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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Erkelenz
Dateiname
77158.pdf
Größe
67 MB
Erstellt
07.02.18, 12:00
Aktualisiert
15.02.18, 10:10

Inhalt der Datei

Beschlussvorlage Federführend: Planungsamt Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: A 61/421/2018 öffentlich 09.02.2018 Amt 61 Thomas Balzhäuser Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen hier: Beschluss über das Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen als städtebauliches Entwicklungskonzept i. S. § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB und Grundlage für weitere Dorfentwicklungsplanungen und Maßnahmen Beratungsfolge: Datum Gremium 20.02.2018 be 22.02.2018 28.02.2018 Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaftsförderung und BetrieHauptausschuss Rat der Stadt Erkelenz Tatbestand: Im Rahmen der aktuellen Förderperiode „NRW-Programm Ländlicher Raum 20142020“ hat die Stadt Erkelenz für Venrath/ Kaulhausen eine Förderung zur Erstellung eines sogenannten Dorfinnenentwicklungskonzeptes (DIEK) in Höhe von 20.000 € erhalten. Übergeordnetes Ziel eines solchen Konzeptes ist eine langfristig angelegte Gesamtstrategie zur nachhaltigen Weiterentwicklung und dem Erhalt des dörflichen Gefüges vor dem Hintergrund des heranrückenden Tagebaus sowie den Lebensumständen (Überalterung, Abwanderung, Nahversorgungsdefizite etc.) im ländlichen Raum. Nach einer Bearbeitungszeit von ca. eineinhalb Jahren, unter Beteiligung eines Planungsbüros und der Bevölkerung, wurde das Konzept erstellt und im Rahmen einer Bürgerveranstaltung am 30.11.2017 vorgestellt. Auf der Grundlage des entstandenen Dorfinnenentwicklungskonzepts können einzelne Projekte mittels Förderung durch die Bezirksregierung umgesetzt werden. Dadurch können öffentliche Maßnahmen mit 65% und private Maßnahmen mit 35 % gefördert werden. Zur Umsetzung muss für jedes Projekt ein Förderantrag gestellt werden. Dazu muss vorher in Abstimmung mit den entsprechenden Fachämtern sowie den Bürgern die Projektidee konkretisiert und mit genauen Kosten und Zeitrahmen beschrieben werden. Insgesamt wurden zu den Handlungsfeldern Gemeinschaft und soziale Infrastruktur, Öffentlicher Raum und Verkehr, Landschaft und Freizeitgestaltung, Bauen, Wohnen und Energie sowie Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung Projektideen entwickelt, die in den kommenden Jahren geprüft und umgesetzt werden sollen. Die Reichweite der Projektideen geht von der Umnutzung einer Wiesenfläche in Kaulhausen zu einem Treffpunkt für Jung und Alt bis hin zu Überlegungen für ein neues Bürgerhaus als modernen Veranstaltungsraum für die zahlreichen Vereine. Die Gestaltung des zukünftigen Tagebaurandes und die Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes sowie die Gestaltung der Dorfplätze sind ebenfalls im Konzept beschrieben. Eine Auflistung der Projekte mit einer Kostenschätzung ist der Anlage der Beschlussvorlage beigefügt. Alle Schritte in der Erarbeitung des Konzepts wurden im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen und zahlreichen Arbeitskreissitzungen erläutert und abgestimmt. Zur Verstetigung des Prozesses über die Konzepterstellung hinaus bestehen weiterhin zu einzelnen Projekten Arbeitskreise, welche zusammen mit der Stadt an der Detaillierung der Projektideen arbeiten. Das Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen wird in der Sitzung vorgestellt und ist der Anlage der Beschlussvorlage beigefügt. Beschlussentwurf (als Empfehlung an Hauptausschuss und Rat): „Das Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen wird als städtebauliches Entwicklungskonzept i. S. § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB und als Grundlage für weitere Dorfentwicklungsplanungen und Maßnahmen beschlossen“. Finanzielle Auswirkungen: Bei Umsetzung aller Projekte entstehen nach einer ersten Kostenschätzung Gesamtkosten von rd. 10,3 Mio. Euro, wovon für förderfähige Maßnahmen rd. 6,2 Mio. Euro Fördermittel bei einem Fördersatz von 65% eingeworben werden könnten. Der Eigenanteil der Stadt Erkelenz beläuft sich demnach auf rd. 3,3 Mio. Euro. Haushaltsmittel sind in der aktuellen Haushaltssatzung für das Jahr 2018 und in der mittelfristigen Finanzplanung bisher nicht enthalten. Die Projektideen müssten insofern für die Haushaltsberatung 2019 und Folgejahre konkretisiert werden und bedürfen jeweils zusätzlich eines Beschlusses des zuständigen Fachausschusses. Anlagen: Anlage 1 Auflistung Projekte mit Kostenschätzung Anlage 2 DIEK Venrath und Kaulhausen Vorlage A 61/421/2018 der Stadt Erkelenz Seite: 2/2 DIEK Venrath/ Kaulhausen Auflistung Projekte mit Kostenschätzung Handlungsfeld 1 – Gemeinschaft und Soziale Infrastruktur Projektnr. Gesamtkosten (Schätzung) Förderanteil Eigenanteil Stadt Erkelenz Umsetzung 0,2 Mio.€ 0,13 Mio. € 0,07 Mio. € 2019/ 2020 3 Mio. € 1,95 Mio. € 1,05 Mio. € 2019/ 2020 0,25 Mio. € N.N. N.N. 2018 1.4 Ausbau Pfarrheim 0,4 Mio. € --- --- 2021 1.5 Dorfforum --- --- --- --- --- --- 1.1 Dorfgemeinschaftshaus Sanierung 1.2. Multifunktionales Bürgerhaus 1.3 Ausbau KITA 1.6 Immissionsschutz Errichtung Messpunkt 2018-2023 Handlungsfeld 2 – Öffentlicher Raum und Verkehr Projektnr. 2.1. Dorfplatz Venrath 2.2 Kirchgarten 2.3. Dorfplatz Kaulhausen 2.4. Gestaltung Ortseingänge 2.5 Neugestaltung Straßen Venrath Neugestaltung Straßen Kaulhausen Gesamtkosten (Schätzung) Förderanteil Eigenanteil Stadt Erkelenz Umsetzung 1,3 Mio. € 0,85 Mio. € 0,5 Mio. € 0,2 Mio. € --- --- 2020 0,6 Mio. € 0,39 Mio. € 0,21 Mio. € 2022 1,14 Mio. € 0,741 Mio. € 0,399 Mio. € 2020-2022 0,98 Mio. € 0,637 Mio. € 0,343 Mio. € 2019-2022 1,66 Mio. € 1.079 Mio. € 0,581 Mio. € 2019-2022 2019/ 2020 Handlungsfeld 3 - Landschaft und Freizeitgestaltung Projektnr. 3.1. Rundweg um die Dörfer/ Wegenetz 3.2 Gestaltung Ortsränder 3.3 Erstellung Wegenetzkonzept 3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft 3.5. Bürgerwiese Kaulhausen Gesamtkosten (Schätzung) 0,4 Mio. € Förderanteil 0,26 Mio. € Eigenanteil Stadt Erkelenz 0,14 Mio. € Umsetzung 2019 N.N. 2020 0,02 Mio. € 2019 N.N. 2022 0,1 Mio. € 0,065 Mio. € 0,035 Mio. € 2018/2019 DIEK Venrath/ Kaulhausen Auflistung Projekte mit Kostenschätzung Summen Gesamtkosten (Schätzung) 10,25 Mio. € Förderanteil 6,1 Mio. € Eigenanteil Stadt Erkelenz 3,328 Mio. € Anm.: Förderanteil nur für Dorfinnenentwicklungsförderung DORFINNENENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR VENRATH UND KAULHAUSEN INHALTSVERZEICHNIS Im Auftrag: Gefördert durch: 1 Einleitung ............................................................................................. Seite 6 Johannismarkt 17 41812 Erkelenz 1.1 Anlass und Aufgabenstellung Seite 8 1.2 Das Untersuchungsgebiet Seite 10 Tel.: 02431/ 85-0 Fax: 02431/ 70558 1.3 Beteiligung und Kommunikation Seite 12 2 Seite Bestandsaufnahme ............................................................................. 22 2.1 Seite 24 2.2 Bewohnerstruktur Seite 26 2.3 Städtebauliche Bestandsaufnahme Seite 28 2.4 Stärken und Schwächen Seite 62 Stadt Erkelenz Historische Entwicklung Impressum: Aachen, im Dezember 2017 Arbeitsgemeinschaft: RWTH-Aachen RaumPlan Institut für Städtebau und Landesplanung Wüllnerstraße 5b Lütticherstraße 10-12 52062 Aachen 52064 Aachen 2 Projektleitung: Prof. Rolf Westerheide Mitarbeit: Stefan Krapp Sanaz Kashi Projektleitung: Uli Wildschütz Mitarbeit: Maike Polzenberg Martina Winandi Die Rechte der Fotos und Pläne liegen bei der Arbeitsgemeinschaft RaumPlan / ISL bzw. der Stadt Erkelenz Dorfinnenentwicklungskonzept 3 Handlungskonzept .............................................................................. Seite 64 3.1 Leitbild und Ziele Seite 66 3.2 Handlungsfelder Seite 68 3.3 Seite 73 4 Maßnahmen und Projekte .................................................................. Seite 82 4.1 Gemeinschaft und soziale Infrastruktur (Handlungsfeld 1) Seite 86 4.2 Öffentlicher Raum und Verkehr (Handlungsfeld 2) Seite 94 4.3 Landschaft und Freizeitgestaltung (Handlungsfeld 3) Seite 108 4.4 Bauen, Wohnen und Energie (Handlungsfeld 4) Seite 4.5 Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung (Handlungsfeld 5) Seite 124 5 Prozesssteuerung ............................................................................... Seite 130 6 Anlagen ................................................................................................ Seite 134 Masterplan Venrath und Kaulhausen 116 3 VORWORT DORFINNENENWTICKLUNGSKONZEPTE Die Förderung der ländlichen Räume bildet, neben den Direktzahlungen an die Landwirtschaft, die zweite Säule der europäischen Agrarpolitik. Das ‚NRWProgramm Ländlicher Raum 2014-2020‘ setzt die Förderung der Europäischen Union mit einem Bündel unterschiedlicher Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen um, die aus dem ‚Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums‘ (ELER) mit finanziert werden. Die Ortskerne mit ihren vielfältigen Funktionen als Wohnquartier, Treffpunkt und identitätsstiftender Mittelpunkt nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Eine konzeptionelle Grundlage für einen professionell gesteuerten Entwicklungsprozess stellen dabei die ‚Dorfinnenentwicklungskonzepte‘ (DIEK) dar. Das Dorfinnenentwickungskonzept ist ein gebietsbezogenes informelles Planungs- und Steuerungsinstrument zur integrierten und nachhaltigen ländlichen Entwicklung und Dorferneuerung. 4 Die Förderung der Dorfinnenentwicklung beruht auf einem gemeinsam entwickelten und getragenen ganzheitlichen Konzept. Die Schlüsselfunktion nimmt die Dorfgemeinschaft als Stimme der Dorfbewohnerschaft in kommunalen Angelegenheiten und zur Aktivierung bürgerlichen Engagements ein. Anhand der Bestandsaufnahme (historische Entwicklung, Bewohnerstruktur, städtebauliche Struktur) werden gemeinsam die funktionelle Stellung des Dorfes innerhalb der Gemeinde und das Stärken-Schwächen-Profil für das Dorf entwickelt. So kann der Handlungsbedarf ermittelt und darauf aufbauend Handlungsfelder, -ziele und das Leitbild abgeleitet werden. Das Dorfinnenentwicklungskonzept ist die Voraussetzung für die Förderung der im Rahmen des Dorfinnenentwicklungsprozesses erarbeiteten Projekte. Vorrangiges Ziel der Dorfinnenentwicklung im Rahmen der Förderung ist die Sicherung ge- wachsener Dorfstrukturen und Charakteristika bei gleichzeitig nachhaltiger und zukunftsweisender Entwicklung. Dabei sind insbesondere die Nutzung innerörtlicher Freiflächen und die Eingrenzung der Außenentwicklung zur Dorfinnenentwicklung und Sicherung bzw. Stärkung des Dorfes nötig. Gegenstand der Förderung sind (vgl. Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung, 27.01.2016.): - Maßnahmen, sowie deren Vorbereitung und Begleitung zur Herstellung und Weiterentwicklung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Dorfläden, Dorfgemeinschaftshäuser) zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der dörflichen Bevölkerung. Ausgeschlossen von der Förderung sind Ausgaben für den Betrieb und die Unterhaltung der Gemeinschaftseinrichtungen. - Gestaltung, verbesserte Ver- kehrsführung oder Verkehrsberuhigung von Dorfstraßen, Anlage und Umgestaltung von Plätzen, Verbindungs-, Geh- und Fußwegen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse einschließlich der zugehörigen Grün- und Freiraumgestaltung im Dorf. - Begrünungen im öffentlichen Bereich, die zur Gestaltung des Ortsbildes oder zur Einbindung des Dorfes in die Landschaft beitragen, Maßnahmen, um Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten im Ort zu erhalten, wiederherzustellen oder zu schaffen. - Bei ländlicher Bausubstanz mit Ortsbild prägendem Charakter a) die Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung einschließlich baulicher Gestaltungselemente an Einzelobjekten oder Ensembles, b) der Innenausbau, sowie dieser der Erhaltung oder Wiederherstellung von Außenwänden konstruktiv oder für die Anpassung leerstehender oder freiwerdenDorfinnenentwicklungskonzept der ländlicher Bausubstanz an die Erfordernisse zeitgemäßen Wohnens und Arbeitens notwendig ist, c) kleinere selbstständige bauliche Maßnahmen (in Einzelfällen). - Investive Maßnahmen landund forstwirtschaftlicher Betriebe zur Umnutzung ihrer bestehenden Bausubstanz sowie deren Vorbereitung und Begleitung, insbesondere für Gewerbe-, Dienstleistungs-, Handels-, kulturelle, öffentliche und gemeinschaftliche Zwecke, die dazu dienen, Arbeitsplätze zu sichern, neue Arbeitsplätze zu schaffen oder Zusatzeinkommen zu erschließen. Das Dorfinnenentwicklungskonzept ist ein Planungsinstrument für die zukünftigen Entwicklungen in den Dörfern und als eine langfristig angelegte Entwicklungsstrategie konzipiert. Die kontinuierliche Fortschreibung des Dorfinnenentwicklungskonzeptes ermöglicht die Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen. Venrath und Kaulhausen Übersicht Fördersätze Dorfinnenentwicklungsförderung Maßnahme Förderansatz Fördersatz Antragsteller 1. Herstellung und Weiterentwicklung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen Verbesserung der Lebensverhältnisse 65 % öffentliche Hand / Stadt Erkelenz 2. Gestaltung von Dorfstraßen, Plätzen, Geh- und Fußwegen Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse und der zugehörigen Grün- und Freiraumgestaltung 65 % öffentliche Hand / Stadt Erkelenz 3. Begrünung im öffentlichen Raum, Einbindung des Dorfes in die Landschaft Wiederherstellung / Schaffung von Lebensräumen für heimische Tier- und Pflanzenarten 65 % öffentliche Hand / Stadt Erkelenz 4. Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung ländlicher Bausubstanz mit ortsbildprägendem Charakter Sicherung des Ortsbildes 35 %, max. 30.000,00 € private Hand / Hauseigentümer 5. Investive Maßnahmen zur Umnutzung bestehender Bausubstanz von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben Schaffung neuer Arbeitsplätze und Zusatzeinkommen 35 %, max. 100.000,00 € private Hand / Hauseigentümer Voraussetzung: Dorfinnenentwickungskonzept 5 1. EINLEITUNG 1.1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG 1.2 DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET 1.3 BETEILIGUNG UND KOMMUNIKATION EINLEITUNG 1 1.1 ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG Die Ortsdurchfahrt Kaulhausen Foto: RaumPlan. Tagebau Garzweiler am Aussichtspunkt Jackerath, Foto RaumPlan. 8 Venrath und Kaulhausen sind zwei ländliche Stadtteile der Stadt Erkelenz, vermitteln aber in ihrer Struktur, ihrer Lage im Landschaftsraum und mit ihren tief verwurzelten Traditionen den Eindruck eigenständiger Dörfer. Die attraktive Lage in der weitläufigen Landschaft der Erkelenzer Börde bei der räumlichen Nähe zur Kernstadt Erkelenz mit der dort vorhandenen Infrastruktur machen den besonderen Reiz der Dörfer als Wohnstandorte aus. Die Verbindungen zwischen den beiden Dörfern sind vielschichtig und reichen tief in die Geschichte zurück. Seit dem 15. Jahrhundert ist Kaulhausen ein Ortsteil des Dorfes Venrath. Der Typ der Ortsnamen auf ‚-hausen‘ diente zur Bezeichnung von Tochtersiedlungen. Venrath und Kaulhausen sind siedlungssoziologisch und infrastrukturell eng miteinander verknüpft. An Brauchtumsfeiern, wie beispielsweise Karneval, ziehen die Umzüge immer durch beide Dörfer. Vereinsstrukturen, wie die Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen e.V., und familiäre Verbindungen zwischen beiden Dörfern belegen darüber hinaus die engen Verflechtungen. Im Rahmen der Dorfinnenentwicklung wird darauf hingewiesen, dass die Entwicklung von Kaulhausen, vor allem hinsichtlich einer stabilen Einwohnerzahl, nur möglich ist, wenn in Venrath eine entsprechende Entwicklung stattfindet. Die Sicherung bzw. Verbesserung der Einrichtungen in Venrath, beispielsweise im Bereich Infrastruktur und Versorgung, haben somit direkten Einfluss auf Kaulhausen und unterstreichen die im Rahmen der Förderantragsstellung geführte Argumentation, dass die beiden Orte als eine ‚Ortslage‘ betrachtet werden müssen. Auch im Hinblick auf die Entwicklung des Tagebaus Garzweiler II und der für die Dörfer entstehenden Lage am Tagebaurand bzw. am zukünftigen See ist es sinnvoll, die Entwicklung beider Dörfer gemeinsam zu betrachten und planen. Der Tagebau befindet sich heute noch hinter der Bundesautobahn A 61, rückt aber im Laufe der nächsten 15 Jahre bis auf 100 m an Kaulhausen heran und wird das Orts- und Landschaftsbild unwiederbringlich verändern. Die benachbarten Orte Keyenberg, Kuckum, Unter-, Oberwestrich und Berverath werden umgesiedelt, die landwirtschaftlichen Flächen im Osten werden für viele Jahre dem Tagebau weichen und langfristig entsteht im Zuge der geplanten Rekultivierungsmaßnahmen ein Tagebaurestsee. Die geplante Rekultivierungslandschaft nach dem Tagebau birgt langfristig einen Impuls für die Aufwertung des Landschaftsraumes und der Dörfer. Geplant ist ein Landschaftsband entlang der zukünftigen Uferzone als Freizeit- und Erholungsraum, mit regionalen Rad- und Wanderwegen. Doch der mittelfristige Verlust der landwirtschaftlichen Flächen wird die ästhetische Erscheinung sowie die Funktion der Dörfer nachhaltig verändern und Dorfinnenentwicklungskonzept bedroht die Lebensgrundlage der ortansässigen Landwirte. Bei einer Bevölkerungszahl von 1.100 Einwohnern lassen sich in Venrath und Kaulhausen auch strukturelle und soziale Probleme feststellen, die typisch für dörfliche Strukturen mit ähnlicher Einwohnerzahl sind. Die demografische Entwicklung zu mehr älteren und weniger jungen Menschen zeigt einerseits den Bedarf an neuen Lebens- und Wohnformen auf, andererseits führt diese auch zu einem wachsenden Leerstand und zu einem hohen Sanierungsbedarf der historisch wertvollen Gebäude in den Dorfmitten. Diese Entwicklung wird durch den nahenden Tagebau verstärkt. Einige wenige Gebäude sind bereits vom Verfall bedroht. Jungen Menschen fehlt oftmals ein Anreiz für Investition in die vorhandene Bausubstanz, bevorzugt wird ein Neubau im Neubaugebiet am Ortsrand. Das Dorf war historisch betrachtet die Wohn- und Arbeitsstätte Venrath und Kaulhausen sowie das Zentrum des sozialen Lebens. Das Dorf hat sich selbst verwaltet. Die Kirche, Vereine und überlieferte Traditionen haben das Leben im Dorf gestaltet. Die Enge der Straßendörfer war historisch bedingt, der Platz entlang der Straßen knapp, stattdessen wurde in die Tiefe gebaut. Diese Wohnform wird heute kaum nachgefragt, gewünscht sind freistehende Wohnhäuser mit ausreichend privaten Stellplätzen. Der motorisierte Individualverkehr ist die wichtigste Form der Mobilität. Durch den hohen Mobilitätsanspruch und der strikten Trennung von Wohn- und Arbeitsort verringert sich auch die Bedeutung fester sozialer und örtlicher Bindungen. So fehlt den kleinen und vereinzelten Versorgungsstrukturen in den Dörfern zunehmend die Nachfrage, beispielsweise den traditionellen und dorftypischen ‚Tante-Emma-Läden‘. Die Änderung des Lebensalltags im Dorf vom Bauerndorf zum Wohndorf ist im Gange. Hinzu kommen überörtliche und interkulturelle Erfahrungen, welche die Lebensgewohnheiten in den Dörfern verändern und bereichern. Dies kann positive Impulse in das Dorfleben bringen aber auch den Wunsch der Dorfbewohner nach einer vielfältigeren Freizeitgestaltung außerhalb der Dörfer stärken. Das Dorf ist heute faktisch zu klein geworden, um den individuellen Ansprüchen aller Bewohner gerecht zu werden. Für Jugendliche fehlt in der Ortslage die Perspektive. Die Grundschüler gehen in Keyenberg zur Schule, die nächsten weiterführenden Schulen und Ausbildungsplätze befinden sich in der Stadt Erkelenz. Zum Studium verlassen die jungen Menschen die Region und kommen oft nicht zurück. Arbeitsplätze im Dorf sind vereinzelt, bezahlbare Wohnangebote sind kaum vorhanden. Dies führt zum verstärkten Fortzug der Jugend in die umliegenden Städte und langfristig zur Überalterung der Dorfbewohnerschaft der Ortslage. Typisches Landschaftsbild der Erkelenzer Börde Foto: RaumPlan. Geschlossene Bauweise in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 9 EINLEITUNG 1 1.2 DAS UNTERSUCHUNGSGEBIET Die Erkelenzer Börde ist geprägt durch die typischen rheinischen Straßendörfer und landschaftliche Strukturen entlang der charakteristischen Fließe in dem ansonsten ausgeräumten Landschaftsraum. Die beiden Dörfer Venrath und Kaulhausen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft im Nord-Osten der Stadt Erkelenz an der Stadtgrenze zu Mönchengladbach. Die direkten Nachbarorte Kuckum, Unterwestrich, Berverath, Wockerath und Terheeg gehören ebenfalls zur Stadt Erkelenz, Wanlo und Herrath gehören bereits zu Mönchengladbach. Venrath hat eine Fläche von etwa 43,5 ha, bei einer Einwohnerzahl von rund 890. Kaulhausen hat eine Fläche von etwa 13,5 ha und rund 220 Einwohner. Heutige Lage der Dörfer Venrath und Kaulhausen im Raum, Grafik RaumPlan, Luftbild tim-online.de. 10 Nordwestlich von Venrath verläuft in 1 km Entfernung die Autobahn A 46, durch die Ortsmitte von Kaulhausen verläuft die L 354, die wichtigste Überlandverbindung zwischen der Stadt Erkelenz, den Dörfern im östlichen Stadtgebiet und der Autobahn A 61. Dorfinnenentwicklungskonzept Diese Verbindung wird im Zuge des Braunkohlentagebaus an den zukünftigen nördlichen Rand des Tagebaus in Richtung Autobahnhkreuz Wanlo verlegt. Um die Orte zieht sich ein dichtes Netz von kleineren Fließen durch die Feldflur. Die Fließe sind meist mit wertvollen Gehölzstrukturen bestanden und gliedern den Landschaftsraum. Südlich von Kaulhausen verläuft das Kaulhauser Fließ, welches in Kückhoven entspringt und wenige Kilometer westlich die in der Ortschaft Kuckum gelegene Niersquelle speist. Das Niersquellgebiet mit seinen Wald-, Wiesen- und Biotopflächen ist ein wertvolles Naherholungsgebiet für die umliegenden Dörfer, wird jedoch in den nächsten 10 Jahren dem Braunkohlentagebau weichen. Weitere Freizeiteinrichtungen und Grünkulissen in der ausgeräumten Landschaft sind der Golfplatz zwischen Venrath und Wanlo, der archäologische Lahey-Park bei Kückhoven sowie der Baumschulpark Mennekrath westlich von Venrath. Venrath und Kaulhausen Zukünftige Lage der Dörfer Venrath und Kaulhausen im Raum, Grafik RaumPlan, Luftbild tim-online.de. 11 EINLEITUNG 1 1.3 BETEILIGUNG UND KOMMUNIKATION 1. Werkstatt - Zukunftswerkstatt HEUTIGES DORF ARBEITEN ALTES DORF VERKEHR KULTUR SOZIALES LEBEN SELBSTVERWALTUNG KIRCHE LANDWIRTSCHAFT WOHNEN ARBEITEN EINKAUFEN KIRCHE GEMEINDE WOHNEN KULTUR VEREINE LANDWIRTSCHAFT ERHOLUNG Der strukturelle Wandel der Dörfer, Grafik RaumPlan / ISL. Die Phasen der Zukunftswerkstatt, Grafik RaumPlan / ISL. 12 Die erste Werkstatt, die Zukunftswerkstatt, fand am 8. September 2016 in der ehemaligen Gaststätte Bruns in Venrath statt. Den etwa 70 Teilnehmern der Werkstatt wurde zunächst die Notwendigkeit eines Dorfinnenentwicklungskonzeptes vor dem Hintergrund des strukturellen und funktionalen Wandels der Dörfer sowie dem heranrückenden Braunkohlentagebau erläutert. Die Bestandsaufnahme zu den Themen historische Entwicklung, Baustruktur, Planungsrecht, Grünstruktur, Nutzung und Verkehr zeigen die typischen Charakteristika für Dörfer mit einer ähnlichen Einwohnerzahl im ländlichen Raum. Die wesentlichen Aussagen der Bestandsaufnahme wurden als ‚Resümee‘ zusammengefasst und die ‚Chancen und Potenziale‘, sowie die ‚Schwächen und Risiken‘ herausgestellt, welche auch als Grundlage für die im Anschluss erfolgte, in die drei Phasen der Zukunftswerkstatt unterteilte, Diskussion dienten (vgl. Abbildung links). Kritikphase: Um den Problemen des Ortes auf die Spur zu kommen, wurde zunächst eine ‚Kritikphase‘ aufgerufen. Die Teilnehmer wurden reihum gebeten, Kritik zu üben, nach dem Motto: ‚Was läuft falsch in Venrath und Kaulhausen, was ärgert Sie am meisten?‘. Die zukünftige Nähe zum Tagebau und die damit verbundenen Immissionen, wie die zunehmende Staub- und Lärmbelastung, ist eine große Sorge der Werkstattteilnehmer. Ein größerer Abstand zum Tagebau wird gewünscht. Die geplanten Pumpenanlagen zur Senkung des Grundwasserspiegels beeinträchtigen die Wohnqualität und das Landschaftsbild. Der im Bau befindliche Schutzwall am Tagebaurand wirkt auch heute schon wie eine Barriere zu den Nachbardörfern und engt den Landschaftsraum ein. Der langfristige Verlust der Nachbardörfer Keyenberg und Kuckum und der umgebenden Landschaft wird bedauert. Dorfinnenentwicklungskonzept Die zwischen den Orten verlaufende Hochspannungsleitung wird als Barriere empfunden. Auch die Verbindung der Orte untereinander für Fußgänger und Radfahrer und das Radwegenetz der Umgebung, insbesondere die Anbindung an die Stadt Erkelenz und der Weg nach Herrath, sind unattraktiv. Hier bestünde gefährliche Wege und Querungssituationen. Die lieblose Gestaltung der Grünanlagen in Venrath wird kritisiert. Die Bäume im Straßenraum gehören zum Ortsbild, stehen aber an vielen Stellen zu nah an den Häusern, hier wird von Schäden an Häusern und Gehwegen berichtet. Die Rolle der Landwirtschaft wird kontrovers diskutiert. Einerseits wird beklagt, dass die Landwirtschaft ihre Bedeutung in den Orten verliert. Insbesondere die Neubürger hätten keinen Bezug mehr zu der landwirtschaftlichen Tradition. Andererseits werden der landwirtschaftliche Verkehr und die Geruchsbelastung kritisiert. Venrath und Kaulhausen Ein wesentliches Problem der Ortschaft Kaulhausen ist die heutige Verkehrssituation der Ortsdurchfahrt. Es wird oft zu schnell gefahren und insbesondere der Schwerlastverkehr schränkt die Aufenthaltsqualität der Ortsmitte erheblich ein. Durch die mangelhafte Gestaltung der Ortseingänge wird dieses Problem noch verstärkt. Die engen Straßenräume bieten darüber hinaus nur unzureichend Platz für den ruhenden Verkehr. In Venrath wird besonders auf einen Konflikt bezüglich der Stellplatzsituation an der Bäckerei verwiesen. Doch auch im übrigen Ort wird über das mangelhafte Stellplatzangebot geklagt. Als dringend erforderlich wird die Sanierung beider Ortskerne bezeichnet. Es fehlen Räume mit Aufenthaltsqualität und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für alle Generationen. Von den jüngeren Teilnehmern der Werkstatt wird das Problem der fehlenden Baugrundstücke zur Sprache gebracht. Die noch Handlungsschwerpunkte Dorfinnenentwicklungskonzept für Venrath und Kaulhausen, Plandarstellung RaumPlan. 13 EINLEITUNG 1 freien Baulücken in den Orten seien im Privatbesitz und stünden nicht zur Verfügung. Es wird vorgeschlagen, ein neues Baugebiet auszuweisen, dies wird jedoch vor dem Gesichtspunkt des Leerstandes in den Ortskernen kritisch gesehen. Es müssen Wege gefunden werden, die Altbauten zu sanieren und wieder bewohnbar zu machen. Wortmeldungen der Kritikphase, Foto RaumPlan. Wortmeldungen der Wunschphase, Foto RaumPlan. 