Daten
Kommune
Pulheim
Größe
1,5 MB
Datum
20.03.2018
Erstellt
26.02.18, 16:51
Aktualisiert
26.02.18, 16:51
Stichworte
Inhalt der Datei
Prognosegutachten über den zukünftigen Schwingungseintrag auf
das Bahnhofsgebäude in Pulheim durch den Eisenbahnbetrieb
Dipl.-Ing.(FH) Jörg-M. Czogalla
Dipl. Phys. Helmut Venghaus
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
16.05.2017
ACCON GmbH Gewerbering 5 86926 Greifenberg Telefon 0 8192 / 99 60-0 Fax 0 8192 / 99 60-29 info@accon.de www.accon.de
Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 Messstelle nach § 29b BImSchG Güteprüfstelle
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Titel:
Prognosegutachten über den zukünftigen Schwingungseintrag auf das Bahnhofsgebäude in Pulheim durch den
Eisenbahnbetrieb
Auftraggeber:
Ute Riesner
Bergheimer Straße 2
50259 Pulheim
Auftrag vom:
07.04.2017
Bericht-Nr.:
ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Ersetzt Bericht-Nr.
ACB-0416-7856/03 vom 25.04.2017
Umfang:
16 Seiten + Anlagen
Datum:
16.05.2017
Bearbeiter:
Dipl.-Ing.(FH) Jörg-M. Czogalla
Dipl. Phys. Helmut Venghaus
Zusammenfassung
7856_03_b_Ersch_Rev1.docx
Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Pulheim soll zukünftig als Bürogebäude und in einem Teilbereich als Kiosk
genutzt werden.
In einer erschütterungstechnischen Untersuchung wurden die Schwingungen innerhalb des Gebäudes auf unterschiedlichen Bodenplatten untersucht.
Da sich die Streckengeschwindigkeiten in der Zukunft
nicht ändern werden, können die heute angetroffenen Erschütterungsimmissionen der einzelnen Zugvorbeifahrten
in gleicher Höhe für die Zukunft prognostiziert werden.
Der aus der Anzahl der Züge im Tagesverlauf berechnet
Beurteilungswerte Ar für Erschütterungseinwirkungen auf
Menschen in Gebäuden in Mischgebieten wird eingehalten. Ebenso wird der Orientierungswert für Büroräume bezogen auf den Sekundär-Schallpegel eingehalten.
Für den Nachtzeitraum treten unzulässig hohe Immissionswerte bezogen auf Einzelereignisse als auch auf die
Mittelwerte sowohl für die Erschütterungen als auch für
den daraus hervorgerufenen Sekundär-Schallpegel auf.
Damit ergibt sich, dass die geplante Umwidmung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes in Pulheim zu einem Bürobereich und einem Verkaufsbereich in Form der Einstufung
als Mischgebiet bzw. Dorf-/Kerngebiet möglich ist, mit der
Einschränkung, dass keine Schlafbereiche in diesem Gebäude zulässig sind.
2
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Inhalt
1 Quellenverzeichnis ...................................................................................... 4
2 Anlass und Aufgabenstellung .................................................................... 5
3 Örtliche Situation ......................................................................................... 5
4 Beurteilungsgrundlage ............................................................................... 6
4.1
Subjektive Wahrnehmungsstärke von Erschütterungen ..................................... 6
4.2
Sekundärer Luftschall ............................................................................................ 7
5 Durchführung der Untersuchung ............................................................... 7
5.1
Verwendete Messgeräte ......................................................................................... 8
5.2
Lage der Messorte .................................................................................................. 8
5.3
Chronologischer Messablauf ................................................................................. 9
6 Messergebnisse ......................................................................................... 11
6.1
Methode zur Messwertermittlung ........................................................................ 11
6.2
Schwingungswerte auf Messachse ..................................................................... 11
7 Prognose der Schwingungsimmissionen ............................................... 13
7.1
Zukünftige Zugzahlen ........................................................................................... 13
7.2
Prognose der Erschütterungswerte .................................................................... 13
7.2.1 Prognose KBFmax-Werte ................................................................................... 13
7.2.2 Prognose KBFTr-Werte ..................................................................................... 13
7.2.3 Prognose Sekundärer Luftschall ...................................................................... 13
8 Beurteilung ................................................................................................. 15
9 Zusammenfassung .................................................................................... 15
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3
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
1
Quellenverzeichnis
[1] Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG
„Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen,
Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge“, 17.5.2013 (BGBl. I S. 1274)
[2] Vierundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutz-gesetzes (Verkehrswege-Schallschutzmaßnahmenverordnung - 24. BImSchV); vom 4.
