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Beschlussvorlage (Thesenpapier Päd. Konzept KGS Golzheim)

Daten

Kommune
Merzenich
Größe
291 kB
Erstellt
17.04.18, 14:57
Aktualisiert
17.04.18, 14:57
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Pädagogische Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule Golzheim Grundzüge des pädagogischen Konzepts - Thesenpapier • „Schule gestern – Schule heute“: Herausforderungen an eine gelingende Ganztagsschule Eine schulische Einrichtung, in der Schülerinnen und Schüler den Großteil ihres Tages verbringen, stellt enorme Herausforderungen an alle Beteiligten. Schule ist nicht mehr nur Ort des Lernens, sondern auch Ort des Lebens für die Kinder. Diese Tatsache verändert die Anforderungen an Schule grundlegend. Sie fordert eine veränderte Lehr- und Lernkultur. Ganztagsschule will und darf keine reine „Paukfabrik“ sein. Wichtigstes Ziel ist die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes.1 Darüber hinaus übernimmt und ergänzt die Offene Ganztagsschule (OGS) zunehmend Aufgaben und Abläufe des familiären Umfelds und unterstützt so das Ziel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 2 Dazu gehören die Vermittlung einer Gemeinschaftskultur im sozialen Miteinander, beispielsweise einer Esskultur, genauso wie die zunehmende Verlagerung des kulturellen und sportlichen Nachmittagsangebots in den zeitlichen und räumlichen Kontext der OGS. Eine gelingende OGS vermittelt jedem Kind eine individuelle, ganzheitliche und gute Bildung und trägt damit wesentlich zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit bei.3 • Auf veränderte Anforderungen der Gesellschaft und Arbeitswelt mit moderner Pädagogik und Didaktik reagieren – Konsequenzen für eine OGS „Kindheit heute“ ist häufig gekoppelt an bestimmte Veränderungen. Kinder sind heute weit unruhiger, zeigen Konzentrationsschwächen, sind häufig überfrachtet und haben wenig Halt durch strukturgebende Rituale. Viele Kinder haben Schwierigkeiten mit der Akzeptanz und Einhaltung von Regeln. Es fehlen ihnen klare Grenzen und oft auch die Unterstützung durch das Elternhaus. Es ist die Aufgabe des gesamten Schulteams, die Persönlichkeitsentwicklung jedes Kindes zu fördern und zu fordern. Lehrer und pädagogische Mitarbeiter regen Selbstbildungsprozesse an, bieten individuelle Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten und unterstützen die Entwicklung eines sozialen Miteinanders. Sie 1 Vgl. hierzu auch die Empfehlungen der Bildungskonferenz NRW; https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulentwicklung/Bildungskonferenz/index.html 2 Ebd. 3 Ebd. 1 schaffen eine positive Atmosphäre, einen Ort der Sicherheit für die Kinder, aber auch für alle Erwachsenen, die am Gelingen der Ganztagsschule beteiligt sind. Darüber hinaus schaffen sie sowohl im unterrichtlichen als auch im außerunterrichtlichen Kontext aufeinander abgestimmte, individuelle und vielgestaltige Bildungsmöglichkeiten. Durch moderne Unterrichtsgestaltung mit Projektunterricht, Stationenlernen und forschendem und entdeckendem Unterricht fördern sie eine ganzheitliche Bildung. Nicht zuletzt nimmt auch die Medienerziehung im Hinblick auf eine zunehmende Digitalisierung und die Vorbereitung auf die Industrialisierung 4.0 einen immer größeren Raum innerhalb der Offenen Ganztagsschule ein. Die an unserer Schule gewünschte enge Verzahnung zwischen Vor- und Nachmittagsbereich erfordert, neben räumlichen, auch personelle Voraussetzungen. Um einen reibungslosen Übergang der Betreuungskinder vom Vormittagsbereich in den Nachmittag zu gewährleisten, soll eine pädagogische Kraft aus dem Nachmittagsbereich an mindestens zwei Tagen der Woche 15 Minuten vor Unterrichtsschluss in die jeweilige Klasse kommen. In dieser Zeit soll, gemeinsam mit den Kindern, ein Bilanz- und Perspektivgespräch durchgeführt werden. Dabei erhält die pädagogische Kraft wichtige Informationen zum Lernfortschritt der Kinder, zu den in Nachbereitung zu bearbeitenden Aufgaben, zu Schwierigkeiten bei den Lerninhalten und auch zu sozialen Aspekten, die die Kinder betreffen. Darüber hinaus muss eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und pädagogischem Personal gewährleistet sein. Dies erfordert einen wöchentlichen Austausch zwischen Gruppenleitung und Klassenlehrkräften der Tandemklassen, zu dem bei Bedarf auch die Fachlehrer und die weiteren pädagogischen Mitarbeiter hinzugezogen werden können. Elterngespräche sollen von einer Lehrkraft und einer pädagogischen Kraft gemeinsam geführt werden. Die Gruppenleitungen des Nachmittags sollen regelmäßig an den Elternabenden teilnehmen. Auch eine regelmäßige Teilnahme des pädagogischen Personals an den Konferenzen des Lehrerkollegiums ist notwendig, um eine möglichst ideale Verzahnung auf organisatorischer, aber auch inhaltlicher Ebene zu gewährleisten. Ein gemeinsamer pädagogischer Tag des gesamten Schulteams pro Schuljahr soll durchgeführt werden. Um all diese Punkte umzusetzen, benötigen die pädagogischen Mitarbeiter des Nachmittagsbereichs ein deutlich erweitertes Stundenkontingent. Mittelfristiges Ziel dieser