Daten
Kommune
Pulheim
Größe
206 kB
Datum
08.03.2018
Erstellt
26.02.18, 16:51
Aktualisiert
26.02.18, 16:51
Stichworte
Inhalt der Datei
Vorlage Nr.:
77/2018
Erstellt am:
22.02.2018
Aktenzeichen:
IV/61 - ri
Vorlage zur Beratung/Beschlussfassung
Gremium
TOP
ö. Sitzung
Planungsausschuss
X
nö. Sitzung
Termin
08.03.2018
Betreff
Stadt Umland Netzwerk S.U.N.
hier: Beschluss zur Umsetzung des Zukunftskonzeptes und der Berücksichtigung im Prozess der Regionalplanfortschreibung
Veranlasser/in / Antragsteller/in
Haushalts-/Personalwirtschaftliche Auswirkungen
Die Vorlage hat haushaltswirtschaftliche Auswirkungen:
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
ja
X nein
― bei Einzahlungen bzw. Erträgen
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
ja
X nein
― bei Auszahlungen bzw. Aufwendungen
Die Vorlage hat personalwirtschaftliche Auswirkungen:
ja
X nein
Finanzierungsbedarf gesamt:
(ggf. inkl. zusätzlicher Personalkosten)
€
— im Haushalt des laufenden Jahres
€
— in den Haushalten der folgenden Jahre
€
€
€
Die Mittel stehen haushaltswirtschaftlich zur Verfügung:
Finanzierungsvorschlag (und ggf. weitere Erläuterungen):
ja
nein
Vorlage Nr.: 77/2018 . Seite 2 / 3
Beschlussvorschlag
Der Planungsausschuss nimmt das Zukunftskonzept des Stadt Umland Netzwerks (S.U.N.) als Meilenstein auf dem
Weg zu einer gestärkten Zusammenarbeit in der Stadtregion Köln zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt:
1. die Umsetzung der im Zukunftskonzept gemeinsam erarbeiteten Strategien und Schlüsselprojekte langfristig zu
verfolgen und geeignete Möglichkeiten zur Projektrealisierung und -finanzierung auszuloten;
2. auf der Grundlage der Strategien und Zielsetzungen des Zukunftskonzeptes eine interkommunal abgestimmte Position in den Regionalplanungsprozess der Bezirksregierung Köln und die hierfür eingeplanten Region+ -Gespräche
einzubringen.
Erläuterungen
In der Stadtregion Köln haben sich die Stadt Köln und alle Kommunen des ersten und zweiten Ringes (alle Städte des
Kreises, Dormagen, Rommerskirchen) sowie der Rhein-Erft-Kreis im Stadt Umland Netzwerk (S.U.N.) zusammengefunden.
Aus der Attraktivität der Stadtregion ergeben sich Probleme – aber auch Chancen – die gemeinsam bewältigt und auch
genutzt werden sollen. Anlass für diesen Zusammenschluss (der auf bisherigen Aktivitäten aufbauen kann) war ein
Wettbewerb des Landes NRW. Die Initiative S.U.N. konnte dabei mit ihrem Konzept überzeugen und wurde als „Konzept
mit besonderem Vorbildcharakter, das im Ganzen innovativ und integriert angelegt ist“ gewürdigt.
Das S.U.N.-Zukunftskonzept bewegt sich auf drei Ebenen:
Inhalte: Hier geht es vor allem um die Entwicklung der Siedlungsbereiche (auch im Verhältnis zu den Frei- und
Grünflächen) sowie die Mobilität in der Region (die künftig neben dem PKW-/LKW-Verkehr mehr den öffentlichen Verkehr stärken muss),
Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit aller Beteiligten muss auf Augenhöhe geschehen und die Identität der
einzelnen Kommunen gestärkt werden,
Organisation: Die regionale Zusammenarbeit muss organisiert werden. Deshalb wurde eine Geschäftsstelle geschaffen, die beim Rhein-Erft-Kreis angesiedelt ist.
Das Konzept bildet keinen starren Umsetzungsplan, sondern eine dynamische Strategie, die den zukünftigen Weg des
Netzwerks skizziert und konzeptionelle Leitplanken setzt. Hierbei stellt die „Regionale Abstimmung“ ein Qualitätskriterium dar, die den Zugang zu Fördermöglichkeiten deutlich erleichtert. S.U.N. gibt den Interessen der einzelnen Kommunen auch in formellen Prozessen (insbesondere der Regionalplanung) ein sehr viel größeres Gewicht und hilft daher
allen Beteiligten.
S.U.N. fügt sich in die kommunalen Initiativen, die die wichtigen Veränderungen im Kreis und der Region begleiten und
dabei die formellen Strukturen (z.B. Regionalplan) ergänzen sollen, ein. Hierbei sind für den Strukturwandel im rheinischen Revier die IRR, terra nova etc. zu nennen, in der Stadtregion Köln vor allem der Interkommunale Arbeitskreis
(IntAk). S.U.N. arbeitet mit den anderen Initiativen im Umland von Köln und Bonn im Rahmen des Region Köln-Bonn
e.V. zusammen.