Februar 1997 (BGBl. I S. 172, 1253) geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 23.
September 1997 (BGBl. I S. 2329)
[3] DIN 4150-1: 2001:06; Erschütterungen im Bauwesen, Teil 1: Erschütterungen im Bauwesen - Teil 1: Vorermittlung von Schwingungsgrößen, Beuth Verlag, Berlin
[4] DIN 4150-2:1999-06; Erschütterungen im Bauwesen, Teil 2: Einwirkungen auf Menschen in Gebäuden, Beuth Verlag, Berlin
[5] DIN 4150-3, 2016-12; Erschütterungen im Bauwesen, Teil 3: Einwirkungen auf bauliche Anlagen; Beuth Verlag, Berlin
[6] DIN 45669-1 „Messung von Schwingungsimmissionen, Teil 1: Schwingungsmesser; Anforderungen, Prüfung“, September 2010, Beuth Verlag, Berlin
[7] DIN 45669-2 „Messung von Schwingungsimmissionen, Teil 2: Messverfahren“, Juni
2005, Beuth Verlag, Berlin
[8] Körperschall und Erschütterungsschutz, Leitfaden für den Planer, Deutsche Bahn AG,
August 1996
[9] R. Bütikofer, Sekundär abgestrahlter Körperschall, EMPA interne Mittelungen, Abteilung
Akustik/Lärmbekämpfung, Dübendorf (CH), Juni 2012
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4
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2
Anlass und Aufgabenstellung
Das ehemals als Bahnhof genutzte Gebäude in Pulheim soll für eine gewerbliche Nutzung in
Büroflächen umgewandelt werden. Zusätzlich soll ein Teilbereich des Gebäudes wieder als
Verkaufsfläche (Kiosk) neu eröffnet werden.
Wegen der Umwidmung des alten Bahnhofs sind die Erschütterungseinwirkungen aus dem
Bahnbetrieb zu erfassen. Auf der Basis dieser Messergebnisse ist eine Prognoseberechnung
für das Jahr 2025 zu erstellen. Nach diesen Prognosewerten ist zu beurteilen, ob die geplante
neue Nutzung des Gebäudes zulässig ist.
3
Örtliche Situation
Das Bahnhof Pulheim liegt an der Bahnstrecke 2611 Köln-Ehrenfeld – Rheydt bei km 11,5 auf
der östlichen Seite der Bahntrasse.
Abbildung 1: Bahnhofsgebäude Pulheim
Wegen des Rückbaus der Bahnsteiganlage zwischen den Gleisen ergibt sich heute ein etwas
weiterer Gleisabstand von ca. 6 m.
Das Hauptgebäude des Bahnhofs liegt ca. 6 m vom nahen Gleis entfernt. Die beiden Anbauten
sind etwas mehr als 10 m vom nahen Gleis entfernt
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5
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
4
Beurteilungsgrundlage
Für die Beurteilung von Erschütterungsimmissionen unterscheidet die DIN-4150-Reihe zwischen Einwirkungen auf den Menschen in Gebäuden und schädlichen Einwirkungen auf Gebäude. Die Beurteilung bezieht sich auf alle drei Schwingrichtungen, wobei nur der Maximalwert der größten Einzelkomponente zur Beurteilung herangezogen wird. Die wesentlichen Beurteilungsgrundlagen der DIN 4150-2 werden im Folgenden zusammengefasst.