14 Es fehlt ein Kommunikationszentrum als Treffpunkt für Jung und Alt, für Alteingesessene und Neubürger und für verschiedene Kulturen. Heute wird die Mehrzweckhalle in Keyenberg mitgenutzt, dies wird durch die Umsiedlung Keyenberg nicht mehr möglich sein. Die Venrather Veranstaltungsorte sind veraltet. Das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Eine wichtige Rolle für das Zusammenleben hatte traditionell das Vereinsleben, die Mitgliederzahlen sind jedoch rückläufig und Neubürger finden den Weg in die Vereine nicht mehr. Dorftraditionen geraten in Vergessenheit. Ein weiteres, für die Lage im ländlichen Raum typisches, Problem ist die fehlende Versorgung durch Einkaufsmöglichkeiten und die schlechte Busanbindung an die Stadt Erkelenz. Beides betrifft besonders die weniger mobilen Altersgruppen der Jugendlichen und Senioren. Phantasiephase: In der ‚Phantasiephase‘ wurde die Kritik ins Positive gewendet und die Teilnehmer aufgefordert, sich eine wünschenswerte zukünftige Dorfentwicklung vorzustellen. Aus der Sorge um den Verlust des Landschaftsraumes entsteht die Idee, die ausgeräumte Landschaft, die Ortränder und Wirtschaftswege mit einer Begrünung zu kultivieren und die Ränder, Wege und Dorfplätzen zu vernetzen. Ein grüner Rundweg um die Dörfer, aber auch entlang der Tagebaukante, könnte ein vielfältiges Landschaftserlebnis werden, eventuell auch in Verbindung mit einer neuen Gastronomie und vielen kleinen informellen Treffpunk- ten. Auch die Rolle der Landwirtschaft könnte somit wieder stärker in das Bewusstsein der Bürger rücken. Für den Kirchvorplatz in Venrath wird eine gepflegte Grüngestaltung vorgeschlagen, diese könnte auch zur stärkeren Teilnahme am Dorfleben einladen. Trotz aller Bedenken bezügliche des Tagebaus wird auch über das damit verbundene Potenzial gesprochen. Auch wenn es für die Teilnehmer in weiter Ferne liegt, wird der Blick auf die nächste Generation gerichtet. Die zukünftig gewünschten Strukturen müssen frühzeitig entwickelt werden. Entscheidend für die Einwohner der Orte ist es, die Zeit dazwischen attraktiv zu gestalten, z.B. durch eine aktive Nutzung des Raumes zwischen Dorf und Tagebau, eine Einbindung des Walls in das geplante Grünkonzept und der Entwicklung einer positiven Grundhaltung. Um den Ort auch für junge Leute attraktiv zu machen muss über das Entwicklungspotential der Orte diskutiert werden. Die MoDorfinnenentwicklungskonzept bilisierung von brachliegenden Bauflächen und der Verkauf der vorhandenen Grundstücke wird gewünscht. Aber auch für die vorhandenen Leerstände soll ein Vermarktungskonzept gefunden werden, z.B. unter Einbeziehung von Fördermaßnahmen zur Sanierung alter Bausubstanz. Gewünscht ist eine harmonische Entwicklung von Alt und Neu. Auch neue Wohnformen und der Umbau von Hofanlagen zu Mehrgenerationenhäusern wird diskutiert. Grundversorgung durch einen Hofladen mit regionalen Produkten oder einen Markt mit attraktiven Öffnungszeiten für Berufstätige. Entscheidend ist, ein positives Denken und eine positive Stimmung im Ort zu erhalten bzw. neu zu generieren. Projektphase: In der abschließenden ‚Projektphase‘ wurden von dem Moderatorenteam konkrete Projekte aus dem Fundus von Wünschen und Ideen der Teilnehmer herausgeZur Stärkung des Gemeinschafts- filtert und auf Stellwänden notiert. lebens wird die bessere Inte- Alle Teilnehmer erhielten anschliegration von neuen Bürgern (‚Will- ßend drei Klebepunkte, mit denen kommenskultur‘) angestrebt. Ein pro Themenfeld jeweils der perFestplatz oder eine Mehrzweck- sönlich favorisierte Projektvorhalle, am liebsten für beide Dörfer schlag gewählt werden konnte. gemeinsam, kann den Aktivitäten der Vereine für die Zukunft einen Einzelne Projekte, die weniVersammlungsort sichern. ge oder keine Punkte erhalten haben, wurden von den TeilAn den Dorfplätzen wird ein offe- nehmern der Zukunftswerkstatt nes Angebot an Gastronomie in jedoch nicht als unwichtig angeVerbindung mit Orten für Kom- sehen. Die Abstimmung der Zumunikation und neuen Aktivitä- kunftswerkstatt stellte ein Stimten gewünscht. Wichtig erscheint mungsbild der Veranstaltung und hierbei auch die Sicherung der eine erste Prioritätensetzung dar. Venrath und Kaulhausen Ergebnis der Zukunftswerkstatt Infrastruktur/ Gemeinschaft / Kultur und Tourismus Festplatz / Mehrzweckhalle (20) Technische Infrastruktur (Internet / Mobilfunk) (5) Kita U3-Ausbau (5) Kommunikationszentrum (4) Neubürger einbinden (2) Gastronomie (2) Hofladen / Wochenmarkt (2) Erneuerung der Fußwege Gemeinschaftliche Wohnformen / Neues Wohnen Neue Freizeitangebote / neue Feste Wohnen, Arbeiten; Bauen, Energie und öffentlicher Raum Dorfplätze gestalten (17) Verkehrsberuhigung (11) Bauland schaffen (6) Treffpunkt Kirchplatz (3) Klimaschutzsiedlung (3) Barrierefreiheit (2) Altbausanierung (2) Neugestaltung der Straßen/ Mehr Stellplätze Grüngestaltung, Ökologie und Landschaft Rundwege um die Orte (17) Landschaftsraum gestalten (9) Neue Radwege (5) Zukunftsvisionen entwickeln / Tagebaulandschaft nutzen (5) Dorfwettbewerb (1) Grünflächen aufwerten 15 EINLEITUNG 1 Dorfspaziergänge Die im Herbst 2016 veranstalteten ‚Dorfspaziergänge‘ dienten der intensiven Bestandsaufnahme und Diskussion der Potenziale mit einer kleineren Runde aus ‚Dorfexperten‘ verschiedener Alters- und Berufsgruppen. Um vertieft in die Orte einzusteigen wurde die Spaziergänge mit zwei Teams parallel in nördlicher und südlicher Runde durchgeführt. "Wir haben Mannschaften in jeder Altersklasse" "Wir brauchen Stellplätze" "Ein wunderschöner Weg" "Kleingärten haben keine Zukunft" "Potenzial neues Baugebiet" "Schandfleck" "Treffpuntk am Wegekreuz" "Potenzial Baugrundstücke" "Gemüsegürtel Venrath" "Hier könnte etwas für die Jugend entstehen" "Der Dorfplatz braucht Gestaltung" "Neue Strassengestaltung" "Alte Ortsgrenze" "Wo kann ich hier sitzen" "Festplatz ?" "Unser schönster Ortseingang" "Halle ?" "Landwirte brauchen Flächen" "Festsaal für 350 Personen" "Muss sich rentieren" "Unser Naherholungsgebiet" "gefährliche Kreuzung" "wildes Parken" "Deshalb lebe ich auf dem Land" "Henneskes Bersch" "Wahrzeichen" "Hier war eine Kneipenmeile" "Bald Obstwiese" "Hier will ich alt werden" "Der landwirtschaftliche Verkehr muss funktionieren" "Potenzial Festwiese" "Bloß kein Baugebiet in der Mitte" "Lichtkonzept muss her" "Für Fußgänger gefährlich" Ortsbegehung M: 1:6.000 Der nördliche Rundgang startet an der Gaststätte Bruns. Die etwa 15 Teilnehmer des Rundgangs aus beiden Ortsteilen schauen sich zunächst den Dorfplatz in Venrath an. Die Ortsmitte war traditionell der Mittelpunkt des sozialen Lebens und Treffpunkt für Jung und Alt. Bemängelt werden die wenigen Grünflächen mit geringer Aufenthaltsqualität. Gewünscht wird, dass der Dorfplatz durch eine Neugestaltung wieder zum Dorfmittelpunkt wird. Für den Kirchpark wünschen sich die Dorfbewohner Sitzmöglichkeiten und eine Öffnung zum Dorfplatz. Als mögliches Konzept wird ein Generationenpark angeführt. Die Dorfstraße ‚In Venrath‘ ist eine bedeutende Straße für den Ort. Früher gab es dort zahlreiche Geschäfte, unter anderem ein Schuhgeschäft, ein Kurzwarengeschäft, ein Schneider und ein Eisdiele. Heute ist die Straße von Wohnnutzung, vereinzeltem Gewerbe und drei aktiven Höfen geprägt. Der Zustand der Straße wird als erneuerungsbedürftig beschrieben. Die ‚Kuckumer Straße‘ wird als stark befahrene Straße bezeichnet. Im Ortskern wie in den Neubaugebieten der 1970er Jahre ist laut den Dorfbewohnern eine Überalterung und ein Rückgang der Bewohnerzahl zu verzeichnen. Viele Gebäude werden nur noch von Einzelpersonen bewohnt und stehen über kurz oder lang zum Verkauf. Vereinzelt sind Gebäude an junge Familien verkauft und energetisch saniert worden. Nachverdichtungspotenziale werden vereinzelt aufgezeigt. Venrath ist heute noch stark von Landwirtschaft geprägt und von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben. Durch den fortschreitenden Tagesbau gehen diese teilweise verloren, sodass die Dorfbewohner darauf bedacht sind, die restlichen Flächen nur sparsam als Bauland in Betracht zu ziehen. Die Blickbezüge in die Landschaft, vor allem im Norden von Venrath, werden als Stärke benannt. Die Kleingärten im Nordosten von Venrath sind zwar ein schönes landschaftliches Gestaltungselement, haben allerdings aus Sicht der Dorfbewohner keine Zukunft. Auch im Osten gibt es den Bezug zur Landschaft. Die landwirtschaftlichen Flächen im Nordosten von Venrath werden von den Dorfbewohnern als ‚Gemüsegürtel Venrath‘ bezeichnet. Der Sportplatz in Venrath ist ein wichtiger Treffpunkt für die Jugend. Aktuell wird das vorhandene Vereinsheim um einen Materialraum ergänzt. Beim jährlichen Schützenfest wird das Festzelt zurzeit aus Platzgründen auf dem Sportplatz aufgebaut. Die Gefahr besteht, dass nach je- dem Zeltfest Glasscherben auf dem Sportplatz verbleiben und die Qualität des Rasens leidet. Ein alternativer Veranstaltungsort wird gewünscht. Das Pfarrheim beinhaltet zwei Gemeinschaftsräume, eine Küche im Obergeschoss und Sanitäranlagen im Erdgeschoss, ist allerdings nicht barrierefrei. Es fehlt außerdem ein Angebot für Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren. Die Garagen auf dem ehemaligen Schulhof werden dafür vorgeschlagen. Ein weiterer Treffpunkt im Ort ist die Dorfkneipe. In dem Festsaal, der Platz für etwa 350 Personen bietet, finden nahezu alle privaten Feste statt, da es in Venrath und Kaulhausen keine Alternativen gibt. Für das Dorfleben wird eine Mehrzweckhalle gewünscht, in der die ortsansässige Tanzgruppe trainieren kann, Veranstaltungen und eventuell auch Sportangebote stattfinden können. Eine Idee ist, die Gaststätte Bruns um eine Mehrzweckhalle zu erweitern oder umzubauen. Zusammenfassend ist es den Dorfbewohnern wichtig, die Dorfgemeinschaft zu stärken. Die Gaststätte Bruns soll Anlaufstelle für die Dorfgemeinschaft bleiben. Der Dorfplatz und der Kirchgarten können weitere zentrale Treffpunkte mit Aufenthaltsqualität werden. Der Dorfspaziergang in Venrath, Foto RaumPlan. "Der weite Blick muss erhalten bleiben" 16 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 17 EINLEITUNG 1 "Muss sich rentieren" "Unser Naherholungsgebiet" Henneskes Bersch, Foto RaumPlan. Der Dorfspaziergang in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 18 Der südliche Rundgang startet ebenfalls an der Gaststätte Bruns und führt zunächst über den Friedhof Venrath an den südlichen Ortsrand. Die etwa 15 Teilnehmer des Rundgangs aus beiden Ortsteilen weisen darauf hin, dass der Friedhof für beide Orte von Bedeutung ist. zeitaktivitäten entwickelt werden. Gewünscht sind ein Spielplatz, Sportanlagen und Aussichtspunkte in die Tagebaulandschaft. Durch den Lärmschutzwall wird aber auch langfristig das Potenzial einer Ufergestaltung und einer Öffnung der Ortschaften hin zum zukünftigen See verbaut. Der weite Blick und die Offenheit der Landschaft werden durchweg positiv gesehen. Auf keinen Fall soll die grüne Mitte bebaut werden und diese Qualität verloren gehen. Die Notwendigkeit zur Schaffung von Bauland wird von den Teilnehmern gesehen, ein gemeinsames Baugebiet zwischen den Orten ist jedoch keinesfalls gewünscht. Am Ortsrand südlich des Friedhofes ist die landwirtschaftliche Prägung der Ortschaft Venrath noch deutlich zu erkennen. Hier befinden sich klassische rückwärtige Nutzungen landwirtschaftlicher Hofstellen, Kleingärten aber auch ein moderner Kuhstall, welcher in jüngster Zeit gebaut wurde. Von den Teilnehmern werden kurze und engagierte Berichte zur Bedeutung der Landwirtschaft gegeben. Diese gehört traditionell zum Ort dazu, die Verbundenheit der Bewohner ist tief. Auch auf die Erfordernisse der Landwirtschaft wird hingewiesen. Bei allen Gestaltungswünschen der umgebenen Landwirtschaft dürfen nicht nur Freizeitaspekte im Vordergrund stehen. Der nahezu Der Fuß- und Radwegeverkehr zwischen Venrath und Kaulhausen hat eine große Bedeutung für die Einwohner beider Orte. Als große Chance wird der geplante Fußund Radweg entlang des Lärmschutzwalls verstanden. Das dort entstehende Pumpenfeld des Tagebaus soll als Fläche für Frei- tägliche landwirtschaftliche Verkehr auf den Wirtschaftswegen muss uneingeschränkt funktionieren. Am südwestlichen Ortsrand von Venrath befindet sich ein geschützter Landschaftsbestandteil, eine Reihe von Akazienbäumen. Diese wurden einst von Imkern gepflanzt, ist über die Jahre zu einem wichtigen Wahrzeichen herangewachsen und soll unbedingt erhalten bleiben. Der Ort an den Akazienbäumen ist der Ursprung vieler Venrather Anekdoten und birgt Kindheitserinnerungen mehrerer Generationen. Die Aufwertung des südöstlichen Ortsrandes von Venrath ist bereits in Planung. Hier möchten die Grundstücksbesitzer eine durchgehende Streuobstwiese anlegen. An der Abzweigung in Richtung Kaulhausen ist die Anlage eines temporären Festplatzes in der Diskussion. Diese Lage biete sich aufgrund der guten Erreichbarkeit aus beiden Ortschaften und der Verfügbarkeit der Fläche an. Dorfinnenentwicklungskonzept Am Kaulhausener Ortsrand befinden sich die Rückseiten mehrerer ehemaliger landwirtschaftlicher Hofanlagen, die heute nur noch zu Wohnzwecken genutzt werden. Die zugehörigen Hausgärten werden daher oft nicht mehr in der vorhandene Tiefe benötigt. Eine Bebauung in zweiter Reihe kann einerseits eine Chance für die Einwohnerentwicklung des Ortes darstellen, andererseits die typisch dörfliche Ortseingrünung gefährden. Die heutige Verkehrssituation in Kaulhausen wird für die Bewohner der Ortschaft als untragbar beschrieben. Der Schwerlastverkehr in Richtung Autobahn fährt mit meist überhöhter Geschwindigkeit an Engstellen, teilweise mit Abständen unter einem Meter, an den Wohnhäusern vorbei. Der Fußgängerwege haben minimale Breiten und bedingt durch den ruhenden Verkehr müssen Fußgänger auf die Straße ausweichen. Es entstehen Gefahrensituationen die das Spielen für Kinder im Ortskern, wie es früher Venrath und Kaulhausen üblich war, unmöglich macht. Es wird befürchtet, dass diese Situation noch verschlimmert wird, wenn die Anbindung an die zukünftige Tagebaurandstraße nicht über eine Ortsumgehung erfolgt. "Hier will ich alt werden" "Der landwirtschaftliche Verkehr muss funktionieren" "Potenzial Festwiese" "Lichtkonzept muss her" "Bloß kein Baugebiet in der Mitte" Die Ortsmitte Kaulhausens mit der kleinen Kapelle war traditionell der Mittelpunkt des sozialen Lebens und Treffpunkt für Jung und Alt. Die Aufenthaltsqualität ist durch den Verkehr und den Lärm jedoch stark beeinträchtigt. Ohne eine Lösung der Verkehrsproblematik sehen die Einwohner Kaulhausens keine Chance für die Wiederbelebung der Ortsmitte. "Für Fußgänger gefährlich" "Der weite Blick muss erhalten bleiben" "Kirchturm Holzweiler wird hinter Wall verschwinden" "Radwegeverbindung schaffen" "Potenzial Baugrundstücke" rm Lä "Das Pumpenfeld hat Potenzial" "Landwirte haben Tradition" Die Spaziergänge haben die enge Verbundenheit der Dörfer mit ihren Traditionen, der Landwirtschaft und dem umgebenen Landschaftsraum, noch einmal unterstrichen. Diese gilt es im Dorfinnenentwicklungskonzept herauszuarbeiten und zu stärken. Für die Vorbereitung der Projektwerkstatt wurden weitere wertvolle Hinweise zur Priorisierung der Projekte gegeben. tz hu sc "Die Hausgärten sind zu groß" u "Der Wall muss begehbar sein" ba e ag T "Potenzial Spielplatz" "Aussichtspunkt gewünscht" "Wo ist der Weg ?!" "Der Verkehr muss verschwinden" "Trichter" "Weinrebe Kaulhausen" "Ältestes Haus" "Bald Sackgasse ?" "Der Wall ist Entwicklungsbarriere" "Hier war unser Spielplatz" "Wahrzeichen" "Ohne Umgehungsstraße keine Chance für die Ortsmitte" "Wie verhält sich der Ort zur Kante ?" "Potenzial südlicher Ortsrand ?" Ortsbegehung M: 1:6.000 19 EINLEITUNG 1 2. Werkstatt - Projektwerkstatt Grün, Bäume, Strauchwerk, Oase (4 Punkte) Stellplätze in Venrath und Kaulhausen Verbindung zum Bahnhof Herrath (5 Punkte) (0 Punkte) Gesundheit (3 Punkte) Verbindungsweg zwischen den Orten Venrath und Kaulhausen 2.1 Neugestaltung Dorfplatz Venrath / Marktplatz (5 Punkte) 3.1 Rundweg um die Orte / neue Freizeitaktivitäten (5 Punkte) 1.1 Ausbau Gaststätte Bruns zum multifunktionalen Bürgerhaus 4.2 Bau und Energieberatung / Leerstandsmanagement 2.2 Neugestaltung Kirchgarten / Generationenpark (12 Punkte) (0 Punkte) (3 Punkte) 4.1 Altbausanierung / Umnutzung Wohnen (16 Punkte) 3.4 Ausbau neuer Fuß- und Radwegeverbindungen 2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen 3.5 Zukunftsvisionen Tagebaulandschaft (4 Punkte) 5.2 Neue Versorgungsangebote / Hofladen / Wochenmarkt (2 Punkte) (9 Punkte) (0 Punkte) (10 Punkte) 4.3 Bauland schaffen / vorh. Potential aktivieren 2.4 Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrten (6 Punkte) (13 Punkte) 5.1 Bestandssicherung landwirtschaftlicher Betriebe (1 Punkt) 1.3 Ausbau Pfarrheim (Alte Schule) / Jugendtreff (1 Punkt) 5.3 Anbau und Vermarktung regionaler Produkte (11 Punkte) 1.5 Schaffung von Stellplätzen am Sportplatz (1 Punkt) 3.2 Temporärer Festplatz Venrath / Kaulhausen 5.5 Ausbau technische Infrastruktur (12 Punkte) 4.5 Neue Wohnformen / Gemeinschaft (1 Punkt) 1.4 Neubürger einbinden / Gründung Dorfforum 2.5 Neugestaltung von Erschließungsstraßen (1 Punkt) (5 Punkte) 1.2 Ausbau der KITA für U3 Betruueung 4.4 Klimaschutzsiedlung / Klimaschutzkonzept (2 Punkte) (2 Punkte) (0 Punkte) 5.4 Altbausanierung / Umnutzung Gewerbe (0 Punkte) 3.3 Gestaltung dorftypischer Landschaftsräume (1 Punkt) Bauaufgabe 20 Die Projektwerkstatt fand am 25. Januar 2017 in der Gaststätte Bruns in Venrath mit ca. 80 Teilnehmern statt. Die Werkstatt diente der Präsentation und Diskussion der ersten Projektansätze im Zusammenhang mit dem Masterplan (vgl. Kapitel 3.3 Masterplan). Planaufgabe privat Nach dem Rückblick auf den bisherigen Prozess konnten die Werkstattteilnehmer Rückfragen stellen und Anregungen äußern. Dabei wurden neben der Frage, welche Maßnahmen bereits in den nächsten Jahren, vor der Rekultivierung des Tagebaus umgesetzt werden, auch kritische Themen benannt werden, welche der Dorfbewohnerschaft besonders nahegehen. Insbesondere der Umgang mit dem Grundwasser, der ortstypischen Fließe, der zu erwartenden Feinstaubbelastung bis hin zu befürchteten Schäden an Häusern und gesundheitlichen Folgen der Bewohner werden angeführt. Erstmalig wurden die geplanten fünf Handlungsfelder, die auf Dorfinnenentwicklungskonzept Basis der bisherigen Veranstaltungen (Zukunftswerkstatt und Dorfspaziergänge) entwickelt wurden, präsentiert: Handlungsfeld 1 - Gemeinschaft und soziale Infrastruktur, Handlungsfeld 2 - Öffentlicher Raum und Verkehr, Handlungsfeld 3 - Landschaft und Freizeitgestaltung, Handlungsfeld 4 - Bauen, Wohnen und Energie und Handlungsfeld 5 - Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung (vgl. Kapitel 3.2 Handlungsfelder). Die Maßnahmen und Projekte wurden auf Grundlage der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt und der Dorfspaziergänge in enger Zusammenarbeit mit der Dorfbewohnerschaft entwickelt und thematisieren die Innenentwicklung der beiden Dörfer Venrath und Kaulhausen. Der Tagebaurand wird nachrangig, mit Ausnahme der landschaftlichen Gestaltung des Schutzwalles behandelt, (vgl. Projekt 3.4). Über die konkreten Projekte des DorfinnenentwicklungskonzepVenrath und Kaulhausen tes hinaus wurden die ersten Zukunftsvisionen für Venrath und Kaulhausen präsentiert. Die Zukunftsvisionen zeigen, dass mit der zeitnahen Planung für nachfolgende Generationen vielfältige Möglichkeiten eröffnet werden. Es ist grundlegend, keine Chancen zu verbauen, sondern langfristig und flexibel zu planen. Die Zukunftsvisionen für Venrath und Kaulhausen wurden in drei Zeitabschnitte gegliedert: Vision 1 - Dorfinnenentwicklungskonzept mit einem Horizont von 5 bis 10 Jahren, Vision 2 - Tagebaulandschaft in den nächsten 10 bis 25 Jahren und die Vision 3 - Seelandschaft in 25 und mehr Jahren (vgl. Kapitel 3.3 Masterplan). Die Teilnehmer der Projektwerkstatt erhielten daraufhin wieder die Möglichkeit die Projektvorschläge ausgiebig zu diskutieren. Zum Thema Eigeninitiative wird unterstrichen, dass die Bürgerinnen und Bürger von Venrath und Kaulhausen definieren sollten, warum sie gerne in ihren Dörfern leben, was sie selbst positiv dazu beitragen können. Viele Projektvorschläge sind ohne die Aktivität der Dorfgemeinschaft nicht denkbar. Abschließend konnten die Dorfbewohner wieder nach persönlicher Priorität mit drei Klebepunkten ihr Votum zu den zuvor präsentierten Projekten und Maßnahmen abgeben. Hierfür wurde der sogenannte ‚Blumenstrauß der Projekte‘ entwickelt, in dem die Projekte und Maßnahmen aus den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt und der Dorfspaziergänge in die drei Kategorien Bauaufgabe, Planaufgabe und private Projekte unterteilt sind. Die Kategorie private Projekte beinhaltet neben privatem Engagement und Investment auch Fördermöglichkeiten im Rahmen des Dorfinnenenwticklungskonzeptes. Es konnten durch die Werkstattteilnehmer auch noch weitere Projekte im Blumenstrauß ergänzt werden (vgl. Abbildung links, graue ‚Blüten‘). Präsentation Zukunftsvisionen, Foto RaumPlan. Bewertung ‚Blumenstrauß der Projekte‘, Foto RaumPlan. 21 2. BESTANDSAUFNAHME 2.1 HISTORISCHE ENTWICKLUNG 2.2 BEWOHNERSTRUKTUR 2.3 STÄDTEBAULICHE BESTANDSAUFNAHME 2.4 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN BESTANDSAUFNAHME 2 2.1 HISTORISCHE ENTWICKLUNG Venrath wurde erstmals im Jahre 1197 als ‚Venirode‘ urkundlich erwähnt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Name von ‚Venroide‘ (1360), über ‚Venrade‘ (1474) und ‚Venrad‘ (1533) zum heutigen ‚Venrath‘ (1594). Der Name Venrath setzt sich aus ‚fenni‘, dem Sumpf- und Heidegebiet, und ‚reod‘, der Rodung, zusammen. Venrath ist ursprünglich als Straßendorf entlang der Verkehrsverbindung Wanlo – Kuckum – Erkelenz mit Abzweigen nach Beckrath und Wanlo gewachsen (Quelle: Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellen. 1985, Seite 184). Tranchot (ca. 1820) M: 1:12.000 24 1960 M: 1:12.000 2016 M: 1:12.000 Dorfinnenentwicklungskonzept Der Tranchot (1820) zeigt die ursprüngliche Entwicklung von Venrath entlang der drei historischen Straßen In Venrath, Herrather Straße und der Kuckumer Straße, welche Venrath mit den gleichnamigen Nachbardörfern Kuckum und Herrath verbinden. Die frühe Dorfstruktur wurde durch eine lockere Ansammlung von Hofanlagen, meist Dreiseitund Vierseithöfe, geprägt. AufVenrath und Kaulhausen grund der hohen Bodenqualität der Erkelenzer Börde waren Venrath und der Nachbarort Kaulhausen für die Landwirtschaft besonders attraktiv. Charakteristisch für den Typus des rheinischen Straßendorfes ist die langgestreckte Form mit den schmalen und tiefen Parzellen, welche als hausnahe Weideflächen und Obstwiesen genutzt wurden. Im Laufe der Jahre wurden die drei Dorfstraßen allmählich durch Anbauten verdichtet. Bis 1960 fand die dörfliche Entwicklung fast ausschließlich entlang der Wege in Richtung Wanlo, der heutigen Wanloer Straße und zwei neuer Stichstraßen in die Feldflur, der Straße Am Westend und Im Junker statt. Neben den Hofanlagen wurden die ersten reinen Wohnhäuser, oftmals mit tiefen Parzellen zur Selbstversorgung, erbaut. Diese Grundstücke wurden in den darauf folgenden Jahren an vielen Stellen in kleinere Parzellen unterteilt und durch neue Erschließungsstraßen in der Tiefe erschlossen. Diese Entwicklung hat sich bis heute, insbesondere in Richtung Norden, fortgesetzt. Flächige Einfamilienhausgebiete ergänzen heute die Dorfstruktur in die Tiefe. Der südliche Ortsrand hat sich hingegen kaum verändert. Hier kann man bis heute die für die rheinischen Straßendörfer typischen langen Parzellen mit hofnahen Weideflächen finden. Kaulhausen wurde 1478 als ‚Kuilhousen‘ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Kaulhausen beinhaltet das Wort ‚Kule‘, also Senke, und beschreibt somit Häuser in der Senke (Quelle: Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellen. 1985, Seite 142). Andere Quellen leiten Kaulhausen von ‚gaul-an‘, schmuggeln, ab, also Schmuggelhaus (Quelle: Alfred Hunold: Vorgermanische Ortsnamen im nördlichen Rheinland, 2016, Seite 142). Kaulhausen ist ein Tochterdorf von Venrath und bis heute sind beide Dörfer eng miteinander verzahnt. Der Tranchot (1820) zeigt den ursprünglichen sternförmigen Grundriss des Dorfes mit fünf Erschließungsstraßen in Richtung Venrath, Unterwestrich, Terheeg und Wockerath. Die frühe Entwicklung des Dorfes vollzog sich ausschließlich entlang dieser Achsen. Bis 1960 wurden die vorhandenen Hofanlagen ausgebaut und weitere Hofanlagen entlang der Erschließungsstraßen angesiedelt, ohne dabei die kompakte Ortsstruktur zu überformen. Bis heute ist Kaulhausen sehr behutsam und nur entlang der historischen Straßenzüge, die bis heute allesamt den Straßennamen ‚Kaulhausen‘ tragen, gewachsen. Flächige Neubaugebiete wie in Venrath gibt es in Kaulhausen keine. Stattdessen wurden vorhandenen Baulücken durch Wohnhäuser nachverdichtet, vereinzelt neue Baugrundstücke entlang der Verbindungsstraße in Richtung Venrath geschaffen und Hofanlagen am Ortsrand vorgelagert. 25 120 115 115 110 110 105 110 BESTANDSAUFNAHME 2.2 BEWOHNERSTRUKTUR 105 105 130 100 100 125 95 120 90 95 Bevölkerungsentwicklung 100 130 100 95 90 90 85 1985 120 85 1985 110 85 1985 95 115 115 90 125 110 105 85 1985 1990 Venrath 105 1990 1990 105 1990 Bevölkerungsentwicklung 1995 Venrath Kaulhausen 1995 100 Venrath 1995 95 Kaulhausen 2000 Kaulhausen 2000 Erkelenz Erkelenz NRW Einwohner absolut 1985 2005 2010 Einwohner absolut 1985 Venrath Kaulhausen Erkelenz NRWErkelenz Typ: Kleine Mittelstadt 36.637 2000 2005 2010 2015 Erkelenz 36.637 Venrath 720 Erkelenz NRW Typ: Kleine Mittelstadt Venrath 720 2005 2010 2015 Kaulhausen 227 NRW Typ: Kleine Mittelstadt Kaulhausen 227 1995 2005 2000 2010 85 1985 95 Typ: Kleine Mittelstadt 1990 1995 Venrath Kaulhausen 2000 Erkelenz 90 85 1985 1990 1995 Venrath Die Bevölkerungsentwicklung setzt sich aus der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Geburten und Sterbefälle) und Wanderungen (Fort- und Zuzüge) zusammen. In der oben abgebildeten Grafik werden die Bevölkerungsentwicklungen von Venrath und Kaulhausen mit den Entwicklungen von Erkelenz, NRW und dem 26 2015 90 100 Kaulhausen 2000 Erkelenz 2005 NRW sogenannten Typ ‚kleine Mittelstadt‘ (Definition aus IT.NRW) in Zusammenhang gestellt. Bei den drei Vergleichskurven sind seit 1985 bis 2005 die Bevölkerungszahlen stetig gestiegen, besonders stark in der Stadt Erkelenz. Erst 2005 sind leicht rückläufige Bevölkerungszahlen zu verzeichnen. 2010 Typ: Kleine Mittelstadt Die Bevölkerungsentwicklung in Venrath und Kaulhausen im Vergleich zur Gesamtstadt Erkelenz zeigen die rechts abgebildeten Tabellen. Auch die Einwohnerzahl von Venrath ist von 1985 bis einschließlich 2015 kontinuierlich gestiegen. Der Anteil der Einwohnerzahl von Venrath an der Einwohnerzahl der Gesamtstadt 2 NRW Einwohner relativ [%] Einwohner relativ [%] Erkelenz Erkelenz 2010 2005 Venrath Venrath Typ: Kleine Mittelstadt Kaulhausen Kaulhausen 1985 1985 100,00 100,00 2015 1,97 1,97 0,62 0,62 Bevölkerungsentwicklung Vergleich, Daten aus IT.NRW 07.10.2016, 2015 Grafik RaumPlan. ist hingegen von 1985 bis 2005 rückläufig. Im Jahre 2015 lebten in Venrath 885 Menschen. Der Anstieg der Einwohnerzahl korreliert mit der Bauflächenentwicklung, z.B. im Norden und Nordwesten von Venrath. Die Einwohnerzahl von Kaulhausen ist von 1985 bis 1995 kontiDorfinnenentwicklungskonzept 1995 2015 1995 42.281 42.281 746 746 239 239 1995 1995 100,00 100,00 1,76 1,76 0,57 0,57 2005 2005 44.625 44.625 803 803 220 220 2005 2005 100,00 100,00 1,80 1,80 0,49 0,49 2015 2015 43.350 43.350 885 885 212 212 2015 2015 100,00 100,00 2,04 2,04 0,49 0,49 Einwohnerentwicklung Stadt Erkelenz, Daten der Stadt Erkelenz, Grafik RaumPlan. nuierlich gestiegen, erst danach ist die Einwohnerzahl stetig rückläufig. Der Anteil der Einwohnerzahl von Kaulhausen an der Einwohnerzahl der Gesamtstadt Erkelenz ist von 1985 bis 2015 kontinuierlich rückläufig. Im Jahre 2015 lebten in Kaulhausen 212 Menschen. Kaulhausen hat nahezu seine ursprüngliche dörfVenrath und Kaulhausen liche Struktur somit erhalten. Es wurden nur sehr wenige Bauflächen bzw. Baulücken entwickelt. Hinzu kommt der demografische Wandel und die baldige unmittelbare Nachbarschaft zum Braunkohlentagebau, sodass Venrath allgemein als Wohnstandort gegenüber Kaulhausen bevorzugt wird. Die Bevökerungsstrukturen der Gesamtstadt Erkelenz und den beiden Dörfern Venrath und Kaulhausen sind sehr ähnlich. Der Anteil der Kinder- und Jugendlichen beträgt etwa 15 Prozent, der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Ausbildungsalter beträgt etwa ein Zehntel. Der Anteil der Menschen im Familiengründungsalter liegt bei etwa drei Zehnteln. Minimale Abweichungen gibt es in den Altersklassen ‚50 bis 64 Jahre‘ und ‚65 Jahre und älter‘. Bevölkerungsstruktur Erkelenz Bevölkerungsstruktur Erkelenz 5% 21% 11% 13% 24% 26% Bevölkerungsstruktur Venrath Bevölkerungsstruktur Venrath 0 bis 5 Jahre 6 bis 17 Jahre 18 bis 29 Jahre 50 bis21% 64 Jahre 30 bis 49 Jahre 5% 65 Jahre 11%und älter 13% 20% Insgesamt ist eine homogene Bevölkerungsstruktur zwischen Er- Bevölkerungsstr. 30% Bevölkerungsstr. Kaulhausen Kaulhausen kelenz, Venrath und Kaulhausen Bevölkerungsstr. Kaulhausen 4% 4% Kaulhausen 0 bis 5 Jahre 6 bis 17 Jahre festzustellen, wobei die Anteile Bevölkerungsstruktur 18% 18% 13% 18 bis 29 Jahre 13% 4%30 bis 49 Jahre der Bevölkerungsstruktur von 18% 13% und älter 50 bis 64 Jahre 65 Jahre Venrath den Anteilen der Bevöl10% 10% kerungsstruktur der Gesamtstadt 10% mehr gleichen, als die von Kaul24% 24% hausen. Dies ist durch das Be24% völkerungswachstum verbunden 31% 31% mit der Ausweisung von neuen 31% Wohngebieten zu erklären, die 0 6bis Jahre 6 bis 17 Jahre 0 bis 5 Jahre bis5 17 Jahre 1830bis 2949Jahre 30 bis 49 Jahre 18 bis 29 0Jahre bis Jahre zumeist von jungen Familien als bis 5 Jahre 6 bis 17 Jahre 5065bis 64 Jahre 65 Jahre und älter 50 bis 64 18 Jahre Jahre und älter bis 29 Jahre 30 bis 49 Jahre Wohnstandort in Betracht gezo01.2015, 50 Bevölkerungsstruktur bis 64 Jahre 65 JahreStand: und älter gen werden. Daten der Stadt Erkelenz, Grafik RaumPlan. 27 BESTANDSAUFNAHME 2 2.3 STÄDTEBAULICHE BESTANDSAUFNAHME Dachform und Geschossigkeit Venrath und Kaulhausen sind von ein- bis zweigeschossigen zumeist traufständigen Gebäuden geprägt. In den Venrather Neubaugebieten der 1990er und 2000er Jahre ist ein abschnittsweiser Wechsel zwischen giebel- und traufständigen Gebäuden festzustellen (beispielsweise in der Leinenweberstraße, im Etgenbuscher Weg und im Dahlener Weg). In Kaulhausen gibt es zwei Gebäude mit Geschosswohnungen, die ausnahmsweise dreigeschossig sind. Ergänzt werden die Ortsbilder von Venrath und Kaulhausen durch eingeschossige Nebengebäude. Die Nebengebäude sind in ihrer Gestaltung dem Haupthaus untergeordnet und haben zum Teil Flachdächer. Dachform M: 1:9.000 Satteldach Flachdach 28 Die besonderen Gebäude, wie die Kirche Sankt Valentin und das Pfarrheim in Venrath, ragen mit drei und mehr Geschossen aus dieser Struktur heraus und setzen Akzente in der dörflichen Struktur. Neben den besonderen Gebäuden sind vor allem auch die großmaßstäblichen Hofanlagen ortsbildprägend. Die Hofanlagen befinden sich in Venrath vor allem entlang der historischen Straßenzüge (Kuckumer Straße, Herrather Straße, In Venrath) und in Kaulhausen um den Dorfplatz und nördlich entlang der Straße in Richtung Venrath. Die Nebenanlagen, wie beispielsweise Ställe und Scheunen, sind in ihrer Gestaltung an das Haupthaus angelehnt und eingeschossig bzw. teilweise zweigeschossig. In den beiden Dörfern Venrath und Kaulhausen ist eine in der Regel kleinteilige dörfliche Struktur, mit Akzenten durch die ortstypischen Hofanlagen, gegeben. Zur Wahrung des Ortsbildes der beiden Dörfer sollte das regionaltypische Bauen gestärkt, die Kleinteiligkeit und der Maßstab gewahrt und Großstrukturen vermieden werden. Dorfinnenentwicklungskonzept Geschossigkeit Venrath und Kaulhausen M: 1:6.000 Geschossigkeit M: 1:6.000 1 Geschoss 1 Geschoss 1 - 2 Geschosse 1 - 2 Geschosse 2 Geschosse 2 Geschosse 3 Geschosse und mehr 3 Geschosse und mehr 29 BESTANDSAUFNAHME 2 Gebäudealter Die historischen Gebäude konzentrieren sich entlang der historischen Straßenzüge. Diese sind in Venrath der gleichnamige Straßenzug, die Herrather Straße, die Kuckumer Straße und die Wanloer Straße und in Kaulhausen um die Ortsmitte. Zentrum der beiden historischen Ortskerne ist in Venrath die Kirche St. Valentin aus dem Jahr 1868 und in Kaulhausen die Kapelle St. Wendelin von 1908. Daneben sind die historischen Hofanlagen zu benennen. Die Gebäude aus der Zeit vor 1940 machen in Venrath etwa die Hälfte und in Kaulhausen fast zwei Drittel der Gebäude aus. Gebäudealter M: 1:6.000 bis 1940 bis 1960 bis 1980 bis heute ohne Angabe 30 lichen Flächen in Bauflächen um. Kaulhausen wurde nach 1960 vereinzelt nachverdichtet und durch einige Wohngebäude und drei Hofanlagen ergänzt. Seit 1980 sind vor allem die landwirtschaftlichen Flächen an den Ortsrändern zu Gunsten von Bauflächen parzelliert worden. An den Ortsrändern bzw. Ortseingängen wurde ebenfalls nachverdichtet. Historisches Gebäude in Venrath, Foto RaumPlan. In Venrath hat die neuere Dorfentwicklung in Richtung Norden stattgefunden. Zwischen 1940 und 1980 sind insbesondere der nordöstliche und der nordwestliche Ortsrand verdichtet worden. Den Höfen blieb die landwirtschaftliche Fläche erhalten. Ab 1980 wurde dann auch der zentrale Bereich verdichtet. Die Hof-anlagen im Norden wandelten ihre hofnahen landwirtschaftDorfinnenentwicklungskonzept Gebäudealter M: 1:6.000 bis 1940 bis 1960 bis 1980 bis heute ohne Angabe Historisches Gebäude in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Venrath und Kaulhausen 31 BESTANDSAUFNAHME 2 Gebäudecharakter In den beiden Dörfern gibt es sieben Baudenkmale, davon fünf in Venrath und zwei in Kaulhausen. Weitere 22 Gebäude werden als denkmalwert eingestuft. So ist knapp ein Zehntel der Bausubstanz für die Denkmalpflege bedeutend, was eine große Aufgabe, aber auch ein großes Potenzial für die beiden Dörfer darstellt. Ein Fünftel der Gebäude sind ortsbildprägende Gebäude mit Ensemble Wirkung. Dies sind zumeist Gebäude bis zu den 1960er Jahren, vereinzelt auch Neubauten, die sich in ihrer Architektur der regionalen Formensprache anpassen. Gebäudeensemble in Venrath, Foto RaumPlan. Gebäudecharakter M: 1:6.000 Baudenkmal denkmalwert Ensemble Neubau Sonderbau ortsuntypisch ohne Bewertung Gebäudeensemble in Venrath, Foto RaumPlan. 