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Merzenich
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17.04.18, 14:57
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17.04.18, 14:57
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Anlage 1 zu Vorlagen-Nr. 9/17
Konzept zur Etablierung eines tagesgruppenanalogen Nachmittagsangebotes
an der Bürgewaldschule, Standort Athenée Royal, Düren,
in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SKF), Düren
Inhalt
1.
Einleitung ................................................................................................................................. 1
2.
Ausgangssituation .................................................................................................................... 2
2.1 Beschreibung der Schülerinnen und Schüler ..................................................................... 2
2.2 Bisherige Tagesgruppenangebote und -nutzung ............................................................... 2
2.3 Abhilfebedarf und -möglichkeit ........................................................................................... 4
3.
Umsetzungsparameter / Was kann die Bürgewaldschule konkret bieten? ................................ 4
3.1 Räumliche Ausstattung ...................................................................................................... 5
3.2 Personelle Ausstattung / Kooperation mit dem SKF........................................................... 6
3.3 Tagesablauf ....................................................................................................................... 6
3.4 Aufnahmeverfahren ........................................................................................................... 7
3.5 Elternarbeit ........................................................................................................................ 7
3.6 Nutzen / Vorteile ................................................................................................................ 7
Anhang: Berechnung der Kosten………………………… ........ …………………………………………8
1.
Einleitung
Die Bürgewaldschule, Schule im Verbund, teilt sich in zwei Standorte auf - Standort
Birkesdorf und Standort Athenée Royal - und wird (Stand 08.12.2017) von insgesamt 448
Schülerinnen und Schülern (SuS) der Klassen 1-10 besucht. Davon lernen 298 SuS am
Standort Athenée Royal. Die SuS haben einen pädagogischen Unterstützungsbedarf in den
Bereichen Emotionale und soziale Entwicklung (ESE), Lernen (L) oder Sprache (SQ). 105
SuS des Athenée Royal sind in der Primarstufe (Klassen 1-4). Auf Förderschwerpunkte
unterteilt bedeutet das in der Primarstufe: 28 SuS mit Unterstützungsbedarf Lernen, 43 SuS
SQ und 34 SuS ESE. Von diesen ESE-Primarstufenschülern sind 17 SuS nach § 15 AO-SF
als schwerstbehindert einzuordnen.
Gerade den Primarstufenbereich besuchen immer mehr SuS, die eine besondere, intensive,
individuelle und personenorientierte Betreuung benötigen, damit sie das System Schule
erfolgreich durchlaufen und Freude am Lernen entwickeln können, sowie um ihre
Schulfähigkeit zu erhalten. Diese Kinder brauchen über den Schulvormittag hinaus
begleitende, professionelle Betreuung und die Vernetzung der einzelnen Professionen zum
Wohle des Kindes.
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Im Hinblick auf die inklusiven Strukturen, die sich an den allgemeinen Schulen entwickeln,
werden immer mehr SuS an den allgemeinen Schulen verbleiben. Es werden nur noch die
Kinder in besonderen Problemlagen den Weg zu den Förderschulen finden, die dann erst
recht mehr an Betreuung und Zuwendung brauchen als einen Schulvormittag. Aber auch im
Hinblick auf kürzere Verweildauern an den Förderschulen macht ein ganzheitliches,
vernetztes Arbeiten zum Wohle des Kindes Sinn, weil es zu einer schnelleren Rückschulung
beitragen kann.
Das vorliegende Konzept beschreibt die Implementierung eines tagesgruppenanalogen
Nachmittagsangebotes an der Bürgewaldschule, zuvorderst für die Primarstufe im Athenée
Royal. Dies in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), da dieser schon
mit mehreren Maßnahmen im Schulleben der Bürgewaldschule verankert ist.
2.
Ausgangssituation
2.1 Beschreibung der Schülerinnen und Schüler
Die SuS der Primarstufe am Standort Athenée Royal haben Multiproblemlagen. In der
Schuleingangsphase arbeitet die Schule häufig bis zu drei Jahre an einer grundsätzlichen
Regelakzeptanz. Externalisierende Verhaltensmuster, physisch ausgetragene und verbale
Gewaltmuster sind hierbei ebenso zu beobachten wie die kaum ausgeprägte Fähigkeit zur
Konfliktlösung. Im Schuljahr 2017/2018 sind derzeit insgesamt 66 SuS der Bürgewaldschule
(Standort Athenée Royal) gemäß § 15 AO-SF als schwerstbehindert eingestuft.
