Daten
Kommune
Kerpen
Größe
238 kB
Datum
13.03.2018
Erstellt
26.01.18, 14:00
Aktualisiert
26.01.18, 14:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
ÜBERÖRTLICHE
PRÜFUNG
Grünflächen der Stadt Kerpen
im Jahr 2017
Seite 1 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
INHALTSVERZEICHNIS
Inhalte, Ziele und Methodik
3
Grünflächen allgemein
4
Organisation und Steuerung
4
Strukturen
7
Park- und Gartenanlagen
8
Strukturen
8
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
9
Spiel- und Bolzplätze
10
Strukturen
10
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
11
Straßenbegleitgrün
12
Strukturen
12
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
12
Gesamtbetrachtung Grünflächen
14
Sportaußenanlagen
15
Organisation und Steuerung
15
Strukturen
16
Seite 2 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Inhalte, Ziele und Methodik
Die GPA NRW untersucht in diesem Prüfgebiet, wie die Kommunen mit ihren Grünflächen umgehen und analysiert bestimmte Nutzungsformen.
Was unter dem Begriff Grünflächen zu verstehen ist, welche Nutzungsformen also darunter zu
fassen sind, ist nicht allgemeingültig definiert. Aus diesem Grund legt die GPA NRW die nachfolgenden Nutzungsformen fest, die Grundlage für die Darstellung kommunaler Grünflächen in
diesem Prüfgebiet sind:
• Park- und Gartenanlagen,
• Sonderanlagen (wie z. B. Kurpark, botanischer Garten),
• Spiel- und Bolzplätze,
• Straßenbegleitgrün,
• Außenanlagen an städtischen Gebäuden,
• Friedhöfe,
• Biotope, Ausgleichsflächen,
• Gewässer,
• Forst und
• Kleingartenanlagen.
Ziel der Prüfung ist es, Handlungsmöglichkeiten und Potenziale aufzuzeigen, um den Haushalt
zu konsolidieren und das Grünflächenmanagement zu optimieren.
Dazu untersucht die GPA NRW, zum einen wie die Kommune ihre kommunalen Grünflächen
steuert und organisiert. Zum anderen beleuchten wir die örtlichen Strukturen. Zudem analysieren wir die Nutzungsformen Park- und Gartenanlagen, Spiel- und Bolzplätze und Straßenbegleitgrün bezogen auf die vorgehaltenen Flächen wie auch deren Pflege und Unterhaltung. Basis für die interkommunalen Kennzahlenvergleiche sind die gesamten Aufwendungen (vollständiger Ressourcenverbrauch) bzw. die Vollkosten.
Anhand von Benchmarks ermittelt die GPA NRW für die Kennzahl „Aufwendungen Unterhaltung
und Pflege“ der drei Nutzungsformen Potenziale. Die Sportaußenanlagen sind zwar grundsätzlich auch zu den kommunalen Grünflächen zu zählen. Die GPA NRW betrachtet sie in dieser
Prüfung aber separat. Hier steht die Analyse der Steuerung und Organisation sowie der Flächensituation und Auslastung im Vordergrund.
Seite 3 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Grünflächen allgemein
Organisation und Steuerung
Die GPA NRW analysiert die Organisation und Steuerung anhand des Erfüllungsgrades Grünflächenmanagement. Diese Kennzahl zeigt, ob und inwieweit die Stadt Kerpen ihre Grünflächen
und deren Bewirtschaftung effizient steuert.
Der Erfüllungsgrad beruht auf einer Nutzwertanalyse. Hierzu stellt die GPA NRW einheitliche
1
Fragen und ordnet die Antworten auf einer Skala von 0 bis 3 ein. Danach gewichtet sie diese
Bewertung entsprechend ihrer Bedeutung für eine wirtschaftliche und erfolgreiche Steuerung
der Grünflächen. Hieraus ergeben sich Punkte, deren Summe ins Verhältnis gesetzt wird zur
maximal erreichbaren Punktzahl. Die in Prozenten ausgedrückte Verhältniszahl ist der Erfüllungsgrad.
Erfüllungsgrad Grünflächenmanagement
Fragen
Erfüllungsgrad
Bewertung/
Skalierung
Erfolgt die Aufgabenerledigung im Bereich
der Grünflächen zentral?
vollständig
erfüllt
3
2
6
6
Liegt ein Freiflächenentwicklungskonzept
vor?
vollständig
erfüllt
3
2
6
6
Gibt es Informationen zur Bürgerzufriedenheit?
ansatzweise
erfüllt
1
1
1
3
Bestehen Zielvorgaben durch die Verwaltungsführung?
ansatzweise
erfüllt
1
2
2
6
Wurden operative Ziele für die Unterhaltung der Grünflächen gesetzt und dokumentiert?
nicht erfüllt
0
3
0
9
Gibt es ein zentrales (produktübergreifendes) Grünflächeninformationssystem
(GIS/GRIS)?
überwiegend
erfüllt
2
3
6
9
Sind Standards für die Unterhaltung der
Grünflächen definiert?