Maßnahmen ist die Fortführung fächerübergreifender Projekte aus dem Unterricht unter anderer Schwerpunktsetzung auch im Nachmittagsbereich. Beispielhaft können naturwissenschaftlichen hier Projektarbeit (wie Wasser, Luft), oder experimentelle musischen Erfahrung (jahreszeitliche im Projekte), 2 sportlichen (gezielte Bewegungsförderung im Sinne der „Gesunden Schule“) oder sprachlichen (Leseförderung u.a.) Themenbereich genannt werden. Ein wichtiger übergreifender Aspekt ist besonders am Standort Golzheim auch die Verkehrserziehung. • Entwicklung braucht Raum: Bildung durch räumliche Maßnahmen fördern. Die veränderten pädagogischen Anforderungen an Schule verlangen auch eine Anpassung räumlicher Konzepte. In nahezu allen Konzepten zeitgemäßer Pädagogik wird der Raum als „dritter Pädagoge“ bezeichnet. 4 Der Gestaltung der einzelnen Räume (Geräuschdämmung, Helligkeit, Mobiliar u.a.) wohnt ein enormes Potential inne. Die geforderte Kompetenzbildung auf sozialer, multikultureller und inklusiver Ebene benötigt Raum, ebenso wie die Zusammenarbeit multiprofessioneller Teams multiprofessionelle Räume benötigt. Für Kommunikation und Kooperation muss Raum geschaffen werden. Konkret benötigt wird also Raum für: – individuelles Arbeiten und Lernen – individuelle Förderung und Forderung – Freiraum zur Gruppenbildung und -arbeit – Rückzug (als Konzentrations- und Kreativitätsinsel, Rückzugs- und Entspannungsort) – persönlichen Arbeitsplatz für alle Menschen, die am Gelingen des Projekts Ganztagsschule beteiligt sind (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeiter, Schulleitung, Leitung des außerunterrichtlichen Angebots...) – Teamarbeit der Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter – Elternarbeit, Elterngespräche – Freiraum zur sozialen Begegnung Auf der Grundlage dieser Überlegungen erarbeitete das Schulteam der KGS Golzheim ein Raumkonzept, das auf den modernen Grundsätzen und Leitlinien basiert und eine pädagogische Weiterentwicklung der OGS nach entsprechenden Standards gewährleistet. 5 • Das Raumkonzept der KGS Golzheim – „Leben und Lernen unter einem Dach“ Allen genannten Veränderungen und Anforderungen an eine moderne OGS wird das vom 4 Vgl. hierzu u.a. die Empfehlungen der OGS-Konferenz der StädteRegion Aachen zur Raumgestaltung und Lernkultur oder die Handreichungen der AWO Mittelrhein zur Offenen Ganztagsschule. 5 Das erarbeitete Raumkonzept ist im Anhang einsehbar. 3 Schulteam der KGS Golzheim erarbeitete Raumkonzept besonders durch die folgenden Aspekte gerecht: – Die Räume werden nicht nur am Vor- oder am Nachmittag, sondern ganztägig sinnvoll genutzt. – Der bisherigen Einzelnutzung steht eine multiprofessionelle Nutzung entgegen. Die Räume werden beispielsweise nicht nur als Klassenraum am Vormittag, sondern auch als „Lebensraum“ am Nachmittag genutzt. Für ein multiprofessionell agierendes Schulteam steht ein Teamraum zur Kommunikation, Kooperation und induviduellen Arbeit zur Verfügung. – Durch flexible Einrichtung und Möblierung wird eine vielfältige Nutzbarkeit sowohl für den unterrichtlichen als auch den ausserunterrichtlichen Bereich geschaffen. – Durch die separate Einrichtung themenspezifischer Räume wie z.B. eines Kunstraums, naturwissenschaftlichen Arbeitsraums oder eines Bewegungsraums wird deren ganztägige Nutzung gefördert, da beispielsweise Material nicht aufwändig dorthin transportiert werden muss oder Versuchsaufbauten über einen längeren Zeitraum in einem spezifischen Raum von der ganzen Schulgemeinschaft beobachtet werden können. Diese Formen des Lernens fördern nicht nur die ganzheitliche Bildung der Kinder, sondern in besonderem Maße ihre Lernmotivation und Kreativität. – Wo durch ähnliche räumliche Anforderungen eine Zusammenlegung möglich ist, entstehen durch geschickte Möblierung „Raumkomplexe“ (Beispiel MedienraumBibliothek). – Das Raumkonzept ist ausgelegt auf Langfristigkeit und Zukunftsfähigkeit. Es bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und ist damit langfristig nutzbar. – Es handelt sich also um eine langfristige und nachhaltige Investition. – Die Bildung eines Lern- und Lebensorts mit Kita und OGS unter einem Dach erleichtert den Kindern den Übergang zwischen Kita und Schule. Dieser Lern- und Lebensort schafft für Golzheim und das Einzugsgebiet einen Standortvorteil und eine Standortsicherung und macht den Raum Merzenich besonders attraktiv für junge Familien. – Mit dem Konzept und dem damit einhergehenden Leitbild „Leben und Lernen unter einem Dach“ kann die KGS Golzheim eine Vorreiterrolle im Kreis Düren einnehmen und exemplarisch für einen gelungenen und sinnvollen Weg der Schulentwicklung stehen. Kinder, die eine nach höchsten qualitativen und pädagogischen Standards ausgerichtete 4 vorschulische Bildungseinrichtung besuchen, sollen die Perspektive haben, mit Schuleintritt ein gleichwertiges, ihrem Alter entsprechendes Bildungsangebot vorzufinden. Besonders für die Eltern ist die Perspektive einer ganzheitlichen, qualitativ hochwertigen und verlässlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtung bei der Standortwahl ausschlaggebend. 5