2.2 Bisherige Tagesgruppenangebote und -nutzung
Für Jugendliche gibt es im Kreis Düren ein vielfältiges Angebot alternativer Beschulung, wie
zum Beispiel die Jugendhilfeschule oder die Jugendwerkstatt. Für die ganz jungen SuS gibt
es das leider noch nicht. Das bedeutet im Rückschluss, dass sie keine Alternative zur
gängigen Beschulung haben. Dabei zeigt sich im schulischen Arbeitsalltag die beschriebene
Notwendigkeit einer ganztägigen Betreuungsmöglichkeit auch für Primarstufenschüler*innen.
Seit mehreren Jahren besucht eine stabil bleibende Gruppe von SuS die umliegenden
Tagesgruppen im Rahmen bewilligter Hilfen zur Erziehung nach dem SGB VIII. Im
Durchschnitt liegt diese Zahl bei 10-15 SuS pro Schuljahr aus dem Primarstufenbereich der
Bürgewaldschule. Einige SuS warten auf einen Platz an einer der umliegenden
Tagesgruppen, andere sind dort aufgrund ihrer massiven Auffälligkeiten in einer
schulgeländeexternen Tagesgruppe nicht haltbar. Andere Arten von Hilfen zur Erziehung
werden zudem von einer Vielzahl von SuS aus der Primarstufe in Anspruch genommen.
Andererseits gibt es aber auch Eltern, die den Kontakt zum Jugendamt scheuen und keine
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Hilfen in Anspruch nehmen wollen, obwohl die Kinder - über den Vormittag hinaus - einer
pädagogischen
Betreuung
bedürfen.
Häufig
ist
die
in
der
Schule
etablierte
Nachmittagsbetreuung nicht ausreichend, da diese Kinder in dieser offenen Betreuungsform
nicht führbar sind, so dass eine Kluft zwischen dem momentanen schulischen Angebot und
den Förderbedarfen der Kinder besteht. Diese Lücke soll mit diesem Angebot geschlossen
werden.
Das tagesgruppenanaloge Nachmittagsangebot versteht sich als ein niederschwelligeres
Angebot als eine Tagesgruppe und ist dennoch pädagogisch intensiver als eine
Mittagsbetreuung wie ‚13+‘ oder ‚OGS‘. Für viele Kinder an der Bürgewaldschule könnte ein
solches Angebot die passgenaue Maßnahme sein. Die Schule arbeitet im engen Austausch
und auf Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Eltern. So besteht die
Möglichkeit frühzeitig, schnell und ohne bürokratischen Aufwand Hilfen über den
Unterrichtsvormittag hinaus für die Kinder zu installieren. Damit können auch ansonsten
drohende Wartezeiten überbrückt werden bis die Eltern bereit sind, Hilfen vom Jugendamt
anzunehmen. Außerdem kann dadurch bei positiver Entwicklung ein nahtloser Übergang zur
regulären
Übermittagsbetreuung
der
Schule
erfolgen,
ohne
die
äußeren
Rahmenbedingungen für die betreffenden SuS wieder ändern zu müssen.
Die bisherige dezentrale Form der intensivpädagogischen Tagesgruppen erweist sich in
mehrfacher Hinsicht für einige Kinder als inadäquat und nachteilig.
Der Wechsel des Förderortes bedeutet für sie eine erhebliche räumliche und zeitliche Zäsur
im Schulalltag, weil nach Unterrichtsende erst einmal eine Busfahrt zu einer anderen
Institution notwendig ist. Je nach zu überbrückender Entfernung zur Tagesgruppe dauert
diese Fahrt in einigen Fällen bis zu einer Stunde, zumal auf dem Weg auch andere SuS per
Bus nach Hause gefahren werden. Es finden Konflikte im Bus statt, die nicht sofort
unterbunden und gelöst werden können, zumal die Konfliktbeteiligten danach auf
verschiedene
Tagesgruppen
Tagesgruppenschüler*innen
verteilt
kommen
bzw.
somit
schon
zu
konfliktbeladen
Hause
in
sind.
ihrer
Die
jeweiligen
Tagesgruppeneinrichtung an, die Tagesgruppenarbeit kann nicht unmittelbar einsetzen.
