Daten
Kommune
Erkelenz
Dateiname
77158.pdf
Größe
67 MB
Erstellt
07.02.18, 12:00
Aktualisiert
15.02.18, 10:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Beschlussvorlage
Federführend:
Planungsamt
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
A 61/421/2018
öffentlich
09.02.2018
Amt 61 Thomas Balzhäuser
Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen
hier: Beschluss über das Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath
und Kaulhausen als städtebauliches Entwicklungskonzept i. S. § 1
Abs. 6 Nr. 11 BauGB und Grundlage für weitere Dorfentwicklungsplanungen und Maßnahmen
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
20.02.2018
be
22.02.2018
28.02.2018
Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaftsförderung und BetrieHauptausschuss
Rat der Stadt Erkelenz
Tatbestand:
Im Rahmen der aktuellen Förderperiode „NRW-Programm Ländlicher Raum 20142020“ hat die Stadt Erkelenz für Venrath/ Kaulhausen eine Förderung zur Erstellung
eines sogenannten Dorfinnenentwicklungskonzeptes (DIEK) in Höhe von 20.000 €
erhalten. Übergeordnetes Ziel eines solchen Konzeptes ist eine langfristig angelegte
Gesamtstrategie zur nachhaltigen Weiterentwicklung und dem Erhalt des dörflichen
Gefüges vor dem Hintergrund des heranrückenden Tagebaus sowie den Lebensumständen (Überalterung, Abwanderung, Nahversorgungsdefizite etc.) im ländlichen
Raum. Nach einer Bearbeitungszeit von ca. eineinhalb Jahren, unter Beteiligung eines Planungsbüros und der Bevölkerung, wurde das Konzept erstellt und im Rahmen
einer Bürgerveranstaltung am 30.11.2017 vorgestellt.
Auf der Grundlage des entstandenen Dorfinnenentwicklungskonzepts können einzelne Projekte mittels Förderung durch die Bezirksregierung umgesetzt werden. Dadurch können öffentliche Maßnahmen mit 65% und private Maßnahmen mit 35 %
gefördert werden. Zur Umsetzung muss für jedes Projekt ein Förderantrag gestellt
werden. Dazu muss vorher in Abstimmung mit den entsprechenden Fachämtern sowie den Bürgern die Projektidee konkretisiert und mit genauen Kosten und Zeitrahmen beschrieben werden.
Insgesamt wurden zu den Handlungsfeldern Gemeinschaft und soziale Infrastruktur,
Öffentlicher Raum und Verkehr, Landschaft und Freizeitgestaltung, Bauen, Wohnen
und Energie sowie Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung Projektideen entwickelt,
die in den kommenden Jahren geprüft und umgesetzt werden sollen. Die Reichweite
der Projektideen geht von der Umnutzung einer Wiesenfläche in Kaulhausen zu einem Treffpunkt für Jung und Alt bis hin zu Überlegungen für ein neues Bürgerhaus
als modernen Veranstaltungsraum für die zahlreichen Vereine. Die Gestaltung des
zukünftigen Tagebaurandes und die Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes
sowie die Gestaltung der Dorfplätze sind ebenfalls im Konzept beschrieben. Eine
Auflistung der Projekte mit einer Kostenschätzung ist der Anlage der Beschlussvorlage beigefügt.
Alle Schritte in der Erarbeitung des Konzepts wurden im Rahmen von öffentlichen
Veranstaltungen und zahlreichen Arbeitskreissitzungen erläutert und abgestimmt.
Zur Verstetigung des Prozesses über die Konzepterstellung hinaus bestehen weiterhin zu einzelnen Projekten Arbeitskreise, welche zusammen mit der Stadt an der Detaillierung der Projektideen arbeiten.
Das Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen wird in der Sitzung vorgestellt und ist der Anlage der Beschlussvorlage beigefügt.
Beschlussentwurf (als Empfehlung an Hauptausschuss und Rat):
„Das Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen wird als städtebauliches Entwicklungskonzept i. S. § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB und als Grundlage für weitere Dorfentwicklungsplanungen und Maßnahmen beschlossen“.
Finanzielle Auswirkungen:
Bei Umsetzung aller Projekte entstehen nach einer ersten Kostenschätzung Gesamtkosten von rd. 10,3 Mio. Euro, wovon für förderfähige Maßnahmen rd. 6,2 Mio. Euro
Fördermittel bei einem Fördersatz von 65% eingeworben werden könnten. Der Eigenanteil der Stadt Erkelenz beläuft sich demnach auf rd. 3,3 Mio. Euro. Haushaltsmittel sind in der aktuellen Haushaltssatzung für das Jahr 2018 und in der mittelfristigen Finanzplanung bisher nicht enthalten. Die Projektideen müssten insofern für die
Haushaltsberatung 2019 und Folgejahre konkretisiert werden und bedürfen jeweils
zusätzlich eines Beschlusses des zuständigen Fachausschusses.
Anlagen:
Anlage 1 Auflistung Projekte mit Kostenschätzung
Anlage 2 DIEK Venrath und Kaulhausen
Vorlage A 61/421/2018 der Stadt Erkelenz
Seite: 2/2
DIEK Venrath/ Kaulhausen
Auflistung Projekte mit Kostenschätzung
Handlungsfeld 1 – Gemeinschaft und Soziale Infrastruktur
Projektnr.
Gesamtkosten
(Schätzung)
Förderanteil
Eigenanteil
Stadt Erkelenz
Umsetzung
0,2 Mio.€
0,13 Mio. €
0,07 Mio. €
2019/ 2020
3 Mio. €
1,95 Mio. €
1,05 Mio. €
2019/ 2020
0,25 Mio. €
N.N.
N.N.
2018
1.4
Ausbau Pfarrheim
0,4 Mio. €
---
---
2021
1.5
Dorfforum
---
---
---
---
---
---
1.1
Dorfgemeinschaftshaus Sanierung
1.2.
Multifunktionales
Bürgerhaus
1.3
Ausbau KITA
1.6
Immissionsschutz
Errichtung
Messpunkt
2018-2023
Handlungsfeld 2 – Öffentlicher Raum und Verkehr
Projektnr.
2.1. Dorfplatz
Venrath
2.2
Kirchgarten
2.3.
Dorfplatz
Kaulhausen
2.4.
Gestaltung
Ortseingänge
2.5 Neugestaltung
Straßen Venrath
Neugestaltung
Straßen
Kaulhausen
Gesamtkosten
(Schätzung)
Förderanteil
Eigenanteil
Stadt Erkelenz
Umsetzung
1,3 Mio. €
0,85 Mio. €
0,5 Mio. €
0,2 Mio. €
---
---
2020
0,6 Mio. €
0,39 Mio. €
0,21 Mio. €
2022
1,14 Mio. €
0,741 Mio. €
0,399 Mio. €
2020-2022
0,98 Mio. €
0,637 Mio. €
0,343 Mio. €
2019-2022
1,66 Mio. €
1.079 Mio. €
0,581 Mio. €
2019-2022
2019/ 2020
Handlungsfeld 3 - Landschaft und Freizeitgestaltung
Projektnr.
3.1. Rundweg um
die Dörfer/
Wegenetz
3.2
Gestaltung
Ortsränder
3.3
Erstellung
Wegenetzkonzept
3.4
Zukunftsvision
Tagebaulandschaft
3.5. Bürgerwiese
Kaulhausen
Gesamtkosten
(Schätzung)
0,4 Mio. €
Förderanteil
0,26 Mio. €
Eigenanteil
Stadt Erkelenz
0,14 Mio. €
Umsetzung
2019
N.N.
2020
0,02 Mio. €
2019
N.N.
2022
0,1 Mio. €
0,065 Mio. €
0,035 Mio. €
2018/2019
DIEK Venrath/ Kaulhausen
Auflistung Projekte mit Kostenschätzung
Summen
Gesamtkosten
(Schätzung)
10,25 Mio. €
Förderanteil
6,1 Mio. €
Eigenanteil
Stadt Erkelenz
3,328 Mio. €
Anm.: Förderanteil nur für Dorfinnenentwicklungsförderung
DORFINNENENTWICKLUNGSKONZEPT
FÜR
VENRATH UND KAULHAUSEN
INHALTSVERZEICHNIS
Im Auftrag:
Gefördert durch:
1
Einleitung ............................................................................................. Seite
6
Johannismarkt 17
41812 Erkelenz
1.1
Anlass und Aufgabenstellung
Seite
8
1.2
Das Untersuchungsgebiet
Seite
10
Tel.: 02431/ 85-0
Fax: 02431/ 70558
1.3
Beteiligung und Kommunikation
Seite
12
2
Seite
Bestandsaufnahme .............................................................................
22
2.1
Seite
24
2.2 Bewohnerstruktur
Seite
26
2.3
Städtebauliche Bestandsaufnahme
Seite
28
2.4
Stärken und Schwächen
Seite
62
Stadt Erkelenz
Historische Entwicklung
Impressum:
Aachen, im Dezember 2017
Arbeitsgemeinschaft:
RWTH-Aachen
RaumPlan
Institut für Städtebau und Landesplanung
Wüllnerstraße 5b
Lütticherstraße 10-12
52062 Aachen
52064 Aachen
2
Projektleitung: Prof. Rolf Westerheide
Mitarbeit: Stefan Krapp
Sanaz Kashi
Projektleitung: Uli Wildschütz
Mitarbeit: Maike Polzenberg
Martina Winandi
Die Rechte der Fotos und Pläne liegen bei der
Arbeitsgemeinschaft RaumPlan / ISL bzw. der Stadt Erkelenz
Dorfinnenentwicklungskonzept
3
Handlungskonzept ..............................................................................
Seite
64
3.1
Leitbild und Ziele
Seite
66
3.2 Handlungsfelder
Seite
68
3.3
Seite
73
4
Maßnahmen und Projekte .................................................................. Seite
82
4.1
Gemeinschaft und soziale Infrastruktur (Handlungsfeld 1)
Seite
86
4.2
Öffentlicher Raum und Verkehr (Handlungsfeld 2)
Seite
94
4.3
Landschaft und Freizeitgestaltung (Handlungsfeld 3)
Seite 108
4.4
Bauen, Wohnen und Energie (Handlungsfeld 4)
Seite
4.5
Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung (Handlungsfeld 5)
Seite 124
5
Prozesssteuerung ............................................................................... Seite 130
6
Anlagen ................................................................................................ Seite 134
Masterplan
Venrath und Kaulhausen
116
3
VORWORT
DORFINNENENWTICKLUNGSKONZEPTE
Die Förderung der ländlichen
Räume bildet, neben den Direktzahlungen an die Landwirtschaft,
die zweite Säule der europäischen Agrarpolitik. Das ‚NRWProgramm Ländlicher Raum
2014-2020‘ setzt die Förderung
der Europäischen Union mit einem Bündel unterschiedlicher
Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen um, die aus dem ‚Europäischen Landwirtschaftsfonds für
die Entwicklung des Ländlichen
Raums‘ (ELER) mit finanziert
werden. Die Ortskerne mit ihren
vielfältigen Funktionen als Wohnquartier, Treffpunkt und identitätsstiftender Mittelpunkt nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Eine
konzeptionelle Grundlage für
einen professionell gesteuerten
Entwicklungsprozess stellen dabei die ‚Dorfinnenentwicklungskonzepte‘ (DIEK) dar.
Das Dorfinnenentwickungskonzept ist ein gebietsbezogenes
informelles Planungs- und Steuerungsinstrument zur integrierten
und nachhaltigen ländlichen Entwicklung und Dorferneuerung.
4
Die Förderung der Dorfinnenentwicklung beruht auf einem gemeinsam entwickelten und getragenen ganzheitlichen Konzept.
Die Schlüsselfunktion nimmt
die Dorfgemeinschaft als Stimme der Dorfbewohnerschaft in
kommunalen
Angelegenheiten
und zur Aktivierung bürgerlichen
Engagements ein. Anhand der
Bestandsaufnahme (historische
Entwicklung, Bewohnerstruktur,
städtebauliche Struktur) werden
gemeinsam die funktionelle Stellung des Dorfes innerhalb der Gemeinde und das Stärken-Schwächen-Profil für das Dorf entwickelt.
So kann der Handlungsbedarf
ermittelt und darauf aufbauend
Handlungsfelder, -ziele und das
Leitbild abgeleitet werden.
Das Dorfinnenentwicklungskonzept ist die Voraussetzung für die
Förderung der im Rahmen des
Dorfinnenentwicklungsprozesses
erarbeiteten Projekte.
Vorrangiges Ziel der Dorfinnenentwicklung im Rahmen der
Förderung ist die Sicherung ge-
wachsener Dorfstrukturen und
Charakteristika bei gleichzeitig
nachhaltiger und zukunftsweisender Entwicklung. Dabei sind
insbesondere die Nutzung innerörtlicher Freiflächen und die Eingrenzung der Außenentwicklung
zur Dorfinnenentwicklung und Sicherung bzw. Stärkung des Dorfes nötig.
Gegenstand der Förderung sind
(vgl. Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung, 27.01.2016.):
- Maßnahmen, sowie deren
Vorbereitung und Begleitung
zur Herstellung und Weiterentwicklung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen (z.B.
Dorfläden, Dorfgemeinschaftshäuser) zur Verbesserung der
Lebensverhältnisse der dörflichen Bevölkerung. Ausgeschlossen von der Förderung
sind Ausgaben für den Betrieb
und die Unterhaltung der Gemeinschaftseinrichtungen.
- Gestaltung, verbesserte Ver-
kehrsführung oder Verkehrsberuhigung von Dorfstraßen,
Anlage und Umgestaltung
von Plätzen, Verbindungs-,
Geh- und Fußwegen zur Verbesserung der innerörtlichen
Verkehrsverhältnisse
einschließlich der zugehörigen
Grün- und Freiraumgestaltung
im Dorf.
- Begrünungen im öffentlichen
Bereich, die zur Gestaltung des
Ortsbildes oder zur Einbindung
des Dorfes in die Landschaft
beitragen, Maßnahmen, um
Lebensräume für heimische
Tier- und Pflanzenarten im Ort
zu erhalten, wiederherzustellen
oder zu schaffen.
- Bei ländlicher Bausubstanz
mit Ortsbild prägendem Charakter a) die Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung
einschließlich baulicher Gestaltungselemente an Einzelobjekten oder Ensembles, b) der
Innenausbau, sowie dieser der
Erhaltung oder Wiederherstellung von Außenwänden konstruktiv oder für die Anpassung
leerstehender oder freiwerdenDorfinnenentwicklungskonzept
der ländlicher Bausubstanz an
die Erfordernisse zeitgemäßen
Wohnens und Arbeitens notwendig ist, c) kleinere selbstständige bauliche Maßnahmen
(in Einzelfällen).
- Investive Maßnahmen landund forstwirtschaftlicher Betriebe zur Umnutzung ihrer bestehenden Bausubstanz sowie
deren Vorbereitung und Begleitung, insbesondere für Gewerbe-, Dienstleistungs-, Handels-, kulturelle, öffentliche und
gemeinschaftliche Zwecke, die
dazu dienen, Arbeitsplätze zu
sichern, neue Arbeitsplätze zu
schaffen oder Zusatzeinkommen zu erschließen.
Das Dorfinnenentwicklungskonzept ist ein Planungsinstrument
für die zukünftigen Entwicklungen
in den Dörfern und als eine langfristig angelegte Entwicklungsstrategie konzipiert. Die kontinuierliche Fortschreibung des
Dorfinnenentwicklungskonzeptes
ermöglicht die Anpassung an sich
verändernde Rahmenbedingungen.
Venrath und Kaulhausen
Übersicht Fördersätze Dorfinnenentwicklungsförderung
Maßnahme
Förderansatz
Fördersatz
Antragsteller
1. Herstellung und Weiterentwicklung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen
Verbesserung der Lebensverhältnisse
65 %
öffentliche
Hand / Stadt
Erkelenz
2. Gestaltung von Dorfstraßen,
Plätzen, Geh- und Fußwegen
Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse und
der zugehörigen Grün- und
Freiraumgestaltung
65 %
öffentliche
Hand / Stadt
Erkelenz
3. Begrünung im öffentlichen
Raum, Einbindung des Dorfes
in die Landschaft
Wiederherstellung / Schaffung
von Lebensräumen für heimische Tier- und Pflanzenarten
65 %
öffentliche
Hand / Stadt
Erkelenz
4. Erhaltung, Instandsetzung und
Gestaltung ländlicher Bausubstanz mit ortsbildprägendem
Charakter
Sicherung des Ortsbildes
35 %, max.
30.000,00 €
private Hand /
Hauseigentümer
5. Investive Maßnahmen zur Umnutzung bestehender Bausubstanz von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben
Schaffung neuer Arbeitsplätze
und Zusatzeinkommen
35 %, max.
100.000,00 €
private Hand /
Hauseigentümer
Voraussetzung: Dorfinnenentwickungskonzept
5
1. EINLEITUNG
1.1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG
1.2 DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET
1.3 BETEILIGUNG UND KOMMUNIKATION
EINLEITUNG
1
1.1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG
Die Ortsdurchfahrt Kaulhausen
Foto: RaumPlan.
Tagebau Garzweiler am Aussichtspunkt Jackerath,
Foto RaumPlan.
8
Venrath und Kaulhausen sind
zwei ländliche Stadtteile der
Stadt Erkelenz, vermitteln aber
in ihrer Struktur, ihrer Lage im
Landschaftsraum und mit ihren
tief verwurzelten Traditionen den
Eindruck eigenständiger Dörfer.
Die attraktive Lage in der weitläufigen Landschaft der Erkelenzer
Börde bei der räumlichen Nähe
zur Kernstadt Erkelenz mit der
dort vorhandenen Infrastruktur
machen den besonderen Reiz
der Dörfer als Wohnstandorte
aus.
Die Verbindungen zwischen den
beiden Dörfern sind vielschichtig
und reichen tief in die Geschichte
zurück. Seit dem 15. Jahrhundert
ist Kaulhausen ein Ortsteil des
Dorfes Venrath. Der Typ der Ortsnamen auf ‚-hausen‘ diente zur
Bezeichnung von Tochtersiedlungen. Venrath und Kaulhausen
sind siedlungssoziologisch und
infrastrukturell eng miteinander
verknüpft. An Brauchtumsfeiern,
wie beispielsweise Karneval, ziehen die Umzüge immer durch
beide Dörfer. Vereinsstrukturen,
wie die Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen e.V., und
familiäre Verbindungen zwischen
beiden Dörfern belegen darüber
hinaus die engen Verflechtungen.
Im Rahmen der Dorfinnenentwicklung wird darauf hingewiesen, dass die Entwicklung von
Kaulhausen, vor allem hinsichtlich einer stabilen Einwohnerzahl,
nur möglich ist, wenn in Venrath
eine entsprechende Entwicklung
stattfindet. Die Sicherung bzw.
Verbesserung der Einrichtungen in Venrath, beispielsweise
im Bereich Infrastruktur und Versorgung, haben somit direkten
Einfluss auf Kaulhausen und unterstreichen die im Rahmen der
Förderantragsstellung geführte
Argumentation, dass die beiden
Orte als eine ‚Ortslage‘ betrachtet werden müssen. Auch im Hinblick auf die Entwicklung des Tagebaus Garzweiler II und der für
die Dörfer entstehenden Lage am
Tagebaurand bzw. am zukünftigen See ist es sinnvoll, die Entwicklung beider Dörfer gemeinsam zu betrachten und planen.
Der Tagebau befindet sich heute
noch hinter der Bundesautobahn
A 61, rückt aber im Laufe der
nächsten 15 Jahre bis auf 100 m
an Kaulhausen heran und wird
das Orts- und Landschaftsbild
unwiederbringlich verändern. Die
benachbarten Orte Keyenberg,
Kuckum, Unter-, Oberwestrich
und Berverath werden umgesiedelt, die landwirtschaftlichen Flächen im Osten werden für viele
Jahre dem Tagebau weichen und
langfristig entsteht im Zuge der
geplanten Rekultivierungsmaßnahmen ein Tagebaurestsee.
Die geplante Rekultivierungslandschaft nach dem Tagebau
birgt langfristig einen Impuls für
die Aufwertung des Landschaftsraumes und der Dörfer. Geplant
ist ein Landschaftsband entlang
der zukünftigen Uferzone als
Freizeit- und Erholungsraum, mit
regionalen Rad- und Wanderwegen. Doch der mittelfristige
Verlust der landwirtschaftlichen
Flächen wird die ästhetische Erscheinung sowie die Funktion der
Dörfer nachhaltig verändern und
Dorfinnenentwicklungskonzept
bedroht die Lebensgrundlage der
ortansässigen Landwirte.
Bei einer Bevölkerungszahl von
1.100 Einwohnern lassen sich in
Venrath und Kaulhausen auch
strukturelle und soziale Probleme feststellen, die typisch für
dörfliche Strukturen mit ähnlicher
Einwohnerzahl sind. Die demografische Entwicklung zu mehr
älteren und weniger jungen Menschen zeigt einerseits den Bedarf
an neuen Lebens- und Wohnformen auf, andererseits führt diese auch zu einem wachsenden
Leerstand und zu einem hohen
Sanierungsbedarf der historisch
wertvollen Gebäude in den Dorfmitten. Diese Entwicklung wird
durch den nahenden Tagebau
verstärkt. Einige wenige Gebäude sind bereits vom Verfall bedroht. Jungen Menschen fehlt
oftmals ein Anreiz für Investition
in die vorhandene Bausubstanz,
bevorzugt wird ein Neubau im
Neubaugebiet am Ortsrand.
Das Dorf war historisch betrachtet die Wohn- und Arbeitsstätte
Venrath und Kaulhausen
sowie das Zentrum des sozialen
Lebens. Das Dorf hat sich selbst
verwaltet. Die Kirche, Vereine und
überlieferte Traditionen haben
das Leben im Dorf gestaltet. Die
Enge der Straßendörfer war historisch bedingt, der Platz entlang
der Straßen knapp, stattdessen
wurde in die Tiefe gebaut. Diese
Wohnform wird heute kaum nachgefragt, gewünscht sind freistehende Wohnhäuser mit ausreichend privaten Stellplätzen. Der
motorisierte Individualverkehr ist
die wichtigste Form der Mobilität.
Durch den hohen Mobilitätsanspruch und der strikten Trennung
von Wohn- und Arbeitsort verringert sich auch die Bedeutung
fester sozialer und örtlicher Bindungen. So fehlt den kleinen und
vereinzelten Versorgungsstrukturen in den Dörfern zunehmend
die Nachfrage, beispielsweise
den traditionellen und dorftypischen ‚Tante-Emma-Läden‘.
Die Änderung des Lebensalltags
im Dorf vom Bauerndorf zum
Wohndorf ist im Gange. Hinzu
kommen überörtliche und interkulturelle Erfahrungen, welche
die Lebensgewohnheiten in den
Dörfern verändern und bereichern. Dies kann positive Impulse in das Dorfleben bringen aber
auch den Wunsch der Dorfbewohner nach einer vielfältigeren
Freizeitgestaltung außerhalb der
Dörfer stärken. Das Dorf ist heute faktisch zu klein geworden, um
den individuellen Ansprüchen aller Bewohner gerecht zu werden.
Für Jugendliche fehlt in der Ortslage die Perspektive. Die Grundschüler gehen in Keyenberg zur
Schule, die nächsten weiterführenden Schulen und Ausbildungsplätze befinden sich in der
Stadt Erkelenz. Zum Studium
verlassen die jungen Menschen
die Region und kommen oft nicht
zurück. Arbeitsplätze im Dorf sind
vereinzelt, bezahlbare Wohnangebote sind kaum vorhanden.
Dies führt zum verstärkten Fortzug der Jugend in die umliegenden Städte und langfristig zur
Überalterung der Dorfbewohnerschaft der Ortslage.
Typisches Landschaftsbild der Erkelenzer Börde
Foto: RaumPlan.
Geschlossene Bauweise in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
9
EINLEITUNG
1
1.2 DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET
Die Erkelenzer Börde ist geprägt
durch die typischen rheinischen
Straßendörfer und landschaftliche
Strukturen entlang der charakteristischen Fließe in dem ansonsten
ausgeräumten Landschaftsraum.
Die beiden Dörfer Venrath und
Kaulhausen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft im Nord-Osten
der Stadt Erkelenz an der Stadtgrenze zu Mönchengladbach. Die
direkten Nachbarorte Kuckum,
Unterwestrich, Berverath, Wockerath und Terheeg gehören ebenfalls zur Stadt Erkelenz, Wanlo
und Herrath gehören bereits zu
Mönchengladbach. Venrath hat
eine Fläche von etwa 43,5 ha,
bei einer Einwohnerzahl von rund
890. Kaulhausen hat eine Fläche
von etwa 13,5 ha und rund 220
Einwohner.
Heutige Lage der Dörfer Venrath und Kaulhausen im Raum,
Grafik RaumPlan, Luftbild tim-online.de.
10
Nordwestlich von Venrath verläuft
in 1 km Entfernung die Autobahn
A 46, durch die Ortsmitte von
Kaulhausen verläuft die L 354, die
wichtigste
Überlandverbindung
zwischen der Stadt Erkelenz, den
Dörfern im östlichen Stadtgebiet
und der Autobahn A 61.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Diese Verbindung wird im Zuge
des Braunkohlentagebaus an den
zukünftigen nördlichen Rand des
Tagebaus in Richtung Autobahnhkreuz Wanlo verlegt.
Um die Orte zieht sich ein dichtes Netz von kleineren Fließen
durch die Feldflur. Die Fließe sind
meist mit wertvollen Gehölzstrukturen bestanden und gliedern den
Landschaftsraum. Südlich von
Kaulhausen verläuft das Kaulhauser Fließ, welches in Kückhoven
entspringt und wenige Kilometer westlich die in der Ortschaft
Kuckum gelegene Niersquelle
speist. Das Niersquellgebiet mit
seinen Wald-, Wiesen- und Biotopflächen ist ein wertvolles Naherholungsgebiet für die umliegenden Dörfer, wird jedoch in den
nächsten 10 Jahren dem Braunkohlentagebau weichen. Weitere
Freizeiteinrichtungen und Grünkulissen in der ausgeräumten Landschaft sind der Golfplatz zwischen
Venrath und Wanlo, der archäologische Lahey-Park bei Kückhoven
sowie der Baumschulpark Mennekrath westlich von Venrath.
Venrath und Kaulhausen
Zukünftige Lage der Dörfer Venrath und Kaulhausen im Raum,
Grafik RaumPlan, Luftbild tim-online.de.
11
EINLEITUNG
1
1.3 BETEILIGUNG UND KOMMUNIKATION
1. Werkstatt - Zukunftswerkstatt
HEUTIGES DORF
ARBEITEN
ALTES DORF
VERKEHR
KULTUR
SOZIALES LEBEN
SELBSTVERWALTUNG
KIRCHE
LANDWIRTSCHAFT
WOHNEN
ARBEITEN
EINKAUFEN
KIRCHE
GEMEINDE
WOHNEN
KULTUR
VEREINE
LANDWIRTSCHAFT
ERHOLUNG
Der strukturelle Wandel der Dörfer,
Grafik RaumPlan / ISL.
Die Phasen der Zukunftswerkstatt,
Grafik RaumPlan / ISL.
12
Die erste Werkstatt, die Zukunftswerkstatt, fand am 8. September
2016 in der ehemaligen Gaststätte Bruns in Venrath statt.
Den etwa 70 Teilnehmern der
Werkstatt wurde zunächst die
Notwendigkeit eines Dorfinnenentwicklungskonzeptes vor dem
Hintergrund des strukturellen und
funktionalen Wandels der Dörfer sowie dem heranrückenden
Braunkohlentagebau erläutert.
Die Bestandsaufnahme zu den
Themen historische Entwicklung, Baustruktur, Planungsrecht,
Grünstruktur, Nutzung und Verkehr zeigen die typischen Charakteristika für Dörfer mit einer
ähnlichen Einwohnerzahl im
ländlichen Raum. Die wesentlichen Aussagen der Bestandsaufnahme wurden als ‚Resümee‘
zusammengefasst und die ‚Chancen und Potenziale‘, sowie die
‚Schwächen und Risiken‘ herausgestellt, welche auch als Grundlage für die im Anschluss erfolgte,
in die drei Phasen der Zukunftswerkstatt unterteilte, Diskussion
dienten (vgl. Abbildung links).
Kritikphase:
Um den Problemen des Ortes
auf die Spur zu kommen, wurde
zunächst eine ‚Kritikphase‘ aufgerufen. Die Teilnehmer wurden
reihum gebeten, Kritik zu üben,
nach dem Motto: ‚Was läuft falsch
in Venrath und Kaulhausen, was
ärgert Sie am meisten?‘.
Die zukünftige Nähe zum Tagebau und die damit verbundenen
Immissionen, wie die zunehmende Staub- und Lärmbelastung, ist
eine große Sorge der Werkstattteilnehmer. Ein größerer Abstand
zum Tagebau wird gewünscht. Die
geplanten Pumpenanlagen zur
Senkung des Grundwasserspiegels beeinträchtigen die Wohnqualität und das Landschaftsbild.
Der im Bau befindliche Schutzwall am Tagebaurand wirkt auch
heute schon wie eine Barriere zu
den Nachbardörfern und engt den
Landschaftsraum ein.
Der langfristige Verlust der Nachbardörfer Keyenberg und Kuckum
und der umgebenden Landschaft
wird bedauert.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die zwischen den Orten verlaufende Hochspannungsleitung wird als
Barriere empfunden. Auch die Verbindung der Orte untereinander
für Fußgänger und Radfahrer und
das Radwegenetz der Umgebung,
insbesondere die Anbindung an
die Stadt Erkelenz und der Weg
nach Herrath, sind unattraktiv. Hier
bestünde gefährliche Wege und
Querungssituationen.
Die lieblose Gestaltung der Grünanlagen in Venrath wird kritisiert.
Die Bäume im Straßenraum gehören zum Ortsbild, stehen aber
an vielen Stellen zu nah an den
Häusern, hier wird von Schäden
an Häusern und Gehwegen berichtet.
Die Rolle der Landwirtschaft wird
kontrovers diskutiert. Einerseits
wird beklagt, dass die Landwirtschaft ihre Bedeutung in den Orten
verliert. Insbesondere die Neubürger hätten keinen Bezug mehr zu
der landwirtschaftlichen Tradition.
Andererseits werden der landwirtschaftliche Verkehr und die Geruchsbelastung kritisiert.
Venrath und Kaulhausen
Ein wesentliches Problem der
Ortschaft Kaulhausen ist die heutige Verkehrssituation der Ortsdurchfahrt. Es wird oft zu schnell
gefahren und insbesondere der
Schwerlastverkehr schränkt die
Aufenthaltsqualität der Ortsmitte
erheblich ein. Durch die mangelhafte Gestaltung der Ortseingänge wird dieses Problem noch verstärkt. Die engen Straßenräume
bieten darüber hinaus nur unzureichend Platz für den ruhenden
Verkehr. In Venrath wird besonders auf einen Konflikt bezüglich
der Stellplatzsituation an der Bäckerei verwiesen. Doch auch im
übrigen Ort wird über das mangelhafte Stellplatzangebot geklagt.
Als dringend erforderlich wird die
Sanierung beider Ortskerne bezeichnet. Es fehlen Räume mit
Aufenthaltsqualität und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für
alle Generationen.
Von den jüngeren Teilnehmern
der Werkstatt wird das Problem
der fehlenden Baugrundstücke
zur Sprache gebracht. Die noch
Handlungsschwerpunkte Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen,
Plandarstellung RaumPlan.
13
EINLEITUNG
1
freien Baulücken in den Orten
seien im Privatbesitz und stünden nicht zur Verfügung. Es wird
vorgeschlagen, ein neues Baugebiet auszuweisen, dies wird
jedoch vor dem Gesichtspunkt
des Leerstandes in den Ortskernen kritisch gesehen. Es müssen Wege gefunden werden, die
Altbauten zu sanieren und wieder
bewohnbar zu machen.
Wortmeldungen der Kritikphase,
Foto RaumPlan.
Wortmeldungen der Wunschphase,
Foto RaumPlan.
14
Es fehlt ein Kommunikationszentrum als Treffpunkt für Jung und Alt,
für Alteingesessene und Neubürger und für verschiedene Kulturen.
Heute wird die Mehrzweckhalle in
Keyenberg mitgenutzt, dies wird
durch die Umsiedlung Keyenberg nicht mehr möglich sein.
Die Venrather Veranstaltungsorte
sind veraltet. Das Freizeitangebot
für Kinder und Jugendliche lässt
ebenfalls zu wünschen übrig. Eine
wichtige Rolle für das Zusammenleben hatte traditionell das Vereinsleben, die Mitgliederzahlen
sind jedoch rückläufig und Neubürger finden den Weg in die Vereine nicht mehr. Dorftraditionen
geraten in Vergessenheit.
Ein weiteres, für die Lage im
ländlichen Raum typisches, Problem ist die fehlende Versorgung
durch Einkaufsmöglichkeiten und
die schlechte Busanbindung an
die Stadt Erkelenz. Beides betrifft
besonders die weniger mobilen
Altersgruppen der Jugendlichen
und Senioren.
Phantasiephase:
In der ‚Phantasiephase‘ wurde die
Kritik ins Positive gewendet und
die Teilnehmer aufgefordert, sich
eine wünschenswerte zukünftige
Dorfentwicklung vorzustellen.
Aus der Sorge um den Verlust
des Landschaftsraumes entsteht
die Idee, die ausgeräumte Landschaft, die Ortränder und Wirtschaftswege mit einer Begrünung
zu kultivieren und die Ränder,
Wege und Dorfplätzen zu vernetzen. Ein grüner Rundweg um die
Dörfer, aber auch entlang der Tagebaukante, könnte ein vielfältiges Landschaftserlebnis werden,
eventuell auch in Verbindung mit
einer neuen Gastronomie und vielen kleinen informellen Treffpunk-
ten. Auch die Rolle der Landwirtschaft könnte somit wieder stärker
in das Bewusstsein der Bürger
rücken. Für den Kirchvorplatz in
Venrath wird eine gepflegte Grüngestaltung vorgeschlagen, diese
könnte auch zur stärkeren Teilnahme am Dorfleben einladen.
Trotz aller Bedenken bezügliche
des Tagebaus wird auch über das
damit verbundene Potenzial gesprochen. Auch wenn es für die
Teilnehmer in weiter Ferne liegt,
wird der Blick auf die nächste Generation gerichtet. Die zukünftig
gewünschten Strukturen müssen
frühzeitig entwickelt werden. Entscheidend für die Einwohner der
Orte ist es, die Zeit dazwischen attraktiv zu gestalten, z.B. durch eine
aktive Nutzung des Raumes zwischen Dorf und Tagebau, eine Einbindung des Walls in das geplante
Grünkonzept und der Entwicklung
einer positiven Grundhaltung.
Um den Ort auch für junge Leute attraktiv zu machen muss über
das Entwicklungspotential der
Orte diskutiert werden. Die MoDorfinnenentwicklungskonzept
bilisierung von brachliegenden
Bauflächen und der Verkauf der
vorhandenen Grundstücke wird
gewünscht. Aber auch für die vorhandenen Leerstände soll ein Vermarktungskonzept gefunden werden, z.B. unter Einbeziehung von
Fördermaßnahmen zur Sanierung
alter Bausubstanz. Gewünscht
ist eine harmonische Entwicklung von Alt und Neu. Auch neue
Wohnformen und der Umbau von
Hofanlagen zu Mehrgenerationenhäusern wird diskutiert.
Grundversorgung durch einen
Hofladen mit regionalen Produkten oder einen Markt mit attraktiven Öffnungszeiten für Berufstätige. Entscheidend ist, ein
positives Denken und eine positive Stimmung im Ort zu erhalten
bzw. neu zu generieren.
Projektphase:
In der abschließenden ‚Projektphase‘ wurden von dem Moderatorenteam konkrete Projekte aus
dem Fundus von Wünschen und
Ideen der Teilnehmer herausgeZur Stärkung des Gemeinschafts- filtert und auf Stellwänden notiert.
lebens wird die bessere Inte- Alle Teilnehmer erhielten anschliegration von neuen Bürgern (‚Will- ßend drei Klebepunkte, mit denen
kommenskultur‘) angestrebt. Ein pro Themenfeld jeweils der perFestplatz oder eine Mehrzweck- sönlich favorisierte Projektvorhalle, am liebsten für beide Dörfer schlag gewählt werden konnte.
gemeinsam, kann den Aktivitäten
der Vereine für die Zukunft einen Einzelne Projekte, die weniVersammlungsort sichern.
ge oder keine Punkte erhalten
haben, wurden von den TeilAn den Dorfplätzen wird ein offe- nehmern der Zukunftswerkstatt
nes Angebot an Gastronomie in jedoch nicht als unwichtig angeVerbindung mit Orten für Kom- sehen. Die Abstimmung der Zumunikation und neuen Aktivitä- kunftswerkstatt stellte ein Stimten gewünscht. Wichtig erscheint mungsbild der Veranstaltung und
hierbei auch die Sicherung der eine erste Prioritätensetzung dar.