32 Dorfinnenentwicklungskonzept Den größten Anteil stellen die Neubauten dar, die teilweise als ortsuntypisch einzustufen sind und durch ortsfremde Fassadengestaltung negativ auf das Ortsbild wirken. Vereinzelte Sonderbauten fallen durch ihre Unmaßstäblichkeit ebenfalls negativ auf. Ortsuntypische Neubauten und ‚verunstaltete‘ Altbauten stehen im großen Kontrast zu den ortstypischen Gebäuden. Venrath und Kaulhausen Denkmalwerte Hofanlage in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Gebäudecharakter M: 1:6.000 Baudenkmal denkmalwert Ensemble Neubau Sonderbau ortsuntypisch ohne Bewertung Neubau in Venrath, Foto RaumPlan. 33 BESTANDSAUFNAHME 2 Historische Hofanlagen Für die beiden Dörfer Venrath und Kaulhausen sind vor allem die Hofanlagen die typische Bauform. Im städtebaulichen Kontext fallen die Hofanlagen durch ihren Maßstabssprung in der ansonsten kleinteiligen Dorfstruktur auf. Dennoch fügen sich die Hofanlagen durch ihre Fassadengliederung in die traufständige Bebauung der beiden Dörfer ein. Die Hofanlagen konzentrieren sich entlang der historischen Straßenzüge Herrather Straße, In Venrath, Kuckumer Straße und Wanloer Straße in Venrath und Kaulhausen und Kaulhausener Straße in Kaulhausen. In Venrath gibt es noch vier aktive Hofanlagen, in Kaulhausen ist es nur noch eine Hofanlage, deren Eigentümer in der Landwirtschaft tätig sind. In einem Großteil der Hofanlagen sind nur noch die Wohnhäuser genutzt. Vereinzelt sind landwirtschaftliche Hofanlagen auch vollständig zu Wohnhöfen umgebaut worden. Historische Hofanlage in Venrath, Foto RaumPlan. Historische Hofanlage in Venrath, Foto RaumPlan. 34 Historische Hofanlagen Historische Hofanlagen M: 1:6.000 Dorfinnenentwicklungskonzept Historische Hofanlage in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Venrath und Kaulhausen M: 1:6.000 Historische Hofanlage in Venrath, Foto RaumPlan. 35 BESTANDSAUFNAHME 2 Gebäudezustand Gebäude in schlechtem Zustand in Venrath, Foto RaumPlan. Gebäudezustand M: 1:5.000 gut mittel schlecht ohne Bewertung Gebäude in gutem Zustand in Venrath, Foto RaumPlan. 36 Dorfinnenentwicklungskonzept Die Gebäude wurden nach äußerem Gesamteindruck begutachtet und der Gebäudezustand bewertet. Ein schlechter Zustand, verbunden mit einem hohen Handlungsbedarf, wurde bei weniger als einem Zehntel der Gebäude festgestellt. Im Falle, dass die Gebäudesubstanz betroffen ist, muss zwischen Kernsanierung oder Abriss und Neubau in Abstimmung mit dem Denkmalschutz abgewogen werden. Bei etwa einem Drittel der Gebäude in Kaulhausen und etwa einem Fünftel der Gebäude in Venrath ist von einem mittleren Handlungsbedarf auszugehen. Die erforderlichen Maßnahmen sind in dieser Kategorie unterschiedlich einzuschätzen und reichen von durchgreifenden Sanierungsmaßnahmen bis zur Erneuerung von Fassade und Dach in Verbindung mit energetischen Maßnahmen. In einem guten Zustand und mit geringem bis keinem Handlungsbedarf wurden in Kaulhausen mehr als die Hälfte und in Venrath knapp drei Viertel der Gebäude bewertet. Venrath und Kaulhausen Gebäude in mittlerem Zustand in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Gebäudezustand M: 1:5.000 gut mittel schlecht ohne Bewertung Gebäude in gutem Zustand in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 37 BESTANDSAUFNAHME 2 Gebäudebewertung Gebäudecharakter Baudenkmal ............. 3 Punkte Denkmalwert ............ 2 Punkte ortsbildprägend .......... 1 Punkt ortsuntypisch .............. 1 Punkt Neubau/Sonderbau .. 0 Punkte Gebäudezustand schlechter Zustand ... 4 Punkte mittlerer Zustand ...... 2 Punkte guter Zustand ........... 0 Punkte Nutzung Leerstand ................. 2 Punkte sonstige Nutzung ..... 0 Punkte Baudenkmal Denkmalwert Ortsbildprägend Ortsuntypisch Sonstige Schlechter Zustand und Leerstand 9 Punkte 8 Punkte 7 Punkte 7 Punkte 6 Punkte Schlechter Zustand 7 Punkte 6 Punkte 5 Punkte 5 Punkte 4 Punkte Mittlerer Zustand und Leerstand 7 Punkte 6 Punkte 5 Punkte 5 Punkte 4 Punkte Mittlerer Zustand 5 Punkte 4 Punkte 3 Punkte 3 Punkte 2 Punkte Guter Zustand und Leerstand 5 Punkte 4 Punkte 3 Punkte 3 Punkte 2 Punkte Guter Zustand 3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt 1 Punkt 0 Punkte Bis 2 Punkte : keine Maßnahme 38 3 bis 4 Punkte : Fassadensanierung Teilnahmequote ca. 1/3 ca. 66 Objekte ca. 22 Objekte 5 bis 9 Punkte : Durchgreifende Sanierung Teilnahmequote ca. 1/3 ca. 25 Objekte ca. 8 Objekte Die Gebäudebewertung basiert auf der Überlagerung der Bestandsaufnahmen des Gebäudecharakters, des Gebäudezustandes und der Nutzung (v.a. Leerstand). Mittels der oben links abgebildeten Bewertung wurde der zu empfehlende Handlungsbedarf einzelner Gebäude ermittelt und in die drei empfehlenden Kategorien ‚durchgreifende Sanierung‘ (5 bis 8 Punkte), ‚Fassadensanierung‘ (3 bis 4 Punkte) und ‚keine Maßnahme‘ (bis 2 Punkte) eingeteilt (vgl. Tabelle). Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes ist die Förderung einer Modernisierung und Instandsetzung privater Gebäude möglich. Dabei wird davon ausgegangen, dass etwa ein Drittel am Förderprogramm teilnehmen. Voraussetzung für die Förderung ist zusätzlich die Lage innerhalb der Abgrenzung des historischen Dorfkerns (vgl. Pläne rechts). Die übrigen Gebäude werden im Idealfall durch privates Investment saniert. Dorfinnenentwicklungskonzept Gebäudebewertung Kaulhausen M: 1:7.000 Sanierung ortstypisches Gebäude Sanierung ortstypisches Gebäude Sanierung ortstypische Hofanlage Sanierung ortstypische Hofanlage Abgrenzung historischer Dorfkern Venrath und Kaulhausen Gebäudebewertung Venrath Abgrenzung historischer Dorfkern M: 1:7.000 39 BESTANDSAUFNAHME 2 Nutzung Die beiden Dörfer Venrath und Kaulhausen sind vorwiegend von Wohnnutzung geprägt. Vereinzelt gibt es landwirtschaftliche Hofanlagen, traditionell auch mit Wohnteil im Vorderhaus. Zum Teil wurden Hofanlagen bereits vollständig zu Wohnhöfen umgenutzt. Gaststätte ‚Zur alten Kneipe‘ in Venrath, Foto RaumPlan. Nutzung M: 1:9.000 Wohnen Geschosswohnen soz. Infrastruktur Gewerbe Landwirtschaft Leerstand ohne Angabe Bäckerei mit kleinem Lebensmittelangebot ‚Gillraths Brotkorb‘ in Venrath, Foto RaumPlan. 40 Dorfinnenentwicklungskonzept Früher gab es in Venrath und Kaulhausen mehrere Geschäfte und Gewerbebetriebe. So gab es entlang der Straße ‚In Venrath‘ u.a. ein Schuhgeschäft, einen Schneider und ein Eisgeschäft. Entlang der Kuckumer Straße gab es mit fünf Kneipen eine regelrechte ‚Kneipenmeile‘. Heute gibt es in den beiden Dörfern vereinzelt noch Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Mit der Gaststätte Bruns und der Gaststätte ‚Zur alten Kneipe‘ sind in Venrath noch zwei Gastronomieangebote verblieben. Im Bereich Nahversorgung gibt es noch die Bäckerei ‚Gillraths Brotkorb‘ mit eigener Backstube. Venrath und Kaulhausen Gaststätte Bruns in Venrath, Foto RaumPlan. Nutzung M: 1:9.000 Wohnen Geschosswohnen soz. Infrastruktur Gewerbe Landwirtschaft Leerstand ohne Angabe Kapelle St. Vendelin in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 41 BESTANDSAUFNAHME Ausstattung 2 S.V. Schwarz-Gelb Venrath Löschgruppe Pfarrheim Sportplatz und Vereinsheim Frauen und MütterVenrath St. Valentin gemeinschaft Soziale Infrastruktur Sportplatz Gerätehaus Gärtnerei & Baumschule Spielplatz Stukkateur Sozialpädag. Verein Pfarrheim Dorfgemeinschaftshaus Versicherungsmakler Wohnausstatter Feuerwehr Pfarrheim Kindergarten Kirche Bank Kapelle Venrath: 1 x Kirche 1 x Pfarrheim 1 x Friedhof 1 x Kapelle 1 x Kindergarten 1 x Feuerwache 1 x Jugendheim 1 x Sportplatz 1 x Spielplatz 1 x Dorfgemeinschaftshaus 1 x Bäckerei & Lebensmittel 2 x Gärtnerei 1 x Bank 1 x Stukkateur 2 x Versicherung 1 x Audiostudio 1 x Fischzucht 1 x Möbel 1 x Gaststätte Friedhof Bäckerei & Lebensmittel Stopferei Möbel Gaststätte Fischzucht Kaulhausen: 1 x Kapelle 1 x IT-Dienstleister 1 x Malerbetrieb 1 x Immobilienmakler 1 x Reitstall Immobilienmakler ITDienstleister Malerbetrieb Versicherung Audiostudio Ausstattung In Venrath gibt es 22 und in Kaulhausen sechs Infrastruktureinrichtungen. In Kaulhausen dominieren Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen, wie ein IT-Dienstleister, einen Immobilienmakler und ein Malerbetrieb. Neben einem landwirtschaftlichen Betrieb gibt es in Kaulhausen noch einen Reitstall. Die Kapelle St. Wendelin bildet das Zentrum des Dorfes. In Venrath gibt es vor allem viele soziale Infrastruktureinrichtungen, die im Folgenden vertiefend beschrieben werden. Auch hier bildet die Kirche St. Valentin das Zentrum des Dorfes. Weitere Einrichtungen sind die Bäckerei ‚Gillraths Brotkorb‘ mit einem kleinen Angebot an Lebensmitteln, eine Bank und kleinteilige Gewerbeund Dienstleistungsangebote. Friedhof in Venrath, Foto RaumPlan. Fußballverein SV Venrath in Venrath, Foto RaumPlan. M: 1:9.000 Kapelle Geschosswohnen soz. Infrastruktur Reitstall Gewerbe Landwirtschaft 42 Pfarrheim St. Valentin in Venrath, Foto RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Reitstall in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Venrath und Kaulhausen In den beiden Dörfern gibt es zahlreiche soziale Infrastruktureinrichtungen. Neben der Kapelle St. Wendelin in Kaulhausen, gibt es die Kirche St. Valentin mit Pfarrheim in Venrath. Ergänzt wird das Angebot durch die Gaststätte Bruns, den städtischen Kindergarten Venrath, und zahlreiche Vereine, wie beispielsweise der S.V. Schwarz-Gelb Venrath, die Dorfgemeinschaft VenrathKaulhausen und die Karnevalsgesellschaft ‚Venroder Wenk‘. Bildungseinrichtungen werden von den Grundschülern derzeit noch in Keyenberg besucht. Nach der Umsiedlung der benachbarten Ortschaft Keyenberg wird die Grundschule für die Schüler aus Venrath und Kaulhausen in Kückhoven sein. Weiterführende Schulen sind in Erkelenz zu finden. Die Dörfer Venrath und Kaulhausen liegen im Erkelenzer Stadtgebiet und profitieren somit auch von den Infrastruktureinrichtungen der Stadt. St. Josef Schützenbruderschaft Städt. Kindergarten Venrath Vereinssitz mit Aussenbereich, Integration im Radsportverein Schlauchlos Venrath Vereinsleben Vereinssitz St. Valentin Kath. Gemeinde Taubenverein "Wetterfest" Gaststätte Bruns Treffpunkt und Vereinsfeste Karnevalsgesellschaft 'Venroder Wenk' Friedhof Vdk Ortsverband Venrath KG Venroder Wenk Zur Alten Kneipe und Saal Lanfermann-Oellers Trommler und Pfeiferkorps Venrath TC Venrath 1920 Übungsraum und Auftritte Sterbenotgemeinschaft Dorfgemeinschaft Venrath-Kaulhausen e.V. Kapelle St. Wendelin Freizeit-Reitstall Kaulhausen Soziale Infrastruktur M: 1:9.000 43 BESTANDSAUFNAHME 2 H K 19 Verkehr und Anbindung H s el Ne us tra ße rath Ven 30 In m im K 30 H tr. er S 30 Wanloer Straße lo Wan Wanlo ca. 6 km hl Da Im tr. S te rm Spielstraße an s 30 uk Lä ba e ftig e ag T landschaftliches Wegenetz/ Blickbeziehung n kü Keyenberg ca. 3,5 km zu ber ent in 30 ad pf H s el m im H er anlo 30 Wanloer Straße Ergänzend zu der Busanbindung gibt es im etwa 2 km entfernten Herrath ein Bahnhaltepunkt mit stündlicher bis zweimal stündlicher Anbindung in Richtung Aachen und Duisburg. 30 str. Str. L 354 H W 30 Wanlo ca. 6 km 50 Blickbeziehung Kirche Keyen ca. 3,5 Kaulhausen 30 30 Schule und Supermarkt Kückhoven ca. 4,5 km r. tzw u ch ewe St öffentliches Wegenetz all H Val er örtliche Erschließungsstraße 50 Kaulhausen rath St. um ck Hauptverkehrsstraßen Wohnstraßen L 354 H An 50 H Lein Ku Versorgungszentrum Erkelenz ca. 5 km In der Hött Ven 30 In Mönchengladbach ca. 13 km 30 s au lh u Ka nd er en ste e ß tra We 50 Etgenbuscher Weg Am S er um Kuckum ca. 2 km K 19 Die beiden Dörfer sind über zwei Buslinien (EK 1 Erkelenz – Terheeg – Venrath – Kuckum – Keyenberg – Holzweiler – Immerath – Erkelenz und in Gegenrichtung EK 3) an das Versorgungszentrum Erkelenz angeschlossen. Beide Buslinien fahren von Montag bis Freitag zwischen 7.00 und 20.00 Uhr die beiden Dörfer im Stundentakt an. Im Junker ck Ku 30 Die Hauptverkehrsstraße in Venrath ist die K 19 (Herrather Straße / Kuckumer Straße). Zu den örtlichen Erschließungsstraßen gehören In Venrath und Kaulhausen (K 354). Die übrigen Erschließungsstraßen sind Wohnstraßen, von denen sich teilweise Sichtbezüge zur umgebenden Landschaft ergeben. Die Kaulhausener Straße verbindet die beiden Herrath Bhf ca. 2 km Versorgungszentrum Erkelenz ca. 5 km ße 30 ahl str. d a pf tra ber ntin Im D ewe Vale Herrather Str. St. ulh Ka us An Lein t rS e en s au Dahlener Weg end est W Am Im Junker In der Hött Kuckum ca. 2 km K 19 Fließ 30 Busverbindung 30 H Bushaltestelle Schule und Supermarkt Kückhoven ca. 4,5 km 44 Verkehr und Anbindung r ne M: 1:9.000 Venrath und Kaulhausen Ka a ulh e aß Verkehr M: 1:6.000 Verkehr M: 1:6.000 r St e us Dorfinnenentwicklungskonzept ße ra Ne 30 Dörfer miteinander. Entlang der zukünftigen Tagebaukante wird die L 354 als Tagebaurandstraße geführt, was vorraussichtlich zu Entlastungen des Ortskerns von Kaulhausen führt. Wi be ckrat rge hrS Ma tr. Lö rtinven ich Str . Etgenbuscher Weg Die beiden Dörfer befinden sich in der Nähe der A 46, an der K 30. Sie sind über die L 354 an das Versorgungszentrum Erkelenz, in 5 km Entfernung, angebunden. Mönchengladbach ca. 13 km Wi be ckrat rge hrS Ma tr. Lö rtinve nic hS tr. g Herrather Str. Dahlener We h busc Herrath Bhf ca. 2 km 45 BESTANDSAUFNAHME 2 Öffentlicher Raum Die zentralen öffentlichen Räume sind in Venrath der Kirche St. Valentin und in Kaulhausen der Kapelle St. Wendelin vorgelagert. Beide Platzräume sind in mittlerem Zustand und weisen eine eingeschränkte Barrierefreiheit auf. Es fehlt eine Gestaltung und Möblierung für Aufenthaltsqualität. Die Hauptverkehrsachsen der beiden Dörfer sind durch das hohe Verkehrsaufkommen und die fehlende Sanierungsmaßnahmen in mittlerem Zustand und nur bedingt barrierefrei. Mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Ebenso Bedarf es bei den Ortseingängen der beiden Dörfer einer neuen Gestaltung. Nur der westliche Ortseingang von Venrath ist attraktiv grün gestaltet. Den übrigen Ortseingängen fehlt eine Gestaltung mit verkehrsberuhigender Wirkung. Der Dorfplatz in Venrath, Foto RaumPlan. guter Zustand / barrierefrei mittlerer Zustand / bedingt barrierefrei schlechter Zustand / nicht barrierefrei fehlende Gestaltung Ortseingang fehlender Ortseingang Die Kuckumer Straße in Venrath, Foto RaumPlan. 46 Bewertung öffentlicher Raum M: 1:6.000 Dorfinnenentwicklungskonzept Insgesamt fehlt den Hauptverkehrsstraßen, örtlichen Erschließungsstraßen und öffentlichen Räumen Gestaltung und Aufenthaltsqualität. Venrath und Kaulhausen Der Dorfplatz in Kaulhausen, Foto RaumPlan. guter Zustand / barrierefrei mittlerer Zustand / bedingt barrierefrei schlechter Zustand / nicht barrierefrei fehlende Gestaltung Ortseingang fehlender Ortseingang Bewertung öffentl. Raum M: 1:6.000 Die Kaulhausener Straße in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 47 BESTANDSAUFNAHME 2 Raumgestalt Der westliche Ortseingang von Venrath mit einer vegetativen Raumkante, Foto RaumPlan. Raumgestalt M: 1:6.000 Denkmal besonderes Gebäude bauliche Raumkante grüne Raumkante fehlende Raumkante Die Kuckumer Straße in Venrath mit einer klaren baulichen Raumkante, Foto RaumPlan. 48 Dorfinnenentwicklungskonzept Die historischen Straßenräume sind zumeist durch klare bauliche Raumkanten geprägt. Straßenraumaufweitungen definieren die Dorfplätze vor der Kirche in Venrath und vor der Kapelle in Kaulhausen. Fehlende Raumkanten verweisen auf Brüche im Ortsgefüge, aber auch auf ein Nachverdichtungspotenzial. Positive Ortsränder sind durch Grünelemente und grüne Raumkanten definiert. Besonders hervorzuheben sind die Alleen und grünen Raumkanten entlang der Straßen und am westlichen Ortseingang von Venrath. Die räumlichen Dominanten sind die Kirche in Venrath und die Kapelle in Kaulhausen. Es gibt Blickbezüge von Kaulhausen zum Venrather Kirchturm. Neben den sieben Baudenkmalen gibt es besondere Gebäude, zu denen die ortstypischen Hofanlagen und ortstypische Einzelgebäude gehören. Vereinzelt sind Ortsränder und Straßenräume aufgrund fehlender baulicher bzw. vegetativer Raumkanten nicht gefasst. Venrath und Kaulhausen Der südliche Ortsrand von Kaulhausen mit einer vegetativen Raumkante, Foto RaumPlan. Raumgestalt M: 1:6.000 Denkmal besonderes Gebäude bauliche Raumkante grüne Raumkante fehlende Raumkante Die Kaulhausener Straße in Kaulhausen mit einer klaren baulichen Raumkante, Foto RaumPlan. 49 BESTANDSAUFNAHME 2 Sportplatz Landschaftsraum Bolzplatz 80 m Regenüberlaufbecken Schrebergärten Obstwiese 82, 5m Die beiden Straßendörfer Venrath und Kaulhausen sind nordöstlich bzw. östlich von Erkelenz in der Erkelenzer Börde gelegen. Sie liegen eingebettet in einer weitläufigen Landschaft mit überwiegend ebenem Relief und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung (hoher Bodenwert). Die Acker-, Wiesen- und Weideflächen werden vor allem von den ortsansässigen Landwirten bewirtschaftet und tragen maßgeblich zur Gestaltung des Landschaftraumes bei. Landschaftsschutzgebiet Spielplatz Pferde Friedhof Pferde Schrebergärten geschützter Landschaftsbereich / Naturdenkmal ,5 m 87 Naturdenkmal Landschaftsraum M: 1:9.000 Bäume Besondere Bäume ,5 82 m Ackerflächen Wiesen80und Weiden m öffentliche Grünflächen private Grünflächen Naturdenkmal Regenüberlaufbecken 50 Fließ Die vielen Fließe mit den begleitenden Baumreihen führen in Richtung Niers und strukturieren die weitläufige Landschaft. Ebenfalls mit Baumreihen versehen und mit gliedernder Funktion sind einige Straßenzüge. Zwischen den Acker-, Wiesenund Weideflächen gibt es zahlreiche Feldwege, die neben der landwirtschaftlichen Nutzung als Wegeverbindungen zwischen den umliegenden Dörfern fungieren. Im Landschaftsraum zwi- schen Venrath und Kaulhausen gibt es neben der Straße im Osten nur eine Wegeverbindung zur fußläufigen Verknüpfung der beiden Dörfer. Die Ortsränder sind von rückwärtigen privaten Parzellen bestimmt. Je nach Parzellentiefe sind teilweise auch Nutzgärten oder bei Hofanlagen auch Weideflächen vorhanden. Zum Teil gibt es bauliche Einfriedungen der Parzellen, die kein geeignetes Gegenüber zum Landschaftsraum darstellen. Einen allmählichen Übergang von Dorfstruktur zur Landschaft stellen die Schrebergärten im Norden und Süden von Venrath dar. Zwischen den beiden Dörfern gibt es zwei Naturdenkmale. Das eine Naturdenkmal ist der geschützte Landschaftsbereich an ‚Hennekes Bersch‘ im Südwesten von Venrath und das andere ist im Nordosten von Kaulhausen. Sie sind wertvolle Bestandteile und in eine mögliche Neugestaltung des Landschaftsraum einzubinden. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Der westliche Ortsrand von Venrath, Foto RaumPlan. Landwirtschaftliche Nutzung nördlich von Venrath, Foto RaumPlan. Der südliche Ortsrand von Kaulhausen, Foto RaumPlan. Landwirtschaftliche Nutzung westlich von Kaulhausen, Foto RaumPlan. 51 BESTANDSAUFNAHME 2 Sportplatz Bolzplatz Obstwiese 80 m Regenüberlaufbecken Schrebergärten 82, 5m Spielplatz Pferde Der südliche Ortsrand von Venrath mit geschütztem Landschaftsbereich, Foto RaumPlan. Friedhof Pferde geschützter Landschaftsbereich / Naturdenkmal Schrebergärten Bäume Besondere Bäume Ackerflächen Wiesen und Weiden ,5 m 87 öffentliche Grünflächen private Grünflächen Fließ Die Straße In Venrath in Venrath mit Allee, Foto RaumPlan. 52 Landschaftsraum M: 1:7.000 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath ist von zahlreichen privaten Grünflächen geprägt. Diese werden von Norden nach Süden durch vier große öffentliche Grünflächen ergänzt, den Sportund Bolzplatz, den Spielplatz, den Kirchplatz und den Friedhof. Innerhalb der dörflichen Struktur sind einige Straßenräume, vor allem die Straße In Venrath und die Kuckumer Straße, durch alleeartigen Baumstrukturen grün gestaltet. Vereinzelt sind Wiesenund Weideflächen im Zusammenhang mit Hofanlagen vorzufinden. Besonders hervorzuheben ist die Obstwiese im Norden von Venrath. In Kaulhausen gibt es nur private und keine öffentlichen Grünflächen. Innerhalb der dörflichen Struktur gibt es nur wenige Bäume. Punktuell wirken die privaten Grünflächen in den Straßenraum hinein. Wiesen- und Weideflächen befinden sich in Kaulhausen außerhalb der Dorfstruktur im Südosten. Im Südwesten befindet sich ein weiteres Naturdenkmal. Venrath und Kaulhausen Naturdenkmal ,5 82 m Der südliche Ortsrand von Kaulhausen mit Wegen in die Landschaft, Foto RaumPlan. Naturdenkmal Regenüberlaufbecken Landschaftsraum M: 1:6.000 Bäume Besondere Bäume Ackerflächen Wiesen und Weiden öffentliche Grünflächen private Grünflächen Fließ Baumstruktur am Dorfplatz in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 53 BESTANDSAUFNAHME 2 Bebauungspläne Die beiden Pläne zeigen eine Überlagerung des Flächennutzungsplanes mit den aktuell gültigen Bebauungsplänen der Dörfer. Nr. 1300.1 "Schages Fahrt" II II Nr. I 2. Änderung Nr. II 1. Änderung I I II II II I I II I I II Nr. II I II I II II Nr. I 3. Änderung I II Planungsrecht M: 1:6.000 WA Fläche MD Fläche Grün /Spielplätze Geltungsbereich Bebauungsplan Baugrenzen 54 Im Straßendorf Venrath befinden sich entlang der historischen Achsen Herrather Straße, In Venrath und Kuckumer Straße die Dorfgebiete (MD Flächen). ‚Dorfgebiete dienen der Unterbringung der Wirtschaftsstellen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, dem Wohnen und der Unterbringung von nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben sowie der Versorgung der Bewohner des Gebietes dienenden Handwerksbetrieben‘ (vgl. BauNVO § 5). Sie sind der historische Dorfkern. Die danach entwickelten Gebiete im Nordwesten, Norden und Nordosten sind als Allgemeine Wohngebiete (WA Flächen) ausgewiesen. ‚Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen‘ (vgl. BauNVO § 4). Freie Bauflächen zeichnen sich in den Allgemeinen Wohngebieten, Am Westend und Himmelspfad, ab. Dorfinnenentwicklungskonzept Im Straßendorf Kaulhausen sind neben den historischen Achsen Kaulhausen und Kaulhausener Straße keine weiteren Erschließungsstraßen entstanden. Im gesamten Dorf sind Dorfgebiete (MD Flächen) ausgewiesen. Es gibt keine Allgemeinen Wohngebiete. Vereinzelt kann unter den geltenden Richtlinien für Dorfgebiete (BauNVO § 5) nachverdichtet werden. Allgemeines Wohngebiet in Venrath, Foto RaumPlan. Planungsrecht M: 1:6.000 WA Fläche MD Fläche Grün /Spielplätze Geltungsbereich Bebauungsplan Baugrenzen Dorfgebiet in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Venrath und Kaulhausen 55 BESTANDSAUFNAHME 2 Fazit Bau- und Raumstruktur Die zusammenfassende Analyse und Darstellung der prägenden Elemente der Bau- und Raumstruktur zeigt ein Ortsbild, das von Kontinuität und Qualität geprägt ist. Deutlich werden aber auch, in der verdichteten Darstellung, die gestörten und gefährdeten Bereiche. Insbesondere die gefährdeten Bereiche verweisen auf dringenden Handlungsbedarf, sie zeigen aber gleichzeitig auch die Potenziale für eine Dorfinnenentwicklung auf. Denkmal/ denkmalwert ortstypisches Gebäude / -ensemble baufällig/ gefährdet ortsuntypisch/ unmaßstäblich bauliche Raumkante fehlende bauliche Raumkante raumbildendes Grünelement fehlendes raumbildendes Grünelement Gestalteter Ortseingang fehlende Gestaltung Ortseingang Tagebaukante 56 Fazit Bau- und Raumstruktur M: 1:6.000 Der historische Grundriss der beiden Straßendörfer ist noch immer deutlich ablesbar. Entlang der historischen Erschließungsachsen befinden sich neben der Kirche in Venrath und der Kapelle in Kaulhausen die ortstypischen Hof anlagen und die denkmalwerten Gebäude. Allerdings gibt es auch baufällige und zum Teil gefährdete Gebäude, die das Ortsbild der beiden Dörfer schwächen. Hinzu kommen vor allem in Venrath vereinzelte ortsuntypische bzw. unmaßstäbliche Gebäude. Dorfinnenentwicklungskonzept Die Ortseingänge sind, mit Ausnahme des westlichen Ortseingangs von Venrath, nicht gestaltet. Vereinzelt fehlen raumbildende Grünelemente bzw. bauliche Raumkanten, die zum Freiraum bzw. öffentlichen Raum eine Raumkante bilden. Einen weiteren wichtigen Faktor stellt die Attraktivität der öffentlichen Räume dar. Durch eine mangelnde Gestaltung, insbesondere der beiden Dorfplätze, in Venrath vor der Kirche und in Kaulhausen vor der Kapelle, leidet die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume, die zur Lebensqualität der Bewohner beiträgt. Die Qualität der beiden Dorfplätze wird durch zum Teil hohes Verkehrsaufkommen, großflächige Versiegelung und mangelnde Ausstattung eingeschränkt. Unmaßstäbliches Gebäude im Süden von Venrath, Foto RaumPlan. Fazit Bau- und Raumstruktur M: 1:6.000 Denkmal/ denkmalwert ortstypisches Gebäude / -ensemble baufällig/ gefährdet ortsuntypisch/ unmaßstäblich bauliche Raumkante fehlende bauliche Raumkante raumbildendes Grünelement fehlendes raumbildendes Grünelement Gestalteter Ortseingang fehlende Gestaltung Ortseingang Tagebaukante Baufällige Hofanlage in Kaulhausen, Foto RaumPlan. Venrath und Kaulhausen 57 BESTANDSAUFNAHME 2 Fazit Nutzungs- und Infrastruktur Die zusammenfassende Analyse und Darstellung der privaten und öffentlichen Infrastruktur zeigt, dass, entsprechend der dörflichen Struktur von Venrath und Kaulhausen, vereinzelt Infrastruktureinrichtungen vorhanden sind, verweist aber auch auf Defizite bzw. Leerstände in den beiden Dörfern. Sport Spiel Park Spiel (Kita) Friedhof Nahversorgung / Gewerbe / Dienstleistung / Öffentliche Einrichtungen Leerstand Potenzialraum Grünflächen öffentlich Tagebaukante 58 Fazit Nutzungs- und Infrastruktur M: 1:6.000 In Venrath gibt es insgesamt 22 eingetragene Nahversorgungs-, Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen einschließlich der öffentlichen Einrichtungen. Ursprünglich gab es einen Nutzungsmix von Wohnen mit Gewerbe bzw. Dienstleistung im Erdgeschoss entlang der Herrather Straße, der Straße In Venrath und Kuckumer Straße, was nur noch vereinzelt erkennbar ist. Zumeist sind die ehemaligen Gewerbe- bzw. Dienstleistungsflächen zu Wohnflächen umgenutzt worden. Früher gab es in Venrath eine ‚Kneipenmeile‘ mit fünf Kneipen entlang der Kuckumer Straße. Heute gibt es noch die Gaststätte Bruns und die Gaststätte Dorfinnenentwicklungskonzept ‚Zur alten Kneipe‘. Die Nahversorgung konzentriert sich auf den Dorfplatz in Venrath. Dort gibt es die Bäckerei ‚Gillraths Brotkorb‘ mit einem kleinen Lebensmittel angebot. Eine große Bedeutung für die Dörfer hat der Kindergarten in Venrath, der Betreuungsmöglichkeiten für 25 Kinder im Alter zwischen 3 bis 6 Jahren hat. Eine Betreuung für Kinder unter 3 Jahren fehlt und wird gewünscht. all h Venrath und Kaulhausen sc m r Lä In Kaulhausen gibt es insgesamt sechs eingetragene Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe, sowie die öffentliche Einrichtungen Kapelle St. Wendelin. Gastronomie- und Nahversorgungsangebote gibt es nur in Venrath. In den beiden Dörfern Venrath und Kaulhausen sind die beiden Dorfplätze als zentrale Potenzialräume der Kirche in Venrath bzw. der Kapelle in Kaulhausen vorgelagert. Diese könnten die Dorfmittelpunkte für die Bewohner von Venrath und Kaulhausen werden. zw ut Nordöstlicher Ortseingang in Venrath, Foto RaumPlan. Fazit Nutzungs- und Infrastruktur M: 1:6.000 Nahversorgung / Gewerbe / Dienstleistung / Öffentliche Einrichtungen Leerstand Potenzialraum Grünflächen öffentlich Tagebaukante Westlicher Ortseingang in Kaulhausen, Foto RaumPlan. 