Außerdem ist die Konfliktaufarbeitung und -lösung vielfach erst am nächsten Schultag in der
Schule möglich, wenn alle Beteiligten gemeinsam gehört und angesprochen werden können.
Das ist oftmals zu spät, weil hier sofort hätte reagiert werden müssen. Außerdem sind im
Schulbus morgens häufig neue Konflikte hinzugekommen oder die Konflikte vom Vortag
haben sich vertieft bzw. verschlimmert, was die Aufarbeitung und Lösung erschwert.
Die Verteilung auf verschiedene Tagesgruppen (Förderorte), Träger und Ansprechpartner
bedeutet
darüber
hinaus
vielfach
eine
ganz
unterschiedliche
pädagogische
Herangehensweise bei gleicher Faktenlage und damit eine für die Schüler als Adressaten
weniger transparente, weil uneinheitliche Praxis. Gerade für diese Kinder ist eine
pädagogische Geschlossenheit notwendig mit klaren Regeln, die unterschiedslos sowohl am
3
Vormittag als auch am Nachmittag gelten. Gerade diese Regeln und Strukturen geben den
Kindern Sicherheit und Orientierung. Es werden aber auch „Schlupflöcher“ geschlossen, weil
die Möglichkeit des Gegeneinander-Ausspielens verringert ist und ein Ausweichen fast
unmöglich wird.
Nicht nur die SuS, sondern auch die Anbieter, d. h. Schule und Tages-gruppe, sehen häufig
eine zu strikte Trennung der beiderseitigen Aufgabengebiete voneinander. Die bisher täglich
zu überbrückende räumliche Distanz und der Wechsel des Förderortes führen ferner dazu,
dass notwendige schnelle Absprachen aufgrund der Entfernungen schwierig sind oder dass
Endabsprachen mitunter gänzlich fehlen. Ebenfalls erheblich erschwert ist die Terminierung
von Gesprächen zwischen Eltern, Tagesgruppe und Schule.
2.3 Abhilfebedarf und -möglichkeit
Es liegt auf der Hand, dass die genannten Problemstellungen am besten durch eine
räumlich-zeitliche Zusammenführung von Schule und einer Nachmittagsbetreuung, also
durch Zentralisierung des Angebots in einem Haus, bewältigt werden können.
Dadurch können auch die bis dato ausgebliebenen oder missglückten Grenzsetzungen und
viele Aspekte einer grundlegenden Kindheitssozialisation in Zusammenarbeit mit Schule und
Eltern erweitert und stabilisiert werden. Durch gemeinsame Teamsitzungen, regelmäßige
gemeinsame Elterngespräche und regelmäßige Hospitationen direkt am Schulort entsteht
eine Verzahnung zum Kindeswohl der an der Erziehung beteiligten Personen. Die
gemeinsamen erzieherischen, sozialen und kognitiven Ziele können besser aufeinander
abgestimmt, kommuniziert, kontrolliert, rückgemeldet und notfalls angepasst werden. Das
beginnt mit der Formulierung von gleichen oder ähnlichen Tages- und Wochenzielen von
Schule und Tagesgruppe.
Diese Vernetzung hat für die ganzheitliche Entwicklung der SuS eine immense Bedeutung,
da sie ganztägig gleiche Strukturen zur Orientierung an ihrer realen Lebenswelt vorfinden,
die möglichst auch von den Eltern adaptiert werden.
3.
Umsetzungsparameter / Was kann die Bürgewaldschule konkret bieten?
Die Förderschule hat die professionellen Ressourcen personeller und räumlicher Art, um mit
ihren SuS und deren besonderen Bedarfen zielführend, bestimmt und herzlich umzugehen.
Ist erst eine grundsätzliche Gruppenfähigkeit und die Akzeptanz für Regeln und Strukturen
etabliert, werden kognitive Lücken meist schnell geschlossen und es wird auf eine
Rückschulung hingearbeitet. Die Schule möchte den Kindern, denen dieser Anschluss
besonders schwer fällt, mit einer personen- und ortsgebundenen Anbindung eine bessere
Möglichkeit zu einer ganzheitlichen sozialen Teilhabe bieten. Geprägt von Verlässlichkeit
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und Sicherheit kann die Bürgewaldschule ein „Anker für den ganzen Tag“ sein, von dem alle
an der Erziehung und Sozialisation beteiligten Personen und Institutionen erhebliche Vorteile
haben können, am meisten die Kinder selbst. Dies ist im schuleigenen Präventions- und
Interventionskonzept verankert.