Venrath und Kaulhausen
Ergebnis der Zukunftswerkstatt
Infrastruktur/ Gemeinschaft / Kultur und Tourismus
Festplatz / Mehrzweckhalle (20)
Technische Infrastruktur (Internet / Mobilfunk) (5)
Kita U3-Ausbau (5)
Kommunikationszentrum (4)
Neubürger einbinden (2)
Gastronomie (2)
Hofladen / Wochenmarkt (2)
Erneuerung der Fußwege
Gemeinschaftliche Wohnformen / Neues Wohnen
Neue Freizeitangebote / neue Feste
Wohnen, Arbeiten; Bauen, Energie und öffentlicher Raum
Dorfplätze gestalten (17)
Verkehrsberuhigung (11)
Bauland schaffen (6)
Treffpunkt Kirchplatz (3)
Klimaschutzsiedlung (3)
Barrierefreiheit (2)
Altbausanierung (2)
Neugestaltung der Straßen/ Mehr Stellplätze
Grüngestaltung, Ökologie und Landschaft
Rundwege um die Orte (17)
Landschaftsraum gestalten (9)
Neue Radwege (5)
Zukunftsvisionen entwickeln / Tagebaulandschaft nutzen (5)
Dorfwettbewerb (1)
Grünflächen aufwerten
15
EINLEITUNG
1
Dorfspaziergänge
Die im Herbst 2016 veranstalteten ‚Dorfspaziergänge‘ dienten
der intensiven Bestandsaufnahme und Diskussion der Potenziale mit einer kleineren Runde
aus ‚Dorfexperten‘ verschiedener
Alters- und Berufsgruppen. Um
vertieft in die Orte einzusteigen
wurde die Spaziergänge mit zwei
Teams parallel in nördlicher und
südlicher Runde durchgeführt.
"Wir haben Mannschaften
in jeder Altersklasse"
"Wir brauchen
Stellplätze"
"Ein wunderschöner Weg"
"Kleingärten haben
keine Zukunft"
"Potenzial neues
Baugebiet"
"Schandfleck"
"Treffpuntk am
Wegekreuz"
"Potenzial
Baugrundstücke"
"Gemüsegürtel
Venrath"
"Hier könnte etwas für
die Jugend entstehen"
"Der Dorfplatz
braucht Gestaltung"
"Neue Strassengestaltung"
"Alte Ortsgrenze"
"Wo kann ich
hier sitzen"
"Festplatz ?"
"Unser schönster
Ortseingang"
"Halle ?"
"Landwirte brauchen Flächen"
"Festsaal für
350 Personen"
"Muss sich
rentieren"
"Unser Naherholungsgebiet"
"gefährliche
Kreuzung"
"wildes
Parken"
"Deshalb lebe ich
auf dem Land"
"Henneskes Bersch"
"Wahrzeichen"
"Hier war eine
Kneipenmeile"
"Bald Obstwiese"
"Hier will ich
alt werden"
"Der landwirtschaftliche
Verkehr muss funktionieren"
"Potenzial
Festwiese"
"Bloß kein Baugebiet
in der Mitte"
"Lichtkonzept
muss her"
"Für Fußgänger
gefährlich"
Ortsbegehung
M: 1:6.000
Der nördliche Rundgang startet
an der Gaststätte Bruns. Die etwa
15 Teilnehmer des Rundgangs
aus beiden Ortsteilen schauen
sich zunächst den Dorfplatz in
Venrath an. Die Ortsmitte war
traditionell der Mittelpunkt des
sozialen Lebens und Treffpunkt
für Jung und Alt. Bemängelt werden die wenigen Grünflächen mit
geringer Aufenthaltsqualität. Gewünscht wird, dass der Dorfplatz
durch eine Neugestaltung wieder
zum Dorfmittelpunkt wird. Für
den Kirchpark wünschen sich die
Dorfbewohner Sitzmöglichkeiten
und eine Öffnung zum Dorfplatz.
Als mögliches Konzept wird ein
Generationenpark angeführt.
Die Dorfstraße ‚In Venrath‘ ist
eine bedeutende Straße für den
Ort. Früher gab es dort zahlreiche Geschäfte, unter anderem
ein Schuhgeschäft, ein Kurzwarengeschäft, ein Schneider und
ein Eisdiele. Heute ist die Straße
von Wohnnutzung, vereinzeltem
Gewerbe und drei aktiven Höfen
geprägt. Der Zustand der Straße wird als erneuerungsbedürftig beschrieben. Die ‚Kuckumer
Straße‘ wird als stark befahrene
Straße bezeichnet.
Im Ortskern wie in den Neubaugebieten der 1970er Jahre ist laut
den Dorfbewohnern eine Überalterung und ein Rückgang der Bewohnerzahl zu verzeichnen. Viele
Gebäude werden nur noch von
Einzelpersonen bewohnt und stehen über kurz oder lang zum Verkauf. Vereinzelt sind Gebäude an
junge Familien verkauft und energetisch saniert worden. Nachverdichtungspotenziale werden vereinzelt aufgezeigt.
Venrath ist heute noch stark von
Landwirtschaft geprägt und von
landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben. Durch den fortschreitenden Tagesbau gehen
diese teilweise verloren, sodass
die Dorfbewohner darauf bedacht
sind, die restlichen Flächen nur
sparsam als Bauland in Betracht
zu ziehen. Die Blickbezüge in die
Landschaft, vor allem im Norden
von Venrath, werden als Stärke
benannt. Die Kleingärten im Nordosten von Venrath sind zwar ein
schönes landschaftliches Gestaltungselement, haben allerdings
aus Sicht der Dorfbewohner keine Zukunft. Auch im Osten gibt es
den Bezug zur Landschaft. Die
landwirtschaftlichen Flächen im
Nordosten von Venrath werden
von den Dorfbewohnern als ‚Gemüsegürtel Venrath‘ bezeichnet.
Der Sportplatz in Venrath ist ein
wichtiger Treffpunkt für die Jugend. Aktuell wird das vorhandene Vereinsheim um einen Materialraum ergänzt. Beim jährlichen
Schützenfest wird das Festzelt
zurzeit aus Platzgründen auf
dem Sportplatz aufgebaut. Die
Gefahr besteht, dass nach je-
dem Zeltfest Glasscherben auf
dem Sportplatz verbleiben und
die Qualität des Rasens leidet.
Ein alternativer Veranstaltungsort
wird gewünscht.
Das Pfarrheim beinhaltet zwei
Gemeinschaftsräume, eine Küche im Obergeschoss und Sanitäranlagen im Erdgeschoss,
ist allerdings nicht barrierefrei.
Es fehlt außerdem ein Angebot
für Kinder im Alter von 10 bis
16 Jahren. Die Garagen auf dem
ehemaligen Schulhof werden dafür vorgeschlagen. Ein weiterer
Treffpunkt im Ort ist die Dorfkneipe. In dem Festsaal, der Platz für
etwa 350 Personen bietet, finden
nahezu alle privaten Feste statt,
da es in Venrath und Kaulhausen
keine Alternativen gibt. Für das
Dorfleben wird eine Mehrzweckhalle gewünscht, in der die ortsansässige Tanzgruppe trainieren
kann, Veranstaltungen und eventuell auch Sportangebote stattfinden können. Eine Idee ist, die
Gaststätte Bruns um eine Mehrzweckhalle zu erweitern oder umzubauen.
Zusammenfassend ist es den
Dorfbewohnern wichtig, die Dorfgemeinschaft zu stärken. Die
Gaststätte Bruns soll Anlaufstelle
für die Dorfgemeinschaft bleiben.
Der Dorfplatz und der Kirchgarten können weitere zentrale Treffpunkte mit Aufenthaltsqualität
werden.
Der Dorfspaziergang in Venrath,
Foto RaumPlan.
"Der weite Blick muss
erhalten bleiben"
16
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
17
EINLEITUNG
1
"Muss sich
rentieren"
"Unser Naherholungsgebiet"
Henneskes Bersch,
Foto RaumPlan.
Der Dorfspaziergang in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
18
Der südliche Rundgang startet ebenfalls an der Gaststätte
Bruns und führt zunächst über
den Friedhof Venrath an den südlichen Ortsrand. Die etwa 15 Teilnehmer des Rundgangs aus beiden Ortsteilen weisen darauf hin,
dass der Friedhof für beide Orte
von Bedeutung ist.
zeitaktivitäten entwickelt werden.
Gewünscht sind ein Spielplatz,
Sportanlagen und Aussichtspunkte in die Tagebaulandschaft.
Durch den Lärmschutzwall wird
aber auch langfristig das Potenzial einer Ufergestaltung und einer
Öffnung der Ortschaften hin zum
zukünftigen See verbaut.
Der weite Blick und die Offenheit
der Landschaft werden durchweg positiv gesehen. Auf keinen
Fall soll die grüne Mitte bebaut
werden und diese Qualität verloren gehen. Die Notwendigkeit
zur Schaffung von Bauland wird
von den Teilnehmern gesehen,
ein gemeinsames Baugebiet zwischen den Orten ist jedoch keinesfalls gewünscht.
Am Ortsrand südlich des Friedhofes ist die landwirtschaftliche Prägung der Ortschaft Venrath noch
deutlich zu erkennen. Hier befinden sich klassische rückwärtige
Nutzungen landwirtschaftlicher
Hofstellen, Kleingärten aber auch
ein moderner Kuhstall, welcher in
jüngster Zeit gebaut wurde. Von
den Teilnehmern werden kurze
und engagierte Berichte zur Bedeutung der Landwirtschaft gegeben. Diese gehört traditionell
zum Ort dazu, die Verbundenheit der Bewohner ist tief. Auch
auf die Erfordernisse der Landwirtschaft wird hingewiesen. Bei
allen Gestaltungswünschen der
umgebenen Landwirtschaft dürfen nicht nur Freizeitaspekte im
Vordergrund stehen. Der nahezu
Der Fuß- und Radwegeverkehr
zwischen Venrath und Kaulhausen
hat eine große Bedeutung für die
Einwohner beider Orte. Als große
Chance wird der geplante Fußund Radweg entlang des Lärmschutzwalls verstanden. Das dort
entstehende Pumpenfeld des
Tagebaus soll als Fläche für Frei-
tägliche landwirtschaftliche Verkehr auf den Wirtschaftswegen
muss uneingeschränkt funktionieren. Am südwestlichen Ortsrand von Venrath befindet sich
ein geschützter Landschaftsbestandteil, eine Reihe von Akazienbäumen. Diese wurden einst
von Imkern gepflanzt, ist über die
Jahre zu einem wichtigen Wahrzeichen herangewachsen und
soll unbedingt erhalten bleiben.
Der Ort an den Akazienbäumen
ist der Ursprung vieler Venrather
Anekdoten und birgt Kindheitserinnerungen mehrerer Generationen.
Die Aufwertung des südöstlichen
Ortsrandes von Venrath ist bereits in Planung. Hier möchten die
Grundstücksbesitzer eine durchgehende Streuobstwiese anlegen. An der Abzweigung in Richtung Kaulhausen ist die Anlage
eines temporären Festplatzes in
der Diskussion. Diese Lage biete
sich aufgrund der guten Erreichbarkeit aus beiden Ortschaften
und der Verfügbarkeit der Fläche
an.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Am Kaulhausener Ortsrand befinden sich die Rückseiten mehrerer
ehemaliger landwirtschaftlicher
Hofanlagen, die heute nur noch
zu Wohnzwecken genutzt werden. Die zugehörigen Hausgärten werden daher oft nicht mehr
in der vorhandene Tiefe benötigt.
Eine Bebauung in zweiter Reihe
kann einerseits eine Chance für
die Einwohnerentwicklung des
Ortes darstellen, andererseits die
typisch dörfliche Ortseingrünung
gefährden.
Die heutige Verkehrssituation in
Kaulhausen wird für die Bewohner der Ortschaft als untragbar
beschrieben. Der Schwerlastverkehr in Richtung Autobahn fährt
mit meist überhöhter Geschwindigkeit an Engstellen, teilweise
mit Abständen unter einem Meter, an den Wohnhäusern vorbei.
Der Fußgängerwege haben minimale Breiten und bedingt durch
den ruhenden Verkehr müssen
Fußgänger auf die Straße ausweichen. Es entstehen Gefahrensituationen die das Spielen für
Kinder im Ortskern, wie es früher
Venrath und Kaulhausen
üblich war, unmöglich macht. Es
wird befürchtet, dass diese Situation noch verschlimmert wird,
wenn die Anbindung an die zukünftige Tagebaurandstraße nicht
über eine Ortsumgehung erfolgt.
"Hier will ich
alt werden"
"Der landwirtschaftliche
Verkehr muss funktionieren"
"Potenzial
Festwiese"
"Lichtkonzept
muss her"
"Bloß kein Baugebiet
in der Mitte"
Die Ortsmitte Kaulhausens mit
der kleinen Kapelle war traditionell der Mittelpunkt des sozialen
Lebens und Treffpunkt für Jung
und Alt. Die Aufenthaltsqualität ist
durch den Verkehr und den Lärm
jedoch stark beeinträchtigt. Ohne
eine Lösung der Verkehrsproblematik sehen die Einwohner Kaulhausens keine Chance für die
Wiederbelebung der Ortsmitte.
"Für Fußgänger
gefährlich"
"Der weite Blick muss
erhalten bleiben"
"Kirchturm Holzweiler wird
hinter Wall verschwinden"
"Radwegeverbindung
schaffen"
"Potenzial
Baugrundstücke"
rm
Lä
"Das Pumpenfeld
hat Potenzial"
"Landwirte haben Tradition"
Die Spaziergänge haben die
enge Verbundenheit der Dörfer
mit ihren Traditionen, der Landwirtschaft und dem umgebenen
Landschaftsraum, noch einmal
unterstrichen. Diese gilt es im
Dorfinnenentwicklungskonzept
herauszuarbeiten und zu stärken.
Für die Vorbereitung der Projektwerkstatt wurden weitere wertvolle Hinweise zur Priorisierung der
Projekte gegeben.
tz
hu
sc
"Die Hausgärten
sind zu groß"
u
"Der Wall muss
begehbar sein"
ba
e
ag
T
"Potenzial Spielplatz"
"Aussichtspunkt gewünscht"
"Wo ist der Weg ?!"
"Der Verkehr muss
verschwinden"
"Trichter"
"Weinrebe Kaulhausen"
"Ältestes Haus"
"Bald Sackgasse ?"
"Der Wall ist
Entwicklungsbarriere"
"Hier war unser Spielplatz"
"Wahrzeichen"
"Ohne Umgehungsstraße keine
Chance für die Ortsmitte"
"Wie verhält sich der
Ort zur Kante ?"
"Potenzial südlicher Ortsrand ?"
Ortsbegehung
M: 1:6.000
19
EINLEITUNG
1
2. Werkstatt - Projektwerkstatt
Grün, Bäume,
Strauchwerk, Oase
(4 Punkte)
Stellplätze in Venrath
und Kaulhausen
Verbindung zum
Bahnhof Herrath
(5 Punkte)
(0 Punkte)
Gesundheit
(3 Punkte)
Verbindungsweg zwischen
den Orten Venrath
und Kaulhausen
2.1
Neugestaltung Dorfplatz
Venrath / Marktplatz
(5 Punkte)
3.1
Rundweg um die Orte /
neue Freizeitaktivitäten
(5 Punkte)
1.1
Ausbau Gaststätte Bruns
zum multifunktionalen
Bürgerhaus
4.2
Bau und Energieberatung
/ Leerstandsmanagement
2.2
Neugestaltung Kirchgarten / Generationenpark
(12 Punkte)
(0 Punkte)
(3 Punkte)
4.1
Altbausanierung / Umnutzung Wohnen
(16 Punkte)
3.4
Ausbau neuer Fuß- und
Radwegeverbindungen
2.3
Neugestaltung Dorfplatz
Kaulhausen
3.5
Zukunftsvisionen Tagebaulandschaft
(4 Punkte)
5.2
Neue Versorgungsangebote / Hofladen / Wochenmarkt
(2 Punkte)
(9 Punkte)
(0 Punkte)
(10 Punkte)
4.3
Bauland schaffen / vorh.
Potential aktivieren
2.4
Verkehrsberuhigung der
Ortsdurchfahrten
(6 Punkte)
(13 Punkte)
5.1
Bestandssicherung landwirtschaftlicher Betriebe
(1 Punkt)
1.3
Ausbau Pfarrheim (Alte
Schule) / Jugendtreff
(1 Punkt)
5.3
Anbau und Vermarktung
regionaler Produkte
(11 Punkte)
1.5
Schaffung von Stellplätzen am Sportplatz
(1 Punkt)
3.2
Temporärer Festplatz
Venrath / Kaulhausen
5.5
Ausbau technische
Infrastruktur
(12 Punkte)
4.5
Neue Wohnformen / Gemeinschaft
(1 Punkt)
1.4
Neubürger einbinden /
Gründung Dorfforum
2.5
Neugestaltung von Erschließungsstraßen
(1 Punkt)
(5 Punkte)
1.2
Ausbau der KITA für
U3 Betruueung
4.4
Klimaschutzsiedlung /
Klimaschutzkonzept
(2 Punkte)
(2 Punkte)
(0 Punkte)
5.4
Altbausanierung / Umnutzung Gewerbe
(0 Punkte)
3.3
Gestaltung dorftypischer
Landschaftsräume
(1 Punkt)
Bauaufgabe
20
Die Projektwerkstatt fand am
25. Januar 2017 in der Gaststätte
Bruns in Venrath mit ca. 80 Teilnehmern statt. Die Werkstatt diente der Präsentation und Diskussion der ersten Projektansätze im
Zusammenhang mit dem Masterplan (vgl. Kapitel 3.3 Masterplan).
Planaufgabe
privat
Nach dem Rückblick auf den
bisherigen Prozess konnten die
Werkstattteilnehmer Rückfragen
stellen und Anregungen äußern.
Dabei wurden neben der Frage,
welche Maßnahmen bereits in
den nächsten Jahren, vor der Rekultivierung des Tagebaus umgesetzt werden, auch kritische Themen benannt werden, welche der
Dorfbewohnerschaft besonders
nahegehen. Insbesondere der
Umgang mit dem Grundwasser,
der ortstypischen Fließe, der zu
erwartenden Feinstaubbelastung
bis hin zu befürchteten Schäden
an Häusern und gesundheitlichen Folgen der Bewohner werden angeführt.
Erstmalig wurden die geplanten
fünf Handlungsfelder, die auf
Dorfinnenentwicklungskonzept
Basis der bisherigen Veranstaltungen (Zukunftswerkstatt und
Dorfspaziergänge)
entwickelt
wurden, präsentiert: Handlungsfeld 1 - Gemeinschaft und soziale Infrastruktur, Handlungsfeld
2 - Öffentlicher Raum und Verkehr, Handlungsfeld 3 - Landschaft und Freizeitgestaltung,
Handlungsfeld 4 - Bauen, Wohnen und Energie und Handlungsfeld 5 - Landwirtschaft, Gewerbe
und Versorgung (vgl. Kapitel 3.2
Handlungsfelder).
Die Maßnahmen und Projekte
wurden auf Grundlage der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt und
der Dorfspaziergänge in enger
Zusammenarbeit mit der Dorfbewohnerschaft entwickelt und thematisieren die Innenentwicklung
der beiden Dörfer Venrath und
Kaulhausen. Der Tagebaurand
wird nachrangig, mit Ausnahme
der landschaftlichen Gestaltung
des Schutzwalles behandelt, (vgl.
Projekt 3.4).
Über die konkreten Projekte des
DorfinnenentwicklungskonzepVenrath und Kaulhausen
tes hinaus wurden die ersten Zukunftsvisionen für Venrath und
Kaulhausen präsentiert. Die Zukunftsvisionen zeigen, dass mit
der zeitnahen Planung für nachfolgende Generationen vielfältige
Möglichkeiten eröffnet werden.
Es ist grundlegend, keine Chancen zu verbauen, sondern langfristig und flexibel zu planen. Die
Zukunftsvisionen für Venrath und
Kaulhausen wurden in drei Zeitabschnitte gegliedert: Vision 1 - Dorfinnenentwicklungskonzept
mit
einem Horizont von 5 bis 10 Jahren, Vision 2 - Tagebaulandschaft
in den nächsten 10 bis 25 Jahren
und die Vision 3 - Seelandschaft
in 25 und mehr Jahren (vgl. Kapitel 3.3 Masterplan).
Die Teilnehmer der Projektwerkstatt erhielten daraufhin wieder
die Möglichkeit die Projektvorschläge ausgiebig zu diskutieren.
Zum Thema Eigeninitiative wird
unterstrichen, dass die Bürgerinnen und Bürger von Venrath und
Kaulhausen definieren sollten,
warum sie gerne in ihren Dörfern
leben, was sie selbst positiv dazu
beitragen können. Viele Projektvorschläge sind ohne die Aktivität
der Dorfgemeinschaft nicht denkbar.
Abschließend konnten die Dorfbewohner wieder nach persönlicher Priorität mit drei Klebepunkten ihr Votum zu den zuvor
präsentierten Projekten und Maßnahmen abgeben.
Hierfür wurde der sogenannte
‚Blumenstrauß der Projekte‘ entwickelt, in dem die Projekte und
Maßnahmen aus den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt und
der Dorfspaziergänge in die drei
Kategorien Bauaufgabe, Planaufgabe und private Projekte unterteilt sind. Die Kategorie private
Projekte beinhaltet neben privatem Engagement und Investment
auch Fördermöglichkeiten im
Rahmen des Dorfinnenenwticklungskonzeptes. Es konnten
durch die Werkstattteilnehmer
auch noch weitere Projekte im
Blumenstrauß ergänzt werden
(vgl. Abbildung links, graue ‚Blüten‘).
Präsentation Zukunftsvisionen,
Foto RaumPlan.
Bewertung ‚Blumenstrauß der Projekte‘,
Foto RaumPlan.
21
2. BESTANDSAUFNAHME
2.1 HISTORISCHE ENTWICKLUNG
2.2 BEWOHNERSTRUKTUR
2.3 STÄDTEBAULICHE BESTANDSAUFNAHME
2.4 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
BESTANDSAUFNAHME
2
2.1 HISTORISCHE ENTWICKLUNG
Venrath wurde erstmals im Jahre 1197 als ‚Venirode‘ urkundlich erwähnt. Im Laufe der Zeit
entwickelte sich der Name von
‚Venroide‘ (1360), über ‚Venrade‘ (1474) und ‚Venrad‘ (1533)
zum heutigen ‚Venrath‘ (1594).
Der Name Venrath setzt sich aus
‚fenni‘, dem Sumpf- und Heidegebiet, und ‚reod‘, der Rodung,
zusammen. Venrath ist ursprünglich als Straßendorf entlang der
Verkehrsverbindung Wanlo – Kuckum – Erkelenz mit Abzweigen
nach Beckrath und Wanlo gewachsen (Quelle: Karl L. Mackes:
Erkelenzer Börde und Niersquellen. 1985, Seite 184).
Tranchot (ca. 1820) M: 1:12.000
24
1960
M: 1:12.000
2016
M: 1:12.000
Dorfinnenentwicklungskonzept
Der Tranchot (1820) zeigt die
ursprüngliche Entwicklung von
Venrath entlang der drei historischen Straßen In Venrath, Herrather Straße und der Kuckumer
Straße, welche Venrath mit den
gleichnamigen Nachbardörfern
Kuckum und Herrath verbinden.
Die frühe Dorfstruktur wurde
durch eine lockere Ansammlung
von Hofanlagen, meist Dreiseitund Vierseithöfe, geprägt. AufVenrath und Kaulhausen
grund der hohen Bodenqualität
der Erkelenzer Börde waren Venrath und der Nachbarort Kaulhausen für die Landwirtschaft besonders attraktiv. Charakteristisch für
den Typus des rheinischen Straßendorfes ist die langgestreckte
Form mit den schmalen und tiefen Parzellen, welche als hausnahe Weideflächen und Obstwiesen genutzt wurden. Im Laufe der
Jahre wurden die drei Dorfstraßen allmählich durch Anbauten
verdichtet.
Bis 1960 fand die dörfliche Entwicklung fast ausschließlich entlang der Wege in Richtung Wanlo,
der heutigen Wanloer Straße und
zwei neuer Stichstraßen in die
Feldflur, der Straße Am Westend
und Im Junker statt. Neben den
Hofanlagen wurden die ersten
reinen Wohnhäuser, oftmals mit
tiefen Parzellen zur Selbstversorgung, erbaut. Diese Grundstücke
wurden in den darauf folgenden
Jahren an vielen Stellen in kleinere Parzellen unterteilt und durch
neue Erschließungsstraßen in
der Tiefe erschlossen.
Diese Entwicklung hat sich bis
heute, insbesondere in Richtung
Norden, fortgesetzt. Flächige
Einfamilienhausgebiete ergänzen heute die Dorfstruktur in die
Tiefe. Der südliche Ortsrand hat
sich hingegen kaum verändert.
Hier kann man bis heute die für
die rheinischen Straßendörfer typischen langen Parzellen mit hofnahen Weideflächen finden.
Kaulhausen wurde 1478 als ‚Kuilhousen‘ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Kaulhausen
beinhaltet das Wort ‚Kule‘, also
Senke, und beschreibt somit
Häuser in der Senke (Quelle: Karl
L. Mackes: Erkelenzer Börde und
Niersquellen. 1985, Seite 142).
Andere Quellen leiten Kaulhausen von ‚gaul-an‘, schmuggeln,
ab, also Schmuggelhaus (Quelle:
Alfred Hunold: Vorgermanische
Ortsnamen im nördlichen Rheinland, 2016, Seite 142).
Kaulhausen ist ein Tochterdorf
von Venrath und bis heute sind
beide Dörfer eng miteinander
verzahnt. Der Tranchot (1820)
zeigt den ursprünglichen sternförmigen Grundriss des Dorfes
mit fünf Erschließungsstraßen in
Richtung Venrath, Unterwestrich,
Terheeg und Wockerath. Die frühe Entwicklung des Dorfes vollzog sich ausschließlich entlang
dieser Achsen.
Bis 1960 wurden die vorhandenen Hofanlagen ausgebaut und
weitere Hofanlagen entlang der
Erschließungsstraßen angesiedelt, ohne dabei die kompakte
Ortsstruktur zu überformen.
Bis heute ist Kaulhausen sehr behutsam und nur entlang der historischen Straßenzüge, die bis heute allesamt den Straßennamen
‚Kaulhausen‘ tragen, gewachsen.
Flächige Neubaugebiete wie in
Venrath gibt es in Kaulhausen
keine. Stattdessen wurden vorhandenen
Baulücken
durch
Wohnhäuser
nachverdichtet,
vereinzelt neue Baugrundstücke
entlang der Verbindungsstraße in
Richtung Venrath geschaffen und
Hofanlagen am Ortsrand vorgelagert.
25
120
115
115
110
110
105
110
BESTANDSAUFNAHME
2.2 BEWOHNERSTRUKTUR
105
105
130
100
100
125
95
120
90
95
Bevölkerungsentwicklung
100
130
100
95
90
90
85
1985
120
85
1985
110
85
1985
95
115
115
90
125
110
105
85
1985
1990
Venrath
105
1990
1990
105
1990
Bevölkerungsentwicklung
1995
Venrath
Kaulhausen
1995
100
Venrath
1995
95
Kaulhausen
2000
Kaulhausen
2000
Erkelenz
Erkelenz
NRW
Einwohner absolut
1985
2005
2010
Einwohner absolut
1985
Venrath
Kaulhausen
Erkelenz
NRWErkelenz Typ: Kleine Mittelstadt
36.637
2000
2005
2010
2015
Erkelenz
36.637
Venrath
720
Erkelenz
NRW
Typ: Kleine Mittelstadt
Venrath
720
2005
2010
2015
Kaulhausen
227
NRW
Typ: Kleine Mittelstadt
Kaulhausen
227
1995
2005
2000
2010
85
1985
95
Typ: Kleine Mittelstadt
1990
1995
Venrath
Kaulhausen
2000
Erkelenz
90
85
1985
1990
1995
Venrath
Die
Bevölkerungsentwicklung
setzt sich aus der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Geburten
und Sterbefälle) und Wanderungen (Fort- und Zuzüge) zusammen. In der oben abgebildeten
Grafik werden die Bevölkerungsentwicklungen von Venrath und
Kaulhausen mit den Entwicklungen von Erkelenz, NRW und dem
26
2015
90
100
Kaulhausen
2000
Erkelenz
2005
NRW
sogenannten Typ ‚kleine Mittelstadt‘ (Definition aus IT.NRW) in
Zusammenhang gestellt. Bei den
drei Vergleichskurven sind seit
1985 bis 2005 die Bevölkerungszahlen stetig gestiegen, besonders stark in der Stadt Erkelenz.
Erst 2005 sind leicht rückläufige
Bevölkerungszahlen zu verzeichnen.
2010
Typ: Kleine Mittelstadt
Die Bevölkerungsentwicklung in
Venrath und Kaulhausen im Vergleich zur Gesamtstadt Erkelenz
zeigen die rechts abgebildeten
Tabellen. Auch die Einwohnerzahl von Venrath ist von 1985 bis
einschließlich 2015 kontinuierlich
gestiegen. Der Anteil der Einwohnerzahl von Venrath an der
Einwohnerzahl der Gesamtstadt
2
NRW
Einwohner relativ [%]
Einwohner relativ [%]
Erkelenz
Erkelenz 2010
2005
Venrath
Venrath
Typ: Kleine Mittelstadt
Kaulhausen
Kaulhausen
1985
1985
100,00
100,00
2015
1,97
1,97
0,62
0,62
Bevölkerungsentwicklung Vergleich,
Daten aus IT.NRW 07.10.2016,
2015
Grafik RaumPlan.
ist hingegen von 1985 bis 2005
rückläufig. Im Jahre 2015 lebten
in Venrath 885 Menschen. Der
Anstieg der Einwohnerzahl korreliert mit der Bauflächenentwicklung, z.B. im Norden und Nordwesten von Venrath.
Die Einwohnerzahl von Kaulhausen ist von 1985 bis 1995 kontiDorfinnenentwicklungskonzept
1995
2015
1995
42.281
42.281
746
746
239
239
1995
1995
100,00
100,00
1,76
1,76
0,57
0,57
2005
2005
44.625
44.625
803
803
220
220
2005
2005
100,00
100,00
1,80
1,80
0,49
0,49
2015
2015
43.350
43.350
885
885
212
212
2015
2015
100,00
100,00
2,04
2,04
0,49
0,49
Einwohnerentwicklung Stadt Erkelenz,
Daten der Stadt Erkelenz, Grafik RaumPlan.
nuierlich gestiegen, erst danach
ist die Einwohnerzahl stetig rückläufig. Der Anteil der Einwohnerzahl von Kaulhausen an der
Einwohnerzahl der Gesamtstadt
Erkelenz ist von 1985 bis 2015
kontinuierlich rückläufig. Im Jahre 2015 lebten in Kaulhausen
212 Menschen. Kaulhausen hat
nahezu seine ursprüngliche dörfVenrath und Kaulhausen
liche Struktur somit erhalten. Es
wurden nur sehr wenige Bauflächen bzw. Baulücken entwickelt.
Hinzu kommt der demografische
Wandel und die baldige unmittelbare Nachbarschaft zum Braunkohlentagebau, sodass Venrath
allgemein als Wohnstandort gegenüber Kaulhausen bevorzugt
wird.
Die Bevökerungsstrukturen der
Gesamtstadt Erkelenz und den
beiden Dörfern Venrath und Kaulhausen sind sehr ähnlich. Der Anteil der Kinder- und Jugendlichen
beträgt etwa 15 Prozent, der Anteil der Jugendlichen und jungen
Erwachsenen im Ausbildungsalter beträgt etwa ein Zehntel. Der
Anteil der Menschen im Familiengründungsalter liegt bei etwa drei
Zehnteln. Minimale Abweichungen gibt es in den Altersklassen
‚50 bis 64 Jahre‘ und ‚65 Jahre
und älter‘.
Bevölkerungsstruktur Erkelenz
Bevölkerungsstruktur Erkelenz
5%
21%
11%
13%
24%
26%
Bevölkerungsstruktur Venrath
Bevölkerungsstruktur
Venrath
0 bis 5 Jahre
6 bis 17 Jahre
18 bis 29 Jahre
50 bis21%
64 Jahre
30 bis 49 Jahre
5%
65 Jahre
11%und älter
13%
20%
Insgesamt ist eine homogene Bevölkerungsstruktur zwischen Er- Bevölkerungsstr.
30%
Bevölkerungsstr.
Kaulhausen
Kaulhausen
kelenz, Venrath und Kaulhausen
Bevölkerungsstr. Kaulhausen
4%
4%
Kaulhausen
0 bis 5 Jahre
6 bis 17
Jahre
festzustellen, wobei die Anteile Bevölkerungsstruktur
18%
18%
13%
18 bis 29 Jahre 13%
4%30 bis 49 Jahre
der Bevölkerungsstruktur von
18%
13% und älter
50 bis 64
Jahre
65 Jahre
Venrath den Anteilen der Bevöl10%
10%
kerungsstruktur der Gesamtstadt
10%
mehr gleichen, als die von Kaul24%
24%
hausen. Dies ist durch das Be24%
völkerungswachstum verbunden
31%
31%
mit der Ausweisung von neuen
31%
Wohngebieten zu erklären, die
0 6bis
Jahre
6 bis 17 Jahre
0 bis 5 Jahre
bis5 17
Jahre
1830bis
2949Jahre
30 bis 49 Jahre
18 bis 29 0Jahre
bis
Jahre
zumeist von jungen Familien als
bis 5 Jahre
6 bis 17 Jahre
5065bis
64 Jahre
65 Jahre und älter
50 bis 64 18
Jahre
Jahre
und
älter
bis 29 Jahre
30 bis 49 Jahre
Wohnstandort in Betracht gezo01.2015,
50 Bevölkerungsstruktur
bis 64 Jahre
65 JahreStand:
und älter
gen werden.
Daten der Stadt Erkelenz, Grafik RaumPlan.
27
BESTANDSAUFNAHME
2
2.3 STÄDTEBAULICHE BESTANDSAUFNAHME
Dachform und Geschossigkeit
Venrath und Kaulhausen sind
von ein- bis zweigeschossigen
zumeist traufständigen Gebäuden geprägt.
In den Venrather Neubaugebieten der 1990er und 2000er Jahre
ist ein abschnittsweiser Wechsel
zwischen giebel- und traufständigen Gebäuden festzustellen
(beispielsweise in der Leinenweberstraße, im Etgenbuscher
Weg und im Dahlener Weg). In
Kaulhausen gibt es zwei Gebäude mit Geschosswohnungen, die
ausnahmsweise dreigeschossig
sind. Ergänzt werden die Ortsbilder von Venrath und Kaulhausen
durch eingeschossige Nebengebäude. Die Nebengebäude sind
in ihrer Gestaltung dem Haupthaus untergeordnet und haben
zum Teil Flachdächer.
Dachform
M: 1:9.000
Satteldach
Flachdach
28
Die besonderen Gebäude, wie
die Kirche Sankt Valentin und
das Pfarrheim in Venrath, ragen
mit drei und mehr Geschossen
aus dieser Struktur heraus und
setzen Akzente in der dörflichen
Struktur.
Neben den besonderen Gebäuden sind vor allem auch die
großmaßstäblichen Hofanlagen
ortsbildprägend. Die Hofanlagen befinden sich in Venrath vor
allem entlang der historischen
Straßenzüge (Kuckumer Straße,
Herrather Straße, In Venrath) und
in Kaulhausen um den Dorfplatz
und nördlich entlang der Straße in Richtung Venrath. Die Nebenanlagen, wie beispielsweise
Ställe und Scheunen, sind in ihrer Gestaltung an das Haupthaus
angelehnt und eingeschossig
bzw. teilweise zweigeschossig.
In den beiden Dörfern Venrath
und Kaulhausen ist eine in der
Regel kleinteilige dörfliche Struktur, mit Akzenten durch die ortstypischen Hofanlagen, gegeben.
Zur Wahrung des Ortsbildes der
beiden Dörfer sollte das regionaltypische Bauen gestärkt, die
Kleinteiligkeit und der Maßstab
gewahrt und Großstrukturen vermieden werden.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Geschossigkeit
Venrath und Kaulhausen
M: 1:6.000
Geschossigkeit
M: 1:6.000
1 Geschoss
1 Geschoss
1 - 2 Geschosse
1 - 2 Geschosse
2 Geschosse
2 Geschosse
3 Geschosse und mehr
3 Geschosse und mehr
29
BESTANDSAUFNAHME
2
Gebäudealter
Die historischen Gebäude konzentrieren sich entlang der historischen Straßenzüge. Diese sind
in Venrath der gleichnamige Straßenzug, die Herrather Straße, die
Kuckumer Straße und die Wanloer Straße und in Kaulhausen um
die Ortsmitte. Zentrum der beiden historischen Ortskerne ist in
Venrath die Kirche St. Valentin
aus dem Jahr 1868 und in Kaulhausen die Kapelle St. Wendelin
von 1908. Daneben sind die historischen Hofanlagen zu benennen. Die Gebäude aus der Zeit
vor 1940 machen in Venrath etwa
die Hälfte und in Kaulhausen fast
zwei Drittel der Gebäude aus.
