Daten
Kommune
Bedburg
Größe
266 kB
Datum
08.05.2018
Erstellt
25.04.18, 10:28
Aktualisiert
14.06.18, 18:07
Stichworte
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Zu TOP:__________
Drucksache: WP9-50/2018
1. Ergänzung
Fachdienst 5 - Stadtplanung,
Bauordnung, Wirtschaftsförderung
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Stadtentwicklungsausschuss
10.04.2018
Stadtentwicklungsausschuss
08.05.2018
Abstimmungsergebnis:
Betreff:
Erstellung einer Wohnbedarfsanalyse im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan Nr. 56
/ Bedburg-Ehemalige Zuckerfabrik.
hier: Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen vom 15.03.2018
Beschlussvorschlag:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis
und vertagt die Beratung und ggf. weitere Beschlussfassung bis zur nächsten Sitzung des
Stadtentwicklungsausschusses am 26.06.2018.
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Begründung:
Mit dem genannten Antrag bittet die Fraktion um die Erarbeitung einer Wohnbedarfsanalyse, um
zu Erkenntnissen zu gelangen, wie groß der Wohnungsbedarf in Bedburg aktuell und in den
kommenden Jahren sein wird, um hieraus ableiten zu können, ob anstehende
Wohnungsbauprojekte – hier: konkret die Konversion der ehemaligen Zuckerfabrik – passend
dimensioniert und auf die richtigen Zielgruppen zugeschnitten sind.
Wohnungsbedarfsanalysen stellen die Angebots- und Nachfragesituation in einer Kommune dar
und verknüpfen diese in der Regel mit prognostischen Aussagen zur demographischen
Entwicklung vor Ort. Sie haben sich insbesondere in Großstädten, teilweise auch in Landkreisen –
als analytisches Instrument durchaus bewährt, um den örtlichen Wohnungsmarkt feinsteuern zu
können, indem bspw. bei der städtischen Baulandbereitstellung und Bauleitplanung bestimmte
Segmente des Wohnungsmarktes gefördert werden (Z.B. der öffentlich geförderte Wohnungsbau
oder aber Wohnraum für kinderreiche Familien).
Mithilfe von quantitativen und qualitativen Analysen werden im Rahmen dieser Studien in der
Regel folgende Fragen beantwortet:
In
welchen
Segmenten
und
für
welche
Nachfragegruppen
bestehen
Versorgungsengpässe?
Welcher Neubaubedarf besteht bis zum Jahr xy? Welche Flächenpotenziale stehen wann
zur Verfügung?
Welche Auswirkungen hat eine weiterhin zu geringe (oder zu hohe) Bautätigkeit auf die
Miet- und Kaufpreise und welche sozialen Folgen sind damit verbunden?
Welche Handlungsempfehlungen und Maßnahmen lassen sich aus der Analyse ableiten?
In Bezug auf die örtliche Situation in Bedburg ist festzuhalten, dass eine sich rein auf die lokale
Situation beziehende Analyse nach Auffassung der Verwaltung zu kurz greift. Aufgrund der engen
regionalen Verflechtung muss nach hiesiger Auffassung der Wohnungsmarkt in einem regionalen
Kontext betrachtet werden, um zu plausiblen Aussagen zu kommen. Die hier im Hause bekannten
Motivanalysen für Wanderungsverhalten lassen in der Regel zwei wesentliche Faktoren für eine
Wohnsitzverlagerung erkennen, nämlich entweder einen Arbeits- oder Ausbildungsplatzwechsel
oder eine Wohnungsveränderung, in der Regel eine – subjektiv empfundene –
Wohnungsverbesserung.
Aufgrund der Wohnraumknappheit in den umliegenden Großstädten Köln, Düsseldorf, Aachen
und zum Teil auch Mönchengladbach (in Teilsegmenten des Wohnungsmarktes) herrscht aktuell
in der Region eine Situation, die als sehr dynamisch und unausgewogen beschrieben werden
kann. Dies macht sich bspw. an den steigenden Grundstückspreisen fest und an dem Miet- und
Bodenpreisgefälle von den großen Zentren hinein in das Umland, also auch nach Bedburg.
Aus diesem Grunde empfiehlt die Verwaltung, die Situation auf dem Wohnungsmarkt nicht nur
örtlich sondern in einem regionalen Kontext zu betrachten. Hierzu wiederum werden in wenigen
Wochen Erkenntnisse vorliegen, zum einen eine regionale Wohnungsmarktstudie, erarbeitet im
Auftrag der Kreissparkasse Köln, deren Veröffentlichung für Mai avisiert ist; zum anderen ist im
Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Erft-Kreises (WFG) die Zukunftsstudie
„Reload
2030“
erarbeitet
worden
(http://www.reload2030.de/wpcontent/uploads/2017/07/REload_Studie-2030.pdf), in der auch der Wohnungsmarkt im
Kreisgebiet betrachtet worden ist.
Durch die WFG ist der Stadt Bedburg angeboten worden, die Ergebnisse zum Wohnungsmarkt
noch weiter zu vertiefen und aufzubereiten. Die Verwaltung würde dieses Angebot annehmen und
insoweit die Studie der Kreissparkasse Köln noch um eine weitere Analyse ergänzen, so dass
nach hiesiger Auffassung in der Gesamtbetrachtung ein hinreichendes Bild zur aktuellen Situation
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des Wohnungsmarktes in Bedburg und um Bedburg herum vorliegen sollte. Auf diese Weise
lägen die Erkenntnisse auch deutlich früher vor als bei einer notwendigen externen
Auftragsvergabe
für
eine
eigene
Wohnungsbedarfsanalyse
nebst
vorlaufendem
Vergabeverfahren; zudem sind die hierfür notwendigen Mittel aktuell nicht im Haushalt einstehend.
Schlussendlich sei noch erwähnt, dass das Vorliegen einer Wohnungsbedarfsanalyse nicht
zwingende Voraussetzung einer Bauleitplanung ist.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Die Analyse der Wohnraumsituation betrifft alle Bevölkerungsgruppen. Ein ausgewogener Wohnungsmarkt ist ein
wichtiger Faktor für die Zugewinnung weiterer Neubürger.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
X Kosten für die Aufarbeitung der Reload-Studie (nach Aussage der WFG < 10.000,€)
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
Bedburg, 21.03.2018
----------------------------------Torsten Stamm
----------------------------------Herbert Baum
----------------------------------Sascha Solbach
Fachdienstleiter
Stadtkämmerer
Bürgermeister
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