Bei der
Etablierung eines
tagesgruppenanalogen Nachmittagsangebotes
stellt
die
Bürgewaldschule sowohl räumliche als auch personelle Ressourcen zur Verfügung.
Die Bürgewaldschule garantiert einen transparenten Austausch in alle Richtungen und stellt
von ihren personellen Ressourcen stundenweise die angegliederte Schulsozialarbeit sowie
nach Möglichkeit Lehrerstunden für die Hausaufgabenbetreuung zur Verfügung.
Eine gemeinsame Förderplanung und die gegenseitige Teilhabe an Teamgesprächen und
Konferenzen sind unabdingbare Parameter. Auch hier können die kurzen Wege zu einem
professionellen Miteinander beitragen. Da sich alles unter einem Dach befindet, sind die
administrativen Hürden genommen, die möglicherweise eine zielführende, kindorientierte
Arbeit erschweren.
Erstrebenswert für eine Gruppe von acht Kindern sind zwei Sozialpädagogenstellen sowie
eine Ergänzungskraft. Ergänzt durch die Schulsozialarbeit und die Lehrerstunden für die
Hausaufgabenbetreuung
Personalschlüssel,
ergibt
der
sich
dies
um
einen
professionellen
die
umfangreichen
und
darstellbaren
Aufgaben
einer
Intensivnachmittagsbetreuung an der Bürgewaldschule kümmern kann.
Im Einzelnen:
3.1 Räumliche Ausstattung
Im Athenée Royal, Haus Silberbach, stehen folgende - mietfreie - Räumlichkeiten zur
Verfügung:
1 fester Gruppenraum
Küche mit Essensraum
Hausaufgabenräume (Klassenräume)
Büro für die Mitarbeiter
Die genannten Räume sind für dieses Angebot von der Größe her optimal; um als
Klassenräume verwendet zu werden, sind sie hingegen zu klein.
Zudem stehen im Nachmittagsbereich alle Fach- und Klassenräume (Sporthalle,
Psychomotorik-raum,
Werkräume,
Musikraum,
Kunstraum
mit
Töpferofen,
Küche,
Bewegungsraum, Kleinspielfeld, Kunstraum, PC-Raum etc.) zur Verfügung. Sämtliche
Klassenräume können zur Hausaufgabenbetreuung genutzt werden.
5
Ein großes, kinderfreundliches Außengelände sowie der direkt hinter der Schule liegende
Burgauer Wald laden zu vielfältigen erlebnispädagogischen Projekten ein.
Billardtisch, Airhockey und Kicker stehen zudem zur freien Verfügung.
3.2 Personelle Ausstattung / Kooperation mit dem SkF
Vorgesehen sind acht Plätze mit folgendem vom SkF gestellten Personalschlüssel:
2 pädagogische Fachkräfte
1 Ergänzungskraft: FSJ oder vergleichbar
Die SuS werden mit dem Schülerspezialverkehr, der auch schon die Kinder der
Nachmittagsbetreuung im Rahmen von 13+ Primar fährt, nach Hause befördert. Die
Endzeiten sind daher angeglichen.
Durch die Maßnahmen ‚13+‘ und ‚8 bis 1‘ sowie ‚Geld oder Stelle‘ besteht bereits eine enge
Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen, so dass die Etablierung eines
tagesgruppenanalogen Nachmittagsangebotes lediglich eine Erweiterung der schon
bestehenden, engen Zusammenarbeit bedeutet.
3.3 Tagesablauf
Das tagesgruppenanaloge Nachmittagsangebot findet täglich von 11.30 bis 15.30 Uhr statt.
Im Vormittagsbereich sind im festgelegten Rhythmus (Quartal) Elterngespräche vorgesehen.
Ebenso sind in diesen Zeiten Gespräche mit der Schule und kooperierenden Diensten
vorgesehen. Für berufstätige Eltern werden die Familiengespräche zu flexiblen Zeiten
angeboten.