Tabelle 1:
Anhaltswerte der DIN 4150-2 für Menschen in Gebäuden
Einwirkungsort
tags (600 - 2200 Uhr)
nachts (2200 - 600 Uhr)
Au
Ao
Ar
Au
Ao
Ar
Industriegebiet
0,4
6
0,2
0,3
0,6
0,15
Gewerbegebiet
0,3
6
0,15
0,2
0,4
0,1
Mischgebiet Dorf-/Kerngebiet
0,2
5
0,1
0,15
0,3
0,07
allgemeines und reines Wohngebiet
0,15
3
0,07
0,1
0,2
0,05
Sondergebiete Kliniken
0,1
3
0,05
0,1
0,15
0,05
Die Anforderungen der Norm sind eingehalten, wenn
-
die maximale bewertete Schwingstärke kleiner oder gleich dem unteren Anhaltswert Au
ist, oder wenn
-
die Beurteilungs-Schwingstärke kleiner oder gleich dem Anhaltswert Ar ist.
Die Anforderungen der Norm sind dagegen nicht eingehalten, wenn
-
die maximale bewertete Schwingstärke größer als der obere Anhaltswert Ao ist, oder wenn
-
die Beurteilungs-Schwingstärke größer als der Anhaltswert Ar ist.
Die Bedingungen für den unteren und oberen Anhaltswert gelten für jedes einzelne Ereignis
(z. B. Zugvorbeifahrt, KBFmax), während sich der Anhaltswert Ar auf einen über die zu beurteilende Zeit zu bildenden Mittelwert bezieht (KBFTr).
4.1
Subjektive Wahrnehmungsstärke von Erschütterungen
Die Wahrnehmungsstärke von Erschütterungen hängt von der Höhe des KB-Wertes und von
der Frequenzzusammensetzung der Erschütterungseinwirkung ab. Für die subjektive Wahrnehmung spielt daneben das übrige Umfeld (Vorhandensein von anderen störenden Umwelteinflüssen) eine Rolle. Die folgende Tabelle kann deshalb nur zur orientierenden Einschätzung
der Wirkung von Erschütterungen dienen.
7856_03_b_Ersch_Rev1.docx
6
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Tabelle 2:
4.2
Wahrnehmungsstärke von Erschütterungen in Abhängigkeit vom KB-Wert
KB = 1,6
stark spürbar
KB = 0,6
gut spürbar
KB = 0,14
gerade spürbar
KB = 0,1
Fühlschwelle
Sekundärer Luftschall
Wird ein Gebäude durch Erschütterungen angeregt, kann aufgrund der schwingenden Wände
und Decken ein für die Bewohner hörbarer sekundärer Luftschall entstehen. Für die Beurteilung von sekundärem Luftschall gibt es keine direkt verbindliche Richtlinie. In der Regel sind
die Orientierungswerte der 24. BImSchV [2] heranzuziehen. Hierin sind Werte bei Geräuschübertragung innerhalb von Gebäuden und bei Körperschallübertragung angegeben. Danach
gelten tagsüber für Wohnräume und nachts für Schlafräume, unabhängig von der Lage des
Gebäudes und der Gebietseinstufung, folgende Orientierungswerte:
Tabelle 3:
Richtwerte für Sekundärschall in Gebäuden
Beurteilungszeitraum
Büroraum tagsüber
(06:00 – 22:00 Uhr)
Schlafraum nachts
(22:00 – 06:00 Uhr)
Sekundärluftschall
45 dB(A)
30 dB(A)
Die Orientierungswerte in Tabelle 3 beziehen sich auf Mittelungspegel (Lm,sek) über die jeweilige Beurteilungszeit. Es soll vermieden werden, dass kurzzeitige Geräuschspitzen den Richtwert um mehr als 10 dB überschreiten.