Gebäudealter
M: 1:6.000
bis 1940
bis 1960
bis 1980
bis heute
ohne Angabe
30
lichen Flächen in Bauflächen um.
Kaulhausen wurde nach 1960
vereinzelt nachverdichtet und
durch einige Wohngebäude und
drei Hofanlagen ergänzt. Seit
1980 sind vor allem die landwirtschaftlichen Flächen an den Ortsrändern zu Gunsten von Bauflächen parzelliert worden. An den
Ortsrändern bzw. Ortseingängen
wurde ebenfalls nachverdichtet.
Historisches Gebäude in Venrath,
Foto RaumPlan.
In Venrath hat die neuere Dorfentwicklung in Richtung Norden
stattgefunden. Zwischen 1940
und 1980 sind insbesondere der
nordöstliche und der nordwestliche Ortsrand verdichtet worden. Den Höfen blieb die landwirtschaftliche Fläche erhalten.
Ab 1980 wurde dann auch der
zentrale Bereich verdichtet. Die
Hof-anlagen im Norden wandelten ihre hofnahen landwirtschaftDorfinnenentwicklungskonzept
Gebäudealter
M: 1:6.000
bis 1940
bis 1960
bis 1980
bis heute
ohne Angabe
Historisches Gebäude in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Venrath und Kaulhausen
31
BESTANDSAUFNAHME
2
Gebäudecharakter
In den beiden Dörfern gibt es sieben Baudenkmale, davon fünf in
Venrath und zwei in Kaulhausen.
Weitere 22 Gebäude werden
als denkmalwert eingestuft. So
ist knapp ein Zehntel der Bausubstanz für die Denkmalpflege bedeutend, was eine große
Aufgabe, aber auch ein großes
Potenzial für die beiden Dörfer
darstellt. Ein Fünftel der Gebäude sind ortsbildprägende Gebäude mit Ensemble Wirkung.
Dies sind zumeist Gebäude bis
zu den 1960er Jahren, vereinzelt
auch Neubauten, die sich in ihrer
Architektur der regionalen Formensprache anpassen.
Gebäudeensemble in Venrath,
Foto RaumPlan.
Gebäudecharakter M: 1:6.000
Baudenkmal
denkmalwert
Ensemble
Neubau
Sonderbau
ortsuntypisch
ohne Bewertung
Gebäudeensemble in Venrath,
Foto RaumPlan.
32
Dorfinnenentwicklungskonzept
Den größten Anteil stellen die
Neubauten dar, die teilweise als
ortsuntypisch einzustufen sind
und durch ortsfremde Fassadengestaltung negativ auf das
Ortsbild wirken. Vereinzelte Sonderbauten fallen durch ihre Unmaßstäblichkeit ebenfalls negativ
auf. Ortsuntypische Neubauten
und ‚verunstaltete‘ Altbauten stehen im großen Kontrast zu den
ortstypischen Gebäuden.
Venrath und Kaulhausen
Denkmalwerte Hofanlage in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Gebäudecharakter M: 1:6.000
Baudenkmal
denkmalwert
Ensemble
Neubau
Sonderbau
ortsuntypisch
ohne Bewertung
Neubau in Venrath,
Foto RaumPlan.
33
BESTANDSAUFNAHME
2
Historische Hofanlagen
Für die beiden Dörfer Venrath
und Kaulhausen sind vor allem
die Hofanlagen die typische Bauform. Im städtebaulichen Kontext
fallen die Hofanlagen durch ihren
Maßstabssprung in der ansonsten kleinteiligen Dorfstruktur auf.
Dennoch fügen sich die Hofanlagen durch ihre Fassadengliederung in die traufständige Bebauung der beiden Dörfer ein.
Die Hofanlagen konzentrieren
sich entlang der historischen
Straßenzüge Herrather Straße,
In Venrath, Kuckumer Straße
und Wanloer Straße in Venrath
und Kaulhausen und Kaulhausener Straße in Kaulhausen. In
Venrath gibt es noch vier aktive
Hofanlagen, in Kaulhausen ist es
nur noch eine Hofanlage, deren
Eigentümer in der Landwirtschaft
tätig sind. In einem Großteil der
Hofanlagen sind nur noch die
Wohnhäuser genutzt. Vereinzelt
sind landwirtschaftliche Hofanlagen auch vollständig zu Wohnhöfen umgebaut worden.
Historische Hofanlage in Venrath,
Foto RaumPlan.
Historische Hofanlage in Venrath,
Foto RaumPlan.
34
Historische Hofanlagen
Historische Hofanlagen
M: 1:6.000
Dorfinnenentwicklungskonzept
Historische Hofanlage in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Venrath und Kaulhausen
M: 1:6.000
Historische Hofanlage in Venrath,
Foto RaumPlan.
35
BESTANDSAUFNAHME
2
Gebäudezustand
Gebäude in schlechtem Zustand in Venrath,
Foto RaumPlan.
Gebäudezustand M: 1:5.000
gut
mittel
schlecht
ohne Bewertung
Gebäude in gutem Zustand in Venrath,
Foto RaumPlan.
36
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die Gebäude wurden nach äußerem Gesamteindruck begutachtet
und der Gebäudezustand bewertet.
Ein schlechter Zustand, verbunden mit einem hohen Handlungsbedarf, wurde bei weniger als
einem Zehntel der Gebäude festgestellt. Im Falle, dass die Gebäudesubstanz betroffen ist, muss
zwischen Kernsanierung oder
Abriss und Neubau in Abstimmung mit dem Denkmalschutz
abgewogen werden. Bei etwa einem Drittel der Gebäude in Kaulhausen und etwa einem Fünftel
der Gebäude in Venrath ist von
einem mittleren Handlungsbedarf
auszugehen. Die erforderlichen
Maßnahmen sind in dieser Kategorie unterschiedlich einzuschätzen und reichen von durchgreifenden Sanierungsmaßnahmen
bis zur Erneuerung von Fassade
und Dach in Verbindung mit energetischen Maßnahmen. In einem
guten Zustand und mit geringem
bis keinem Handlungsbedarf wurden in Kaulhausen mehr als die
Hälfte und in Venrath knapp drei
Viertel der Gebäude bewertet.
Venrath und Kaulhausen
Gebäude in mittlerem Zustand in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Gebäudezustand M: 1:5.000
gut
mittel
schlecht
ohne Bewertung
Gebäude in gutem Zustand in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
37
BESTANDSAUFNAHME
2
Gebäudebewertung
Gebäudecharakter
Baudenkmal ............. 3 Punkte
Denkmalwert ............ 2 Punkte
ortsbildprägend .......... 1 Punkt
ortsuntypisch .............. 1 Punkt
Neubau/Sonderbau .. 0 Punkte
Gebäudezustand
schlechter Zustand ... 4 Punkte
mittlerer Zustand ...... 2 Punkte
guter Zustand ........... 0 Punkte
Nutzung
Leerstand ................. 2 Punkte
sonstige Nutzung ..... 0 Punkte
Baudenkmal
Denkmalwert
Ortsbildprägend
Ortsuntypisch
Sonstige
Schlechter Zustand
und Leerstand
9 Punkte
8 Punkte
7 Punkte
7 Punkte
6 Punkte
Schlechter Zustand
7 Punkte
6 Punkte
5 Punkte
5 Punkte
4 Punkte
Mittlerer Zustand
und Leerstand
7 Punkte
6 Punkte
5 Punkte
5 Punkte
4 Punkte
Mittlerer Zustand
5 Punkte
4 Punkte
3 Punkte
3 Punkte
2 Punkte
Guter Zustand
und Leerstand
5 Punkte
4 Punkte
3 Punkte
3 Punkte
2 Punkte
Guter Zustand
3 Punkte
2 Punkte
1 Punkt
1 Punkt
0 Punkte
Bis 2 Punkte : keine Maßnahme
38
3 bis 4 Punkte : Fassadensanierung
Teilnahmequote ca. 1/3
ca. 66 Objekte
ca. 22 Objekte
5 bis 9 Punkte : Durchgreifende Sanierung
Teilnahmequote ca. 1/3
ca. 25 Objekte
ca. 8 Objekte
Die Gebäudebewertung basiert
auf der Überlagerung der Bestandsaufnahmen des Gebäudecharakters, des Gebäudezustandes und der Nutzung (v.a.
Leerstand). Mittels der oben links
abgebildeten Bewertung wurde
der zu empfehlende Handlungsbedarf einzelner Gebäude ermittelt und in die drei empfehlenden
Kategorien ‚durchgreifende Sanierung‘ (5 bis 8 Punkte), ‚Fassadensanierung‘ (3 bis 4 Punkte) und ‚keine Maßnahme‘ (bis 2
Punkte) eingeteilt (vgl. Tabelle).
Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes ist die Förderung einer Modernisierung und
Instandsetzung privater Gebäude
möglich. Dabei wird davon ausgegangen, dass etwa ein Drittel
am Förderprogramm teilnehmen.
Voraussetzung für die Förderung
ist zusätzlich die Lage innerhalb
der Abgrenzung des historischen
Dorfkerns (vgl. Pläne rechts).
Die übrigen Gebäude werden im
Idealfall durch privates Investment saniert.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Gebäudebewertung Kaulhausen
M: 1:7.000
Sanierung ortstypisches Gebäude
Sanierung ortstypisches Gebäude
Sanierung ortstypische Hofanlage
Sanierung ortstypische Hofanlage
Abgrenzung historischer Dorfkern
Venrath und Kaulhausen
Gebäudebewertung Venrath
Abgrenzung historischer Dorfkern
M: 1:7.000
39
BESTANDSAUFNAHME
2
Nutzung
Die beiden Dörfer Venrath und
Kaulhausen sind vorwiegend von
Wohnnutzung geprägt. Vereinzelt gibt es landwirtschaftliche
Hofanlagen, traditionell auch mit
Wohnteil im Vorderhaus. Zum
Teil wurden Hofanlagen bereits
vollständig zu Wohnhöfen umgenutzt.
Gaststätte ‚Zur alten Kneipe‘ in Venrath,
Foto RaumPlan.
Nutzung
M: 1:9.000
Wohnen
Geschosswohnen
soz. Infrastruktur
Gewerbe
Landwirtschaft
Leerstand
ohne Angabe
Bäckerei mit kleinem Lebensmittelangebot
‚Gillraths Brotkorb‘ in Venrath, Foto RaumPlan.
40
Dorfinnenentwicklungskonzept
Früher gab es in Venrath und
Kaulhausen mehrere Geschäfte
und Gewerbebetriebe. So gab es
entlang der Straße ‚In Venrath‘
u.a. ein Schuhgeschäft, einen
Schneider und ein Eisgeschäft.
Entlang der Kuckumer Straße
gab es mit fünf Kneipen eine regelrechte ‚Kneipenmeile‘. Heute gibt es in den beiden Dörfern
vereinzelt noch Gewerbe- und
Dienstleistungsbetriebe.
Mit der Gaststätte Bruns und
der Gaststätte ‚Zur alten Kneipe‘
sind in Venrath noch zwei Gastronomieangebote verblieben. Im
Bereich Nahversorgung gibt es
noch die Bäckerei ‚Gillraths Brotkorb‘ mit eigener Backstube.
Venrath und Kaulhausen
Gaststätte Bruns in Venrath,
Foto RaumPlan.
Nutzung
M: 1:9.000
Wohnen
Geschosswohnen
soz. Infrastruktur
Gewerbe
Landwirtschaft
Leerstand
ohne Angabe
Kapelle St. Vendelin in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
41
BESTANDSAUFNAHME
Ausstattung
2
S.V. Schwarz-Gelb
Venrath
Löschgruppe
Pfarrheim Sportplatz und Vereinsheim
Frauen und MütterVenrath
St. Valentin
gemeinschaft
Soziale Infrastruktur
Sportplatz
Gerätehaus
Gärtnerei & Baumschule
Spielplatz
Stukkateur
Sozialpädag.
Verein
Pfarrheim
Dorfgemeinschaftshaus
Versicherungsmakler
Wohnausstatter
Feuerwehr
Pfarrheim
Kindergarten
Kirche
Bank
Kapelle
Venrath:
1 x Kirche
1 x Pfarrheim
1 x Friedhof
1 x Kapelle
1 x Kindergarten
1 x Feuerwache
1 x Jugendheim
1 x Sportplatz
1 x Spielplatz
1 x Dorfgemeinschaftshaus
1 x Bäckerei & Lebensmittel
2 x Gärtnerei
1 x Bank
1 x Stukkateur
2 x Versicherung
1 x Audiostudio
1 x Fischzucht
1 x Möbel
1 x Gaststätte
Friedhof Bäckerei &
Lebensmittel
Stopferei
Möbel
Gaststätte
Fischzucht
Kaulhausen:
1 x Kapelle
1 x IT-Dienstleister
1 x Malerbetrieb
1 x Immobilienmakler
1 x Reitstall
Immobilienmakler
ITDienstleister
Malerbetrieb
Versicherung
Audiostudio
Ausstattung
In Venrath gibt es 22 und in
Kaulhausen sechs Infrastruktureinrichtungen. In Kaulhausen dominieren Gewerbe- und
Dienstleistungseinrichtungen,
wie ein IT-Dienstleister, einen
Immobilienmakler und ein Malerbetrieb. Neben einem landwirtschaftlichen Betrieb gibt es in
Kaulhausen noch einen Reitstall.
Die Kapelle St. Wendelin bildet
das Zentrum des Dorfes. In Venrath gibt es vor allem viele soziale
Infrastruktureinrichtungen, die im
Folgenden vertiefend beschrieben werden. Auch hier bildet die
Kirche St. Valentin das Zentrum
des Dorfes. Weitere Einrichtungen sind die Bäckerei ‚Gillraths
Brotkorb‘ mit einem kleinen Angebot an Lebensmitteln, eine
Bank und kleinteilige Gewerbeund Dienstleistungsangebote.
Friedhof in Venrath,
Foto RaumPlan.
Fußballverein SV Venrath in Venrath, Foto
RaumPlan.
M: 1:9.000
Kapelle
Geschosswohnen
soz. Infrastruktur
Reitstall
Gewerbe
Landwirtschaft
42
Pfarrheim St. Valentin in Venrath,
Foto RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Reitstall in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Venrath und Kaulhausen
In den beiden Dörfern gibt es
zahlreiche soziale Infrastruktureinrichtungen. Neben der Kapelle St. Wendelin in Kaulhausen,
gibt es die Kirche St. Valentin mit
Pfarrheim in Venrath. Ergänzt
wird das Angebot durch die Gaststätte Bruns, den städtischen Kindergarten Venrath, und zahlreiche Vereine, wie beispielsweise
der S.V. Schwarz-Gelb Venrath,
die Dorfgemeinschaft VenrathKaulhausen und die Karnevalsgesellschaft ‚Venroder Wenk‘.
Bildungseinrichtungen
werden
von den Grundschülern derzeit
noch in Keyenberg besucht. Nach
der Umsiedlung der benachbarten Ortschaft Keyenberg wird
die Grundschule für die Schüler
aus Venrath und Kaulhausen in
Kückhoven sein. Weiterführende
Schulen sind in Erkelenz zu finden.
Die Dörfer Venrath und Kaulhausen liegen im Erkelenzer Stadtgebiet und profitieren somit auch
von den Infrastruktureinrichtungen der Stadt.
St. Josef Schützenbruderschaft
Städt. Kindergarten
Venrath
Vereinssitz
mit Aussenbereich, Integration im
Radsportverein
Schlauchlos Venrath
Vereinsleben
Vereinssitz
St. Valentin
Kath. Gemeinde
Taubenverein
"Wetterfest"
Gaststätte Bruns
Treffpunkt und Vereinsfeste
Karnevalsgesellschaft
'Venroder Wenk'
Friedhof
Vdk Ortsverband Venrath
KG Venroder Wenk
Zur Alten Kneipe und
Saal Lanfermann-Oellers
Trommler und Pfeiferkorps Venrath
TC Venrath 1920
Übungsraum und
Auftritte
Sterbenotgemeinschaft
Dorfgemeinschaft
Venrath-Kaulhausen e.V.
Kapelle
St. Wendelin
Freizeit-Reitstall
Kaulhausen
Soziale Infrastruktur M: 1:9.000
43
BESTANDSAUFNAHME
2
H
K 19
Verkehr und Anbindung
H
s
el
Ne
us
tra
ße
rath
Ven
30 In
m
im
K 30
H
tr.
er S
30 Wanloer Straße
lo
Wan
Wanlo
ca. 6 km
hl
Da
Im
tr.
S
te
rm
Spielstraße
an
s
30
uk
Lä
ba
e
ftig
e
ag
T
landschaftliches Wegenetz/
Blickbeziehung
n
kü
Keyenberg
ca. 3,5 km
zu
ber
ent
in
30
ad
pf
H
s
el
m
im
H
er
anlo
30 Wanloer Straße
Ergänzend zu der Busanbindung
gibt es im etwa 2 km entfernten
Herrath ein Bahnhaltepunkt mit
stündlicher bis zweimal stündlicher Anbindung in Richtung Aachen und Duisburg.
30
str.
Str.
L 354 H
W
30
Wanlo
ca. 6 km
50
Blickbeziehung Kirche
Keyen
ca. 3,5
Kaulhausen
30
30
Schule und Supermarkt
Kückhoven ca. 4,5 km
r.
tzw
u
ch
ewe
St
öffentliches Wegenetz
all
H
Val
er
örtliche Erschließungsstraße
50
Kaulhausen
rath
St.
um
ck
Hauptverkehrsstraßen
Wohnstraßen
L 354 H
An
50
H
Lein
Ku
Versorgungszentrum
Erkelenz ca. 5 km
In der
Hött
Ven
30 In
Mönchengladbach ca. 13 km
30
s
au
lh
u
Ka
nd
er
en
ste
e
ß
tra
We
50
Etgenbuscher
Weg
Am
S
er
um
Kuckum
ca. 2 km
K 19
Die beiden Dörfer sind über
zwei Buslinien (EK 1 Erkelenz
– Terheeg – Venrath – Kuckum – Keyenberg – Holzweiler – Immerath – Erkelenz und
in Gegenrichtung EK 3) an das
Versorgungszentrum
Erkelenz
angeschlossen. Beide Buslinien
fahren von Montag bis Freitag
zwischen 7.00 und 20.00 Uhr die
beiden Dörfer im Stundentakt an.
Im Junker
ck
Ku
30
Die Hauptverkehrsstraße in Venrath ist die K 19 (Herrather Straße / Kuckumer Straße). Zu den
örtlichen Erschließungsstraßen
gehören In Venrath und Kaulhausen (K 354). Die übrigen Erschließungsstraßen sind Wohnstraßen,
von denen sich teilweise Sichtbezüge zur umgebenden Landschaft ergeben. Die Kaulhausener Straße verbindet die beiden
Herrath Bhf
ca. 2 km
Versorgungszentrum
Erkelenz ca. 5 km
ße
30
ahl
str.
d
a
pf
tra
ber
ntin
Im
D
ewe
Vale
Herrather Str.
St.
ulh
Ka
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An
Lein
t
rS
e
en
s
au
Dahlener Weg
end
est
W
Am
Im Junker
In der
Hött
Kuckum
ca. 2 km
K 19
Fließ
30
Busverbindung
30
H Bushaltestelle
Schule und Supermarkt
Kückhoven ca. 4,5 km
44
Verkehr und Anbindung
r
ne
M: 1:9.000
Venrath und Kaulhausen
Ka
a
ulh
e
aß
Verkehr
M: 1:6.000
Verkehr
M: 1:6.000
r
St
e
us
Dorfinnenentwicklungskonzept
ße
ra
Ne
30
Dörfer miteinander. Entlang der
zukünftigen Tagebaukante wird
die L 354 als Tagebaurandstraße
geführt, was vorraussichtlich zu
Entlastungen des Ortskerns von
Kaulhausen führt.
Wi
be ckrat
rge hrS
Ma
tr.
Lö rtinven
ich
Str
.
Etgenbuscher
Weg
Die beiden Dörfer befinden sich
in der Nähe der A 46, an der K 30.
Sie sind über die L 354 an das
Versorgungszentrum Erkelenz, in
5 km Entfernung, angebunden.
Mönchengladbach ca. 13 km
Wi
be ckrat
rge hrS
Ma
tr.
Lö rtinve
nic
hS
tr.
g
Herrather Str.
Dahlener We
h
busc
Herrath Bhf
ca. 2 km
45
BESTANDSAUFNAHME
2
Öffentlicher Raum
Die zentralen öffentlichen Räume sind in Venrath der Kirche St.
Valentin und in Kaulhausen der
Kapelle St. Wendelin vorgelagert.
Beide Platzräume sind in mittlerem Zustand und weisen eine
eingeschränkte Barrierefreiheit
auf. Es fehlt eine Gestaltung und
Möblierung für Aufenthaltsqualität. Die Hauptverkehrsachsen
der beiden Dörfer sind durch das
hohe Verkehrsaufkommen und
die fehlende Sanierungsmaßnahmen in mittlerem Zustand und nur
bedingt barrierefrei. Mittelfristig
sind
Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Ebenso Bedarf
es bei den Ortseingängen der
beiden Dörfer einer neuen Gestaltung. Nur der westliche Ortseingang von Venrath ist attraktiv
grün gestaltet. Den übrigen Ortseingängen fehlt eine Gestaltung
mit verkehrsberuhigender Wirkung.
Der Dorfplatz in Venrath,
Foto RaumPlan.
guter Zustand / barrierefrei
mittlerer Zustand / bedingt barrierefrei
schlechter Zustand / nicht barrierefrei
fehlende Gestaltung
Ortseingang
fehlender Ortseingang
Die Kuckumer Straße in Venrath,
Foto RaumPlan.
46
Bewertung öffentlicher Raum
M: 1:6.000
Dorfinnenentwicklungskonzept
Insgesamt fehlt den Hauptverkehrsstraßen, örtlichen Erschließungsstraßen und öffentlichen
Räumen Gestaltung und Aufenthaltsqualität.
Venrath und Kaulhausen
Der Dorfplatz in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
guter Zustand / barrierefrei
mittlerer Zustand / bedingt barrierefrei
schlechter Zustand / nicht barrierefrei
fehlende Gestaltung
Ortseingang
fehlender Ortseingang
Bewertung öffentl. Raum
M: 1:6.000
Die Kaulhausener Straße in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
47
BESTANDSAUFNAHME
2
Raumgestalt
Der westliche Ortseingang von Venrath mit einer
vegetativen Raumkante, Foto RaumPlan.
Raumgestalt
M: 1:6.000
Denkmal
besonderes Gebäude
bauliche Raumkante
grüne Raumkante
fehlende Raumkante
Die Kuckumer Straße in Venrath mit einer klaren
baulichen Raumkante, Foto RaumPlan.
48
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die historischen Straßenräume
sind zumeist durch klare bauliche
Raumkanten geprägt. Straßenraumaufweitungen definieren die
Dorfplätze vor der Kirche in Venrath und vor der Kapelle in Kaulhausen. Fehlende Raumkanten
verweisen auf Brüche im Ortsgefüge, aber auch auf ein Nachverdichtungspotenzial. Positive
Ortsränder sind durch Grünelemente und grüne Raumkanten
definiert. Besonders hervorzuheben sind die Alleen und grünen
Raumkanten entlang der Straßen
und am westlichen Ortseingang
von Venrath.
Die räumlichen Dominanten sind
die Kirche in Venrath und die
Kapelle in Kaulhausen. Es gibt
Blickbezüge von Kaulhausen
zum Venrather Kirchturm. Neben
den sieben Baudenkmalen gibt
es besondere Gebäude, zu denen die ortstypischen Hofanlagen
und ortstypische Einzelgebäude
gehören.
Vereinzelt sind Ortsränder und
Straßenräume aufgrund fehlender baulicher bzw. vegetativer
Raumkanten nicht gefasst.
Venrath und Kaulhausen
Der südliche Ortsrand von Kaulhausen mit einer
vegetativen Raumkante, Foto RaumPlan.
Raumgestalt
M: 1:6.000
Denkmal
besonderes Gebäude
bauliche Raumkante
grüne Raumkante
fehlende Raumkante
Die Kaulhausener Straße in Kaulhausen mit einer
klaren baulichen Raumkante, Foto RaumPlan.
49
BESTANDSAUFNAHME
2
Sportplatz
Landschaftsraum
Bolzplatz
80 m
Regenüberlaufbecken
Schrebergärten
Obstwiese
82,
5m
Die beiden Straßendörfer Venrath
und Kaulhausen sind nordöstlich
bzw. östlich von Erkelenz in der
Erkelenzer Börde gelegen. Sie
liegen eingebettet in einer weitläufigen Landschaft mit überwiegend ebenem Relief und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung
(hoher Bodenwert). Die Acker-,
Wiesen- und Weideflächen werden vor allem von den ortsansässigen Landwirten bewirtschaftet
und tragen maßgeblich zur Gestaltung des Landschaftraumes
bei.
Landschaftsschutzgebiet
Spielplatz
Pferde
Friedhof
Pferde
Schrebergärten
geschützter Landschaftsbereich /
Naturdenkmal
,5
m
87
Naturdenkmal
Landschaftsraum
M: 1:9.000
Bäume
Besondere Bäume
,5
82
m
Ackerflächen
Wiesen80und
Weiden
m
öffentliche Grünflächen
private Grünflächen
Naturdenkmal
Regenüberlaufbecken
50
Fließ
Die vielen Fließe mit den begleitenden Baumreihen führen in
Richtung Niers und strukturieren
die weitläufige Landschaft. Ebenfalls mit Baumreihen versehen
und mit gliedernder Funktion sind
einige Straßenzüge.
Zwischen den Acker-, Wiesenund Weideflächen gibt es zahlreiche Feldwege, die neben der
landwirtschaftlichen Nutzung als
Wegeverbindungen
zwischen
den umliegenden Dörfern fungieren. Im Landschaftsraum zwi-
schen Venrath und Kaulhausen
gibt es neben der Straße im Osten nur eine Wegeverbindung zur
fußläufigen Verknüpfung der beiden Dörfer.
Die Ortsränder sind von rückwärtigen privaten Parzellen bestimmt. Je nach Parzellentiefe
sind teilweise auch Nutzgärten
oder bei Hofanlagen auch Weideflächen vorhanden. Zum Teil
gibt es bauliche Einfriedungen
der Parzellen, die kein geeignetes Gegenüber zum Landschaftsraum darstellen. Einen allmählichen Übergang von Dorfstruktur
zur Landschaft stellen die Schrebergärten im Norden und Süden
von Venrath dar.
Zwischen den beiden Dörfern gibt
es zwei Naturdenkmale. Das eine
Naturdenkmal ist der geschützte Landschaftsbereich an ‚Hennekes Bersch‘ im Südwesten von
Venrath und das andere ist im
Nordosten von Kaulhausen. Sie
sind wertvolle Bestandteile und in
eine mögliche Neugestaltung des
Landschaftsraum einzubinden.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Der westliche Ortsrand von Venrath,
Foto RaumPlan.
Landwirtschaftliche Nutzung nördlich von Venrath,
Foto RaumPlan.
Der südliche Ortsrand von Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Landwirtschaftliche Nutzung westlich von Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
51
BESTANDSAUFNAHME
2
Sportplatz
Bolzplatz
Obstwiese
80 m
Regenüberlaufbecken
Schrebergärten
82,
5m
Spielplatz
Pferde
Der südliche Ortsrand von Venrath mit geschütztem Landschaftsbereich, Foto RaumPlan.
Friedhof
Pferde
geschützter Landschaftsbereich /
Naturdenkmal
Schrebergärten
Bäume
Besondere Bäume
Ackerflächen
Wiesen und Weiden
,5
m
87
öffentliche Grünflächen
private Grünflächen
Fließ
Die Straße In Venrath in Venrath mit Allee,
Foto RaumPlan.
52
Landschaftsraum
M: 1:7.000
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath ist von zahlreichen privaten Grünflächen geprägt. Diese werden von Norden nach Süden durch vier große öffentliche
Grünflächen ergänzt, den Sportund Bolzplatz, den Spielplatz,
den Kirchplatz und den Friedhof.
Innerhalb der dörflichen Struktur
sind einige Straßenräume, vor
allem die Straße In Venrath und
die Kuckumer Straße, durch alleeartigen Baumstrukturen grün
gestaltet. Vereinzelt sind Wiesenund Weideflächen im Zusammenhang mit Hofanlagen vorzufinden. Besonders hervorzuheben
ist die Obstwiese im Norden von
Venrath.
In Kaulhausen gibt es nur private und keine öffentlichen Grünflächen. Innerhalb der dörflichen
Struktur gibt es nur wenige Bäume. Punktuell wirken die privaten
Grünflächen in den Straßenraum
hinein. Wiesen- und Weideflächen befinden sich in Kaulhausen außerhalb der Dorfstruktur
im Südosten. Im Südwesten befindet sich ein weiteres Naturdenkmal.
Venrath und Kaulhausen
Naturdenkmal
,5
82
m
Der südliche Ortsrand von Kaulhausen mit
Wegen in die Landschaft, Foto RaumPlan.
Naturdenkmal
Regenüberlaufbecken
Landschaftsraum
M: 1:6.000
Bäume
Besondere Bäume
Ackerflächen
Wiesen und Weiden
öffentliche Grünflächen
private Grünflächen
Fließ
Baumstruktur am Dorfplatz in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
53
BESTANDSAUFNAHME
2
Bebauungspläne
Die beiden Pläne zeigen eine
Überlagerung des Flächennutzungsplanes mit den aktuell gültigen Bebauungsplänen der Dörfer.
Nr. 1300.1
"Schages Fahrt"
II
II
Nr. I
2. Änderung
Nr. II
1. Änderung
I
I
II
II
II
I
I
II
I
I
II
Nr. II
I
II
I
II
II
Nr. I
3. Änderung
I
II
Planungsrecht
M: 1:6.000
WA Fläche
MD Fläche
Grün /Spielplätze
Geltungsbereich Bebauungsplan
Baugrenzen
54
Im Straßendorf Venrath befinden
sich entlang der historischen Achsen Herrather Straße, In Venrath
und Kuckumer Straße die Dorfgebiete (MD Flächen). ‚Dorfgebiete dienen der Unterbringung
der Wirtschaftsstellen land- und
forstwirtschaftlicher
Betriebe,
dem Wohnen und der Unterbringung von nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben sowie der
Versorgung der Bewohner des
Gebietes dienenden Handwerksbetrieben‘ (vgl. BauNVO § 5). Sie
sind der historische Dorfkern. Die
danach entwickelten Gebiete im
Nordwesten, Norden und Nordosten sind als Allgemeine Wohngebiete (WA Flächen) ausgewiesen.
‚Allgemeine Wohngebiete dienen
vorwiegend dem Wohnen‘ (vgl.
BauNVO § 4). Freie Bauflächen
zeichnen sich in den Allgemeinen
Wohngebieten, Am Westend und
Himmelspfad, ab.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Im Straßendorf Kaulhausen sind
neben den historischen Achsen
Kaulhausen und Kaulhausener
Straße keine weiteren Erschließungsstraßen entstanden. Im
gesamten Dorf sind Dorfgebiete
(MD Flächen) ausgewiesen. Es
gibt keine Allgemeinen Wohngebiete. Vereinzelt kann unter den
geltenden Richtlinien für Dorfgebiete (BauNVO § 5) nachverdichtet werden.
Allgemeines Wohngebiet in Venrath,
Foto RaumPlan.
Planungsrecht
M: 1:6.000
WA Fläche
MD Fläche
Grün /Spielplätze
Geltungsbereich Bebauungsplan
Baugrenzen
Dorfgebiet in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Venrath und Kaulhausen
55
BESTANDSAUFNAHME
2
Fazit Bau- und Raumstruktur
Die zusammenfassende Analyse
und Darstellung der prägenden
Elemente der Bau- und Raumstruktur zeigt ein Ortsbild, das
von Kontinuität und Qualität geprägt ist. Deutlich werden aber
auch, in der verdichteten Darstellung, die gestörten und gefährdeten Bereiche. Insbesondere die
gefährdeten Bereiche verweisen
auf dringenden Handlungsbedarf, sie zeigen aber gleichzeitig
auch die Potenziale für eine Dorfinnenentwicklung auf.
Denkmal/ denkmalwert
ortstypisches Gebäude / -ensemble
baufällig/ gefährdet
ortsuntypisch/ unmaßstäblich
bauliche Raumkante
fehlende bauliche Raumkante
raumbildendes Grünelement
fehlendes raumbildendes Grünelement
Gestalteter Ortseingang
fehlende Gestaltung Ortseingang
Tagebaukante
56
Fazit Bau- und Raumstruktur
M: 1:6.000
Der historische Grundriss der beiden Straßendörfer ist noch immer
deutlich ablesbar. Entlang der
historischen Erschließungsachsen befinden sich neben der Kirche in Venrath und der Kapelle in
Kaulhausen die ortstypischen Hof
anlagen und die denkmalwerten
Gebäude. Allerdings gibt es auch
baufällige und zum Teil gefährdete Gebäude, die das Ortsbild der
beiden Dörfer schwächen. Hinzu kommen vor allem in Venrath
vereinzelte ortsuntypische bzw.
unmaßstäbliche Gebäude.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die Ortseingänge sind, mit Ausnahme des westlichen Ortseingangs von Venrath, nicht
gestaltet. Vereinzelt fehlen raumbildende Grünelemente bzw.
bauliche Raumkanten, die zum
Freiraum bzw. öffentlichen Raum
eine Raumkante bilden.
Einen weiteren wichtigen Faktor
stellt die Attraktivität der öffentlichen Räume dar. Durch eine mangelnde Gestaltung, insbesondere
der beiden Dorfplätze, in Venrath
vor der Kirche und in Kaulhausen
vor der Kapelle, leidet die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume, die zur Lebensqualität der
Bewohner beiträgt. Die Qualität
der beiden Dorfplätze wird durch
zum Teil hohes Verkehrsaufkommen, großflächige Versiegelung
und mangelnde Ausstattung eingeschränkt.
Unmaßstäbliches Gebäude im Süden von
Venrath, Foto RaumPlan.
Fazit Bau- und Raumstruktur
M: 1:6.000
Denkmal/ denkmalwert
ortstypisches Gebäude / -ensemble
baufällig/ gefährdet
ortsuntypisch/ unmaßstäblich
bauliche Raumkante
fehlende bauliche Raumkante
raumbildendes Grünelement
fehlendes raumbildendes Grünelement
Gestalteter Ortseingang
fehlende Gestaltung Ortseingang
Tagebaukante
Baufällige Hofanlage in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
Venrath und Kaulhausen
57
BESTANDSAUFNAHME
2
Fazit Nutzungs- und Infrastruktur
Die zusammenfassende Analyse und Darstellung der privaten und öffentlichen Infrastruktur
zeigt, dass, entsprechend der
dörflichen Struktur von Venrath
und Kaulhausen, vereinzelt Infrastruktureinrichtungen vorhanden
sind, verweist aber auch auf Defizite bzw. Leerstände in den beiden Dörfern.
Sport
Spiel
Park
Spiel
(Kita)
Friedhof
Nahversorgung /
Gewerbe / Dienstleistung /
Öffentliche Einrichtungen
Leerstand
Potenzialraum
Grünflächen öffentlich
Tagebaukante
58
Fazit Nutzungs- und Infrastruktur M: 1:6.000
In Venrath gibt es insgesamt 22
eingetragene Nahversorgungs-,
Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen einschließlich der
öffentlichen Einrichtungen. Ursprünglich gab es einen Nutzungsmix von Wohnen mit Gewerbe bzw. Dienstleistung im
Erdgeschoss entlang der Herrather Straße, der Straße In Venrath und Kuckumer Straße, was
nur noch vereinzelt erkennbar ist.
Zumeist sind die ehemaligen Gewerbe- bzw. Dienstleistungsflächen zu Wohnflächen umgenutzt
worden. Früher gab es in Venrath
eine ‚Kneipenmeile‘ mit fünf Kneipen entlang der Kuckumer Straße. Heute gibt es noch die Gaststätte Bruns und die Gaststätte
Dorfinnenentwicklungskonzept
‚Zur alten Kneipe‘. Die Nahversorgung konzentriert sich auf den
Dorfplatz in Venrath. Dort gibt es
die Bäckerei ‚Gillraths Brotkorb‘
mit einem kleinen Lebensmittel
angebot. Eine große Bedeutung
für die Dörfer hat der Kindergarten in Venrath, der Betreuungsmöglichkeiten für 25 Kinder im
Alter zwischen 3 bis 6 Jahren hat.
Eine Betreuung für Kinder unter 3
Jahren fehlt und wird gewünscht.
all
h
Venrath und Kaulhausen
sc
m
r
Lä
In Kaulhausen gibt es insgesamt
sechs eingetragene Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe, sowie die öffentliche Einrichtungen
Kapelle St. Wendelin. Gastronomie- und Nahversorgungsangebote gibt es nur in Venrath.
