Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
3,8 MB
Datum
18.04.2018
Erstellt
21.02.18, 14:02
Aktualisiert
21.02.18, 14:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Erweiterung des
Kom postwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Auftraggeber:
Kreis Euskirchen
Jülicher Ring 32, 53879 Euskirchen
Telefon: 02251115-0
Telefax: 02251 /1 5-391
E-Mail: mailbox@kreis-euskirchen.de
Konzeptverfasser:
pbo Ingenieurgesellschaft mbH
Altstraße 54, 52066 Aachen
Telefon: 0241 / 97 88 9-0
Tefefax 0241 197 88 9-30
E-Mail: info@pbo.de
wunr.pbo.de
Aachen, 15. Novembet 2O17
Enareiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Gliederung
1
1
3
4
lnhaltsverzeichnis
Aufgabenstellung
1.1 Betriebliche Rahmenbedingungen...
Technische Konzepte...
2.1 Variante 1: Enreiterung durch Vergärung
2.2 Variante 2: Erweiterung durch Kompostierung............
2.3 Variante 3: Neubau auf der ,,grünen Wiese"
Konzeptunabhängige Optimierungsarbeiten...
Wirtschaftliche Bewertung..............
4.1 nvestitionskostenschät2un9.........
4.2 Betriebskostenschät2un9................
Resümee...
f
....................1
..............2
........8
.......9
......................12
...................16
.."'....18
....'..19
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-""""-"22
....'.23
Abbildungsverzeichnis
Abbifdung 1: Kompostwerk Mechernich - Stand 2017
"....."
Anlieferhalle.............
Abbildung 3: Innenansicht der Anlieferhalle......'........'
Abbildung 4: Zustand der Belüftungsböden
Abbifdung 2:
".........-...1
...'....-.-'-'-.."2
...........""""""'3
........-............4
Abbildung 5: Zustand der seitlichen Auflageflächen der Belüftungsböden ..............................4
Abbildung 6: Zustand der
Tunnelwände..........
..'..-.......'....5
Abbildung 7: Detailaufnahme einer für die Sanierung vorbereiteten Rottetunnelwand............5
..........
Abbildung 9: Feinaufbereitungshalle..............
Abbildung 10: Umsetzung von Variante 1 ...............'
Abbildung 11:Darstellung derVariante 2................
Abbildung 12: Tunnelbelegungsplan - wochenscharf ......'.
Abbildung 13: Umsetzungsoption mit 7 zusätzlichen Tunneln
Abbildung 14: Umsetzung von Variante 3................
Abbildung 8: Lagerbereich in der Feinaufbereitung
......""""""'6
..."""""""'6
.....'...9
......13
......------...15
..........16
"""17
Abbildung 15: Bauliche Umsetzungsmöglichkeit eines Rottetunnels - "Lüftun9s9an9".........18
Abbildung 16: Bauliche Umsetzungsmöglichkeit eines Rottetunmnels - "Anordnung auf den
Rottetunneln"...............
.......".....18
Erwoibrung
da
KompoSwcrtcc Mocficrnicfi
Macfibrykoitsrtudc
Plrnbdlegon
ItÄeßrteb:
Zcichnungr-Nr.:
M 1:500
P17412-2-L41
Bartchcnd. Xoreoctfrung mtt Vergärung
M 1:250
P17-O12-2+42
l,loubeu auf grtincr \Mcec
M 1:5fr)
Pl7{12-2-L-03
Variantc 1 - Erucibrung dsr bcotchcndon Kompodhruqg
Varirntc 3 -
Variantc 2
n
n
Enrueiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
1
Aufgabenstellung
Der Kreis Euskirchen betreibt am Standort der Deponie Mechernich ein Kompostwerk für
Bioabfälle aus der getrennten Sammlung. Die Anlage verfügt über eine Intensivrotte mit
insgesamt 15 Rottetunneleinheiten und liefert seit Jahren sehr gute Ergebnisse. Der Absatz
des produzierten Kompostes ist im regionalen Markt mittelfristig gesichert.
Den lst-Zustand gibt das nachfolgende Luftbild wieder.
Biofilter
15 Rottetunnel
Sozialbereich
Büro I Lager
/
Anliefer- und
Aufbereifungshalle
Halle Feinaufbereifung
und Produküager
überdachte
Nachrottefläche
Abbildung
{: Kompostwerk Mechernich - Stand
2017
Durch die steigende Menge an Bioabfall in Verbindung mit der nicht mehr gegebenen
Verarbeitungsmöglichkeit am Standort, ist die Möglichkeit der Erweiterung der bestehenden
Kompostierungsanlage zu überprüfen. Zurzeit müssen rund 3.000 Ua fremdentsorgt werden.
Die Anlagentechnik, die im Jahr 2000 in Betrieb ging, ist abgeschrieben und zeigt teilweise
erhebliche Verschleißerscheinungen.
Weiterhin führt die anhaltende Diskussion um die Gewinnung von Energie aus Biomasse auch
im Kreis Euskirchen zu Überlegungen, das Energiepotenzial im Bioabfallzu erschließen.
Die Möglichkeit, Biogas zu etzeugen einerseits sowie die veränderten technischen und
strukturellen Randbedingungen am Standort andererseits haben zu der Überlegung geführt,
Seite
1
Enrueiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
die Möglichkeit der Integration einer anaeroben Prozessstufe, eine
Enrueiterung der
bestehenden Kompostierung bzw. die Ertüchtigung der seit 2000 genutzten Kapazitäten
überprüfen zu lassen.
Die vorliegende Machbarkeitsstudie befasst sich mit den wesentlichen Aspekten, die beieiner
Entscheidung für eine technische Nachrüstung zu berücksichtigen sein werden. Dabei wird
sowohl auf die Synergieeffekte am Standort als auch die Systemeigenschaften moderner
Vergärungs- und Kompostierungssysteme und deren betriebliche Anforderungen im
Zusammenhang
mit einer Integration in bestehende Kompostwerke vom Typ des
Kompostwerkes Mechemich eingegan gen.