5
Durchführung der Untersuchung
Die Messkampagne wurde am 20.04.2017 im Zeitraum von ca. 11:00 Uhr bis ca. 16:30 Uhr
durchgeführt. Hierbei wurden die Erschütterungsimmissionen im Bahnhofsgebäude erfasst.
Die Messungen wurden von Herrn Helmut Venghaus durchgeführt. Kurzzeitig anwesend war
Herr Worms. Zum Zeitpunkt der Messungen war das Wetter sonnig bei einer Temperatur von
ca. 10 °C. Der Boden kann am Messtag als trocken beschrieben werden.
Zum Zeitpunkt der Messungen sind keine Betriebsstörungen bemerkt worden. Lediglich auf
der Stadtseite des Bahnhofgebäudes drangen zeitweise Erschütterungen in das Gebäude ein,
deren Pegel jedoch unterhalb der Erschütterungseinwirkungen aus dem Bahnbetrieb blieben.
Für die Schwingungsmessungen wurden Beschleunigungssensoren auf den jeweiligen Bodenplatten mittels doppelseitigem Klebeband befestigt.
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Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
5.1
Verwendete Messgeräte
Im Rahmen der Messkampagne wurden die in der folgenden Tabelle 4 aufgeführten Messsysteme verwendet.
Tabelle 4: Verwendete Messgeräte
Art der Messgeräte
Parameter
Erschütterungsmesspunkte Hersteller
Messwertspeicherung
Wert
PCB Piezotronics Inc.
MP 1; Anbau
393A26 S/N; 1 V/9,81 m/s2
MP 2; Mitte
393A26 S/N; 1 V/9,81 m/s2
MP 3; Kiosk
393A26 S/N; 1 V/9,81 m/s2
MP 4; Fundament
393A26 S/N; 1 V/9,81 m/s2
digital
Ja
analog
Nein
Die Beschleunigungssensoren unterliegen einer kontinuierlichen Überwachung auf Einhaltung
ihrer Spezifikationen und wurden vor der Messung im Labor der ACCON GmbH mit dem Kalibrator überprüft. Die Anzeigen entsprachen dem Kalibrierwert.
5.2
Lage der Messorte
Zur Erfassung der Schwingungsausbreitung im Gebäude aus den Anregungen des Bahnbetriebs wurden auf den Bodenplatten mehrere Messpunkte befestigt (Abbildung 3).
Die Auswahl der Messorte berücksichtigte dabei die Unterschiede im Aufbau des Gebäudes.
Der mittlere Gebäudeteil (in Abbildung 3 grau gefärbt) ist unterkellert. Die Räume in den Anbauten liegen direkt auf dem Erdreich.
Der Messpunkt MP 4 wurde direkt an der aufsteigenden Wand befestigt und ist somit charakteristisch für die Schwingungseinleitung in das Gebäude aus dem Fundamentbereich.
Die Decke des unterkellerten Bereichs wurde erstellt aus stählernen I-Profilträgern, zwischen
denen Füllmaterial zur Erstellung der Decke eingelegt wurde. Der Sensor des MP 2 befindet
sich auf einem solchen I-Profilträger.
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8
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Abbildung 2: Planskizze mit Position der Messpunkte
5.3
Chronologischer Messablauf
Während der Messkampagne wurden die in der Tabelle 5 dargestellten Züge erfasst. Es ist
dazu anzumerken, dass bis auf eine Ausnahme alle Personenzüge bzw. S-Bahnen im Bahnhof
Pulheim angehalten haben. Alle erfassten Güterzüge fuhren durch.
Tabelle 5: Messablauf am 20.04.2017
Mess.Nr.
Zeit
Zugart
Bemerkung
6
10:45
S-Bahn
hält
7
10:53
Gz
langsam 45 km/h
8
11:13
Pz
hält
9
11:20
S-Bahn
hält
10
11:27
Gz
98 km/h
11
11:31
Pz
durchfahrend 85 km/h
12
11:35
Gz
97 km/h
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9
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Mess.Nr.