In den beiden Dörfern Venrath
und Kaulhausen sind die beiden
Dorfplätze als zentrale Potenzialräume der Kirche in Venrath
bzw. der Kapelle in Kaulhausen
vorgelagert. Diese könnten die
Dorfmittelpunkte für die Bewohner von Venrath und Kaulhausen
werden.
zw
ut
Nordöstlicher Ortseingang in Venrath,
Foto RaumPlan.
Fazit Nutzungs- und Infrastruktur M: 1:6.000
Nahversorgung / Gewerbe /
Dienstleistung / Öffentliche
Einrichtungen
Leerstand
Potenzialraum
Grünflächen öffentlich
Tagebaukante
Westlicher Ortseingang in Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
59
BESTANDSAUFNAHME
2
Herrath Bahnhof
ca. 1,5 km
(Radweg fehlt)
Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur
Beckrath
ca. 3,0 km
Erkelenz
ca. 4,9 km
Wanlo
ca. 2,5 km
Jüchen
(bis ca. 2023)
ca. 11,7 km
Kaulhausen
ca. 1,0 km
Venrath
ca. 1,0 km
all
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4
(L
35
k
zu
ne
Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur M: 1:6.000
Kückhoven
Schule
ca. 3,5 km
60
Holzweiler
ca. 6,2 km
Legende vgl. Planausschnitte rechts
Die zusammenfassende Analyse
und Darstellung der Verkehrsund Freiraumstruktur verweist
auf die vorhandenen großflächigen Landschaftsräume und das
vorhandene Potenzial der beiden
Dorfplätze in Venrath und Kaulhausen.
Das enorme landwirtschaftliche Potenzial entsteht vor allem
durch die Landwirte, die durch
die Bewirtschaftung ihrer Flächen den Freiraum gestalten.
Ergänzt werden diese durch
Wiesen- und Weideflächen. Zwischen den Acker-, Wiesen- und
Weideflächen gibt es zahlreiche
Feldwege, die neben der landwirtschaftlichen Nutzung als Wegeverbindungen zwischen den
umliegenden Dörfern fungieren.
Die Baumreihen entlang der Fließe und vereinzelte baumbestandene Straßenzüge strukturieren
den Freiraum. Entlang der bedeutenden Straßen- und Wegeverbindungen zwischen Venrath
und Kaulhausen kann durch
Grünstrukturen die Verbindung
Kuckumer
Mühle
der beiden Dörfer gestärkt und
der Freiraum gegliedert werden.
Der Lärmschutzwall stellt eine
deutliche Zäsur in der Landschaft
dar. Durch den Tagebau werden
die Dörfer ‚abgeschnitten‘. Ein
zentrales Thema wird die Gestaltung des Lärmschutzwalls und
des Tagebaurandes sein.
Ein Radwegenetz führt durch die
beiden Dörfer und verbindet sie
mit Kückhoven (Schulstandort),
Holzweiler, Erkelenz, Beckrath,
Wanlo und perspektivisch bis
2023 mit Jüchen.
Beide Dörfer sind unterschiedlich
stark von einer Ortsdurchfahrt,
die zentral durch die Platzräume führt, betroffen. Im Zuge der
neuen Tagebaukante und der
Tagebaurandstraße können sich
verkehrliche Entlastungen für die
beiden Dörfer ergeben und somit
neue Gestaltmöglichkeiten für die
beiden Dorfplätze entstehen.
Herrath Bahnhof
ca. 1,5 km
(Radweg fehlt)
Beckrath
ca. 3,0 km
u)
Erkelenz
ca. 4,9 km
4
(L
Wanlo
ca. 2,5 km
Kückhoven
Schule
ca. 3,5 km
35
ne
Holzweiler
ca. 6,2 km
Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur M: 1:7.000
Grünraum Wiese/ Weide
Grünraum Wiese/ Weide
Vorhandene Grünstruktur
Vorhandene Grünstruktur
potenzielle Grünstruktur
potenzielle Grünstruktur
Potenzialraum
Kaulhausen
ca. 1,0 km
Ortsdurchfahrt
Jüchen
(bis ca. 2023)
ca. 11,7 km
Potenzialraum
Ortsdurchfahrt
Ortsumgehung
Ortsumgehung
Radweg
Radweg
fehlender Radweg
fehlender Radweg
Sichtbezug
Sichtbezug
Fließ
Fließ
Tagebaukante
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath
ca. 1,0 km
Venrath und Kaulhausen
Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur M: 1:7.000
Venrath
ca. 1,0 km
Tagebaukante
61
BESTANDSAUFNAHME
2
Sportplatz
Fließ
2.4 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
Schwächen
Wiesen und
Weiden
Stärken
Spielplatz
grüner
Ortsrand
Aus der Analyse geht hervor, dass
die beiden Orte dörflich geprägt
und in ihrer Struktur erhalten sind.
Die ortstypischen Hofanlagen fügen sich in die städtebauliche
Struktur ein. Die Baudenkmale
und denkmalwerten Gebäude
stärken das Ortsbild.
Sichtbezüge
Landschaft
Straßenaufweitung
Kirchgarten
grüner Ortseingang
hoher Grünanteil
Die Dorfplätze sind die zentralen Potenzialräume. Durch tagebaubedingte Neuordnung der
Kreis- und Landesstraßen wird
Infrastruktureinrichtungen
geschützter Landschaftsbereich/ Naturdenkmal
Wiesen und Weiden
Wegeverbindung
Anbindung an
Fahrradwege
Wiesen und Weiden
private Grünflächen/
grüne Ortsränder
Potenzial Ortsmitte
besonderer Baum
Ortseingang
Infrastruktureinrichtung
grüner
Ortsrand
Denkmäler /
denkmalwerte Gebäude
ng
ru
ie
ur
r
e
ss
t
na
ortstypische Gebäude / -ensemble
a
Re
Sichtbezug Kirche Venrath
ge
am
W
Fließ
La
Bauflächenpotential
Pote
lle
nzie
Anbindung Radwegenetz
Orts
Sichtbezüge Landschaft/ Kirche
grüner
Ortsrand
g
ehun
umg
62
Potenzial Ortsumfahrung
Straßenaufweitung
Anbindung
an Radwege
fehlender
Ortseingang
Potenzial Uferzone
Stärken und Potenziale
die Verkehrsbelastung der Dörfer
mittel- bis langfristig reduziert.
In Venrath gibt es vereinzelt Bauflächenpotenziale innerhalb der
Dorfstruktur. Infrastrukturangebote sind begrenzt vorhanden. Eine
aktive Dorfgemeinschaft und ein
großes Vereinsleben stärken den
Zusammenhalt der beiden Dörfer.
Der Landschaftsraum ist von Agrar-, Wiesen- und Weideflächen
mit Baumreihen entlang von Fließen und Straßen geprägt. Private
Grünflächen entlang der Ortsränder stellen einen Übergang zum
Landschaftsraum dar.
Sichtbezüge von Kaulhausen in
Richtung des Venrather Kirchturms verbinden die beiden Dörfer. Die Vernetzung der Dörfer
kann durch neue Rad- und Fußwege verbessert werden.
Die Tagebaukante verweist auf
das Zukunftspotenzial der Lage
am See. Die Uferzone und die
Renaturierung des Lärmschutzwalls können attraktive Freiräume werden.
Leerstände
fehlende
Raumkanten
fehlende Gestaltund Aufenthaltsqualität
der Straßenaufweitungen
Die beiden Dorfplätze von Venrath und Kaulhausen leiden unter
mangelnder Gestaltung. Hinzu
kommt, dass die Verkehrsbelastung der L 354 in Kaulhausen die
Aufenthaltsqualität des Dorfplatzes enorm beeinträchtigt. Generell wurde die Gestaltung öffentlicher Räume vernachlässigt.
Auch der Mehrzahl der Ortsein-
Unmaßstäblichkeit
spa
Hoch
fehlende Wegeverbindung
ng
sleitu
nnung
fehlende
Raumkanten
mangelnde Gestaltung
all
zw
ut
fehlende Gestaltund Aufenthaltsqualität
der Straßenaufweitungen
h
sc
Durchgangsverkehr
e
ntet
akan
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a
b
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Taga
eT
rm
Lä
fehlende Wegeverbindung
tig
nf
fehlender
Ortseingang
Leerstand
kü
zu
Durchgangsverkehr
schlechter Zustand
fehlender Ortseingang
fehlende Raumkante
Leerstand
gänge fehlt eine angemessene
Gestaltung.
Eine räumliche Zäsur stellt die
zentral zwischen den beiden
Dörfern gelegenen Hochspannungsleitung sowie der Tagebau
dar. Dieser ist mit Belastungen
für die Anwohner verbunden und
schneidet mit dem begleitendem
Lärmschutzwall die Dörfer nach
Südosten von der Landschaft ab.
In beiden Dörfern gibt es nur eine
geringe Ausstattung. Einkaufsmöglichkeiten für die Nahversorgung gibt es lediglich in Venrath
(Bäckerei), die Anbindung mit
dem ÖPNV an das Versorgungszentrum Erkelenz ist nur sehr begrenzt vorhanden.
Das in dem nachfolgenden Kapitel entwickelte Leitbild des Dorfinnenentwicklungskonzeptes für
Venrath und Kaulhausen baut
auf den zuvor genannten Stärken
und Potenzialen bzw. Chancen
auf. Die Schwächen der beiden
Dörfer gilt es abzubauen und Risiken als Chancen zu begreifen.
Konflikt Tagebaukante
Schwächen und Mängel
M: 1:9.000
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die Potenziale der beiden Dörfer
sind heute wenig genutzt. Das
historische Ortsbild der Straßendörfer wird durch vereinzelte
Leerstände und den Verfall historisch wertvoller Gebäude geschwächt. Zum Teil fehlen raumbildende Grünelemente bzw.
bauliche Raumkanten.
Venrath und Kaulhausen
M: 1:9.000
63
3. HANDLUNGSKONZEPT
3.1 LEITBILD UND ZIELE
3.2 HANDLUNGSFELDER
3.3 MASTERPLAN
HANDLUNGSKONZEPT
3
3.1 LEITBILD UND ZIELE
Aufgabe des Leitbildes ist es,
eine Zielvorstellung zu formulieren, wie sich die Ortslage Venrath
und Kaulhausen entwickeln soll.
Es basiert auf einem gemeinsamen Werte- und Zielverständnis
und dient als Orientierung für alle
handelnden Akteure. Das Leitbild
soll strategisch, motivierend und
visionär sein und die Identifikation mit dem Ortsteil unterstützen.
Venrath und Kaulhausen lassen
sich als landschaftlich reizvolle
dörflich geprägte Stadtteile von
Erkelenz mit einer langen Siedlungsgeschichte, tief verwurzelten Traditionen, einem aktiven
Dorfleben und einer aufgrund der
räumlichen Nähe zu Infrastruktureinrichtungen der Kernstadt und
zur Autobahn attraktiven Wohnlage charakterisieren.
Das Leitbild für Venrath und Kaulhausen setzt sich sowohl mit der
Vergangenheit der Dörfer als
auch mit der noch ungewissen
Zukunft auseinander, die von der
Dorfgemeinschaft aktiv gestaltet
werden soll. Frei nach dem Motto
66
Kultur und Dorfleben
Venrath und Kaulhausen soll für alle Generationen vor Ort eine gute Lebensqualität bieten und trotz der Belastungen durch den Tagebau als attraktiver Wohnort weiterentwickelt werden. Dazu gehören sowohl das vielfältige
Vereinsleben und die Bewahrung der Traditionen als auch die Verbesserung des Wohnumfeldes und die Schaffung von Treffpunkten und Freizeitmöglichkeiten für alle Altersgruppen.
Wohn- und Standortqualität
Durch geeignete Maßnahmen werden Nachbarschaftshilfe und Gemeinschaft gefördert und der örtliche Einzelhandel von der Bevölkerung unterstützt, um die Versorgung dauerhaft zu sichern. Der Individualverkehr wird so
geleitet und beeinflusst, dass die Verkehrssicherheit steigt und zu hohe Belstungen verringert werden. Wichtig
ist die Barrierefreiheit im Ortskern und an öffentlichen Einrichtungen, damit auch Menschen mit Einschränkungen
am Gemeinschaftsleben teilnehmen können. Der ÖPNV wird bedarfsgerecht weiterentwickelt.
Baukultur und Gestaltung
Die Bewahrung historisch gewachsener Strakturen als Merkmale der dörflichen Identität sowie Erhalt und Erneuerung ortsbildprägender Bausubstanz und Grünstrukturen sind Bestandteil der Entwicklung der beiden Orte.
Die Innenentwicklung, auch innerhalb der bestehenden Baugebiete, wird seitens der Stadt durch geeignete
Maßnahmen wie Immobilien-/ Grundstücksbörse, Beratung zur funktionalen und energetischen Aufwertung von
Altbauten u.ä. nachhaltig gefördert.
Landschaft und Ökologie
Venrath und Kaulhausen sind seit jeher Teil einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft. Deshalb sind
die Berücksichtigung der Belange einer modernen Landwirtschaft sowie die Förderung eines partnerschaftlichen
Miteinanders zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung Teil dieses Konzeptes. Sowohl innerorts als auch an den
Ortsrändern wird die Durchgrünung mit standortgerechten Bepflanzungen, die z.B. durch Grünpaten gepflegt
werden, weiterentwickelt, um die Ökologie und das Ortsbild zu verbessern.
Leitbild der Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen,
Grafik RaumPlan / ISL.
‚Altes bewahren - Neues bewirken‘ sollen die Stärken der Dörfer
erhalten bleiben und die Zukunft,
vor dem Hintergrund des heranrückenden Tagebaus, aktiv gestaltet werden. Das Leitbild wurde auf der Basis der Analyse der
Stärken und Schwächen von der
Dorfgemeinschaft ausformuliert.
Die Ziele des Leitbildes gliedern
sich in die vier strategisch bedeutenden thematischen Bereiche
Kultur und Dorfleben, Wohn- und
Standortqualität, Baukultur und
Gestaltung sowie Landschaft und
Ökologie (vgl. Grafik oben).
Die Umsetzung und Entwicklung
von Maßnahmen zur Umsetzung
des Leitbildes wird von einer Vertretung der Ortschaften mitgetragen. Diese Vertreter stehen in
Kontakt mit der Stadtverwaltung
und regen die Mitbürger zur Teilnahme an dem Prozess an.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Leitbild der zukünftigen Entwicklung von Venrath und Kaulhausen,
Grafik RaumPlan / ISL.
Die ländlich geprägten Stadtteile Venrath und Kaulhausen der
Stadt Erkelenz stehen angesichts
des heranrückenden Tagebaus
vor besonderen Herausforderungen mit kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen. Das Dorfinnenenentwicklungskonzept dient
Venrath und Kaulhausen
aufgrund der zu erwartenden
massiven Belastungen für die
Dorfbewohnerschaft und Störungen des Orts- und Landschaftsbildes durch den Tagebau mehr
als bei ‚normalen‘ Dörfern der
kurz- bis mittelfristigen Stabilisierung der dörflichen Entwicklung.
Das Leitbild der beiden Dörfer
Venrath und Kaulhausen berücksichtigt die drei Phasen der zukünftigen Entwicklung, die Stärkung der Innenentwicklung, die
Landschaft im Umbruch und die
Zukunftslandschaft mit See (vgl.
Grafik oben).
Die Zukunft hat in den beiden
Dörfern viele Facetten. In der ersten Phase sollen die Dörfer durch
gezielte Maßnahmen des Förderprogramms der integrierten
ländlichen Entwicklung auf die
Herausforderung des Tagebaus
vorbereitet werden. In der Phase
des aktiven Tagebaus werden für
die Dörfer neue Impulse aus den
Planungen des Zweckverbandes
zum Aufbau eines regionalen
Grünzuges mit neuen Attraktionen entlang der Tagebaukante
erwartet. In der Phase der Rekultivierung des Tagebaus werden
sich für die beiden Dörfer absehbar völlig neue Entwicklungsimpulse aus der Lage am See
ergeben. Um die Zukunft mitgestalten zu können, ist es wichtig,
mögliche und wünschenswerte
langfristige Entwicklungschancen
bereits heute mitzudenken.
Aus dem Leitbild und den Zielen
der Dorfinnenentwicklung wurden die nachfolgend beschriebenen Handlungsfelder des Dorfinnenentwicklungskonzeptes mit
der Dorfgemeinschaft erarbeitet.
67
HANDLUNGSKONZEPT
3
3.2 HANDLUNGSFELER
Multifunktionales
Bürgerhaus
Handlungsfeld 1
Gemeinschaft und soziale Infrastruktur
Sportangebote
Im Handlungsfeld ‚Gemeinschaft
und soziale Infrastruktur‘ ist der
Fokus insbesondere auf der Verbesserung der Lebensverhältnisse der dörflichen Bevölkerung,
der Stärkung der Identität und der
Stärkung der Dorfgemeinschaft
gelegt.
Treffpunkt
kulturelles
Leben
Treffpunkt
Pfarrheim,
Spielplatz
Kindergarten
V+K
Dorfgemeinschaftshaus
Treffpunkt
Dorfplatz
Gemeinschaftliches
Wohnen in ehemaligen
Hofanlagen
V+K
In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt:
Treffpunkt
Dorfladen Treffpunkt
Gaststätte
1.1 Sanierung Gaststätte Bruns
1.2 Multifunktionales
Bürgerhaus
1.3 Ausbau des KIGA
1.4 Ausbau Pfarrheim
1.5 Dorfforum Venrath und
Kaulhausen
1.6 Immissionsschutz
Sport- und Freizeitangebote
im Pumpenfeld
Treffpunkt
Dorfplatz
Treffpunkt
kulturelles
Leben
Reitsportangebot
68
Handlungsfeld 1
M: 1:10.500
Gestaltung
Ortseingang
Die vorhandenen Gemeinschafts
einrichtungen, wie die ehemalige Gaststätte Bruns, der Kindergarten und das Pfarrheim,
werden saniert, ausgebaut und
weiterentwickelt. Ergänzend wird,
wenn der Bedarf da ist, ein multifunktionales Bürgerhaus angedacht, welches das ausgeprägte
Brauchtum und das vielfältige
Vereinsleben der beiden Dörfer
sichert und Entwicklungspotenziale für die Vereine, die Dorfgemeinschaft sowie neue Angebote, Kurse und Ideen schafft. Das
Dorfforum Venrath und Kaulhausen nimmt eine zentrale Rolle in
der Umsetzung und Kommunikation im Prozess des Dorfinnenentwicklungskonzeptes ein.
- Weiterentwicklung / Herstellung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtung
- Verbesserung Lebensverhältnisse
- Stärkung Dorfgemeinschaft / Dorfinnenentwicklung
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
- Förderung Brauchtum und Vereinsleben
Dorfinnenentwicklungskonzept
Handlungsfeld 2
Öffentlicher Raum und Verkehr
In dem Handlungsfeld ‚Öffentlicher Raum und Verkehr‘ steht die
Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse und der Grünund Freiraumgestaltung im Vordergrund. Der öffentliche Raum
trägt maßgeblich zur Gestaltung
des Ortsbildes, der Stärkung der
Dorfmitte und der Verbesserung
der Lebensverhältnisse bei.
Gestaltung
Dorfstraße
Gestaltung
Dorfplatz
Gestaltung
Dorfstraße
Gestaltung
Dorfstraße
In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt:
Gestaltung
Ortseingang
2.1 Neugest. Dorfplatz Venrath
2.2 Neugestaltung Kirchgarten
2.3 Neugestaltung Dorfplatz
Kaulhausen
2.4 Neugest. Ortseingänge
2.5 Neugestaltung Straßen
Gestaltung
Dorfstraße
Gestaltung
Ortseingang
Gestaltung
Dorfplatz
Handlungsfeld 2
Venrath und Kaulhausen
M: 1:10.500
Die zentralen und historischen
Dorfachsen werden durch den
Bau der Tagebaurandstraße entlastet. Neben der Verkehrsberuhigung und der verbesserten
Verkehrsführung ergeben sich
neue Gestaltpotenziale zugunsten des Fuß- und Radverkehrs,
sowie der Aufenthaltsqualität. Die
Neugestaltung der Dorfplätze in
Venrath und Kaulhausen trägt
zur Stärkung der jeweiligen Dorfmitte und der Identität bei. Die
Neugestaltung der Ortseingänge
schafft, neben einer Verkehrsberuhigung, repräsentative Qualität
und den fließenden Übergang
der Dörfer zur Landschaft. Die innerörtlichen Grün- und Freiräume
werden verbessert.
- Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse
- Gestaltung des Ortsbildes
- Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung
- Einbindung des Dorfes in die Landschaft
- Stärkung Dorfmitte
- Verbesserung Lebensverhältnisse
69
HANDLUNGSKONZEPT
3
Obstwiesengürtel
Sport- und
Freizeitanlage
Gestaltung
'Rundweg
um die Orte'
Erhalt der
Ortsrandstrukturen
Gestaltung
Ortsrand
Das Handlungsfeld ‚Landschaft
und Freizeitgestaltung‘ zielt auf
die Stärkung der Begrünung im
öffentlichen Raum und die Einbindung der Dörfer in die Landschaft zur Wiederherstellung und
Schaffung von Lebensräumen für
heimische Tiere und Pflanzen.
Gestaltung
Landschaftstor
Gestaltung
'Rundweg
um die Orte'
Erhalt der
Ortsrandstrukturen
Obstwiesengürtel
geschützter Landschaftsbestand
Gestaltung
Landschaftstor
In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt:
Gestaltung
Ortsrand
Gestaltung
Landschaftstor
3.1 Rundweg um die Dörfer
3.2 Gestaltung Ortsränder
3.3 Erstellung Wegenetzkonzept
3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft
3.5 Gestaltung Bürgerwiese
Kaulhausen
Gestaltung
'Rundweg
um die Orte'
Gestaltung
Landschaftstor
Gestaltung
Ortsrand
Sport- und Freizeitaktivitäten im Pumpenfeld,
landschaftliche Gestaltung
Gestaltung
neuer Ortsrand
Erhalt der
Ortsrandstrukturen
Gestaltung
Ortseingang
Gestaltung
Landschaftstor
Handlungsfeld 3
Gestaltung
'Rundweg
um die Orte'
Reitwege
Ausweisung von
Baugrundstück
für Bürgerhaus
Handlungsfeld 3
Landschaft und Freizeitgestaltung
M: 1:10.500
In Kaulhausen entsteht eine Bürgerwiese zur Stärkung der innerörtlichen Begrünung und als zentraler Treffpunkt. Die Ortsränder
werden grün gestaltet, sodass
die Einbindung des Dorfes in die
Landschaft verbessert wird. Die
Erstellung eines Wegenetzkonzeptes basiert auf einer Gesamtbetrachtung inklusive der Herstellung eines Rundweges um die
Dörfer zur besseren Verknüpfung
von Fuß- und Radwegen. Besondere Rolle spielt der Tagebau mit
der sich ändernden Landschaft,
für die eine Zukunftsvision entwickelt wird. Der Tagebaurand wird
in die Landschaft eingebunden
und bietet den Dörfern neue Freizeitaktivitäten.
- Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung
- Neue Gestaltqualität / Repräsentation
- Einbindung der Dörfer in die Landschaft
- Stärkung Wegenetz
- Verbesserung Lebensverhältnisse
- Stärkung der Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten
Handlungsfeld 4
Bauen, Wohnen und Energie
Das Handlungsfeld ‚Bauen, Wohnen und Energie‘ zielt auf die
Verbesserung der Wohn- und
Lebensverhältnisse der Dorfbewohner ab und trägt durch Förderungen für private Eigentümer
ortsbildprägender Gebäude zur
Wahrung des Ortsbildes bei.
Ausweisung von
Baugrundstücken
Baulückenschließung
Aktivierung Baugrundstücke
Innerörtliches
Baugebiet
Sanierung ortstypisches Wohnhaus
Umnutzung Hofanlage
zu Wohnungen
In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt:
Umnutzung Hofanlage
zu Wohnungen
4.1 Altbausanierung
ortstypischer Gebäude
4.2 Energetisches
Quartierskonzept
4.3 Bauland aktivieren /
neues Bauland schaffen
4.4 Neue Wohnformen /
gemeinschaftliches Wohnen
Ausweisung von
Baugrundstücken
Umnutzung Hofanlage
zu Wohnungen
Baulückenschließung
Baulückenschließung
Sanierung ortstypisches Wohnhaus
Handlungsfeld 4
M: 1:10.500
Die Erhaltung, Instandsetzung
und Gestaltung ländlicher Bausubstanz mit ortsbildprägendem
Charakter ist förderfähig. Mit einem energetischen Quartierskonzept soll den Eigentümern
erneuerungsbedürftiger Bausubstanz im Rahmen nachhaltiger
und moderner Energiekonzepte
Sanierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Zur Stärkung der
Innenentwicklung wird neben den
Maßnahmen im Bestand Bauland aktiviert, um neues Bauland
zu schaffen. Für Neubauten und
Bestandsgebäude sind neue zukunftsfähige Wohnformen zu bedenken, um in den Dörfern eine
Verknüpfung von Wohnen und
Arbeiten zu ermöglichen.
- Gestaltung des Ortsbildes
- Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse
- Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung ländlicher ortsbildprägender Bausubstanz
- Energetische Sanierung
Reitwege
70
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
71
HANDLUNGSKONZEPT
3
K1
9
3.3 MASTERPLAN
Bürgerhaus
Phase 1: Dorfinnenentwicklungskonzept
Sportplatz
Sicherung
Landwirtschaft
Wochenmarkt
Wohnen und
Arbeiten
Das Handlungsfeld ‚Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung‘
zielt auf die Stärkung und die
Unterstützung der dorftypischen
Landwirtschaft ab.
Sicherung
Landwirt
In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt:
Verkauf regionaler
Produkte / Sicherung
Versorgung
Sicherung
Landwirt
Umnutzung Hofanlage
zu Gewerbehof
Sicherung
Landwirtschaft
Sicherung
Landwirt
Sicherung
Landwirtschaft
5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen
5.2 Neue Versorgungsangebote
5.3 Neue Mobilität
5.4 Technische Infrastruktur
Mit der Förderung der Umnutzung
leerstehender Bausubstanz für
Gewerbe-, Dienstleistungs-, Handels-, kulturelle, öffentliche und
neue Nutzungen
im Pumpenfeld
Sicherung
Landwirt
gemeinschaftliche Zwecke können zusätzliche Einnahmequellen für die Landwirte geschaffen
werden und neue Arbeitsplätze
entstehen. So wird in den Dörfern wieder eine Verknüpfung von
Wohnen und Arbeiten ermöglicht.
Die Landwirtschaft wird durch den
Tagebau eingeschränkt, sodass
Zusatzeinkommen für Landwirte nötig werden. Durch die Umnutzung ehemaliger Hofstellen
entstehen neue Versorgungsangebote, welche das Ortsbild und
die Lebensverhältnisse stärken.
Voraussetzung für die Ansiedlung
neuer Arbeitsplätze ist eine neue
Mobilität und eine zeitgemäße
bzw. fortschrittliche technische
Infrastruktur.
Obstwiese
Nachverdichtung
Landschaftstor
Gemüsegürtel
Kindergarten
Platz
Kirchgarten
Friedhof
geschützter Landschaftsbestand
Landschaftstor
Neuansiedlung
Reiterhof
Wohnen und
Arbeiten
Umsiedlung
Reiterhof
72
Handlungsfeld 5
M: 1:10.500
- Gestaltung des Ortsbildes
- Erhaltung / Bestandssicherung der Landwirtschaft
- Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Bausubstanz
- Stärkung Gewerbe / Dienstleistung / Handel / Kultur
- Stärkung / Schaffung neuer Arbeitsplätze
- Energetische Sanierung
Dorfinnenentwicklungskonzept
Rundweg
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
Landwirtschaftliche Flächen
all
Der Masterplan (Phase 1) ist die
Grundlage des Dorfinnenentwicklungskonzeptes und beschreibt
den konzeptionellen Zusammenhang aller geplanten Projekte zur
Stärkung des dörflichen Charakters und zur Verbesserung der
Lebensverhältnisse der Bewohner von Venrath und Kaulhausen.
Der Masterplan ist die strategische Leitlinie für die integrierte
ländliche Entwicklung der beiden
Dörfer und ist über den Förderzeitraum von etwa 5 bis 8 Jahren
fortzuschreiben.
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Landschaftstor
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Ra
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Nachverdichtung
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Bürgerwiese
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L 354
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Bus
Sicherung
Landwirt
Rundweg
Spielplatz
K 30
Handlungsfeld 5
Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung
Platz
Rundweg
Ta
L 354
Dorfinnenentwicklungskonzept
M: 1:11.000
Infrastruktureinrichtung
Sanierung ortsbildprägender Gebäude
Sanierung ortsbildprägender Hofanlage
Historischer Dorfkern
Venrath und Kaulhausen
Zielführend ist die Umsetzung
von Schlüsselprojekten mit Vorbildcharakter und Anstoßwirkung
zur Konsolidierung der Dörfer
angesichts des heranrückenden
Tagebaus. Der Erfolg des Förderprojektes basiert auf der integrierten Umsetzung der geplanten
Projekte sowie den damit zu erzielenden Synergieeffekten zwischen öffentlichen und privaten
Investitionen. Die Dorfinnenentwicklungsförderung setzt gezielt
Impulse, durch die bürgerschaftliches und privates Engagement
sowie private Investitionen angeregt werden.
Aufbauend auf den städtebaulichen Zielen des Leitbildes arbeitet der Masterplan die strategischen Schwerpunkte und
Schlüsselbereiche der integrierten ländlichen Entwicklung für
Venrath und Kaulhausen heraus:
- Stärkung der Dorfgemeinschaft
durch Sicherung und Ergänzung der sozialen Infrastruktur
und der Nahversorgung.
- Stärkung der Ortsmitte beider
Dörfer durch Neugestaltung
der öffentlichen Räume, Verkehrsberuhigung und Schaffung von Aufenthaltsqualität.
- Stärkung der Innenentwicklung
durch Erhaltung, Erneuerung
und (Um-)Nutzung ortsbildprägender Gebäude und Hofanlagen sowie punktuelle bauliche
Ergänzungen integrierter Lagen.
- Gestaltung der innerörtlichen
Grünflächen und Stärkung der
Einbindung der Dörfer in die
Landschaft.
73
HANDLUNGSKONZEPT
3
Landwirtschaftliche Flächen
K1
9
Das Zentrum von Venrath ist bildet der Dorfplatz. Mit der Kirche
Sankt Valentin, dem Pfarrhaus,
der Gaststätte Bruns, dem Dorfladen und einer Vielzahl historischer Gebäude verfügt der
Dorfkern über ein großes identitätsstiftendes Potenzial.
Bürgerhaus
Sportplatz
Obstwiese
Nachverdichtung
Die Sanierung der Gaststätte
Bruns und der Ausbau des Pfarrheims und Kindergartens im
Zentrum stärken die Dorfgemeinschaft. Weiterhin wird die Sanierung des Saals Lanfermann Oellers bzw. die Errichtung eines
neuen Bürgerhauses geprüft.
Rundweg
Spielplatz
Landschaftstor
Gemüsegürtel
Kindergarten
Platz
Kirchgarten
Die öffentlichen Räume mit
Marktplatz, Kirchgarten und den
angrenzenden Straßen werden
neu und barrierefrei gestaltet und
Aufenthaltsqualität geschaffen.
Der Verkehr wird neu geordnet.
Friedhof
geschützter Landschaftsbestand
Landschaftstor
Rundweg
Dorfinnenentwicklungskonzept
M: 1:6.000
Wertvolle Gebäude im Ortskern
werden erhalten und erneuert,
Baulücken werden geschlossen
und punktuell integrierte Bauflächen für neues Wohnen und
neue Wohnformen erschlossen.
Infrastruktureinrichtung
K 30
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
Sanierung ortsbildprägender Gebäude
Sanierung ortsbildprägender Hofanlage
Historischer Dorfkern
Landwirtschaftliche Flächen
Die innerörtlichen Grünflächen
beider Dörfer (Kirchgarten, Spielplätze, und Bürgerwiese) werden
gestärkt, die Ortsränder grün gestaltet und durch ein neues inneres wie äußeres Wegenetz aufgewertet.
a
r
Lä
Landschaftstor
Besonderes Augenmerk gilt der
Landwirtschaft und der Nahversorgung der Dörfer. Die Landwirtschaft gestaltet die Landschaft
aktiv mit und kann durch Anbau
regionaler Produkte Einfluss auf
die Nahversorgung nehmen.
eg
dw
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Nachverdichtung
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Bürgerwiese
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Das Zentrum von Kaulhausen
bildet ebenfalls der Dorfplatz mit
der St. Wendelin - Kapelle. Auch
hier finden sich entlang der Gassen eine Vielzahl zu erhaltender
und erneuernder ortsbildprägender historischer Hofanlagen.
Die Ortsdurchfahrt der L 354 wird
perspektivisch verkehrsberuhigt,
der Verkehr neu strukturiert und
die öffentlichen Räume neu gestaltet, sodass Aufenthaltsqualität entsteht und die Lebensverhältnisse verbessert werden.
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Bus
L 354
Bus
Rundweg
Platz
Ta
L 354
Dorfinnenentwicklungskonzept
M: 1:6.000
Infrastruktureinrichtung
Sanierung ortsbildprägender Gebäude
Sanierung ortsbildprägender Hofanlage
Historischer Dorfkern
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74
utz
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Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
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75
HANDLUNGSKONZEPT
3
K1
Phase 2: Nachbarschaft Tagebau
9
Neues Bauen abseits des Tagebaus
Neue Wohnformen
Wohnen und Arbeiten
Platz
Rundweg
Spielplatz
Platz
Landschaftstor
Gemüsegürtel
Rundweg
Kindergarten
Platz
Kirchgarten
Friedhof
geschützter Landschaftsbestand
Landschaftstor
Rundweg
K 30
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
Landwirtschaftliche Flächen
all
Über den Zeitraum des Dorfinnenentwicklungskonzeptes hinaus beschreibt der Masterplan
(Phase 2) eine mögliche Entwicklung unter der Bedingung der
Nachbarschaft zum aktiven Tagebau (etwa 2025 bis 2035). Neben
den dorftypischen Veränderungen, wie dem demografischen
Wandel und dem Rückgang der
Bedeutung der Landwirtschaft,
stehen Venrath und Kaulhausen vor der Herausforderung der
künftigen unmittelbaren Lage am
Braunkohlentagebau.
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Grüngürtel
Landschaftstor
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Fuß
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Aussichtspunkt
Sport- und
Freizeitaktivitäten
Bürgerwiese
Neues Gewerbe
Wohnen und Arbeiten
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L 354
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Rundweg
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Ortsu
Neues Bauen
Neue Wohnformen
Der Braunkohlentagebau geht
mit einem gravierenden Verlust
der Landschaft, wirtschaftlichen
Auswirkungen für die Landwirtschaft, mit dem Abschneiden
sozialräumlicher Netzwerke und
dem Wegfall von Verbindungsstraßen, Nachbarschaften und
Infrastruktureinrichtungen einher.
354
b
ge
Ta
Nachbarschaft Tagebau
M: 1:11.000
Der Lärmschutzwall entlang der
Tagebaukante wird verlängert
und gleichzeitig das äußere Verkehrsnetz so verändert, dass der
Durchgangsverkehr um die Dör-
fer herumgeleitet werden kann.
Bereits im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes wird
in dem Projekt 3.5 ‚Zukunftsvision Tagebaulandschaft‘ der
Grundstein für eine Integration
des Lärmschutzwalls in die Tagebaurandgestaltung mit einem
Aussichtspunkt gelegt.
Die interkommunale Konzeption
des Zweckverbands ‚Tagebaufolgelandschaft‘ sieht die Realisierung eines vielfältig nutzbaren, grünen Bandes aus Gärten,
Parks und einem Radschnellweg
um den Tagebau herum vor. Der
Landschaftsraum ist im Zusammenhang mit dem sich verändernden Tagebau somit stetig ‚in
Bewegung‘.
Das grüne Band überlagert sich
bei Venrath und Kaulhausen mit
den Flächen am Tagebau, welche nur noch eingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden
können und eignet sich für neue
Sport- und Freizeitaktivitäten
zur Kompensation des Verlustes
landschaftlicher Bezüge.
Auf der dem Tagebau zugewandten Seite des Lärmschutzwalls
wird die Tagebaurandstraße geführt, die zur verkehrlichen Entlastungen der Dorfkerne führt.
9
Obstwiese
Bürgerhaus
Sportplatz
Obstwiese
In Venrath reduziert sich durch
das Abbinden der Kuckumer Straße die Belastung des Ortskerns
auf den Ziel- und Quellverkehr.
So können die Aufenthaltsqualität
weiter gestärkt und die Lebensverhältnisse für die Dorfbewohnerschaft verbessert werden.
Nach der Konzentration auf die
Dorfinnenentwicklung wird nun
in Venrath eine maßvolle Außenentwicklung abseits des aktiven
Tagebaus angestrebt. Im Nordwesten, zwischen den Straßen
‚Am Westend‘ und ‚Im Junker‘,
entsteht ein attraktives Wohngebiet mit neuen Wohnformen und
Blickbezügen in die Landschaft,
das sich in die städtebauliche
Struktur des Ortsrandes einfügt
und aufgrund der optimalen Anordnung der Gebäude für eine
energetisch hochwertige und solare Architektur eignet.