überwiegend
erfüllt
2
3
6
9
Ist eine Kostenrechnung implementiert?
vollständig
erfüllt
3
3
9
9
ansatzweise
erfüllt
1
2
2
6
Ist ein Berichtswesen vorhanden?
nicht erfüllt
0
2
0
6
Besteht ein eindeutiges AuftraggeberAuftragnehmer-Verhältnis?
vollständig
erfüllt
3
3
9
9
Werden die Aufwendungen des Bauhofes
nicht erfüllt
0
3
0
9
Werden Kennzahlen (u. a. zur Wirtschaftlichkeit) erhoben?
1
erreichte Punkte
Gewichtung
Optimalwert
nicht erfüllt = 0; ansatzweise erfüllt = 1; überwiegend erfüllt = 2; vollständig erfüllt = 3
Seite 4 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Fragen
Erfüllungsgrad
Bewertung/
Skalierung
vollständig
erfüllt
3
erreichte Punkte
Gewichtung
Optimalwert
als Leistungspreise verrechnet?
Wird die Aufgabenerledigung einer regelmäßigen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
unterzogen?
2
Punktzahl gesamt
6
6
53
93
Erfüllungsgrad in Prozent
57
Zusammenfassung der Ist-Situation und Handlungsempfehlungen
• Der Erfüllungsgrad mit 57 Prozent ist zufriedenstellend. Damit positioniert sich die Stadt
Kerpen im interkommunalen Vergleich der großen kreisangehörigen Kommunen leicht
über dem interkommunalen Mittelwert von 55 Prozent.
• Die Aufgaben im Bereich der Grünflächen werden zentral vom Baubetriebshof gesteuert
und wahrgenommen. Nach den grundsätzlichen Vorgaben in den Flächennutzungs- und
Bebauungsplänen plant der Baubetriebshof die Art der Ausführung. Da somit Planung
und Ausführung in einer Hand liegen, entscheiden auch die Folgekosten die Art der Ausführungen. Im Rahmen des Budgets entscheidet der Baubetriebshof über den Umfang
der Fremdvergaben. Derzeit erfolgen Fremdvergaben nur im Bereich der Baumpflege.
• Die Übertragung der Personalhoheit im Budget wäre wirtschaftlich sinnvoll. Dann könnte
der Baubetriebshof bei Fluktuationen über die Wiederbesetzung oder einer Fremdvergabe entscheiden. Das wäre auch ein Beitrag für wirtschaftliches Verwaltungshandeln und
eine Herausforderung für kreative Lösungsansätze.
• Die Stadt Kerpen verfügt über eine Freiraumplanung. Das Freiflächenentwicklungskonzept setzt sich aus verschiedenen Freiraumplanungen in den einzelnen Stadtbezirken
zusammen. Bei der Planung des Radwegnetzes erfolgt eine Zusammenarbeit mit den
benachbarten Kommunen.
• Bisher gibt es seitens der Verwaltungsleitung bezogen auf die Grünflächen noch keine
ausformulierten strategischen Ziele. Strategische Ziele könnten Fragen der Wert- und
Substanzerhaltung, Verbesserung des Klimaschutzes, Attraktivität bestimmter Bereich
etc. beschreiben. Im Haushaltssicherungskonzept wird als Ziel eine deutliche Reduzierung der Kinderspielplätze genannt. Ein entsprechendes Konzept befindet sich in der
Umsetzung (siehe Vorlage an den Jugendhilfeausschuss Drs. 128.17 – Sitzung am 30.
März 2017).
• Ein zentrales Grünflächeninformationssystem befindet sich derzeit noch im Aufbau und
soll Ende 2017 umfassend verfügbar sein. Auf der Grundlage von Daten aus der Befliegung wurden und werden derzeit noch die Flächen um Angaben zu den vorhandenen
Vegetationsarten ergänzt und in das System eingepflegt.
• Grundsätzlich gibt es bereits die Definition von vier Pflegeklassen. Derzeit werden die
einzelnen Objekte/Flächen diesen Pflegeklassen zugeordnet. Abschließend soll
Seite 5 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
2018/2019 ein das ganze Stadtgebiet umfassende Pflegehandbuch zur Verfügung stehen.
• Im Baubetriebshof ist personell und fachlich die Stelle eines Kostenrechners eingerichtet.
Die Stundenverrechnungssätze werden noch von der Kämmerei (Abt. 20-1) auf der Basis
einer Vollkostenrechnung ermittelt. Im Zuge der jährlichen Abschlussbuchungen erfolgt
eine interne Leistungsverrechnung. Einzelaufträge werden unmittelbar nach der Leistungserbringung abgerechnet.
• Anlassbezogen wurden bisher Kennzahlen ermittelt und fortgeschrieben, z. B. bei
Fremdvergaben und für die Aufwendungen für Spielgeräte auf den öffentlichen Spielplätzen. 2018 soll auf der Grundlage valider Flächendaten für die Steuerung ein Kennzahlenset verfügbar sein.
• Bereits seit 2005 besteht auf der Grundlage eines Leistungsverzeichnisses ein eindeutiges Auftraggeber-/Auftragnehmerverhältnis. Dieses wird nach Fertigstellung des Grünflächeninformationssystems weiter konkretisiert.