59 BESTANDSAUFNAHME 2 Herrath Bahnhof ca. 1,5 km (Radweg fehlt) Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur Beckrath ca. 3,0 km Erkelenz ca. 4,9 km Wanlo ca. 2,5 km Jüchen (bis ca. 2023) ca. 11,7 km Kaulhausen ca. 1,0 km Venrath ca. 1,0 km all tzw hu e ntet kaan auuk a b eb agge TTa ige sc rm Lä ft ün u) 4 (L 35 k zu ne Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur M: 1:6.000 Kückhoven Schule ca. 3,5 km 60 Holzweiler ca. 6,2 km Legende vgl. Planausschnitte rechts Die zusammenfassende Analyse und Darstellung der Verkehrsund Freiraumstruktur verweist auf die vorhandenen großflächigen Landschaftsräume und das vorhandene Potenzial der beiden Dorfplätze in Venrath und Kaulhausen. Das enorme landwirtschaftliche Potenzial entsteht vor allem durch die Landwirte, die durch die Bewirtschaftung ihrer Flächen den Freiraum gestalten. Ergänzt werden diese durch Wiesen- und Weideflächen. Zwischen den Acker-, Wiesen- und Weideflächen gibt es zahlreiche Feldwege, die neben der landwirtschaftlichen Nutzung als Wegeverbindungen zwischen den umliegenden Dörfern fungieren. Die Baumreihen entlang der Fließe und vereinzelte baumbestandene Straßenzüge strukturieren den Freiraum. Entlang der bedeutenden Straßen- und Wegeverbindungen zwischen Venrath und Kaulhausen kann durch Grünstrukturen die Verbindung Kuckumer Mühle der beiden Dörfer gestärkt und der Freiraum gegliedert werden. Der Lärmschutzwall stellt eine deutliche Zäsur in der Landschaft dar. Durch den Tagebau werden die Dörfer ‚abgeschnitten‘. Ein zentrales Thema wird die Gestaltung des Lärmschutzwalls und des Tagebaurandes sein. Ein Radwegenetz führt durch die beiden Dörfer und verbindet sie mit Kückhoven (Schulstandort), Holzweiler, Erkelenz, Beckrath, Wanlo und perspektivisch bis 2023 mit Jüchen. Beide Dörfer sind unterschiedlich stark von einer Ortsdurchfahrt, die zentral durch die Platzräume führt, betroffen. Im Zuge der neuen Tagebaukante und der Tagebaurandstraße können sich verkehrliche Entlastungen für die beiden Dörfer ergeben und somit neue Gestaltmöglichkeiten für die beiden Dorfplätze entstehen. Herrath Bahnhof ca. 1,5 km (Radweg fehlt) Beckrath ca. 3,0 km u) Erkelenz ca. 4,9 km 4 (L Wanlo ca. 2,5 km Kückhoven Schule ca. 3,5 km 35 ne Holzweiler ca. 6,2 km Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur M: 1:7.000 Grünraum Wiese/ Weide Grünraum Wiese/ Weide Vorhandene Grünstruktur Vorhandene Grünstruktur potenzielle Grünstruktur potenzielle Grünstruktur Potenzialraum Kaulhausen ca. 1,0 km Ortsdurchfahrt Jüchen (bis ca. 2023) ca. 11,7 km Potenzialraum Ortsdurchfahrt Ortsumgehung Ortsumgehung Radweg Radweg fehlender Radweg fehlender Radweg Sichtbezug Sichtbezug Fließ Fließ Tagebaukante Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath ca. 1,0 km Venrath und Kaulhausen Fazit Verkehrs- und Freiraumstruktur M: 1:7.000 Venrath ca. 1,0 km Tagebaukante 61 BESTANDSAUFNAHME 2 Sportplatz Fließ 2.4 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN Schwächen Wiesen und Weiden Stärken Spielplatz grüner Ortsrand Aus der Analyse geht hervor, dass die beiden Orte dörflich geprägt und in ihrer Struktur erhalten sind. Die ortstypischen Hofanlagen fügen sich in die städtebauliche Struktur ein. Die Baudenkmale und denkmalwerten Gebäude stärken das Ortsbild. Sichtbezüge Landschaft Straßenaufweitung Kirchgarten grüner Ortseingang hoher Grünanteil Die Dorfplätze sind die zentralen Potenzialräume. Durch tagebaubedingte Neuordnung der Kreis- und Landesstraßen wird Infrastruktureinrichtungen geschützter Landschaftsbereich/ Naturdenkmal Wiesen und Weiden Wegeverbindung Anbindung an Fahrradwege Wiesen und Weiden private Grünflächen/ grüne Ortsränder Potenzial Ortsmitte besonderer Baum Ortseingang Infrastruktureinrichtung grüner Ortsrand Denkmäler / denkmalwerte Gebäude ng ru ie ur r e ss t na ortstypische Gebäude / -ensemble a Re Sichtbezug Kirche Venrath ge am W Fließ La Bauflächenpotential Pote lle nzie Anbindung Radwegenetz Orts Sichtbezüge Landschaft/ Kirche grüner Ortsrand g ehun umg 62 Potenzial Ortsumfahrung Straßenaufweitung Anbindung an Radwege fehlender Ortseingang Potenzial Uferzone Stärken und Potenziale die Verkehrsbelastung der Dörfer mittel- bis langfristig reduziert. In Venrath gibt es vereinzelt Bauflächenpotenziale innerhalb der Dorfstruktur. Infrastrukturangebote sind begrenzt vorhanden. Eine aktive Dorfgemeinschaft und ein großes Vereinsleben stärken den Zusammenhalt der beiden Dörfer. Der Landschaftsraum ist von Agrar-, Wiesen- und Weideflächen mit Baumreihen entlang von Fließen und Straßen geprägt. Private Grünflächen entlang der Ortsränder stellen einen Übergang zum Landschaftsraum dar. Sichtbezüge von Kaulhausen in Richtung des Venrather Kirchturms verbinden die beiden Dörfer. Die Vernetzung der Dörfer kann durch neue Rad- und Fußwege verbessert werden. Die Tagebaukante verweist auf das Zukunftspotenzial der Lage am See. Die Uferzone und die Renaturierung des Lärmschutzwalls können attraktive Freiräume werden. Leerstände fehlende Raumkanten fehlende Gestaltund Aufenthaltsqualität der Straßenaufweitungen Die beiden Dorfplätze von Venrath und Kaulhausen leiden unter mangelnder Gestaltung. Hinzu kommt, dass die Verkehrsbelastung der L 354 in Kaulhausen die Aufenthaltsqualität des Dorfplatzes enorm beeinträchtigt. Generell wurde die Gestaltung öffentlicher Räume vernachlässigt. Auch der Mehrzahl der Ortsein- Unmaßstäblichkeit spa Hoch fehlende Wegeverbindung ng sleitu nnung fehlende Raumkanten mangelnde Gestaltung all zw ut fehlende Gestaltund Aufenthaltsqualität der Straßenaufweitungen h sc Durchgangsverkehr e ntet akan auuk a b egbe Taga eT rm Lä fehlende Wegeverbindung tig nf fehlender Ortseingang Leerstand kü zu Durchgangsverkehr schlechter Zustand fehlender Ortseingang fehlende Raumkante Leerstand gänge fehlt eine angemessene Gestaltung. Eine räumliche Zäsur stellt die zentral zwischen den beiden Dörfern gelegenen Hochspannungsleitung sowie der Tagebau dar. Dieser ist mit Belastungen für die Anwohner verbunden und schneidet mit dem begleitendem Lärmschutzwall die Dörfer nach Südosten von der Landschaft ab. In beiden Dörfern gibt es nur eine geringe Ausstattung. Einkaufsmöglichkeiten für die Nahversorgung gibt es lediglich in Venrath (Bäckerei), die Anbindung mit dem ÖPNV an das Versorgungszentrum Erkelenz ist nur sehr begrenzt vorhanden. Das in dem nachfolgenden Kapitel entwickelte Leitbild des Dorfinnenentwicklungskonzeptes für Venrath und Kaulhausen baut auf den zuvor genannten Stärken und Potenzialen bzw. Chancen auf. Die Schwächen der beiden Dörfer gilt es abzubauen und Risiken als Chancen zu begreifen. Konflikt Tagebaukante Schwächen und Mängel M: 1:9.000 Dorfinnenentwicklungskonzept Die Potenziale der beiden Dörfer sind heute wenig genutzt. Das historische Ortsbild der Straßendörfer wird durch vereinzelte Leerstände und den Verfall historisch wertvoller Gebäude geschwächt. Zum Teil fehlen raumbildende Grünelemente bzw. bauliche Raumkanten. Venrath und Kaulhausen M: 1:9.000 63 3. HANDLUNGSKONZEPT 3.1 LEITBILD UND ZIELE 3.2 HANDLUNGSFELDER 3.3 MASTERPLAN HANDLUNGSKONZEPT 3 3.1 LEITBILD UND ZIELE Aufgabe des Leitbildes ist es, eine Zielvorstellung zu formulieren, wie sich die Ortslage Venrath und Kaulhausen entwickeln soll. Es basiert auf einem gemeinsamen Werte- und Zielverständnis und dient als Orientierung für alle handelnden Akteure. Das Leitbild soll strategisch, motivierend und visionär sein und die Identifikation mit dem Ortsteil unterstützen. Venrath und Kaulhausen lassen sich als landschaftlich reizvolle dörflich geprägte Stadtteile von Erkelenz mit einer langen Siedlungsgeschichte, tief verwurzelten Traditionen, einem aktiven Dorfleben und einer aufgrund der räumlichen Nähe zu Infrastruktureinrichtungen der Kernstadt und zur Autobahn attraktiven Wohnlage charakterisieren. Das Leitbild für Venrath und Kaulhausen setzt sich sowohl mit der Vergangenheit der Dörfer als auch mit der noch ungewissen Zukunft auseinander, die von der Dorfgemeinschaft aktiv gestaltet werden soll. Frei nach dem Motto 66 Kultur und Dorfleben Venrath und Kaulhausen soll für alle Generationen vor Ort eine gute Lebensqualität bieten und trotz der Belastungen durch den Tagebau als attraktiver Wohnort weiterentwickelt werden. Dazu gehören sowohl das vielfältige Vereinsleben und die Bewahrung der Traditionen als auch die Verbesserung des Wohnumfeldes und die Schaffung von Treffpunkten und Freizeitmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Wohn- und Standortqualität Durch geeignete Maßnahmen werden Nachbarschaftshilfe und Gemeinschaft gefördert und der örtliche Einzelhandel von der Bevölkerung unterstützt, um die Versorgung dauerhaft zu sichern. Der Individualverkehr wird so geleitet und beeinflusst, dass die Verkehrssicherheit steigt und zu hohe Belstungen verringert werden. Wichtig ist die Barrierefreiheit im Ortskern und an öffentlichen Einrichtungen, damit auch Menschen mit Einschränkungen am Gemeinschaftsleben teilnehmen können. Der ÖPNV wird bedarfsgerecht weiterentwickelt. Baukultur und Gestaltung Die Bewahrung historisch gewachsener Strakturen als Merkmale der dörflichen Identität sowie Erhalt und Erneuerung ortsbildprägender Bausubstanz und Grünstrukturen sind Bestandteil der Entwicklung der beiden Orte. Die Innenentwicklung, auch innerhalb der bestehenden Baugebiete, wird seitens der Stadt durch geeignete Maßnahmen wie Immobilien-/ Grundstücksbörse, Beratung zur funktionalen und energetischen Aufwertung von Altbauten u.ä. nachhaltig gefördert. Landschaft und Ökologie Venrath und Kaulhausen sind seit jeher Teil einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft. Deshalb sind die Berücksichtigung der Belange einer modernen Landwirtschaft sowie die Förderung eines partnerschaftlichen Miteinanders zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung Teil dieses Konzeptes. Sowohl innerorts als auch an den Ortsrändern wird die Durchgrünung mit standortgerechten Bepflanzungen, die z.B. durch Grünpaten gepflegt werden, weiterentwickelt, um die Ökologie und das Ortsbild zu verbessern. Leitbild der Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Grafik RaumPlan / ISL. ‚Altes bewahren - Neues bewirken‘ sollen die Stärken der Dörfer erhalten bleiben und die Zukunft, vor dem Hintergrund des heranrückenden Tagebaus, aktiv gestaltet werden. Das Leitbild wurde auf der Basis der Analyse der Stärken und Schwächen von der Dorfgemeinschaft ausformuliert. Die Ziele des Leitbildes gliedern sich in die vier strategisch bedeutenden thematischen Bereiche Kultur und Dorfleben, Wohn- und Standortqualität, Baukultur und Gestaltung sowie Landschaft und Ökologie (vgl. Grafik oben). Die Umsetzung und Entwicklung von Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes wird von einer Vertretung der Ortschaften mitgetragen. Diese Vertreter stehen in Kontakt mit der Stadtverwaltung und regen die Mitbürger zur Teilnahme an dem Prozess an. Dorfinnenentwicklungskonzept Leitbild der zukünftigen Entwicklung von Venrath und Kaulhausen, Grafik RaumPlan / ISL. Die ländlich geprägten Stadtteile Venrath und Kaulhausen der Stadt Erkelenz stehen angesichts des heranrückenden Tagebaus vor besonderen Herausforderungen mit kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen. Das Dorfinnenenentwicklungskonzept dient Venrath und Kaulhausen aufgrund der zu erwartenden massiven Belastungen für die Dorfbewohnerschaft und Störungen des Orts- und Landschaftsbildes durch den Tagebau mehr als bei ‚normalen‘ Dörfern der kurz- bis mittelfristigen Stabilisierung der dörflichen Entwicklung. Das Leitbild der beiden Dörfer Venrath und Kaulhausen berücksichtigt die drei Phasen der zukünftigen Entwicklung, die Stärkung der Innenentwicklung, die Landschaft im Umbruch und die Zukunftslandschaft mit See (vgl. Grafik oben). Die Zukunft hat in den beiden Dörfern viele Facetten. In der ersten Phase sollen die Dörfer durch gezielte Maßnahmen des Förderprogramms der integrierten ländlichen Entwicklung auf die Herausforderung des Tagebaus vorbereitet werden. In der Phase des aktiven Tagebaus werden für die Dörfer neue Impulse aus den Planungen des Zweckverbandes zum Aufbau eines regionalen Grünzuges mit neuen Attraktionen entlang der Tagebaukante erwartet. In der Phase der Rekultivierung des Tagebaus werden sich für die beiden Dörfer absehbar völlig neue Entwicklungsimpulse aus der Lage am See ergeben. Um die Zukunft mitgestalten zu können, ist es wichtig, mögliche und wünschenswerte langfristige Entwicklungschancen bereits heute mitzudenken. Aus dem Leitbild und den Zielen der Dorfinnenentwicklung wurden die nachfolgend beschriebenen Handlungsfelder des Dorfinnenentwicklungskonzeptes mit der Dorfgemeinschaft erarbeitet. 67 HANDLUNGSKONZEPT 3 3.2 HANDLUNGSFELER Multifunktionales Bürgerhaus Handlungsfeld 1 Gemeinschaft und soziale Infrastruktur Sportangebote Im Handlungsfeld ‚Gemeinschaft und soziale Infrastruktur‘ ist der Fokus insbesondere auf der Verbesserung der Lebensverhältnisse der dörflichen Bevölkerung, der Stärkung der Identität und der Stärkung der Dorfgemeinschaft gelegt. Treffpunkt kulturelles Leben Treffpunkt Pfarrheim, Spielplatz Kindergarten V+K Dorfgemeinschaftshaus Treffpunkt Dorfplatz Gemeinschaftliches Wohnen in ehemaligen Hofanlagen V+K In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt: Treffpunkt Dorfladen Treffpunkt Gaststätte 1.1 Sanierung Gaststätte Bruns 1.2 Multifunktionales Bürgerhaus 1.3 Ausbau des KIGA 1.4 Ausbau Pfarrheim 1.5 Dorfforum Venrath und Kaulhausen 1.6 Immissionsschutz Sport- und Freizeitangebote im Pumpenfeld Treffpunkt Dorfplatz Treffpunkt kulturelles Leben Reitsportangebot 68 Handlungsfeld 1 M: 1:10.500 Gestaltung Ortseingang Die vorhandenen Gemeinschafts einrichtungen, wie die ehemalige Gaststätte Bruns, der Kindergarten und das Pfarrheim, werden saniert, ausgebaut und weiterentwickelt. Ergänzend wird, wenn der Bedarf da ist, ein multifunktionales Bürgerhaus angedacht, welches das ausgeprägte Brauchtum und das vielfältige Vereinsleben der beiden Dörfer sichert und Entwicklungspotenziale für die Vereine, die Dorfgemeinschaft sowie neue Angebote, Kurse und Ideen schafft. Das Dorfforum Venrath und Kaulhausen nimmt eine zentrale Rolle in der Umsetzung und Kommunikation im Prozess des Dorfinnenentwicklungskonzeptes ein. - Weiterentwicklung / Herstellung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtung - Verbesserung Lebensverhältnisse - Stärkung Dorfgemeinschaft / Dorfinnenentwicklung - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit - Förderung Brauchtum und Vereinsleben Dorfinnenentwicklungskonzept Handlungsfeld 2 Öffentlicher Raum und Verkehr In dem Handlungsfeld ‚Öffentlicher Raum und Verkehr‘ steht die Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse und der Grünund Freiraumgestaltung im Vordergrund. Der öffentliche Raum trägt maßgeblich zur Gestaltung des Ortsbildes, der Stärkung der Dorfmitte und der Verbesserung der Lebensverhältnisse bei. Gestaltung Dorfstraße Gestaltung Dorfplatz Gestaltung Dorfstraße Gestaltung Dorfstraße In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt: Gestaltung Ortseingang 2.1 Neugest. Dorfplatz Venrath 2.2 Neugestaltung Kirchgarten 2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen 2.4 Neugest. Ortseingänge 2.5 Neugestaltung Straßen Gestaltung Dorfstraße Gestaltung Ortseingang Gestaltung Dorfplatz Handlungsfeld 2 Venrath und Kaulhausen M: 1:10.500 Die zentralen und historischen Dorfachsen werden durch den Bau der Tagebaurandstraße entlastet. Neben der Verkehrsberuhigung und der verbesserten Verkehrsführung ergeben sich neue Gestaltpotenziale zugunsten des Fuß- und Radverkehrs, sowie der Aufenthaltsqualität. Die Neugestaltung der Dorfplätze in Venrath und Kaulhausen trägt zur Stärkung der jeweiligen Dorfmitte und der Identität bei. Die Neugestaltung der Ortseingänge schafft, neben einer Verkehrsberuhigung, repräsentative Qualität und den fließenden Übergang der Dörfer zur Landschaft. Die innerörtlichen Grün- und Freiräume werden verbessert. - Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse - Gestaltung des Ortsbildes - Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung - Einbindung des Dorfes in die Landschaft - Stärkung Dorfmitte - Verbesserung Lebensverhältnisse 69 HANDLUNGSKONZEPT 3 Obstwiesengürtel Sport- und Freizeitanlage Gestaltung 'Rundweg um die Orte' Erhalt der Ortsrandstrukturen Gestaltung Ortsrand Das Handlungsfeld ‚Landschaft und Freizeitgestaltung‘ zielt auf die Stärkung der Begrünung im öffentlichen Raum und die Einbindung der Dörfer in die Landschaft zur Wiederherstellung und Schaffung von Lebensräumen für heimische Tiere und Pflanzen. Gestaltung Landschaftstor Gestaltung 'Rundweg um die Orte' Erhalt der Ortsrandstrukturen Obstwiesengürtel geschützter Landschaftsbestand Gestaltung Landschaftstor In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt: Gestaltung Ortsrand Gestaltung Landschaftstor 3.1 Rundweg um die Dörfer 3.2 Gestaltung Ortsränder 3.3 Erstellung Wegenetzkonzept 3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft 3.5 Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen Gestaltung 'Rundweg um die Orte' Gestaltung Landschaftstor Gestaltung Ortsrand Sport- und Freizeitaktivitäten im Pumpenfeld, landschaftliche Gestaltung Gestaltung neuer Ortsrand Erhalt der Ortsrandstrukturen Gestaltung Ortseingang Gestaltung Landschaftstor Handlungsfeld 3 Gestaltung 'Rundweg um die Orte' Reitwege Ausweisung von Baugrundstück für Bürgerhaus Handlungsfeld 3 Landschaft und Freizeitgestaltung M: 1:10.500 In Kaulhausen entsteht eine Bürgerwiese zur Stärkung der innerörtlichen Begrünung und als zentraler Treffpunkt. Die Ortsränder werden grün gestaltet, sodass die Einbindung des Dorfes in die Landschaft verbessert wird. Die Erstellung eines Wegenetzkonzeptes basiert auf einer Gesamtbetrachtung inklusive der Herstellung eines Rundweges um die Dörfer zur besseren Verknüpfung von Fuß- und Radwegen. Besondere Rolle spielt der Tagebau mit der sich ändernden Landschaft, für die eine Zukunftsvision entwickelt wird. Der Tagebaurand wird in die Landschaft eingebunden und bietet den Dörfern neue Freizeitaktivitäten. - Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung - Neue Gestaltqualität / Repräsentation - Einbindung der Dörfer in die Landschaft - Stärkung Wegenetz - Verbesserung Lebensverhältnisse - Stärkung der Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten Handlungsfeld 4 Bauen, Wohnen und Energie Das Handlungsfeld ‚Bauen, Wohnen und Energie‘ zielt auf die Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse der Dorfbewohner ab und trägt durch Förderungen für private Eigentümer ortsbildprägender Gebäude zur Wahrung des Ortsbildes bei. Ausweisung von Baugrundstücken Baulückenschließung Aktivierung Baugrundstücke Innerörtliches Baugebiet Sanierung ortstypisches Wohnhaus Umnutzung Hofanlage zu Wohnungen In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt: Umnutzung Hofanlage zu Wohnungen 4.1 Altbausanierung ortstypischer Gebäude 4.2 Energetisches Quartierskonzept 4.3 Bauland aktivieren / neues Bauland schaffen 4.4 Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen Ausweisung von Baugrundstücken Umnutzung Hofanlage zu Wohnungen Baulückenschließung Baulückenschließung Sanierung ortstypisches Wohnhaus Handlungsfeld 4 M: 1:10.500 Die Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung ländlicher Bausubstanz mit ortsbildprägendem Charakter ist förderfähig. Mit einem energetischen Quartierskonzept soll den Eigentümern erneuerungsbedürftiger Bausubstanz im Rahmen nachhaltiger und moderner Energiekonzepte Sanierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Zur Stärkung der Innenentwicklung wird neben den Maßnahmen im Bestand Bauland aktiviert, um neues Bauland zu schaffen. Für Neubauten und Bestandsgebäude sind neue zukunftsfähige Wohnformen zu bedenken, um in den Dörfern eine Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen. - Gestaltung des Ortsbildes - Verbesserung der Wohn- und Lebensverhältnisse - Erhaltung, Instandsetzung und Gestaltung ländlicher ortsbildprägender Bausubstanz - Energetische Sanierung Reitwege 70 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 71 HANDLUNGSKONZEPT 3 K1 9 3.3 MASTERPLAN Bürgerhaus Phase 1: Dorfinnenentwicklungskonzept Sportplatz Sicherung Landwirtschaft Wochenmarkt Wohnen und Arbeiten Das Handlungsfeld ‚Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung‘ zielt auf die Stärkung und die Unterstützung der dorftypischen Landwirtschaft ab. Sicherung Landwirt In den Werkstätten wurden hierzu folgende Projekte entwickelt: Verkauf regionaler Produkte / Sicherung Versorgung Sicherung Landwirt Umnutzung Hofanlage zu Gewerbehof Sicherung Landwirtschaft Sicherung Landwirt Sicherung Landwirtschaft 5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen 5.2 Neue Versorgungsangebote 5.3 Neue Mobilität 5.4 Technische Infrastruktur Mit der Förderung der Umnutzung leerstehender Bausubstanz für Gewerbe-, Dienstleistungs-, Handels-, kulturelle, öffentliche und neue Nutzungen im Pumpenfeld Sicherung Landwirt gemeinschaftliche Zwecke können zusätzliche Einnahmequellen für die Landwirte geschaffen werden und neue Arbeitsplätze entstehen. So wird in den Dörfern wieder eine Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Die Landwirtschaft wird durch den Tagebau eingeschränkt, sodass Zusatzeinkommen für Landwirte nötig werden. Durch die Umnutzung ehemaliger Hofstellen entstehen neue Versorgungsangebote, welche das Ortsbild und die Lebensverhältnisse stärken. Voraussetzung für die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze ist eine neue Mobilität und eine zeitgemäße bzw. fortschrittliche technische Infrastruktur. Obstwiese Nachverdichtung Landschaftstor Gemüsegürtel Kindergarten Platz Kirchgarten Friedhof geschützter Landschaftsbestand Landschaftstor Neuansiedlung Reiterhof Wohnen und Arbeiten Umsiedlung Reiterhof 72 Handlungsfeld 5 M: 1:10.500 - Gestaltung des Ortsbildes - Erhaltung / Bestandssicherung der Landwirtschaft - Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Bausubstanz - Stärkung Gewerbe / Dienstleistung / Handel / Kultur - Stärkung / Schaffung neuer Arbeitsplätze - Energetische Sanierung Dorfinnenentwicklungskonzept Rundweg Verbindung Venrath / Kaulhausen Landwirtschaftliche Flächen all Der Masterplan (Phase 1) ist die Grundlage des Dorfinnenentwicklungskonzeptes und beschreibt den konzeptionellen Zusammenhang aller geplanten Projekte zur Stärkung des dörflichen Charakters und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bewohner von Venrath und Kaulhausen. Der Masterplan ist die strategische Leitlinie für die integrierte ländliche Entwicklung der beiden Dörfer und ist über den Förderzeitraum von etwa 5 bis 8 Jahren fortzuschreiben. tzw hu sc rm Lä Landschaftstor eg dw Ra nd Nachverdichtung u ß- all zw te t hu an sc Fu uk ba rm Lä ge Ta tig nf kü e zu Bürgerwiese ße L 54 n 3 tra ds an L 354 r au b ge Bus Bus Sicherung Landwirt Rundweg Spielplatz K 30 Handlungsfeld 5 Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung Platz Rundweg Ta L 354 Dorfinnenentwicklungskonzept M: 1:11.000 Infrastruktureinrichtung Sanierung ortsbildprägender Gebäude Sanierung ortsbildprägender Hofanlage Historischer Dorfkern Venrath und Kaulhausen Zielführend ist die Umsetzung von Schlüsselprojekten mit Vorbildcharakter und Anstoßwirkung zur Konsolidierung der Dörfer angesichts des heranrückenden Tagebaus. Der Erfolg des Förderprojektes basiert auf der integrierten Umsetzung der geplanten Projekte sowie den damit zu erzielenden Synergieeffekten zwischen öffentlichen und privaten Investitionen. Die Dorfinnenentwicklungsförderung setzt gezielt Impulse, durch die bürgerschaftliches und privates Engagement sowie private Investitionen angeregt werden. Aufbauend auf den städtebaulichen Zielen des Leitbildes arbeitet der Masterplan die strategischen Schwerpunkte und Schlüsselbereiche der integrierten ländlichen Entwicklung für Venrath und Kaulhausen heraus: - Stärkung der Dorfgemeinschaft durch Sicherung und Ergänzung der sozialen Infrastruktur und der Nahversorgung. - Stärkung der Ortsmitte beider Dörfer durch Neugestaltung der öffentlichen Räume, Verkehrsberuhigung und Schaffung von Aufenthaltsqualität. - Stärkung der Innenentwicklung durch Erhaltung, Erneuerung und (Um-)Nutzung ortsbildprägender Gebäude und Hofanlagen sowie punktuelle bauliche Ergänzungen integrierter Lagen. - Gestaltung der innerörtlichen Grünflächen und Stärkung der Einbindung der Dörfer in die Landschaft. 73 HANDLUNGSKONZEPT 3 Landwirtschaftliche Flächen K1 9 Das Zentrum von Venrath ist bildet der Dorfplatz. Mit der Kirche Sankt Valentin, dem Pfarrhaus, der Gaststätte Bruns, dem Dorfladen und einer Vielzahl historischer Gebäude verfügt der Dorfkern über ein großes identitätsstiftendes Potenzial. Bürgerhaus Sportplatz Obstwiese Nachverdichtung Die Sanierung der Gaststätte Bruns und der Ausbau des Pfarrheims und Kindergartens im Zentrum stärken die Dorfgemeinschaft. Weiterhin wird die Sanierung des Saals Lanfermann Oellers bzw. die Errichtung eines neuen Bürgerhauses geprüft. Rundweg Spielplatz Landschaftstor Gemüsegürtel Kindergarten Platz Kirchgarten Die öffentlichen Räume mit Marktplatz, Kirchgarten und den angrenzenden Straßen werden neu und barrierefrei gestaltet und Aufenthaltsqualität geschaffen. Der Verkehr wird neu geordnet. Friedhof geschützter Landschaftsbestand Landschaftstor Rundweg Dorfinnenentwicklungskonzept M: 1:6.000 Wertvolle Gebäude im Ortskern werden erhalten und erneuert, Baulücken werden geschlossen und punktuell integrierte Bauflächen für neues Wohnen und neue Wohnformen erschlossen. Infrastruktureinrichtung K 30 Verbindung Venrath / Kaulhausen Sanierung ortsbildprägender Gebäude Sanierung ortsbildprägender Hofanlage Historischer Dorfkern Landwirtschaftliche Flächen Die innerörtlichen Grünflächen beider Dörfer (Kirchgarten, Spielplätze, und Bürgerwiese) werden gestärkt, die Ortsränder grün gestaltet und durch ein neues inneres wie äußeres Wegenetz aufgewertet. a r Lä Landschaftstor Besonderes Augenmerk gilt der Landwirtschaft und der Nahversorgung der Dörfer. Die Landwirtschaft gestaltet die Landschaft aktiv mit und kann durch Anbau regionaler Produkte Einfluss auf die Nahversorgung nehmen. eg dw d Nachverdichtung uß un Ra all tzw te u ch an uk s F m är L a eb g e ftig Ta n kü zu 4 Bürgerwiese ße L 35 n a str nd Das Zentrum von Kaulhausen bildet ebenfalls der Dorfplatz mit der St. Wendelin - Kapelle. Auch hier finden sich entlang der Gassen eine Vielzahl zu erhaltender und erneuernder ortsbildprägender historischer Hofanlagen. Die Ortsdurchfahrt der L 354 wird perspektivisch verkehrsberuhigt, der Verkehr neu strukturiert und die öffentlichen Räume neu gestaltet, sodass Aufenthaltsqualität entsteht und die Lebensverhältnisse verbessert werden. a ur ba ge Bus L 354 Bus Rundweg Platz Ta L 354 Dorfinnenentwicklungskonzept M: 1:6.000 Infrastruktureinrichtung Sanierung ortsbildprägender Gebäude Sanierung ortsbildprägender Hofanlage Historischer Dorfkern ll wa 74 utz h sc rm Lä Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen tzw hu c ms 75 HANDLUNGSKONZEPT 3 K1 Phase 2: Nachbarschaft Tagebau 9 Neues Bauen abseits des Tagebaus Neue Wohnformen Wohnen und Arbeiten Platz Rundweg Spielplatz Platz Landschaftstor Gemüsegürtel Rundweg Kindergarten Platz Kirchgarten Friedhof geschützter Landschaftsbestand Landschaftstor Rundweg K 30 Verbindung Venrath / Kaulhausen Landwirtschaftliche Flächen all Über den Zeitraum des Dorfinnenentwicklungskonzeptes hinaus beschreibt der Masterplan (Phase 2) eine mögliche Entwicklung unter der Bedingung der Nachbarschaft zum aktiven Tagebau (etwa 2025 bis 2035). Neben den dorftypischen Veränderungen, wie dem demografischen Wandel und dem Rückgang der Bedeutung der Landwirtschaft, stehen Venrath und Kaulhausen vor der Herausforderung der künftigen unmittelbaren Lage am Braunkohlentagebau. tzw hu sc rm Lä Grüngürtel Landschaftstor eg adw dR - un Fuß ll a zw t hu sc rm Lä Aussichtspunkt Sport- und Freizeitaktivitäten Bürgerwiese Neues Gewerbe Wohnen und Arbeiten tr e aß ds an ur 35 n e nt ka u ba ge Ta ba ge Bus L 354 4 L Ta Platz Bus Rundweg Rundweg ge fla ße L 54 n in Tie 3 tra ds an r au ng L gehu m Ortsu Neues Bauen Neue Wohnformen Der Braunkohlentagebau geht mit einem gravierenden Verlust der Landschaft, wirtschaftlichen Auswirkungen für die Landwirtschaft, mit dem Abschneiden sozialräumlicher Netzwerke und dem Wegfall von Verbindungsstraßen, Nachbarschaften und Infrastruktureinrichtungen einher. 354 b ge Ta Nachbarschaft Tagebau M: 1:11.000 Der Lärmschutzwall entlang der Tagebaukante wird verlängert und gleichzeitig das äußere Verkehrsnetz so verändert, dass der Durchgangsverkehr um die Dör- fer herumgeleitet werden kann. Bereits im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes wird in dem Projekt 3.5 ‚Zukunftsvision Tagebaulandschaft‘ der Grundstein für eine Integration des Lärmschutzwalls in die Tagebaurandgestaltung mit einem Aussichtspunkt gelegt. Die interkommunale Konzeption des Zweckverbands ‚Tagebaufolgelandschaft‘ sieht die Realisierung eines vielfältig nutzbaren, grünen Bandes aus Gärten, Parks und einem Radschnellweg um den Tagebau herum vor. Der Landschaftsraum ist im Zusammenhang mit dem sich verändernden Tagebau somit stetig ‚in Bewegung‘. Das grüne Band überlagert sich bei Venrath und Kaulhausen mit den Flächen am Tagebau, welche nur noch eingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden können und eignet sich für neue Sport- und Freizeitaktivitäten zur Kompensation des Verlustes landschaftlicher Bezüge. Auf der dem Tagebau zugewandten Seite des Lärmschutzwalls wird die Tagebaurandstraße geführt, die zur verkehrlichen Entlastungen der Dorfkerne führt. 9 Obstwiese Bürgerhaus Sportplatz Obstwiese In Venrath reduziert sich durch das Abbinden der Kuckumer Straße die Belastung des Ortskerns auf den Ziel- und Quellverkehr. So können die Aufenthaltsqualität weiter gestärkt und die Lebensverhältnisse für die Dorfbewohnerschaft verbessert werden. Nach der Konzentration auf die Dorfinnenentwicklung wird nun in Venrath eine maßvolle Außenentwicklung abseits des aktiven Tagebaus angestrebt. Im Nordwesten, zwischen den Straßen ‚Am Westend‘ und ‚Im Junker‘, entsteht ein attraktives Wohngebiet mit neuen Wohnformen und Blickbezügen in die Landschaft, das sich in die städtebauliche Struktur des Ortsrandes einfügt und aufgrund der optimalen Anordnung der Gebäude für eine energetisch hochwertige und solare Architektur eignet. Neues Bauen abseits des Tagebaus Neue Wohnformen Wohnen und Arbeiten Platz Rundweg Spielplatz Platz Landschaftstor Gemüsegürtel Rundweg Platz Kindergarten Kirchgarten Friedhof geschützter Landschaftsbestand Landschaftstor Rundweg Verbindung Venrath / Kaulhausen K 30 Sportplatz K1 Bürgerhaus Landwirtschaftliche Flächen Nachbarschaft Tagebau M: 1:6.000 ll wa 76 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen utz h sc rm Lä 77 HANDLUNGSKONZEPT 3 K1 Phase 3: Seelandschaft 9 Landwirtschaftliche Flächen Bürgerhaus Sportplatz Derutzw heranrückende Tagebau h sc ist mit Flächeneinbußen für die rm Lä örtlichen Landwirte verbunden. Die Sicherung landwirtschaftlicher Flächen und die damit verbundene Existenzsicherung der Landwirte ist von großer Bedeutung und setzt das Freihalten der grünen Mitte als landschaftlich bedeutender Freiraum zwischen Venrath und Kaulhausen voraus. all 35 n te an uk a eb n ds ag T ba ge Bus Ta Platz Bus Rundweg Rundweg e lag ef g ehun umg Orts 4 Neues Bauen Neue Wohnformen ße 35 n Ti a str d an ur L 35 a eb L in g 4 Ta Grüngürtel Landschaftstor eg adw dR - un Fuß Neues Bauen am See Neue Wohnformen Wohnen und Arbeiten Bürgerwiese Aussichtspunkt Sport- und Freizeitaktivitäten 4 ße 35 n ra st nd L ra au b ge Bus L 354 Bus Ta Platz Rundweg Rundweg a en ge om fla ße 54 n in 3 ra 354 a de en om au Ta b ge Steg Tie ra st nd L Sport- und Freizeitangebote de Pr Platz ng L Dorfinnenentwicklungskonzept Landwirtschaftliche Flächen gehu 78 M: 1:6.000 Verbindung Venrath / Kaulhausen m Ortsu Nachbarschaft Tagebau Das interkommunale grüne Band mit dem Aussichtspunkt in den Tagebau schafft neue landschaftliche Qualitäten im Südosten von Kaulhausen. Die Tagebaurandstraße soll in Tieflage fortgeführt werden, um zukünftige Entwicklungsoptionen zum Wasser offen zu halten. Rundweg e L tra a ur L 354 4 ße Landschaftstor ng Bürgerwiese Neues Gewerbe Wohnen und Arbeiten Platz geschützter Landschaftsbestand In Kaulhausen entfällt der Durchgangsverkehr durch die Entwidmung der L 354 bzw. die Anbindung der K 30 an die L 277 n. Der Dorfkern wird entlastet und neu gestaltet, die Aufenthaltsqualität und die Lebensverhältnisse verbessert und der Ort punktuell mit neuen Wohnformen ergänzt. Aussichtspunkt Sport- und Freizeitaktivitäten Friedhof nt sc rm Lä Kindergarten Platz Kirchgarten ka all zw t hu Neues Bauen am See Neue Wohnformen Wohnen und Arbeiten Rundweg K 30 Fu Landschafts- Gemüsegürtel tor hu eg dw Ra nd ß- u Rundweg Spielplatz Platz Se e Landschaftstor Platz Bö sc Grüngürtel Obstwiese Gastronomie mit Seeblick Sport- und Freizeitaktivitäten Strand Pr Marina Wassersport Venrath und Kaulhausen Seelandschaft M: 1:11.000 Mit der ‚Seenlandschaft‘ beschreibt der Masterplan (Phase 3) die Zukunftsvision einer attraktiven Randlage am Wasser inmitten einer rekultivierten Tagebaufolgelandschaft. Nach dem aktiven Tagebau folgt das ‚Loch‘ und der sich allmählich füllende Garzweiler See. In der Zwischenphase (etwa 2035 bis 2045) werden das grüne Band ausgebaut und temporäre Nutzungen stattfinden. In dem interkommunalen Planerworkshop wurden verschiedene Szenarien sowohl für temporäre als auch langfristige Nutzungen entwickelt. Das bereits in der Phase des aktiven Tagebaus begonnene grüne Band wird als ‚Hauptschlagader‘ der Region bezeichnet. Den Menschen soll die durch den Tagebau verlorene Landschaft zurückgegeben und das ‚Loch gekapert‘ werden. Die Ideen der Planungsteams des Workshops reichen von einem Experimentierraum für Gewerbe, neue Wohnformen, temporäre Nutzungen und Landschaftspro- jekte, über Sport- und Freizeitaktivitäten am Steg bis hin zu einer Seilbahnen über den Tagebau bzw. über das Loch und den See. In unmittelbarer Nähe der beiden Dörfer entsteht ein neuer vielseitiger und attraktiver Landschaftsraum, der mit Impulsen verbunden ist. Als Gegenstück zur fossilen und endlichen Energiegewinnung, die den Raum maßgeblich geprägt hat, könnte eine ‚nachwachsende Energielandschaft‘ geschaffen werden. Mit dem Ende des aktiven Tagebaus ergeben sich nun neue attraktive Randlagen am zukünftigen See. Dieses Entwicklungspotenzial muss bereits heute angedacht werden. So bietet die Tieflage der Tagebaurandstraße die Möglichkeit eines ebenerdigen Übergangs von Kaulhausen zum See als Voraussetzung für die Entwicklung attraktiver Bauflächen mit möglichen vorgelagerten neuen wasser- und freizeitbezogenen gewerblichen Nutzungen. 