Neues Bauen abseits des Tagebaus
Neue Wohnformen
Wohnen und Arbeiten
Platz
Rundweg
Spielplatz
Platz
Landschaftstor
Gemüsegürtel
Rundweg
Platz
Kindergarten
Kirchgarten
Friedhof
geschützter Landschaftsbestand
Landschaftstor
Rundweg
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
K 30
Sportplatz
K1
Bürgerhaus
Landwirtschaftliche Flächen
Nachbarschaft Tagebau
M: 1:6.000
ll
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76
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
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77
HANDLUNGSKONZEPT
3
K1
Phase 3: Seelandschaft
9
Landwirtschaftliche Flächen
Bürgerhaus
Sportplatz
Derutzw heranrückende Tagebau
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ist
mit Flächeneinbußen für die
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örtlichen Landwirte verbunden.
Die Sicherung landwirtschaftlicher Flächen und die damit verbundene Existenzsicherung der
Landwirte ist von großer Bedeutung und setzt das Freihalten der
grünen Mitte als landschaftlich
bedeutender Freiraum zwischen
Venrath und Kaulhausen voraus.
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Platz
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Rundweg
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Neues Bauen
Neue Wohnformen
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Grüngürtel
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Neues Bauen am See
Neue Wohnformen
Wohnen und Arbeiten
Bürgerwiese
Aussichtspunkt
Sport- und
Freizeitaktivitäten
4
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L 354
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Rundweg
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Sport- und
Freizeitangebote
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Dorfinnenentwicklungskonzept
Landwirtschaftliche Flächen
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78
M: 1:6.000
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
m
Ortsu
Nachbarschaft Tagebau
Das interkommunale grüne Band
mit dem Aussichtspunkt in den
Tagebau schafft neue landschaftliche Qualitäten im Südosten von
Kaulhausen. Die Tagebaurandstraße soll in Tieflage fortgeführt
werden, um zukünftige Entwicklungsoptionen zum Wasser offen
zu halten.
Rundweg
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L 354
4
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Landschaftstor
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Bürgerwiese
Neues Gewerbe
Wohnen und Arbeiten
Platz
geschützter Landschaftsbestand
In Kaulhausen entfällt der Durchgangsverkehr durch die Entwidmung der L 354 bzw. die Anbindung der K 30 an die L 277 n. Der
Dorfkern wird entlastet und neu
gestaltet, die Aufenthaltsqualität
und die Lebensverhältnisse verbessert und der Ort punktuell mit
neuen Wohnformen ergänzt.
Aussichtspunkt
Sport- und
Freizeitaktivitäten
Friedhof
nt
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Kindergarten
Platz
Kirchgarten
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Neues Bauen am See
Neue Wohnformen
Wohnen und Arbeiten
Rundweg
K 30
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Landschafts- Gemüsegürtel
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Rundweg
Spielplatz
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Se
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Landschaftstor
Platz
Bö
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Grüngürtel
Obstwiese
Gastronomie mit
Seeblick
Sport- und
Freizeitaktivitäten
Strand
Pr
Marina
Wassersport
Venrath und Kaulhausen
Seelandschaft M: 1:11.000
Mit der ‚Seenlandschaft‘ beschreibt der Masterplan (Phase
3) die Zukunftsvision einer attraktiven Randlage am Wasser
inmitten einer rekultivierten Tagebaufolgelandschaft. Nach dem
aktiven Tagebau folgt das ‚Loch‘
und der sich allmählich füllende
Garzweiler See. In der Zwischenphase (etwa 2035 bis 2045) werden das grüne Band ausgebaut
und temporäre Nutzungen stattfinden.
In dem interkommunalen Planerworkshop wurden verschiedene
Szenarien sowohl für temporäre als auch langfristige Nutzungen entwickelt. Das bereits in
der Phase des aktiven Tagebaus
begonnene grüne Band wird als
‚Hauptschlagader‘ der Region
bezeichnet. Den Menschen soll
die durch den Tagebau verlorene
Landschaft zurückgegeben und
das ‚Loch gekapert‘ werden. Die
Ideen der Planungsteams des
Workshops reichen von einem
Experimentierraum für Gewerbe,
neue Wohnformen, temporäre
Nutzungen und Landschaftspro-
jekte, über Sport- und Freizeitaktivitäten am Steg bis hin zu einer
Seilbahnen über den Tagebau
bzw. über das Loch und den See.
In unmittelbarer Nähe der beiden Dörfer entsteht ein neuer
vielseitiger und attraktiver Landschaftsraum, der mit Impulsen
verbunden ist. Als Gegenstück
zur fossilen und endlichen Energiegewinnung, die den Raum
maßgeblich geprägt hat, könnte
eine ‚nachwachsende Energielandschaft‘ geschaffen werden.
Mit dem Ende des aktiven Tagebaus ergeben sich nun neue
attraktive Randlagen am zukünftigen See. Dieses Entwicklungspotenzial muss bereits heute
angedacht werden. So bietet die
Tieflage der Tagebaurandstraße
die Möglichkeit eines ebenerdigen Übergangs von Kaulhausen zum See als Voraussetzung
für die Entwicklung attraktiver
Bauflächen mit möglichen vorgelagerten neuen wasser- und
freizeitbezogenen gewerblichen
Nutzungen.
79
HANDLUNGSKONZEPT
3
Landwirtschaftliche Flächen
Rundweg
Kindergarten
Platz
Kirchgarten
Friedhof
Platz
geschützter Landschaftsbestand
Landschaftstor
Seelandschaft
M: 1:6.000
K 30
In Venrath werden die Entwicklungsflächen bewusst nicht bis
an den See heran geführt, um
den neu entstandenen regionalen Landschaftsraum des grünen
Bandes zu sichern. Die städtebauliche Entwicklung Venraths
soll auch in dieser Phase noch
den dörflichen Charakter wahren.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Aussichtspunkt
Sport- und
Freizeitaktivitäten
4
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Bus
L 354
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Rundweg
Rundweg
Sport- und
Freizeitangebote
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Steg
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354
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
Landwirtschaftliche Flächen
80
Rundweg
Der grüne Raum zwischen Kaulhausen und dem See kann attraktiv gestaltet werden. Eine
Promenade inszeniert die Lage
am See und stellt Blickbezüge
zwischen Dorf und Seelandschaft
her. Die Hanglagen können auf
unterschiedlichste Weise mit Nutzungs- und Landschaftsstrukturen bespielt werden. So ergeben
sich völlige neue Entwicklungspotenziale für Kaulhausen am
See.
Bürgerwiese
gL
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umg
Orts
Die Neubauflächen mit einem
Einwohnerpotenzial von etwa
600 Einwohnern sind von gesamtstädtischer Bedeutung. Die
Einwohnerzahlzunahme wird mit
Auswirkungen auf die Infrastruktureinrichtungen zu berücksichtigen sein und den Ort stärken.
Neues Bauen am See
Neue Wohnformen
Wohnen und Arbeiten
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Neues Bauen am See
Neue Wohnformen
Wohnen und Arbeiten
Fu
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Landschafts- Gemüsegürtel
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Rundweg
Spielplatz
Platz
nd
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Se
Platz
Die Entwicklungsflächen für neue
Wohn- und Mischgebiete mit hohem Freizeitpotenzial ergänzen
die historischen Dorfstrukturen.
Dargestellt ist ein Bauflächenpotenzial für etwa 500 neue Einwohnern. Eine Überdeckelung
der Tagebaurandstraße ermöglicht einen direkten Zugang von
Kaulhausen zum See.
Landschaftstor
ng
Obstwiese
Grüngürtel
hu
Sportplatz
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9
Bürgerhaus
Kaulhausen ist während des Tagebaus am stärksten von den
Immissionen betroffen, hat aber
in der Phase nach dem Tagebau das Privileg, in unmittelbarer
Nähe zum See zu liegen.
Bö
K1
Mit dem Ende des Tagebaus erstrecken sich in Venrath interessante städtebauliche Entwicklungsflächen für neue Wohn- und
Mischgebiete mit Freizeitpotenzial im Südosten zwischen den
Straßen ‚Im Dahl‘ und ‚Wanloer
Straße‘, sowie zwischen ‚Schüppenstiel‘, ‚Wanloer Straße‘ und
‚Kuckumer Straße‘ bis an die
Abstandflächen der Hochspannungsleitung.
Gastronomie mit
Seeblick
Sport- und
Freizeitaktivitäten
Strand
Pr
Marina
Wassersport
Seelandschaft M: 1:6.000
81
4. PROJEKTE
4.1 GEMEINSCHAFT UND SOZIALE
INFRASTRUKTUR
4.2 ÖFFENTLICHER RAUM UND VERKEHR
4.3 LANDSCHAFT UND FREIZEITGESTALTUNG
4.4 BAUEN, WOHNEN UND ENERGIE
4.5 LANDWIRTSCHAFT, GEWERBE
UND VERSORGUNG
PROJEKTE
4
Landwirtschaftliche Flächen
K1
9
1. Gemeinschaft und
soziale Infrastruktur
1.5
1.2
3.1
1.6
1.1
Sanierung Gaststätte Bruns
3.3
1.2
Multifunktionales Bürgerhaus
4.2
1.3
Ausbau KIGA
1.4
Ausbau Pfarrheim
1.5
Dorfforum Venrath und
Kaulhausen
Bürgerhaus
Sportplatz
2.4
Obstwiese
3.2
5.3
5.4
2.5
3.1
Nachverdichtung
1.6
3.2
3.1
Landschaftstor
2.5
1.4
5.2 2.1
Kindergarten
Platz
Kirchgarten
2.5
4.1
5.1
4.4
Friedhof
4.1
Landschaftstor
Rundweg
3.1
K 30
Verbindung
Venrath / Kaulhausen
Landwirtschaftliche Flächen
3.5
Gestaltung Bürgerwiese
Kaulhausen
4.4
2.3
Neugestaltung Dorfplatz
Kaulhausen
Neugestaltung Ortseingänge
2.5
Neugestaltung Straßen
3. Landschaft und
Freizeitgestaltung
2.4
Dorfinnenentwicklungskonzept
3.1
M: 1:6.000
Rundweg um die Dörfer,
neue Freizeitaktivitäten
3.1
Landschaftstor
3.2
Altbausanierung ortstypischer
Gebäude
3.4
Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen
eg
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Nachverdichtung
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L
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zu
2.5
Energetisches Quartierskonzept
Bauland aktivieren / neues
Bauland schaffen
c
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4. Bauen, Wohnen und Energie
Neugestaltung Kirchgarten
2.4
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5.1
2.3
Bus
Platz
Bus
3.1
Rundweg
4.4
4.1
ße
L
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3.5
2.4
L 354
4
Bürgerwiese
str
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Ta
L 354
5.2
5. Landwirtschaft, Gewerbe
und Versorgung
5.1
Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen
5.2
Neues Gewerbe /
neue Versorgungsangebote
5.3
Neue Mobilität
5.4
Technische Infrastruktur
Dorfinnenentwicklungskonzept
M: 1:6.000
ll
wa
84
utz
h
sc
rm
Lä
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
tzw
hu
4.3
2.2
5.1
3.2
Zukunftsvision Tagebaulandschaft
4.3
1.1
3.1
3.4
Neugestaltung Dorfplatz
Venrath
2.1
2.5
geschützter Landschaftsbestand
Erstellung Wegenetzkonzept
2. Öffentlicher Raum u. Verkehr
4.3
2.2
4.4
3.3
4.2
Gemüsegürtel
1.3
Gestaltung Ortsränder
4.1
Rundweg
Spielplatz
4.3
3.1
Immissionsschutz
3.2
85
PROJEKTE
4
4.1 HANDLUNGSFELD 1 - GEMEINSCHAFT UND SOZIALE INFRASTRUKTUR
1.1 Sanierung Gaststätte Bruns
Sanierung
Gaststätte Bruns
Projektträger
Dorfgemeinschaft
Gesamtkostenschätzung
200.000,00 €
Förderung
keine
Förderfähige Kosten
keine
geplante Umsetzung
2019 / 2020
86
Die ehemalige Gaststätte Bruns
ist zentral in Venrath am Dorfplatz gelegen. Das Gebäude war
einst Teil eines landwirtschaftlichen Betriebs bzw. eine Brauerei
und wird seit 1759 als Gaststätte
genutzt. Im Jahre 1988 wurde die
Gaststätte Bruns von der Bürgerinitiative ‚Stopp Rheinbraun’, als
Teil der Dorfgemeinschaft Venrath Kaulhausen e.V., erworben
und zur Begegnungsstätte bzw.
als Raum für kleinere Veranstaltungen umgenutzt. Im Jahre
2004 wurde der Biergarten umgestaltet.
Die ehemalige Gaststätte Bruns
ist eine bedeutende Infrastruktureinrichtung für Venrath und
Kaulhausen. Die Räumlichkeiten
sind sanierungsbedürftig, werden
aber intensiv genutzt, beispielsweise für Treffen und Versammlungen der zahlreichen Vereine,
u.a. der Dorfgemeinschaft e.V.,
Diskussionsveranstaltungen,
Geburtstagsfeiern oder Beerdigungskaffee.
Terrasse
Sanierung Gaststätte Bruns
M: 1:500
Dorfinnenentwicklungskonzept
Eine zusätzliche Funktion kommt
den Räumlichkeiten durch das
Dorfinnenentwicklungskonzept
zu. Der Prozess bedingt eine
kontinuierliche Mitarbeit und Unterstützung der Dorfbewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen. Somit wird die ehemalige
Gaststätte Bruns zentrale Anlaufstelle und bietet ein Forum
für die interessierte Dorfbewohnerschaft. Von hier aus werden
heute schon einige Initiativen und
Prozesse gesteuert und begleitet,
die der Umsetzung von Projekten
und Maßnahmen im Sinne der
Dorfentwicklung dienen. Neben
den bisherigen Nutzungen durch
die Dorfgemeinschaft e.V. und
Bürgerinitiativen soll der Standort durch weitere Nutzungen wie
Themenabende, Diskussionsrunden und ein Ehrenamtsbüro zur
Stärkung der Eigeninitiative der
Dorfbewohnerschaft ergänzt werden. Träger und somit zuständig
für die Sanierung der Gaststätte Bruns ist die Bürgerinitiative
‚Stopp Rheinbraun‘. Fördermittel
für private Eigentümer können in
Anspruch genommen werden.
Venrath und Kaulhausen
Im Zusammenhang mit weiteren
Maßnahmen im Rahmen des
Dorfinnenentwicklungskonzeptes wie beispielsweise der Neugestaltung des Dorfplatzes und
des Kirchgartens führt die Sanierung der Gaststätte Bruns zu
einer nachhaltigen Stärkung des
Ortskerns von Venrath als Begegnungsort. Das Konzept für
die Gaststätte Bruns und die zukünftige Nutzung muss mit dem
Projekt ‚Multifunktionales Bürgerhaus‘ sowie der örtlichen Gastro-
nomie abgestimmt werden. Es
sind Nutzungskonzepte, Wirtschaftlichkeit und Standortfaktoren abzuwägen.
Die ehemalige Gaststätte Bruns
soll saniert und den Erfordernissen als Anlaufstelle und Forum
für den Prozess der Dorfinnenentwicklung und als Infrastruktureinrichtung angepasst werden.
Die Sanierung des Gebäudes hat
eine hohe Priorität. Die Umsetzung ist bereits für 2019 / 2020
angedacht. Für die Sanierung der
Gaststätte Bruns werden etwa
200.000,00 Euro angesetzt.
Die Gaststätte Bruns,
Foto RaumPlan.
Die Sanierung der Gaststätte Bruns,
Perspektive RaumPlan.
87
PROJEKTE
4
1.2 Multifunktionales Bürgerhaus
Multifunktionales
Bürgerhaus
Projektträger
Öffentlich / Stadt Erkelenz
Gesamtkostenschätzung
3.000.000,00 €
Förderung
Dorfinnentwicklungsförderung
Förderfähige Kosten
1.950.000,00 €
geplante Umsetzung
2019 / 2020
Förderzugang
- Herstellung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtung
- Verbesserung Lebensverhältnisse / Stärkung Dorfgemeinschaft / Dorfinnenentwicklung
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
- Förderung und Erhalt von
Brauchtum / Vereinsleben
88
In Venrath und Kaulhausen gibt
es ein starkes und vielfältiges
Vereinsleben. Die beiden Dörfer
sind mit Veranstaltungen, wie beispielsweise den Karnevalssitzungen der KG Venroder Wenk oder
der Sankt Josef Schützenbruderschaft über ihre Grenzen hinaus
bekannt. Die Räumlichkeiten entsprechen jedoch nicht mehr dem
heutigen Standard und befinden
sich in Privatbesitz.
Für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Vereinslebens
von Venrath und Kaulhausen ist
damit eine Ungewissheit über
die langfristige Verfügbarkeit der
Räume verbunden. Zusätzlich
beschränken der Zustand, die
mangelnde Barrierefreiheit und
die zentrale Lage der Räumlichkeiten der Gaststätte Bruns und
des Saals Lanfermann-Oellers
(z.B. Lärmbelästigung, Stellplatzmangel) die Attraktivität für
mögliche neue Akteure und die
Entwicklungsmöglichkeiten der
Vereine vor allem hinsichtlich
neuer Angebote, Kurse und Ideen.
Multifunktionales Bürgerhaus
M: 1:750
Dorfinnenentwicklungskonzept
Als Standort wird unter anderem
die städtische Fläche westlich
des Sportplatzes in Venrath geprüft. Argumente für den Standort sind neben der Größe, das
im Vergleich zu einer Fläche im
Dorfzentrum geringe Störpotenzial hinsichtlich Lärm und Verkehr. Zudem bietet sich im Zuge
der Planung die Möglichkeit, den
Ortseingang neu zu gestalten
und die Geschwindigkeit des Verkehrs bereits am Ortseingang zu
reduzieren. Von den Bürgern ist
in der Veranstaltung zum Dorfentwicklungsprozess zunächst ein
Standort zwischen beiden Dörfern, im Bereich des zukünftigen
Tagebaurandes gewünscht worden. Für den Vorschlag sprechen
die zentrale Lage zwischen den
beiden Dörfern sowie die Einbindung in die Planungen zur Tagebaurandgestaltung. Die Planung
wird sich jedoch erst im Zuge
der Arbeit des in der Gründung
befindlichen
Zweckverbandes
konkretisieren. Darüber hinaus
sind eigentums- und planungsrechtliche Fragen zu klären. Voraussichtlich wird die Realisierung
Venrath und Kaulhausen
eines Standortes zwischen den
Orten am Tagebaurand nicht so
zeitnah umsetzbar sein, wie am
Standort Sportplatz.
Es ist davon auszugehen, dass
Venrath und Kaulhausen langfristig von der Lage am See profitieren, wachsen werden und ein
Bürgerhaus als Bestandteil der
städtischen Infrastruktur intensiv
genutzt wird. Neue Angebote,
Kurse und Ideen für die Nutzung
des multifunktionalen Bürgerhauses können Seniorensportgruppen, Sport- und Kulturangebote
für die Jugend, Mutter-Kind-Turnen, Chorproben, Kinoabende,
Comedy / Kabarett / Theater und
andere Kulturangebote, sowie
Konzerte und weitere Tanzveranstaltungen sein.
Die Herbstkirmes und das Schützenfest finden bisher auf der
ursprünglich als Provisorium
bereitgestellten Fläche des Trainingsplatzes des Sportvereins
SV Venrath statt und verursachen
Schäden auf der Fläche, was zu
Konflikten mit der Sportnutzung
Hall
e
Um
kleid
e
Foy
er
Ver
so
gun rg
Sem
in
raum ar-
Multifunktionales Bürgerhaus
führt. Eine Verlagerung in das
multifunktionale Bürgerhaus gibt
auch diesen Veranstaltungen einen festen und zukunftssicheren
Ort.
Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes soll ein modernes multifunktionales und
barrierefreies Bürgerhaus zur Deckung der Bedarfe des Vereinslebens, zur Förderung und zum
M: 1:600
Erhalt des Brauchtums und zur
Stärkung der Dorfgemeinschaft
entstehen. Das Konzept und die
Nutzung muss mit der Gaststätte
Bruns und der örtlichen Gastronomie abgestimmt werden. Das
multifunktionale Bürgerhaus hat
eine hohe Priorität. Die Umsetzung ist je nach Standort frühestens für 2019 / 2020 angedacht.
Für die Maßnahme werden etwa
3.000.000,00 Euro angesetzt.
89
PROJEKTE
4
1.3 Ausbau KIGA
Ausbau
Kindergarten
Projektträger
Öffentlich / Stadt Erkelenz
Gesamtkostenschätzung
250.000,00 €
Förderung
Förderung durch
Landesmittel
Förderfähige Kosten
k.A.
geplante Umsetzung
2018
1.4 Ausbau Pfarrheim
Der städtische Kindergarten Venrath wurde 1995 erbaut und liegt
in zentraler Lage in unmittelbarer
Nähe zur Kirche Sankt Valentin
in Venrath. Die Räumlichkeiten
sind 155 Quadratmeter groß und
beinhalten neben einem großen
Gruppenraum einen Nebenraum
und Versorgungsräume für aktuell eine Kindergartengruppe. Die
Außenanlagen sind 2.000 Quadratmeter groß und verfügen über
eine große Sandspielfläche und
eine Wasserlandschaft.
Der Kindergarten ist in die Aktivitäten der Vereine von Venrath
und Kaulhausen stark eingebunden. Eine weitere Kooperation
besteht mit einem Landwirt unmittelbar neben der Bäckerei in
Venrath. Der Kindergarten bietet
Betreuungsmöglichkeiten für 25
Kinder im Alter zwischen 3 und 6
Jahren.
Für den bereits geplanten Ausbau der U3-Betreuung wird das
Raumangebot des Kindergartens
verdoppelt, sodass ein weiterer
Gruppenraum, ein Nebenraum
90
Ausbau
Pfarrheim
Projektträger
Privat / Kirche
KIG
A
Gesamtkostenschätzung
280.000,00 € (Ausbau)
120.000,00 € (Außenanlagen)
Förderung
keine
Förderfähige Kosten
keine
Brunnen
mit Schlafmöglichkeiten und zusätzliche Versorgungsräume geschaffen werden. Die großzügigen Außenanlagen werden dafür
minimal reduziert und an die Bedürfnisse für unter 3 Jährige angepasst.
Das Angebot des städtischen
Kindergartens Venrath wird seitens der Stadt Erkelenz mit Förderungen durch Landesmittel
Ausbau KIGA
M: 1:600
geplante Umsetzung
2021
um ein Betreuungsangebot für
Kinder unter 3 Jahren ergänzt.
Der Ausbau des Kindergartens
für U3-Betreuung hat eine hohe
Priorität. Die Planungen sind in
Arbeit, die Baumaßnahmen beginnen bereits im Jahre 2018 und
werden voraussichtlich bis 2020
durch die Stadt Erkelenz abgeschlossen sein. Für die Maßnahme werden etwa 250.000,00
Euro angesetzt.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die frühere Schule wurde 1991
zum Pfarrheim der ehemaligen
Gemeinde Sankt Valentin umgebaut und gehört heute zur Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz.
Das Gebäude wurde 1991 vollständig instandgesetzt und beinhaltet zwei Versammlungsräume,
im Erdgeschoss für 15 bis 18
Personen und im Obergeschoss
für 60 bis 70 Personen sowie
Nebenräume und zwei Wohneinheiten. Das Pfarrheim wird regelmäßig für Training der Tanz- und
Fitnessgruppen, Trommler- und
Pfeifercorps Venrath sowie gelegentlich für private Feiern, Versammlungen, als Cafeteria beim
Dorffest und vom katholischen
Bildungswerk für Foren und Seniorenkaffee genutzt.
Die Nutzung des Pfarrheims ist
durch mangelnde Barrierefreiheit
eingeschränkt. Zudem gibt es bei
einigen Nutzungen Konflikte mit
der Nachbarschaft hinsichtlich
Lärm und Verkehr. Ein Ausbau
des Pfarrheims in Kombination
mit einer barrierefreier Gestaltung wird empfohlen.
Venrath und Kaulhausen
Hofgestaltung
Pfarrheim
Ausbau Pfarrheim M: 1:500
Die katholische Kirchengemeinde Christkönig Erkelenz ist Eigentümerin der Immobilie und somit zuständig für die Umsetzung
der Maßnahme. Der Ausbau des
Pfarrheims hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist
für 2021 geplant. Für die Maßnahme werden etwa 280.000,00
Euro für den Ausbau des Pfarrheims und 120.000,00 Euro für
die Außenanlagen angesetzt.
Die Nutzung des Pfarrheims ist
mit den vorhanden bzw. neu geplanten Infrastruktureinrichtungen (Gaststätte Bruns, Bürgerhaus, Saal Lanfermann-Oellers)
abzustimmen. Eine alternative
Nutzung des Pfarrheims als ortsbildprägendes Gebäude könnten bei baulicher Umgestaltung
Wohnformen für ältere Menschen
und zukunftsweisende Wohnformen sein.
91
PROJEKTE
4
1.5 Dorfforum Venrath und Kaulhausen
Dorfforum Venrath
und Kaulhausen
Projektträger
Privat / Dorfgemeinschaft
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Förderung
Initiative Dorfgemeinschaft /
Vereine / Kirche etc.
Förderfähige Kosten
keine
geplante Umsetzung
bereits 2017 begonnen
Die Organisation des bürgerschaftlichen Engagements ist im
Prozess der Dorfinnenentwicklung ein entscheidender Baustein. Benötigt wird eine Plattform
als Vertretung der Bürgerschaft
und zum Austausch von Projektideen und -ansätzen mit der Stadt
Erkelenz. Neben der Beteiligung
an der Realisierung von förderfähigen Projekten ist die Umsetzung von Projekten in Eigeninitiative durch die Dorfgemeinschaft
gewünscht.
Das Dorfforum ist ein Initiator von
Veranstaltungen und Aktionen,
stärkt die Eigeninitiative der Dorfbewohnerschaft und dient als
Beratungsorgan und Stimme der
Dorfbewohnerschaft von Venrath
und Kaulhausen in kommunalen
Angelegenheiten. Ein Ort für das
Dorfforum könnte die ehemalige
Gaststätte Bruns am Dorfplatz
Venrath oder das Bürgerhaus
sein.
Das vereinsunabhängige Dorfforum Venrath und Kaulhausen als
zentrale
Kommunikationsplatt-
92
1.6 Immissionsschutz
Immissionsschutz
Projektträger
RWE Power / Stadt Erkelenz
Gesamtkostenschätzung
N.N
Förderung
keine
Förderfähige Kosten
keine
Zusammensetzung Dorfforum Venrath und Kaulhausen,
Piktogramm RaumPlan.
form soll den Prozess der Dorfinnenentwicklung durch Benennung konkreter Ansprechpartner
bzw. ‚Kümmerer‘ für Maßnahmen
und Projekte der Dorfinnenentwicklung unterstützen. Das Dorfforum ist zwar kein Förderprojekt,
spielt aber im Rahmen des Dorfinnentwicklungskonzeptes eine
tragende und administrative Rolle. Das Dorfforum Venrath und
Kaulhausen hat eine hohe Priori-
geplante Umsetzung
2018 - 2023
tät. Die Umsetzung hat durch die
Bildung von Arbeitsgruppen zu
verschiedenen Maßnahmen und
Projekten des Dorfinnenentwicklungskonzeptes bereits begonnen (z.B. Arbeitsgruppe ‚Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen‘).
Für die Gründung des Dorfforums
Venrath und Kaulhausen werden
keine Kosten angesetzt. Es wird
durch bürgerschaftliches Engagement getragen.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Die beiden Dörfer Venrath und
Kaulhausen liegen in unmittelbare Nähe zum Braunkohlentagebau Garzweiler.
Der Braunkohlentagebau birgt
eine große Ungewissheit bezüglich möglicher Belastungen
durch Staub, Lärm, Erschütterungen und Bauschäden an Privateigentum der angrenzenden
Bewohnerschaft. Neben des
Abschneidens von sozialräumlichen Netzwerken (z.B. Wegfall
von Schulen und Sportangeboten in den umliegenden Orten),
Verbindungsstraßen und Nachbarschaften, befürchtet die Dorfbewohnerschaft von Venrath und
Kaulhausen Belastungen für ihr
Eigentum, ihre Lebensbedingungen und ihre Gesundheit.
se zusätzliche Messpunkte entlang der Tagebaukante seitens
RWE Power notwendig.
Die konkreten Belastungen durch
den Braunkohlentagebau für die
Lebensbedingungen und vor
allem aber die Gesundheit der
Dorfbewohnerschaft müssen ermittelt, benannt und vermindert
werden. Zur Ermittlung konkreter
Belastungen sind möglicherwei-
Für den Immissionsschutz soll,
parallel zum Dorfinnenentwicklungskonzept, von RWE Power
ein Schutzkonzept zur Ermittlung
der Feinstaubbelastungen vor Ort
erstellt werden. So kann man auf
mögliche Belastungen reagieren,
um die Gesundheit der Bewoh-
Tagebau Garzweiler,
Foto webwrite, Zugriff 10.08.2017.
nerschaft umliegender Dörfer zu
sichern. Zusätzlich soll ein allgemein zugängliches Informationsangebot zur Verfügung gestellt
werden.
Der Immissionsschutz hat für die
Dorfbewohnerschaft von Venrath
und Kaulhausen eine hohe Priorität. Für die Maßnahme konnten
keine konkreten Kosten ermittelt
werden.
93
PROJEKTE
4
4.2 HANDLUNGSFELD 2 - ÖFFENTLICHER RAUM UND VERKEHR
2.1 Neugestaltung Dorfplatz Venrath
Neugestaltung
Dorfplatz Venrath
Projektträger
Öffentlich / Stadt Erkelenz
Gesamtkostenschätzung
1.300.000,00 €
Marktplatz
Förderung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Förderfähige Kosten
850.000,00 €
geplante Umsetzung
2019 / 2020
Förderzugang
- Verbesserung innerörtlicher
Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung
- Verbesserung Lebensverhältnisse / Stärkung Dorfmitte
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
94
Neugestaltung Dorfplatz Venrath,
Perspektive RaumPlan.
Der Dorfplatz von Venrath bildet
den Schnittpunkt der drei Dorfachsen Herrather Straße im Norden, Kuckumer Straße im Osten
und der Straße In Venrath im
Westen. Der zentral gelegene
Dorfplatz bündelt die wichtigsten
Infrastruktureinrichtungen,
wie
die Kirche Sankt Valentin, den
Dorfladen und Bäcker Gillrath’s
Brotkorb sowie die ehemalige
Gaststätte Bruns.
Der Dorfplatz war früher ein beliebter Treffpunkt für die Bewohnerschaft von Venrath, ist jedoch
durch die autogerechte Gestaltung und fehlende Aufenthaltsqualität bedeutungslos geworden. Die Platzfläche wird von
großzügigen
Verkehrsflächen
und der Buswendeschleife dominiert. Breite Fahrbahnflächen,
meist enge Bürgersteige mit
Hochborden und fehlenden Aus-
stattungselementen schränken
die Aufenthaltsqualität und die
Barrierefreiheit ein.
ola
Perg
Der Dorfplatz in Venrath wird in
einem einheitlichen Duktus verkehrsberuhigt und barrierefrei
neugestaltet. Durch die einheitliche Oberflächengestaltung entsteht eine zusammenhängende
Platzfläche unter Einbezug der
Fahrbahnflächen.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Terrasse
Neugestaltung Dorfplatz Venrath M: 1:500
Venrath und Kaulhausen
95
PROJEKTE
4
2.2 Neugestaltung Kirchgarten
KIG
Neugestaltung
Kirchgarten
Projektträger
Privat / Kirche
Gesamtkostenschätzung
200.000,00 €
Förderung
keine
Marktplatz
Förderfähige Kosten
keine
Dorfplatz Venrath Marktnutzung M: 1:200
Die notwendigen Stellplätze und
die Buswendeschleife werden in
die Gestaltung einbezogen. Der
Dorfplatz wird mit Bäumen und
Baumbänken versehen, um die
Aufenthaltsqualität zu stärken.
Die Anordnung der Bäume und
der Möblierung lässt eine große
Nutzungsvielfalt zu. Der Dorfplatz
wird wieder zu einem attraktiven
Ort sowie zu einem informellen
Treffpunkt, der Raum für neue
96
Nutzungsideen bietet. Als Gegenstück zur Platzfläche wird der
landschaftlich gestaltete Kirchgarten über eine Treppenanlage
an den Dorfplatz angebunden.
Im Zuge der Umsiedlung der benachbarten Dörfer Keyenberg,
Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath wird der
ÖPNV in Erkelenz etwa ab Mitte
der 2020er Jahre neu strukturiert.
Somit wird die Buswendeschleife auf dem Dorfplatz in Venrath
möglicherweise obsolet, da der
Verkehr in Richtung Keyenberg,
Kuckum etc. wegfallen wird. Aufgrund der einheitlichen Oberflächengestaltung des Dorfplatzes
in Venrath kann die Buswendeschleife bis dahin in die offene
Platzgestaltung
eingebunden
werden und zu einem späteren
Zeitpunkt entfernt werden.
geplante Umsetzung
2020
Der Dorfplatz Venrath soll im Rahmen des Dorfinnentwicklungskonzeptes zur Steigerung der Gestalt- und Aufenthaltsqualität und
Verbesserung der Nutzbarkeit
erneuert werden. Die Neugestaltung des Dorfplatzes Venrath hat
eine hohe Priorität. Die früheste
Umsetzung ist für 2019 / 2020
angedacht. Für die Maßnahme
werden etwa 1.300.000,00 Euro
angesetzt.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
A
Das unmittelbare Umfeld bzw. die
Erschließung der Kirche Sankt
Valentin wurde bereits neu und
barrierefrei gestaltet. Der Kirchgarten blieb größtenteils unberührt, wurde jedoch teilweise in
Eigeninitiative der Dorfbewohnerschaft aufgewertet. Der Kirchgarten ist zum Dorfplatz hin durch
Bepflanzungen abgeschottet. Die
Bepflanzung wirkt wie eine Barriere und schränkt die Einsehbarkeit und soziale Kontrolle des
Kirchgartens ein.
Der Kirchgarten soll als Generationenpark zum Dorfplatz hin offen gestaltet werden und eine höhere Aufenthaltsqualität durch die
Anlage von Bänken und gegebenenfalls eines Wasserspiels enthalten. Das Kernstück des Kirchgartens bzw. Generationenparks
ist eine rückwärtig geschlossene
und in den Abendstunden beleuchtete Pergola, die einerseits
einen baulichen Abschluss der
rückseitigen Anbauten der angrenzenden Wohnbebauung bildet, andererseits als Witterungsschutz fungiert.
Brunnen
ola
Perg
Neugestaltung Kirchengarten M: 1:500
Der Kirchgarten ist neben dem
Bürgerhaus, dem Pfarrheim und
dem Dorfplatz ein weiterer Treffpunkt zum spontanen Austausch
zwischen Jung und Alt, Alteingesessenen und Neubürgern und
stärkt die Bedeutung der Mitte für
die Dorfbewohnerschaft.
Die Neugestaltung des Kirchgartens ist kein Förderprojekt der
Dorfinnenentwicklung, nimmt al-
lerdings im Gesamtkonzept eine
bedeutende Rolle im Zusammenspiel mit dem Dorfplatz Venrath
ein. Die Kirche Sankt Valentin
ist Eigentümerin und somit zuständig für die Umsetzung. Die
Neugestaltung des Kirchgartens
hat eine niedrige Priorität. Die
früheste Umsetzung ist für 2020
angedacht. Für die Maßnahme
werden etwa 200.000,00 Euro
angesetzt.
97
PROJEKTE
4
2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen
kann die bisherige Durchgangsstraße (L 354) von der Tagebaurandstraße abgebunden und entwidmet werden. Damit entfallen
ab etwa Anfang der 2020er Jahre die Durchgangsverkehre und
ermöglichen eine Neugestaltung
der Fläche rund um die Wendelinus - Kapelle zugunsten einer
verbesserten Aufenthalts- und
Gestaltungsqualität.
Dorfplatz
Kaulhausen
Projektträger
Öffentlich
Gesamtkostenschätzung
600.000,00 €
Förderung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Förderfähige Kosten
390.000,00 €
geplante Umsetzung
2022
Förderzugang
- Verbesserung innerörtlicher
Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung
- Verbesserung Lebensverhältnisse
- Gestaltung Dorfplatz / Stärkung Dorfmitte
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
98
Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen,
Perspektive RaumPlan.
Der Dorfplatz von Kaulhausen
bildet den Schnittpunkt der beiden Dorfachsen Kaulhausen von
Ost nach West (L 354) und Nord
nach Süd. Auf dem Dorfplatz
steht weithin sichtbar die Wendelinus - Kapelle, als einzige soziale Infrastruktureinrichtung und
Wahrzeichen von Kaulhausen.