• Im Rahmen dieser Prüfung konnte seitens des Baubetriebshofes an verschiedenen Beispielen dargelegt werden, dass eine regelmäßige Prüfung der wirtschaftlichen Aufgabenerledigung erfolgt, bzw. auch zukünftig notwendig ist:
• 2015 wurde der gesamte Fuhrpark (Großgeräte) einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung unterzogen. Die Ergebnisse sind Gegenstand der zukünftigen Investitionsplanung. Es wird auf dieser Grundlage auch anlassbezogen geprüft, ob die Anmietung von Großgeräten oder eine Anschaffung wirtschaftlich ist.
• Nach Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen werden Baumkontrollen mit eigenen Kräften GPS-unterstützt durchgeführt. Baumpflegearbeiten werden größtenteils von
Externen wahrgenommen.
• Die regelmäßige Kontrolle der Spielgeräte auf den Spielplätzen soll zukünftig auch
GPS-unterstützt erfolgen.
• Mithilfe des GPS-Einsatzes wird die Routenplanung des Winterdienstes ständig
optimiert.
• Als Maßnahme im Haushaltssicherungskonzept wurde ab dem 11. Januar 2017 für
die gesamte Verwaltung die Frühstückspause abgeschafft. Allein für den Baubetriebshof können dadurch die Produktivzeiten um ca. 3.000 Stunden/Jahr optimiert
werden. Dies entspricht einer Einsparung von zwei Vollzeit-Stellen, entsprechend
rund 90.000 Euro pro Jahr.
• Für das Verbringen der Mittagspausen auf dem Baubetriebshofgelände fallen Verlustzeiten von ca. 6.000 Stunden/Jahr (für Rüstzeiten vor Ort, Fahrzeiten). Das
entspricht lt. Jahresarbeitszeitberechnung einem Volumen von 2,28 Vollzeitmitarbeitern (ca. 100.000 Euro/Jahr). Der Baubetriebshof wird nach Lösungen suchen,
das Verbringen der Mittagszeiten auf dem Baubetriebshofgelände deutlich zu verringern.
Seite 6 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Strukturen
Die örtlichen Strukturen sind nicht ausschließlich von kommunalen Flächen geprägt. Deshalb
2
stellt die GPA NRW an dieser Stelle die Erholungs- und Grünflächen dar. Darunter hat die GPA
NRW die Erholungsflächen, landwirtschaftliche Flächen, Waldflächen, Wasserflächen, Flächen
anderer Nutzungen und das Straßenbegleitgrün summiert. Hier fließen alle Flächen unabhängig
davon ein, ob es sich um kommunale Flächen handelt oder nicht.
Strukturdaten Grünflächen allgemein 2014
Kennzahl
Bevölkerungsdichte
in Einwohner je km²
Kerpen
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
563
379
2.063
969
613
838
1.323
35
Erholungs- und
Grünfläche je Einwohner in m²
1.405
216
2.235
880
485
804
1.209
35
Anteil Erholungsund Grünfläche an
Gemeindefläche in
Prozent
79,2
44,6
84,7
67,7
60,4
69,6
75,3
35
Die Stadt Kerpen zählt mit 64.171 Einwohnern (Stand 31.Dezember 2015 lt. IT NRW) zu den
einwohnerschwächeren der großen kreisangehörigen Kommunen in NRW. Die Fläche umfasst
113,92 km². Die Bevölkerung verteilt sich auf elf Stadtteile, wobei die drei Stadtteile Kerpen,
Sindorf und Horrem mit 12.763 bis 18.000 Einwohner die größten sind. Mit 563 Einwohnern je
km² liegt die Bevölkerungsdichte sehr deutlich unter dem interkommunalen Mittelwert. Über
dem Mittelwert liegt mit 79,2 Prozent der Anteil der Erholungs- und Grünflächen an der Gemeindefläche. Ebenfalls deutlich über dem Mittelwert liegt die einwohnerbezogene Flächenbetrachtung der Erholungs- und Grünflächen.
Die Stadt Kerpen bietet ihren Anwohnern und Besuchern vielseitige Möglichkeiten einer aktiven
Freizeitgestaltung in der Natur. Hervorzuheben sind die erfolgreichen Bemühungen der Stadt,
ehemals vom Braunkohleabbau genutzte Flächen zu rekultivieren und als Naherholungsgebiete
zu nutzen. Auf die umfangreichen Informationen auf der Homepage der Stadt Kerpen wird verwiesen.
2
Auswertung lt. IT-NRW, Katasterfläche nach der tatsächlichen Art der Nutzung
Seite 7 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Park- und Gartenanlagen
Als Park- und Gartenanlagen gelten hier die Freiflächen einer Kommune, die einer – wenn auch
geringen – Pflege unterliegen. Ausgenommen davon sind Flächen, die
• einem Gebäude, einem Gewässer oder dem Straßenkörper zuzuordnen sind,
• einer bestimmten Nutzung dienen (z. B. Sportplätze, Spiel- und Bolzplätze),
• land- und forstwirtschaftlich genutzt werden sowie
• sonstige Parkanlagen (z. B. Kurpark, botanischer Garten).