Zeit
Zugart
Bemerkung
13
11:36
Gz
90 km/h
14
11:40
S-Bahn
Langzug
15
11:45
Pz
hält
16
11:50
Gz
95 km/h
17
12:03
Gz
96 km/h
18
12:14
Pz
hält
20
12:19
S-Bahn
hält
21
12:31
Gz
98 km/h
22
12:37
S-Bahn
Langzug
23
12:45
Pz
hält
25
13:13
S-Bahn
hält
26
13:25
S-Bahn
hält
27
13:37
S-Bahn
hält
28
13:45
S-Bahn
hält
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10
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
6
Messergebnisse
6.1
Methode zur Messwertermittlung
Es wurden die Schwingsignale als Beschleunigungswerte aufgezeichnet. Die Signale der haltenden Züge wurden bei der Einfahrt und Ausfahrt innerhalb eines Speicherzyklusses erfasst.
Die Messwerte wurden entsprechend der Frequenzfilterung nach DIN 4150/2 [3] in die entsprechenden Erschütterungswerte (KB-Werte) umgewandelt.
6.2
Schwingungswerte auf Messachse
Die nachfolgenden Tabellen geben die Mittelwerte getrennt nach Zugart und Gleis an den
jeweiligen Messpunkten an. Die Einzelwerte der Messungen sind im Anhang aufgelistet
Tabelle 6: Mittlere KBFmax für die Zugarten aus Gleis 1 an den Messorten im
Bahnhofsgebäude
MP
Gleis 1
Anbau
Mitte
Kiosk
Fundament
Gz
0.23
0.39
0.27
0.20
Pz
0.09
0.16
0.15
0.08
S-Bahn
0.07
0.17
0.09
0.06
Tabelle 7: Mittlere KBFmax für die Zugarten aus Gleis 2 an den Messorten im
Bahnhofsgebäude
Gleis 2
Anbau
Mitte
Kiosk
Fundament
Gz
0.23
0.60
0.31
0.22
Pz
0.09
0.17
0.07
0.06
S-Bahn
0.05
0.11
0.07
0.05
Gz = Güterzug
Pz = Regionalverkehr, Lok-bespannt
Die nachfolgenden Diagramme (Abbildungen 4 -9) zeigen die spektrale Zusammensetzung
der gemittelten Schwingpegel an den Messorten. Die rot-gestrichelte Linie zeigt den Schwingpegel des Grundgeräusches (GG) an, der durch Bauarbeiten auf einem benachbarten Grundstück hervorgerufen wurde.
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11
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
0,0001
Frequenz [Hz]
0,001
0,0001
0,01
0,001
0,0001
Frequenz [Hz]
0,001
0,0001
1
1,6
2,5
4
6,3
10
16
25
40
63
100
160
250
Schwingschnelle [dB] re 5*10-8 m/s
0,01
Frequenz [Hz]
7856_03_b_Ersch_Rev1.docx
Frequenz [Hz]
Gleis 2
Kiosk
Avg Gz
Avg S-Bahn
Avg Pz
0,1
Schwingschnelle [dB] re 5*10-8 m/s
Gleis 1
Kiosk
Avg Gz
Avg S-Bahn
Avg Pz
0,1
Gleis 2
Anbau
Avg Gz
Avg S-Bahn
Avg Pz
0,1
1
1,6
2,5
4
6,3
10
16
25
40
63
100
160
250
Schwingschnelle [dB] re 5*10-8 m/s
0,01
Frequenz [Hz]
Schwingschnelle [dB] re 5*10-8 m/s
Gleis 1
Mitte
Avg Gz
Avg S-Bahn
Avg Pz
0,1
1
1,6
2,5
4
6,3
10
16
25
40
63
100
160
250
0,001
1
1,6
2,5
4
6,3
10
16
25
40
63
100
160
250
0,0001
0,01
0,01
0,001
0,0001
1
1,6
2,5
4
6,3
10
16
25
40
63
100
160
250
0,001
1
1,6
2,5
4
6,3
10
16
25
40
63
100
160
250
Schwingschnelle [dB] re 5*10-8 m/s
0,01
Gleis 2
Anbau
Avg Gz
Avg S-Bahn
Avg Pz
0,1
Schwingschnelle [dB] re 5*10-8 m/s
Gleis 1
Anbau
Avg Gz
Avg S-Bahn
Avg Pz
0,1
Frequenz [Hz]
12
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
7
Prognose der Schwingungsimmissionen
7.1
Zukünftige Zugzahlen
Die DB AG prognostiziert für das Jahr 2025 eine Zusammensetzung der täglich auf dieser
Strecke verkehrenden Züge, wie sie in der Tabelle in den Anlagen zu diesem Bericht aufgelistet sind.