Anteil geprägt. Die Platzfläche
ist von überdimensionierten Verkehrsflächen zerschnitten. Breite
Fahrbahnflächen und enge Bürgersteige mit Hochborden, vor
allem in unmittelbarer Nähe der
Wendelinus - Kapelle, schränken
die Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit ein.
Kaulhausen ist heute von Durchgangsverkehr mit hohem LKW-
Die Voraussetzung für die Neugestaltung des Dorfplatzes Kaul-
hausen ist die Entwidmung der
L 354 und die damit verbundene
verkehrliche Entlastung des Dorfkerns. Dies wird im Zuge der Anbindung der K 30 mit der L 277n
möglich. Die L 277n als Fortführung der Tagebaurandstraße
L 354 n zwischen Wanlo und Kaulhausen wird in Richtung Kückhoven geführt und südlich von Kaulhausen mit einer Verlängerung
der K 30 verbunden. Dadurch
Dorfinnenentwicklungskonzept
Der Dorfplatz Kaulhausen wird
in einem einheitlichen Duktus
verkehrsberuhigt und barrierefrei gestaltet. Durch die niveaugleiche Oberflächengestaltung
entsteht eine Platzfläche über
die beiden zentralen Dorfachsen
hinweg. Der Dorfplatz unmittelbar
vor der Wendelinus - Kapelle wird
mittels Pollern von der Fahrbahn
abgegrenzt. Eine Treppenanlage vermittelt zwischen dem Höhenniveau vor der Wendelinus
- Kapelle und dem Höhenniveau
der südlichen Straße und bietet
gleichzeitig neue informelle Sitzmöglichkeiten. Der Dorfplatz wird
zu einem attraktiven Treffpunkt
und Ort der Kommunikation. Als
Venrath und Kaulhausen
Platz
Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen M: 1:500
grünes Gegenstück zum Dorfplatz und als kurzfristige Maßnahme entsteht im Nordosten die
landschaftlich gestaltete Bürgerwiese Kaulhausen mit flexibler
Nutzung für kleinere Veranstaltungen, Spielmöglichkeiten für
Kinder und als weiterer Treffpunkt
in Kaulhausen.
Der Dorfplatz Kaulhausen soll im
Zuge des Dorfinnentwicklungskonzeptes, zur Steigerung der
Gestalt- und Aufenthaltsqualität
sowie der Nutzbarkeit als Dorfplatz, erneuert werden. Die Neugestaltung des Dorfplatzes hat
eine hohe Priorität. Die früheste
Umsetzung ist allerdings erst ab
2022 möglich, da das Planfeststellungsverfahren L 354 (Süd)
und der damit verbundene Bau
der Umgehungsstraße zur verkehrlichen Entlastung der Dorfachse und des Dorfplatzes Kaulhausen noch nicht abgeschlossen
sind. Für die Maßnahme werden
etwa 600.000,00 Euro angesetzt.
99
PROJEKTE
4
2.4 Neugestaltung Ortseingänge
Ortseingänge
Projektträger
Öffentlich
Gesamtkostenschätzung
Herrather Str. 220.00,00 €
Kuckumer Str. 60.000,00 €
Kaulhausen V2 860.000,00 €
Förderung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Förderfähige Kosten
Herrather Str. 143.000,00 €
Kuckumer Str. 39.000,00 €
Kaulhausen V2 559.000,00 €
geplante Umsetzung
2020 - 2022
Förderzugang
- Verbesserung innerörtlicher
Verkehrsverhältnisse
- Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung
- Einbindung des Dorfes in die
Landschaft
- Gestaltung des Ortsbildes
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
100
Die Ortseingänge von Venrath
und Kaulhausen sind teilweise
von hohem Verkehrsaufkommen
geprägt. Die Seitenbereiche sind
zurückgenommen und es fehlen
Raumkanten, die den Übergang
ins Dorf markieren und den Verkehr abbremsen. Dem mit überhöhter Geschwindigkeit in die
Ortschaften rollenden Verkehrs
kann mit gestalterischen Maßnahmen Einhalt geboten.
Der westliche Ortseingang in
Venrath im gleichnamigen Dorf
ist durch Aufpflasterung und einer Rahmung durch ein Baumtor
ansprechend und repräsentativ
gestaltet und dient als Vorbild für
die neu zu gestaltenden Ortseingänge in Venrath und Kaulhausen.
Der nordwestliche Ortseingang
an der Herrather Straße in Venrath soll im Rahmen des Dorfinnentwicklungskonzeptes neu
gestaltet werden. Der mögliche
Standort des multifunktionalen
Bürgerhauses und der damit verbundene Fuß- und Radverkehr
Ortseingang Herrather Straße, Venrath M: 1:750
Ortseingang In Venrath,Venrath
Foto RaumPlan.
Ortseingang In Venrath, Venrath M: 1:500
Dorfinnenentwicklungskonzept
ist zu berücksichtigen, wie auch
der gewünschte Ausbau des
Radweges zum Bahnhof nach
Herrath. Durch eine Neuordnung
von Verkehrsflächen, Stellplätzen, Fuß- und Radwegen in Verbindung mit Grünelementen wird
der Ortseingang ablesbar und vor
allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Die
Neugestaltung orientiert sich am
gestalteten und verkehrsberuhigten westlichen Ortseingang von
Venrath und greift die Einengung
durch Aufpflasterung und das
Venrath und Kaulhausen
Baumtormotiv auf. Zur besseren
Anbindung des Bürgerhauses
und der Anbindung an den Herrather Bahnhof wird parallel der
Straße ein Fuß- und Radweg angelegt. So kann die Verkehrssitua
tion entschärft werden. Die Neugestaltung des nordwestlichen
Ortseingangs in Venrath hat eine
hohe Priorität.
Die früheste Umsetzung für den
Ortseingang Herrather Straße ist
für 2020 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 220.000,00
Euro angesetzt.
Ortseingang Kuckumer Straße, Venrath
Der östliche Ortseingang an der
Kuckumer Straße in Venrath soll
im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes neu gestaltet werden. Der Bau der Tagbaurandstraße (L 354 n) ist mit einer
verkehrlichen Entlastungen für
die Ortsmitte verbunden. Durch
eine Neuordnung von Verkehrsflächen, Stellplätzen, Fuß- und
Radwegen in Verbindung mit
Grünelementen wird der Ortseingang ablesbar, verkehrsberuhigt
und vor allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer.
M: 1:500
Die Neugestaltung orientiert sich
wiederum an dem gestalteten
und verkehrsberuhigten westlichen Ortseingang von Venrath
und greift die Einengung durch
Aufpflasterung und das Baumtormotiv auf.
Die Neugestaltung des östlichen Ortseingangs an der Kuckumer Straße in Venrath hat
eine hohe Priorität. Die früheste
Umsetzung ist für 2020 angedacht. Für die Maßnahme an der
Kuckumer Straße werden etwa
60.000,00 Euro angesetzt.
101
PROJEKTE
4
2.5 Neugestaltung Straßen
Der westliche Ortseingang von
Kaulhausen soll im Rahmen des
Dorfinnenentwicklungskonzeptes
ebenfalls neu gestaltet werden.
Das Abbinden der Ortsdurchfahrt
und der Bau der Tagebaurandstraße (L 354 n) führt zur verkehrlichen Entlastung von Kaulhausen. Durch eine Neuordnung
von Verkehrsflächen, Stellplätzen, Fuß- und Radwegen in Verbindung mit Grünelementen wird
der Ortseingang ablesbar und vor
allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Für den
westlichen Ortseingang von Kaulhausen gibt es zwei Varianten.
Variante 1 entspricht in etwa den
schon heute genutzten Flächen.
Durch die Neuordnung wird eine
grüne Mittelinsel geschaffen, sowie zusätzliche Stellplätze westlich des Ortseingangs.
Variante 2 nimmt mehr Fläche in
Anspruch und basiert auf der Anbindung an die Tagebaurandstraße (L 354 n) mittels Kreisverkehr.
Der Ortseingang wird großzügig
neu geordnet und neben einer
102
grünen Mittelinsel werden beidseitig großzügige Stellplätze zur
Entlastung der Ortsmitte angeordnet. Unmittelbar vor der bestehenden Bebauung befindet sich
ein zweiter Kreisverkehr. Im Zuge
der Umsiedlung der benachbarten Dörfer Keyenberg, Kuckum,
Ober- und Unterwestrich und
Berverath wird der ÖPNV in Erkelenz neu strukturiert. Somit
könnte der Kreisverkehr als Buswendeschleife dienen und der
Dorfkern und die engen Dorfstraßen von Kaulhausen vom Busverkehr entlastet werden.
Die Neugestaltung des westlichen Ortseingangs in Kaulhausen hat eine hohe Priorität. Die
früheste Umsetzung der langfristigen Variante ist jedoch aufgrund
des Planfeststellungsverfahrens
für den Bau der Tagebaurandstraße erst ab 2022 möglich. Für
die Maßnahme der Variante 2
werden etwa 860.000,00 Euro
angesetzt.
Straßen
in Venrath
Projektträger Öffentlich
Gesamtkostenschätzung
Herrather Str. 130.000 €
Kuckumer Str. 320.000 €
In Venrath 130.000, €
Wanloer Str. 130.000 €
Wickrathberger 270.000 €
Bus
P
P
P
Bus
Förderung DIEK-Förderung
Ortseingang Kaulhausen Variante 1, Kaulhausen
M: 1:1.200
Förderfähige Kosten 65 %
geplante Umsetzung
2019 - 2022
P
Förderzugang
Bus
P
P
Bus
Ortseingang Kaulhausen Variante 2, Kaulhausen
M: 1:1.200
Dorfinnenentwicklungskonzept
- Verbesserung innerörtlicher
Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung
- Stärkung Verkehrssicherheit
- Verbesserung Lebensverhältnisse
- Gestaltung des Ortsbildes
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
Venrath und Kaulhausen
Die Straßen, insbesondere die
zentralen Dorfachsen, sind teilweise durch hohes Verkehrsaufkommen geprägt. Sowohl im
Straßenraum, als auch auf den
schmalen Gehwegflächen wird
‚wild‘ geparkt. Querungsmöglichkeiten, sowie Gestalt- und
Aufenthaltsqualität fehlen. Die
Straßen sind teilweise in mittlerem bis schlechtem Zustand und
Baumwurzeln brechen Asphalt
und Gehweg auf. Die Neugestaltung von Straßen zielt auf die Reduzierung von Verkehrsflächen
zugunsten der Neuordnung von
Stellplätzen und großzügigen
Gehwegflächen ab. Verkehrsberuhigende Grünelemente im Straßenraum stärken die Aufenthaltsqualität.
Die Herrather Straße ist durch
historische Hofanlagen geprägt.
Es gibt keine Bäume im Straßenraum. Die Fahrbahn ist etwa
4,00 m bis 6,00 m breit. Die Gehwegflächen mit Hochborden sind
etwa 1,10 m bis 1,70 m breit. Neben der fehlenden Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen
Busverkehr und im Straßenraum
parkenden Fahrzeugen. Die Straße ist in mittlerem Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich.
Punktuelle Maßnahmen könnten
Aufpflasterungen an Engstellen
sein. Im Rahmen einer Gesamtmaßnahme könnten die Hochborde abgesenkt und eine barrierefreie Tempo-30-Zone eingerichtet
werden. Die Oberflächengestal-
tung der Seitenbereiche sollte auf
die Neugestaltung des Dorfplatzes Venrath abgestimmt werden.
Die Neugestaltung Herrather
Straße hat eine niedrige Priorität.
Die früheste Umsetzung ist für
2021 angedacht. Für die punktuelle Maßnahme zwischen den
Einmündungen
Etgenbuscher
Weg und Wickrathberger Straße
werden etwa 130.000,00 Euro
angesetzt.
103
PROJEKTE
Die Kuckumer Straße ist punktuell von Bäumen gerahmt, die den
Straßenraum einengen und eine
Verkehrsberuhigung bedingen.
Die Fahrbahn ist etwa 6,00 m
und die Gehwege mit Hochborden etwa 1,90 m bis 2,10 m breit.
Neben einer mangelnden Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen dem Busverkehr und im
Straßenraum parkenden Fahrzeugen. Die Straße ist in einem
mittleren Zustand, mittelfristig
sind
Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich.
Kurzfristig wird als punktuelle und
abschnittsbildende Maßnahme
eine Aufpflasterung des Platzes
vor der Kneipe empfohlen. Insgesamt könnten die Hochborde
abgesenkt und eine barrierefreie
Tempo-30-Zone entstehen. Die
Oberflächen der Seitenbereiche
sollten auf die Neugestaltung des
Dorfplatzes abgestimmt werden.
Die Neugestaltung Kuckumer
Straße hat eine niedrige Priorität.
Die früheste Umsetzung ist für
2021 angedacht. Für die punktuelle Maßnahme werden etwa
320.000,00 Euro angesetzt.
104
4
Die Straße In Venrath ist von
Bäumen gerahmt, die den Straßenraum einengen und punktuell
eine Verkehrsberuhigung erzeugen. Die Fahrbahn ist etwa 5,00 m
breit und die Gehwegflächen mit
Hochborden sind etwa 1,70 m bis
2,60 m breit. Es mangelt an einer
barrierefreier Gestaltung mit sicheren Überwegen. Die Straße
ist in mittlerem Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich.
Punktuelle Maßnahmen können
Instandsetzungen der Gehwegflächen sein. Im Rahmen einer
Gesamtmaßnahme könnten die
Hochborde abgesenkt und die
Barrierefreiheit verbessert werden. Die Oberflächengestaltung
der Seitenbereiche sollte auf die
Neugestaltung des Dorfplatzes
Venrath abgestimmt werden. Die
Neugestaltung der Straße hat
eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 angedacht. Für eine Teilerneuerung
der Straße, insbesondere die Gestaltung der Seitenbereiche, werden etwa 130.000,00 Euro angesetzt.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die Wanloer Straße ist Tempo30-Zone. Vor der Raiffeisenbank
ist die Platzaufweitung ein abschnittsbildendes Element. Die
Fahrbahn ist etwa 4,50 m bis
4,70 m breit und die Gehwegflächen mit Hochborden etwa
1,30 m bis 1,80 m. Es fehlt eine
barrierefreie Gestaltung mit Grün.
Die Straße ist in einem mittleren
Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen nötig.
Punktuelle Maßnahmen könnten
gliedernde
Baumpflanzungen
und die Aufpflasterung vor der
Alten Kneipe sein (vgl. Kuckumer
Straße). In einer Gesamtmaßnahme könnten die Hochborde abgesenkt und somit eine barrierefreie
Gestaltung herstellt werden, die
mehr Spielraum für Gestaltung
und mehr Platz für Gehwegbereiche ermöglicht. Die Oberflächengestaltung sollte auf die Kuckumer Straße abgestimmt werden.
Die Neugestaltung hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 angedacht.
Für die punktellen Maßnahmen
der Wanloer Straße werden etwa
130.000,00 Euro angesetzt.
Venrath und Kaulhausen
Die Wickrathberger Straße ist eine
vergleichsweise enge geschwungene Dorfgasse mit Natursteinrinne. Eine punktuelle Gestaltung
ist unmittelbar vor dem Gebäude
Wickrathberger Straße Nummer
15 zu finden. Die Gesamtbreite
beträgt etwa 4,40 m bis 7,90 m,
vereinzelt gibt es Hochborde. Die
Barrierefreiheit ist nur bedingt gegeben. Erhöhte Anforderungen
an die Sicherheit der Fußgänger
bestehen durch den Kindergarten, für den die Wichkrathberger
Straße die Haupterschließung ist.
Die Wickrathberger Straße ist in
einem schlechten Zustand, Maßnahmen zur Instandsetzung sind
zwingend erforderlich.
In einer Gesamtmaßnahme sollte eine flächige verkehrsberuhigende und sichere Gestaltung
mit Bordabsenkung angedacht
werden. Die Neugestaltung der
Wickrathberger Straße hat eine
hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2019 angedacht.
Für die Gesamtmaßnahme der
Straße werden Kosten in Höhe
von etwa 270.000,00 Euro angesetzt.
105
PROJEKTE
Straßen
in Kaulhausen
Projektträger Öffentlich
Gesamtkostenschätzung
Kaulhausen L 354 610.000 €
Kaulhausen N 510.000 €
Kaulhausen SO 280.000 €
Kaulhausen SW 260.000 €
Förderung DIEK-Föderung
Förderfähige Kosten 65 %
geplante Umsetzung
2019 - 2022
Förderzugang
- Verbesserung innerörtlicher
Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung
- Stärkung Verkehrssicherheit
- Verbesserung Lebensverhältnisse
- Gestaltung des Ortsbildes
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
106
4
Die Ortsdurchfahrt Kaulhausen
ist als Landesstraße L354 von
hohen Verkehrsbelastungen geprägt. Die Ortseingänge sind
nicht definiert und es fehlen Einengungen zur Verkehrsberuhigung innerhalb des Dorfes. Eine
kleine Verengung befindet sich
unmittelbar vor der Wendelinus Kapelle. Vor dem Gebäude Kaulhausen Nummer 85 befindet sich
eine kleine Platzaufweitung, die
allerdings durch fehlende Gestaltung und das Verkehrsaufkommen keinerlei Aufenthaltsqualität hat. Die Fahrbahn ist in
der Regel etwa 6,00 m breit und
die Gehwegflächen mit Hochborden sind etwa 1,30 m bis 1,70 m
breit. Neben einer mangelnden
Barrierefreiheit gibt es Konflikte
zwischen dem Lkw-Verkehr und
im Straßenraum parkenden Fahrzeugen. Die Ortsdurchfahrt und
Landesstraße Kaulhausen ist in
einem mittleren Zustand, es sind
mittelfristig Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich.
Voraussetzung für eine Neugestaltung ist die Entwidmung der
L 354 bzw. der Neubau einer Um-
gehungsstraße. In einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen
dem Landesbetrieb Straßenbau,
dem Kreis Heinsberg, RWE Power und der Stadt Erkelenz wurde die Verlängerung der K 30 in
Verbindung mit der L 277n als
Ortsumgehung für Kaulhausen
festgehalten. Im Rahmen einer Gesamtmaßnahme könnten
die Hochborde abgesenkt, die
Fahrbahn eingeengt (z.B. durch
Parken unter Bäumen) und eine
barrierefreie Tempo-30-Zone ein-
gerichtet werden. Die Oberflächengestaltung sollte auf die
Neugestaltung des Dorfplatzes in
Kaulhausen abgestimmt werden.
Die Neugestaltung hat eine hohe
Priorität. Die früheste Umsetzung
ist jedoch erst für 2022 zu erwarten. Für die Gesamtmaßnahme
der zentralen Dorfachse werden
etwa 610.000,00 Euro angesetzt.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die Straße Kaulhausen im Norden ist eine enge Dorfgasse
mit Natursteinrinne und Tempo30-Zone. Die Fahrbahn ist etwa
4,50 m breit, die Gehwege mit
Hochborden etwa 0,70 m bis
2,70 m. Neben mangelnder Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen dem landwirtschaftlichen
und Busverkehr, Fußgängern,
Radfahrern und parkenden Fahrzeugen. Die Straße ist in einem
sehr schlechten Zustand, Instandsetzungsmaßnahmen sind
zwingend erforderlich.
In einer Gesamtmaßnahme sollte
eine flächige verkehrsberuhigende Gestaltung mit Bordabsenkung unter Beibehaltung der Natursteinrinne angedacht werden.
Die Oberflächen sollten auf die
Gestaltung des Dorfplatzes abgestimmt werden. Zur Verbesserung
der fußläufigen Anbindung nach
Venrath ist die Verlängerung des
Weges in Richtung Norden nötig.
Die Neugestaltung hat eine hohe
Priorität. Die früheste Umsetzung
ist für 2019 angedacht. Für die
Gesamtmaßnahme werden etwa
510.000,00 Euro angesetzt.
Venrath und Kaulhausen
Die Straßen Kaulhausen im Südosten und Südwesten sind enge
Dorfgassen mit Natursteinrinnen
und Tempo-30-Zone. Die Fahrbahn ist etwa 3,50 m bis 4,50 m
breit, die Gehwege haben keine
Hochborde und sind etwa 0,80 m
bis 1,80 m breit. Neben mangelnder Barrierefreiheit gibt es
Konflikte zwischen dem landwirtschaftlichen Verkehr, Fußgängern, Radfahrern und parkenden
Fahrzeugen. Die Straßen sind
in schlechtem Zustand, Instandsetzungsmaßnahmen sind zwingend erforderlich.
In einer Gesamtmaßnahme wird
eine flächige verkehrsberuhigende Gestaltung mit Bordabsenkung und Erhaltung bzw.
Erneuerung der Natursteinrinne
angedacht. Die Oberflächen sollten auf die Gestaltung des Dorfplatzes abgestimmt werden. Die
Neugestaltung hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung
ist für 2020 angedacht. Für die
Gesamtmaßnahme werden etwa
280.000,00 Euro für die südöstliche und 260.000,00 Euro für die
südwestliche Straße angedacht.
107
PROJEKTE
4
4.3 HANDLUNGSFELD 3 - LANDSCHAFT UND FREIZEITGESTALTUNG
3.1 Rundweg um die Orte, neue Freizeitaktivitäten
Rundweg um die Dörfer,
neue Freizeitaktivitäten
Projektträger
Öffentlich / Privat
Gesamtkostenschätzung
400.000,00 €
Förderung
Dorfinnentwicklungs förderung / Dorfgemeinschaft
Förderfähige Kosten
260.000,00 €
geplante Umsetzung
2018 / 2019
Förderzugang
- Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung
- Einbindung des Dorfes in die
Landschaft
- Stärkung Wegenetz
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
108
Venrath und Kaulhausen liegen
inmitten der Erkelenzer Börde
und sind von einer weitläufigen
Landschaft mit Acker-, Wiesenund Weideflächen umgeben,
die von ortsansässigen Höfen
bewirtschaftet werden und den
Landschaftsraum großräumig gestalten. Die Fließe mit begleitenden Baumreihen strukturieren die
weitläufige Landschaft. Zwischen
den landwirtschaftlichen Flächen
gibt es zahlreiche Feldwege, die
neben der landwirtschaftlichen
Nutzung auch als Wegeverbindungen um die Dörfer und zu den
umliegenden Dörfern fungieren.
Die Potenziale des landschaftlich
wertvollen Raumes werden nicht
ausgeschöpft. Wege entlang der
Ortsränder greifen das Potenzial
auf, sind jedoch nicht zu einem
Rundweg verknüpft. Zudem fehlen gezielte Sichtbezüge.
Der Rundweg um die Dörfer beinhaltet den Ausbau von zwei Wegen in Venrath, den Ausbau bzw.
die Wiedernutzbarmachung des
Grüner Ortseingang
Obstwiese
Landschaftstor
Landschaftstor
Landschaftstor,
Detail 4
Grüner Ortsrand
Grüner Ortseingang
Grüner Ortsrand
Landschaftstor
Detail 1
Grüner Ortsrand
Landschaftstor,
Detail 3
Grüner Ortsrand
Landschaftstor, Detail 1
Landschaftstor,
Detail 2
Grüner Ortsrand
Landschaftstor
Aussichtspunkt Tagebau
Grüner Ortseingang
Weg um die Dörfer
M: 1:10.500
Grüner Ortsrand
Dorfinnenentwicklungskonzept
M: 1:500
Weges entlang der Bürgerwiese
in Kaulhausen und die Neuanlage der beiden Wege am westlichen Ortseingang von Kaulhausen. Eine Verlängerung des
Fußweges im Bereich des westlicher Ortseingangs Kaulhausen
bis zur Kreuzung mit dem Wirtschaftsweg in Richtung Venrath
ist ebenfalls geplant. Der Rundweg verknüpft verschiedene
Landschaftspotenziale, wie grüVenrath und Kaulhausen
Landschaftstor, Detail 2
M: 1:500
ne Ortsränder, Obstbaumwiesen,
schafft neue Freizeitaktivitäten
und stärkt durch die neugestalteten ‚Landschaftstore‘ das Erleben
des Landschaftsraumes.
Die ‚Landschaftstore‘ sind an Orten platziert, an denen der Sichtbezug in die Landschaft besonders inszeniert werden soll. Ein
kleiner Platz mit Bäumen und
Bänken betont den Ort und lei-
Landschaftstor
Landschaftstor,
Detail 3
M: 1:500
tet den Sichtbezug in die weite
Landschaft.
Der Rundweg um die Dörfer soll
die bestehenden Wege und verschiedenen Landschaftspotenziale miteinander verknüpfen und
neue Freizeitaktivitäten schaffen.
Bei der Gestaltung und Streckenführung ist darauf zu achten, dass
Konflikte mit landwirtschaftlichem
Verkehr auf Feld- und Wirtschafts-
Landschaftstor, Detail 4
M: 1:500
wegen vermieden werden. Der
Rundweg um die Dörfer hat hohe
Priorität. Die früheste Umsetzung
ist für 2018 / 2019 angedacht.
Für die Maßnahme werden etwa
385.000,00 Euro für den Ausbau
bestehender und die Anlage neuer Wege und für die fünf neuen
‚Landschaftstore‘ insgesamt etwa
15.000,00 Euro angesetzt. Zudem wird auf bürgerschaftliches
Engagement gesetzt.
109
PROJEKTE
4
3.2 Gestaltung Ortsränder
Ortsränder
Projektträger
Öffentlich / Privat
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Förderung
andere Förderprogramme
Förderfähige Kosten
k.A.
geplante Umsetzung
2020
Landschaftstor 3, Blick von Venrath in Richtung Kaulhausen,
Perspektive RaumPlan.
110
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Die Ortsränder von Venrath und
Kaulhausen sind von rückwärtigen privaten Parzellen mit privaten Anbauflächen oder bei Hofanlagen auch von Weideflächen
geprägt. Zum Teil gibt es bauliche
Einfriedungen der Parzellen, die
keinen geeigneten Übergang zwischen Dorf und Landschaftsraum
darstellen. Einen dorftypischen
und weichen Übergang von der
Dorfstruktur zur Landschaft stellen die Schrebergärten im Norden und Süden von Venrath sowie die Obstwiese im Norden von
Venrath dar.
Die Gestaltung der Ortsränder
betrifft vor allem die privaten
Parzellen und bedingt somit die
private Initiative. Statt baulicher
Einfriedungen sollten Hecken,
Bäume oder andere Grünelemente die privaten Parzellen am
Ortsrand prägen. Wünschenswert sind neben der Obstwiese
im Norden weitere Obstwiesen,
beispielsweise im Süden von
Venrath. Die Ortsränder mit dem
Übergang von Dorf- und Landschaftsraum sind Teil des Rund-
wegs um die Dörfer und gestalten
diesen maßgeblich mit.
Mit Hilfe von privatem Engagngement und Förderprogrammen
(z.B. FöNa) sollen die Ortsränder grün gestaltet werden, sodass ein fließender Übergang
zwischen Dorf- und Landschaftsraum entsteht. Die Gestaltung
der Ortsränder in Venrath und
Kaulhausen hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung
ist für 2020 angedacht. Für die
Maßnahme werden keine Kosten
angesetzt. Es wird vorwiegend
auf bürgerschaftliches Engagement gesetzt. Gegebenenfalls
können für punktuelle Maßnahmen Fördermittel außerhalb der
Dorfinnenentwicklung beantragt
werden.
Ortsrand Kaulhausen Südwest,
Foto RaumPlan.
Obstwiese Venrath Nordwest,
Foto RaumPlan.
111
PROJEKTE
4
3.3 Erstellung Wegenetzkonzept
Wegenetzkonzept
Projektträger
Öffentlich
Gesamtkostenschätzung
20.000,00 €
Förderung
NRW-Programm Ländlicher
Raum
Förderfähige Kosten
k.A.
geplante Umsetzung
2019
Förderzugang
- Stärkung Dorfinnenentwicklung
- Stärkung Dorfachsen
- Verkehrsberuhigung
- Neue Gestaltqualität / Repräsenation
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
- Förderung Infrastruktur
112
3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft
Um Venrath und Kaulhausen herum gibt es sowohl Freizeitrouten
als auch Fuß- und Radwege. Diese sind jedoch nicht miteinander
verknüpft. Insbesondere eine sichere Fuß- und Radwegeanbindung an den Herrather Bahnhof
fehlt.
Das Wegenetzkonzept basiert
auf einer integrativen Gesamtbetrachtung der innerörtlichen Fußund Radwegeverbindungen in
Venrath und Kaulhausen in Verbindung mit dem überörtlichen
Fuß- und Radwegenetz der Stadt
Erkelenz und umliegenden Städten. Ziel des Konzeptes ist ein
eng verknüpftes Fuß- und Radwegenetz.
Ergänzend zum Dorfinnenentwicklungskonzept soll für Venrath
und Kaulhausen ein Wegenetzkonzept erstellt werden, um die
Fuß- und Radwegeverbindungen
zwischen Venrath und Kaulhausen, zu den umliegenden Dörfern und zum Herrather Bahnhof
zu stärken. Die Erstellung des
Wegenetzkonzeptes hat nied-
Zukunftsvision
Tagebaulandschaft
Projektträger
Zweckverband Tagebaurand
Gesamtkostenschätzung
N.N
Förderung
andere Förderprogramme
Förderfähige Kosten
k.A.
Radwegenetz Dorfplatz Venrath,
Foto RaumPlan.
rige Priorität. Die früheste Umsetzung ist ab 2019 angedacht.
Für die Maßnahme werden etwa
20.000,00 Euro angesetzt.
Im Rahmen des interkommunalen Tagebaurandkonzeptes ist
ein regionaler Radweg um den
Tagebau geplant (siehe Projekt
3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft), welcher auch den
Fuß- und Radweg entlang des
geplante Umsetzung
2022
Das grüne Band soll von der Bewohnerschaft der Kommunen
Jüchen, Mönchengladbach, Erkelenz und Titz mitgestaltet, mitgetragen und umgesetzt werden.
Im Hinblick auf das grüne Band
ist bei den beiden Bürgerwerkstätten für Venrath und Kaulhausen die Idee entstanden, den
Schutzwall im Osten der beiden
Dörfer durch eine Gestaltung und
Begehbarkeit zum attraktiven
Tagebauwalls von Venrath und
Kaulhausen tangiert.
Seitens der Verwaltung wird in
Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln geprüft, ob für ein
Wegenetzkonzept am Tagebaurand ein eigener Förderantrag
gestellt werden kann, um ein
Büro mit der Erstellung eines solchen Konzepts beauftragen zu
können.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Im Workshop ‚Tagebaufolge(n)
landschaft‘ des Zweckverbands
Garzweiler mit den vier KommuLandschaftstor
nen Mönchengladbach, Erkelenz,
Jüchen und Titz wurde 2016 angeregt, die negativen Folgen des
Tagebaus zu mindern und eine
gemeinsame und interkommunale Raumentwicklungsperspektive
zu schaffen, die bereits heute beginnt. Die Idee ist, den Tagebau
in ein grünes und vielschichtiges Band aus Gärten, Parks und
Radschnellwegen einzubetten,
Räume zu vernetzen und Barrieren zu überwinden. Der Tagebau
und das grüne Band sollen eine
neue Identität stiften.
Venrath und Kaulhausen
eg
adw
-
R
und
Fuß
all
zw
ut
h
sc
m
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Lä
Aussichtspunkt
Sport- und
Freizeitaktivitäten
4
ße
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str
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L
35
n
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nt
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uk
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eb
g
Ta
ge
Ta
Wall mit Aussichtspunkt
M: 1:2.750
113
PROJEKTE
4
3.5 Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen
114
Landschaftsraum mit Freizeiteinrichtungen und Naherholungspotenzial zu entwickeln. Darüber
hinaus soll das Gestaltungs- bzw.
Pflanzkonzept im Bereich der
beiden Dörfer zwischen RWE Power, der Stadt und den Bürgern
abgestimmt werden.
geschaffen werden. Boulebahn,
Beachvolleyball, andere Sportfelder und Sitzmöglichkeiten dienen
der Attraktivität und Aufenthaltsqualität am Aussichtspunkt und
sind im Gesamtzusammenhang
der ‚Tagebaufolge(n)landschaft‘
Teil des grünen Bandes.
Der Schutzwall soll nordöstlich
von Kaulhausen breiter aufgeschüttet werden, sodass auf dem
Schutzwall ein Plateau entsteht,
das als Aussichtspunkt auf den
Tagebau dient. Eine Stahlkonstruktion fungiert als Steg in Richtung Tagebau über die Tagebaurandstraße L 354 n hinweg. Die
Verbreiterung des Schutzwalls ermöglicht eine sanftere Böschung,
sodass der Aussichtspunkt mittels einer Treppe und barrierefrei
über eine Rampe erschlossen
werden kann. Die Böschung kann
flexibel genutzt werden, im Winter beispielsweise als Rodelhang.
Zwischen dem Fuß- und Radweg
und dem Schutzwall könnten neben dem Regenrückhaltebecken
für die Tagbaurandstraße verschiedene Freizeitmöglichkeiten
Der Aussichtspunkt und die neu
entstehenden Freizeitaktivitäten
schaffen einen Treffpunkt zwischen den Dörfern Venrath und
Kaulhausen und haben touristisches Potenzial. Darüber hinaus
können Synergieeffekte für die
beiden Dörfer in Form von neuen
Freizeitmöglichkeiten, Wegeverbindungen und gastronomischen
Angeboten entstehen.
Die Zukunftsvision Tagebaulandschaft soll parallel zum Dorfinnenentwicklungskonzept in Zusammenarbeit mit RWE Power, dem
Zweckverband ‚Tagebaufolge(n)
landschaft‘ und der Stadt Erkelenz entwickelt werden. Die
Zukunftsvision für die Tagebaulandschaft hat hohe Priorität. Die
früheste Umsetzung ist ab 2022
Bürgerwiese
Projektträger
Öffentlich / Privat
Gesamtkostenschätzung
60.000,00 €
Förderung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Förderfähige Kosten
100.000,00 €
Wall mit Aussichtspunkt und Freizeitaktivitäten,
Perspektive RaumPlan.
angedacht. Für die Maßnahme
konnten keine konkreten Kosten
ermittelt werden.
Bei der Bürgerschaft besteht ein
großes Interesse daran, dass der
Raum zwischen den beiden Orten nicht von einem Pumpenfeld
‚verunstaltet‘ wird. Auf den Flächen im Bereich der Abbaukante
werden im Zuge des voranschreitenden Tagebaus Sümpfungs-
brunnen auf landwirtschaftlichen
Flächen errichtet. Die Planungen
dazu werden von RWE Power im
Rahmen eines entsprechenden
Verfahrens etwa zwei bis drei
Jahre vor Umsetzung der Stadt
Erkelenz vorgelegt. Dabei sollen
die oben genannten Ideen sowie
weitere Gestaltungswünsche der
Bürgerschaft einbezogen und mit
den Pumpenfeldplanungen abgestimmt werden.
Dorfinnenentwicklungskonzept
geplante Umsetzung
2018 / 2019
Förderzugang
- Verbesserung Grün- und
Freiraumgestaltung / Lebensverhältnisse
- Einbindung des Dorfes in die
Landschaft
- Stärkung Lebensräume für
heimische Tiere / Pflanzen
- Inklusion / Integration / Barrierefreiheit
Venrath und Kaulhausen
In Kaulhausen fehlen adäquate
Orte, an denen sich die Bewohnerschaft von Kaulhausen treffen
kann. Ebenso gibt es für Kinder
keinen Spielplatz. Mit der Neugestaltung des Dorfplatzes Kaulhausen wird mittelfristig ein Treffpunkt und Ort der Kommunikation
geschaffen. Schon kurzfristig soll
im Nordosten von Kaulhausen
eine Bürgerwiese mit flexibler
Nutzung für kleinere Veran-staltungen, Spielmöglichkeiten für
Kinder und als Treffpunkt für Jung
und Alt entstehen.
Die Bürgerwiese ist in den beiden
Bürgerwerkstätten auf große Zustimmung gestoßen. Die Bürgerschaft von Kaulhausen wünscht
sich einen Treffpunkt und Ort der
Kommunikation in Kaulhausen,
ohne Verkehrsbelastung mit hoher Aufenthaltsqualität. Für die
Bürgerwiese wird im Nordosten
von Kaulhausen eine Parzelle
durch die Stadt Erkelenz erworben und in Zusammenarbeit mit
dem gegründeten Arbeitskreis
Bürgerwiese gestaltet und entwickelt. Neben Sitz- und Spiel-
Bürgerwiese
Bürgerwiese Kaulhausen M: 1:750
möglichkeiten sind Kräuterbeete,
Obst- und Gemüsepflanzungen
vorgesehen. Die Parzelle der
Bürgerwiese ist an einen öffentlichen Weg angeschlossen, der
Bestandteil des Rundwegs um
die beiden Dörfer wird. Mittels einer Patenschaft werden Betrieb
und Nutzung der Fläche von den
Bürgern koordiniert und in Abstimmung mit der Stadt Erkelenz
entwickelt.
Die Gestaltung der Bürgerwiese in
Kaulhausen durch bürgerschaftliches Engagement hat eine hohe
Priorität. Die früheste Umsetzung
ist für 2018 / 2019 angedacht.