Strukturen
2012 erfolgte eine Befliegung des Stadtgebietes. Danach wurde mit der Auswertung der Daten
begonnen. Die Grünflächen wurden in Objekte aufgeteilt und den Pflegearten (Park- und Gartenanlagen, Straßenbegleitgrün, u.a.) zugeordnet. Zum Zeitpunkt waren noch nicht alle Flächendaten exakt ausgewertet. Ferner fehlt noch die abschließende Aufteilung in einzelne Vegetationsarten. Bis Ende 2017 sollen alle Daten im Flächeninformationssystem verfügbar sein.
Der gegenwärtige Datenstand wird nach Übereinstimmung mit dem Baubetriebshof noch nicht
als valide beurteilt. Darum dienen nachfolgende Auswertungen nur als Groborientierung.
Strukturkennzahlen Park- und Gartenanlagen 2014
Kennzahl
Kerpen
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Fläche Park- und
Gartenanlagen
je Einwohner in
m²
6,9
3,3
16,6
9,3
7,1
9,4
11,2
19
Durchschnittliche
Größe der Parkund Gartenanlagen in m²
3.356
1.024
57.927
10.870
3.831
7.274
9.749
17
Die Fläche der Park- und Gartenanlagen je Einwohner liegt in Kerpen deutlich unter dem Mittelwert. Im Hinblick darauf, dass die Erholungsflächen in Kerpen deutlich über dem interkommunalen Mittelwert liegen, besteht nicht die Notwenigkeit, ein großes Angebot an Park- und
Gartenanlagen vorzuhalten. Nach den ersten Auswertungen der Stadt Kerpen besteht im
Stadtgebiet eine Fülle kleiner Park- und Gartenanlagen, die einen höheren Unterhaltungsaufwand erfordern. Die Stadt Kerpen hat das erkannt. 2015 gab der Verwaltungsvorstand den generellen Auftrag, sämtliche Flächen dahin gehend zu untersuchen, ob sie anders genutzt werden können. Der Baubetriebshof hat ca. 15 Flächen benannt, bei denen eine Vermarktung
denkbar ist. Der Liegenschaftsbereich prüft, ob Verkäufe möglich sind. In einigen Fällen werden bereits Flächen zum Verkauf angeboten.
Seite 8 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Wie bereits ausgeführt, sind die Flächenangaben auch für die einzelnen Vegetationsarten derzeit noch nicht valide. Darum wird auf eine grafische Darstellung der Aufwendungen der Stadt
Kerpen im interkommunalen Vergleich verzichtet.
Der von der GPA NRW gebildete Benchmark für Park- und Gartenanlagen beträgt 1,20 Euro/m². Die Auswertung der vorliegenden Daten zeigt, dass die Stadt Kerpen 2014 1,41 Euro /
m² für die Unterhaltung ihrer Park- und Gartenanlagen aufgewendet hat. Nach Vorliegen der
endgültigen Flächendaten Ende 2017 wird die Stadt Kerpen ihre Positionierung im interkommunalen Vergleich in den Blick nehmen.
Seite 9 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Spiel- und Bolzplätze
Die GPA NRW betrachtet hier die öffentlich zugänglichen kommunalen Spiel- und Bolzplätze.
Somit bleiben solche an Schulen und Kindergärten unberücksichtigt.
Strukturen
Die Stadt Kerpen unterhält im Jahr 2014 100 öffentliche Spielplätze und neun Bolzplätze. Die
Spielplätze umfassen eine Fläche von 146.752 m² und die Bolzplätze eine Fläche von 69.743
m². Die nachfolgende Betrachtung umfasst somit eine Fläche von 208.495 m².
Strukturkennzahlen Spiel- und Bolzplätze 2014
Kennzahl
Kerpen
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2.
Quartil
(Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Fläche der Spiel- und
Bolzplätze je Einwohner unter 18 Jahre in
m²
18,0
6,0
18,9
13,1
11,7
13,1
15,3
21
Anzahl der Spiel- und
Bolzplätze je 1.000
Einwohner unter 18
Jahre
9,4
3,4
13,4
7,9
6,0
7,7
10,0
21
Anzahl der Spielgeräte
je 1.000 m² Spielplatzfläche
3,7
2,3
11,3
5,0
3,7
4,6
5,7
21
1.913
1.069
3.055
1.740
1.515
1.668
1.939
21
Durchschnittliche
Größe der Spiel- und
Bolzplätze
Bezogen auf das Jahr 2014 ist ein deutlich über dem Mittelwert liegendes Angebot zu erkennen. Die Stadt Kerpen hat bereits 2014 eine Überversorgung festgestellt und eine Bestandsanalyse in den einzelnen Stadtteilen vorgenommen. Ziel war es, die Überversorgung
abzubauen und die frei werdenden Flächen der Wohnbebauung zuzuführen. Das Ergebnis der
Analyse wurde in einem Spielplatzkonzept – Prüfung möglicher Wohnnachnutzungen – differenziert für jede infrage kommende Spielplatzfläche dargestellt. Der Rat der Stadt Kerpen hat in
seiner Sitzung am 20. Dezember 2016 als Umsetzungsmaßnahme für das Haushaltssicherungskonzept die empfohlene Reduzierung der Spielplätze beschlossen. Nach Abschluss der
Maßnahmen soll die Stadt Kerpen noch über 87 Spielplätze mit einer Gesamtfläche von
192.994 m² verfügen. Die Stadt rechnet mit Verkaufserlösen von über 1,7 Mio. Euro und jährliche Einsparungen für die Unterhaltung von über 44.000 Euro.