79 HANDLUNGSKONZEPT 3 Landwirtschaftliche Flächen Rundweg Kindergarten Platz Kirchgarten Friedhof Platz geschützter Landschaftsbestand Landschaftstor Seelandschaft M: 1:6.000 K 30 In Venrath werden die Entwicklungsflächen bewusst nicht bis an den See heran geführt, um den neu entstandenen regionalen Landschaftsraum des grünen Bandes zu sichern. Die städtebauliche Entwicklung Venraths soll auch in dieser Phase noch den dörflichen Charakter wahren. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Aussichtspunkt Sport- und Freizeitaktivitäten 4 e ß tra L 35 n s nd ra u ba ge Bus L 354 Bus Ta Platz Rundweg Rundweg Sport- und Freizeitangebote e ad en e om Platz 4 e aß L lag 35 n in Ti tr ds an e ad en om b r au T e ag Steg ef Pr 354 Verbindung Venrath / Kaulhausen Landwirtschaftliche Flächen 80 Rundweg Der grüne Raum zwischen Kaulhausen und dem See kann attraktiv gestaltet werden. Eine Promenade inszeniert die Lage am See und stellt Blickbezüge zwischen Dorf und Seelandschaft her. Die Hanglagen können auf unterschiedlichste Weise mit Nutzungs- und Landschaftsstrukturen bespielt werden. So ergeben sich völlige neue Entwicklungspotenziale für Kaulhausen am See. Bürgerwiese gL ehun umg Orts Die Neubauflächen mit einem Einwohnerpotenzial von etwa 600 Einwohnern sind von gesamtstädtischer Bedeutung. Die Einwohnerzahlzunahme wird mit Auswirkungen auf die Infrastruktureinrichtungen zu berücksichtigen sein und den Ort stärken. Neues Bauen am See Neue Wohnformen Wohnen und Arbeiten te Neues Bauen am See Neue Wohnformen Wohnen und Arbeiten Fu an Landschafts- Gemüsegürtel tor eg dw Ra ek Rundweg Spielplatz Platz nd ß- u Se Platz Die Entwicklungsflächen für neue Wohn- und Mischgebiete mit hohem Freizeitpotenzial ergänzen die historischen Dorfstrukturen. Dargestellt ist ein Bauflächenpotenzial für etwa 500 neue Einwohnern. Eine Überdeckelung der Tagebaurandstraße ermöglicht einen direkten Zugang von Kaulhausen zum See. Landschaftstor ng Obstwiese Grüngürtel hu Sportplatz sc 9 Bürgerhaus Kaulhausen ist während des Tagebaus am stärksten von den Immissionen betroffen, hat aber in der Phase nach dem Tagebau das Privileg, in unmittelbarer Nähe zum See zu liegen. Bö K1 Mit dem Ende des Tagebaus erstrecken sich in Venrath interessante städtebauliche Entwicklungsflächen für neue Wohn- und Mischgebiete mit Freizeitpotenzial im Südosten zwischen den Straßen ‚Im Dahl‘ und ‚Wanloer Straße‘, sowie zwischen ‚Schüppenstiel‘, ‚Wanloer Straße‘ und ‚Kuckumer Straße‘ bis an die Abstandflächen der Hochspannungsleitung. Gastronomie mit Seeblick Sport- und Freizeitaktivitäten Strand Pr Marina Wassersport Seelandschaft M: 1:6.000 81 4. PROJEKTE 4.1 GEMEINSCHAFT UND SOZIALE INFRASTRUKTUR 4.2 ÖFFENTLICHER RAUM UND VERKEHR 4.3 LANDSCHAFT UND FREIZEITGESTALTUNG 4.4 BAUEN, WOHNEN UND ENERGIE 4.5 LANDWIRTSCHAFT, GEWERBE UND VERSORGUNG PROJEKTE 4 Landwirtschaftliche Flächen K1 9 1. Gemeinschaft und soziale Infrastruktur 1.5 1.2 3.1 1.6 1.1 Sanierung Gaststätte Bruns 3.3 1.2 Multifunktionales Bürgerhaus 4.2 1.3 Ausbau KIGA 1.4 Ausbau Pfarrheim 1.5 Dorfforum Venrath und Kaulhausen Bürgerhaus Sportplatz 2.4 Obstwiese 3.2 5.3 5.4 2.5 3.1 Nachverdichtung 1.6 3.2 3.1 Landschaftstor 2.5 1.4 5.2 2.1 Kindergarten Platz Kirchgarten 2.5 4.1 5.1 4.4 Friedhof 4.1 Landschaftstor Rundweg 3.1 K 30 Verbindung Venrath / Kaulhausen Landwirtschaftliche Flächen 3.5 Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen 4.4 2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen Neugestaltung Ortseingänge 2.5 Neugestaltung Straßen 3. Landschaft und Freizeitgestaltung 2.4 Dorfinnenentwicklungskonzept 3.1 M: 1:6.000 Rundweg um die Dörfer, neue Freizeitaktivitäten 3.1 Landschaftstor 3.2 Altbausanierung ortstypischer Gebäude 3.4 Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen eg dw d Nachverdichtung uß un Ra all tzw te u ch an uk s F m är L a eb g e ftig Ta n kü zu 2.5 Energetisches Quartierskonzept Bauland aktivieren / neues Bauland schaffen c ms r Lä 4. Bauen, Wohnen und Energie Neugestaltung Kirchgarten 2.4 a 5.1 2.3 Bus Platz Bus 3.1 Rundweg 4.4 4.1 ße L 35 n a 3.5 2.4 L 354 4 Bürgerwiese str nd a ur 2.5 ba ge Ta L 354 5.2 5. Landwirtschaft, Gewerbe und Versorgung 5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen 5.2 Neues Gewerbe / neue Versorgungsangebote 5.3 Neue Mobilität 5.4 Technische Infrastruktur Dorfinnenentwicklungskonzept M: 1:6.000 ll wa 84 utz h sc rm Lä Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen tzw hu 4.3 2.2 5.1 3.2 Zukunftsvision Tagebaulandschaft 4.3 1.1 3.1 3.4 Neugestaltung Dorfplatz Venrath 2.1 2.5 geschützter Landschaftsbestand Erstellung Wegenetzkonzept 2. Öffentlicher Raum u. Verkehr 4.3 2.2 4.4 3.3 4.2 Gemüsegürtel 1.3 Gestaltung Ortsränder 4.1 Rundweg Spielplatz 4.3 3.1 Immissionsschutz 3.2 85 PROJEKTE 4 4.1 HANDLUNGSFELD 1 - GEMEINSCHAFT UND SOZIALE INFRASTRUKTUR 1.1 Sanierung Gaststätte Bruns Sanierung Gaststätte Bruns Projektträger Dorfgemeinschaft Gesamtkostenschätzung 200.000,00 € Förderung keine Förderfähige Kosten keine geplante Umsetzung 2019 / 2020 86 Die ehemalige Gaststätte Bruns ist zentral in Venrath am Dorfplatz gelegen. Das Gebäude war einst Teil eines landwirtschaftlichen Betriebs bzw. eine Brauerei und wird seit 1759 als Gaststätte genutzt. Im Jahre 1988 wurde die Gaststätte Bruns von der Bürgerinitiative ‚Stopp Rheinbraun’, als Teil der Dorfgemeinschaft Venrath Kaulhausen e.V., erworben und zur Begegnungsstätte bzw. als Raum für kleinere Veranstaltungen umgenutzt. Im Jahre 2004 wurde der Biergarten umgestaltet. Die ehemalige Gaststätte Bruns ist eine bedeutende Infrastruktureinrichtung für Venrath und Kaulhausen. Die Räumlichkeiten sind sanierungsbedürftig, werden aber intensiv genutzt, beispielsweise für Treffen und Versammlungen der zahlreichen Vereine, u.a. der Dorfgemeinschaft e.V., Diskussionsveranstaltungen, Geburtstagsfeiern oder Beerdigungskaffee. Terrasse Sanierung Gaststätte Bruns M: 1:500 Dorfinnenentwicklungskonzept Eine zusätzliche Funktion kommt den Räumlichkeiten durch das Dorfinnenentwicklungskonzept zu. Der Prozess bedingt eine kontinuierliche Mitarbeit und Unterstützung der Dorfbewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen. Somit wird die ehemalige Gaststätte Bruns zentrale Anlaufstelle und bietet ein Forum für die interessierte Dorfbewohnerschaft. Von hier aus werden heute schon einige Initiativen und Prozesse gesteuert und begleitet, die der Umsetzung von Projekten und Maßnahmen im Sinne der Dorfentwicklung dienen. Neben den bisherigen Nutzungen durch die Dorfgemeinschaft e.V. und Bürgerinitiativen soll der Standort durch weitere Nutzungen wie Themenabende, Diskussionsrunden und ein Ehrenamtsbüro zur Stärkung der Eigeninitiative der Dorfbewohnerschaft ergänzt werden. Träger und somit zuständig für die Sanierung der Gaststätte Bruns ist die Bürgerinitiative ‚Stopp Rheinbraun‘. Fördermittel für private Eigentümer können in Anspruch genommen werden. Venrath und Kaulhausen Im Zusammenhang mit weiteren Maßnahmen im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes wie beispielsweise der Neugestaltung des Dorfplatzes und des Kirchgartens führt die Sanierung der Gaststätte Bruns zu einer nachhaltigen Stärkung des Ortskerns von Venrath als Begegnungsort. Das Konzept für die Gaststätte Bruns und die zukünftige Nutzung muss mit dem Projekt ‚Multifunktionales Bürgerhaus‘ sowie der örtlichen Gastro- nomie abgestimmt werden. Es sind Nutzungskonzepte, Wirtschaftlichkeit und Standortfaktoren abzuwägen. Die ehemalige Gaststätte Bruns soll saniert und den Erfordernissen als Anlaufstelle und Forum für den Prozess der Dorfinnenentwicklung und als Infrastruktureinrichtung angepasst werden. Die Sanierung des Gebäudes hat eine hohe Priorität. Die Umsetzung ist bereits für 2019 / 2020 angedacht. Für die Sanierung der Gaststätte Bruns werden etwa 200.000,00 Euro angesetzt. Die Gaststätte Bruns, Foto RaumPlan. Die Sanierung der Gaststätte Bruns, Perspektive RaumPlan. 87 PROJEKTE 4 1.2 Multifunktionales Bürgerhaus Multifunktionales Bürgerhaus Projektträger Öffentlich / Stadt Erkelenz Gesamtkostenschätzung 3.000.000,00 € Förderung Dorfinnentwicklungsförderung Förderfähige Kosten 1.950.000,00 € geplante Umsetzung 2019 / 2020 Förderzugang - Herstellung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtung - Verbesserung Lebensverhältnisse / Stärkung Dorfgemeinschaft / Dorfinnenentwicklung - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit - Förderung und Erhalt von Brauchtum / Vereinsleben 88 In Venrath und Kaulhausen gibt es ein starkes und vielfältiges Vereinsleben. Die beiden Dörfer sind mit Veranstaltungen, wie beispielsweise den Karnevalssitzungen der KG Venroder Wenk oder der Sankt Josef Schützenbruderschaft über ihre Grenzen hinaus bekannt. Die Räumlichkeiten entsprechen jedoch nicht mehr dem heutigen Standard und befinden sich in Privatbesitz. Für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Vereinslebens von Venrath und Kaulhausen ist damit eine Ungewissheit über die langfristige Verfügbarkeit der Räume verbunden. Zusätzlich beschränken der Zustand, die mangelnde Barrierefreiheit und die zentrale Lage der Räumlichkeiten der Gaststätte Bruns und des Saals Lanfermann-Oellers (z.B. Lärmbelästigung, Stellplatzmangel) die Attraktivität für mögliche neue Akteure und die Entwicklungsmöglichkeiten der Vereine vor allem hinsichtlich neuer Angebote, Kurse und Ideen. Multifunktionales Bürgerhaus M: 1:750 Dorfinnenentwicklungskonzept Als Standort wird unter anderem die städtische Fläche westlich des Sportplatzes in Venrath geprüft. Argumente für den Standort sind neben der Größe, das im Vergleich zu einer Fläche im Dorfzentrum geringe Störpotenzial hinsichtlich Lärm und Verkehr. Zudem bietet sich im Zuge der Planung die Möglichkeit, den Ortseingang neu zu gestalten und die Geschwindigkeit des Verkehrs bereits am Ortseingang zu reduzieren. Von den Bürgern ist in der Veranstaltung zum Dorfentwicklungsprozess zunächst ein Standort zwischen beiden Dörfern, im Bereich des zukünftigen Tagebaurandes gewünscht worden. Für den Vorschlag sprechen die zentrale Lage zwischen den beiden Dörfern sowie die Einbindung in die Planungen zur Tagebaurandgestaltung. Die Planung wird sich jedoch erst im Zuge der Arbeit des in der Gründung befindlichen Zweckverbandes konkretisieren. Darüber hinaus sind eigentums- und planungsrechtliche Fragen zu klären. Voraussichtlich wird die Realisierung Venrath und Kaulhausen eines Standortes zwischen den Orten am Tagebaurand nicht so zeitnah umsetzbar sein, wie am Standort Sportplatz. Es ist davon auszugehen, dass Venrath und Kaulhausen langfristig von der Lage am See profitieren, wachsen werden und ein Bürgerhaus als Bestandteil der städtischen Infrastruktur intensiv genutzt wird. Neue Angebote, Kurse und Ideen für die Nutzung des multifunktionalen Bürgerhauses können Seniorensportgruppen, Sport- und Kulturangebote für die Jugend, Mutter-Kind-Turnen, Chorproben, Kinoabende, Comedy / Kabarett / Theater und andere Kulturangebote, sowie Konzerte und weitere Tanzveranstaltungen sein. Die Herbstkirmes und das Schützenfest finden bisher auf der ursprünglich als Provisorium bereitgestellten Fläche des Trainingsplatzes des Sportvereins SV Venrath statt und verursachen Schäden auf der Fläche, was zu Konflikten mit der Sportnutzung Hall e Um kleid e Foy er Ver so gun rg Sem in raum ar- Multifunktionales Bürgerhaus führt. Eine Verlagerung in das multifunktionale Bürgerhaus gibt auch diesen Veranstaltungen einen festen und zukunftssicheren Ort. Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes soll ein modernes multifunktionales und barrierefreies Bürgerhaus zur Deckung der Bedarfe des Vereinslebens, zur Förderung und zum M: 1:600 Erhalt des Brauchtums und zur Stärkung der Dorfgemeinschaft entstehen. Das Konzept und die Nutzung muss mit der Gaststätte Bruns und der örtlichen Gastronomie abgestimmt werden. Das multifunktionale Bürgerhaus hat eine hohe Priorität. Die Umsetzung ist je nach Standort frühestens für 2019 / 2020 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 3.000.000,00 Euro angesetzt. 89 PROJEKTE 4 1.3 Ausbau KIGA Ausbau Kindergarten Projektträger Öffentlich / Stadt Erkelenz Gesamtkostenschätzung 250.000,00 € Förderung Förderung durch Landesmittel Förderfähige Kosten k.A. geplante Umsetzung 2018 1.4 Ausbau Pfarrheim Der städtische Kindergarten Venrath wurde 1995 erbaut und liegt in zentraler Lage in unmittelbarer Nähe zur Kirche Sankt Valentin in Venrath. Die Räumlichkeiten sind 155 Quadratmeter groß und beinhalten neben einem großen Gruppenraum einen Nebenraum und Versorgungsräume für aktuell eine Kindergartengruppe. Die Außenanlagen sind 2.000 Quadratmeter groß und verfügen über eine große Sandspielfläche und eine Wasserlandschaft. Der Kindergarten ist in die Aktivitäten der Vereine von Venrath und Kaulhausen stark eingebunden. Eine weitere Kooperation besteht mit einem Landwirt unmittelbar neben der Bäckerei in Venrath. Der Kindergarten bietet Betreuungsmöglichkeiten für 25 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren. Für den bereits geplanten Ausbau der U3-Betreuung wird das Raumangebot des Kindergartens verdoppelt, sodass ein weiterer Gruppenraum, ein Nebenraum 90 Ausbau Pfarrheim Projektträger Privat / Kirche KIG A Gesamtkostenschätzung 280.000,00 € (Ausbau) 120.000,00 € (Außenanlagen) Förderung keine Förderfähige Kosten keine Brunnen mit Schlafmöglichkeiten und zusätzliche Versorgungsräume geschaffen werden. Die großzügigen Außenanlagen werden dafür minimal reduziert und an die Bedürfnisse für unter 3 Jährige angepasst. Das Angebot des städtischen Kindergartens Venrath wird seitens der Stadt Erkelenz mit Förderungen durch Landesmittel Ausbau KIGA M: 1:600 geplante Umsetzung 2021 um ein Betreuungsangebot für Kinder unter 3 Jahren ergänzt. Der Ausbau des Kindergartens für U3-Betreuung hat eine hohe Priorität. Die Planungen sind in Arbeit, die Baumaßnahmen beginnen bereits im Jahre 2018 und werden voraussichtlich bis 2020 durch die Stadt Erkelenz abgeschlossen sein. Für die Maßnahme werden etwa 250.000,00 Euro angesetzt. Dorfinnenentwicklungskonzept Die frühere Schule wurde 1991 zum Pfarrheim der ehemaligen Gemeinde Sankt Valentin umgebaut und gehört heute zur Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz. Das Gebäude wurde 1991 vollständig instandgesetzt und beinhaltet zwei Versammlungsräume, im Erdgeschoss für 15 bis 18 Personen und im Obergeschoss für 60 bis 70 Personen sowie Nebenräume und zwei Wohneinheiten. Das Pfarrheim wird regelmäßig für Training der Tanz- und Fitnessgruppen, Trommler- und Pfeifercorps Venrath sowie gelegentlich für private Feiern, Versammlungen, als Cafeteria beim Dorffest und vom katholischen Bildungswerk für Foren und Seniorenkaffee genutzt. Die Nutzung des Pfarrheims ist durch mangelnde Barrierefreiheit eingeschränkt. Zudem gibt es bei einigen Nutzungen Konflikte mit der Nachbarschaft hinsichtlich Lärm und Verkehr. Ein Ausbau des Pfarrheims in Kombination mit einer barrierefreier Gestaltung wird empfohlen. Venrath und Kaulhausen Hofgestaltung Pfarrheim Ausbau Pfarrheim M: 1:500 Die katholische Kirchengemeinde Christkönig Erkelenz ist Eigentümerin der Immobilie und somit zuständig für die Umsetzung der Maßnahme. Der Ausbau des Pfarrheims hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 geplant. Für die Maßnahme werden etwa 280.000,00 Euro für den Ausbau des Pfarrheims und 120.000,00 Euro für die Außenanlagen angesetzt. Die Nutzung des Pfarrheims ist mit den vorhanden bzw. neu geplanten Infrastruktureinrichtungen (Gaststätte Bruns, Bürgerhaus, Saal Lanfermann-Oellers) abzustimmen. Eine alternative Nutzung des Pfarrheims als ortsbildprägendes Gebäude könnten bei baulicher Umgestaltung Wohnformen für ältere Menschen und zukunftsweisende Wohnformen sein. 91 PROJEKTE 4 1.5 Dorfforum Venrath und Kaulhausen Dorfforum Venrath und Kaulhausen Projektträger Privat / Dorfgemeinschaft Gesamtkostenschätzung N.N. Förderung Initiative Dorfgemeinschaft / Vereine / Kirche etc. Förderfähige Kosten keine geplante Umsetzung bereits 2017 begonnen Die Organisation des bürgerschaftlichen Engagements ist im Prozess der Dorfinnenentwicklung ein entscheidender Baustein. Benötigt wird eine Plattform als Vertretung der Bürgerschaft und zum Austausch von Projektideen und -ansätzen mit der Stadt Erkelenz. Neben der Beteiligung an der Realisierung von förderfähigen Projekten ist die Umsetzung von Projekten in Eigeninitiative durch die Dorfgemeinschaft gewünscht. Das Dorfforum ist ein Initiator von Veranstaltungen und Aktionen, stärkt die Eigeninitiative der Dorfbewohnerschaft und dient als Beratungsorgan und Stimme der Dorfbewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen in kommunalen Angelegenheiten. Ein Ort für das Dorfforum könnte die ehemalige Gaststätte Bruns am Dorfplatz Venrath oder das Bürgerhaus sein. Das vereinsunabhängige Dorfforum Venrath und Kaulhausen als zentrale Kommunikationsplatt- 92 1.6 Immissionsschutz Immissionsschutz Projektträger RWE Power / Stadt Erkelenz Gesamtkostenschätzung N.N Förderung keine Förderfähige Kosten keine Zusammensetzung Dorfforum Venrath und Kaulhausen, Piktogramm RaumPlan. form soll den Prozess der Dorfinnenentwicklung durch Benennung konkreter Ansprechpartner bzw. ‚Kümmerer‘ für Maßnahmen und Projekte der Dorfinnenentwicklung unterstützen. Das Dorfforum ist zwar kein Förderprojekt, spielt aber im Rahmen des Dorfinnentwicklungskonzeptes eine tragende und administrative Rolle. Das Dorfforum Venrath und Kaulhausen hat eine hohe Priori- geplante Umsetzung 2018 - 2023 tät. Die Umsetzung hat durch die Bildung von Arbeitsgruppen zu verschiedenen Maßnahmen und Projekten des Dorfinnenentwicklungskonzeptes bereits begonnen (z.B. Arbeitsgruppe ‚Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen‘). Für die Gründung des Dorfforums Venrath und Kaulhausen werden keine Kosten angesetzt. Es wird durch bürgerschaftliches Engagement getragen. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Die beiden Dörfer Venrath und Kaulhausen liegen in unmittelbare Nähe zum Braunkohlentagebau Garzweiler. Der Braunkohlentagebau birgt eine große Ungewissheit bezüglich möglicher Belastungen durch Staub, Lärm, Erschütterungen und Bauschäden an Privateigentum der angrenzenden Bewohnerschaft. Neben des Abschneidens von sozialräumlichen Netzwerken (z.B. Wegfall von Schulen und Sportangeboten in den umliegenden Orten), Verbindungsstraßen und Nachbarschaften, befürchtet die Dorfbewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Belastungen für ihr Eigentum, ihre Lebensbedingungen und ihre Gesundheit. se zusätzliche Messpunkte entlang der Tagebaukante seitens RWE Power notwendig. Die konkreten Belastungen durch den Braunkohlentagebau für die Lebensbedingungen und vor allem aber die Gesundheit der Dorfbewohnerschaft müssen ermittelt, benannt und vermindert werden. Zur Ermittlung konkreter Belastungen sind möglicherwei- Für den Immissionsschutz soll, parallel zum Dorfinnenentwicklungskonzept, von RWE Power ein Schutzkonzept zur Ermittlung der Feinstaubbelastungen vor Ort erstellt werden. So kann man auf mögliche Belastungen reagieren, um die Gesundheit der Bewoh- Tagebau Garzweiler, Foto webwrite, Zugriff 10.08.2017. nerschaft umliegender Dörfer zu sichern. Zusätzlich soll ein allgemein zugängliches Informationsangebot zur Verfügung gestellt werden. Der Immissionsschutz hat für die Dorfbewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen eine hohe Priorität. Für die Maßnahme konnten keine konkreten Kosten ermittelt werden. 93 PROJEKTE 4 4.2 HANDLUNGSFELD 2 - ÖFFENTLICHER RAUM UND VERKEHR 2.1 Neugestaltung Dorfplatz Venrath Neugestaltung Dorfplatz Venrath Projektträger Öffentlich / Stadt Erkelenz Gesamtkostenschätzung 1.300.000,00 € Marktplatz Förderung Dorfinnenentwicklungsförderung Förderfähige Kosten 850.000,00 € geplante Umsetzung 2019 / 2020 Förderzugang - Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung - Verbesserung Lebensverhältnisse / Stärkung Dorfmitte - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit 94 Neugestaltung Dorfplatz Venrath, Perspektive RaumPlan. Der Dorfplatz von Venrath bildet den Schnittpunkt der drei Dorfachsen Herrather Straße im Norden, Kuckumer Straße im Osten und der Straße In Venrath im Westen. Der zentral gelegene Dorfplatz bündelt die wichtigsten Infrastruktureinrichtungen, wie die Kirche Sankt Valentin, den Dorfladen und Bäcker Gillrath’s Brotkorb sowie die ehemalige Gaststätte Bruns. Der Dorfplatz war früher ein beliebter Treffpunkt für die Bewohnerschaft von Venrath, ist jedoch durch die autogerechte Gestaltung und fehlende Aufenthaltsqualität bedeutungslos geworden. Die Platzfläche wird von großzügigen Verkehrsflächen und der Buswendeschleife dominiert. Breite Fahrbahnflächen, meist enge Bürgersteige mit Hochborden und fehlenden Aus- stattungselementen schränken die Aufenthaltsqualität und die Barrierefreiheit ein. ola Perg Der Dorfplatz in Venrath wird in einem einheitlichen Duktus verkehrsberuhigt und barrierefrei neugestaltet. Durch die einheitliche Oberflächengestaltung entsteht eine zusammenhängende Platzfläche unter Einbezug der Fahrbahnflächen. Dorfinnenentwicklungskonzept Terrasse Neugestaltung Dorfplatz Venrath M: 1:500 Venrath und Kaulhausen 95 PROJEKTE 4 2.2 Neugestaltung Kirchgarten KIG Neugestaltung Kirchgarten Projektträger Privat / Kirche Gesamtkostenschätzung 200.000,00 € Förderung keine Marktplatz Förderfähige Kosten keine Dorfplatz Venrath Marktnutzung M: 1:200 Die notwendigen Stellplätze und die Buswendeschleife werden in die Gestaltung einbezogen. Der Dorfplatz wird mit Bäumen und Baumbänken versehen, um die Aufenthaltsqualität zu stärken. Die Anordnung der Bäume und der Möblierung lässt eine große Nutzungsvielfalt zu. Der Dorfplatz wird wieder zu einem attraktiven Ort sowie zu einem informellen Treffpunkt, der Raum für neue 96 Nutzungsideen bietet. Als Gegenstück zur Platzfläche wird der landschaftlich gestaltete Kirchgarten über eine Treppenanlage an den Dorfplatz angebunden. Im Zuge der Umsiedlung der benachbarten Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath wird der ÖPNV in Erkelenz etwa ab Mitte der 2020er Jahre neu strukturiert. Somit wird die Buswendeschleife auf dem Dorfplatz in Venrath möglicherweise obsolet, da der Verkehr in Richtung Keyenberg, Kuckum etc. wegfallen wird. Aufgrund der einheitlichen Oberflächengestaltung des Dorfplatzes in Venrath kann die Buswendeschleife bis dahin in die offene Platzgestaltung eingebunden werden und zu einem späteren Zeitpunkt entfernt werden. geplante Umsetzung 2020 Der Dorfplatz Venrath soll im Rahmen des Dorfinnentwicklungskonzeptes zur Steigerung der Gestalt- und Aufenthaltsqualität und Verbesserung der Nutzbarkeit erneuert werden. Die Neugestaltung des Dorfplatzes Venrath hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2019 / 2020 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 1.300.000,00 Euro angesetzt. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen A Das unmittelbare Umfeld bzw. die Erschließung der Kirche Sankt Valentin wurde bereits neu und barrierefrei gestaltet. Der Kirchgarten blieb größtenteils unberührt, wurde jedoch teilweise in Eigeninitiative der Dorfbewohnerschaft aufgewertet. Der Kirchgarten ist zum Dorfplatz hin durch Bepflanzungen abgeschottet. Die Bepflanzung wirkt wie eine Barriere und schränkt die Einsehbarkeit und soziale Kontrolle des Kirchgartens ein. Der Kirchgarten soll als Generationenpark zum Dorfplatz hin offen gestaltet werden und eine höhere Aufenthaltsqualität durch die Anlage von Bänken und gegebenenfalls eines Wasserspiels enthalten. Das Kernstück des Kirchgartens bzw. Generationenparks ist eine rückwärtig geschlossene und in den Abendstunden beleuchtete Pergola, die einerseits einen baulichen Abschluss der rückseitigen Anbauten der angrenzenden Wohnbebauung bildet, andererseits als Witterungsschutz fungiert. Brunnen ola Perg Neugestaltung Kirchengarten M: 1:500 Der Kirchgarten ist neben dem Bürgerhaus, dem Pfarrheim und dem Dorfplatz ein weiterer Treffpunkt zum spontanen Austausch zwischen Jung und Alt, Alteingesessenen und Neubürgern und stärkt die Bedeutung der Mitte für die Dorfbewohnerschaft. Die Neugestaltung des Kirchgartens ist kein Förderprojekt der Dorfinnenentwicklung, nimmt al- lerdings im Gesamtkonzept eine bedeutende Rolle im Zusammenspiel mit dem Dorfplatz Venrath ein. Die Kirche Sankt Valentin ist Eigentümerin und somit zuständig für die Umsetzung. Die Neugestaltung des Kirchgartens hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2020 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 200.000,00 Euro angesetzt. 97 PROJEKTE 4 2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen kann die bisherige Durchgangsstraße (L 354) von der Tagebaurandstraße abgebunden und entwidmet werden. Damit entfallen ab etwa Anfang der 2020er Jahre die Durchgangsverkehre und ermöglichen eine Neugestaltung der Fläche rund um die Wendelinus - Kapelle zugunsten einer verbesserten Aufenthalts- und Gestaltungsqualität. Dorfplatz Kaulhausen Projektträger Öffentlich Gesamtkostenschätzung 600.000,00 € Förderung Dorfinnenentwicklungsförderung Förderfähige Kosten 390.000,00 € geplante Umsetzung 2022 Förderzugang - Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung - Verbesserung Lebensverhältnisse - Gestaltung Dorfplatz / Stärkung Dorfmitte - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit 98 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen, Perspektive RaumPlan. Der Dorfplatz von Kaulhausen bildet den Schnittpunkt der beiden Dorfachsen Kaulhausen von Ost nach West (L 354) und Nord nach Süd. Auf dem Dorfplatz steht weithin sichtbar die Wendelinus - Kapelle, als einzige soziale Infrastruktureinrichtung und Wahrzeichen von Kaulhausen. Anteil geprägt. Die Platzfläche ist von überdimensionierten Verkehrsflächen zerschnitten. Breite Fahrbahnflächen und enge Bürgersteige mit Hochborden, vor allem in unmittelbarer Nähe der Wendelinus - Kapelle, schränken die Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit ein. Kaulhausen ist heute von Durchgangsverkehr mit hohem LKW- Die Voraussetzung für die Neugestaltung des Dorfplatzes Kaul- hausen ist die Entwidmung der L 354 und die damit verbundene verkehrliche Entlastung des Dorfkerns. Dies wird im Zuge der Anbindung der K 30 mit der L 277n möglich. Die L 277n als Fortführung der Tagebaurandstraße L 354 n zwischen Wanlo und Kaulhausen wird in Richtung Kückhoven geführt und südlich von Kaulhausen mit einer Verlängerung der K 30 verbunden. Dadurch Dorfinnenentwicklungskonzept Der Dorfplatz Kaulhausen wird in einem einheitlichen Duktus verkehrsberuhigt und barrierefrei gestaltet. Durch die niveaugleiche Oberflächengestaltung entsteht eine Platzfläche über die beiden zentralen Dorfachsen hinweg. Der Dorfplatz unmittelbar vor der Wendelinus - Kapelle wird mittels Pollern von der Fahrbahn abgegrenzt. Eine Treppenanlage vermittelt zwischen dem Höhenniveau vor der Wendelinus - Kapelle und dem Höhenniveau der südlichen Straße und bietet gleichzeitig neue informelle Sitzmöglichkeiten. Der Dorfplatz wird zu einem attraktiven Treffpunkt und Ort der Kommunikation. Als Venrath und Kaulhausen Platz Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen M: 1:500 grünes Gegenstück zum Dorfplatz und als kurzfristige Maßnahme entsteht im Nordosten die landschaftlich gestaltete Bürgerwiese Kaulhausen mit flexibler Nutzung für kleinere Veranstaltungen, Spielmöglichkeiten für Kinder und als weiterer Treffpunkt in Kaulhausen. Der Dorfplatz Kaulhausen soll im Zuge des Dorfinnentwicklungskonzeptes, zur Steigerung der Gestalt- und Aufenthaltsqualität sowie der Nutzbarkeit als Dorfplatz, erneuert werden. Die Neugestaltung des Dorfplatzes hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist allerdings erst ab 2022 möglich, da das Planfeststellungsverfahren L 354 (Süd) und der damit verbundene Bau der Umgehungsstraße zur verkehrlichen Entlastung der Dorfachse und des Dorfplatzes Kaulhausen noch nicht abgeschlossen sind. Für die Maßnahme werden etwa 600.000,00 Euro angesetzt. 99 PROJEKTE 4 2.4 Neugestaltung Ortseingänge Ortseingänge Projektträger Öffentlich Gesamtkostenschätzung Herrather Str. 220.00,00 € Kuckumer Str. 60.000,00 € Kaulhausen V2 860.000,00 € Förderung Dorfinnenentwicklungsförderung Förderfähige Kosten Herrather Str. 143.000,00 € Kuckumer Str. 39.000,00 € Kaulhausen V2 559.000,00 € geplante Umsetzung 2020 - 2022 Förderzugang - Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse - Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung - Einbindung des Dorfes in die Landschaft - Gestaltung des Ortsbildes - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit 100 Die Ortseingänge von Venrath und Kaulhausen sind teilweise von hohem Verkehrsaufkommen geprägt. Die Seitenbereiche sind zurückgenommen und es fehlen Raumkanten, die den Übergang ins Dorf markieren und den Verkehr abbremsen. Dem mit überhöhter Geschwindigkeit in die Ortschaften rollenden Verkehrs kann mit gestalterischen Maßnahmen Einhalt geboten. Der westliche Ortseingang in Venrath im gleichnamigen Dorf ist durch Aufpflasterung und einer Rahmung durch ein Baumtor ansprechend und repräsentativ gestaltet und dient als Vorbild für die neu zu gestaltenden Ortseingänge in Venrath und Kaulhausen. Der nordwestliche Ortseingang an der Herrather Straße in Venrath soll im Rahmen des Dorfinnentwicklungskonzeptes neu gestaltet werden. Der mögliche Standort des multifunktionalen Bürgerhauses und der damit verbundene Fuß- und Radverkehr Ortseingang Herrather Straße, Venrath M: 1:750 Ortseingang In Venrath,Venrath Foto RaumPlan. Ortseingang In Venrath, Venrath M: 1:500 Dorfinnenentwicklungskonzept ist zu berücksichtigen, wie auch der gewünschte Ausbau des Radweges zum Bahnhof nach Herrath. Durch eine Neuordnung von Verkehrsflächen, Stellplätzen, Fuß- und Radwegen in Verbindung mit Grünelementen wird der Ortseingang ablesbar und vor allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Die Neugestaltung orientiert sich am gestalteten und verkehrsberuhigten westlichen Ortseingang von Venrath und greift die Einengung durch Aufpflasterung und das Venrath und Kaulhausen Baumtormotiv auf. Zur besseren Anbindung des Bürgerhauses und der Anbindung an den Herrather Bahnhof wird parallel der Straße ein Fuß- und Radweg angelegt. So kann die Verkehrssitua tion entschärft werden. Die Neugestaltung des nordwestlichen Ortseingangs in Venrath hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung für den Ortseingang Herrather Straße ist für 2020 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 220.000,00 Euro angesetzt. Ortseingang Kuckumer Straße, Venrath Der östliche Ortseingang an der Kuckumer Straße in Venrath soll im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes neu gestaltet werden. Der Bau der Tagbaurandstraße (L 354 n) ist mit einer verkehrlichen Entlastungen für die Ortsmitte verbunden. Durch eine Neuordnung von Verkehrsflächen, Stellplätzen, Fuß- und Radwegen in Verbindung mit Grünelementen wird der Ortseingang ablesbar, verkehrsberuhigt und vor allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer. M: 1:500 Die Neugestaltung orientiert sich wiederum an dem gestalteten und verkehrsberuhigten westlichen Ortseingang von Venrath und greift die Einengung durch Aufpflasterung und das Baumtormotiv auf. Die Neugestaltung des östlichen Ortseingangs an der Kuckumer Straße in Venrath hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2020 angedacht. Für die Maßnahme an der Kuckumer Straße werden etwa 60.000,00 Euro angesetzt. 