Neben den technischen Aspekten werden im Rahmen der Machbarkeitsstudie auch die
wirtschaftlichen Aspekte
im Zusammenhang mit einer Nachrüstung, Erweiterung
bzw.
Ertüchtigung erörtert.
1.'l
BetrieblicheRahmenbedingungen
Neben den technischen und wirtschaftlichen Aspekten müssen
im
Rahmen der
Machbarkeitsstudie auch die betrieblichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, die
sich wie folgt darstellen:
1.1.1. Veränderte Anlieferungssituation durch Mengenzuwachs
Wartezeiten unvermeidlich sind
Abbildung 2: Anlieferhalle
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Enrueiterung des Kompostwerkes Mechemich
Machbarkeitsstudie
1.1.2. Altersbedingter Abnutsungszustand der Anlieferhalle
Abbildung 3: Innenansicht dcr Anlicfcrhallc
)
zur störungsfreien Abwicklung der Mehrmengen ist der Neubau einer größeren und an die
zukünftigen Ansprüche angepassten Anliefer- und Aufbereitungshalle unabhängig von der
Enreiterung/Ertüchtigung der Kompostierungseinheit anzustreben
1.1.3. Abnutzungserscheinungen an dem Kompostierungstunnel aus 2000
werden
Seite 3
Enrueiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Abbildung 4: Zustand der Belüftungsböden
Abbildung 5: Zustand der seitlichen Auflageflächen der Beltlftungsböden
o
großflächige Abplatzungen durch thermische Belastung in Folge von
Warm-Wechseln müssen saniert werden
Seite 4
Enrueiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Abbildung 6: Zustand der Tunnelwände
Abbildung 7: Detailaufnahme einer für die Sanierung vorbereiteten Rottetunnelwand
t zum Erhalt des
Kompostwerkes müssen
die
erforderlichen Reparatur- und
Wartungsarbeiten im Bereich der Intensivrottetunnel unabhängig von der Erweiterung/
Ertüchtigung der Kompostierungseinheit zeitnah umgesetzt werden
1.1.4. Zustand der Feinaufbereitungshalle und des Produktlagers
Seite 5
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Abbildung 8: Lagerbereich in der Feinaufbereitung
Abbildung 9: Feinaufbereitungshalle
Lagerbereichen
1.1.5. Anpassungen von rechtlichen und normativen Rahmenbedingungen
Durch
die Novellierung der
Qualitätsanforderungen
Düngemittelverordnung werden veränderte/strengere
an den ezeugten Kompost gestellt, die eine Anpassung
der
Feinaufbereitung erforderlich machen
Düngemitteln sowie in Bodenhilfsstoffen und Kultursubstraten auf einen Gehalt von
maximal 0,5 Gew.-% in der Trockenmasse begrenzt
Seite 6
Enltreiterung des Kompostwerkes Mechemich
Machbarkeitsstudie
o ein Grenzwert für nicht abgebaute Kunststoffe
(Folien)
in
Höhe
von
0,1 Gew.-% TM und
o
ein Grenzwert für alle anderen Fremdstoffe wie Altpapier, Karton, Glas, Metalle
und plastisch nicht verformbare Kunststoffe (Hartplastik) in Höhe
von
0,4 Gew.-% TM
o
o
o
Absiebung in der Feinaufbereitung mit einer kleineren Lochung oder
Optimierung derAufbereitungstechnik
ggf. grobe Störstoffentnahme aus den Anlieferungen
) zut Einhaltung der neu gestellten Qualitätsanforderungen muss die vorhandene
Feinaufbereitung unabhängig von der Enareiterung/Ertüchtigung der
Kompostieru ngseinheit erneuert werden
)
im Zusammenhang mit der Erneuerung der Feinaufbereitung sollte auch ein an die
Verfahrenstechnik angepasster Neubau der Halle realisiert werden
Verschärfung des Absatzmarktes durch Anderung der Düngeverordnung
170 kg N/ha für alle organischen Düngemittel, kontrolliert durch Düngeplan
Verschärfung des Ausbringverbots von Kompost
t
erhöhter Bedarf an Lagerflächen der unabhängig von der Erweiterung/Ertüchtigung der
Kompostierungseinheit bereitgestellt werden muss
t
in unmittelbarer Nähe zum Kompostwerk können mindestens 11.150
m2 Lagerfläche
ausgewiesen werden
1.1.6. Bergbauliche Aktivitäten am Standort Mechernich
Für die Enreiterung/Ertüchtigung des Kompostwerkes stehen aufgrund des südöstlich
angrenzenden Einwirkbereichs bergbaulicher Aktivitäten, der gemäß der Aussage der DMT
nicht durch Gebäude überbaut werden darf, nur begrenzte Flächen zur Verfügung (siehe
nachfolgenden Kartenausschnitt).