Feststellung
Auf Grundlage einer strukturierte Herangehensweise und einer eindeutigen Beschlusslage
hat die Stadt Kerpen die Voraussetzungen für eine Reduzierung von Spielflächen geschaffen. Mit dem Rückbau der vorgesehenen Flächen wurde begonnen.
Seite 10 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
2014 wendete die Stadt Kerpen für die Unterhaltung der Spiel- und Bolzplätze über 630.000
Euro auf. Auffällig ist der hohe Bilanzwert der Spielgeräte (1,2 Mio. Euro). Bezogen auf 549
Spielgeräte beträgt der Bilanzwert je Spielgerät 2.249 Euro. Der Mittelwert liegt bei 1.800 Euro.
Das hat Auswirkungen auf die Höhe der Aufwendungen für Spiel- und Bolzplätze. Über einen
langen Zeitraum wurde in Kerpen der Grundsatz verfolgt, dass jedes Spielgerät nur einmal im
Stadtgebiet vorhanden sein soll. Diese Vielfalt verursacht noch heute hohe Kosten für die Ersatzteilbeschaffung. Ferner sind die Spielgeräte noch größtenteils aus Holzkonstruktionen. Diese verursachen naturgemäß einen höheren Unterhaltungsaufwand.
Aufwendungen für die Unterhaltung der Spiel- und Bolzplätze je m² in 2014
Kerpen
1. Quartil
3,03
2. Quartil (Median)
3,34
3,93
3. Quartil
Anzahl Werte
4,40
17
Die vorgenannten Besonderheiten in Kerpen spiegeln sich im hohen Unterhaltungsaufwand je
Spielgerät mit 356 Euro wider. Der Mittelwert beträgt 282 Euro je Spielgerät. Die Aufwendungen
für die Grünpflege je m² befinden sich mit 1,36 Euro exakt am interkommunalen Mittelwert.
Dass trotz der hohen Einzelaufwendungen die Stadt Kerpen den Benchmark unterschreitet,
liegt in der ungewöhnlichen durchschnittlichen Größe je Spielplatz mit 6.860 m² (interkommunaler Mittelwert 2.265 m²) begründet. Die hohen Aufwendungen in Höhe von 195.000 Euro für die
Spielgeräteunterhaltung verteilen sich auf eine ungewöhnlich große Fläche.
Empfehlung
Die Stadt Kerpen sollte den begonnenen Konsolidierungsprozess mit Nachdruck und beschleunigt umsetzen.
Seite 11 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Straßenbegleitgrün
Unter Straßenbegleitgrün versteht die GPA NRW alle unbefestigten Randbereiche innerhalb der
Straßenparzelle. Hierzu gehören insbesondere Grünflächen innerhalb eines Verkehrskreisels,
Bankette und Böschungen, Straßenbäume, Pflanzbeete sowie Pflanzkübel.
Strukturen
Wie bereits zu den Park- und Gartenanlagen ausgeführt, sind die Daten auch für das Straßenbegleitgrün noch nicht valide. Darum dienen auch die nachfolgenden Auswertungen nur als
Groborientierung.
Die Stadt Kerpen gibt eine Straßenbegleitgrünfläche von 1.474.427 m² an. Davon sind ca. 1.1
Mio. m² Grünflächen an 298 km Wirtschaftswegen.
Strukturkennzahlen Straßenbegleitgrün 2014
Kerpen
Minimum
Maximum
Mittelwert
1.
Quartil
2.
Quartil
(Median)
3.
Quartil
Anzahl
Werte
Fläche Straßenbegleitgrün
je Einwohner in m²
23,0
1,1
17,6
5,6
2,7
4,1
5,8
18
Anteil Fläche Straßenbegleitgrün an der Verkehrsfläche in Prozent
31,4
4,0
30,7
13,1
8,8
11,9
13,7
10
4
8
76
33
23
30
38
14
Kennzahl
Anzahl der Bäume je
1.000 m² Straßenbegleitgrün
Die vorliegenden Daten zeigen, dass die Stadt Kerpen in der Einwohnerbetrachtung einen sehr
hohen Flächenanteil als Straßenbegleitgrün vorhält.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Auch bei Straßenbegleitgrün sind die Flächenangaben für die einzelnen Vegetationsarten derzeit noch nicht valide. Darum wird auf eine grafische Darstellung der Aufwendungen der Stadt
Kerpen im interkommunalen Vergleich verzichtet.
Der von der GPA NRW gebildete Benchmark für Straßenbegleitgrün beträgt 1,50 Euro/m². Die
Auswertung der vorliegenden Daten zeigt, dass die Stadt Kerpen 2014 2,06 Euro / m² für die
Unterhaltung des Straßenbegleitgrüns aufgewendet hat. Hierbei wurde berücksichtigt, dass nur
etwa 38 Prozent der Grünflächen an 298 km Wirtschaftswegen vom Baubetriebshof gepflegt
werden. Der Rest bleibt sich selbst überlassen oder wird von Landwirten im Rahmen der Feldbestellungen bearbeitet.
