Daten
Kommune
Pulheim
Größe
92 kB
Datum
22.03.2018
Erstellt
12.03.18, 18:31
Aktualisiert
12.03.18, 18:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
43/2018
Erstellt am:
02.02.2018
Aktenzeichen:
II / 410
Mitteilungsvorlage
Gremium
Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit
TOP
ö. Sitzung
X
nö. Sitzung
Termin
22.03.2018
Betreff
Holografie im Rathaus Pulheim
Mitteilung
Im Zuge der Anbringung energiesparender Leuchtmittel im ganzen Rathaus wurden auch die Spezialleuchten der im
Rathaus befindlichen Hologramme entfernt. Seitdem waren die Hologramme nicht mehr sichtbar. Die Verwaltung hat
deshalb vor kurzem Kontakt zur Kunsthochschule für Medien aufgenommen, die früher ein Holografie-Labor besaß, um
in Erfahrung zu bringen, welche modernen, energiesparenden Leuchtmittel als Ersatz angeschafft werden können.
Darüber ergab sich eher zufällig ein Kontakt mit der TH Köln, Institut für Restaurierung von Kunst- und Kulturgut, Fachbereich Schriftgut, Buchmalerei und Fotografie. Dort löste die Aussage, dass die Stadt Pulheim eine Reihe von Holografien nicht nur besitzt, sondern sie auch seit Jahrzehnten ununterbrochen ausstellt, große Aufregung aus. Holografie in
öffentlicher Hand ist nämlich nicht nur äußerst selten, viel wichtiger ist, dass das Institut zurzeit eine wissenschaftliche
Untersuchung durchführt: Im Rahmen eines Masterstudiengangs wird ein Pilotprojekt zur Restaurierung von Holografie
realisiert. Dazu gibt es bislang kaum gesicherte Erkenntnisse, ein Hochschuldozent und sein Student betreten mit diesem Vorhaben Neuland. Als Forschungsgegenstand war bislang die ehemalige Sammlung Lauk im Bonner Landesmuseum vorgesehen. Das Institut der TH möchte nun gerne den Pulheimer Bestand in das Forschungsvorhaben aufnehmen – weil dieser als Vergleichsobjekt geeignet ist, wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern. Während die Bonner
Bestände seit langem nur in dunklen Lagern aufbewahrt werden, waren die Pulheimer permanent dem Licht ausgesetzt.
Bei der Untersuchung kann anhand des Pulheimer Bestandes nun erforscht werden, wie sich unterschiedliche Aufbewahrungsformen auf Holografie auswirken. Das TH-Institut macht der Stadt deshalb ein einmaliges Angebot: Im Zuge
der wissenschaftlichen Untersuchung will das Institut alle Pulheimer Werke kostenneutral untersuchen, wo nötig renovieren oder restaurieren. Je nach Zustand der Objekte kann es sich hierbei um einfaches Säubern/Entstauben handeln bis
hin zur Entfernung manifester Schäden. Die Arbeit an den Objekten erfolgt kostenfrei im Rahmen des Forschungsvorhabens, lediglich eventuelle geringfügige Materialkosten (wie z.B. Erneuerung eines Passepartouts) würden auf die Stadt
Pulheim zukommen.
Bisher war vorgesehen, dass die Restaurierung im Sommersemester 2018 beginnt, deshalb ist vorgesehen, dass im
Frühjahr die Pulheimer Arbeiten abgehängt werden. Ein Zwischenbericht wird für Juli erwartet. Die Arbeiten an den
Werken werden bis Ende des Jahres dauern. Die Rückgabe und die Neuhängung einer Auswahl der besten Hologramme ist kurz vor Jahreswechsel oder Anfang Januar 2019 zu erwarten.
Ein Fachmann vom Institut hat sich bei einem ersten Besuch von den Pulheimer Arbeiten an sich sowie von deren Zustand sehr begeistert gezeigt. Er weist darauf hin, dass unsere Holografien heute alleine deshalb wertvoll sind, weil sie
wegen der Weiterentwicklung der Technik nicht mehr so hergestellt werden könnten. Mit den frühen, analog hergestell-
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ten Hologrammen besitzt die Stadt echte Raritäten, die nach ihrer Renovierung neu arrangiert und öffentlichkeitswirksam
präsentiert werden sollten.
Abhängung und Neuhängung würden fachmännisch von den Fachleuten der TH vorgenommen. Das Institut bietet außerdem an, eine kleine Gruppe von Rat und Verwaltung während der Restaurierungsarbeiten in die Werkstätten der TH
einzuladen und Einblick in die Arbeiten zu gewähren.