101 PROJEKTE 4 2.5 Neugestaltung Straßen Der westliche Ortseingang von Kaulhausen soll im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes ebenfalls neu gestaltet werden. Das Abbinden der Ortsdurchfahrt und der Bau der Tagebaurandstraße (L 354 n) führt zur verkehrlichen Entlastung von Kaulhausen. Durch eine Neuordnung von Verkehrsflächen, Stellplätzen, Fuß- und Radwegen in Verbindung mit Grünelementen wird der Ortseingang ablesbar und vor allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Für den westlichen Ortseingang von Kaulhausen gibt es zwei Varianten. Variante 1 entspricht in etwa den schon heute genutzten Flächen. Durch die Neuordnung wird eine grüne Mittelinsel geschaffen, sowie zusätzliche Stellplätze westlich des Ortseingangs. Variante 2 nimmt mehr Fläche in Anspruch und basiert auf der Anbindung an die Tagebaurandstraße (L 354 n) mittels Kreisverkehr. Der Ortseingang wird großzügig neu geordnet und neben einer 102 grünen Mittelinsel werden beidseitig großzügige Stellplätze zur Entlastung der Ortsmitte angeordnet. Unmittelbar vor der bestehenden Bebauung befindet sich ein zweiter Kreisverkehr. Im Zuge der Umsiedlung der benachbarten Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath wird der ÖPNV in Erkelenz neu strukturiert. Somit könnte der Kreisverkehr als Buswendeschleife dienen und der Dorfkern und die engen Dorfstraßen von Kaulhausen vom Busverkehr entlastet werden. Die Neugestaltung des westlichen Ortseingangs in Kaulhausen hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung der langfristigen Variante ist jedoch aufgrund des Planfeststellungsverfahrens für den Bau der Tagebaurandstraße erst ab 2022 möglich. Für die Maßnahme der Variante 2 werden etwa 860.000,00 Euro angesetzt. Straßen in Venrath Projektträger Öffentlich Gesamtkostenschätzung Herrather Str. 130.000 € Kuckumer Str. 320.000 € In Venrath 130.000, € Wanloer Str. 130.000 € Wickrathberger 270.000 € Bus P P P Bus Förderung DIEK-Förderung Ortseingang Kaulhausen Variante 1, Kaulhausen M: 1:1.200 Förderfähige Kosten 65 % geplante Umsetzung 2019 - 2022 P Förderzugang Bus P P Bus Ortseingang Kaulhausen Variante 2, Kaulhausen M: 1:1.200 Dorfinnenentwicklungskonzept - Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung - Stärkung Verkehrssicherheit - Verbesserung Lebensverhältnisse - Gestaltung des Ortsbildes - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit Venrath und Kaulhausen Die Straßen, insbesondere die zentralen Dorfachsen, sind teilweise durch hohes Verkehrsaufkommen geprägt. Sowohl im Straßenraum, als auch auf den schmalen Gehwegflächen wird ‚wild‘ geparkt. Querungsmöglichkeiten, sowie Gestalt- und Aufenthaltsqualität fehlen. Die Straßen sind teilweise in mittlerem bis schlechtem Zustand und Baumwurzeln brechen Asphalt und Gehweg auf. Die Neugestaltung von Straßen zielt auf die Reduzierung von Verkehrsflächen zugunsten der Neuordnung von Stellplätzen und großzügigen Gehwegflächen ab. Verkehrsberuhigende Grünelemente im Straßenraum stärken die Aufenthaltsqualität. Die Herrather Straße ist durch historische Hofanlagen geprägt. Es gibt keine Bäume im Straßenraum. Die Fahrbahn ist etwa 4,00 m bis 6,00 m breit. Die Gehwegflächen mit Hochborden sind etwa 1,10 m bis 1,70 m breit. Neben der fehlenden Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen Busverkehr und im Straßenraum parkenden Fahrzeugen. Die Straße ist in mittlerem Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Punktuelle Maßnahmen könnten Aufpflasterungen an Engstellen sein. Im Rahmen einer Gesamtmaßnahme könnten die Hochborde abgesenkt und eine barrierefreie Tempo-30-Zone eingerichtet werden. Die Oberflächengestal- tung der Seitenbereiche sollte auf die Neugestaltung des Dorfplatzes Venrath abgestimmt werden. Die Neugestaltung Herrather Straße hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 angedacht. Für die punktuelle Maßnahme zwischen den Einmündungen Etgenbuscher Weg und Wickrathberger Straße werden etwa 130.000,00 Euro angesetzt. 103 PROJEKTE Die Kuckumer Straße ist punktuell von Bäumen gerahmt, die den Straßenraum einengen und eine Verkehrsberuhigung bedingen. Die Fahrbahn ist etwa 6,00 m und die Gehwege mit Hochborden etwa 1,90 m bis 2,10 m breit. Neben einer mangelnden Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen dem Busverkehr und im Straßenraum parkenden Fahrzeugen. Die Straße ist in einem mittleren Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Kurzfristig wird als punktuelle und abschnittsbildende Maßnahme eine Aufpflasterung des Platzes vor der Kneipe empfohlen. Insgesamt könnten die Hochborde abgesenkt und eine barrierefreie Tempo-30-Zone entstehen. Die Oberflächen der Seitenbereiche sollten auf die Neugestaltung des Dorfplatzes abgestimmt werden. Die Neugestaltung Kuckumer Straße hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 angedacht. Für die punktuelle Maßnahme werden etwa 320.000,00 Euro angesetzt. 104 4 Die Straße In Venrath ist von Bäumen gerahmt, die den Straßenraum einengen und punktuell eine Verkehrsberuhigung erzeugen. Die Fahrbahn ist etwa 5,00 m breit und die Gehwegflächen mit Hochborden sind etwa 1,70 m bis 2,60 m breit. Es mangelt an einer barrierefreier Gestaltung mit sicheren Überwegen. Die Straße ist in mittlerem Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Punktuelle Maßnahmen können Instandsetzungen der Gehwegflächen sein. Im Rahmen einer Gesamtmaßnahme könnten die Hochborde abgesenkt und die Barrierefreiheit verbessert werden. Die Oberflächengestaltung der Seitenbereiche sollte auf die Neugestaltung des Dorfplatzes Venrath abgestimmt werden. Die Neugestaltung der Straße hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 angedacht. Für eine Teilerneuerung der Straße, insbesondere die Gestaltung der Seitenbereiche, werden etwa 130.000,00 Euro angesetzt. Dorfinnenentwicklungskonzept Die Wanloer Straße ist Tempo30-Zone. Vor der Raiffeisenbank ist die Platzaufweitung ein abschnittsbildendes Element. Die Fahrbahn ist etwa 4,50 m bis 4,70 m breit und die Gehwegflächen mit Hochborden etwa 1,30 m bis 1,80 m. Es fehlt eine barrierefreie Gestaltung mit Grün. Die Straße ist in einem mittleren Zustand, mittelfristig sind Instandsetzungsmaßnahmen nötig. Punktuelle Maßnahmen könnten gliedernde Baumpflanzungen und die Aufpflasterung vor der Alten Kneipe sein (vgl. Kuckumer Straße). In einer Gesamtmaßnahme könnten die Hochborde abgesenkt und somit eine barrierefreie Gestaltung herstellt werden, die mehr Spielraum für Gestaltung und mehr Platz für Gehwegbereiche ermöglicht. Die Oberflächengestaltung sollte auf die Kuckumer Straße abgestimmt werden. Die Neugestaltung hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2021 angedacht. Für die punktellen Maßnahmen der Wanloer Straße werden etwa 130.000,00 Euro angesetzt. Venrath und Kaulhausen Die Wickrathberger Straße ist eine vergleichsweise enge geschwungene Dorfgasse mit Natursteinrinne. Eine punktuelle Gestaltung ist unmittelbar vor dem Gebäude Wickrathberger Straße Nummer 15 zu finden. Die Gesamtbreite beträgt etwa 4,40 m bis 7,90 m, vereinzelt gibt es Hochborde. Die Barrierefreiheit ist nur bedingt gegeben. Erhöhte Anforderungen an die Sicherheit der Fußgänger bestehen durch den Kindergarten, für den die Wichkrathberger Straße die Haupterschließung ist. Die Wickrathberger Straße ist in einem schlechten Zustand, Maßnahmen zur Instandsetzung sind zwingend erforderlich. In einer Gesamtmaßnahme sollte eine flächige verkehrsberuhigende und sichere Gestaltung mit Bordabsenkung angedacht werden. Die Neugestaltung der Wickrathberger Straße hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2019 angedacht. Für die Gesamtmaßnahme der Straße werden Kosten in Höhe von etwa 270.000,00 Euro angesetzt. 105 PROJEKTE Straßen in Kaulhausen Projektträger Öffentlich Gesamtkostenschätzung Kaulhausen L 354 610.000 € Kaulhausen N 510.000 € Kaulhausen SO 280.000 € Kaulhausen SW 260.000 € Förderung DIEK-Föderung Förderfähige Kosten 65 % geplante Umsetzung 2019 - 2022 Förderzugang - Verbesserung innerörtlicher Verkehrsverhältnisse / Grünund Freiraumgestaltung - Stärkung Verkehrssicherheit - Verbesserung Lebensverhältnisse - Gestaltung des Ortsbildes - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit 106 4 Die Ortsdurchfahrt Kaulhausen ist als Landesstraße L354 von hohen Verkehrsbelastungen geprägt. Die Ortseingänge sind nicht definiert und es fehlen Einengungen zur Verkehrsberuhigung innerhalb des Dorfes. Eine kleine Verengung befindet sich unmittelbar vor der Wendelinus Kapelle. Vor dem Gebäude Kaulhausen Nummer 85 befindet sich eine kleine Platzaufweitung, die allerdings durch fehlende Gestaltung und das Verkehrsaufkommen keinerlei Aufenthaltsqualität hat. Die Fahrbahn ist in der Regel etwa 6,00 m breit und die Gehwegflächen mit Hochborden sind etwa 1,30 m bis 1,70 m breit. Neben einer mangelnden Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen dem Lkw-Verkehr und im Straßenraum parkenden Fahrzeugen. Die Ortsdurchfahrt und Landesstraße Kaulhausen ist in einem mittleren Zustand, es sind mittelfristig Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Voraussetzung für eine Neugestaltung ist die Entwidmung der L 354 bzw. der Neubau einer Um- gehungsstraße. In einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen dem Landesbetrieb Straßenbau, dem Kreis Heinsberg, RWE Power und der Stadt Erkelenz wurde die Verlängerung der K 30 in Verbindung mit der L 277n als Ortsumgehung für Kaulhausen festgehalten. Im Rahmen einer Gesamtmaßnahme könnten die Hochborde abgesenkt, die Fahrbahn eingeengt (z.B. durch Parken unter Bäumen) und eine barrierefreie Tempo-30-Zone ein- gerichtet werden. Die Oberflächengestaltung sollte auf die Neugestaltung des Dorfplatzes in Kaulhausen abgestimmt werden. Die Neugestaltung hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist jedoch erst für 2022 zu erwarten. Für die Gesamtmaßnahme der zentralen Dorfachse werden etwa 610.000,00 Euro angesetzt. Dorfinnenentwicklungskonzept Die Straße Kaulhausen im Norden ist eine enge Dorfgasse mit Natursteinrinne und Tempo30-Zone. Die Fahrbahn ist etwa 4,50 m breit, die Gehwege mit Hochborden etwa 0,70 m bis 2,70 m. Neben mangelnder Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen dem landwirtschaftlichen und Busverkehr, Fußgängern, Radfahrern und parkenden Fahrzeugen. Die Straße ist in einem sehr schlechten Zustand, Instandsetzungsmaßnahmen sind zwingend erforderlich. In einer Gesamtmaßnahme sollte eine flächige verkehrsberuhigende Gestaltung mit Bordabsenkung unter Beibehaltung der Natursteinrinne angedacht werden. Die Oberflächen sollten auf die Gestaltung des Dorfplatzes abgestimmt werden. Zur Verbesserung der fußläufigen Anbindung nach Venrath ist die Verlängerung des Weges in Richtung Norden nötig. Die Neugestaltung hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2019 angedacht. Für die Gesamtmaßnahme werden etwa 510.000,00 Euro angesetzt. Venrath und Kaulhausen Die Straßen Kaulhausen im Südosten und Südwesten sind enge Dorfgassen mit Natursteinrinnen und Tempo-30-Zone. Die Fahrbahn ist etwa 3,50 m bis 4,50 m breit, die Gehwege haben keine Hochborde und sind etwa 0,80 m bis 1,80 m breit. Neben mangelnder Barrierefreiheit gibt es Konflikte zwischen dem landwirtschaftlichen Verkehr, Fußgängern, Radfahrern und parkenden Fahrzeugen. Die Straßen sind in schlechtem Zustand, Instandsetzungsmaßnahmen sind zwingend erforderlich. In einer Gesamtmaßnahme wird eine flächige verkehrsberuhigende Gestaltung mit Bordabsenkung und Erhaltung bzw. Erneuerung der Natursteinrinne angedacht. Die Oberflächen sollten auf die Gestaltung des Dorfplatzes abgestimmt werden. Die Neugestaltung hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2020 angedacht. Für die Gesamtmaßnahme werden etwa 280.000,00 Euro für die südöstliche und 260.000,00 Euro für die südwestliche Straße angedacht. 107 PROJEKTE 4 4.3 HANDLUNGSFELD 3 - LANDSCHAFT UND FREIZEITGESTALTUNG 3.1 Rundweg um die Orte, neue Freizeitaktivitäten Rundweg um die Dörfer, neue Freizeitaktivitäten Projektträger Öffentlich / Privat Gesamtkostenschätzung 400.000,00 € Förderung Dorfinnentwicklungs förderung / Dorfgemeinschaft Förderfähige Kosten 260.000,00 € geplante Umsetzung 2018 / 2019 Förderzugang - Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung - Einbindung des Dorfes in die Landschaft - Stärkung Wegenetz - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit 108 Venrath und Kaulhausen liegen inmitten der Erkelenzer Börde und sind von einer weitläufigen Landschaft mit Acker-, Wiesenund Weideflächen umgeben, die von ortsansässigen Höfen bewirtschaftet werden und den Landschaftsraum großräumig gestalten. Die Fließe mit begleitenden Baumreihen strukturieren die weitläufige Landschaft. Zwischen den landwirtschaftlichen Flächen gibt es zahlreiche Feldwege, die neben der landwirtschaftlichen Nutzung auch als Wegeverbindungen um die Dörfer und zu den umliegenden Dörfern fungieren. Die Potenziale des landschaftlich wertvollen Raumes werden nicht ausgeschöpft. Wege entlang der Ortsränder greifen das Potenzial auf, sind jedoch nicht zu einem Rundweg verknüpft. Zudem fehlen gezielte Sichtbezüge. Der Rundweg um die Dörfer beinhaltet den Ausbau von zwei Wegen in Venrath, den Ausbau bzw. die Wiedernutzbarmachung des Grüner Ortseingang Obstwiese Landschaftstor Landschaftstor Landschaftstor, Detail 4 Grüner Ortsrand Grüner Ortseingang Grüner Ortsrand Landschaftstor Detail 1 Grüner Ortsrand Landschaftstor, Detail 3 Grüner Ortsrand Landschaftstor, Detail 1 Landschaftstor, Detail 2 Grüner Ortsrand Landschaftstor Aussichtspunkt Tagebau Grüner Ortseingang Weg um die Dörfer M: 1:10.500 Grüner Ortsrand Dorfinnenentwicklungskonzept M: 1:500 Weges entlang der Bürgerwiese in Kaulhausen und die Neuanlage der beiden Wege am westlichen Ortseingang von Kaulhausen. Eine Verlängerung des Fußweges im Bereich des westlicher Ortseingangs Kaulhausen bis zur Kreuzung mit dem Wirtschaftsweg in Richtung Venrath ist ebenfalls geplant. Der Rundweg verknüpft verschiedene Landschaftspotenziale, wie grüVenrath und Kaulhausen Landschaftstor, Detail 2 M: 1:500 ne Ortsränder, Obstbaumwiesen, schafft neue Freizeitaktivitäten und stärkt durch die neugestalteten ‚Landschaftstore‘ das Erleben des Landschaftsraumes. Die ‚Landschaftstore‘ sind an Orten platziert, an denen der Sichtbezug in die Landschaft besonders inszeniert werden soll. Ein kleiner Platz mit Bäumen und Bänken betont den Ort und lei- Landschaftstor Landschaftstor, Detail 3 M: 1:500 tet den Sichtbezug in die weite Landschaft. Der Rundweg um die Dörfer soll die bestehenden Wege und verschiedenen Landschaftspotenziale miteinander verknüpfen und neue Freizeitaktivitäten schaffen. Bei der Gestaltung und Streckenführung ist darauf zu achten, dass Konflikte mit landwirtschaftlichem Verkehr auf Feld- und Wirtschafts- Landschaftstor, Detail 4 M: 1:500 wegen vermieden werden. Der Rundweg um die Dörfer hat hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2018 / 2019 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 385.000,00 Euro für den Ausbau bestehender und die Anlage neuer Wege und für die fünf neuen ‚Landschaftstore‘ insgesamt etwa 15.000,00 Euro angesetzt. Zudem wird auf bürgerschaftliches Engagement gesetzt. 109 PROJEKTE 4 3.2 Gestaltung Ortsränder Ortsränder Projektträger Öffentlich / Privat Gesamtkostenschätzung N.N. Förderung andere Förderprogramme Förderfähige Kosten k.A. geplante Umsetzung 2020 Landschaftstor 3, Blick von Venrath in Richtung Kaulhausen, Perspektive RaumPlan. 110 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Die Ortsränder von Venrath und Kaulhausen sind von rückwärtigen privaten Parzellen mit privaten Anbauflächen oder bei Hofanlagen auch von Weideflächen geprägt. Zum Teil gibt es bauliche Einfriedungen der Parzellen, die keinen geeigneten Übergang zwischen Dorf und Landschaftsraum darstellen. Einen dorftypischen und weichen Übergang von der Dorfstruktur zur Landschaft stellen die Schrebergärten im Norden und Süden von Venrath sowie die Obstwiese im Norden von Venrath dar. Die Gestaltung der Ortsränder betrifft vor allem die privaten Parzellen und bedingt somit die private Initiative. Statt baulicher Einfriedungen sollten Hecken, Bäume oder andere Grünelemente die privaten Parzellen am Ortsrand prägen. Wünschenswert sind neben der Obstwiese im Norden weitere Obstwiesen, beispielsweise im Süden von Venrath. Die Ortsränder mit dem Übergang von Dorf- und Landschaftsraum sind Teil des Rund- wegs um die Dörfer und gestalten diesen maßgeblich mit. Mit Hilfe von privatem Engagngement und Förderprogrammen (z.B. FöNa) sollen die Ortsränder grün gestaltet werden, sodass ein fließender Übergang zwischen Dorf- und Landschaftsraum entsteht. Die Gestaltung der Ortsränder in Venrath und Kaulhausen hat eine niedrige Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2020 angedacht. Für die Maßnahme werden keine Kosten angesetzt. Es wird vorwiegend auf bürgerschaftliches Engagement gesetzt. Gegebenenfalls können für punktuelle Maßnahmen Fördermittel außerhalb der Dorfinnenentwicklung beantragt werden. Ortsrand Kaulhausen Südwest, Foto RaumPlan. Obstwiese Venrath Nordwest, Foto RaumPlan. 111 PROJEKTE 4 3.3 Erstellung Wegenetzkonzept Wegenetzkonzept Projektträger Öffentlich Gesamtkostenschätzung 20.000,00 € Förderung NRW-Programm Ländlicher Raum Förderfähige Kosten k.A. geplante Umsetzung 2019 Förderzugang - Stärkung Dorfinnenentwicklung - Stärkung Dorfachsen - Verkehrsberuhigung - Neue Gestaltqualität / Repräsenation - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit - Förderung Infrastruktur 112 3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft Um Venrath und Kaulhausen herum gibt es sowohl Freizeitrouten als auch Fuß- und Radwege. Diese sind jedoch nicht miteinander verknüpft. Insbesondere eine sichere Fuß- und Radwegeanbindung an den Herrather Bahnhof fehlt. Das Wegenetzkonzept basiert auf einer integrativen Gesamtbetrachtung der innerörtlichen Fußund Radwegeverbindungen in Venrath und Kaulhausen in Verbindung mit dem überörtlichen Fuß- und Radwegenetz der Stadt Erkelenz und umliegenden Städten. Ziel des Konzeptes ist ein eng verknüpftes Fuß- und Radwegenetz. Ergänzend zum Dorfinnenentwicklungskonzept soll für Venrath und Kaulhausen ein Wegenetzkonzept erstellt werden, um die Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen Venrath und Kaulhausen, zu den umliegenden Dörfern und zum Herrather Bahnhof zu stärken. Die Erstellung des Wegenetzkonzeptes hat nied- Zukunftsvision Tagebaulandschaft Projektträger Zweckverband Tagebaurand Gesamtkostenschätzung N.N Förderung andere Förderprogramme Förderfähige Kosten k.A. Radwegenetz Dorfplatz Venrath, Foto RaumPlan. rige Priorität. Die früheste Umsetzung ist ab 2019 angedacht. Für die Maßnahme werden etwa 20.000,00 Euro angesetzt. Im Rahmen des interkommunalen Tagebaurandkonzeptes ist ein regionaler Radweg um den Tagebau geplant (siehe Projekt 3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft), welcher auch den Fuß- und Radweg entlang des geplante Umsetzung 2022 Das grüne Band soll von der Bewohnerschaft der Kommunen Jüchen, Mönchengladbach, Erkelenz und Titz mitgestaltet, mitgetragen und umgesetzt werden. Im Hinblick auf das grüne Band ist bei den beiden Bürgerwerkstätten für Venrath und Kaulhausen die Idee entstanden, den Schutzwall im Osten der beiden Dörfer durch eine Gestaltung und Begehbarkeit zum attraktiven Tagebauwalls von Venrath und Kaulhausen tangiert. Seitens der Verwaltung wird in Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln geprüft, ob für ein Wegenetzkonzept am Tagebaurand ein eigener Förderantrag gestellt werden kann, um ein Büro mit der Erstellung eines solchen Konzepts beauftragen zu können. Dorfinnenentwicklungskonzept Im Workshop ‚Tagebaufolge(n) landschaft‘ des Zweckverbands Garzweiler mit den vier KommuLandschaftstor nen Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz wurde 2016 angeregt, die negativen Folgen des Tagebaus zu mindern und eine gemeinsame und interkommunale Raumentwicklungsperspektive zu schaffen, die bereits heute beginnt. Die Idee ist, den Tagebau in ein grünes und vielschichtiges Band aus Gärten, Parks und Radschnellwegen einzubetten, Räume zu vernetzen und Barrieren zu überwinden. Der Tagebau und das grüne Band sollen eine neue Identität stiften. Venrath und Kaulhausen eg adw - R und Fuß all zw ut h sc m r Lä Aussichtspunkt Sport- und Freizeitaktivitäten 4 ße a str nd ra u ba L 35 n e nt a uk a eb g Ta ge Ta Wall mit Aussichtspunkt M: 1:2.750 113 PROJEKTE 4 3.5 Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen 114 Landschaftsraum mit Freizeiteinrichtungen und Naherholungspotenzial zu entwickeln. Darüber hinaus soll das Gestaltungs- bzw. Pflanzkonzept im Bereich der beiden Dörfer zwischen RWE Power, der Stadt und den Bürgern abgestimmt werden. geschaffen werden. Boulebahn, Beachvolleyball, andere Sportfelder und Sitzmöglichkeiten dienen der Attraktivität und Aufenthaltsqualität am Aussichtspunkt und sind im Gesamtzusammenhang der ‚Tagebaufolge(n)landschaft‘ Teil des grünen Bandes. Der Schutzwall soll nordöstlich von Kaulhausen breiter aufgeschüttet werden, sodass auf dem Schutzwall ein Plateau entsteht, das als Aussichtspunkt auf den Tagebau dient. Eine Stahlkonstruktion fungiert als Steg in Richtung Tagebau über die Tagebaurandstraße L 354 n hinweg. Die Verbreiterung des Schutzwalls ermöglicht eine sanftere Böschung, sodass der Aussichtspunkt mittels einer Treppe und barrierefrei über eine Rampe erschlossen werden kann. Die Böschung kann flexibel genutzt werden, im Winter beispielsweise als Rodelhang. Zwischen dem Fuß- und Radweg und dem Schutzwall könnten neben dem Regenrückhaltebecken für die Tagbaurandstraße verschiedene Freizeitmöglichkeiten Der Aussichtspunkt und die neu entstehenden Freizeitaktivitäten schaffen einen Treffpunkt zwischen den Dörfern Venrath und Kaulhausen und haben touristisches Potenzial. Darüber hinaus können Synergieeffekte für die beiden Dörfer in Form von neuen Freizeitmöglichkeiten, Wegeverbindungen und gastronomischen Angeboten entstehen. Die Zukunftsvision Tagebaulandschaft soll parallel zum Dorfinnenentwicklungskonzept in Zusammenarbeit mit RWE Power, dem Zweckverband ‚Tagebaufolge(n) landschaft‘ und der Stadt Erkelenz entwickelt werden. Die Zukunftsvision für die Tagebaulandschaft hat hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist ab 2022 Bürgerwiese Projektträger Öffentlich / Privat Gesamtkostenschätzung 60.000,00 € Förderung Dorfinnenentwicklungsförderung Förderfähige Kosten 100.000,00 € Wall mit Aussichtspunkt und Freizeitaktivitäten, Perspektive RaumPlan. angedacht. Für die Maßnahme konnten keine konkreten Kosten ermittelt werden. Bei der Bürgerschaft besteht ein großes Interesse daran, dass der Raum zwischen den beiden Orten nicht von einem Pumpenfeld ‚verunstaltet‘ wird. Auf den Flächen im Bereich der Abbaukante werden im Zuge des voranschreitenden Tagebaus Sümpfungs- brunnen auf landwirtschaftlichen Flächen errichtet. Die Planungen dazu werden von RWE Power im Rahmen eines entsprechenden Verfahrens etwa zwei bis drei Jahre vor Umsetzung der Stadt Erkelenz vorgelegt. Dabei sollen die oben genannten Ideen sowie weitere Gestaltungswünsche der Bürgerschaft einbezogen und mit den Pumpenfeldplanungen abgestimmt werden. Dorfinnenentwicklungskonzept geplante Umsetzung 2018 / 2019 Förderzugang - Verbesserung Grün- und Freiraumgestaltung / Lebensverhältnisse - Einbindung des Dorfes in die Landschaft - Stärkung Lebensräume für heimische Tiere / Pflanzen - Inklusion / Integration / Barrierefreiheit Venrath und Kaulhausen In Kaulhausen fehlen adäquate Orte, an denen sich die Bewohnerschaft von Kaulhausen treffen kann. Ebenso gibt es für Kinder keinen Spielplatz. Mit der Neugestaltung des Dorfplatzes Kaulhausen wird mittelfristig ein Treffpunkt und Ort der Kommunikation geschaffen. Schon kurzfristig soll im Nordosten von Kaulhausen eine Bürgerwiese mit flexibler Nutzung für kleinere Veran-staltungen, Spielmöglichkeiten für Kinder und als Treffpunkt für Jung und Alt entstehen. Die Bürgerwiese ist in den beiden Bürgerwerkstätten auf große Zustimmung gestoßen. Die Bürgerschaft von Kaulhausen wünscht sich einen Treffpunkt und Ort der Kommunikation in Kaulhausen, ohne Verkehrsbelastung mit hoher Aufenthaltsqualität. Für die Bürgerwiese wird im Nordosten von Kaulhausen eine Parzelle durch die Stadt Erkelenz erworben und in Zusammenarbeit mit dem gegründeten Arbeitskreis Bürgerwiese gestaltet und entwickelt. Neben Sitz- und Spiel- Bürgerwiese Bürgerwiese Kaulhausen M: 1:750 möglichkeiten sind Kräuterbeete, Obst- und Gemüsepflanzungen vorgesehen. Die Parzelle der Bürgerwiese ist an einen öffentlichen Weg angeschlossen, der Bestandteil des Rundwegs um die beiden Dörfer wird. Mittels einer Patenschaft werden Betrieb und Nutzung der Fläche von den Bürgern koordiniert und in Abstimmung mit der Stadt Erkelenz entwickelt. Die Gestaltung der Bürgerwiese in Kaulhausen durch bürgerschaftliches Engagement hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2018 / 2019 angedacht. Erste Entwürfe wurden in einer Projektgruppe schon erarbeitet. Für die Maßnahme werden etwa 60.000,00 Euro angesetzt. Die Kosten können durch Eigeninitiative und privates Engagement reduziert werden. 115 PROJEKTE 4 4.4 HANDLUNGSFELD 4 - BAUEN, WOHNEN UND ENERGIE 4.1 Altbausanierung ortstypischer Gebäude Förderzugang M: 1:.10.500 m ,0 50 Halle (Nutz-) Garten WE 2 WE 3 Drei Wohneinheiten Erschließung über das eigene Grundstück Wohnhaus mit Halle Bestand M: 1:1.250 m Venrath und Kaulhausen Hoffläche Wohnraumerweiterung durch Umnutzung der Hallen zu ein- bis zwei geschossigem Wohnraum ,0 Dorfinnenentwicklungskonzept Anbau M: 1:750 22 Historischer Dorfkern Wohnhaus Sanierung Wohnhaus m Sanierung ortstypischer Gebäude Zwei bis drei Wohneinheiten Erschließung über das eigene Grundstück WE 1 M: 1:1.250 ,0 116 Sanierung ortstyp. Gebäude WE 1 Wohnhaus Bestand 20 - Gestaltung des Ortsbildes - Verbesserung Lebensverhältnisse - Erhaltung, Instandsetzung u. Gestaltung ortsbildprägender Gebäude - Energetische Sanierung Für die Profilierung und Standortaufwertung der Dörfer wird die Sanierung, Modernisierung und Instandsetzung privater ortsbildprägender Gebäude gefördert. Insbesondere die Nutzung von Leerständen und die Sanierung von historischen ortsbildprägenden Gebäuden stehen im Mit- WE 2 WE 3 m geplante Umsetzung 2018 Die Altbausanierung Wohnhaus ortstypischer Gebäude hat eineAnbau hohe Pri(Nutz-) Garten orität. Die früheste Umsetzung ist für 2018 angedacht. Eigentümer ortsbildprägender Gebäude können 35 Prozent der Baukosten gefördert bekommen. Die maximale Fördersumme pro Gebäude beträgt 30.000,00 Euro. Neben der Dorfinnenentwicklungsförderung können zusätzlich KfW-Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden beantragt werden (siehe Projekt 4.2 Energetisches Quartierskonzept). WE 2 ,0 Förderfähige Kosten Dorfinnenentwicklungsf. 35 % der Baukosten max. 30.000,00 € (Nutz-) Garten 15 Förderung Dorfinnenentwicklungs förderung / KfW-Förderung Anbau ,0 m Projektträger Öffentlich / Privat In den beiden Dörfern Venrath und Kaulhausen gibt es sieben Baudenkmale und weitere 22 Gebäude werden als denkmalwert eingestuft. Sie definieren zusammen mit den ortsbildprägenden Gebäudeensembles das ortstypische Erscheinungsbild der Dörfer. Leerstand und Verfall von ortsbildprägenden Gebäuden beeinflussen das Ortsbild negativ. Bei weniger als einem Zehntel der Gebäude in beiden Dörfern wurde ein schlechter Zustände attestiert. Allerdings sind etwa ein Drittel der Gebäude in Venrath und ein Fünftel der Gebäude in Kaulhausen nur in einem mittleren Zustand. Wohnraumerweiterung durch Anbauten oder einer zweiten Bautiefe Wohnhaus 50 Altbausanierung ortstypischer Gebäude telpunkt. So können Anreize für ‚Jung kauft Alt‘ (junge Familien kaufen und sanieren historische Gebäude) geschaffen werden. Der Antrag auf Förderung muss beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen eingereicht werden. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem die Lage innerhalb der Abgrenzung des historischen Dorfkerns. Die Abgrenzung basiert auf der Bestandsaufnahme der Baustruktur. WE 1 Wohnhaus mit Halle Sanierung M: 1:750 117 PROJEKTE 4 4.2 Energetisches Quartierskonzept Projektträger Öffentlich / Privat Gesamtkostenschätzung N.N. Förderung u.a. durch KfW-Förderung Förderfähige Kosten k.A. geplante Umsetzung 2017 / 2018 118 Die Dörfer sind durch ihre unmittelbarer Nähe zum Tagebau maßgeblich von den Auswirkungen der fossilen Energiegewinnung betroffen. Als Impuls und Zeichen für einen nachhaltigen und regenerativen Umgang mit Rohstoffen und Energie soll für die Dörfer ein energetisches Quartierskonzept erstellt werden. Dazu hat die Stadt Erkelenz das Fachbüro ‚energielenker‘ beauftragt. Dämmung m Projektträger Öffentlich e Energieeinsparung Gesamtkostenschätzung N.N. BHKW Förderung keine Windenergie Energiehölzer Dämmung Mit dem energetischen Quartierskonzept sollen nachhaltige und moderne Energiekonzepte aufgestellt werden, um die Attraktivität und Wohnqualität in den Dörfern zu verbessern. Den Eigentümern erneuerungsbedürftiger Gebäude werden Sanierungsmöglichkeiten und Maß- nahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur zukünftigen Energieversorgung unter Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Im Rahmen der Konzepterstellung wird eine Bürgerbeteiligung durchgeführt sowie intensive Beratung für interessierte und sanierungswillige Bauland aktivieren/ neues Bauland schaffen Photovoltaik Na hw är Energetisches Quartierskonzept 4.3 Bauland aktivieren / neues Bauland schaffen Energieeinsparung Geothermie Photovoltaik Photovoltaik Geothermie Energiekonzept Bürger angeboten. Ziel des integrierten energetischen Quartierskonzeptes ist es, Synergieeffekte bei der Umsetzung der Projekte des Dorfinnenentwicklungskonzeptes zu erzielen. Auf Basis des Konzeptes ist vorgesehen, ein Sanierungsmanagement für die Umsetzungsphase zu etablieren. Insbesondere die junge Generation soll für die Modernisierung und Instandsetzung ortsbildprä- Förderfähige Kosten keine o.M. geplante Umsetzung 2018 gender Altbausubstanz begeistert werden. Das energetische Quartierskonzept ist kein Förderprojekt der Dorfinnenentwicklungsförderung, sondern wird unter anderem über die KfW-Förderung finanziert. Das energetische Quartierskonzept hat eine hohe Priorität. Die früheste Umsetzung ist für 2017 / 2018 angedacht. Dorfinnenentwicklungskonzept Insbesondere Venrath war in den vergangenen Jahren ein beliebter Wohnstandort innerhalb des Erkelenzer Stadtgebietes. Auch gibt es in Venrath und Kaulhausen vor allem jüngere Menschen, die sich eine eigene Immobilie in den Dörfern wünschen. Hierzu fehlt allerdings Bauland, weil die vorhandenen Baulücken und Freiflächen oft nicht zum Verkauf stehen. Vor dem Hintergrund der geforderten flächensparenden Entwicklung und der Innenentwicklung der Dörfer ist eine Aktivierung der vorhandenen Baulücken und freien Baulandflächen gewünscht. Durch die Bauleitplanung und gezielte Gespräche mit Grundstückseigentümern soll das vorhandene Bauland veräußert werden. Der rechts abgebildete Plan zeigt die Nachverdichtungspotenziale in der Ortslage Venrath und Kaulhausen. Neubaupotenzial Venrath und Kaulhausen M: 1:9.000 119 PROJEKTE 4 Neues Wohnen Venrath M: 1:1.250 Neues Wohnen Kaulhausen 120 M: 1:1.250 Neben den vielen vereinzelten Baulücken gibt es größere Baulandpotenziale in der Straße Himmelspfad in Venrath, Nordwestlich von Venrath und Nordwestlich von Kaulhausen mit Stichstraßen von der Kaulhausener Straße. Für die Nachverdichtung wird eine hohe Qualität mit regional angepassten Bauformen in Verbindung mit neuen Wohnformen (vgl. Projekt 4.4 Neue Wohnformen) angestrebt. Der Zusammenschluss von Einzelhäusern zu Wohnhöfen dient der Integration in das Ortsbild. konnten keine konkreten Kosten ermittelt werden. Vorrang hat die Nutzung von innerörtlichen Bauflächenpotenzialen. Auf der rechten Seite sind exemplarisch zwei Baulücken im Bestand und jeweils eine mögliche Nachverdichtung aufgezeigt. Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes soll zur Stabilisierung der dörflichen Entwicklung vorhandenes Bauland aktiviert und neues Bauland geschaffen werden. Diese Maßnahme ist kein Förderprojekt und fällt in die Zuständigkeit der allgemeinen Wohnflächenbedarfsplanung der Stadt Erkelenz bzw. der städtischen Grundstücksentwicklungsgesellschaft GEE. Die früheste Umsetzung ist für 2018 angedacht. Für die Maßnahme Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Baulücke In Venrath, Venrath, Foto RaumPlan. Baulückenschließung In Venrath, Venrath, Perspektive RaumPlan. Baulücke Kuckumer Straße, Venrath, Foto RaumPlan. Baulückenschließung Kuckumer Straße, Venrath, Perspektive RaumPlan. 121 PROJEKTE 4 4.4 Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen WE 3 WE 4 WE 5 WE 2 WE 3 Scheune Anbau z.B. Praxis (Nutz-) Garten Zwei Wohneinheiten und Gewerbe, Er- schließung über gemein. Innenhof m P m Wohnen Dreiseithof Beispiel Dreiseithof: Wohnen und Arbeiten M: 1:1.250 Wohnhaus Anbau Hoffläche Wohnen Wohnen Halle Anbau Werkstatt Atelier (Nutz-) Garten m Werkstatt Wohnen z.B. Galerie M: 1:750 Wohnen und Arbeiten unter einem Dach, Umnutzung der Anbauten und Halle zu ein- bis zwei geschossigem Wohnraum / Gewerbe Drei Wohneinheiten + Arbeitsstätten Erschließung über gemein. Innenhof Gemeinschaft WE 1 m WE 1 ,0 30 122 Die sich ändernden dörflichen Strukturen bedürfen neuer zeitgemäßer und zukunftsfähiger Wohnformen. Nach dem Vorbild des Venrather Hofs können ehemalige Hofanlagen zu Wohnhöfen umgebaut werden. In einer Hofanlage können nach traditionellem Vorbild mehrere Generationen wohnen, Familien oder ältere Menschen können sich in Wohngemeinschaften organisieren. Neue hofartige Bebauungen, flexible Wohnformen und ge- Halle ,0 geplante Umsetzung 2018 Wohnhof Venrather Hof, Venrath, Foto RaumPlan. Hoffläche Wohnen und Arbeiten unter einem Dach, Umnutzung der Anbauten und Halle zu ein- bis zweigeschossigem Wohnraum / Gewerbe 22 Förderfähige Kosten k.A. Anbau ,0 Förderung KfW-Förderung Im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes sollen neue Wohnformen und gemeinschaftliches Wohnen realisiert werden. Diese Maßnahme ist kein Förderprojekt der Dorfinnenentwicklung, kann jedoch über die KfW-Förderung finanziert werden. Neue Wohnformen und gemeinschaftWohnhaus liches Wohnen haben eine hohe Anbau Priorität. Die UmsetzungHoffläche kann Halle sofort beginnen. Für die MaßnahAnbau me konnten keine konkreten Kos(Nutz-) Garten ten ermittelt werden. Wohnhaus ,0 Gesamtkostenschätzung N.N meinschaftliche Wohnkonzepte schaffen Möglichkeiten für eine Wohnhaus breite Zielgruppe. Geeignet sind Anbau vor allem größere Hofanlagen / Hoffläche Altbauten, aber auch dasHalle Bauflä(Nutz-)HimGarten chenpotenzial in der Straße melspfad in Venrath. 60 Projektträger Privat Die Strukturen innerhalb der Dörfer haben sich verändert. Der demografische Wandel, der Rückgang der landwirtschaftlichen Strukturen und der erhöhte Mobilitätsanspruch tragen zum Wandel vom Bauerndorf zum Wohndorf bei. Viele Hofanlagen werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und stehen teilweise leer. Einige Wohnhäuser sind nur noch von einzelnen Personen bewohnt, die zum Teil auch auf Hilfe angewiesen sind. Für diese gilt es nachhaltige Wohnkonzepte zu entwickeln. 65 Neue Wohnformen / gemeinschaftl. Wohnen Gemeinschaftl. Wohnen M: 1:750 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Vierseithof M: 1:1.250 Beispiel Vierseithof: Wohnen und Arbeiten M: 1:750 123 PROJEKTE 4 4.5 HANDLUNGSFELD 5 - LANDSCHAFT, GEWERBE UND VERSORGUNG 5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen Förderung Dorfinnenentwicklungs förderung / KfW-Förderung Förderfähige Kosten Dorfinnenentw. 35 % der Baukosten max. 100.000,00 € geplante Umsetzung 2018 Förderzugang - Gestaltung des Ortsbildes - Umnutzung landwirtschaftlicher Bausubstanz - Stärkung Gewerbe / Dienstleistung / Handel / Kultur - Stärkung Arbeitsplätze - Energetische Sanierung 124 DER LANDWIR TS NG U R T AF CH Projektträger Öffentlich / Privat SIC HE Umstrukturierung landwirtschaftl. Betriebe ner landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft. Deshalb sind die Berücksichtigung der Belange einer modernen Landwirtschaft sowie die Förderung eines partnerschaftlichen Miteinanders zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung Teil dieses Konzeptes. Stärkung der Präsenz im Dorf Beispiel 1 Beispiel 2 Scheune z.B. Praxis Beispiel 3 Scheune Scheune Büro Gewerbe Regionale Produkte Hohe Qualität Hofladenver kauf Sicherung der Flächen A kzept anz Sicherung der Landwirtschaft, Piktogramm RaumPlan. Der heranrückende Braunkohlentagebau ist unter anderem auch mit großen Flächenverlusten für die Landwirtschaft verbunden. Die landschaftlichen Veränderungen können im Extremfall zur Existenzbedrohung für landwirtschaftliche Betriebe führen. Ein Konzept zur Stärkung der Landwirtschaft und zur wirtschaftlichen Nutzung teilweise ungenutzter Betriebsgebäude ist erforderlich, um die landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern. Venrath und Kaulhausen sind seit jeher Teil ei- Hofanlagen M: 1:9.000 Hofanlagen Historischer Dorfkern Dorfinnenentwicklungskonzept Zur Sicherung der dorftypischen Landwirtschaft werden Beratungsangebote bei der Landwirtschaftskammer geschaffen. Zudem kann durch Umstrukturierung leerstender Gebäudeteile von Hofstellen zu Gewerbeflächen ein zweites Standbein bzw. eine zweite Einnahmequelle für aktive landwirtschaftliche Betriebe geschaffen werden (vgl. Pläne oben). Für die Profilierung und Standortaufwertung der beiden Dörfer wird die Sanierung, Modernisierung und Instandhaltung privater landwirtschaftlicher Hofstellen gefördert. Der Förderantrag muss beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen eingereicht werden. Die Voraussetzung für Venrath und Kaulhausen P Wohnen Umstrukturierung Hofstelle Hofladen P Wohnen M: 1:750 die Förderung ist neben der Lage innerhalb der Abgrenzung des historischen Dorfkerns (vgl. Plan links) und die Tatsache, dass es sich um einen aktiven landwirtschaftlichen Betrieb handelt, der auch nach der Umstrukturierung noch landwirtschaftlich genutzt wird und keine Umnutzung zum reinen Wohnen bzw. zu einem anderen Gewerbe vollzogen wird. Im Rahmen des Dorfinnenent- Umstrukturierung Hofstelle Wohnen M: 1:750 wicklungskonzepts gibt es einen Förderbaustein zur Umnutzung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und zur erhaltenswerten und ortsbildprägenden Bausubstanz. Die ersten Anträge können nach Veröffentlichung des Dorfinnenentwicklungskonzeptes gestellt werden. Aktive Landwirte können 35 Prozent der Baukosten gefördert bekommen. Die maximale Fördersumme pro Hof- Galerie Umstrukturierung Hofstelle M: 1:750 stelle beträgt 100.000,00 Euro. Neben der Dorfinnenentwicklungsförderung können zusätzlich auch KfW-Fördermittel zur energetischen Sanierung von Altbauten beantragt werden. 125 PROJEKTE 4 5.2 Neues Gewerbe/ neue Versorgungsangebote Neues Gewerbe / neue Versorgungsangebote Projektträger Öffentlich / Privat Gesamtkostenschätzung N.N. Förderung keine Förderfähige Kosten keine geplante Umsetzung 2018 126 Die steigende Konkurrenz zentralisierter Versorgungsangebote und die wachsende Mobilität der Bewohner schwächen die Nahversorgung in den Dörfern. Die einstigen Bauerndörfer haben sich zu nahezu reinen Wohndörfern entwickelt. Die fehlende Nahversorgung stellt insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen ein großes Problem dar. Die Landwirtschaft kann einen großen Beitrag zur Nahversorgung leisten. Der Anbau landwirtschaftlicher Produkte kann unter dem Label ‚regionale Produkte‘ direkt vor Ort vermarktet werden und stärkt gleichzeitig die Präsenz und Akzeptanz der Landwirtschaft in den Dörfern. Der Verkauf ‚regionaler Produkte‘ kann in Hofläden, mit Hilfe von Warenautomaten oder ‚Milchtankstellen‘ angeboten werden. Außerdem gibt es mehrere fahrende Marktstände, die zu einem regelmäßigen Wochenmarkt auf dem Dorfplatz Venrath gesammelt werden könnten. In Venrath und Kaulhausen kann durch die Ansiedlung von Gewerbe wieder das Wohnen und Arbeiten in den beiden Dörfen ermöglicht werden (vgl. Projekt 5.4 Technische Infrastruktur). Wünschenswert sind die Umnutzung von Hofanlagen (vgl. Projekt 5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen) und der Neubau von integrierten Gewerbehöfen. Gewerbehöfe Venrath M: 1:1.250 Gewerbehöfe Kaulhausen M: 1:1.250 Dorfinnenentwicklungskonzept Die Schaffung von neuem Gewerbe und neuen Versorgungsangeboten ist kein Projekt der Dorfinnenentwicklungsförderung, nimmt aber im Gesamtkonzept der gewünschten Infrastrukturentwicklung eine bedeutende Rolle ein. Die Umsetzung kann unmittelbar stattfinden. Für die teilweise privaten und teilweise organisatorischen Maßnahmen konnten keine Kosten ermittelt werden. Träger bzw. Organisatoren für neue Versorgungsangebote ist idealerweise die Dorfgemeinschaft in Kooperation mit den örtlichen Landwirten und bedingt ein bewusstes Einkaufsverhalten der Dorfbewohnerschaft. Venrath und Kaulhausen Marktplatz Markt in Venrath M: 1:200 127 PROJEKTE 4 5.3 Neue Mobilität Neue Mobilität Projektträger Öffentlich / Privat Gesamtkostenschätzung N.N. Förderung keine Förderfähige Kosten keine geplante Umsetzung 2020 5.4 Technische Infrastruktur Dörfer sind aufgrund struktureller Entwicklungen, der fehlenden bzw. eingeschränkten Infrastruktur und der oftmals einseitigen Mobilitätsangebote, insbesondere für ältere Menschen und für mobilitätseingeschränkte Personen, problematische Wohnstandorte. Der demografische Wandel verstärkt diese Problematik zusätzlich. Für die Attraktivität von Dörfern als Wohnstandorte sind daher zukunftsweisende Mobilitätskonzepte notwendig. Im Zuge der Umsiedlung der benachbarten Dörfer Keyenberg, Kuckum, Ober- und Unterwestrich und Berverath wird der ÖPNV in Erkelenz neu strukturiert. Dies ist auch mit noch nicht abzusehenden Änderungen der ÖPNV-Anbindungen für Venrath und Kaulhausen verbunden. Ergänzende Angebote können durch Konzepte wie CarSharing in Verbindung mit Elektromobilität, einen Bürgerbus, privat organisierte Fahrgemeinschaften oder andere Formen der Nach- 128 Technische Infrastruktur Fahrgemeinschaften Projektträger Öffentlich Gesamtkostenschätzung N.N. Förderung keine Elektromobilität Förderfähige Kosten keine Mitfahrerbank Mobilität o.M. geplante Umsetzung 2020 Einkaufsdienst barschaftshilfe geschaffen werden. Insbesondere in Dörfern, wo jeder jeden kennt, ist das Mitfahrerkonzept, beispielsweise mit einer sogenannten ‚Mitfahrerbank‘, eine beliebte und sichere Alternative. Die Schaffung einer neuen Mobilität ist kein Projekt der Dorfinnenentwicklungsförderung, nimmt aber im Gesamtkonzept der Infrastruktur bzw. Verkehrsinfrastruktur eine bedeutende Rolle ein. Die Umsetzung kann unmittelbar stattfinden. Für die Maßnahme konnten keine konkreten Kosten ermittelt werden. Träger bzw. Organisator für neue Mobilität ist idealerweise die Dorfgemeinschaft. Dorfinnenentwicklungskonzept Dörfer stehen durch die allmählichen Veränderungen vom Bauerndorf zum reinen Wohndorf vor neuen Herausforderungen. Für eine zukunftsfähige Entwicklung und eine Stärkung der Arbeitsplätze im Dorf ist die technische Infrastruktur die Voraussetzung. Der Ausbau der technischen Infrastruktur beinhaltet beispielsweise die Installation von Glasfaserkabel und den Breitbandausbau. So können in Venrath und Kaulhausen eine neue Attraktivität für Gewerbetreibende geschaffen und gleichzeitig junge Menschen für die Dörfer als Wohnstandort gewonnen werden. Ziel ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Dörfern (Wohnen und Arbeiten unter einem Dach). Die technische Infrastruktur ist kein Projekt der Dorfinnenentwicklungsförderung und hängt von kommunalen Planungen der Anbieter ab. Für die Maßnahme konnten keine konkreten Kosten ermittelt werden. Venrath und Kaulhausen Technische Infrastruktur o.M. Breitbandausbau im benachbarten Holzweiler, Foto RaumPlan. 129 5. PROZESSSTEUERUNG PROZESSSTEUERUNG 5 DORFFORUM VENRATH UND KAULHAUSEN GEWERBETREIBENDE VENRATH UND KAULHAUSEN DORFGEMEINSCHAFT INTERESSIERTE ‚AKTIVE KÖPFE‘ STRATEGIE VEREINE NEUBÜRGER DORFFORUM VENRATH UND KAULHAUSEN JUGEND TEILNEHMER KIRCHE ZWECKVERBAND FAMILIEN VERTRETER DORFGEMEINSCHAFT ...... ÖRTLICHE POLITIKER VERWALTUNG RAT Organigramm Dorfforum Venrath und Kaulhausen, Grafik RaumPlan / ISL. Das bürgerschaftliche Engagement ist das Fundament für die erfolgreiche Umsetzung des Dorfinnenentwicklungskonzeptes. Mit der Schaffung eines Dorfforums als ‚Kommunikationsplattform‘ und der Begleitung des Prozesses durch eine aktive Initiative aus der Dorfbewohnerschaft, beispielsweise in Form von Arbeitsgruppen zu Projekten des Dorfinnenentwicklungskonzeptes, 132 gestaltet die Dorfbewohnerschaft den Prozess mit und nimmt Einfluss auf die Entwicklung. Die Stadt Erkelenz begrüßt es, dass sich in Venrath und Kaulhausen bereits eine Arbeitsgruppe zur Dorfentwicklung in Form der Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen e.V. gebildet hat. Das Dorfforum Venrath und Kaulhausen baut auf der bestehen- den Dorfgemeinschaft auf und ist Anlaufstelle für Gewerbetreibende, Vereine, Neubürger, Familien, Jugend, Kirche und sonstige Interessenten, die Teil des Prozesses der Dorfinnenentwicklung werden möchten. Das Dorfforum ernennt Vertreter, die den Kontakt und die Zusammenarbeit mit der Verwaltung, dem Rat, örtlichen Politikern und dem Zweckverband erleichtern. Die Dorfgemeinschaft erarbeitete im Prozess der Dorfinnenentwicklung ein Leitbild, das die Rolle der Dorfgemeinschaft beschreibt: ‚Die Entwicklung von Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes wird von einer Vertretung der Ortschaften mitgetragen. Diese Vertreter stehen in Kontakt mit der Stadtverwaltung und regen die Mitbürger zur Teilnahme an dem Prozess an.‘ Dorfinnenentwicklungskonzept Das Dorfinnenentwicklungskonzept beschreibt drei Phasen der Dorfentwicklung: Die Konzentration auf die Innenentwicklung (bis 2025), die Landschaft im Umbruch / die Nachbarschaft zum Tagebau (etwa 2025 bis 2035) und die Zukunftslandschaft / Seelandschaft (ab etwa 2035). Das Dorfinnenentwicklungskonzept mit dem Masterplan, der eine mögliche bzw. angestrebte zukünftige Entwicklung beschreibt, ist das informelle Planungs- und Steuerungsinstrument für eine erfolgreiche, integrierte und nachhaltig ländliche Entwicklung von Venrath und Kaulhausen. Der zentrale Grund der langfristig angelegte Strategie ist die Tatsache, dass die Ortslage Venrath und Kaulhausen neben den dorftypischen Veränderungen zusätzlich vom Tagebau und einer sich ändernden Landschaft betroffen ist. Umso wichtiger ist es, die Zukunft schon heute mitzudenken und die verschiedenen Phasen aufeinander abzustimmen. Venrath und Kaulhausen Organigramm Dorfinnenentwicklung in Venrath und Kaulhausen, Grafik RaumPlan / ISL. 133 6. ANLAGEN ANLAGEN 6 1.1 Sanierung Gaststätte Bruns 1.2 Multifunktionales Bürgerhaus Terrasse Sanierung Gaststätte Bruns M: 1:750 Konzept Zur Sicherung der Räumlichkeiten für Aktivitäten der Dorfgemeinschaft, unter anderem im Rahmen des Dorfinnenentwicklungskonzeptes, wird die Gaststätte Bruns saniert. Konzept Herstellung einer multifunktionalen Räumlichkeit zur Deckung der Bedarfe aus dem vielfältigen Vereinsleben, zur Förderung und zum Erhalt des Brauchtums und zur Stärkung der Dorfgemeinschaft. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Das zentral in Venrath gelegene Gebäude wird für Aktivitäten der Dorfgemeinschaft sowie der Bürgerinitiative Stopp Rheinbraun e.V. genutzt. Die Gaststätte Bruns ist eine bedeutende Infrastruktureinrichtung, die allerdings sanierungsbedürftig ist. Handlungsbedarf Derzeit findet das Vereinsleben an unterschiedlichen nicht optimal ausgestatteten Orten statt, deren Zukunft teilweise nicht gesichert ist. Zudem können Ideen, Aktivitäten und Angebote aus den Dörfern heraus wegen fehlender Räumlichkeiten nicht angeboten werden. Zielgruppe Dorfgemeinschaft / Bürgerinitiative Stopp Rheinbraun e.V. Zielgruppe Dorfgemeinschaft / Vereine Inhaltliche Priorität Hoch Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Stadt Erkelenz - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen - Vereine Träger / Unterhaltung - Stadt Erkelenz - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen - Vereine Gesamtkostenschätzung ca. 3.000.000,00 Euro Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung Arbeitsschritte - Gründung einer Arbeitsgruppe aus der Dorfgemeinschaft - Mitwirkung der Stadt Erkelenz - Vorbereitung des Projektes (Standort, Nutzungskonzept etc.) Früheste Umsetzung 2019 / 2020 Multifunktionales Bürgerhaus Projektpartner - Stadt Erkelenz - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen - Bürgerinitiative Stopp Rheinbraun e.V. Träger / Unterhaltung - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Hall e Um - Einnahmen Speisen- und Getränkeverkauf / Raummieten Die Sanierung der Gaststätte Bruns, Perspektive RaumPlan. 136 Gesamtkostenschätzung ca. 200.000,00 Euro Finanzierung Privat Arbeitsschritte - Gründung einer Arbeitsgruppe aus der Dorfgemeinschaft - Mitwirkung der Stadt Erkelenz - Vorbereitung des Projektes (Nutzungskonzept etc.) Früheste Umsetzung 2019 / 2020 M: 1:1.500 kleid e Foy er Ver so gun rg Sem in raum ar- Multifunktionales Bürgerhaus Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen M: 1:1.500 137 ANLAGEN 6 1.3 Ausbau KIGA 1.4 Ausbau Pfarrheim Konzept Das Angebot des städtischen Kindergartens Venrath soll um ein Betreuungsangebot für unter 3 Jährige ergänzt werden. Die Planungen wurden seitens der Stadt bereits durchgeführt. Konzept Für die Inklusion und Integration der gesamten Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen soll das Pfarrheim barrierefrei gestaltet werden. Das ortsbildprägende Gebäude in zentraler Lage kann in einem weiteren Schritt bei entsprechender baulicher Umgestaltung auch andere Nutzungen z.B. Wohnformen für Ältere anbieten. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Das Pfarrheim der Gemeinde St. Valentin ist in der ehemaligen Schule in Venrath. Die Nutzungsmöglichkeiten des Pfarrheims sind aufgrund mangelnder Barrierefreiheit eingeschränkt. Zielgruppe mobil eingeschränkte Personen Inhaltliche Priorität Niedrig KIG A Städt. Kindergarten Venrath Herzlich Willkommen im Städt. Kindergarten Venrath An St. Valentin 4, 41812 Erkelenz Brunnen Tel. / Fax 02431/ 981084 Ausbau KIGA Leiterin: Frau Nigl M: 1:750 Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme / Infrastrukturplanung Handlungsbedarf Der städtische Kindergarten Venrath wurde 1995 erbaut und liegt in zentraler Lage neben der Kirche St. Valentin. Der Kindergarten hat Betreuungsmöglichkeiten für 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter 3 Jahren gibt es nicht. Zielgruppe Junge Familien, Alleinerziehende Inhaltliche Priorität Hoch Hofgestaltung Pfarrheim Ausbau Pfarrheim M: 1:750 Projektpartner - Stadt Erkelenz Projektpartner - Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz - Gemeinde St. Valentin Venrath Träger / Unterhaltung - Stadt Erkelenz Träger / Unterhaltung - Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz - Gemeinde St. Valentin Venrath Gesamtkostenschätzung ca. 250.000,00 Euro Gesamtkostenschätzung ca. 290.000,00 Euro (Ausbau) ca. 120.000,00 Euro (Außenanlagen) Finanzierung Förderung durch Landesmittel Finanzierung Privat Arbeitsschritte - Prüfung Nutzungen Pfarrheim - Sanierungskonzept Früheste Umsetzung 2021 Arbeitsschritte Pfarrheim (ehemalige Schule), Früheste Umsetzung Foto RaumPlan. en in Venrath wurde 1995 in ruhiger, ländlicher Umgebung, ca. 5 km von Erkelenz, r Kirche, in der Mitte des Dorfes, liegt sehr zentral der Kindergarten. 138 harakter drückt sich in einem regen Vereinsleben aus, in dem auch der Kindergarten 2018 Pfarrheim (ehemalige Schule), Foto RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 139 ANLAGEN 6 1.5 Dorfforum Venrath und Kaulhausen Struktur Dorfforum, Piktogramm RaumPlan. 1.6 Immissionsschutz Konzept Stärkung des vereinsunabhängigen Dorfforums als Kommunikationsplattform, als Initiator für Veranstaltungen und Aktionen, als Beratungsorgan und Stimme der Dorfgemeinschaft in kommunalen Angelegenheiten und zur Aktivierung bürgerschafltichen Engagements. Konzept Für die Bewohnerschaft soll ein Schutzkonzept und Information angebot erstellt werden, das die Feinstaubbelastung für die Bewohnerschaft minimiert und deren Gesundheit sichert. Eventuell sind zusätzliche Messpunkte notwendig. Art der Maßnahme Administrative Aufgabe Art der Maßnahme Administrative Aufgabe Handlungsbedarf Die Herausforderungen des nahenden Tagebaus und die Umsetzung der Projekte des Dorfinnenentwicklungskonzeptes verlangen eine Stärkung der Dorfgemeinschaft und die Benennung von konkreten Ansprechpartnern für die einzelnen Projekte. Handlungsbedarf Mögliche Belastungen durch den Tagebau für die Gesundheit der Bewohner müssen ermittelt und benannt werden. Dafür sind eventuell zusätzliche Messpunkte entlang der Tagebaukante notwendig und Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit. Zielgruppe Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Zielgruppe Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Inhaltliche Priorität Hoch Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen - Stadt Erkelenz - Vereine - Kindergarten Venrath Projektpartner - RWE Power - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Träger / Unterhaltung - Dorfgemeinschaft Träger / Unterhaltung - RWE Power Gesamtkostenschätzung N.N. Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung RWE Power / Stadt Erkelenz Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Gespräche mit RWE Power - RWE Power: Prüfung Messstationen entlang Tagebau, ggf. Ausbau Früheste Umsetzung 2018 - 2023 Tagebau Garzweiler, Foto webwrite, Zugriff 10.08.2017. Finanzierung Dorfspaziergang Kaulhausen, Foto RaumPlan. 140 Arbeitsschritte - Dorfgemeinschaft: Kümmerer finden, Konzepte zur Integration Bewohner, Verstetigung Dorfforum Früheste Umsetzung Bereits 2017 begonnen Tagebau Garzweiler, Foto webwrite, Zugriff 10.08.2017. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 141 ANLAGEN 6 KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKTE HANDLUNGSFELD 1 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 1 GEMEINSCHAFT UND SOZIALE INFRASTRUKTUR - Stärkung der Dorfgemeinschaft / Stärkung der Eigeninitiative Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 1.4 Dorfforum V und K Stärkung Bürgerschaft / Neubürger einbinden 1.1 Dorfgemeinschaftshaus Sanierung Grundfläche (m²) 280,0 GeBGF (m²) schosse 1,0 280,0 Baukosten/ m² (€) 600,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 18 % (€) (€) 168.000,00 30.240,00 198.240,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) städtischer Dorfentw.förderung (€) Anteil 35 % (€) Förderanteil 65 % (€) 198.240,00 198.240,00 69.384,00 128.856,00 200.000,00 200.000,00 70.000,00 130.000,00 1.2 Multifunktionales Bürgerhaus Neubau GeBGF (m²) schosse 1,0 1.600,0 Baukosten/ m² (€) 1.600,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Förderanteil 65 % (€) Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 18 % (€) (€) 2.560.000,00 460.800,00 3.020.800,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 1.3 Ausbau der KITA Anbau / Erweiterung Grundfläche (m²) 95,0 Geschosse 1,0 NF (m²) 95,0 Baukosten/ m² (€) 2.120,00 Ausbau Pfarrheim Außenanlagen Grundfläche (m²) 275,0 Ge- BGF / AUF schosse (m²) 2,5 687,5 1.250,0 Baukosten/ m² (€) 350,00 80,00 1.057.280,00 1.963.520,00 3.000.000,00 3.000.000,00 1.050.000,00 1.950.000,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Privates Invest (€) 237.652,00 250.000,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 18 % (€) (€) 240.625,00 43.312,50 283.937,50 100.000,00 18.000,00 118.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 142 3.020.800,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 18 % (€) (€) 201.400,00 36.252,00 237.652,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 1.4 Ausbau Pfarrheim 3.020.800,00 401.937,50 0,00 0,00 0,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Privates Invest (€) 0,00 0,00 Kosten (psch.) (€) 0,00 Gesamtkosten (€) 0,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 1.6 Immissionsschutz Errichtung neuer Messpunkte Grundfläche (m²) 1.600,0 RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 1 Kosten (psch.) (€) 0,00 0,00 Summe: 0,00 Sonstige Kostenträger (€) 0,00 0,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Sonstige Kostenträger (€) 0,00 Gesamtkosten (€) 0,00 Summe für Steckbrief (gerundet) Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 400.000,00 Dorfinnenentwicklungskonzept Seite 1 Venrath und Kaulhausen Seite 2 143 ANLAGEN 6 2.1 Neugestaltung Dorfplatz Venrath 2.2 Neugestaltung Kirchgarten Konzept Marktplatz Konzept Der Kirchgarten soll zum Dorfplatz offen gestaltet werden und eine höhere Aufenthaltsqualiät durch Bänken und ggf. ein Wasserspiel erhalten. Kernstück des Generationenparks ist die rückwärtig geschlossene Pergola als Abschluss der rückseitigen Anbauten angrenzender Wohnbebauung und als Witterungsschutz. KIG A Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Der Dorfplatz Venrath wird durch Stellplätze und die Wendeschleife für den öffentlichen Nahverkehr dominiert. Die Mitte des Platzes war früher ein beliebter Treffpunkt ist heute durch die autogerechte Gestaltung und fehlende Aufenthaltsqualität bedeutungslos. Handlungsbedarf Das direkte Umfeld der Kirche St. Valentin wurde barrierefrei gestaltet. Der Kirchgarten wurde teilweise in Eigeninitiative der Bürgerschaft angelegt, wirkt aber wie eine Barriere zum Dorfplatz und schränkt die Einsehbarkeit der dahinterliegende Grünfläche ein. Zielgruppe Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Inhaltliche Priorität Hoch ola Perg Terrasse Dorfplatz Venrath M: 1:1.500 Neugestaltung des Dorfplatzes in Venrath zur Steigerung der Gestalt- und Aufenthaltsqualität und Verbesserung der Nutzbarkeit, z.B. für Märkte. Die Wendeschleife für Linienbusse wird zunächst erhalten, aber durch die barrierefreie Ausbildung in die Gestaltung integriert. Das Parken soll eingebunden aber untergeordnet sein. Brunnen ola Perg Zielgruppe Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt - Architekten / Landschaftsarchitekten, Ingenieure - Nahverkehrsverbund, Verkehrsplaner - Abstimmung Konzept mit Bürgerschaft Projektpartner - Pfarrgemeine Christkönig Erkelenz - Gemeinde St. Valentin Venrath - Architekten / Landschaftsarchitekten - Stadt Erkelenz Träger / Unterhaltung - Öffentlicher Raum Träger / Unterhaltung - Öffentlich zugängliche Grünanlage Kirchgarten M: 1:1.000 - Unterhaltung Stadt Erkelenz Dorfplatz Venrath, Perspektive RaumPlan. 144 - Unterhaltung: Gemeinde St. Valentin Venrath Gesamtkostenschätzung ca. 1.300.000,00 Euro Gesamtkostenschätzung ca. 200.000,00 Euro Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung Finanzierung Privat Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Gespräch mit Verkehrsverbund, Beauftra gung Verkehrsplaner / Stadt- und Landschaftsplaner - Dorfgemeinschaft: Gespräche mit pot. Marktbeschickern Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz / Pfarrgemeinde Christkönig Erkelenz: Klärung Zuständigkeit und Eigentum - Stadt Erkelenz / Pfarre: Gespräche mit Anwohnern Früheste Umsetzung 2019 / 2020 Früheste Umsetzung 2020 Kirchgarten, Perspektive RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 145 ANLAGEN 6 2.3 Neugestaltung Dorfplatz Kaulhausen Konzept Platz Dorfplatz Kaulhausen M: 1:1.000 2.4 Neugestaltung Ortseingänge Der Dorfplatz Kaulhausen soll durch eine Verkehrsberuhigung / Entwitmung der L 354 eine höhere Aufenthaltsqualität erhalten. Durch den Rückbau der Verkehrsflächen und den barrierefreiene Ausbau wird der Platzcharakter wieder in den Vordergrund gerückt und ein zentraler Treffpunkt geschaffen. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Dem Dorfplatz fehlt durch den Durchgangsverkehr mit einem hohen Anteil an Lkw-Verkehr und damit verbundenen zurückgenommenen Seitenbereiche die Aufenthaltsqualität. Insbesondere für Kinder und Senioren fehlt ein sicherer Treffpunkt in der Dorfmitte. P Bus P P Konzept Durch das Abbinden der Ortsdurchfahrten und den Bau der Tagebaurandstraße (L 354 n) werden die Dorfstraßen und Ortseingänge verkehrlich entlastet. Durch eine neue Gestaltung mit Fuß- und Radwegen wird der Ortseingang ablesbar und vor allem sicherer für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Die Ortseingänge sind von teilweise hohem Verkehrsaufkommen geprägt. Die Seitenbereiche sind zurückgenommen und es fehlen Raumkanten und eine repräsentative Funktion. Zielgruppe Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Anwohner Inhaltliche Priorität Niedrig bis hoch Bus Zielgruppe Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt - Architekten / Landschaftsarchitekten, Ingenieure - Nahverkehrsverbund, Verkehrsplaner - Abstimmung Konzept mit Bürgerschaft Projektpartner - Stadt Erkelenz Tiefbauamt - Ingenieure - Verkehrsplaner (Erstellung Verkehrskonzept) Träger / Unterhaltung Öffentlicher Raum, Unterhaltung Stadt Erkelenz Träger / Unterhaltung - Öffentlicher Raum Ortseingang Kaulhausen Variante 2 M: 1:1.500 - Unterhaltung Stadt Erkelenz Dorfplatz Kaulhausen, Perspektive RaumPlan. 146 Gesamtkostenschätzung ca. 600.000,00 Euro Gesamtkostenschätzung Venrath Nordwest ca. 220.000,00 Euro, Venrath Ost ca. 60.000,00 Euro, Kaulhausen West ca. 860.00,00 Euro Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz / Straßen.NRW / RWE Power: Planfeststellungsverfahren L 354 (Süd), Bau der Umgehungsstraße - Stadt Erkelenz: Verlängerung K 30, Beauftragung Planer Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Beauftragung Verkehrsplaner: Erstellung Parkraumkonzept, Beauftragung Planungsbüro: Gestaltkonzept für Ortseingänge Früheste Umsetzung 2022 Früheste Umsetzung 2020 (Venrath), 2022 (Kaulhausen) Ortseingang Venrath West, Foto RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 147 ANLAGEN 6 2.5 Neugestaltung Straßen KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKTE HANDLUNGSFELD 2 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Konzept Die Straßen sind teilweise in schlechtem Zustand. Die Neugestaltung von Straßen zielt auf die Reduzierung von Verkehrsflächen zugunsten einer Strukturierung der Stellplätze und Schaffung von großzügigen Gehwegflächen ab. Verkehrsberuhigende Grünelemente im Straßenraum stärken die Aufenthaltsqualität. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Die Straßen, v.a. die Ortsdurchfahrten, sind von hohem Vekehrsaufkommen und Baumwurzeln, die Asphalt und Gehweg aufbrechen, geprägt. Im Straßenraum und auf Gehwegen wird geparkt. Querungsmöglichkeiten und Gestalt- / Aufenthaltsqualität fehlen. Zielgruppe Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Anwohner Inhaltliche Priorität Niedrig bis hoch Projektpartner - Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt - Verkehrsplaner, Ingenieurbüro, Stadtplaner Träger / Unterhaltung RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 2 ÖFFENTLICHER RAUM UND VERKEHR - Verbesserung der Aufenthaltsqualität / Barrierefreiheit 2.1 Dorfplatz Venrath Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Beschreibung Fläche (m²) 3.350,0 Baukosten/ m² (€) 260,00 3.350,0 50,00 1 Bushaltestelle (psch.) Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) 871.000,00 174.200,00 1.045.200,00 0,00 167.500,00 33.500,00 201.000,00 9.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 2.2 Kirchgarten Grunderneuerung Sonderelemente Beschreibung 6 Bänke (psch.) Pergola (psch.) Treppe Brunnen (psch.) Fläche (m²) 1.250,0 Baukosten/ m² (€) 80,00 25,0 1.000,00 Summe für Steckbrief (gerundet) Förderanteil 65 % (€) 1.255.200,00 1.255.200,00 439.320,00 815.880,00 1.300.000,00 1.300.000,00 450.000,00 850.000,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Sonstige Kostenträger (€) Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) 100.000,00 20.000,00 120.000,00 6.000,00 20.000,00 25.000,00 5.000,00 30.000,00 20.000,00 Summe: - Öffentlicher Raum Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) 196.000,00 0,00 0,00 0,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Förderanteil 65 % (€) 200.000,00 - Unterhaltung Stadt Erkelenz Gesamtkostenschätzung Herrather Str. 130.000,00 €, In Venrath 130.000,00 €, Kuckumer Str. 320.000,00 €, Wanloer Str. 130.000,00 €, Wickrathberger Str. 270.000,00 €, Kaulhausen L 354 610.000,00 €, Kaulhausen Nord 510.000,00 €, Kaulhausen Südost 280.000,00 €, Kaulhausen Südwest 260.000,00 € Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Beauftragung Verkehrsplaner: Erstellung Parkraumkonzept, in Kooperation mit Stadt- und Landschaftsplanern: Erstellung Gestaltkonzept Straßen Früheste Umsetzung 148 2.3 Dorfplatz Kaulhausen Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Beschreibung Treppe Fläche (m²) 1.510,0 Baukosten/ m² (€) 260,00 1.510,0 12,0 50,00 1.000,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) 392.600,00 78.520,00 471.120,00 0,00 75.500,00 15.100,00 90.600,00 12.000,00 2.400,00 14.400,00 Summe: 576.120,00 Summe für Steckbrief (gerundet) 600.000,00 576.120,00 201.642,00 374.478,00 600.000,00 210.000,00 390.000,00 2019 - 2022 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Seite 1 149 ANLAGEN 6 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 2.4 Ortseingänge RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 2 Beschreibung Fläche (m²) Baukosten/ m² (€) Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) Summe: 1.122.000,00 Summe für Steckbrief (gerundet) 1.140.000,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) 1.122.000,00 392.700,00 1.140.000,00 399.000,00 Förderanteil 65 % (€) 1.372.020,00 2.5 Straßen RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 2 Beschreibung Fläche (m²) Baukosten/ m² (€) 741.000,00 2.4.1 Ortseingang Venrath Nordwest Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) Summe: 2.590.800,00 Summe für Steckbrief (gerundet) Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) 2.590.800,00 906.780,00 Förderanteil 65 % (€) 348.660,00 2.510.130,00 2.510.130,00 878.545,50 1.631.584,50 108.000,00 0,00 18.000,00 0,00 126.000,00 126.000,00 44.100,00 81.900,00 130.000,00 130.000,00 45.500,00 84.500,00 126.000,00 126.000,00 44.100,00 81.900,00 130.000,00 130.000,00 46.800,00 84.500,00 312.000,00 312.000,00 109.200,00 202.800,00 320.000,00 320.000,00 112.000,00 208.000,00 2.5.1 Herrather Straße Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 1.000,0 180,00 180.000,00 36.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 216.000,00 0,00 0,00 0,00 216.000,00 Teilerneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 216.000,00 75.600,00 140.400,00 220.000,00 220.000,00 77.000,00 143.000,00 2.4.2 Ortseingang Venrath Ost 500,0 180,00 90.000,00 18.000,00 500,0 30,00 15.000,00 3.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 2.5.2 In Venrath Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 250,0 180,00 45.000,00 9.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 2.4.3 Ortseingang Kaulhausen West Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 3.250,0 180,00 585.000,00 117.000,00 3.250,0 30,00 97.500,00 19.500,00 psch. 2 Bushaltestellen (psch.) Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 54.000,00 0,00 0,00 0,00 54.000,00 54.000,00 18.900,00 35.100,00 60.000,00 60.000,00 19.000,00 39.000,00 Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 500,0 180,00 90.000,00 18.000,00 500,0 30,00 15.000,00 3.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 108.000,00 0,00 18.000,00 0,00 2.5.3 Kuckumer Straße 702.000,00 15.000,00 117.000,00 18.000,00 852.000,00 852.000,00 298.200,00 553.800,00 860.000,00 860.000,00 299.000,00 559.000,00 Teilerneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 1.000,0 220,00 220.000,00 44.000,00 1.000,0 40,00 40.000,00 8.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 264.000,00 0,00 48.000,00 0,00 Förderanteil 65 % (€) 150 Seite 2 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Seite 3 151 ANLAGEN 6 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 2.5.5 Wanloer Straße RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 2 Beschreibung Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Fläche (m²) 600,0 Baukosten/ m² (€) 180,00 30,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten (€) gesamt (€) ten 20 % (€) 108.000,00 21.600,00 129.600,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 2.5.4 Wickrathberger Straße Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Beschreibung Fläche (m²) 1.200,0 Baukosten/ m² (€) 180,00 30,00 Summe für Steckbrief (gerundet) Förderanteil 65 % (€) 2.5.7 Kaulhausen Südwest Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 129.600,00 129.600,00 45.360,00 84.240,00 130,00 130,00 45,50 84,50 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten (€) gesamt (€) ten 20 % (€) 216.000,00 43.200,00 259.200,00 0,00 0,00 0,00 Summe: Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Dorfentw.städtischer Privates Invest (€) förderung (€) Anteil 35 % (€) 259.200,00 259.200,00 90.720,00 168.480,00 270.000,00 270.000,00 94.500,00 175.500,00 RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 2 Beschreibung Fläche (m²) 1.000,0 Baukosten/ m² (€) 180,00 1.000,0 30,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten (€) gesamt (€) ten 20 % (€) 180.000,00 36.000,00 216.000,00 0,00 30.000,00 6.000,00 36.000,00 0,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) Dorfentw.städtischer Privates Invest (€) förderung (€) Anteil 35 % (€) 252.000,00 252.000,00 88.200,00 0,00 260.000,00 260.000,00 91.000,00 169.000,00 277.200,00 277.200,00 97.020,00 180.180,00 280.000,00 280.000,00 98.000,00 182.000,00 504.000,00 504.000,00 176.400,00 327.600,00 510.000,00 510.000,00 178.500,00 331.500,00 2.5.8 Kaulhausen Südost Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 1.100,0 180,00 198.000,00 39.600,00 1.100,0 30,00 33.000,00 6.600,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 237.600,00 0,00 39.600,00 0,00 2.5.9 Kaulhausen Nord Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 2.5.6 Kaulhausen Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente 2.400,0 180,00 432.000,00 86.400,00 2.400,0 30,00 72.000,00 14.400,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 152 518.400,00 0,00 86.400,00 0,00 2.000,0 180,00 360.000,00 72.000,00 2.000,0 30,00 60.000,00 12.000,00 Summe: 604.800,00 604.800,00 211.680,00 393.120,00 610.000,00 610.000,00 213.500,00 396.500,00 Seite 4 Dorfinnenentwicklungskonzept Summe für Steckbrief (gerundet) Venrath und Kaulhausen 432.000,00 0,00 72.000,00 0,00 Seite 5 153 ANLAGEN 6 3.1 Rundweg um die Dörfer, neue Freizeitaktivitäten Landschaftstore M: 1:400 3.2 Gestaltung Ortsränder Konzept Ein Rundweg um die Dörfer verknüpft die beiden Orte und verschiedene Landschaftspotenziale miteinander. Vorhandene Wege werden aufgewertet und durch neue Wege ergänzt und führen an Landschaftstoren (z.T. neu gestaltet), grünen Ortsrändern, Obstbaumwiesen und Freizeitaktivitäten vorbei. Konzept Die dorftypischen Landschaftsräume werden aufgegriffen und das landschaftliche Potenzial gestärkt. In Venrath schafft die Neugestaltung der Obstwiese im Südosten den Übergang vom Dorfzum Landschaftsraum und ist Teil des Rundweges um die Orte. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme / Eigeninitiative Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme / Eigeninitiative Handlungsbedarf Die Potenziale des landschaftlich wertvollen Raumes werden nicht ausgeschöpft. Wege entlang der Ortsränder greifen das Potenzial auf, sind jedoch nicht vollständig zu einem Rundweg verknüpft. Es fehlen gezielte Sichtbezüge zwischen Dorf- und Landschaft. Handlungsbedarf Im Norden von Venrath ist eine Obstwiese, die einen Übergang zwischen Dorf und Landschaft schafft. Andernorts stellen Zäune und Mauern an den Ortsrändern Barrieren dar. Die Ortsränder sollen grün gestaltet werden und einen fließenden Übergang bilden. Zielgruppe Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Zielgruppe Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Inhaltliche Priorität Hoch Inhaltliche Priorität Niedrig Projektpartner - Stadt Erkelenz: Grünflächenamt - Landschaftsarchitekten - Landwirte (Eigentümer von Flächen für neue Wege) - Abstimmung Konzept mit Bürgerschaft Projektpartner - Stadt Erkelenz - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Träger / Unterhaltung - Landschaftsraum Träger / Unterhaltung - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Ortsrand Kaulhausen Südwest, Foto RaumPlan. - Unterhaltung Stadt Erkelenz Landschaftstor Venrath Süd, Perspektive RaumPlan. 154 Gesamtkostenschätzung Ausbau bestehender / Anlage neuer Wege ca. 385.000,00 Euro, 5 neue Landschaftstore insgesamt ca. 15.000,00 Euro Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung / Privat Finanzierung Andere Förderprogramme / Privat Arbeitsschritte - Gründung Arbeitsgruppe: Erstellung Rundwegkonzept, Realisierung mit Dorfgemeinschaft - Stadt Erkelenz: Gespräche Grundstückseigentümer Arbeitsschritte - Gründung Arbeitsgruppe: Erstellung Konzept, Realisierung mit Dorfgemeinschaft - Dorfgemeinschaft / Stadt Erkelenz: Klärung Eigentum Früheste Umsetzung 2018 / 2019 Früheste Umsetzung 2020 Obstwiese Venrath Nordwest, Foto RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 155 ANLAGEN 6 3.3 Erstellung Wegenetzkonzept 3.4 Zukunftsvision Tagebaulandschaft Konzept Art der Maßnahme Planung Handlungsbedarf Die Fuß- und Radwegeverbindungen sind ausbaufähig. Insbesondere zum Herrather Bahnhof fehlt eine sichere Wegeverbindung. Vorhandene Fuß- und Radwege müssen besser miteinander verknüpft und angebunden werden. Zielgruppe Radwegenetz Dorfplatz Venrath, Foto RaumPlan. 156 Mit dem Wegenetzkonzept sollen die Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen Venrath und Kaulhausen und zu den umliegenden Dörfern gestärkt werden. V.a. die Anbindung an den Herrather Bahnhof ist wichtig. Für das Konzept ist die Integration des Fußund Radweges entlang des Lärmschutzwalls zu berücksichtigen. Landschaftstor nd -u Fuß Konzept Der Lärmschutzwall des Tagebaus ist Gestaltungselement der Landschaft. Fuß- und Radwege entlang des Walls verknüpfen umliegende Dörfer. Durch die Verbreiterung des Walls zwischen Venrath und Kaulhausen kann ein barrierefreier Aussichtspunkt gestaltet und ein Treffpunkt zwischen den Dörfern geschaffen werden. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Der Lärmschutzwall ist als funktionaler Wall zur Abschirmung der Dörfer zum Tagebau geplant. Durch eine Gestaltung und Begehbarkeit kann der Lärmschutzwall zum attraktiven Landschaftsraum werden. Zielgruppe Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen, Tourismus Inhaltliche Priorität Hoch eg dw Ra all tzw hu sc rm Lä Aussichtspunkt Sport- und Freizeitaktivitäten 4 ße Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen L a str nd ra au 35 n te an uk ba e ag T b ge Inhaltliche Priorität Niedrig Projektpartner - Stadt Erkelenz: Tiefbauamt, Grünflächenamt - Verkehrsplaner, Ingenieurbüro, Stadt-/ Landschaftsplaner - Landwirte (Eigentümer von Flächen für neue Wege) Projektpartner - RWE Power - Zweckverband Tagebaufolge(n)landschaft Garzweiler - Stadt Erkelenz - Stadt-/ Landschaftsplaner Träger / Unterhaltung - Kooperation Radwegenetz NRW Träger / Unterhaltung - RWE Power Gesamtkostenschätzung ca. 20.000,00 Euro Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung NRW-Programm Ländlicher Raum Finanzierung Stadt Erkelenz / RWE Power Arbeitsschritte - MKULNV / Stadt Erkelenz: Prüfung Radwegenetz - Stadt Erkelenz: Klärung Eigentumsverhältnisse, Beauftra gung Planer Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz / Dorfgemeinschaft: Gespräche RWE Power - RWE Power: Erweiterung Lärmschutz, Bau Aussichtspunkt Früheste Umsetzung 2019 Früheste Umsetzung 2022 Ta Wall mit Aussichtspunkt M: 1:5.000 Wall mit Aussichtspunkt und Freizeitaktivitäten, Perspektive RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 157 ANLAGEN 6 3.5 Gestaltung Bürgerwiese Kaulhausen Konzept Bürgerwiese Bürgerwiese Kaulhausen M: 1:1.500 KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKTE HANDLUNGSFELD 3 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Gestaltung einer Bürgerwiese als Treffpunkt. Die Fläche wird von der Dorfgemeinschaft gestaltet und entwickelt. Neben Sitz- und Spielmöglichkeiten sind Kräuterbeete, Obst- oder Gemüsepflanzungen vorgesehen. Die Fläche ist an einen öffentlichen Weg angeschlossen, der zukünftig in das Wegenetz eingebunden wird. Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Aktuell gibt es vor allem für ältere Menschen und Familien keine adäquaten Aufenthaltsorte in Kaulhausen. Es wird ein Treff- und Kommunikationspunkt mit Spielmöglichkeiten gewünscht, der den Austausch und Zusammenhalt der Bürgern fördert. Zielgruppe Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Stadt Erkelenz - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen Träger / Unterhaltung - Stadt Erkelenz - Dorfgemeinschaft Venrath und Kaulhausen RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 3 LANDSCHAFT UND FREIZEITGESTALTUNG - Stärkung der Grüneinbindung und Naherholung 3.1 Rundweg um die Orte Grunderneuerung Grunderneuerung Neuanlage Neuanlage Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Beschreibung Ausbau von 2 Wegen Venr. Weg entlang Spielplatz K. Weg entlang Obstwiese V. Wege Ortseingang Kaulh. Fläche (m²) 2.600,0 775,0 1.400,0 525,0 Baukosten/ m² (€) 60,00 60,00 60,00 60,00 5 Landschaftstore (psch.) Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) 156.000,00 31.200,00 187.200,00 46.500,00 9.300,00 55.800,00 84.000,00 16.800,00 100.800,00 31.500,00 6.300,00 37.800,00 0,00 0,00 15.000,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 3.2 Gestaltung Ortsränder Beschreibung Fläche (m²) Baukosten/ m² (€) Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) Gesamtkostenschätzung Weg zur Bürgerwiese Kaulhausen, Foto RaumPlan. 158 396.600,00 138.810,00 257.790,00 400.000,00 400.000,00 140.000,00 260.000,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Sonstige Kostenträger (€) 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Sonstige Kostenträger (€) ca. 100.000,00 Euro 3.4 Erstellung Wegenetzkonzept Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung Arbeitsschritte - Gründung einer Arbeitsgruppe aus der Dorfgemeinschaft - Mitwirkung der Stadt Erkelenz - Vorbereitung des Projektes (Pacht, Nutzungskonzept etc. ) Früheste Umsetzung Förderanteil 65 % (€) 396.600,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) Neuanlage Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Wegenetzkonzept Gesamtkosten (€) Beschreibung psch. Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 20.000,00 20.000,00 0,00 0,00 0,00 20.000,00 2018 / 2019 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen Seite 1 159 ANLAGEN 6 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 3.4 Tagebaulandschaft Beschreibung Fläche (m²) Baukosten/ m² (€) Grunderneuerung Grunderwerb Ausstattung Sonderelemente Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) (€) ten 20 % (€) 0,00 0,00 0,00 0,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 3.5 Gestaltung Bürgerwiese Neuanlage Ausstattung RaumPlan / ISL Stand: 15. November 2017 Handlungsfeld 3 Beschreibung Fläche (m²) Baukosten/ m² (€) 750,0 750,0 80,00 30,00 0,00 12.000,00 4.500,00 Summe: Summe für Steckbrief (gerundet) 0,00 Sonstige Kostenträger (€) 0,00 0,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) Sonstige Kostenträger (€) 0,00 Baukosten Baunebenkos- Gesamtkosten gesamt (€) ten 20 % (€) (€) 60.000,00 22.500,00 Dorfentw.städtischer förderung (€) Anteil 35 % (€) 72.000,00 27.000,00 99.000,00 100.000,00 99.000,00 34.650,00 0,00 35.000,00 Wall mit Aussichtspunkt und Freizeitaktivitäten, Perspektive RaumPlan. 160 Seite 2 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 161 ANLAGEN 6 4.1 Altbausanierung ortstypischer Gebäude Konzept Art der Maßnahme Handlungsbedarf Sanierung ortstyp. Gebäude M: 1:9.000 4.2 Energetisches Quartierskonzept Für die Profilierung und Standortaufwertung werden Sanierungsprogramme zur Modernisierung und Instandhaltung privater Gebäude gefördert. Insbesondere die Nutzung von Leerständen und die Sanierung von Altbauten und historischen ortsbildprägenden Gebäuden stehen im Mittelpunkt. Bauliche Maßnahme / Beratende Leistung Leerstände und der Verfall von ortsbildprägenden Gebäuden beeinflusst das Ortsbild negativ. Viele Wohngebäuden und -gebäudensembles stehen teilweise leer. Zielgruppe Eigentümer von Altbauten / ehemaligen Hofanlagen Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner CO 2 CO Ermittlung von CO2-Minderungspotenzialen CO 2 Erstellung einer dorfspezifischen CO2-Bilanz CO 2 Erstellung eines energetischen Quartierskonzeptes u.a. zur Ermittlung von Sanierungsmöglichkeiten sowie von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur zukünftigen Energieversorgung der Dörfer unter Berücksichtigung von Förderprogrammen. Art der Maßnahme Administrative Aufgabe / Beratende Leistung Handlungsbedarf Nachhaltige und moderne Energiekonzepte verbessern die Attraktivität und die Wohnqualität in den Dörfern und bieten Eigentümern die Chance sich zukunftsfähig aufzustellen. Zielgruppe Eigentümer von Altbauten / ehem. Hofanlagen / Leerstand Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Klimaschutzmanager - Planungsbüro - Stadt Erkelenz Träger / Unterhaltung - Privat Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung Förderung von Konzept und Maßnahmen u.a. durch KfW Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Beauftragung Planungsbüro mit Konzepterstellung - Klimaschutzmanager: Beratung privater Eigentümer Früheste Umsetzung 2017 / 2018 CO 2 Erstellung eines Maßnahmenprogramms mit Prioritäten Konzept 2 Umsetzungskonzept mit Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit CO 2 EnergieStammtisch CO2 Klimaschutzkonzept o.M. - Klimaschutzmanager - EnergieAgentur.NRW - KfW - Förderung Photovoltaik Dämmung - Privat Na hw är Träger / Unterhaltung e m Energieeinsparung BHKW Gesamtkostenschätzung Finanzierung Arbeitsschritte Sanierung ortstyp. Gebäude 162 M: 1:9.000 Früheste Umsetzung 35 % der Baukosten können gefördert werden maximal 30.000,00 Euro Dorfinnenentwicklungsförderung / KfW - Förderung - Stadt Erkelenz: ggf. Pilotprojekt Altbausanierung zur Mobilisierung privater Eigentümer - Klimaschutzmanager: Beratung privater Eigentümer Windenergie Energiehölzer Dämmung Energieeinsparung Geothermie Photovoltaik 2018 Photovoltaik Geothermie Energiekonzept Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen o.M. 163 ANLAGEN 6 4.3 Bauland aktivieren / neues Bauland schaffen Neues Wohnen Venrath M: 1:1.500 4.4 Neue Wohnformen / gemeinschaftliches Wohnen Konzept Vor dem Hintergrund der gewünschten flächensparanden Entwicklung der Dörfer ist eine Aktivierung der vorhandendenen Baulücken und freien Baugrundstücke gewünscht. Durch die Bauleitplanung und gezielte Gespräche mit Grundstückseigentümern soll das vorhandene Bauland zur Verfügung gestellt werden. Konzept In den Dörfern entstehen neue zeitgemäße und zukunftsfähige Wohnformen, z.B. für Ältere, Projekte für gemeinsames Wohnen für Jung und Alt / Mehrgenerationenwohnen und Wohnprojekte für Familien. Dafür können ehemalige Hofanlagen zu Wohnhöfen umgebaut werden oder neue hofartige Bebauungen entstehen. Art der Maßnahme Administrative Aufgabe / Eigeninitiative Dorfgemeinschaft Art der Maßnahme Bauliche Maßnahme Handlungsbedarf Für die junge Generation, die sich eine eigene Immobilie in den Dörfern wünschen und nicht an einem Altbau interessiert sind, fehlt es an Baugrundstücken. Die vorhanden Freiflächen stehen oft nicht zum Verkauf. Der Fortzug soll vermieden werden. Handlungsbedarf Viele Hofanlagen sind nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und stehen größtenteils leer. Auch viele Wohnhäuser sind nur noch von einzelnen Personen bewohnt, die zum Teil auf Hilfe angewiesen sind. Hierfür gilt es nachhaltige Wohnkonzepte zu entwickeln. Zielgruppe Junge Familien (Eigenbedarf der Orte) Zielgruppe Junge Familien / Senioren / alleinstehende Personen Inhaltliche Priorität Niedrig Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Grundstückseigentümer - Stadt Erkelenz (Bauleitplanung) Projektpartner - Privat - KfW - Förderung Träger / Unterhaltung - Privat Gemeinschaftliches Wohnen M: 1:800 WE 3 WE 1 WE 4 WE 5 Gemeinschaft WE 2 WE 3 WE 1 Träger / Unterhaltung Neues Wohnen Kaulhausen 164 M: 1:1.500 Gesamtkostenschätzung N.N. Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung Stadt Erkelenz / Privat Finanzierung Privat / KfW - Förderung Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Klärung Eigentumsverhältnisse / Mobilisie rung Eigentümer vorhandener Potenziale - Dorfgemeinschaft: Gespräche mit Eigentümern Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz / Dorfgemeinschaft: Mobilisierung privater Eigentümer - ggf. Pilotprojekt initiieren Früheste Umsetzung 2018 Früheste Umsetzung 2018 Wohnhof Venrather Hof, Foto RaumPlan. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 165 ANLAGEN 6 Scheune Gewerbe Wohnen P Scheune 5.1 Umstrukturierung landwirtschaftlicher Hofstellen Gewerbe Umstrukturierung Hofstellen Scheune M: 1:900 Gewerbe Hofladen Wohnen Für die Profilierung der landwirtschaftlichen Hofstellen und die Standortaufwertung werden neben Beratungsangebote und eine höherer Präsenz in den Dörfern Sanierungsprogramme zur Modernisierung und Instandhaltung landwirtschaftlicher Hofstellen gefördert. Die Nutzung von Leerständen für Gewerbe steht im Fokus. Konzept Das Versorgungsangebot kann durch die landwirtschaftlichen Betriebe und dem Label ‚regionale Produkte‘ mit Hofläden und anderen Angeboten gestärkt werden. Zudem können die fahrenden Marktstände zur Einführung eines regelmäßigen Wochenmarktes auf dem Dorfplatz Venrath gesammelt werden. Art der Maßnahme Beratungsleistung / bauliche Maßnahme Art der Maßnahme Organisatorische Aufgabe / Eigeninitiative Dorfgemeinschaft Handlungsbedarf Der Rückgang landwirtschaftl. Flächen ist z.T. mit der existenziellen Bedrohung landwirtschaftl. Betriebe und Leerständen verbunden. Ein Konzept zur Sicherung der Landwirtschaft und Nutzung der Hofstellen ist nötig, um die landwirtschaftl. Betriebe zu sichern. Handlungsbedarf Durch Konkurrenz von Versorgungsangeboten und wachsende Mobilität der Bewohner ist die lokale Nahversorgung für weniger mobile Menschen gefährdet. Die landwirtschaftl. Betriebe können mit regionalen Produkte Versorgungsmöglichkeiten schaffen. Zielgruppe Aktive landwirtschaftliche Betriebe Zielgruppe Landwirtschaftl. Betriebe, Senioren, wenig mobile Menschen Inhaltliche Priorität Niedrig Inhaltliche Priorität Hoch Projektpartner - Stadt Erkelenz - Landwirtschaftskammer NRW - Privat - KfW - Förderung und Dorfinnenentwicklungsförderung Projektpartner - Stadt Erkelenz - Private lokale Nahversorger - Landwirtschaftskammer NRW Träger / Unterhaltung - Privat Träger / Unterhaltung - Privat Gesamtkostenschätzung Umnutzung Hofanlagen 35 % der Baukosten max. 100.000,00 Euro Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung Dorfinnenentwicklungsförderung / KfW - Förderung Finanzierung Privat Arbeitsschritte - Landwirtschaftskammer NRW: Beratungsangebote - Stadt Erkelenz: ggf. Pilotprojekt zur Umstrukturierung von Hofstellen Arbeitsschritte - Sensibilisierung Einkaufsverhalten für regionale Produkte - Dorfgemeinschaft: Gespräche mit fahrenden Marktwageneigentümern, Mobilisierung für Wochenmarkt Früheste Umsetzung 2018 Früheste Umsetzung 2018 Galerie Umstrukturierung Hofstellen 166 Konzept P Wohnen M: 1:900 5.2 Neues Gewerbe / neue Versorgungsangebote Markt in Venrath Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen M: 1:400 167 ANLAGEN 6 5.3 Neue Mobilität 5.4 Technische Infrastruktur Konzept Die Angebote des ÖPNV wird durch die Umsiedlung der Nachbardörfer neu strukturiert. Ergänzende Angebote können CarSharing, ein Bürgerbus, eine Mitfahrerbank oder andere Mitfahrgelegenheiten sein. Konzept Der Ausbau der technischen Infrastruktur, beispielsweise mit Glasfaser / Breitband, schafft in den Dörfern eine Attraktivität für Gewerbetreibende und ermöglicht das Wohnen und Arbeiten im Dorf, was mit einer Reduktion des Mobilitätsanspruchs einher geht. Art der Maßnahme Administrative Aufgabe Art der Maßnahme Administrative Aufgabe Handlungsbedarf Dörfer sind bezüglich Mobilität insbesondere für Ältere und in der Mobilität eingeschränkte Personen problematisch. Es sind Konzepte für eine zukunftsweisende Mobilität notwendig. Handlungsbedarf Dörfer stehen durch die Änderung vom Bauerndorf zum Wohndorf vor neuen Herausforderungen. Die technische Infrastruktur ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Dörfer als Wohn- und Arbeitsstandort. Zielgruppe Bewohnerschaft von Venrath und Kaulhausen Zielgruppe Administrative Aufgabe Inhaltliche Priorität Hoch Inhaltliche Priorität Niedrig Projektpartner - Stadt Erkelenz - Gewerbetreibende - Bewohnerschaft Fahrgemeinschaften Elektromobilität Mitfahrerbank Einkaufsdienst Mobilität o.M. Projektpartner Technische Infrastruktur o.M. - Verkehrsplaner (Erstellung eines Mobilitätskonzeptes) - CarSharing Anbieter - Bürgerbus Initiative Träger / Unterhaltung Beispiel CarSharing Angebot, Foto Cambio CarSharing. 168 Träger / Unterhaltung Gesamtkostenschätzung N.N. Gesamtkostenschätzung N.N. Finanzierung Stadt Erkelenz Finanzierung Stadt Erkelenz Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Prüfung Mobilität Arbeitsschritte - Stadt Erkelenz: Prüfung technischer Infrastruktur, ggf. Maßnahmen zum Ausbau Früheste Umsetzung 2020 Früheste Umsetzung 2020 Beispiel Glasfaseranschluss, Foto dewezet, Zugriff 10.08.2017. Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 169 Vielen Dank an die Dorfgemeinschaft und alle, die am Prozess mitgewirkt haben. 170 Dorfinnenentwicklungskonzept Venrath und Kaulhausen 171