Seite 7
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Deponiebetrieb verlegt und der alte Standort außerhalb des Einwirkbereichs
bergbaulicher Aktivitäten als Erweiterungsfläche genutzt werden
t
in der bestehenden Kompostierung sind Maßnahmen zur Instandhaltung und damit zur
Aufrechterhaltung des Betriebes durchzuführen
t
neue Zielgröße der Anlagenkapazität nach der Erweiterung/Ertüchtigung des
Kompostwerks
-
mindestens 35.000 t im Jahr, um auch auf zukünftige Mengenzuwächse
reagieren zu können
t
die ErweiterungiErtüchtigung des Kompostwerkes muss im laufenden Betrieb erfolgen
2
Technische Konzepte
Basierend auf der Aufgabenstellung sowie unter Berücksichtigung der technischen und
betrieblichen Rahmenbedingungen wurden die drei nachfolgenden Erweiterungsvarianten
erarbeitet:
Variante
1:
Erweiterung durch Vergärung ,,Erweiterung der bestehenden Kompostierung
durch eine Vergärungseinheit unter Berücksichtigung von
aktuellen
Problemstellungen und Abnutzungserscheinungen"
Seite
I
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Variante
2:
Erweiterung durch Kompostierung ,,Enrueiterung der bestehenden
Kompostierung durch zusätzliche Kompostierungskapazität unter
Berücksichtigung von aktuellen Problemstellungen und Abnutzungserscheinungen"
Variante
3:
2.1
Variante 1: Erweiterung durch Vergärung
Neubau einer Kompostierungsanlage auf ,,grüner Wiese"
In der Variante 1 erfolgt die Erweiterung des Kompostwerks durch die Errichtung einer
Vergärungseinheit anstatt durch den Bau neuer Rottetunnel.
In Analogie zur Variante 2 erfolgt das Verlegen des Stapelteichs sowie die Errichtung der
neuen Halle Anlieferung und Aufbereitung und die Errichtung der Halle Feinaufbereitung nach
dem Abriss der beiden bestehenden Hallen
An I ieferu
n
g/Aufbereitu
n
FeinaufbereitungiProduktlager und
g.
Die Anordnung der Vergärungsanlage erfolgt ebenfalls wie bei den Rottetunneln in der
Variante 2 in nordwestlicher Ausrichtung direkt angrenzend an die vorhandenen Rottetunnel
mit zugehöriger Tunnelvorhalle. Zusätzlich werden östlich von der Vergärungseinheit
Flüssigdüngerspeicher bzw. Flüssigdüngerspeicher mit integriertem Biogasspeicher
positioniert.
Die Anordnung der Vergärungsanlage am Standort kann dem nachfolgenden Bild, Erweiterung
rot dargestellt, und im Detail der Planbeilage P17-028-2-L-02 in der Anlage entnommen
werden.
l'[
'$'0
't'
rl\*t@
Fi
tlt//
--|-_
L-i
t
}ü
F'
I
I
i
Abbildung 10: UmseEung von Variante I
Seite 9
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Elemente derVergärungsanlage sind die Bunkerhalle mit automatisierterAnlagenbeschickung
mittels Krananlage, der Fermenter, hier ausgeführt als Pfropfenstromfermenter, die
Entwässerungseinheit bestehend aus zwei Schneckenpresse und einem Absetzbecken, die
Flüssigdüngerspeicher bzw. Flüssigdüngerspeicher mit integriertem Biogasspeicher sowie die
Gasreinigung mit nachgeschalteten Blockheizkraftwerken und Technikcontainer.
Technische Details zum Vergärungsverfahren stellen sich wie folgt dar:
.
.
.
.
.
r
.
.
Teilstromfermentation:
18.000 Ua
SpezifischeGasproduktion
110 Nm3/t (1.980.000 Nm"/a)
Energieinhalt:
5,70 kWh/Nm3
Elektrischer Wirkungsgrad BHKW:
41o/o
Ezeugte elektrische Energie:
4.600.000 kWh/a
Leistungsvermögen BHKW =
1
Flüssigphasenmenge:
5.000 bzw. 9.000 m3/a
.200 kW (1O0To größer als technisch notwendig)
AWSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen)
-
Problematik
. Nutzung der vorhandenen Kompostierungstunnel für die Nachbehandlung von Gärrest
. Das Fassungsvermögen der Flüssigdüngerspeicher ist an die angespannte
Absatzsituation in Mechernich und Umgebung angepasst, sodass bei Ausnutzung
eines niedrigen Entwässerungsgrads (5.000 m3 Flüssigphase) eine Lagerung >1a
möglich ist.
Wie in Variante 2 müssen auch in der Variante 1 die bestehenden Rottetunnel zeitnah saniert
werden, da sie für die erforderliche Nachrotte der festen Gärreste benötigt werden.
lm Gegensatz zur reinen Kompostierung fällt in einem Vergärungsverfahren neben den festen
Gärresten auch eine Flüssigphase an, die als Flüssigdünger zu vermarkten ist. Dieses
bedeutet für den Kreis Euskirchen, dass hierfür neue Vermarktungswege geschaffen werden
müssen.
Gemäß der novellierten Düngeverordnung unterliegt die Ausbreitung von Stickstoffdüngern
(Flüssigdünger) künftig auch längeren Sperrfristen, so dass ein Zwischenlager für bis zu
9 Monate vorgehalten werden muss. Hierbei muss beachtet werden, dass die entsprechenden
Lagerbehälter den Anforderungen der AWSV entsprechen müssen (hoher baulicher Aufwand
sowie laufende Prüfungen) und ein Havariekonzept (gleiches gilt für den Fermenter) zu
erarbeiten ist.
Seite 10
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Neben der stofflichen Verwertung von Produkten aus dem Vergärungsverfahren in Form von
festen und flüssigen Düngemitteln muss auch die energetische Verwertung von Biogas
betrachtet werden.
lm hier betrachteten Vergärungsverfahren erfolgt eine Verstromung des Biogases vor Ort.
Die elektrische Energie soll gemäß dem bei lnbetriebnahme gültigen EEG in das öffentliche
Netz eingespeist und entsprechend vergütet werden. Es ist davon auszugehen, dass auch
zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage die Forderung nach einer
flexiblen
Anlagenfahrweise weiterbestehen wird. Daher ist eine Zwischenspeicherung des Biogases
und bzgl. der zu installierenden BHKW-Anschlussleistung, voraussichtlich eine doppelte
Leistungsüberbauung, vorzusehen.