Erste Entwürfe wurden in einer
Projektgruppe schon erarbeitet.
Für die Maßnahme werden etwa
60.000,00 Euro angesetzt. Die
Kosten können durch Eigeninitiative und privates Engagement
reduziert werden.
115
PROJEKTE
4
4.4 HANDLUNGSFELD 4 - BAUEN, WOHNEN UND ENERGIE
4.1 Altbausanierung ortstypischer Gebäude
Förderzugang
M: 1:.10.500
m
,0
50
Halle
(Nutz-) Garten
WE 2
WE 3
Drei Wohneinheiten Erschließung über das
eigene Grundstück
Wohnhaus mit Halle Bestand M: 1:1.250
m
Venrath und Kaulhausen
Hoffläche
Wohnraumerweiterung durch Umnutzung der Hallen
zu ein- bis zwei
geschossigem
Wohnraum
,0
Dorfinnenentwicklungskonzept
Anbau
M: 1:750
22
Historischer Dorfkern
Wohnhaus Sanierung
Wohnhaus
m
Sanierung ortstypischer Gebäude
Zwei bis drei
Wohneinheiten
Erschließung über
das eigene Grundstück
WE 1
M: 1:1.250
,0
116
Sanierung ortstyp. Gebäude
WE 1
Wohnhaus Bestand
20
- Gestaltung des Ortsbildes
- Verbesserung Lebensverhältnisse
- Erhaltung, Instandsetzung u.
Gestaltung ortsbildprägender
Gebäude
- Energetische Sanierung
Für die Profilierung und Standortaufwertung der Dörfer wird die
Sanierung, Modernisierung und
Instandsetzung privater ortsbildprägender Gebäude gefördert.
Insbesondere die Nutzung von
Leerständen und die Sanierung
von historischen ortsbildprägenden Gebäuden stehen im Mit-
WE 2
WE 3
m
geplante Umsetzung
2018
Die Altbausanierung Wohnhaus
ortstypischer Gebäude hat eineAnbau
hohe Pri(Nutz-) Garten
orität. Die früheste Umsetzung
ist
für 2018 angedacht. Eigentümer
ortsbildprägender Gebäude können 35 Prozent der Baukosten
gefördert bekommen. Die maximale Fördersumme pro Gebäude
beträgt 30.000,00 Euro. Neben
der Dorfinnenentwicklungsförderung können zusätzlich KfW-Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden beantragt
werden (siehe Projekt 4.2 Energetisches Quartierskonzept).
WE 2
,0
Förderfähige Kosten
Dorfinnenentwicklungsf.
35 % der Baukosten
max. 30.000,00 €
(Nutz-) Garten
15
Förderung
Dorfinnenentwicklungs förderung / KfW-Förderung
Anbau
,0
m
Projektträger
Öffentlich / Privat
In den beiden Dörfern Venrath
und Kaulhausen gibt es sieben
Baudenkmale und weitere 22 Gebäude werden als denkmalwert
eingestuft. Sie definieren zusammen mit den ortsbildprägenden
Gebäudeensembles das ortstypische Erscheinungsbild der Dörfer. Leerstand und Verfall von
ortsbildprägenden Gebäuden beeinflussen das Ortsbild negativ.
Bei weniger als einem Zehntel
der Gebäude in beiden Dörfern
wurde ein schlechter Zustände
attestiert. Allerdings sind etwa
ein Drittel der Gebäude in Venrath und ein Fünftel der Gebäude
in Kaulhausen nur in einem mittleren Zustand.
Wohnraumerweiterung durch Anbauten oder einer
zweiten Bautiefe
Wohnhaus
50
Altbausanierung
ortstypischer Gebäude
telpunkt. So können Anreize für
‚Jung kauft Alt‘ (junge Familien
kaufen und sanieren historische
Gebäude) geschaffen werden.
Der Antrag auf Förderung muss
beim Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen eingereicht
werden. Voraussetzung für die
Förderung ist unter anderem die
Lage innerhalb der Abgrenzung
des historischen Dorfkerns. Die
Abgrenzung basiert auf der Bestandsaufnahme der Baustruktur.
WE 1
Wohnhaus mit Halle Sanierung
M: 1:750
117
PROJEKTE
4
4.2 Energetisches Quartierskonzept
Projektträger
Öffentlich / Privat
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Förderung
u.a. durch KfW-Förderung
Förderfähige Kosten
k.A.
geplante Umsetzung
2017 / 2018
118
Die Dörfer sind durch ihre unmittelbarer Nähe zum Tagebau maßgeblich von den Auswirkungen
der fossilen Energiegewinnung
betroffen. Als Impuls und Zeichen
für einen nachhaltigen und regenerativen Umgang mit Rohstoffen und Energie soll für die Dörfer
ein energetisches Quartierskonzept erstellt werden. Dazu hat
die Stadt Erkelenz das Fachbüro
‚energielenker‘ beauftragt.
Dämmung
m
Projektträger
Öffentlich
e
Energieeinsparung
Gesamtkostenschätzung
N.N.
BHKW
Förderung
keine
Windenergie
Energiehölzer
Dämmung
Mit dem energetischen Quartierskonzept sollen nachhaltige
und moderne Energiekonzepte
aufgestellt werden, um die Attraktivität und Wohnqualität in
den Dörfern zu verbessern. Den
Eigentümern
erneuerungsbedürftiger Gebäude werden Sanierungsmöglichkeiten und Maß-
nahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz und zur zukünftigen Energieversorgung unter Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Im Rahmen
der Konzepterstellung wird eine
Bürgerbeteiligung durchgeführt
sowie intensive Beratung für interessierte und sanierungswillige
Bauland aktivieren/
neues Bauland schaffen
Photovoltaik
Na
hw
är
Energetisches
Quartierskonzept
4.3 Bauland aktivieren / neues Bauland schaffen
Energieeinsparung
Geothermie
Photovoltaik
Photovoltaik
Geothermie
Energiekonzept
Bürger angeboten. Ziel des integrierten energetischen Quartierskonzeptes ist es, Synergieeffekte
bei der Umsetzung der Projekte
des Dorfinnenentwicklungskonzeptes zu erzielen. Auf Basis des
Konzeptes ist vorgesehen, ein
Sanierungsmanagement für die
Umsetzungsphase zu etablieren.
Insbesondere die junge Generation soll für die Modernisierung
und Instandsetzung ortsbildprä-
Förderfähige Kosten
keine
o.M.
geplante Umsetzung
2018
gender Altbausubstanz begeistert werden.
Das energetische Quartierskonzept ist kein Förderprojekt der
Dorfinnenentwicklungsförderung,
sondern wird unter anderem über
die KfW-Förderung finanziert.
Das energetische Quartierskonzept hat eine hohe Priorität. Die
früheste Umsetzung ist für 2017 /
2018 angedacht.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Insbesondere Venrath war in den
vergangenen Jahren ein beliebter Wohnstandort innerhalb des
Erkelenzer Stadtgebietes. Auch
gibt es in Venrath und Kaulhausen vor allem jüngere Menschen,
die sich eine eigene Immobilie
in den Dörfern wünschen. Hierzu fehlt allerdings Bauland, weil
die vorhandenen Baulücken und
Freiflächen oft nicht zum Verkauf
stehen.
Vor dem Hintergrund der geforderten
flächensparenden
Entwicklung und der Innenentwicklung der Dörfer ist eine Aktivierung der vorhandenen Baulücken und freien Baulandflächen
gewünscht. Durch die Bauleitplanung und gezielte Gespräche
mit Grundstückseigentümern soll
das vorhandene Bauland veräußert werden.
Der rechts abgebildete Plan zeigt
die Nachverdichtungspotenziale
in der Ortslage Venrath und Kaulhausen.
Neubaupotenzial
Venrath und Kaulhausen
M: 1:9.000
119
PROJEKTE
4
Neues Wohnen Venrath M: 1:1.250
Neues Wohnen Kaulhausen
120
M: 1:1.250
Neben den vielen vereinzelten
Baulücken gibt es größere Baulandpotenziale in der Straße
Himmelspfad in Venrath, Nordwestlich von Venrath und Nordwestlich von Kaulhausen mit
Stichstraßen von der Kaulhausener Straße. Für die Nachverdichtung wird eine hohe Qualität mit
regional angepassten Bauformen
in Verbindung mit neuen Wohnformen (vgl. Projekt 4.4 Neue
Wohnformen) angestrebt. Der
Zusammenschluss von Einzelhäusern zu Wohnhöfen dient der
Integration in das Ortsbild.
konnten keine konkreten Kosten
ermittelt werden.
Vorrang hat die Nutzung von innerörtlichen
Bauflächenpotenzialen. Auf der rechten Seite sind
exemplarisch zwei Baulücken im
Bestand und jeweils eine mögliche Nachverdichtung aufgezeigt.
Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes soll zur Stabilisierung der dörflichen Entwicklung vorhandenes Bauland
aktiviert und neues Bauland geschaffen werden. Diese Maßnahme ist kein Förderprojekt und
fällt in die Zuständigkeit der allgemeinen Wohnflächenbedarfsplanung der Stadt Erkelenz bzw.
der städtischen Grundstücksentwicklungsgesellschaft GEE. Die
früheste Umsetzung ist für 2018
angedacht. Für die Maßnahme
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Baulücke In Venrath, Venrath,
Foto RaumPlan.
Baulückenschließung In Venrath, Venrath,
Perspektive RaumPlan.
Baulücke Kuckumer Straße, Venrath,
Foto RaumPlan.
Baulückenschließung Kuckumer Straße, Venrath,
Perspektive RaumPlan.
121
PROJEKTE
4
4.4 Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen
WE 3
WE 4
WE 5
WE 2
WE 3
Scheune
Anbau
z.B.
Praxis
(Nutz-) Garten
Zwei Wohneinheiten und Gewerbe,
Er- schließung über
gemein. Innenhof
m
P
m
Wohnen
Dreiseithof
Beispiel Dreiseithof: Wohnen und Arbeiten
M: 1:1.250
Wohnhaus
Anbau
Hoffläche
Wohnen
Wohnen
Halle
Anbau
Werkstatt
Atelier
(Nutz-) Garten
m
Werkstatt
Wohnen
z.B.
Galerie
M: 1:750
Wohnen und Arbeiten unter einem
Dach, Umnutzung
der Anbauten und
Halle zu ein- bis
zwei geschossigem
Wohnraum / Gewerbe
Drei Wohneinheiten + Arbeitsstätten
Erschließung über
gemein. Innenhof
Gemeinschaft
WE 1
m
WE 1
,0
30
122
Die sich ändernden dörflichen
Strukturen bedürfen neuer zeitgemäßer und zukunftsfähiger
Wohnformen. Nach dem Vorbild
des Venrather Hofs können ehemalige Hofanlagen zu Wohnhöfen umgebaut werden. In einer
Hofanlage können nach traditionellem Vorbild mehrere Generationen wohnen, Familien oder
ältere Menschen können sich in
Wohngemeinschaften organisieren. Neue hofartige Bebauungen,
flexible Wohnformen und ge-
Halle
,0
geplante Umsetzung
2018
Wohnhof Venrather Hof, Venrath,
Foto RaumPlan.
Hoffläche
Wohnen und Arbeiten unter einem
Dach, Umnutzung
der Anbauten und
Halle zu ein- bis
zweigeschossigem
Wohnraum /
Gewerbe
22
Förderfähige Kosten
k.A.
Anbau
,0
Förderung
KfW-Förderung
Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes sollen neue
Wohnformen und gemeinschaftliches Wohnen realisiert werden.
Diese Maßnahme ist kein Förderprojekt der Dorfinnenentwicklung,
kann jedoch über die KfW-Förderung finanziert werden. Neue
Wohnformen und gemeinschaftWohnhaus
liches Wohnen haben eine
hohe
Anbau
Priorität. Die UmsetzungHoffläche
kann
Halle
sofort beginnen. Für die MaßnahAnbau
me konnten keine konkreten
Kos(Nutz-) Garten
ten ermittelt werden.
Wohnhaus
,0
Gesamtkostenschätzung
N.N
meinschaftliche Wohnkonzepte
schaffen Möglichkeiten für eine
Wohnhaus
breite Zielgruppe. Geeignet
sind
Anbau
vor allem größere Hofanlagen
/
Hoffläche
Altbauten, aber auch dasHalle
Bauflä(Nutz-)HimGarten
chenpotenzial in der Straße
melspfad in Venrath.
60
Projektträger
Privat
Die Strukturen innerhalb der
Dörfer haben sich verändert.
Der demografische Wandel, der
Rückgang der landwirtschaftlichen Strukturen und der erhöhte
Mobilitätsanspruch tragen zum
Wandel vom Bauerndorf zum
Wohndorf bei. Viele Hofanlagen
werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und stehen teilweise
leer. Einige Wohnhäuser sind nur
noch von einzelnen Personen bewohnt, die zum Teil auch auf Hilfe
angewiesen sind. Für diese gilt
es nachhaltige Wohnkonzepte zu
entwickeln.
65
Neue Wohnformen /
gemeinschaftl. Wohnen
Gemeinschaftl. Wohnen M: 1:750
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Vierseithof
M: 1:1.250
Beispiel Vierseithof: Wohnen und Arbeiten
M: 1:750
123
PROJEKTE
4
4.5 HANDLUNGSFELD 5 - LANDSCHAFT, GEWERBE UND VERSORGUNG
5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen
Förderung
Dorfinnenentwicklungs förderung / KfW-Förderung
Förderfähige Kosten
Dorfinnenentw.
35 % der Baukosten
max. 100.000,00 €
geplante Umsetzung
2018
Förderzugang
- Gestaltung des Ortsbildes
- Umnutzung landwirtschaftlicher Bausubstanz
- Stärkung Gewerbe / Dienstleistung / Handel / Kultur
- Stärkung Arbeitsplätze
- Energetische Sanierung
124
DER LANDWIR
TS
NG
U
R
T
AF
CH
Projektträger
Öffentlich / Privat
SIC
HE
Umstrukturierung
landwirtschaftl. Betriebe
ner landwirtschaftlich geprägten
Kulturlandschaft. Deshalb sind
die Berücksichtigung der Belange einer modernen Landwirtschaft sowie die Förderung eines
partnerschaftlichen Miteinanders
zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung Teil dieses Konzeptes.
Stärkung der Präsenz im Dorf
Beispiel 1
Beispiel 2
Scheune
z.B.
Praxis
Beispiel 3
Scheune
Scheune
Büro
Gewerbe
Regionale Produkte
Hohe Qualität
Hofladenver kauf
Sicherung der Flächen
A kzept anz
Sicherung der Landwirtschaft,
Piktogramm RaumPlan.
Der heranrückende Braunkohlentagebau ist unter anderem auch
mit großen Flächenverlusten für
die Landwirtschaft verbunden.
Die landschaftlichen Veränderungen können im Extremfall zur
Existenzbedrohung für landwirtschaftliche Betriebe führen. Ein
Konzept zur Stärkung der Landwirtschaft und zur wirtschaftlichen
Nutzung teilweise ungenutzter
Betriebsgebäude ist erforderlich,
um die landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern. Venrath und
Kaulhausen sind seit jeher Teil ei-
Hofanlagen
M: 1:9.000
Hofanlagen
Historischer Dorfkern
Dorfinnenentwicklungskonzept
Zur Sicherung der dorftypischen
Landwirtschaft werden Beratungsangebote bei der Landwirtschaftskammer geschaffen.
Zudem kann durch Umstrukturierung leerstender Gebäudeteile
von Hofstellen zu Gewerbeflächen ein zweites Standbein bzw.
eine zweite Einnahmequelle für
aktive landwirtschaftliche Betriebe geschaffen werden (vgl. Pläne
oben). Für die Profilierung und
Standortaufwertung der beiden
Dörfer wird die Sanierung, Modernisierung und Instandhaltung privater landwirtschaftlicher Hofstellen gefördert. Der Förderantrag
muss beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
Verbraucherschutz des Landes
Nordrhein-Westfalen eingereicht
werden. Die Voraussetzung für
Venrath und Kaulhausen
P
Wohnen
Umstrukturierung Hofstelle
Hofladen
P
Wohnen
M: 1:750
die Förderung ist neben der Lage
innerhalb der Abgrenzung des
historischen Dorfkerns (vgl. Plan
links) und die Tatsache, dass es
sich um einen aktiven landwirtschaftlichen Betrieb handelt, der
auch nach der Umstrukturierung
noch landwirtschaftlich genutzt
wird und keine Umnutzung zum
reinen Wohnen bzw. zu einem
anderen Gewerbe vollzogen wird.
Im Rahmen des Dorfinnenent-
Umstrukturierung Hofstelle
Wohnen
M: 1:750
wicklungskonzepts gibt es einen
Förderbaustein zur Umnutzung
land- und forstwirtschaftlicher
Betriebe und zur erhaltenswerten
und ortsbildprägenden Bausubstanz. Die ersten Anträge können nach Veröffentlichung des
Dorfinnenentwicklungskonzeptes
gestellt werden. Aktive Landwirte können 35 Prozent der Baukosten gefördert bekommen. Die
maximale Fördersumme pro Hof-
Galerie
Umstrukturierung Hofstelle
M: 1:750
stelle beträgt 100.000,00 Euro.
Neben der Dorfinnenentwicklungsförderung können zusätzlich auch KfW-Fördermittel zur
energetischen Sanierung von Altbauten beantragt werden.
125
PROJEKTE
4
5.2 Neues Gewerbe/ neue Versorgungsangebote
Neues Gewerbe / neue
Versorgungsangebote
Projektträger
Öffentlich / Privat
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Förderung
keine
Förderfähige Kosten
keine
geplante Umsetzung
2018
126
Die steigende Konkurrenz zentralisierter Versorgungsangebote
und die wachsende Mobilität der
Bewohner schwächen die Nahversorgung in den Dörfern. Die
einstigen Bauerndörfer haben
sich zu nahezu reinen Wohndörfern entwickelt. Die fehlende
Nahversorgung stellt insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen ein großes Problem
dar.
Die Landwirtschaft kann einen
großen Beitrag zur Nahversorgung leisten. Der Anbau landwirtschaftlicher Produkte kann unter
dem Label ‚regionale Produkte‘
direkt vor Ort vermarktet werden
und stärkt gleichzeitig die Präsenz und Akzeptanz der Landwirtschaft in den Dörfern. Der Verkauf ‚regionaler Produkte‘ kann in
Hofläden, mit Hilfe von Warenautomaten oder ‚Milchtankstellen‘
angeboten werden. Außerdem
gibt es mehrere fahrende Marktstände, die zu einem regelmäßigen Wochenmarkt auf dem Dorfplatz Venrath gesammelt werden
könnten.
In Venrath und Kaulhausen kann
durch die Ansiedlung von Gewerbe wieder das Wohnen und
Arbeiten in den beiden Dörfen ermöglicht werden (vgl. Projekt 5.4
Technische Infrastruktur). Wünschenswert sind die Umnutzung
von Hofanlagen (vgl. Projekt 5.1
Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen) und der Neubau
von integrierten Gewerbehöfen.
Gewerbehöfe Venrath M: 1:1.250
Gewerbehöfe Kaulhausen M: 1:1.250
Dorfinnenentwicklungskonzept
Die Schaffung von neuem Gewerbe und neuen Versorgungsangeboten ist kein Projekt der
Dorfinnenentwicklungsförderung,
nimmt aber im Gesamtkonzept
der gewünschten Infrastrukturentwicklung eine bedeutende
Rolle ein. Die Umsetzung kann
unmittelbar stattfinden. Für die
teilweise privaten und teilweise
organisatorischen Maßnahmen
konnten keine Kosten ermittelt
werden. Träger bzw. Organisatoren für neue Versorgungsangebote ist idealerweise die Dorfgemeinschaft in Kooperation mit
den örtlichen Landwirten und bedingt ein bewusstes Einkaufsverhalten der Dorfbewohnerschaft.
Venrath und Kaulhausen
Marktplatz
Markt in Venrath
M: 1:200
127
PROJEKTE
4
5.3 Neue Mobilität
Neue
Mobilität
Projektträger
Öffentlich / Privat
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Förderung
keine
Förderfähige Kosten
keine
geplante Umsetzung
2020
5.4 Technische Infrastruktur
Dörfer sind aufgrund struktureller Entwicklungen, der fehlenden
bzw. eingeschränkten Infrastruktur und der oftmals einseitigen
Mobilitätsangebote, insbesondere für ältere Menschen und für
mobilitätseingeschränkte Personen, problematische Wohnstandorte. Der demografische Wandel
verstärkt diese Problematik zusätzlich. Für die Attraktivität von
Dörfern als Wohnstandorte sind
daher zukunftsweisende Mobilitätskonzepte notwendig.
Im Zuge der Umsiedlung der benachbarten Dörfer Keyenberg,
Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath wird der
ÖPNV in Erkelenz neu strukturiert. Dies ist auch mit noch nicht
abzusehenden Änderungen der
ÖPNV-Anbindungen für Venrath
und Kaulhausen verbunden.
Ergänzende Angebote können
durch Konzepte wie CarSharing
in Verbindung mit Elektromobilität, einen Bürgerbus, privat organisierte Fahrgemeinschaften
oder andere Formen der Nach-
128
Technische
Infrastruktur
Fahrgemeinschaften
Projektträger
Öffentlich
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Förderung
keine
Elektromobilität
Förderfähige Kosten
keine
Mitfahrerbank
Mobilität
o.M.
geplante Umsetzung
2020
Einkaufsdienst
barschaftshilfe geschaffen werden. Insbesondere in Dörfern, wo
jeder jeden kennt, ist das Mitfahrerkonzept, beispielsweise mit einer sogenannten ‚Mitfahrerbank‘,
eine beliebte und sichere Alternative.
Die Schaffung einer neuen Mobilität ist kein Projekt der Dorfinnenentwicklungsförderung,
nimmt aber im Gesamtkonzept
der Infrastruktur bzw. Verkehrsinfrastruktur eine bedeutende Rolle
ein. Die Umsetzung kann unmittelbar stattfinden. Für die Maßnahme konnten keine konkreten
Kosten ermittelt werden. Träger
bzw. Organisator für neue Mobilität ist idealerweise die Dorfgemeinschaft.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Dörfer stehen durch die allmählichen Veränderungen vom Bauerndorf zum reinen Wohndorf vor
neuen Herausforderungen. Für
eine zukunftsfähige Entwicklung
und eine Stärkung der Arbeitsplätze im Dorf ist die technische
Infrastruktur die Voraussetzung.
Der Ausbau der technischen
Infrastruktur beinhaltet beispielsweise die Installation von Glasfaserkabel und den Breitbandausbau. So können in Venrath und
Kaulhausen eine neue Attraktivität für Gewerbetreibende geschaffen und gleichzeitig junge Menschen für die Dörfer als
Wohnstandort gewonnen werden. Ziel ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Dörfern
(Wohnen und Arbeiten unter einem Dach).
Die technische Infrastruktur ist
kein Projekt der Dorfinnenentwicklungsförderung und hängt
von kommunalen Planungen der
Anbieter ab. Für die Maßnahme
konnten keine konkreten Kosten
ermittelt werden.
Venrath und Kaulhausen
Technische Infrastruktur
o.M.
Breitbandausbau im benachbarten Holzweiler,
Foto RaumPlan.
129
5. PROZESSSTEUERUNG
PROZESSSTEUERUNG
5
DORFFORUM VENRATH UND KAULHAUSEN
GEWERBETREIBENDE
VENRATH UND
KAULHAUSEN
DORFGEMEINSCHAFT
INTERESSIERTE
‚AKTIVE KÖPFE‘
STRATEGIE
VEREINE
NEUBÜRGER
DORFFORUM
VENRATH UND KAULHAUSEN
JUGEND
TEILNEHMER
KIRCHE
ZWECKVERBAND
FAMILIEN
VERTRETER
DORFGEMEINSCHAFT
......
ÖRTLICHE
POLITIKER
VERWALTUNG
RAT
Organigramm Dorfforum Venrath und Kaulhausen,
Grafik RaumPlan / ISL.
Das bürgerschaftliche Engagement ist das Fundament für die
erfolgreiche Umsetzung des Dorfinnenentwicklungskonzeptes. Mit
der Schaffung eines Dorfforums
als
‚Kommunikationsplattform‘
und der Begleitung des Prozesses durch eine aktive Initiative
aus der Dorfbewohnerschaft, beispielsweise in Form von Arbeitsgruppen zu Projekten des Dorfinnenentwicklungskonzeptes,
132
gestaltet die Dorfbewohnerschaft
den Prozess mit und nimmt Einfluss auf die Entwicklung.
Die Stadt Erkelenz begrüßt es,
dass sich in Venrath und Kaulhausen bereits eine Arbeitsgruppe zur Dorfentwicklung in Form
der Dorfgemeinschaft Venrath
und Kaulhausen e.V. gebildet hat.
Das Dorfforum Venrath und Kaulhausen baut auf der bestehen-
den Dorfgemeinschaft auf und ist
Anlaufstelle für Gewerbetreibende, Vereine, Neubürger, Familien, Jugend, Kirche und sonstige
Interessenten, die Teil des Prozesses der Dorfinnenentwicklung
werden möchten. Das Dorfforum
ernennt Vertreter, die den Kontakt und die Zusammenarbeit mit
der Verwaltung, dem Rat, örtlichen Politikern und dem Zweckverband erleichtern.
Die Dorfgemeinschaft erarbeitete
im Prozess der Dorfinnenentwicklung ein Leitbild, das die Rolle
der Dorfgemeinschaft beschreibt:
‚Die Entwicklung von Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes wird von einer Vertretung der
Ortschaften mitgetragen. Diese
Vertreter stehen in Kontakt mit
der Stadtverwaltung und regen
die Mitbürger zur Teilnahme an
dem Prozess an.‘
Dorfinnenentwicklungskonzept
Das Dorfinnenentwicklungskonzept beschreibt drei Phasen der
Dorfentwicklung: Die Konzentration auf die Innenentwicklung (bis
2025), die Landschaft im Umbruch / die Nachbarschaft zum
Tagebau (etwa 2025 bis 2035)
und die Zukunftslandschaft / Seelandschaft (ab etwa 2035).
Das Dorfinnenentwicklungskonzept mit dem Masterplan, der eine
mögliche bzw. angestrebte zukünftige Entwicklung beschreibt,
ist das informelle Planungs- und
Steuerungsinstrument für eine erfolgreiche, integrierte und nachhaltig ländliche Entwicklung von
Venrath und Kaulhausen.
Der zentrale Grund der langfristig
angelegte Strategie ist die Tatsache, dass die Ortslage Venrath
und Kaulhausen neben den dorftypischen Veränderungen zusätzlich vom Tagebau und einer sich
ändernden Landschaft betroffen
ist. Umso wichtiger ist es, die Zukunft schon heute mitzudenken
und die verschiedenen Phasen
aufeinander abzustimmen.
Venrath und Kaulhausen
Organigramm Dorfinnenentwicklung in Venrath und Kaulhausen,
Grafik RaumPlan / ISL.
133
6. ANLAGEN
ANLAGEN
6
1.1 Sanierung Gaststätte Bruns
1.2 Multifunktionales Bürgerhaus
Terrasse
Sanierung Gaststätte Bruns
M: 1:750
Konzept
Zur Sicherung der Räumlichkeiten für Aktivitäten der Dorfgemeinschaft, unter anderem im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes, wird die Gaststätte Bruns saniert.
Konzept
Herstellung einer multifunktionalen Räumlichkeit zur Deckung der
Bedarfe aus dem vielfältigen Vereinsleben, zur Förderung und zum
Erhalt des Brauchtums und zur Stärkung der Dorfgemeinschaft.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Das zentral in Venrath gelegene Gebäude wird für Aktivitäten der
Dorfgemeinschaft sowie der Bürgerinitiative Stopp Rheinbraun e.V.
genutzt. Die Gaststätte Bruns ist eine bedeutende Infrastruktureinrichtung, die allerdings sanierungsbedürftig ist.
Handlungsbedarf
Derzeit findet das Vereinsleben an unterschiedlichen nicht optimal
ausgestatteten Orten statt, deren Zukunft teilweise nicht gesichert
ist. Zudem können Ideen, Aktivitäten und Angebote aus den Dörfern
heraus wegen fehlender Räumlichkeiten nicht angeboten werden.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft / Bürgerinitiative Stopp Rheinbraun e.V.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft / Vereine
Inhaltliche Priorität
Hoch
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
- Vereine
Träger /
Unterhaltung
- Stadt Erkelenz
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
- Vereine
Gesamtkostenschätzung
ca. 3.000.000,00 Euro
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Arbeitsschritte
- Gründung einer Arbeitsgruppe aus der Dorfgemeinschaft
- Mitwirkung der Stadt Erkelenz
- Vorbereitung des Projektes (Standort, Nutzungskonzept etc.)
Früheste Umsetzung
2019 / 2020
Multifunktionales Bürgerhaus
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
- Bürgerinitiative Stopp Rheinbraun e.V.
Träger /
Unterhaltung
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Hall
e
Um
- Einnahmen Speisen- und Getränkeverkauf / Raummieten
Die Sanierung der Gaststätte Bruns,
Perspektive RaumPlan.
136
Gesamtkostenschätzung
ca. 200.000,00 Euro
Finanzierung
Privat
Arbeitsschritte
- Gründung einer Arbeitsgruppe aus der Dorfgemeinschaft
- Mitwirkung der Stadt Erkelenz
- Vorbereitung des Projektes (Nutzungskonzept etc.)
Früheste Umsetzung
2019 / 2020
M: 1:1.500
kleid
e
Foy
er
Ver
so
gun rg
Sem
in
raum ar-
Multifunktionales Bürgerhaus
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
M: 1:1.500
137
ANLAGEN
6
1.3 Ausbau KIGA
1.4 Ausbau Pfarrheim
Konzept
Das Angebot des städtischen Kindergartens Venrath soll um ein
Betreuungsangebot für unter 3 Jährige ergänzt werden. Die Planungen wurden seitens der Stadt bereits durchgeführt.
Konzept
Für die Inklusion und Integration der gesamten Bewohnerschaft
von Venrath und Kaulhausen soll das Pfarrheim barrierefrei gestaltet werden. Das ortsbildprägende Gebäude in zentraler Lage kann
in einem weiteren Schritt bei entsprechender baulicher Umgestaltung auch andere Nutzungen z.B. Wohnformen für Ältere anbieten.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Das Pfarrheim der Gemeinde St. Valentin ist in der ehemaligen
Schule in Venrath. Die Nutzungsmöglichkeiten des Pfarrheims sind
aufgrund mangelnder Barrierefreiheit eingeschränkt.
Zielgruppe
mobil eingeschränkte Personen
Inhaltliche Priorität
Niedrig
KIG
A
Städt. Kindergarten Venrath
Herzlich Willkommen
im
Städt. Kindergarten Venrath
An St. Valentin 4, 41812 Erkelenz
Brunnen Tel. / Fax 02431/ 981084
Ausbau KIGA
Leiterin: Frau Nigl
M: 1:750
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme / Infrastrukturplanung
Handlungsbedarf
Der städtische Kindergarten Venrath wurde 1995 erbaut und liegt in
zentraler Lage neben der Kirche St. Valentin. Der Kindergarten hat
Betreuungsmöglichkeiten für 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren.
Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter 3 Jahren gibt es nicht.
Zielgruppe
Junge Familien, Alleinerziehende
Inhaltliche Priorität
Hoch
Hofgestaltung
Pfarrheim
Ausbau Pfarrheim
M: 1:750
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
Projektpartner
- Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz
- Gemeinde St. Valentin Venrath
Träger /
Unterhaltung
- Stadt Erkelenz
Träger /
Unterhaltung
- Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz
- Gemeinde St. Valentin Venrath
Gesamtkostenschätzung
ca. 250.000,00 Euro
Gesamtkostenschätzung
ca. 290.000,00 Euro (Ausbau)
ca. 120.000,00 Euro (Außenanlagen)
Finanzierung
Förderung durch Landesmittel
Finanzierung
Privat
Arbeitsschritte
- Prüfung Nutzungen Pfarrheim
- Sanierungskonzept
Früheste Umsetzung
2021
Arbeitsschritte
Pfarrheim (ehemalige Schule),
Früheste Umsetzung
Foto RaumPlan.
en in Venrath wurde 1995 in ruhiger, ländlicher Umgebung,
ca. 5 km von Erkelenz,
r Kirche, in der Mitte des Dorfes, liegt sehr zentral der Kindergarten.
138
harakter drückt sich in einem regen Vereinsleben aus, in dem auch der Kindergarten
2018
Pfarrheim (ehemalige Schule),
Foto RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
139
ANLAGEN
6
1.5 Dorfforum Venrath und Kaulhausen
Struktur Dorfforum,
Piktogramm RaumPlan.
1.6 Immissionsschutz
Konzept
Stärkung des vereinsunabhängigen Dorfforums als Kommunikationsplattform, als Initiator für Veranstaltungen und Aktionen, als
Beratungsorgan und Stimme der Dorfgemeinschaft in kommunalen Angelegenheiten und zur Aktivierung bürgerschafltichen Engagements.
Konzept
Für die Bewohnerschaft soll ein Schutzkonzept und Information
angebot erstellt werden, das die Feinstaubbelastung für die Bewohnerschaft minimiert und deren Gesundheit sichert. Eventuell
sind zusätzliche Messpunkte notwendig.
Art der Maßnahme
Administrative Aufgabe
Art der Maßnahme
Administrative Aufgabe
Handlungsbedarf
Die Herausforderungen des nahenden Tagebaus und die Umsetzung der Projekte des Dorfinnenentwicklungskonzeptes verlangen eine Stärkung der Dorfgemeinschaft und die Benennung von
konkreten Ansprechpartnern für die einzelnen Projekte.
Handlungsbedarf
Mögliche Belastungen durch den Tagebau für die Gesundheit der
Bewohner müssen ermittelt und benannt werden. Dafür sind eventuell zusätzliche Messpunkte entlang der Tagebaukante notwendig
und Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit.
Zielgruppe
Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen
Zielgruppe
Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen
Inhaltliche Priorität
Hoch
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
- Stadt Erkelenz
- Vereine
- Kindergarten Venrath
Projektpartner
- RWE Power
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Träger /
Unterhaltung
- Dorfgemeinschaft
Träger /
Unterhaltung
- RWE Power
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
RWE Power / Stadt Erkelenz
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Gespräche mit RWE Power
- RWE Power: Prüfung Messstationen entlang Tagebau, ggf.
Ausbau
Früheste Umsetzung
2018 - 2023
Tagebau Garzweiler,
Foto webwrite, Zugriff 10.08.2017.
Finanzierung
Dorfspaziergang Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
140
Arbeitsschritte
- Dorfgemeinschaft: Kümmerer finden, Konzepte zur Integration
Bewohner, Verstetigung Dorfforum
Früheste Umsetzung
Bereits 2017 begonnen
Tagebau Garzweiler,
Foto webwrite, Zugriff 10.08.2017.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
141
ANLAGEN
6
KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKTE HANDLUNGSFELD 1
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 1
GEMEINSCHAFT UND SOZIALE INFRASTRUKTUR - Stärkung der Dorfgemeinschaft / Stärkung der Eigeninitiative
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
1.4 Dorfforum V und K
Stärkung Bürgerschaft / Neubürger einbinden
1.1 Dorfgemeinschaftshaus
Sanierung
Grundfläche
(m²)
280,0
GeBGF (m²)
schosse
1,0
280,0
Baukosten/
m² (€)
600,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 18 % (€)
(€)
168.000,00
30.240,00
198.240,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
städtischer
Dorfentw.förderung (€) Anteil 35 % (€)
Förderanteil
65 % (€)
198.240,00
198.240,00
69.384,00
128.856,00
200.000,00
200.000,00
70.000,00
130.000,00
1.2 Multifunktionales Bürgerhaus
Neubau
GeBGF (m²)
schosse
1,0 1.600,0
Baukosten/
m² (€)
1.600,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Förderanteil
65 % (€)
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 18 % (€)
(€)
2.560.000,00
460.800,00 3.020.800,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
1.3 Ausbau der KITA
Anbau / Erweiterung
Grundfläche
(m²)
95,0
Geschosse
1,0
NF (m²)
95,0
Baukosten/
m² (€)
2.120,00
Ausbau Pfarrheim
Außenanlagen
Grundfläche
(m²)
275,0
Ge- BGF / AUF
schosse
(m²)
2,5
687,5
1.250,0
Baukosten/
m² (€)
350,00
80,00
1.057.280,00
1.963.520,00
3.000.000,00
3.000.000,00
1.050.000,00
1.950.000,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Privates
Invest (€)
237.652,00
250.000,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 18 % (€)
(€)
240.625,00
43.312,50
283.937,50
100.000,00
18.000,00
118.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
142
3.020.800,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 18 % (€)
(€)
201.400,00
36.252,00
237.652,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
1.4 Ausbau Pfarrheim
3.020.800,00
401.937,50
0,00
0,00
0,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Privates
Invest (€)
0,00
0,00
Kosten
(psch.) (€)
0,00
Gesamtkosten
(€)
0,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
1.6 Immissionsschutz
Errichtung neuer Messpunkte
Grundfläche
(m²)
1.600,0
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 1
Kosten
(psch.) (€)
0,00
0,00
Summe:
0,00
Sonstige Kostenträger (€)
0,00
0,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Sonstige Kostenträger (€)
0,00
Gesamtkosten
(€)
0,00
Summe für Steckbrief (gerundet)
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
400.000,00
Dorfinnenentwicklungskonzept
Seite 1
Venrath und Kaulhausen
Seite 2
143
ANLAGEN
6
2.1 Neugestaltung Dorfplatz Venrath
2.2 Neugestaltung Kirchgarten
Konzept
Marktplatz
Konzept
Der Kirchgarten soll zum Dorfplatz offen gestaltet werden und
eine höhere Aufenthaltsqualiät durch Bänken und ggf. ein Wasserspiel erhalten. Kernstück des Generationenparks ist die rückwärtig
geschlossene Pergola als Abschluss der rückseitigen Anbauten
angrenzender Wohnbebauung und als Witterungsschutz.