Seite 12 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Nach Vorliegen der endgültigen Flächendaten Ende 2017 wird die Stadt Kerpen ihre Positionierung im interkommunalen Vergleich auch für das Straßenbegleitgrün in den Blick nehmen.
Seite 13 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Gesamtbetrachtung Grünflächen
Nachfolgend stellt die GPA NRW die Analyseergebnisse und wesentlichen Handlungsempfehlungen aus den zuvor betrachteten Bereichen zusammenfassend dar:
• Die bereits vorhandene zentrale Aufgabenerledigung durch den Baubetriebshof ermöglicht die zügige Umsetzung notwendiger Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung.
• Die Verfügbarkeit des im Aufbau befindlichen Grünflächeninformationssystems bis Ende
2017 ist sicherzustellen.
• Eine kennzahlengestützte Steuerung soll ab 2018 erfolgen.
• Auf der Grundlage valider Flächendaten für die einzelnen Nutzungsarten sollten zeitnah
dann erkannte Maßnahmen zur Aufwandreduzierung umgesetzt werden.
• Die bereits heute erkennbaren Aufwendungen je m² bei den Park- und Gartenanlagen
und dem Straßenbegleitgrün lassen auf Möglichkeiten der Aufwandsreduzierung schließen.
• Die Reduzierung kleiner Park- und Gartenanlagen sollte mit großer Intensität weiter verfolgt werden
• Die GPA NRW begrüßt die strukturierte Herangehensweise an das Thema „Aufgabe von
Spielplätzen“ und die eindeutige Beschlusslage. Der begonnene Konsolidierungsprozess
sollte mit Nachdruck und beschleunigt umgesetzt werden.
KIWI-Bewertung
Die GPA NRW bewertet das Handlungsfeld Grünflächen der Stadt Kerpen mit dem
Index 3.
Seite 14 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Sportaußenanlagen
Die GPA NRW betrachtet hier zunächst kommunale – also in der Bilanz ausgewiesene – Sportplatzanlagen im Sinne der DIN 18035-1 (Sportplätze, Teil 1: Freianlagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Maße). Wir beziehen auch Sportanlagen ein, deren Pflege und Unterhaltung ganz oder teilweise an die Vereine übertragen worden sind. Ebenso berücksichtigen wir
Flächen, die die Kommune für Sportaußenanlagen gepachtet hat. Stadien wie auch Spiel- und
Bolzplätze finden an dieser Stelle keine Berücksichtigung. Sportanlagen im Eigentum von Vereinen oder Dritten fließen zunächst nicht in die Kennzahlen ein. Die GPA NRW nimmt sie jedoch informativ mit auf und analysiert auch diese Flächen.
Die Kennzahl zur Sportnutzfläche sowie die Bedarfsberechnung beziehen sich auf die Spielfelder bzw. den Fußballsport. Sonstige Sportnutzflächen, wie z. B. Laufbahnen, Sprunganlagen,
Beachvolleyballfelder, und deren Nutzung betrachtet die GPA NRW in dieser Prüfrunde hingegen nicht.
Organisation und Steuerung
• Die Produktverantwortung ist der Abteilung 10-2 (Sport und Kultur) zugeordnet. In dieser
Organisationseinheit ist auch die grundsätzliche Aufgabenerledigung angesiedelt.
• Seit Mitte 2016 besteht auf Veranlassung des Bürgermeisters das Projekt „Umsetzung
einer Sportstättenzielplanung“. Projektverantwortlicher ist der Leiter des Amtes 15. Die
Beauftragung umfasst zwei Themenschwerpunkte:
• Übertragung von Unterhaltungsaufgaben an die Vereine gemäß Ratsbeschluss
vom 08. November 2016 und
• Investitionszuschüsse an Vereine für die Erstellung von Kunstrasenplätzen gemäß
Ratsbeschluss vom 20. Dezember 2016.
• 2013 hat die Stadt Kerpen ein externes Planungsbüro mit der Erstellung einer Sportstättenzielplanung beauftragt (Kosten ca. 20.000 Euro). Es sollte der Istzustand der Sportund Bolzplätze festgestellt, Maßnahmen empfohlen und Perspektiven aufgezeigt werden.
Diese Zielplanung wurde am 31.Januar 2015 dem Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur zur Beratung vorgelegt. Eine Vorlage an den Rat der Stadt Kerpen erfolgte nicht.
• Mit einem weiteren Auftrag an das externe Planungsbüro bat die Stadt Kerpen um Prüfung, ob durch die Übertragung von Sportaußenanlagen und Sportlerheimen an die Vereine Kosten eingespart werden können. Das Ergebnis der Prüfung (Bericht vom 23. März
2016) wurde der GPA NRW für die überörtliche Prüfung vorgelegt. Die Kosten für diese
Untersuchung beliefen sich auf ca. 13.000 Euro.