Der Gasstrom aus den Fermentern wird in einem Folienspeicher auf einem
der
Flüssigdüngerspeicher gelagert und bedarfsweise über eine Nasse-Wäsche sowie einen
Aktivkohlefilter gereinigt und getrocknet, bevor es den BHKWs zugeführt wird. Aus technischer
Sicht ist eine Aufteilung der geforderten BHKW-Leistung auf 2 baugleiche Module sinnvoll, da
so höhere Wirkungsgrade (elektrisch) erreicht werden können. Die BHKW sollen als StandardGasmotoren in Containerbauweise errichtet werden.
Für die BHKW müssen zurzeil die gesetzlichen Anforderungen des EEG 2017 beachtet
werden.
Die EEG-Vergütung wird im Rahmen einer Ausschreibung ermittelt. Laut EEG 2017 ist die
Teilnahme an einer Ausschreibung bei einer Anlagengröße ab 150 kWel (EEG S30a)
notwendig. Diese Leistungsgrenze wird sicher überschritten. Der Kreis Euskirchen kann den
EEG-Vergütungsanspruch nur im Rahmen einer Ausschreibung bezuschlagt bekommen. Die
Ausschreibung findet einmal jährlich am 1. September statt (EEG $29 Abs. 3). Erhält man in
einer Ausschreibungsrunde keinen Zuschlag, ist eine Teilnahme erst im nächsten Jahr wieder
möglich.
Bezuschlagt werden alle Angebote bis zum Erreichen der Zuschlagsgrenze. Der Anbieter
erhält den Zuschlag für sein Angebot (Pay as Bid, EEG S33). Ein niedriges Angebot mindert
damit erheblich die Erlöse, stärkt aber die Chancen auf einen Zuschlag.
Des Weiteren gilt für die Ausschreibung von Biomasseanlagen (EEG $39,a-f):
kein Zuschlag erteilt wurde, ist eine Fertigstellung nicht sinnvoll. Es ergeben sich
Risiken aus dem Zeitvezug und Probleme mit der Leistungsabnahme der
Bauleistungen, wenn die Anlage bereits fertig sein sollte, der Kreis Euskirchen aber
noch keinen Zuschlag erhalten hat.
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11
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
worden sein. Eine Teilnahme an einer früheren Ausschreibung ist damit nicht
möglich.
Anlagenleistung von 1,2 MWel müssen im Rahmen der Ausschreibung Kosten in
Höhe von 72 Te eingeplant werden. Erhält das Angebot vom Kreis Euskirchen
einen Zuschlag, aber die Anlage geht nicht innerhalb von 24 Monaten in Betrieb,
verfällt der Zuschlag und die Sicherheitsleistung wird einbehalten.
o
o
über 500 kWel: 13,05 cVkWh laut EEG $39h Abs. 2 Nr. 2.
Abgesehen von der anteiligen Vergütung für den Leistungsbereich unter
500 kWel beträgt der maximale Zuschlag damit 13,05 cVkWh. lm Rahmen
der
Ausschreibung kann dieser Wert
ezielt werden, wenn
nicht
ausreichend günstigere Angebote abgegeben werden.
t
die zu erwartende Vergütung kann aufgrund der durchzuführenden Ausschreibung nicht
genau definiert werden, sondern sollte in einer vorlaufenden wirtschaftlichen Betrachtung
sehr konservativ angesetzt werden
2.2
Variante 2: Erweiterung durch Kompostierung
Die Variante 2 verfolgt die Erweiterung der Kompostierungsanlage durch die Errichtung von
bis zu 14 zusätzlichen Rottetunneln.
Die Anordnung der neuen Rottetunnel erfolgt in nordwestlicher Ausrichtung direkt angrenzend
an die vorhandenen Rottetunnel mit zugehöriger Tunnelvorhalle.
Die Abmessungen der neuen Rottetunnel entsprechen denen des Bestandes.
Zur Optimierung der Flächennutzung sowie zur Reduzierung des Flächenbedarfs werden
jeweils 7 Tunnel gegenüberliegend angeordnet und über eine gemeinsame Tunnelvorhalle
miteinander verbunden. Die erforderlichen Biofiltersegmente zur Abluftreinigung werden hinter
der nördlichen Tunnelreihe errichtet.
Für die Erweiterung des Kompostwerks ist es erforderlich, dass der nördlich angrenzende
Stapelteich verlegt wird. Die Neuanordnung des Stapelteichs kann in Abstimmung mit dem
Deponiebetrieb in südöstlicher Richtung erfolgen.
Durch die Verlegung des Stapelteichs entsteht ein Baufeld außerhalb des bergbaulichen
Einwirkungsbereichs, auf dem neben den neuen Rottetunneln auch der Neubau einer an die
zukünftigen Erfordernisse angepassten Anliefer- und Aufbereitungshalle realisiert werden
kann.
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Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Da auch eine an die neuen Anforderungen aus der novellierten Düngemittelverordnung
angepasste Feinaufbereitung erforderlich wird, erfolgt deren Neuerrichtung auf der
Gebäudefläche der jetzigen in die Jahre gekommenen Halle der Feinaufbereitung mit
Produktlager, die zusammen mit der bestehenden Anlieferhalle abgerissen werden soll.
Die Neuausrichtung des erweiterten Standortes kann dem nachfolgenden Bild, Enryeiterung
rot dargestellt, und im Detail der Planbeilage P17-028-2-L-01 in der Anlage entnommen
werden.
Abbildung 11: Darstellung derVariante
2
Die Realisierung erfolgt vorzugsweise im laufenden Betrieb in vier Phasen.
r
Phase
1:
Neubau des neuen Stapelteichs; Rückbau des
bestehenden
Stapelteichs
o
o
Phase 2:
Neubau Halle Anlieferung und Aufbereitung
Phase 3:
Rückbau der beiden bestehenden Hallen Feinaufbereitung/Produktlager
und Anlieferung/Aufbereitung
.