Seit der Würdigung des Zukunftskonzeptes durch das Land NRW wurde bereits Folgendes
erreicht bzw. in die Wege geleitet:
Vorlage Nr.: 77/2018 . Seite 3 / 3
Die S.U.N.-Geschäftsstelle wird zunächst bis zum 31.05.2018 in Vollzeit weitergeführt. Die Sachkosten werden anteilig
von den Städten Köln und Dormagen sowie der Gemeinde Rommerskirchen finanziert. Die Personalkosten trägt der
Kreis stellvertretend für die zehn kreisangehörigen Kommunen.
Im Juni 2017 hat ein erster planungspolitischer Austausch zwischen der Verwaltung und
den planungspolitischen Sprechern zur regionalen Zusammenarbeit stattgefunden. Ein solcher Austausch soll in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Im Rahmen einer Fördermaßnahme des Bundes wurde zusammen mit der Universität Bonn und der RWTH Aachen ein
Förderantrag für ein Projekt gestellt, mit dem strategische Ansätze geschaffen werden sollen, die Siedlungsstrukturen
und Freiraumqualitäten (in Kooperation mit der Landwirtschaft) funktional und optimal miteinander verbinden. Die Fördermaßnahme kann u.a. das Personal der S.U.N.-Geschäftsstelle für eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren zu 100%
finanzieren. Eine Entscheidung wird demnächst erwartet.
Die Stadt-Umland-Kooperationen um Köln und Bonn wollen auf Dauer mit dem Region Köln/Bonn e.V. zusammenarbeiten und in einem gemeinsamen Termin mit der zuständigen Ministerin Scharrenbach am 13.02.2018 ihre Erwartung
darstellen, dass regionale Kooperationen bei Fördermaßnahmen besonders berücksichtigt werden sollten.
Als Auftakt der Kooperation zwischen dem S.U.N. und seinen beiden Nachbarverbünden Raumperspektive 2035 und
shaREgion fand im Oktober 2017 eine Fachveranstaltung zum Thema Baulandmanagement im Kreishaus statt. Sie
diente dem Austausch über die unterschiedlichen Herangehensweisen und Methoden des Baulandmanagements in den
S.U.N.-Kommunen und setzte hinsichtlich der Erfordernisse einer hohen Siedlungsflächenentwicklung wichtige Impulse.
Im Rahmen der Leitstrategie mobilVERNETZEN wurde die Arbeitsgruppe Mobilstationen (MobS) gegründet, um auf
Grundlage einer einheitlichen Definition konkrete Standorte für Mobilstationen zu identifizieren und zu entwickeln.
Die nächsten Schritte:
1. Das S.U.N.-Zukunftskonzept wird in den Gremien aller Partner ratifiziert.
2.
Auf der Grundlage eines gemeinsamen Verkehrsleitbildes soll ein Regionales Mobilität- und Verkehrsinfrastrukturkonzept (ReMoVe) für die S.U.N.-Region entwickelt werden, das die bisherige Verkehrsentwicklungsplanung auf Kreisebene umfasst, thematisch erweitert und räumlich auf die Gebiete der Gemeinde Rommerskirchen und der Stadt Dormagen sowie der Stadt Köln bis zum Militärring ausgedehnt wird. Die Bürgermeister
der Gemeinde Rommerskirchen und der Stadt Dormagen haben bereits ihr Interesse an einer entsprechenden
Kooperation bekundet; der Rhein-Kreis-Neuss sowie die Stadt Köln unterstützen ebenfalls die Erstellung eines
solchen Konzeptes.
3. Im Sommer 2018 startet die Bezirksregierung Köln den Prozess Region+. Für die Ballungsräume
Köln/Leverkusen und Bonn (ggf. Aachen) zeichnen sich Flächenengpässe ab. Nach den Vorgaben des LEP
sind regionale Lösungen erforderlich. Solche regionalen Lösungen entlasten nicht nur die Kernstadt, sondern
schaffen auch neue Entwicklungsmöglichkeiten für Kommunen im ersten, vor allem auch im zweiten Ring. Der
S.U.N.-Lenkungskreis bereitet sich derzeit auf den Prozessstart vor.
Diese Vorlage wird nahezu inhaltsgleich im Kreistag und voraussichtlich analog in allen Partnerkommunen vorgelegt.
Das Zukunftskonzept des S.U.N. ist abrufbar auf der Website des Netzwerkes oder auf der Website zu den StadtUmland-Verbünden des Landes NRW:
https://www.stadt-umland-netzwerk.de/
http://www.stadtumland-nrw.de/phase-2-ergebnisse/stadt-umland-netzwerk-sun.html