• Die belegten Nutzungszeiten liegen getrennt für jede Sportstätte vor. Eine Auswertung für
die Weiterentwicklung des Sportangebotes erfolgte bisher nicht.
Seite 15 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
• Eine anlagenscharfe Erhebung aller Aufwendungen wird vom Baubetriebshof vorgenommen. Diese wurden bisher aber nicht in eine Sportstättenbeurteilung mit einbezogen.
Es wird empfohlen, zukünftig die Aufwendungen in Verbindung mit den Daten der Auslastungen auszuwerten. Hieraus lassen sich dann nachvollziehbare Ansatzpunkte für Haushaltskonsolidierungen erkennen.
• Das externe Planungsbüro erkennt ein sehr deutlich über dem tatsächlichen Bedarf liegendes Sportstättenangebot. Es wird konkret empfohlen, eine Reduzierung von 17 auf
neun Anlagen vorzunehmen. Diese Prüfung hat eine andere Herangehensweise an das
Thema. Aber auch die GPA NRW erkennt einen Überhang von fünf Großspielfeldern. Der
Rat der Stadt Kerpen hat am 23. Februar 2016 beschlossen, noch keine Anlagen aufzugeben. Es wurde keine Zielfestsetzung hinsichtlich der Anzahl der Anlagen und der zeitlichen Umsetzung vorgenommen.
Empfehlung
Es werden zusammenfassend nachfolgende Empfehlungen ausgesprochen:
• Auf der Grundlage der vorliegenden Sportstättenzielplanung sollten Fortschreibungen
und weitere Konkretisierungen vorgenommen werden. Es sind noch folgende Informationen unverzichtbar:
• Darstellung unterschiedlicher Herausforderung durch die einzelnen Stadtteile aufgrund der jeweiligen Strukturen, Bevölkerungszusammensetzungen und entwicklungen.
• Stadtteilscharfe Darstellung der Vereinsstrukturen heute und in Zukunft (Anzahl
der Vereine, Angebote, Anzahl und Altersstruktur der Mitglieder),
• Dokumentation der tatsächlichen Auslastung der vorhandenen Sportaußenanlagen
sowie
• der demografischen Veränderungen und des veränderten Sportverhaltens.
• Die Aufwendungen für die Sportanlagen sollten anlagenscharf dargestellt werden.
• Die Belegung/Auslastung jeder Sportanlage ist auch anhand der tatsächlichen Aufwendungen auszuwerten.
• Die vertraglichen Vereinbarungen zur Übertragung an die Vereine sollten auf der Grundlage solider Daten erfolgen.
• Die Verantwortlichkeit für die Fortschreibung der Sportstättenentwicklungsplanung ist zu
benennen. Eine jährliche Berichterstattung an den Rat sollte obligatorisch sein.
Strukturen
Die nachfolgenden Betrachtungen umfassen bezogen auf das Jahr 2014 elf Außenanlagen mit
17 Spielfeldern. Die Gesamtfläche betrug 2014 313.619 m². Die kleinste Sportanlage ist mit
12.899 die 2015 aufgegebene Anlage Erftstraße (L 277) und die größte Anlage mit 48.745 m²
ist die Sportanlage Europaschule.
Seite 16 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Strukturkennzahlen Sportaußenanlagen 2014
Kennzahl
Kerpen
Minimum
Maximum
Mittelwert
1. Quartil
2. Quartil (Median)
3. Quartil
Anzahl
Werte
Fläche Sportaußenanlagen je Einwohner in
m²
4,89
2,31
9,59
4,67
3,19
4,34
5,86
23
Sportnutzfläche Sportplätze je Einwohner in
m²
1,81
1,02
4,10
1,91
1,31
1,77
2,25
23
Die Sportflächen werden von 23 Vereinen mit 76 Mannschaften genutzt. Der Anteil der tatsächlichen Nutzungszeiten an den verfügbaren Nutzungszeiten beträgt in Kerpen insgesamt 83 Prozent.
Die Auslastung der einzelnen Sportaußenanlagen ist sehr unterschiedlich:
Auslastung der Sportanlagen 2014
Bezeichnung der Sportaußenanlage
verfügbare Nutzungszeiten
Stunden pro Jahr
Auslastung in Prozent
SPL-Jahnstadion
2.028
51
SPL-Sportplatz Blatzheim
1.300
80
SPL-Sportplatz Buir
728
SPL-Tennenplatz Buir
3.900
27
SPL-Sportplatz Gymnicher Straße
2.028
51
SPL-Graf-Berghe-v.-Trips-Stadion
1.456
71
Sindorf -Vogelrutherfeld
SPL-Sportplatz Goldammerweg
2.028
51
728
143
SPL-Sportplatz Manheim
SPL-Sportplatz Erftstraße (L 277)
0
SPL-Europaschule Sportanlage
1.300
187
SPL-SZ Ho/Si Sportanlage
2.028
239
Auffällig ist die geringe Auslastung von maximal 51 Prozent bei fünf Sportaußenanlagen.
Feststellung
Die geringe Auslastung einiger Sportaußenanlage gibt einen deutlichen Hinweis darauf, einige Anlagen aufzugeben und den Sportbetrieb auf eine geringere Anzahl von Anlagen zu
konzentrieren.