Phase 4:
Neubau Kompostierungstunnel und Biofilter sowie
Seite 13
Erweiterung des Kompostwerkes Mechemich
Machbarkeitsstudie
Neubau der Halle Feinaufbereitung
Unabhängig von der Erweiterung müssen die bestehenden Rottetunnel zeitnah saniert
werden, zum einen um den Betrieb des Kompostwerks weiterhin gewährleisten zu können und
zum anderen sind die Abnutzungserscheinungen an den Tunnelbauwerken noch nicht soweit
fortgeschritten, dass ein Abriss zum jetzigen Zeitpunkt unabdingbar wäre.
Durch die Erweiterung der Rottetunnelvon bisher 15 auf zukünftig 29 Tunnel verdoppelt sich
somit annähernd das zur Verfügung stehende Rottevolumen, wie die nachfolgende
Gegenüberstellung zeigt.
Technische Daten Bestand:
. Genehmigte Jahresmenge: 29.950 Ua Bioabfall
o Anzahl der Tunnel:
15 Tunnel
o Länge Tunnel:
20,5 m
r Breite Tunnel:
3,5 m
. Befüllhöhe Tunnel:
bis ca. 3 m
. Tunnelvolumen:
ca.210 m3
o Rottevolumen gesamt:
ca. 3.150 m3
. Überdachte Nachrottefläche: ca. 3.050 m2
Technische Daten nach der Erweiterung:
o
.
Jahresmenge:
Anzahl der Tunnel:
Zukünftige
35.000 Ua Bioabfall
bis 29 Tunnel davon
)
15 Tunnel Bestand )
14 Tunnel Neubau
lntensivrotte
Nachrotte
o Länge Tunnel:
20,5 m
. Breite Tunnel:
3,5 m
o Befüllhöhe Tunnel:
bis ca. 3 m
. Tunnelvolumen:
ca.21D m"
. Rottevolumen gesamt:
ca. 6.090 m"
. Überdachte Nachrottefläche: Bedarf << 3.050 m'
Durch die annähernde Verdopplung des Rottevolumens bei einer
Durchsatzsteigerung von lediglich 17
oÄ
angestrebten
können die Verweilzeiten in den Rottetunneln deutlich
verlängert und somit gemäß der Vorgabe höhere Rottegrade in den Rottetunneln erreicht
werden. Da
die
bestehenden Rottetunnel
für die
Nachrottephase
(bei
geringeren
Temperaturen) zum Einsatz kommen können, führt dies wiederum zu einer Entlastung der
überdachten Nachrotte, so dass dort durch die Verringerung des erforderlichen Platzbedarfs
Seite 14
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
eine alternative Flächennutzung, z.B. Lagerung von hochwertigen Kompostes
etc.,
vorgesehen werden kann.
Eine maximal mögliche Belegung von
29 Rottetunneln,
aufgezeichnet über einen
Jahresverlauf, zeigt das nachfolgende Diagramm.
Mcnge ln
1.600
Bioabfallmenge und Behandlungskapazitäten bei angepasster
Schütthähe und \&rweilzeit
t
t
1.400 r
1.200
t
1.000t -
tl
L 3 5 7 9 1L 13 15 r7 19 21 23 25 27 29 31 33 a3 37 39 41 43 43 47 49
I
KJpi?rtat fnt(hnrJleilrl angepJgrl
-,*. Anlieferlngtntnge getimt
I
51
KJparitit Sltukltr.nute.tal nngepJltt
iur Verarberlüng ohne 8rorullebrenblotf
-Matelr;l
Abbildung 12: Tunnelbelegungsplan - wochenscharf
Aus dem Diagramm wird ersichtlich, dass bis auf 10 Wochen in den Sommermonaten,
durchgängig eine Rottezeit von mindestens 21 bis 28 Tagen (3 bis 4 Wochen) zu realisieren
ist, in der Kompost mit dem Rottegrad von mindestens lll bis lV erreicht werden kann.
Die Tunnelauslegung mit nur 22 Tunneln zeigt, wie die nachfolgende Abbildung ausweist, dass
in ca.22 Wochen eine Venreilzeit von 14 Tagen (wie im derzeitigen Betrieb) erreicht wird,
in
der ein Frischkompost mit dem Rottegrad ll erreicht werden kann. Dies bedeutet, dass die
vorhandene überdachte Nachrottefläche weiterhin im vollen Umfang benötigt wird, um
Fertigkompost erzeugen zu können.
Seite 15
Enareiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Men!€ In
Bioabfallmenge und Behandlungskaparitäten bei angepasster
Sehtitthähe und Verweikeit
t
1.400t - ..-
1.200t
1.000
.
t
8@t
, f.J nl: Jl
d
6mt
0t
KW
I
:
3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25
27
Käparität tri$hmJterial engFpessl
6!1;|mt
-Anlieferuntmnte
Abbildung 13: UmseEungsoption mit 7 zusätzlichen Tunneln
Bautechnisch muss bei der Errichtung von nur 7 weiteren Tunneln beachtet werden, dass eine
spätere Erweiterung auf dann insgesamt 29 Tunnel nur unter erheblichem
Aufiryand
durchgeführt werden kann, da die Tunnelvorhalle zuerst rückgebaut werden oder aufirändig
abgestützt werden muss, damit sie später auf den neuen Tunnel auf der südwestlichen Seite
wieder neu gegründet werden kann.
2.3
Variante 3: Neubau auf der,,grünen Wiese"
Vom Kreis Euskirchen wurde als möglicher Standort für den Neubau eines Kompostwerks auf
der ,,grünen \Niese" das Gelände nördlich vom Eingangsbereich des AV1Z Mechernich
ausgewiesen.