Es sind für die Zukunft keine wesentlichen Änderungen bezüglich der Streckengeschwindigkeiten in diesem Streckenabschnitt geplant.
7.2
Prognose der Erschütterungswerte
7.2.1
Prognose KBFmax-Werte
Da sich die Geschwindigkeiten in diesen Streckenabschnitt für Güterzüge und durchfahrende
Personenzüge nicht verändern werden, können die Messergebnisse direkt als Prognosewerte
herangezogen werden.
Nach den Ergebnissen in Tabelle 6 und 7 werden die unteren Anhaltswerte Au für MI (Tabelle
1) von den durchfahrenden Güterzügen an allen Messpunkten sowohl tagsüber als auch
nachts überschritten. Die oberen Anhaltswerte Ao für MI (Tabelle 1) werden von den Güterzügen im Nachtzeitraum zumindest im unterkellerten mittleren Gebäudeteil wesentlich überschritten. Von daher ist festzustellen, dass der Schlaf von Menschen in diesem Gebäude durch
Erschütterungseinwirkungen erheblich gestört wird und eine Nutzung des Gebäudes als normaler Lebensbereich somit nicht zulässig ist.
.
7.2.2
Prognose KBFTr-Werte
Da die unteren Anhaltswerte Au für MI überschritten werden, ist zu prüfen, ob der Beurteilungswert Ar für MI aus der mittleren Einwirkung der Erschütterungen in den jeweiligen Beurteilungszeiträumen unterschritten werden (Tabelle 8).
Tabelle 8: Prognostizierte KBFmax für die Bereiche im Bahnhofsgebäude
Anbau
Mittelbau
Kiosk
KBFTr tagsüber
0,031
0,067
0,040
KBFTr nachts
0,036
0,078
0,046
Im Beurteilungszeitraum Nacht wird der Beurteilungswert Ar für MI überschritten.
7.2.3
Prognose Sekundärer Luftschall
Neben der direkten Wahrnehmung des emittierten Schalles werden auch Schallereignisse
wahrgenommen, die von den raumbegrenzenden Elementen in den Raum hinein abgestrahlt
7856_03_b_Ersch_Rev1.docx
13
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
werden. Dabei werden diese Elemente durch die über das Erdreich weitergeleiteten und in
das Gebäude eindringenden Erschütterungen zu Schwingungen angeregt. Diese Form der
Schallemission wird „sekundärer Luftschall“ genannt. Seine Amplitude ergibt sich zwangsläufig durch die Schwingamplituden, die im Haus auftreten und ist somit direkt proportional zu den
oben berechneten Erschütterungswerten.
In der folgenden Abbildung 3 sind die prognostizierten sekundären Schalldruckpegel als spektrale Auflösung für ein Einzelschallereignis dargestellt.