Im Prüfungsverlauf wurde bekannt, dass der Sportplatz Erftstraße seit 2015 aufgegeben wurde
und heute als Ausgleichsfläche vorgehalten wird. Die Umwandlung der Sportanlage Buir befindet sich gegenwärtig in der Prüfung. Der Tennenplatz soll zum Kunstrasenplatz umgebaut werden. Der Rasenplatz könnte dann entfallen.
Seite 17 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Die Sportanlage Manheim (zwei Rasenplätze) und die Sportanlage Blatzheim (ein Tennenplatz)
werden 2017 wegen des fortschreitenden Braunkohleabbaus aufgegeben. Stattdessen wird in
„Manheim neu“ ein Kunstrasenplatz im September 2017 fertiggestellt. Die Kosten trägt das
RWE. Die zukünftige Unterhaltung obliegt der Stadt Kerpen. Durch diese Maßnahmen verändern sich die verfügbaren Nutzungszeiten.
Zukünftige Entwicklung
Der Rat der Stadt Stadt Kerpen hat in seiner Sitzung am 20. Dezember 2016 beschlossen, ab
dem Haushaltsjahr 2017 für insgesamt vier Jahre jeweils 350.000 Euro (gesamt 1,4 Mio. Euro)
als Zuschüsse für die Schaffung von Kunstrasenplätzen bereitzustellen. Die Bezuschussung ist
davon abhängig, inwieweit die Vereine eine angemessene Eigenleistung garantieren.
Durch die Schaffung weiterer Kunstrasenplätze können die ganzjährigen Nutzungszeiten deutlich erhöht werden.
Empfehlung
Vor der Gewährung von Zuschüssen sollte eine deutliche Reduzierung der Sportflächen im
Stadtgebiet beschlossen werden.
Die Vereine sollen als Eigentümer der neu zu errichtenden Kunstrasenplätze fungieren und sind
dann verantwortlich für die Unterhaltung der jeweiligen Anlage.
Empfehlung
In den Vertragsverhandlungen für die zukünftige Nutzung von Kunstrasenplätzen sind die
Themen „Kernsanierung nach etwa 15 Jahren“, „Übernahme der Rückbaukosten nach Ende
der Nutzung“ usw. zu klären und festzuschreiben.
Die begünstigten Vereine sollten Rückstellungen für die vorgenannten Maßnahmen bilden und
diese jährlich der Stadt nachweisen.
Bei der Übertragung der Pflege der bestehenden und neu zu errichtenden Anlage stellen sich
auch Fragen nach der Haftung bei nicht sachgerechter Pflege und die Durchsetzung von möglichen Gewährleistungsansprüchen.
Empfehlung
Vor der Übertragung der Unterhaltung von Pflegeleistungen an die Vereine ist die Frage der
Haftung bei nicht sachgerechter Pflege eindeutig zu klären und mögliche Nachteile für die
Stadt Kerpen auszuschließen.
Seite 18 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Der Landessportbund veröffentlicht regelmäßig die Anzahl der Vereinsmitglieder in den jeweiligen Altersgruppen. Für Kerpen zeigt sich folgendes Bild:
Anzahl der Vereinsmitglieder nach Altersgruppen in 2006 und 2016
0-6
7 - 14
15 - 18
19 - 26
27 - 40
41 - 60
61 +
Jahr 2006
männlich
767
2.464
1.161
799
1.359
1.974
984
weiblich
695
1.517
493
316
1.132
1.540
799
Gesamt
1.462
3.981
1.654
1.115
2491
3.514
1.783
männlich
591
2.008
737
720
954
1.772
1.193
weiblich
448
1.269
389
315
588
1.303
971
Gesamt
1.039
3.277
1.126
1.035
1.542
3.075
2.164
-29
-18
-32
-7
-38
-12
+21
Jahr 2016
Veränderung in
Prozent
Im Zeitraum von 2006 bis 2016 hat sich die Anzahl der Vereine von 65 auf 64 reduziert. Es wird
damit gerechnet, dass sich schon in naher Zukunft weitere Vereine zusammenschließen werden. Die Gesamtmitgliederzahl hat sich in vorgenannten Zeitraum von insgesamt 16.000 auf
12.815 verringert.
Allgemein haben sich die Vereine noch nicht oder nur unzureichend mit der Dynamik, die der
demografische Wandel in den kommenden Jahren auslösen wird, auseinandergesetzt. Auch
bereitet es immer mehr Vereinen Schwierigkeiten, ehrenamtliche Leitungsfunktionen mit geeigneten Personen zu besetzen. Mit dem Rückgang der bis zu 60-jährigen und ein Zuwachs der
60- bis 70-Jährigen wird sich das Sportverhalten in der Bevölkerung von z. B. Fußball in Richtung Wandern oder Fitness/Gesundheit verlagern.
Seite 19 von 20
Stadt Kerpen
Grünflächen
12078
Kontakt
Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen
Heinrichstraße 1, 44623 Herne
Postfach 10 18 79, 44608 Herne
t 0 23 23/14 80-0
f 0 23 23/14 80-333
e info@gpa.nrw.de
i www.gpa.nrw.de
Seite 20 von 20