Da die Fläche zum einen im Landschaftsschutzgebiet LR-V-008 und zum anderen im
Naturpark NTP-008 ,,Deutsch-belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel" liegt und zusätzlich als
Biotopverbundfläche VB-K-5405-011 ausgewiesen ist, muss als Voraussetzung
für
die
Nutzung des Standortes durch ein Kompostwerk die Umwidmung des Geländes zum
Industriegebiet erfolgen.
Seite 16
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Das beispielhafte Standortlayout eines Kompostwerks auf der grünen Wiese mit allen
erforderlichen Betriebsbereichen kann dem nachfolgenden Planausschnitt entnommen
werden.
Details können der Planbeilage P17-028-2-L-03 in der Anlage entnommen werden.
l(oms|..t
.LsOO
Abbildung 14: UmseEung von Variante
|tt
3
Zur Verfügung steht, begrenzt durch den Verlauf des Kalenberger Bachs, eine Fläche von ca.
44.500 m2. Berücksichtigt wurde dabei eine versiegelte Fläche in einer Größenordnung von
maximal 80 %. Die Kompostierung erfolgt in mindestens 15 Rottetunneln mit einer Grundfläche
von 25,0
x
5,7
m oder alternativ in 22 Rottetunneln, Abmessungen angelehnt an
die
bestehenden Tunnel, mit 3,5 m Breite.
Des Weiteren können bei der baulichen Umsetzung der Rottetunnel zwei Optionen,
Ausführung mit oder ohne Wartungsgang, berücksichtigt werden.
Seite 17
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Option 1 zeigt die Führung der Belüftungsleitung innerhalb eines Wartungsgangs
Abbildung 15: Bauliche UmseEungsmöglichkeit eines Rottetunnels - "Lüftungsgang"
und die Option
2
zeigt die Führung der Belüftungsleitungen außerhalb des Gebäudes,
versehen mit einer zusätzlichen Wärmedämmung.
Abbildung 16: Bauliche Umsetzungsmöglichkeit eines Rottetunmnels - "Anordnung auf den
Roftetunneln"
3
Konzeptunabhängige Optimierungsarbeiten
Unabhängig
von den zuvor beschriebenen Konzeptansätzen zur Erweiterung des
Kompostwerkes sollten Maßnahmen diskutiert werden, die für die Aufrechterhaltung der
derzeit betriebenen Kompostierung erforderlich sind bzw. einen guten Betriebsablauf
ermöglichen:
a. Neubau und Verlegung der Stapelteiche
b. Neubau der Halle Anlieferung und Aufbereitung
c. Rückbau der beiden Althallen Feinaufbereitung/Produktlager und Anlieferung/
Aufbereitung
d. Neubau der Halle Feinaufbereitung
e. Aufbau einer Feinaufbereitungstechnik,
um den novellierten Anforderungen der BGK
und dem Düngemittelrecht entsprechen zu können
f.
Sanierung der vorhandenen Rottetunnel
Seite 18
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Anmerkunq: Sollte sich der Kreis Euskirchen gegen die grundsätzliche Veränderung der
Kompostierungsanlage entscheiden und auch die zuvor benannten Erneuerungsarbeiten a bis
d nicht separat umsetzen wollen, so ist ein Weiterbetrieb unter den in Kapitel 1.1 benannten
Einschränkungen möglich.
Die unter e und
f
benannten Erneuerungen banv. Reparaturen (Aufbau einer neuen
Feinaufbereitung und Sanierung der vorhandenen Rottetunnel), sind aus Sicht von pbo für den
Fortbestand der Kompostierungsanlage Mechernich elementar und sollten schnellstmöglich,
d.h. auch losgelöst von einer weiteren Planungsüberlegung angegangen werden. Während
die Sanierung der bestehenden Rottetunnel als RWU-Maßnahme zu interpretieren ist, sind die
Kosten einer Feinaufbereitungstechnik mit rd. 1.000.000 € abzuschätzen.
4
Wirtschaftliche Bewertung
Um die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens zu bewerten, wurde eine Investitions- und
Betriebskostenschätzung durchgeführt. Die Ermittlung der Investitions- und Betriebskosten
erfolgte in einer Detailtiefe, die über dem für eine Machbarkeitsuntersuchung üblichen Niveau
liegt.
ln Abstimmung mit dem Kreis Euskirchen kommen folgende finanzmathematischen Ansätze
für eine Annuitätsrechnunq zur Anwendung. Nachfolgend sind die Prämissen der Investitionsbzw. Betriebskosten dargestellt.
Ein Wagniszuschlag ist mit 1 % berücksichtigt (LSP-Zuschlag).
Tabelle
1
:
Abschreibungszeit
M&E - Förder- und Dosiertechnik
BHKW + Gastechnik
Fermenter
Lüftungstechnik + Aufbereitungslinie
E-Technik
Hochbau
Tiefbau
Planungsleistungen
8,0 Jahre
15,0 Jahre
15,0 Jahre
8,0 Jahre
8,0 Jahre
20,0 Jahre
20,0 Jahre
20,0 Jahre
Tabelle 2: Betriebliche Parameter
Energiekosten
Vollkosten Mobiltechnik
Alle Personalkosten inkl. AG.-Anteile,
Berufsgenossenschaft , Lohnbuchhaltun g
0,16 €/k\A/trur *
75 €th
Seite 19
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
o/o
0,7
*
Anmerkunq Enerqiekosten:
In der dynamischen
0,2 o/o vom Invest Bau
vom lnvest Mobiltechnik
0.2
vom Invest Maschinentechnik
o/o
Betriebskostenrechnung können die
Energiekosten in den ersten Jahren (bestehender BHKW-Park) mit 0,08 €/k!ryh angenommen
werden. Da nicht davon auszugehen ist, dass die Deponiegasmenge und deren Verstromung
über den
als
Betrachtungszeitraum
Energieversorger
der
Kompostierungsanlage
von 0,16 €/kwh festgelegt, der in der
Kostenkalkulation der Machbarkeitsstudie angesetzt wird. ln den Anfangsjahren ist ein
verminderter Energiekostenansatz realistisch. Dieser kann in der dynamischen
anzunehmen
ist, wird ein
Kosten kalku lation der
E
Kostenansatz
ntwu rfsplan
un
g berücksichti gt werden.
