Verfügung Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen Sachkonto / Kostenstelle BGM Zust. Dez. Freytag Schiffer Zust. Dienststelle Kämmerer RPA Beschlussentwurf: Der Rat nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis. Erläuterungen: Im Rahmen einer über viele Jahre angelegten Studie konnten Wissenschaftler nachweisen, dass die Insektenpopulation in Deutschland im Vergleich zu 1989 um bis zu 80 % gesunken ist. Die Ursachen für diesen Rückgang werden auf verschiedene Faktoren zurückgeführt: - Die industriell geprägte Landwirtschaft mit den großflächigen Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden, hier insbesondere die Herbizide und Insektizide, aber auch der Einsatz von Düngemittel. - Geringe Anzahl von Hecken und Randstreifen auf Feldern - Zerstückelung der Landschaft - Biotopverluste bei Pflanzen aufgrund erhöhten Stickstoffgehalts (Eutrophierung) - Klimawandel Auch wenn die Gründe für dieses erschreckende Insektensterben noch nicht wissenschaftlich bewiesen sind, ist es gewiss ratsam und grundsätzlich wünschenswert, die Vielfalt der heimischen Pflanzen (Gräser, Blumen, Stauden, Gehölze, Bäume etc.) nachhaltig und dauerhaft zu erhöhen. Der StadtServiceBetrieb führt auf vielen städtischen Flächen bereits eine extensive Wiesenmahd durch. Bereits in der Vorlage Nr. 02/2017 „Einführung eines ökologischen Grünflächenmanagement“ wurden die extensiv gepflegten Flächen aufgelistet. In dieser Drucksache 65/2018 Seite - 2 – Vorlage wurde bereits zugesagt, dass die vorhandenen städtischen Grünanlagen dahingehend überprüft werden, inwieweit eine extensive Grünflächenpflege möglich und sinnvoll ist. Bei der Neuanlage von öffentlichen Grünflächen ist zukünftig zu prüfen, inwieweit eine naturnahe Anlage, Gestaltung und Pflege erfolgen kann. Folgende Parameter werden hierbei zugrunde gelegt: - Flächengröße - Nutzungsart - Mögliche Konfliktsituationen mit Anwohnern und Freizeitnutzern Die Einbeziehung des Straßenbegleitgrüns in eine Extensivpflege ist so, wie im Antrag der FDP empfohlen, im innerstädtischen Bereich in der Regel nicht umsetzbar. Häufig handelt es sich um schmale Streifen, die aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht und zur Vermeidung von Sichtbehinderung der Verkehrsteilnehmer niedrig gehalten werden müssen. Somit finden auf solchen Flächen zwangsläufig nur Rasen oder bodendeckende Gehölze und Stauden Verwendung. Bei der Umwandlung von Rasen- in Wiesenflächen wird man sich im Wesentlichen auf Flächen beschränken, die eine Mindestgröße von ca. 1000 m² aufweisen. Kleiner Flächen eignen sich nicht für eine maschinelle Wiesenmahd inklusive Mähgutaufnahme und Entsorgung. Der Begriff „pflegeleichte Blühmischungen“ ist irreführend, da er suggeriert, dass mit dem Einsaat einer Wiesenmischung und weniger häufiges Mähen gleichzeitig ein schöner Blühaspekt entsteht und Kosten gespart werden können. Aufgrund des nährstoffreichen Bodens werden sich überwiegend Brennnesseln und sogenannte Wildkräuter durchsetzen. Ein schönes Bild ist dies für die meisten Bürgerinnen und Bürger nicht, trotz des ökologischen Mehrwertes. Ein Ausmagern des vorhandenen fetten Bodens ist nicht realistisch. Zusätzliche Kosten entstehen durch Aufnahme des Mähgutes, welches bei Blumenwiesen nicht auf der Fläche verbleiben darf. Der StadtServiceBetrieb wird bis zum Beginn der Vegetationsperiode 2018 eine Zusammenstellung anfertigen, in der die Flächen aufgelistet sind, die zukünftig von einer Rasenfläche in eine extensiv gepflegte Wiesenfläche umgewandelt werden können. Auch wird in diesem Zusammenhang ein Kostenvergleich erstellt, der den Aufwand und somit die Kosten zwischen einer Rasenmahd, die bis zu 15 Mal im Jahr erfolgt und einer zweimaligen Wiesenmahd aufschlüsselt. Die Aussage, dass eine Extensivpflege generell kostengünstiger ist als eine intensive Rasenmahd, ist so pauschal nicht haltbar.