60
sek.Luftschall [dB(A)]
50
40
Anbau
30
Mitte
Kiosk
20
0
16
20
25
31,5
40
50
63
80
100
125
160
200
250
315
400
10
Frequenz [Hz]
Abbildung 3: Prognose eines Einzelschallereignisses des SekundärSchalldruckpegels in den Räumen des Bahnhofsgebäudes
Aus Abbildung 3 ist ersichtlich, dass die einzelnen Zugvorbeifahrten als sekundärer Luftschall
deutlich vernehmbar sein werden. Die Sekundär-Schallpegel können summiert über den gesamten Frequenzbereich Spitzenwerte über 50 dB(A) erreichen. Störungen des Schlafes wären damit unausweichlich.
Die prognostizierten gemittelten Sekundär-Schallpegel LsekAm werden in Tabelle 9 dargestellt.
Tabelle 9: Prognostizierte LsekAm für die Bereiche im Bahnhofsgebäude
Anbau
Mittelbau
Kiosk
Lsek Am[dB(A)] tagsüber
18,7
22,4
22,6
Lsek Am[dB(A)] nachts
21,2
25,1
24,9
7856_03_b_Ersch_Rev1.docx
14
Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
8
Beurteilung
Für den Prognosehorizont 2025 werden keine Änderungen der Geschwindigkeiten auf diesem
Trassenabschnitt erwartet. Die Erschütterungen aus den Einzelereignissen werden demnach
in gleicher Größe zu erwarten sein, wie sie während der Messkampagne in dem Bahnhofsgebäude angetroffen wurden.
Die Erschütterungsanalyse auf Grundlage durchgeführter Messungen hat zum Ergebnis, dass
der untere Anhaltswert Au nach DIN 4150/2 für Mischgebiete bzw. Dorf-/Kerngebiete (MI)
durch die Erschütterungen vorbeifahrender Güterzüge sowohl tagsüber als auch nachts überschritten werden. Im Nachtzeitraum werden sogar die oberen Anhaltswerte Ao nach
DIN 4150/2 überschritten.
Es konnte festgestellt werden, dass tagsüber die Beurteilungswerte Ar nach DIN 4150/2 für
Mischgebiete eingehalten werden, im Nachtzeitraum werden die Beurteilungswerte Ar wiederum überschritten.
Die mittleren Sekundär-Schallpegel LsekAm halten sowohl tagsüber als auch nachts die Orientierungswerte der 24.BImSchV ein, jedoch werden die Einzelereignisse von Zugvorbeifahrten
Spitzenwerte erreichen, die den Schlaf eindeutig stören.
Damit ergibt sich, dass die geplante Umwidmung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes in Pulheim zu einem Bürobereich und einem Verkaufsbereich in Form der Einstufung als Mischgebiet bzw. Dorf-/Kerngebiet möglich ist, mit der Einschränkung, dass keine Schlafbereiche in
diesem Gebäude zulässig sind.
9
Zusammenfassung
Das ehemalige Bahnhofsgebäude in Pulheim soll zukünftig als Bürogebäude und in einem
Teilbereich als Kiosk genutzt werden.
In einer erschütterungstechnischen Untersuchung wurden die Schwingungen innerhalb des
Gebäudes auf unterschiedlichen Bodenplatten untersucht.
Da sich die Streckengeschwindigkeiten in der Zukunft nicht ändern werden, können die heute
angetroffenen Erschütterungsimmissionen der einzelnen Zugvorbeifahrten in gleicher Höhe
für die Zukunft prognostiziert werden.
Der aus der Anzahl der Züge im Tagesverlauf berechnet Beurteilungswerte Ar für Erschütterungseinwirkungen auf Menschen in Gebäuden in Mischgebieten wird eingehalten. Ebenso
wird der Orientierungswert für Büroräume bezogen auf den Sekundär-Schallpegel eingehalten.
Für den Nachtzeitraum treten unzulässig hohe Immissionswerte bezogen auf Einzelereignisse
als auch auf die Mittelwerte sowohl für die Erschütterungen als auch für den daraus hervorgerufenen Sekundär-Schallpegel auf.