Tabelle 3: RWU AnsäEe
Fermenter
2,0% vom Invest
2.0olo vom Invest
Lüftungstechnik + Aufbereitungslinie
2.0% vom Invest
E-Technik
2,0% vom lnvest
Hochbau
1.0% vom Invest
Tiefbau
1.0% vom Invest
BHKW
7.00 €/Bh
Förder- und Dosiertechnik
Nachfolgend sind die Investitions-, Kapital- und Betriebskosten für die Maschinentechnik,
Mobiltechnik und Bautechnik, die von pbo zugrunde gelegt wurden, detailliert.
4.1
InvestitionskostenschäEung
Die Bauwerke wurden zur Ermittlung der Investitionskosten teilweise in Bauteilabschnitte
zerlegt (wie z.B. Verkehrsflächen, Anlieferungs- und Bunkerhalle, Halle Feinaufbereitung etc.)
und einzeln kalkuliert. Für diese Bauteile erfolgte die Ermittlung von Einzelmassen in
Anlehnung an die Kostengruppen der DIN 276. Durch Hinterlegung mit Einheitspreisen
wurden anschließend die Kosten ermittelt.
Zu einem Großteil wurden die
Berechnungen
mit pbo vorliegenden,
aktuellen
Aussch reibungsergebnissen abgeglichen.
Übergeordnete Positionen, wie z.B. die erforderliche elektrotechnische Ausstattung der
Maschinentechnik, wurden von uns anhand von Erfahrungswerten ergänzt.
Seite 20
Erweiterung des Kompostwerkes Mechemich
Machbarkeitsstudie
Einige Gewerke wurden von uns mit einem Generalunternehmerzuschlag (GU-Zuschlag)
versehen. Dies betrifft z.B. Bauwerke und Anlagenkomponenten, deren Ausführung mit der
Übernahme verfahrenstechnischer Verantwortungen durch einen GU verbunden ist. Die GUZuschläge bewegen sich in einer Größenordnung zwischen ca. 15 bis 20%.
lm Bereich der
Infrastruktur wurde
im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung
keine
detaillierte Massenermittlung durchgeführt. Die konstruktive Planung des Tiefbaus ist
Bestandteil nachfolgender Planungsphasen. Vielmehr erfolgte die Kostenermittlung durch
Ermittlung der zu versiegelnden Flächengrößen und durch Einsetzen von pauschalen
Einheitspreisen
für die Herstellung der jeweiligen Oberflächenbefestigungen inkl. der
Entwässerungseinrichtungen (wie Einläufe und Kanäle).
Tabelle 4: Übersicht der lnvestitionskosten
Bautechnik
-
Bautechnik
Variante 1:
Bestehende
Kompostierung
+
1.931.500 (
Vorlaqehalle Ferne ntation
652.2261
100.000 (
1.070.370 (
lechnikcontainer
Jbe rqabestation/E-Technik übe rqe ordnet
Verkehrsflächen
lunnelvorhalle
Rottetunnel
i{alle über Kompostierunqstunnel
Anoassunq Staoelteich
rJnteouno Ver- und Entsorqunqsle itunqe n
Anlieferunos- und Bunkerhalle
Biofilter
E-Technikraum
llllarte
Lagerraum
Abriss
Halle Feinaufbereitunq
Sozial- und Bürobereich
Überdachtes Kompostlaqer
Nachrotte
{e rrichtunq Grundstück
Surme
Bauste lle neinrichtung
Unvorherqesehenes
Netto Bausurme gesatnt
Variante 3:
Neubau auf
grüner Wiese
Kompostierung
Vergärung
Fermenter
Biogasspeicher
:lüssigdünge rspeicher
trbseEbecken
3autechnik BHKW
Variante 2:
Erweiterung der
bestehenden
77.622r
196.847
20.000
87.700
530.850
(
(
(
(
0(
0(
0(
500.580
50.000
1.162.293
192.585
€
(
(
(
0(
0(
0{
0{
0{
0{
0l
87.700
462.150
256.700
1.962.400
839.020
500.580
50.000
1.162.293
{
(
(
(
(
(
0(
0(
0(
0(
0(
0(
0(
89.950
1.675.775
630.420
2.640.600
{
(
(
(
924.4001
0{
0(
(
(
928.7731
0(
0(
42.025(
45.421
0(
0(
6(X.803 (
43.4751
27.100 |
73.106 (
144.500 (
591.504 (
144.500 (
591.504 (
0t
0(
0(
0(
0(
45.42C
7.354.01E (
220.621
588.321 {
E.l62.960 (
0(
0(
0(
6.5/t4.314 (
0(
591.504 (
125.000 (
860.000 (
286.069 (
(
(
286.364 (
'14.500
9.5,15.,f75
(
(
763.638 (
7.2U.188e
10.595.477 {
196.329
523.545
Seite 21
Erweiterung des Kompostwerkes Mechemich
Machbarkeitsstudie
Tabelle 5: übersicht der Investitionskosten - Maschinentechnik
Variante 2:
Erweiterung der
bestehenden
Variante 1:
Bestehende
It/l&E -Technik
Kompostierung
+
Kompostierunq
0{
0{
0(
0{
Verqärunq
Materialtransport
Maschinentechnik Fe nnenter
Iechnik Flüsssiqdünqerspeiche r
Iechnik BHKW
ü be rqabestation/ E-Technik
Maschinentechnik Kompostierunq
57.318
1.487.500
84.300
962.000
80.000
45.000
200.000
Biofilter
Sunrne Maschine ntechnik
Unvorherqesehenes
Netto Bausunrne t&E gesamt
4.2
Variante 3:
Neubau auf
t
t
(
(
(
grünerWiese
0(
0{
0(
0(
4.718.118r
(
(
r25.000 (
2.492.000 (
212-2251
'l'|.2.110<
3.'l57.(XD(
155.565 (
(
3.612.565 {
100.000 (
1.407.000 (
150.000 (
80.000
787.000
{
(
2.60'1.1/O
4.928.34i! {
Betriebskostenschätzung
Grundlage
für die
Ermittlung
der
Betriebskosten
ist
neben den lnvestitionskosten
(Abschreibungen) in erster Linie der Bedarf an Betriebsmitteln und Personalkosten.