KIG
A
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Der Dorfplatz Venrath wird durch Stellplätze und die Wendeschleife für den öffentlichen Nahverkehr dominiert. Die Mitte des Platzes
war früher ein beliebter Treffpunkt ist heute durch die autogerechte Gestaltung und fehlende Aufenthaltsqualität bedeutungslos.
Handlungsbedarf
Das direkte Umfeld der Kirche St. Valentin wurde barrierefrei gestaltet. Der Kirchgarten wurde teilweise in Eigeninitiative der Bürgerschaft angelegt, wirkt aber wie eine Barriere zum Dorfplatz und
schränkt die Einsehbarkeit der dahinterliegende Grünfläche ein.
Zielgruppe
Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen
Inhaltliche Priorität
Hoch
ola
Perg
Terrasse
Dorfplatz Venrath M: 1:1.500
Neugestaltung des Dorfplatzes in Venrath zur Steigerung der Gestalt- und Aufenthaltsqualität und Verbesserung der Nutzbarkeit,
z.B. für Märkte. Die Wendeschleife für Linienbusse wird zunächst
erhalten, aber durch die barrierefreie Ausbildung in die Gestaltung
integriert. Das Parken soll eingebunden aber untergeordnet sein.
Brunnen
ola
Perg
Zielgruppe
Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt
- Architekten / Landschaftsarchitekten, Ingenieure
- Nahverkehrsverbund, Verkehrsplaner
- Abstimmung Konzept mit Bürgerschaft
Projektpartner
- Pfarrgemeine Christkönig Erkelenz
- Gemeinde St. Valentin Venrath
- Architekten / Landschaftsarchitekten
- Stadt Erkelenz
Träger /
Unterhaltung
- Öffentlicher Raum
Träger /
Unterhaltung
- Öffentlich zugängliche Grünanlage
Kirchgarten M: 1:1.000
- Unterhaltung Stadt Erkelenz
Dorfplatz Venrath,
Perspektive RaumPlan.
144
- Unterhaltung: Gemeinde St. Valentin Venrath
Gesamtkostenschätzung
ca. 1.300.000,00 Euro
Gesamtkostenschätzung
ca. 200.000,00 Euro
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Finanzierung
Privat
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Gespräch mit Verkehrsverbund, Beauftra gung Verkehrsplaner / Stadt- und Landschaftsplaner
- Dorfgemeinschaft: Gespräche mit pot. Marktbeschickern
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz / Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz: Klärung
Zuständigkeit und Eigentum
- Stadt Erkelenz / Pfarre: Gespräche mit Anwohnern
Früheste Umsetzung
2019 / 2020
Früheste Umsetzung
2020
Kirchgarten,
Perspektive RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
145
ANLAGEN
6
2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen
Konzept
Platz
Dorfplatz Kaulhausen M: 1:1.000
2.4 Neugestaltung Ortseingänge
Der Dorfplatz Kaulhausen soll durch eine Verkehrsberuhigung /
Entwitmung der L 354 eine höhere Aufenthaltsqualität erhalten.
Durch den Rückbau der Verkehrsflächen und den barrierefreiene
Ausbau wird der Platzcharakter wieder in den Vordergrund gerückt und ein zentraler Treffpunkt geschaffen.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Dem Dorfplatz fehlt durch den Durchgangsverkehr mit einem hohen Anteil an Lkw-Verkehr und damit verbundenen zurückgenommenen Seitenbereiche die Aufenthaltsqualität. Insbesondere für
Kinder und Senioren fehlt ein sicherer Treffpunkt in der Dorfmitte.
P
Bus
P
P
Konzept
Durch das Abbinden der Ortsdurchfahrten und den Bau der Tagebaurandstraße (L 354 n) werden die Dorfstraßen und Ortseingänge verkehrlich entlastet. Durch eine neue Gestaltung mit Fuß- und
Radwegen wird der Ortseingang ablesbar und vor allem sicherer
für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Die Ortseingänge sind von teilweise hohem Verkehrsaufkommen
geprägt. Die Seitenbereiche sind zurückgenommen und es fehlen
Raumkanten und eine repräsentative Funktion.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Anwohner
Inhaltliche Priorität
Niedrig bis hoch
Bus
Zielgruppe
Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt
- Architekten / Landschaftsarchitekten, Ingenieure
- Nahverkehrsverbund, Verkehrsplaner
- Abstimmung Konzept mit Bürgerschaft
Projektpartner
- Stadt Erkelenz Tiefbauamt
- Ingenieure
- Verkehrsplaner (Erstellung Verkehrskonzept)
Träger /
Unterhaltung
Öffentlicher Raum, Unterhaltung Stadt Erkelenz
Träger /
Unterhaltung
- Öffentlicher Raum
Ortseingang Kaulhausen Variante 2 M: 1:1.500
- Unterhaltung Stadt Erkelenz
Dorfplatz Kaulhausen,
Perspektive RaumPlan.
146
Gesamtkostenschätzung
ca. 600.000,00 Euro
Gesamtkostenschätzung
Venrath Nordwest ca. 220.000,00 Euro, Venrath Ost ca.
60.000,00 Euro, Kaulhausen West ca. 860.00,00 Euro
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz / Straßen.NRW / RWE Power: Planfeststellungsverfahren L 354 (Süd), Bau der Umgehungsstraße
- Stadt Erkelenz: Verlängerung K 30, Beauftragung Planer
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Beauftragung Verkehrsplaner: Erstellung
Parkraumkonzept, Beauftragung Planungsbüro: Gestaltkonzept für Ortseingänge
Früheste Umsetzung
2022
Früheste Umsetzung
2020 (Venrath), 2022 (Kaulhausen)
Ortseingang Venrath West,
Foto RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
147
ANLAGEN
6
2.5 Neugestaltung Straßen
KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKTE HANDLUNGSFELD 2
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Konzept
Die Straßen sind teilweise in schlechtem Zustand. Die Neugestaltung von Straßen zielt auf die Reduzierung von Verkehrsflächen
zugunsten einer Strukturierung der Stellplätze und Schaffung von
großzügigen Gehwegflächen ab. Verkehrsberuhigende Grünelemente im Straßenraum stärken die Aufenthaltsqualität.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Die Straßen, v.a. die Ortsdurchfahrten, sind von hohem Vekehrsaufkommen und Baumwurzeln, die Asphalt und Gehweg aufbrechen, geprägt. Im Straßenraum und auf Gehwegen wird geparkt.
Querungsmöglichkeiten und Gestalt- / Aufenthaltsqualität fehlen.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Anwohner
Inhaltliche Priorität
Niedrig bis hoch
Projektpartner
- Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt
- Verkehrsplaner, Ingenieurbüro, Stadtplaner
Träger /
Unterhaltung
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 2
ÖFFENTLICHER RAUM UND VERKEHR - Verbesserung der Aufenthaltsqualität / Barrierefreiheit
2.1 Dorfplatz Venrath
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Beschreibung
Fläche
(m²)
3.350,0
Baukosten/
m² (€)
260,00
3.350,0
50,00
1 Bushaltestelle (psch.)
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
871.000,00
174.200,00 1.045.200,00
0,00
167.500,00
33.500,00
201.000,00
9.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
2.2 Kirchgarten
Grunderneuerung
Sonderelemente
Beschreibung
6 Bänke (psch.)
Pergola (psch.)
Treppe
Brunnen (psch.)
Fläche
(m²)
1.250,0
Baukosten/
m² (€)
80,00
25,0
1.000,00
Summe für Steckbrief (gerundet)
Förderanteil
65 % (€)
1.255.200,00
1.255.200,00
439.320,00
815.880,00
1.300.000,00
1.300.000,00
450.000,00
850.000,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Sonstige Kostenträger (€)
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
100.000,00
20.000,00
120.000,00
6.000,00
20.000,00
25.000,00
5.000,00
30.000,00
20.000,00
Summe:
- Öffentlicher Raum
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
196.000,00
0,00
0,00
0,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Förderanteil
65 % (€)
200.000,00
- Unterhaltung Stadt Erkelenz
Gesamtkostenschätzung
Herrather Str. 130.000,00 €, In Venrath 130.000,00 €, Kuckumer Str. 320.000,00 €, Wanloer Str.
130.000,00 €, Wickrathberger Str. 270.000,00 €, Kaulhausen L 354 610.000,00 €, Kaulhausen Nord
510.000,00 €, Kaulhausen Südost 280.000,00 €, Kaulhausen Südwest 260.000,00 €
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Beauftragung Verkehrsplaner: Erstellung
Parkraumkonzept, in Kooperation mit Stadt- und Landschaftsplanern: Erstellung Gestaltkonzept Straßen
Früheste Umsetzung
148
2.3 Dorfplatz Kaulhausen
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Beschreibung
Treppe
Fläche
(m²)
1.510,0
Baukosten/
m² (€)
260,00
1.510,0
12,0
50,00
1.000,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
392.600,00
78.520,00
471.120,00
0,00
75.500,00
15.100,00
90.600,00
12.000,00
2.400,00
14.400,00
Summe:
576.120,00
Summe für Steckbrief (gerundet)
600.000,00
576.120,00
201.642,00
374.478,00
600.000,00
210.000,00
390.000,00
2019 - 2022
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Seite 1
149
ANLAGEN
6
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
2.4 Ortseingänge
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 2
Beschreibung
Fläche
(m²)
Baukosten/
m² (€)
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
Summe:
1.122.000,00
Summe für Steckbrief (gerundet)
1.140.000,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
1.122.000,00
392.700,00
1.140.000,00
399.000,00
Förderanteil
65 % (€)
1.372.020,00
2.5 Straßen
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 2
Beschreibung
Fläche
(m²)
Baukosten/
m² (€)
741.000,00
2.4.1 Ortseingang Venrath Nordwest
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
Summe:
2.590.800,00
Summe für Steckbrief (gerundet)
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
2.590.800,00
906.780,00
Förderanteil
65 % (€)
348.660,00
2.510.130,00
2.510.130,00
878.545,50
1.631.584,50
108.000,00
0,00
18.000,00
0,00
126.000,00
126.000,00
44.100,00
81.900,00
130.000,00
130.000,00
45.500,00
84.500,00
126.000,00
126.000,00
44.100,00
81.900,00
130.000,00
130.000,00
46.800,00
84.500,00
312.000,00
312.000,00
109.200,00
202.800,00
320.000,00
320.000,00
112.000,00
208.000,00
2.5.1 Herrather Straße
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
1.000,0
180,00
180.000,00
36.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
216.000,00
0,00
0,00
0,00
216.000,00
Teilerneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
216.000,00
75.600,00
140.400,00
220.000,00
220.000,00
77.000,00
143.000,00
2.4.2 Ortseingang Venrath Ost
500,0
180,00
90.000,00
18.000,00
500,0
30,00
15.000,00
3.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
2.5.2 In Venrath
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
250,0
180,00
45.000,00
9.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
2.4.3 Ortseingang Kaulhausen West
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
3.250,0
180,00
585.000,00
117.000,00
3.250,0
30,00
97.500,00
19.500,00
psch.
2 Bushaltestellen (psch.)
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
54.000,00
0,00
0,00
0,00
54.000,00
54.000,00
18.900,00
35.100,00
60.000,00
60.000,00
19.000,00
39.000,00
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
500,0
180,00
90.000,00
18.000,00
500,0
30,00
15.000,00
3.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
108.000,00
0,00
18.000,00
0,00
2.5.3 Kuckumer Straße
702.000,00
15.000,00
117.000,00
18.000,00
852.000,00
852.000,00
298.200,00
553.800,00
860.000,00
860.000,00
299.000,00
559.000,00
Teilerneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
1.000,0
220,00
220.000,00
44.000,00
1.000,0
40,00
40.000,00
8.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
264.000,00
0,00
48.000,00
0,00
Förderanteil 65
% (€)
150
Seite 2
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Seite 3
151
ANLAGEN
6
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
2.5.5 Wanloer Straße
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 2
Beschreibung
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Fläche
(m²)
600,0
Baukosten/
m² (€)
180,00
30,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
(€)
gesamt (€)
ten 20 % (€)
108.000,00
21.600,00
129.600,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
2.5.4 Wickrathberger Straße
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Beschreibung
Fläche
(m²)
1.200,0
Baukosten/
m² (€)
180,00
30,00
Summe für Steckbrief (gerundet)
Förderanteil
65 % (€)
2.5.7 Kaulhausen Südwest
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
129.600,00
129.600,00
45.360,00
84.240,00
130,00
130,00
45,50
84,50
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
(€)
gesamt (€)
ten 20 % (€)
216.000,00
43.200,00
259.200,00
0,00
0,00
0,00
Summe:
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Dorfentw.städtischer Privates Invest
(€)
förderung (€) Anteil 35 % (€)
259.200,00
259.200,00
90.720,00
168.480,00
270.000,00
270.000,00
94.500,00
175.500,00
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 2
Beschreibung
Fläche
(m²)
1.000,0
Baukosten/
m² (€)
180,00
1.000,0
30,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
(€)
gesamt (€)
ten 20 % (€)
180.000,00
36.000,00
216.000,00
0,00
30.000,00
6.000,00
36.000,00
0,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
Dorfentw.städtischer Privates Invest
(€)
förderung (€) Anteil 35 % (€)
252.000,00
252.000,00
88.200,00
0,00
260.000,00
260.000,00
91.000,00
169.000,00
277.200,00
277.200,00
97.020,00
180.180,00
280.000,00
280.000,00
98.000,00
182.000,00
504.000,00
504.000,00
176.400,00
327.600,00
510.000,00
510.000,00
178.500,00
331.500,00
2.5.8 Kaulhausen Südost
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
1.100,0
180,00
198.000,00
39.600,00
1.100,0
30,00
33.000,00
6.600,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
237.600,00
0,00
39.600,00
0,00
2.5.9 Kaulhausen Nord
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
2.5.6 Kaulhausen
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
2.400,0
180,00
432.000,00
86.400,00
2.400,0
30,00
72.000,00
14.400,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
152
518.400,00
0,00
86.400,00
0,00
2.000,0
180,00
360.000,00
72.000,00
2.000,0
30,00
60.000,00
12.000,00
Summe:
604.800,00
604.800,00
211.680,00
393.120,00
610.000,00
610.000,00
213.500,00
396.500,00
Seite 4
Dorfinnenentwicklungskonzept
Summe für Steckbrief (gerundet)
Venrath und Kaulhausen
432.000,00
0,00
72.000,00
0,00
Seite 5
153
ANLAGEN
6
3.1 Rundweg um die Dörfer, neue Freizeitaktivitäten
Landschaftstore
M: 1:400
3.2 Gestaltung Ortsränder
Konzept
Ein Rundweg um die Dörfer verknüpft die beiden Orte und verschiedene Landschaftspotenziale miteinander. Vorhandene Wege
werden aufgewertet und durch neue Wege ergänzt und führen an
Landschaftstoren (z.T. neu gestaltet), grünen Ortsrändern, Obstbaumwiesen und Freizeitaktivitäten vorbei.
Konzept
Die dorftypischen Landschaftsräume werden aufgegriffen und das
landschaftliche Potenzial gestärkt. In Venrath schafft die Neugestaltung der Obstwiese im Südosten den Übergang vom Dorfzum Landschaftsraum und ist Teil des Rundweges um die Orte.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme / Eigeninitiative
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme / Eigeninitiative
Handlungsbedarf
Die Potenziale des landschaftlich wertvollen Raumes werden nicht
ausgeschöpft. Wege entlang der Ortsränder greifen das Potenzial
auf, sind jedoch nicht vollständig zu einem Rundweg verknüpft. Es
fehlen gezielte Sichtbezüge zwischen Dorf- und Landschaft.
Handlungsbedarf
Im Norden von Venrath ist eine Obstwiese, die einen Übergang
zwischen Dorf und Landschaft schafft. Andernorts stellen Zäune
und Mauern an den Ortsrändern Barrieren dar. Die Ortsränder sollen grün gestaltet werden und einen fließenden Übergang bilden.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Inhaltliche Priorität
Hoch
Inhaltliche Priorität
Niedrig
Projektpartner
- Stadt Erkelenz: Grünflächenamt
- Landschaftsarchitekten
- Landwirte (Eigentümer von Flächen für neue Wege)
- Abstimmung Konzept mit Bürgerschaft
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Träger /
Unterhaltung
- Landschaftsraum
Träger /
Unterhaltung
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Ortsrand Kaulhausen Südwest,
Foto RaumPlan.
- Unterhaltung Stadt Erkelenz
Landschaftstor Venrath Süd,
Perspektive RaumPlan.
154
Gesamtkostenschätzung
Ausbau bestehender / Anlage neuer Wege ca. 385.000,00 Euro,
5 neue Landschaftstore insgesamt ca. 15.000,00 Euro
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung / Privat
Finanzierung
Andere Förderprogramme / Privat
Arbeitsschritte
- Gründung Arbeitsgruppe: Erstellung Rundwegkonzept,
Realisierung mit Dorfgemeinschaft
- Stadt Erkelenz: Gespräche Grundstückseigentümer
Arbeitsschritte
- Gründung Arbeitsgruppe: Erstellung Konzept, Realisierung
mit Dorfgemeinschaft
- Dorfgemeinschaft / Stadt Erkelenz: Klärung Eigentum
Früheste Umsetzung
2018 / 2019
Früheste Umsetzung
2020
Obstwiese Venrath Nordwest,
Foto RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
155
ANLAGEN
6
3.3 Erstellung Wegenetzkonzept
3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft
Konzept
Art der Maßnahme
Planung
Handlungsbedarf
Die Fuß- und Radwegeverbindungen sind ausbaufähig. Insbesondere zum Herrather Bahnhof fehlt eine sichere Wegeverbindung.
Vorhandene Fuß- und Radwege müssen besser miteinander verknüpft und angebunden werden.
Zielgruppe
Radwegenetz Dorfplatz Venrath,
Foto RaumPlan.
156
Mit dem Wegenetzkonzept sollen die Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen Venrath und Kaulhausen und zu den umliegenden Dörfern gestärkt werden. V.a. die Anbindung an den Herrather
Bahnhof ist wichtig. Für das Konzept ist die Integration des Fußund Radweges entlang des Lärmschutzwalls zu berücksichtigen.
Landschaftstor
nd
-u
Fuß
Konzept
Der Lärmschutzwall des Tagebaus ist Gestaltungselement der
Landschaft. Fuß- und Radwege entlang des Walls verknüpfen umliegende Dörfer. Durch die Verbreiterung des Walls zwischen Venrath und Kaulhausen kann ein barrierefreier Aussichtspunkt gestaltet und ein Treffpunkt zwischen den Dörfern geschaffen werden.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Der Lärmschutzwall ist als funktionaler Wall zur Abschirmung der
Dörfer zum Tagebau geplant. Durch eine Gestaltung und Begehbarkeit kann der Lärmschutzwall zum attraktiven Landschaftsraum
werden.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Tourismus
Inhaltliche Priorität
Hoch
eg
dw
Ra
all
tzw
hu
sc
rm
Lä
Aussichtspunkt
Sport- und
Freizeitaktivitäten
4
ße
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
L
a
str
nd
ra
au
35
n
te
an
uk
ba
e
ag
T
b
ge
Inhaltliche Priorität
Niedrig
Projektpartner
- Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt
- Verkehrsplaner, Ingenieurbüro, Stadt-/ Landschaftsplaner
- Landwirte (Eigentümer von Flächen für neue Wege)
Projektpartner
- RWE Power
- Zweckverband Tagebaufolge(n)landschaft Garzweiler
- Stadt Erkelenz
- Stadt-/ Landschaftsplaner
Träger /
Unterhaltung
- Kooperation Radwegenetz NRW
Träger /
Unterhaltung
- RWE Power
Gesamtkostenschätzung
ca. 20.000,00 Euro
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
NRW-Programm Ländlicher Raum
Finanzierung
Stadt Erkelenz / RWE Power
Arbeitsschritte
- MKULNV / Stadt Erkelenz: Prüfung Radwegenetz
- Stadt Erkelenz: Klärung Eigentumsverhältnisse, Beauftra gung Planer
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz / Dorfgemeinschaft: Gespräche RWE Power
- RWE Power: Erweiterung Lärmschutz, Bau Aussichtspunkt
Früheste Umsetzung
2019
Früheste Umsetzung
2022
Ta
Wall mit Aussichtspunkt
M: 1:5.000
Wall mit Aussichtspunkt und Freizeitaktivitäten,
Perspektive RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
157
ANLAGEN
6
3.5 Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen
Konzept
Bürgerwiese
Bürgerwiese Kaulhausen
M: 1:1.500
KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKTE HANDLUNGSFELD 3
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Gestaltung einer Bürgerwiese als Treffpunkt. Die Fläche wird von
der Dorfgemeinschaft gestaltet und entwickelt. Neben Sitz- und
Spielmöglichkeiten sind Kräuterbeete, Obst- oder Gemüsepflanzungen vorgesehen. Die Fläche ist an einen öffentlichen Weg
angeschlossen, der zukünftig in das Wegenetz eingebunden wird.
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Aktuell gibt es vor allem für ältere Menschen und Familien keine
adäquaten Aufenthaltsorte in Kaulhausen. Es wird ein Treff- und
Kommunikationspunkt mit Spielmöglichkeiten gewünscht, der den
Austausch und Zusammenhalt der Bürgern fördert.
Zielgruppe
Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
Träger /
Unterhaltung
- Stadt Erkelenz
- Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 3
LANDSCHAFT UND FREIZEITGESTALTUNG - Stärkung der Grüneinbindung und Naherholung
3.1 Rundweg um die Orte
Grunderneuerung
Grunderneuerung
Neuanlage
Neuanlage
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Beschreibung
Ausbau von 2 Wegen Venr.
Weg entlang Spielplatz K.
Weg entlang Obstwiese V.
Wege Ortseingang Kaulh.
Fläche
(m²)
2.600,0
775,0
1.400,0
525,0
Baukosten/
m² (€)
60,00
60,00
60,00
60,00
5 Landschaftstore (psch.)
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
156.000,00
31.200,00
187.200,00
46.500,00
9.300,00
55.800,00
84.000,00
16.800,00
100.800,00
31.500,00
6.300,00
37.800,00
0,00
0,00
15.000,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
3.2 Gestaltung Ortsränder
Beschreibung
Fläche
(m²)
Baukosten/
m² (€)
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
Gesamtkostenschätzung
Weg zur Bürgerwiese Kaulhausen,
Foto RaumPlan.
158
396.600,00
138.810,00
257.790,00
400.000,00
400.000,00
140.000,00
260.000,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Sonstige Kostenträger (€)
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Sonstige Kostenträger (€)
ca. 100.000,00 Euro
3.4 Erstellung Wegenetzkonzept
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung
Arbeitsschritte
- Gründung einer Arbeitsgruppe aus der Dorfgemeinschaft
- Mitwirkung der Stadt Erkelenz
- Vorbereitung des Projektes (Pacht, Nutzungskonzept etc. )
Früheste Umsetzung
Förderanteil
65 % (€)
396.600,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
Neuanlage
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Wegenetzkonzept
Gesamtkosten
(€)
Beschreibung
psch.
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
20.000,00
20.000,00
0,00
0,00
0,00
20.000,00
2018 / 2019
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
Seite 1
159
ANLAGEN
6
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
3.4 Tagebaulandschaft
Beschreibung
Fläche
(m²)
Baukosten/
m² (€)
Grunderneuerung
Grunderwerb
Ausstattung
Sonderelemente
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
(€)
ten 20 % (€)
0,00
0,00
0,00
0,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
3.5 Gestaltung Bürgerwiese
Neuanlage
Ausstattung
RaumPlan / ISL
Stand: 15. November 2017
Handlungsfeld 3
Beschreibung
Fläche
(m²)
Baukosten/
m² (€)
750,0
750,0
80,00
30,00
0,00
12.000,00
4.500,00
Summe:
Summe für Steckbrief (gerundet)
0,00
Sonstige Kostenträger (€)
0,00
0,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
Sonstige Kostenträger (€)
0,00
Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten
gesamt (€)
ten 20 % (€)
(€)
60.000,00
22.500,00
Dorfentw.städtischer
förderung (€) Anteil 35 % (€)
72.000,00
27.000,00
99.000,00
100.000,00
99.000,00
34.650,00
0,00
35.000,00
Wall mit Aussichtspunkt und Freizeitaktivitäten,
Perspektive RaumPlan.
160
Seite 2
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
161
ANLAGEN
6
4.1 Altbausanierung ortstypischer Gebäude
Konzept
Art der Maßnahme
Handlungsbedarf
Sanierung ortstyp. Gebäude
M: 1:9.000
4.2 Energetisches Quartierskonzept
Für die Profilierung und Standortaufwertung werden Sanierungsprogramme zur Modernisierung und Instandhaltung privater Gebäude gefördert. Insbesondere die Nutzung von Leerständen und
die Sanierung von Altbauten und historischen ortsbildprägenden
Gebäuden stehen im Mittelpunkt.
Bauliche Maßnahme / Beratende Leistung
Leerstände und der Verfall von ortsbildprägenden Gebäuden beeinflusst das Ortsbild negativ. Viele Wohngebäuden und -gebäudensembles stehen teilweise leer.
Zielgruppe
Eigentümer von Altbauten / ehemaligen Hofanlagen
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
CO 2
CO
Ermittlung von
CO2-Minderungspotenzialen
CO
2
Erstellung einer
dorfspezifischen
CO2-Bilanz
CO
2
Erstellung eines energetischen Quartierskonzeptes u.a. zur Ermittlung von Sanierungsmöglichkeiten sowie von Maßnahmen zur
Steigerung der Energieeffizienz und zur zukünftigen Energieversorgung der Dörfer unter Berücksichtigung von Förderprogrammen.
Art der Maßnahme
Administrative Aufgabe / Beratende Leistung
Handlungsbedarf
Nachhaltige und moderne Energiekonzepte verbessern die Attraktivität und die Wohnqualität in den Dörfern und bieten Eigentümern die Chance sich zukunftsfähig aufzustellen.
Zielgruppe
Eigentümer von Altbauten / ehem. Hofanlagen / Leerstand
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Klimaschutzmanager
- Planungsbüro
- Stadt Erkelenz
Träger /
Unterhaltung
- Privat
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
Förderung von Konzept und Maßnahmen u.a. durch KfW
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Beauftragung Planungsbüro mit Konzepterstellung
- Klimaschutzmanager: Beratung privater Eigentümer
Früheste Umsetzung
2017 / 2018
CO
2
Erstellung eines
Maßnahmenprogramms
mit Prioritäten
Konzept
2
Umsetzungskonzept mit
Netzwerkbildung
und Öffentlichkeitsarbeit
CO 2
EnergieStammtisch
CO2
Klimaschutzkonzept
o.M.
- Klimaschutzmanager
- EnergieAgentur.NRW
- KfW - Förderung
Photovoltaik
Dämmung
- Privat
Na
hw
är
Träger /
Unterhaltung
e
m
Energieeinsparung
BHKW
Gesamtkostenschätzung
Finanzierung
Arbeitsschritte
Sanierung ortstyp. Gebäude
162
M: 1:9.000
Früheste Umsetzung
35 % der Baukosten können gefördert werden
maximal 30.000,00 Euro
Dorfinnenentwicklungsförderung / KfW - Förderung
- Stadt Erkelenz: ggf. Pilotprojekt Altbausanierung zur Mobilisierung privater Eigentümer
- Klimaschutzmanager: Beratung privater Eigentümer
Windenergie
Energiehölzer
Dämmung
Energieeinsparung
Geothermie
Photovoltaik
2018
Photovoltaik
Geothermie
Energiekonzept
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
o.M.
163
ANLAGEN
6
4.3 Bauland aktivieren / neues Bauland schaffen
Neues Wohnen Venrath M: 1:1.500
4.4 Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen
Konzept
Vor dem Hintergrund der gewünschten flächensparanden Entwicklung der Dörfer ist eine Aktivierung der vorhandendenen Baulücken und freien Baugrundstücke gewünscht. Durch die Bauleitplanung und gezielte Gespräche mit Grundstückseigentümern soll
das vorhandene Bauland zur Verfügung gestellt werden.
Konzept
In den Dörfern entstehen neue zeitgemäße und zukunftsfähige
Wohnformen, z.B. für Ältere, Projekte für gemeinsames Wohnen
für Jung und Alt / Mehrgenerationenwohnen und Wohnprojekte
für Familien. Dafür können ehemalige Hofanlagen zu Wohnhöfen
umgebaut werden oder neue hofartige Bebauungen entstehen.
Art der Maßnahme
Administrative Aufgabe / Eigeninitiative Dorfgemeinschaft
Art der Maßnahme
Bauliche Maßnahme
Handlungsbedarf
Für die junge Generation, die sich eine eigene Immobilie in den
Dörfern wünschen und nicht an einem Altbau interessiert sind,
fehlt es an Baugrundstücken. Die vorhanden Freiflächen stehen
oft nicht zum Verkauf. Der Fortzug soll vermieden werden.
Handlungsbedarf
Viele Hofanlagen sind nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und
stehen größtenteils leer. Auch viele Wohnhäuser sind nur noch
von einzelnen Personen bewohnt, die zum Teil auf Hilfe angewiesen sind. Hierfür gilt es nachhaltige Wohnkonzepte zu entwickeln.
Zielgruppe
Junge Familien (Eigenbedarf der Orte)
Zielgruppe
Junge Familien / Senioren / alleinstehende Personen
Inhaltliche Priorität
Niedrig
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Grundstückseigentümer
- Stadt Erkelenz (Bauleitplanung)
Projektpartner
- Privat
- KfW - Förderung
Träger /
Unterhaltung
- Privat
Gemeinschaftliches Wohnen M: 1:800
WE 3
WE 1
WE 4
WE 5
Gemeinschaft
WE 2
WE 3
WE 1
Träger /
Unterhaltung
Neues Wohnen Kaulhausen
164
M: 1:1.500
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
Stadt Erkelenz / Privat
Finanzierung
Privat / KfW - Förderung
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Klärung Eigentumsverhältnisse / Mobilisie rung Eigentümer vorhandener Potenziale
- Dorfgemeinschaft: Gespräche mit Eigentümern
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz / Dorfgemeinschaft: Mobilisierung privater
Eigentümer
- ggf. Pilotprojekt initiieren
Früheste Umsetzung
2018
Früheste Umsetzung
2018
Wohnhof Venrather Hof,
Foto RaumPlan.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
165
ANLAGEN
6
Scheune
Gewerbe
Wohnen
P
Scheune
5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen
Gewerbe
Umstrukturierung Hofstellen
Scheune
M: 1:900
Gewerbe
Hofladen
Wohnen
Für die Profilierung der landwirtschaftlichen Hofstellen und die
Standortaufwertung werden neben Beratungsangebote und eine
höherer Präsenz in den Dörfern Sanierungsprogramme zur Modernisierung und Instandhaltung landwirtschaftlicher Hofstellen gefördert. Die Nutzung von Leerständen für Gewerbe steht im Fokus.
Konzept
Das Versorgungsangebot kann durch die landwirtschaftlichen
Betriebe und dem Label ‚regionale Produkte‘ mit Hofläden und anderen Angeboten gestärkt werden. Zudem können die fahrenden
Marktstände zur Einführung eines regelmäßigen Wochenmarktes
auf dem Dorfplatz Venrath gesammelt werden.
Art der Maßnahme
Beratungsleistung / bauliche Maßnahme
Art der Maßnahme
Organisatorische Aufgabe / Eigeninitiative Dorfgemeinschaft
Handlungsbedarf
Der Rückgang landwirtschaftl. Flächen ist z.T. mit der existenziellen Bedrohung landwirtschaftl. Betriebe und Leerständen verbunden. Ein Konzept zur Sicherung der Landwirtschaft und Nutzung
der Hofstellen ist nötig, um die landwirtschaftl. Betriebe zu sichern.
Handlungsbedarf
Durch Konkurrenz von Versorgungsangeboten und wachsende
Mobilität der Bewohner ist die lokale Nahversorgung für weniger
mobile Menschen gefährdet. Die landwirtschaftl. Betriebe können
mit regionalen Produkte Versorgungsmöglichkeiten schaffen.
Zielgruppe
Aktive landwirtschaftliche Betriebe
Zielgruppe
Landwirtschaftl. Betriebe, Senioren, wenig mobile Menschen
Inhaltliche Priorität
Niedrig
Inhaltliche Priorität
Hoch
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Landwirtschaftskammer NRW
- Privat
- KfW - Förderung und Dorfinnenentwicklungsförderung
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Private lokale Nahversorger
- Landwirtschaftskammer NRW
Träger /
Unterhaltung
- Privat
Träger /
Unterhaltung
- Privat
Gesamtkostenschätzung
Umnutzung Hofanlagen 35 % der Baukosten
max. 100.000,00 Euro
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
Dorfinnenentwicklungsförderung / KfW - Förderung
Finanzierung
Privat
Arbeitsschritte
- Landwirtschaftskammer NRW: Beratungsangebote
- Stadt Erkelenz: ggf. Pilotprojekt zur Umstrukturierung von
Hofstellen
Arbeitsschritte
- Sensibilisierung Einkaufsverhalten für regionale Produkte
- Dorfgemeinschaft: Gespräche mit fahrenden Marktwageneigentümern, Mobilisierung für Wochenmarkt
Früheste Umsetzung
2018
Früheste Umsetzung
2018
Galerie
Umstrukturierung Hofstellen
166
Konzept
P
Wohnen
M: 1:900
5.2 Neues Gewerbe / neue Versorgungsangebote
Markt in Venrath
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
M: 1:400
167
ANLAGEN
6
5.3 Neue Mobilität
5.4 Technische Infrastruktur
Konzept
Die Angebote des ÖPNV wird durch die Umsiedlung der Nachbardörfer neu strukturiert. Ergänzende Angebote können CarSharing,
ein Bürgerbus, eine Mitfahrerbank oder andere Mitfahrgelegenheiten sein.
Konzept
Der Ausbau der technischen Infrastruktur, beispielsweise mit Glasfaser / Breitband, schafft in den Dörfern eine Attraktivität für Gewerbetreibende und ermöglicht das Wohnen und Arbeiten im Dorf,
was mit einer Reduktion des Mobilitätsanspruchs einher geht.
Art der Maßnahme
Administrative Aufgabe
Art der Maßnahme
Administrative Aufgabe
Handlungsbedarf
Dörfer sind bezüglich Mobilität insbesondere für Ältere und in der
Mobilität eingeschränkte Personen problematisch. Es sind Konzepte für eine zukunftsweisende Mobilität notwendig.
Handlungsbedarf
Dörfer stehen durch die Änderung vom Bauerndorf zum Wohndorf
vor neuen Herausforderungen. Die technische Infrastruktur ist ein
wichtiger Baustein für die Zukunft der Dörfer als Wohn- und Arbeitsstandort.
Zielgruppe
Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen
Zielgruppe
Administrative Aufgabe
Inhaltliche Priorität
Hoch
Inhaltliche Priorität
Niedrig
Projektpartner
- Stadt Erkelenz
- Gewerbetreibende
- Bewohnerschaft
Fahrgemeinschaften
Elektromobilität
Mitfahrerbank
Einkaufsdienst
Mobilität
o.M.
Projektpartner
Technische Infrastruktur
o.M.
- Verkehrsplaner (Erstellung eines Mobilitätskonzeptes)
- CarSharing Anbieter
- Bürgerbus Initiative
Träger /
Unterhaltung
Beispiel CarSharing Angebot,
Foto Cambio CarSharing.
168
Träger /
Unterhaltung
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Gesamtkostenschätzung
N.N.
Finanzierung
Stadt Erkelenz
Finanzierung
Stadt Erkelenz
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Prüfung Mobilität
Arbeitsschritte
- Stadt Erkelenz: Prüfung technischer Infrastruktur, ggf.
Maßnahmen zum Ausbau
Früheste Umsetzung
2020
Früheste Umsetzung
2020
Beispiel Glasfaseranschluss,
Foto dewezet, Zugriff 10.08.2017.
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
169
Vielen Dank an die Dorfgemeinschaft und alle,
die am Prozess mitgewirkt haben.
170
Dorfinnenentwicklungskonzept
Venrath und Kaulhausen
171