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Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Damit ergibt sich, dass die geplante Umwidmung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes in Pulheim zu einem Bürobereich und einem Verkaufsbereich in Form der Einstufung als Mischgebiet bzw. Dorf-/Kerngebiet möglich ist, mit der Einschränkung, dass keine Schlafbereiche in
diesem Gebäude zulässig sind.
Greifenberg, den 16.05.2017
ACCON GmbH
Dipl.-Ing.(FH) Jörg-M. Czogalla
Dipl.-Phys. Helmut Venghaus
B. Sc. Korbinian Grüner
(Prüfer)
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Bericht-Nr.: ACB-0417-7856/03 Rev. 1
Anlagen
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Mess
Nr.
12
16
29
36
8
18
30
37
6
14
22
25
27
33
39
7
10
13
17
21
32
35
11
15
23
34
40
9
20
MP
Zeit
11:35
11:50
13:54
15:07
Gz
Gz
Gz
Gz
Gz
11:13
12:14
14:13
15:14
Glei
s
1
1
1
1
1
1
1
1
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
1
1
1
1
1
1
1
Gz
Gz
Gz
Gz
Gz
Gz
Gz
Gz
2
2
2
2
2
2
2
11:31
Pz
2
11:45
12:45
14:46
15:45
Pz
Pz
Pz
Pz
Pz
2
2
2
2
S-Bahn
S-Bahn
2
2
10:53
11:27
11:36
12:03
12:31
14:35
14:57
11:20
12:19
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97 km/h
95 km/h
98 km/h kurz
99 km/h
Mittelwert
Pz
Pz
Pz
Pz
Pz
10:45
11:40
12:37
13:13
13:37
14:38
15:38
Anbau
hält
hält
hält
hält
Mittelwert
hält
Langzug
Langzug
hält
hält
hält
hält
Mittelwert
langsam 45 km/h
98 km/h
90 km/h
96 km/h
98 km/h
90 km/h
96 km/h
Mittelwert
durchfahrend 85
km/h
hält
hält
hält
hält
Mittelwert
hält
hält
Erschütterungswerte
Mitte
Kiosk
Fundament
0.21
0.26
0.22
0.22
0.23
0.34
0.56
0.32
0.32
0.39
0.19
0.30
0.21
0.38
0.27
0.27
0.26
0.18
0.08
0.20
0.09
0.08
0.06
0.12
0.09
0.24
0.14
0.07
0.21
0.16
0.16
0.14
0.08
0.21
0.15
0.10
0.05
0.04
0.11
0.08
0.04
0.08
0.07
0.14
0.07
0.05
0.04
0.07
0.10
0.19
0.21
0.35
0.16
0.10
0.10
0.17
0.07
0.07
0.11
0.16
0.08
0.08
0.05
0.09
0.05
0.07
0.10
0.05
0.05
0.04
0.06
0.14
0.28
0.21
0.28
0.17
0.24
0.27
0.23
0.16
0.95
0.71
0.88
0.55
0.40
0.54
0.60
0.11
0.40
0.35
0.37
0.20
0.37
0.38
0.31
0.28
0.26
0.20
0.17
0.20
0.24
0.22
0.06
0.21
0.08
0.05
0.05
0.09
0.17
0.32
0.14
0.11
0.10
0.17
0.07
0.11
0.07
0.06
0.06
0.07
0.04
0.09
0.06
0.05
0.05
0.06
0.04
0.03
0.08
0.06
0.04
0.03
0.04
0.03
Anlagen
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26
28
31
38
13:25
13:45
14:24
15:18
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
S-Bahn
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2
2
2
2
hält
hält
hält
hält
Mittelwert
0.05
0.08
0.07
0.04
0.05
0.09
0.21
0.12
0.10
0.11
0.07
0.15
0.09
0.05
0.07
0.06
0.08
0.05
0.04
0.05
Anlagen