Nach Unterrichtsschluss werden die Kinder von der zuständigen Lehrkraft in die
Räumlichkeiten des tagesgruppenanalogen Nachmittagsangebotes gebracht. Es findet eine
kurze Übergabe mit Informationsaustausch zu aktuellen Geschehnissen und Entwicklungen
des Tages statt. Je nach Eintreffen der Kinder finden angeleitete Spielangebote statt. Für
Kinder, die einen gesamten Schultag noch nicht schaffen, steht nach Absprache ein Angebot
ab 11.30 Uhr zur Verfügung.
Um 13.45 Uhr findet das gemeinsame Mittagessen statt. Rund um das Mittagessen
übernehmen die Kinder kleine Aufgaben wie Tischdecken oder Abräumen.
Anschließend erledigen die Kinder mit Betreuung ihre Hausaufgaben und pädagogische
Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Themen. Im Nachmittagsbereich sind
Einzel- und Kleingruppenangebote sowie strukturierte und offene Freizeitangebote fester
Bestandteil des tagesgruppenanalogen Angebotsalltags.
6
Jeder Tag endet mit einer gemeinsamen Abschlussrunde. Anschließend werden die Kinder
um 15.30 Uhr durch den schon eingerichteten Schülerspezialverkehr nach Hause gebracht.
Die Uhrzeiten sind daher angeglichen, nur freitags muss der Bus zusätzlich fahren.
3.4 Aufnahmeverfahren
Die Schule sensibilisiert die Eltern für den Unterstützungsbedarf.
Die Eltern stellen einen Antrag an die Schule.
SkF und Schule setzen sich im Rahmen eines Fachgespräches zusammen und
beraten über den Antrag. Gemeinsam wird über den Antrag entschieden.
Die Gruppe lädt gemeinsam mit der Bürgewaldschule die Eltern zum Gespräch ein,
um einen gemeinsamen Förderplan zu erstellen.
Alle Infos (z. B. Berichte) über das Kind und die Familie werden gesammelt.
3.5 Elternarbeit
Die räumliche Bündelung vereinfacht auch die Zusammenarbeit von Schule und
Nachmittagsbetreuung mit den Eltern. Es gibt nur noch eine Institution als Ansprechpartner
und die Schwellenangst zur Teilhabe wird gemildert, da aufgrund der Schulpflicht bereits
eine institutionelle Auseinandersetzung stattgefunden hat. Organisationsstrukturen sind
einfacher, ständige Erreichbarkeit ist gewährleistet und der Transfer ist geregelt.
Gemeinsame Ziele im häuslichen, Schul- und Gruppenangebot können leichter kommuniziert
und überprüft werden.
3.6 Nutzen / Vorteile
Eine solch intensive Nachmittagsbetreuung in der Bürgewaldschule ermöglicht eine größere
Professionalisierung durch die multiprofessionelle Zusammensetzung des Personals vor Ort.
Die Wege werden kürzer, die Abstimmungen leichter. Es sind alle an der Erziehung des
Kindes beteiligten Institutionen unter einem Dach. Für die SuS bedeutet das, dass ihnen eine
zum Teil lange Fahrt zwischen zwei Förderorten erspart bleibt, die häufig auch zu Konflikten
führt. Eltern haben nur noch eine Anlaufstelle, an der sie alle erreichen können.
Gemeinsame Termine sind schneller und flexibler einzurichten, da lange Wegzeiten im Kreis
entfallen. Durch die gemeinsame Förderplanarbeit können vereinbarte Ziele über den
gesamten Tag rückgemeldet und evaluiert werden.
7
Anhang - Berechnung der Kosten (Hochrechnung)
Intensivpädagogische Nachmittagsbetreuung
bis 8 Kinder
an der Bürgewaldschule
1 Fachkraft 10.30 Uhr - 15.30 Uhr
1 Fachkraft 13.30 Uhr - 15.30 Uhr
1 FSJ / Ergänzungkraft
Pädagogische Fachkraft
39.500,00 €
Pädagogische Fachkraft
17.000,00 €
FSJ / Ergänzungskraft
9.600,00 €
Leitung/Beratung/Verwaltung
4.957,50 €
Sachkosten
2.000,00 €
Gesamtkosten Jahr
73.057,50 €
8