Aus den Betriebszeiten der mobilen Geräte ergeben sich zum einen unter Verwendung eines
Voflkostenansatzes
die
Betriebskosten. Zum anderen errechnet
sich daraus
der
Mindestpersonalbedarf für die Bedienung der Mobilgeräte.
Aus den erforderlichen Laufzeiten der fest installierten Maschinentechnik resultieren deren
elektrische Energieverbräuche.
Die anzusetzenden Kosten für Reparatur, Wartung, Unterhalt (RWU) basieren sowohl auf
Herstellerangaben als auch zusätzlich auf Erfahrungswerten von pbo.
Tabelle
6 zeigt die Betriebskosten, die sich aus den Investitionen, den
angesetzten
Abschreibungszeiten und Zinssätzen sowie den zuvor benannten weiteren Parametern
ergeben.
Seite 22
Erweiterung des Kompostwerkes Mechernich
Machbarkeitsstudie
Tabelle 5: Zusammenfassung der Kapital- und Betriebskosten
Kompostierung +
Variante 2:
Erweiterung der
bestehenden
Verqärunq
Komoostierunq
Variante 1:
Bestehende
Beüiebskosten
Neüo lnvestitionskostEn
M&E - Teil
14.208.042C
2.5(X.140 (
3.612.565 (
0(
0(
0(
(
7.2U.188(
10.595.477 (
998.513 €/a
662.268C|e
105.604 €/:
32.757 Ha
66.000 €/:
206.035 €/€
933.562 €/:
145.665 €/:
0Cla
55.000 €/e
370.980 9a
'154.970€le
50.824€la
Versicherung
Personalkosten
Eneroiekosten Strom
ll\hrtuno BHKW
Radladerkosten
Ve rbrauchskoste n Biogasreinigung
Beschaffunq Input
Erlöse Bioqas
ilaterialkosten
(osten bestehende Kompostierung
132.000 €/t
101.971€la
55.740€la
30.000 €/:
'r5.000 €/:
0 €/:
0€/e
-385.904 €/t
115.500 €/a
1.266.287 €Ja
I
Kosten bestehende Komoostierunq ll
Surrne Kapital und Betriebskosten
roezifische Kosten
roezifische Kosten (brutto)
5
9.868.328 €
(
8.162.960
RWTJ
grünerWiese
13.091.303 €
4.928.343
Mobiltechnik
Bautechnik
Betriebskosten
Kapitalkosten
Variante 3:
Neubau auf
0
€/r
30.000 €/a
0 €la
0 €la
0 €lz
30.000 €/t
0 €la
0 €/€
O€la
1.266.287 €lz
300.215 €/a
3.101.709 €/a
96,93 €11
115,34 €11
0 €la
0 Cle
1.266.287 €Ja
658.'183 €/e
133.0*€lz
3.194.085 €rz
2.802.096 €/:
99,82 €l
118,78 €r
87.57 €!
10/.,20€l
Resümee
Durch Gesetzesänderungen (Düngemittelverordnung, EEG 2017, TA-Luft etc.) ist zu erwarten,
dass die Bioabfallbehandlungskosten kurzfristig durch erforderliche technische Anderungen
bundesweit
-
- steigen werden.
Unter technischen Aspekten sind die
3
vorgestellten Varianten umsetzbar und können
langfristig die Verarbeitung von Bio- und Grünabfällen aus dem Kreis Euskirchen am Standort
AWZ Mechernich sichern.
Unter wirtschaftlichen Aspekten
ist die Variante 2
,,Erweiterung
der
bestehenden
Kompostierung durch Kompostierungstunnel" als die vorteilhafteste Variante zu beschreiben.
Handlungsempfehlung:
a. Zeitnahe
Optimierung
der
Feinaufbereitung
zur
Einhaltung
der
geänderten
Qualitätsanforderungen unter Berücksichtigung der erforderlichen Reduzierung von
Kostensteigerungen bei der Stoffstromentsorgung für Stoffe, die keiner Verwertung
zugeführt werden können
Seite 23
Erwitcrung dor Komporürukcc Mocfiomictr
ttlechHccitrcfi.rdie
b.
Zoitnahe Durchftlhrung yon Inctrndsctrungsarbcitcn, um cinc hngüietigc Nufung dcr
crhalbnrwcrtan Beuouüetenz em Stendort sichcrn zu können
Hrndurpopton:
Einctieg in cinc dGtrlflb]tc Phnung zur Erueiterung dcr bectchcdon Kompoatlerung$nhgp,
um zukünftignn EntwicHurytrn und Anfiorderungen gewachrcn zu
lcin
Aulbpdofr: Arch.n, 17.11.2017
pbo lngcniGut€Fdbcfidt
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Seite 24